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Fallschirm
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Die Erfindung betrifft einen Fallschirm mit einem Luftfänger, mit
mehreren, kreuzweise über den Luftfänger verlaufenden und mit ihm vernähten Bändern
und mit die Fortsetzung der Bänder bildenden Hängeleinen.
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Die erwähnten Bänder dienen bei fast allen Fallschirmen dazu, die
von der Last über die Hängeleinen ausgeübten Zugkräfte auf den Luftfänger überzuleiten
und auf seine Fläche zu verteilen. Die Bänder können außerdem als Randverstärkungen
der einzelnen Stoffteile dienen, aus denen der Luftfänger besteht, sowie zur Verbindung
dieser Stoffteile untereinander. Die Hängeleinen können Kordeln, Schnüre oder ebenfalls
Bänder sein. Sie unterscheiden sich jedoch bei den bekannten Fallschirmen aus verständlichen
Gründen in ihren uerschnittsabmessungen von den vorerwähnten Bändern, die als Teile
des Luftfängers zu betrachten sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen im Vergleich zu den
bekannten Fallschirmen einfacher und billiger herzustellenden Fallschirm vorzuschlagen,
der zudem gegenüber den bekannten Vorbildern Rualitative Vorzüge, insbesondere in
Bezug auf Festigkeit hat.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Bänder
und Hängeleinen einen einstückig gewebten, insbesondere einzigen Strang bilden.
Diesem Gedanken liegt die Erkenntnis zugrunde, daß es recht aufwendig ist, an jedem
Ende der einzelnen Bänder die betreffende Hängeleine als Fortsetzung anzunähen.
Außerdem mußten bisher die einzelnen Bänder und Hängeleinen durch Ablängen vom Vorratsmaterial
bereitgestellt und es mußten bestimmte Längenmarkierungen als Anhaltspunkte für
die Länge der Uberlappungszonen von Band und Hängeleine beim Zusammennähen an den
bereitgestellten Stücken angebracht werden. Erfindungsgemäß erübrigt sich dies.
Der einstückig gewebte Strang braucht nicht zerschnitten zu werden, er wird vielmehr
bei der Herstellung
des Fallschirms wie folgt ve arbeitet. Man führt
den Strang - insoweit in der Funktion eines Bandes - über den Luftfänger, führt
ihn dann - in der Funktion einer Hängeleine -nach unten zum Lastanhängepunkt, dann
wieder nach oben und erneut über den Luftfänger, wieder zum Lastanhängepunkt und
so fort. An einer Stelle wird schliel3lich das Ende des Stranges mit dem Anfang
verbunden.
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Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung können in den Strang in
vorbestimmten Abständen Markierungen eingewebt werden. Diese legen fest, welche
Längenabschnitte auf den Luftfänger zu liegen kommen und erleichtern damit auch
das Zusammennähen des Luftfängers.
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In Weiterbildung der Erfindung wird ferner vorgeschlagen, daß der
Strang in abwechselnd aufeinanderfolgenden Abschnitten als Band und als Hohlkordel
ausgebildet ist. Dies läßt sich durch entsprechende Programmierung an sich bekannter
Webstühle erreichen. Der zusätzliche Vorteil liegt darin, daß die Hängeleinen -in
Form solcher Hohlkordelabschnitte einen geringeren Luftwiderstand als Bänder haben
und daher bei der Entfaltung weniger schwingen. Dies wiederum ergibt eine gleichmäßigere
Füllung und einen ruhigeren Abstieg des Fall schirms.
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Darüberhinaus erfordern Hohlkordeln einen geringeren Packraum als
Bänder.
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Vorzugsweise wird die Verbindungsstelle der beiden Strangenden am
Luftfänger sngeordnet, d.h., daß der Strang an den Enden Bandform hat. Diesbezüglich
wird vorgeschlagen, daß an den Strangenden je ein Bandabschnitt vorgesehen ist,
der kürzer als die übrigen ist, daß jedoch die Summe der Längen dieser beiden Band
abschnitte die Länge der übrigen Bandabschnitte übersteigt. Somit kann man die beiden
Bandenden
einander überlappen lasern und sie fest miteinander vernähen.
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Allerdings setzt dieses Uberlappenlassen voraus, daß eus dem hergestellten
Gesamtstrang je Strang ein Hohlkordelabschnitt und jeweils ein Stück der anschließenden
Bandabschnitte als Abfall herausgeschnitten werden muß. Um dies zu verhindern, wird
ein Verfahren zur Herstellung der erwähnten Stränge in der Weise vorgeschlagen,
daß die Stränge fortlaufend gewebt werden, wobei je Strang ein Bandabschnitt vorgesehen
ist, der länger als die übrigen Bandabschnitte ist und daß diese längeren Bandabschnltte
je einmal abgetrennt werden. So erhält man die verarbeitungsfertigen Stränge ohne
jeden Verschnitt.
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Die Erfindung läßt sich bei Fallschirmen mit Luftfängern jeglicher
Bauart verwenden, beispielswcise bei einfachen Viereck-Luftfängern, bei solchen,
die aus zwi sich rechtwinklig kreuzenden Stoff streifen hergestellt sind oder auch
bei Luftfängern aus einzelnen sektorförmigen Feldern mit oder ohne Schlitz. Speziell
für Fallschirme mit Luftfangern des zuletzt erwähnten Typs, bei denen sich die Bänder
im Zentrum des Luftfängers kreuzen, wird vorgeschlagen, daß die zwischen zwei Hohlkordelabschnitten
liegenden Bandabschnitte und der längere der beiden an den Enden liegenden Bandabschnitte
an der Kreuzungsstelle im Zentrum des Luftfängers je eine Markierung tragen. Man
braucht also nur diese Markierungen aufeinanderzulegen und die Ereuzungsstelle zu
heften, worauf sofort mit dem Aufnähen der einzelnen Felder bzw. Feldabschnitte
begonnen werden kann.
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Bei sogenannten Ringschlitz-Luftfängern sind die einzelnen Felder
nicht voll mit Stoff ausgefüllt, sie bestehen vielmehr aus einzelnen Querstreifen
mit dazwischenliegenden Luftdurchtrittsschlitzen. Um einen Fallschirm mit einem
solchen Luftfänger gleitfähig zu machen, so daß er also bei Windstille nicht lotrecht,
sondern schräg absteigt, wird vorgeschlagen, ein Feld oder einige benachbarte Felder
des Luftfängers ganz mit Stoff auszufüllen, während die übrigen Felder Schlitze
aufweisen. Dadurch läßt sich, sofern in besonderen Fällen Gleitfähigkeit gefordert
wird, eine weitere Arbeitsvereinfachung und damit Verbilligung erreichen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der
Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen zeigt: Fig. 1 einen Fallschirm in räumlicher
Darstellung, Fig. 2 eine schematische Darstellung des die Hängeseile und Bänder
bildenden Stranges, Fig. 3 ein Stück des Stranges in räumlicher Darstellung größeren
Maßstabes und Fig. 4 die Aufhängeöse des fertigen Fall schirms.
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Fig. 1 zeigt einen sogenannten Ringschlitz-Fallschirm, dessen Luftfänger
aus acht Feldern besteht und somit acht Ecken aufweist, die mit 1 bis 8 bezeichnet
sind. Zwei Felder 9 und 10 sind voll mit Stoff ausgefüllt, während die übrigen Felder
aus einem äußeren und einem inneren zuerstreifen 11 bzw. 12 bestehen, die je voneinander
und von dem Zentrum 13 des Luftfängers einen radialen Abstand haben, so daß in jedem
Fall am Zentrum 13 eine dreieckige und zwischen den beiden Querstreifen 11 und 12
eine trapezförmige Öffnung 14 bzw. 15 freibleibt. An den radial verlaufenden Stoßkanten
der Felder überlappen sich die verwendeten Stoff stücke etwas.
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Oben auf den Luftfänger sind die Bandabschnitte 16 bis 20 (vgl. auch
Fig. 2) eines einzigen, durchgehend aus einem Stück gewebten Stranges aufger;aht.
Zwischen diesen Bandabschnitten liegen vier Hohlkordelabschnitte 21 bis 24, welche
die Hängeleinen bilden. Die Bandabschnitte 17, 18 und 19 entsprechen etwa dem Durchmesser
des Luftfängers und sind untereinander gleich. Die Bandabschnitte 16 und 20 an den
Enden des Stranges sind jeweils kürzer als die übrigen Bandabschnitte. Der Abschnitt
16 ist jedoch kürzer als der Abschnitt 20 und die Gesamtlänge dieser beiden Bandabschnitte
ist größer als die Länge eines der übrigen Bandabschnitte, so daß sich die beiden
im aufgenähten Zustand überlappen (vgl.
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Fig. 1). Die Länge der Uberlappurg zone ist mit 25 bezeichnet.
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Fig. 3 zeigt im einzelnen den beim Weben hergestellten Übergang zwischen
der Bandform und der Hohlkordelform. Dieser Übergang zwischen den einzelnen Abschnitten
kann in die Steuerkarten bekannter Webstühle einprogrammiert werden. Fig. 3 zeigt
auch eine Doppelnaht 26, mit der das Band auf den Stoff des Luftfängers aufgenäht
ist.
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Schließlich sind noch Markierungen 27 zu erwähnen, welche jeweils
in der Mitte der Bandabschnitte 17 bis 19 eingewebt sind, sowie an der entsprechenden
Stelle des Bandabschnitts 16.
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Der beschriebene Strang stellt einen Ausschnitt aus einem fortlaufend
gewebten Gesamtstrang dar, der mit den anschließenden Bandabschnitten 28 und 29
angedeutet ist. Die Besonderheit des erfindungsgemäßen vereinfachten Herstellungsverfahrens
besteht darin, daß bei diesem Ge samt strang die einzelnen Hohlkordelabschnitte
untereinander alle gleich lang sind, jeder vierte Bandabschnitt jedoch langer als
die übrigen
Bandabschnitte ist. Dieser vierte Bandabschnitt, bestehend
aus 28 und 16 bzw. 20 und 29, wird dann jeweils abgetrennt, wie in Fig. 2 gezeigt.
Dadurch wird jeglicher Verschnitt vermieden. Im Interesse einer gleichmäßigen Fertigung
kann auch die Trennstelle durch eine eingewcbbe Markierung festgelegt sein.
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Bei der Herstellung des Fall schirms geht man so vor, daß man zunächst
die Bandabschnitte des Stranges sternförmig auslegt, wobei die aufeinandergelegten
Markierungen 27 den Kreuzungspunkt und somit das Zentrum des Luftfängers b£-stimmen.
Dann werden die einzelnen Auerstreifen 11 und 12 sowie die vollen Felder 9 und 10
angenäht. Die Verbindungsstelle der beiden Enden des Stranges (Überlappungszone
25) liegt im Beispiel zwischen den beiden vollen Feldern 9 und 10. Da in Fig. 1
einige Hängeleinen nicht voll ausgezeichnet sind, wird die Reihenfolge der einzelnen
Strzngsbschnitte in dieser Figur wie folgt erläutert: Den Anfang des Stranges stellt
der Bandabschnitt 16 dar. Von der Ecke 1 verläuft dann der ohlkordelabschnitt 21
zur Ecke 6. Der Bandabschnitt 17 verbindet diese mit der Ecke 2. Von hier verläuft
der Hohlkordelabschnitt 22 zur Ecke 7. Diese ist über den Bandabschnitt 18 mit der
Ecke , verbunden und von hier verläuft der Hohlkordelabschnitt 23 zur Ecke 8. Es
folgt der Bandabschnitt 19. Der Hohlkordelabschnitt 24 verbindet die ecke 4 mit
der Ecke 5. Hier wird der kurze Bandabschnitt 20 den Bandabschnitt 16 überlappend
aufgenäht.
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Nach Fertigstellung der Näharbeiten werden die durchhängenden Hohlkordelabschnitte
mittels eines Wickels 30 zu einer Äufhängeöse 31 für die Last zusammengefaßt (Fig.
4).
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L e e r s e i t e