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Luftreifendecke mit im Bereich der Lauffläche angeordneter
Verstärkungseinlage
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BereicheErfindungsgemässe Verstärkungsbänder können allein oder in Verbindung mit einem oder mehreren der üblichen Protektoren verwendet werden, z. B. mit Streifen von gummiertem schusslosem Stoff aus
Stahllitzen, die unter 900 gegen die mittlere Umfangslinie der protektortragenden Decke geneigt sind.
Das Band bzw. die Bänder und der Protektor bzw. die Protektoren können auf einem Körper aufgebracht sein, der mit Material verstärkt ist, in dem die Fäden oder Litzen vorzugsweise unter 45 oder 90 an- geordnet sind. Die Fäden oder Litzen können aus jedem geeigneten Material, wie Textilfasern oder Stahl, bestehen.
Die Erfindung soll nachstehend unter Bezugnahme auf einige in der Zeichnung dargestellte Aus- führungsbeispiele näher erläutert werden. Fig. l zeigt ein erfindungsgemässes Verstärkungsband mit parallelogrammförmigen Abschnitten in ausgebreiteter Lage in Draufsicht, wobei die tatsächlich genau ausgerichteten Abschnitte zur Verdeutlichung etwas seitlich versetzt dargestellt sind. Fig. 2 zeigt in gleicher Darstellung eine zweite Ausführungsform des Verstärkungsbandes mit anderer Anordnung der Ab- schnitte.. Die Fig. 3 und 4 sind Querschnitte nach der Linie 3-3 bzw. 4-4 in den Fig. 1 und 2.
Fig. 5 zeigt in gleicher Darstellung wie die Fig. l und 2 eine weitere Ausführungsform des erfindungs- gemässen Verstärkungsbandes und Fig. 6 stellt das in Fig. 5 gezeigte Verstärkungsband im fertigen
Zustand dar. Fig. 7 zeigt eine weitere abgewandelte Ausführungsform des erfindungsgemässen Ver- stärkungsbandes in ausgebreiteter Lage und Fig. 8 ist schliesslich eine Ausführungsform des erfindungs- gemässen Verstärkungsbandes mit parallelogrammförmigen Abschnitten, bei der das Band endlos verwebt ist und an der strichlierten Linie zusammenhängt.
Ein Verstärkungsband nach den Fig. l, 3 und 4 wird aufgebaut, indem sechs gleiche parallelogramm- förmige Abschnitte 11 eines Bandes aus schusslosem Stoff mit gummiüberzogenen Stahllitzen 12 abgeschnitten werden, wobei in jedem Abschnitt die Stahllitzen parallel zu zwei gegenüberliegenden
Seiten 13a, 13b verlaufen. Der. senkrechte Abstand zwischen den beiden andern gegenüberliegenden
Seiten ist gleich der Breite des fertigen Bandes. Das Verhältnis der Längen zwischen einer litzenparallelen
Seite 13a und einer litzenkreuzenden Seite 14b ist so gewählt, dass eine Linie 15, die durch den Schnittpunkt der zwei Seiten 13a und 14b verläuft und senkrecht auf der andern Seite 14a steht, diese in zwei gleich lange Strecken teilt.
Die sechs Abschnitte werden einander überdeckend und schuppenartig einschliessend so angeordnet, dass sie in nachstehend erläuterter Art zu einem endlosen Band geschlossen werden können.
Ein erster Abschnitt A wird auf eine Tischplatte gelegt ; ein zweiter Abschnitt B wird so auf den ersten gelegt, dass die gegenüberliegenden Seiten 14a und 14b des Abschnittes B die Seiten 14a und 14b des Abschnittes A in gerader Richtung verlängern ; die Litzen des Abschnittes B kreuzen dabei die des Abschnittes A. Dann wird auf ähnliche Weise ein dritter Abschnitt C auf den Abschnitt B gelegt, wobei die Litzen des Abschnittes C die des Abschnittes B kreuzen. Die Abschnitte D, E und F werden anschliessend, wie im Zusammenhang mit den Abschnitten A, B und C beschrieben, angeordnet, so dass ein fortlaufendes Band entsteht. Schliesslich wird der Abschnitt F unter den Abschnitt A geschoben, wodurch ein endloses Band zustandekommt.
Das so gebildete Band besteht aus Abschnitten, deren Litzen sich von einer zur andern Seite des Bandes erstrecken und bei einer bevorzugten Ausführung unter einem Winkel von 18 gegen die mittlere
Umfangslinie des endlosen Bandes geneigt sind. Im wesentlichen verlaufen alle Litzen jedes Abschnittes zunächst an der äusseren Fläche des Bandes und treten dann unter einem überlappenden Abschnitt zur inneren Bandfläche über. Die Litzen auf der äusseren Fläche des Bandes kreuzen die Litzen auf der inneren Fläche. Im wesentlichen liegt eine Hälfte jedes Abschnittes über einem der angrenzenden Abschnitte und die verbleibende Hälfte liegt unter dem andern angrenzenden Abschnitt. Die jeweils oben bzw. unten liegenden Hälften haben Dreieckform. Die Litzen 13a und 13b an den angrenzenden Rändern des ersten, dritten usw. bzw. des zweiten, vierten usw.
Abschnittes liegen zueinander parallel und nahe beisammen, sind aber durch die Litzen des jeweils dazwischenliegenden Abschnittes voneinander getrennt. Auf diese Weise sind die Litzen im wesentlichen gleichmässig über das Band verteilt, wobei in jedem Querschnitt zwei parallele Reihen von Litzen mit im wesentlichen gleichen Abständen in jeder Reihe vorhanden sind. Aus den Querschnitten in den Fig. 3 und 4 ist ersichtlich, dass im grössten Teil des Bandes die parallelogrammförmigen Abschnitte von der äusseren zur Inneren Fläche des Bandes übergehen (Fig. 3) und dass nur in bestimmten Querschnitten des Bandes (Fig. 4) zwei durchwegs übereinanderliegende Bandquerschnitte erscheinen.
Das in irgendeiner geeigneten Weise zusammengehaltene Band kann nun um den Umfang eines vorbereiteten Reifenkörpers, der bereits zu einem U-förmigen Querschnitt teilweise verformt wurde, angeordnet werden ; der Aufbau des Reifens wird in üblicher Weise vollendet und die zusammengesetzte Decke wird gepresst und vulkanisiert.
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Das Verstärkungsband nach Fig. l, bei dem die Litzen der Abschnitte um 180 gegen die Ebene des Mittenumfanges des endlosen Bandes geneigt sind, kann zusammen mit einer üblichen Protektorlage aus parallelen Stahllitzen, welche die genannte Ebene unter einem Winkel von 900 schneiden, an der Lauffläche eines normalen Reifenkörpers angebracht werden.
Nach einem andern Verfahren zur Erzeugung des Verstärkungsbandes wird das Band direkt um den Umfang des Reifenkörpers zusammengesetzt. Bei der Herstellung eines Bandes nach der Erfindung kann eine beliebige gerade Anzahl von parallelogrammförmigen Abschnitten verwendet werden ; diese Anzahl hängt von der im fertigen Band gewünschten Winkellage der Litzen, von der Bandlänge und von der Bandbreite ab.
Fig. 2 zeigt eine andere Ausführungsform, bei der das Längenverhältnis der paarweise parallelen Seiten des Parallelogramms im Gegensatz zur Ausführung nach Fig. l nicht kritisch ist.
Bei der Ausführung nach Fig. 2 werden wieder sechs genau gleiche parallelogrammförmige Abschnitte einer Bahn schusslosen Stoffes verwendet, wobei die aus gummiüberzogenem Stahl bestehenden Litzen parallel zu gegenüberliegenden Seiten 16a und 16b der Abschnitte verlaufen. Die Abschnitte sind in ähnlicher Weise, wie im Zusammenhang mit Fig. l beschrieben, angeordnet ; der Unterschied besteht darin, dass die jeweils oberhalb bzw. unterhalb der angrenzenden Abschnitte liegenden Hälften jedes Abschnittes Trapezform statt Dreieckform haben. Die Litzen 16a und 16b an den einander benachbarten Rändern der gerad- bzw. ungeradzahligen Abschnitte liegen zueinander parallel und nahe beisammen, sind aber wieder durch die Litzen der dazwischen liegenden ungerad-bzw. geradzahligen Abschnitte getrennt.
Bei der Ausführung nach Fig. 5 sind die parallelogrammförmigen Abschnitte in ähnlicher Art wie in den Fig. l und 2 angeordnet, sie sind aber im Verhältnis zur Breite länger und auf vier Schichten verteilt. Wenn das Band endlos zusammengefügt ist, wird jeder Abschnitt auf bestimmte Länge zunächst von einem, dann von zwei und schliesslich von drei nachfolgenden Abschnitten überdeckt. So wird z. B. der Abschnitt P zuerst nur vom Abschnitt Q überdeckt, dann von den Abschnitten Q und R und schliesslich
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zu erkennen, dass in jenen Teilen der Abschnitte, die von andern Abschnitten überdeckt werden, die Anordnung so getroffen ist, dass die Neigung der Litzen der überdeckenden Teile jeweils entgegengesetzt der Neigung der Litzen der unmittelbar überdeckten Teile ist.
Fig. 7 zeigt eine weitere Ausführungsform, die aus zwei verschiedenen Arten von parallelogrammförmigen Abschnitten aufgebaut ist. Die parallelogrammförmigen Abschnitte 17 sind ähnlich wie bei der Ausführung nach Fig. 2 aufgebaut, wogegen in den parallelogrammförmigen Abschnitten 18 die parallelen Litzen um 900 gegen die Längsseiten 18a der Abschnitte geneigt sind, so dass die Parallelogramme in den Extremfall der Rechtecke übergehen. Diese zwei Arten von Abschnitten werden abwechselnd aneinandergereiht, wobei eine Hälfte eines Abschnittes der einen Art, z. B. 17, auf den vorhergehenden Abschnitt der andern Art 18 und die andere Hälfte dieses Abschnittes 17 unter dem nachfolgenden Abschnitt, der wieder der Art 18 angehört, zu liegen kommt.
Bei einer weiteren Ausführung, die in Fig. 8 dargestellt ist, ist jeder parallelogrammförmige Abschnitt wie bei den Ausführungen nach den Fig. l und 2 ausgebildet, hat aber eine Im Verhältnis zur Länge grössere Breite. Die Litzen in den Abschnitten al, a., a3 und a4 haben gleich grosse, aber gegensinnige Neigungswinkel wie die Litzen der Abschnitte bl, bz, bs und b4.
Die Abschnitte sind so angeordnet, dass sie mit drei anliegenden Abschnitten verflochten sind, statt nur mit zweien, wie bei den Ausführungen nach den Fig. l und 2. Z. B. liegt der Mittelteil des Abschnittes az auf dem Mittelteil des Abschnittes b, während das eine Ende des Abschnittes a2 unter dem Abschnitt bs, das andere Ende unter dem Abschnitt bl liegt ; am andern Flechtstreifen liegt der Mittelteil des Abschnittes b ; unter dem Mittelteil des Abschnittes ag, während das eine Ende des Abschnittes b : über dem Abschnitt at und das andere Ende über dem Abschnitt a liegt.
Bei den erfindungsgemässen Verstärkungsbändern können die Cords bzw. Litzen im fertigen Band jede gewünschte Neigung aufweisen, -wobei die Cords bzw. Litzen parallel zur einen oder zur andern Seite eines Paares von gegenüberliegenden Seiten des Parallelogramms liegen können.
Bei üblichen Laufflächenverstärkungen ist selbst dann, wenn der Reifen geradeaus rollt, eine gewisse Querkraft wirksam ; die Ursache hiefür scheint darin zu liegen, dass bei der in radialer Richtung äussersten Verstärkungslage die Litzen durchwegs in einem bestimmten Neigungswinkel zur Ebene durch den Reifenumfang liegen. Ein Vorteil der erfindungsgemässen Laufflächenverstärkung liegt darin, dass im wesentlichen keine Querkraft dieser Art verbleibt, weil die Neigung der Litzen auf der in radialer Richtung äussersten Verstärkungsfläche mehrmals über den ganzen Umfang des Reifens wechselt. Dies ist das Ergebnis des Verschuppens bzw. Verwebens der parallelogrammförmigen Abschnitte mit gegensinniger Cord- bzw. Litzenneigung.