Frühbeetfenstern
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum selbsttätigen Öffnen und Schließen von schwenkbar gelagerten Frühbeetfenstern, Frühbeet-Abdeckjalousien,
Lüftungsklappen und dgl·., mit einer an einem Flüssigkeitsbehälter angeschlossenen und durch temperaturbedingte
Volumenänderung der Flüssigkeit betätigbaren Zylinder-Kolbeneinheit, die einerseits an einer ortsfesten Halterung angebracht
ist, andererseits gelenkig am Fenster angreift.
Es ist eine derartige Vorrichtung bekannt (Gbm 6 909 703)» deren
Zylinder-Kolbeneinheit im Bereich der Öffnungskante des Fensters, also dem vom Schwenklager entferntesten Bereich, stehend, d.h.
im wesentlichen vertikal, angeordnet ist. Der Hauptflüssigkeitsbehälter ist auf einen senkrecht vom Zylinder abstehenden Zapfen
aufgeschraubt, erstreckt sich somit im wesentlichen horizontal. Der Kolben übergreift mit einem an seinem oberen Ende aufgesetzten
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TELEX O5-2OSBO
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Ring eine Rohrstange, auf welche der Fensterflügel in geringem, durcli die baulichen Gegebenheiten bestimmten, Abstand von
seiner Vorderkante aufliegt. Die Halterung des Zylinders ist so ausgebildet, daß eine Schwenkbewegung des Zylinders um
eine Horizontalachse möglich ist, allerdings sehr geringfügig, begrenzt durch den Abstand zwischen Zylinder und Frühbeetwand.
Ferner ist eine Drehung des Zylinders um die Vertikalachse möglich, wodurch der Hauptbehälter aus seiner in Arbeitsstellung
in den Frühbeetraum hineinragenden Lage in eine Stellung etwa parallel zur Vorderviand des Frühbeetes schwenkbar ist. Durch
Vor- oder Zurückschrauben des Flüssigkeitsbehälters auf dem Anschlußstutzen und die damit verbundene Volumenänderung ist
die Ausgangsstellung des Kolbens im Zylinder und damit die Öffnungstemperatur einstellbar. Diese bekannte Vorrichtung weist
verschiedene Nachteile auf. Da der Kolben mit im wesentlichen vertikaler Bewegung dicht hinter der Öffnungskante des Fensters
angreift, ist die Öffnungshöhe des Fensters nahezu gleich dem Kolbenweg. Die Kolbenlänge ist durch die Höhe des Frühbeetes,
die oft sehr gering ist, beschränkt, damit also auch die Öffnungshöhe. Außerdem ist die Öffnungshöhe auch dadurch begrenzt, daß
sich die Vorderkante des aufschwenkenden Fensters nicht nur
hoch, sondern auch in der horizontalen Projektion rückwärts auf das Schwenklager zu bewegt, also nur bis·zu einer bestimmten
Winkelstellung auf der sich vertikal nach oben bewegenden Rohrstange aufliegen kann. Die Schwenkmöglichkeit des Zylinders um
eine Horizontalachse soll offenbar hier eine Einstellung ermöglichen, ist jedoch um so begrenzter, je langer der Zylinder
ist, d.h. je früher dieser mit seinem unteren Ende an der Frühbeetwand anstößt. Ein weiterer Nachteil liegt in der aufwendigen
Anordnung des Flüssigkeitsbehälters mit Anschlußstutzen,
zusätzlicher Abdichtung und Gewindeverstellung. Das Einstellen der Öffnungstemperatur bedingt ein Drehen des Flüssigkeitsbehälters
um den Anschlußstutzen, ist also mühsam und beansprucht überdies die Abdichtung zwischen dem Flüssigkeitsbehälter und
dem Anschlußstutzen erheblich. Mit der bekannten Vorrichtung
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läßt sicli ferner die maximale Öffnungshöhe nur durch eine Vertikalvers
chi etmng des Zylinders in seiner Halterung einstellen,
für die in niedrigen Frühbeeten kaum Spielraum vorhanden ist. Außerdem muß dabei die gesamte Vorrichtung bewegt v/erden, die
Verstellung ist also mühsam. Ein weiterer, wesentlicher Nachteil der Vorrichtung besteht darin, daß das Öffnen immer nur stetig
und linear mit der Erwärmung verlaufen kann; dies bedeutet einmal ein relativ langsames Öffnen bei Öffnungsbeginn nach Erreichen
der Ausgangstemperatur und andererseits, daß die Öffnungshöhe für höhere als die Öffnungstemperatur, nicht beliebig
wählbar ist. Ein weiterer Uachteil ist die Belastung des Kolbens durch ein Biegemoment, das sich bei geöffnetem Fenster
ergibt und dessen Größe mit der Öffnungshöhe wächst. Damit wird nicht nur eine besonders stabile Ausführung des Zylinders und
Kolbens erforderlich, es entsteht auch Verklemmungsgefahr.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen
Art zu schaffen, die es mit einfachen Mitteln ermöglicht,
die Öffnungstemperatur und die Öffnungshöhe beliebig auf einfache Weise einzustellen, und deren Bauform für
Frühbeete beliebiger, auch geringer Höhe, anwendbar ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Kolben am Fenster in kleinem Abstand von dessen. Schwenklager an einer
festen Gelenkstelle angreift, und daß die Vorrichtung an der Halterung mit ihrem kolbenfernen Endbereich derart schwenkbar gelagert
ist, daß der Kolben in Schließstellung des Fensters mit dessen dem Schwenklager nahen Bereich einen stumpfen Winkel bildet.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergibt sich aus dem Schwenklager
nahen Angriffspunkt des Kolbens am Fensterflügel eine Übersetzung
des Kolbenweges zum Öffnungsweg der freien, schwenklagerfernen Kante des Fensterflügels, die es ermöglicht, mit kleinen
Kolbenwegen eine große öffnungsweite zu erzielen. Eine kleine
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KoIbenbewegung benötigt nur eine geringe Volumenänderung der
Flüssigkeit und damit weniger Flüssigkeitsvorrat und einen kleinen Flüssigkeitsbehälter. Auch der Kolben kann kurz gehalten
sein. Die Vorrichtung benötigt somit wenig von dem wertvollenNutzraum
im Frühbeet. Da sie zusätzlich zum Erzielen des stumpfen Angriffswinkels in Schließstellung des Fensters
nahezuliegend, also fast horizontal angeordnet ist, ist sie auch
in niedrigen Frühbeetkästen einsetzbar, ohne daß die erzielbare Öffnungshöhe eingeschränkt werden müßte. Ein weiterer wesentlicher
Vorteil besteht darin, daß beim Öffnungsbeginn der Verschiebeweg
des Kolbens eine relativ große horizontale Komponente aufweist, welcher auf der Kreisbogenbahn der freien Fensterkante
eine beträchtliche Horizontalkomponente der Bewegung entspricht. Damit wird das Fenster beim Öffnungsbeginn rasch relativ weit
geöffnet, während sich im weiteren Verlauf der Erwärmung die
Öffnungsbewegung verlangsamt, einmal wegen des sich zunehmend spitzer einstellenden Angriffswinkels zwischen Kolben und Fensterflügel
und andererseits durch die zunehmende Horizontalkomponente der Bewegungsbahn der freien Fensterkante. Dies ist für die
temperaturabhängige Belüftung der Frühbeete vorteilhaft.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß der Kolben an einem um eine zur Schwenkachse des
Fensters parallele Achse schwenkbar unterhalb des Fensters angeordneten Hebeorgan in kleinem Abstand von dessen Schwenklager
an einer festen Gelenkstelle angreift und in dessen der Schließstellung
des Fensters entsprechenden Endstellung mit dessen dem
Schwenklager nahen Bereich einen stumpfen Winkel bildet. Für die Bewegung des Hebeorganes ergeben sich damit die gleichen Vorteile,
wie vorstehend schon für den Fensterflügel geschildert. Die Ausführung mit Hebeorgan hat zusätzlich den Vorteil, daß der Fensterflügel beliebig gestaltet sein kann und daß die Vorrichtung als
selbständige Baueinheit in bereits bestehende Frühbeete ohne Verändern der Fensterflügel einbringbar ist. Für diese Aus- ·
führung wird selbständiger Schutz beansprucht.
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Vorteilhaft kann bei den Vorrichtungen nach Anspruch Λ oder 2
die Kolbenlänge veränderlich sein. Die Kolbenlänge läßt sich auf einfache Weise an dem aus dem Zylinder herausragenden Teil
verändern, und damit ebenso einfach die Öffnungstemperatür einstellen, da der Kolben je nach Länge mehr oder weniger
in den Zylinder eintaucht.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung läßt sich zusätzlich die
Öffnungshöhe dadurch variieren, daß der Abstand der Gelenkstelle zum Anlenken des Kolbens vom jeweiligen Schwenklager veränderlich
ist«. Die Abstandsänderung bringt eine Änderung des Übersetzungsverhältnisses zwischen Kolbenweg und Weg der freien Fensterkante
mit sich. Es ist somit nicht nur die Öffnungstemperatur, sondern auch für den weiteren Öffnungsweg einstellbar, bei welcher Temperatur·
welche Öffnungsweite erzielt werden soll. Die selbsttätige Belüftung ist also den Ansprüchen der Jeweiligen Bepflanzung
weitgehend auf einfache Weise anpaßbar.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird die gelenkige und verstellbare
Verbindung zwischen der Zylinder-Kolbeneinheit und dem Fenster bzw. Hebeorgan auf einfache Weise dadurch erreicht, daß
am Fenster bzw. Hebeorgan im Bereich der Gelenkstellen Lagerzapfen in verschiedenen Abständen angeordnet oder anbringbar sind
und der Kolben ein zum Übergreifen der Lagerzapfen ausgebildetes Stützorgan trägt. Es können dabei ein Anzahl Lagerzapfen in verschiedenen
Abständen vom Schwenklager vorgesehen sein oder eine Anzahl Bohrungen, in die ein Lagerzapfen je nach Wünscht abwechselnd
einsteckbar ist. Das am Kolben angeordnete Stützorgan wird dann mit dem jeweiligen Lagerzapfen in Eingriff gebracht. Soll die
Vorrichtung außer Betrieb gesetzt werden, sei es mit völlig geschlossenen
oder mit weit aufgestellten, beispielsweise an einen Anschlag angelehnten Fenstern, ist lediglich das Stützorgan vom
Lagerzapfen abzuziehen. Die Längsverstellung zum Indern der
öffnungsweite kann auf einfache Weise dadurch erfolgen, daß das
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Stützorgan auf dem Kolben längsverstellbar, beispielsweise
durch eine Gewindeverbindung, angeordnet ist.
Besonders einfach ist das Verstellen mit einem Stützorgan, das
an seinem freien Ende gabelförmig.od.als geschlossene Öse ausgebildet
ist. ·
Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform mit einem Hebeorgan, das auf die genannte Weise verschwenkbar mit seinem freien Ende im
Abstand von der freien Fensterkante angreift, ergibt sich ein
für die Fensterflügel-Lagerung günstiger und wirkungsvoller
Kraftangriff, wobei das Hebeorgan sowohl gleichsinnig mit dem
Fensterflügel als auch im entgegengesetzten Sinn schwenken kann»
Die Vorrichtung erlaubt auf einfache Weise das Öffnen mehrerer Fenster gleichzeitig mit einer Zylinder-Kolbeneinheit dadurch,
daß mehrere Fenster oder mehrere Hebeorgane über ein gemeinsam von einem Kolben bewegbares Gestänge gekoppelt sind. Die gemeinsam
bewegbaren Fensterflügel können dabei in Längsrichtung der Anlage sehr schmal sein, so daß sie die Form von Jalousien
annehmen. Vorteilhaft kann der Kolben dann nicht am ersten,
sondern an einem etwa mittigen Fensterflügel direkt angreifen, die übrigen über das Gestänge öffnen. Dazu kann der Kolben
alternativ oberhalb oder unterhalb der Fensterebene angeordnet sein, wichtig ist dabei nur, daß sich der Flüssigkeitsbehälter
der Zylinder-Kolbeneinheit innerhalb des Frühbeetes befindet
und den im Frühbeet herrschenden Temperaturen ausgesetzt ist.
Zweckmäßig ist am Frühbeet ein starrer Anschlag für eine 90°
überschreitende Öffnungsstellung des oder der Fenster ange- .
ordnet. Dann können das oder die Fenster von Hand auf einfache Weise hochgestellt und angelehnt werden, beispielsweise zur
Beregnung.
Weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus der nachfolgenden Beschreibung von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen hervor. Es zeigen:
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Pig. 1 einen Querschnitt durch ein Frühbeet mit einer an
einem Fensterflügel angreifenden Vorrichtung,
Fig. 2 einen Querschnitt durch ein Frühbeet mit einer an einem Hebeorgan für das Frühbeetfenster angreifenden
Vorrichtung,
Fig. 3 einen Querschnitt durch einen Teilbereich eines Frühbeetfensters
mit einer Vorrichtung mit Hebeorgan,
Fig. 4- einen Längsschnitt durch das Frühbeet nach Fig. 3 entsprechend
der Schnittlinie IV-IV in Fig. 3,
Fig. 5 eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung,
Fig. 6 schematisch einen Teilbereich entsprechend Fig. 5 mit
anderer Fensterlagerung,
Fig. 7 a und b weitere Ausführungsformen der Vorrichtung zum
Betätigen einer Frühbeet-Abdeckjalousie oder eines Dachfensters.
In Fig. 1 ist mit 1 ein im Querschnitt dargestellter Frühbeetkasten
mit einer Vorderwand 1a und einer Rückwand 1b dargestellt und mit einem Fensterflügel 2. Der Fensterflügel 2 ist um ein
schematisch in Form einer Achse angedeutetes Schwenklager 3 an der Rückwand 1b des Frühbeetes schwenkbar gelagert. Ebenfalls
an der Rückwand 1b ist ein sich von ihr unter stumpfem Winkel
nach oben erstreckender Anschlag 4- für das weit geöffnete Fenster
befestigt. Auf Vorder- und Rückwand des Frühbeetes 1 ist ein Rahmen 5 abgestützt, der eine als Ganzes mit 6 bezeichnete
Zylinder-Kolbeneinheit trägt, die einen Kolben 7» einen Zylinder
8 und einen mit dem Zylinder verbundenen Flüssigkeitsbehälter umfaßt. Der Flüssigkeitsbehälter 9 ist an einer am Rahmen ortsfesten
Halterung 10 um ein schematisch angedeutetes Lager 11 schwenkbar befestigt. Der Kolben 7 trägt an seinem zylinderfernen
Endbereich ein Stützorgan 12, das über ein Gewinde 13"
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auf dem Kolben längsverschieblich angeordnet ist und an seinem
freien Ende 12a gabelförmig ausgebildet ist. Am Fensterflügel
2 sind im Abstand vom Schwenklager 3 und voneinander drei
Bohrungen 14a, 14b und 14c angebracht, zum wahlweises Einstecken
eines Lagerzapfens 15, Der Lagerzapfen 15 ist in allen Figui'en
in die im Schwenklager 3 am nächsten liegende Bohrung 14a eingesteckt
angedeutet. Das Stützorgan 12 übergreift mit seinem gabelförmigen Ende 12a den Lagerzapfen 15·
Die Wirkungsweise der in Fig. 1 in einer Arbeitsstellung gezeigten
Vorrichtung ist folgende: Ausgangsstellung ist das Frühbeet mit geschlossenem Fenster, wobei das gabelförmige Ende 12a des Stützorganes
12 am Lagerzapfen 15 anliegt. Die durch Längsschrauben
des Stützorganes auf dem Kolben gewählte Kolbenlänge bestimmt die Eindringtiefe des Kolbens 7 in. den Zylinder 8. Bei Temperaturanstieg
erwärmt sich die im Flüssigkeitsbehälter und im
kolbenfreien Zylinder vorhandene Flüssigkeit und dehnt sich aus.
Bei einer bestimmten, durch die Längeneinstellung des Kolbens
mit Stützorgan vorbestimmten Temperatur beginnt die Flüssigkeit, den Kolben aus dem Zylinder zu drängen. Diese Bewegung wird
vom Stützorgan 12 auf den Lagerzapfen 15 übertragen. Der Fensterflügel
beginnt sich um sein Schwenklager 3 zu verschwenken und das Frühbeet zu öffnen. Die freie, schwenklagerferne Vorderkante
2a des Fensterflügels "bewegt sich datei auf der strichpunktiert
angedeuteten Kreisbogenbahn in Richtung des Pfeiles A. Da die \
Bahn der Vorderkante 2a zunächst nahezu senkrecht verläuft und I
der Weg des in Nähe des Schwenklagers 3 angeordneten Lagerzapfen |
15 durch die freie Länge des Fensterflügels entsprechend über- ■'.
setzt wird, Öffnet das Fenster "bei kleinem Verschiebeweg des
Korbens relativ rasch. Bei veiterem" Ansteigen der Temperatur
wird der Fensterflügel weiter verschwenkt, wobei die Vergrößerung !
der Öffnung bei höheren Temperaturen langsamer wird. In der j
größten Öffnungsstellung nimmt der Fensterflügel annähernd einen !
Winkel von ca. 40 ° gegen den Frühbeetkasten ein. Bei absin- j
kenden Temperaturen verringert sich das Volumen der im Flüs- :
sigkeitsbehälter 9 und im Zylinder 8 vorhandenen Flüssigkeit " i
wieder, der Fensterflügel drückt über den Lagerzapfen 15 den ■ ;
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Kolben zurück und schließt sich, wieder. Die jeweils bei bestimmten
Temperaturen erwünschte Öffnungshöhe ist regulierbar durch die Wahl derjenigen Bohrung 14-, in welche der Lagerzapfen
15 eingesteckt ist. Je nachdem ändert sich für den Angriff der
Zylinder-Kolbeneinheit am Fensterflügel der Abstand vom Schwenklager 3 und von der freien Vorderkante 2a des Fensterflügels
und damit die Übersetzung der Kolbenbewegung in Öffnungshöhe.
Es lassen sich mit der Vorrichtung somit durch Längenänderung des Kolbens als auch die Wahl der Lagerzapfenstellung unabhängig
voneinander bestimmen, bei welcher Temperatur das Frühbeet geöffnet bzw. geschlossen wird und wie groß die Öffnung bei jeder
Temperatur ist. Soll die Vorrichtung außer Wirkung gesetzt werden, sei es zum ständig Geschlossenhalten des Frühbeetes oder
zum ständigen Offenstehen, ist lediglich das gabelförmige Ende i2a vom Lagerzapfen abzuziehen bzw« dieser zu entfernen.
Fig. 2 zeigt eine andere Ausführungsform der Vorrichtung. Gleiche Bauelemente sind mit gleichen Bezugszeichen versehen. In dem
Frühbeet 1 ist ein Rahmen 5' angeordnet, welcher außer der Halterung
10 für das Schwenklager 11 der Zylinder-Kolbeneinheit 6 ein mittels eines Schwenklagers 16 an ihm angelenktes Hebeorgan
17 trägt. Ferner ist am Rahmen 5' an seinem der Vorderwand 1a
des Frühbeetes nahen Bereich eine Auflagefläche 18 für das armförmige
Hebeorgan I7 angeordnet. Das Hebeorgan I7 trägt an
seinem freien, dem Schwenklager 16 fernen Ende eine Querstrebe 19ί auf welche sich der Fensterflügel 2 stützt. Das Hebeorgan
17.weist im Abstand von seinem Schwenklager 16 urdim Abstand
voneinander Bohrungen 14' für den Lagerzapfen I5 auf, an welchem
das Stützorgan 12 in der gleichen Weise angreift, wie bei der
Ausführungsform nach Fig. 1, nämlich am Fensterflügel 2 direkt.
Bei der in Fig. 2 beschriebenen Vorrichtung wirkt die Zylinder-Kolbeneinheit
zum Öffnen und Schließen des Fensterflügels 2 auf das'Hebeorgan I7 in gleicher Weise und mit den gleichen Einstellmöglichkeiten
ein, wie dies bei der Ausführung nach Fig. 1 auf
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den Fensterflügel 2 direkt geschieht. Das Hebeorgan seinerseits hebt den auf der Querstrebe 19 abgestützten Fensterflügel
an, wodurch sich eine zusätzliche Übersetzung auf den Öff-
•t-
nungsweg ergibt. Dies ist bei der Einstellung der Öffnungshöhe zu berücksichtigen.
Ähnlich der vorstehend erläuterten Anhebung des Fensterflügels 2 mit Hilfe des gleichsinnig bewegten Hebeorgans ist auch eine
Ausführungsform möglich, bei der eine ZylincTer-Kolbeneinheit ihr
Schwenklager nahe unterhalb und vor dem Schwenklager des Fensterflügels besitzt. Von dort aus erstreckt sich dann der Kolben in
Richtung auf die Vorderkante des Fensters hin und ist in kleinem Abstand davor an einer festen Gelenkstelle angelenkt. In Schließstellung
steht dann der Kolben dem Fensterflügel mit einem stumpfen Winkel gegenüber, der beim öffnen des Fensterflügels allmählich
verkleinert wird. Die Bewegungen des Kolbens verlaufen dadurch gleichsinnig mit den Bewegungen des Fensterflügels. Der Behälter
ist bei dieser Ausführungsform auch bei schrägem Strahleinfall der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt und reagiert feinfühlig
auf alle Temperaturänderungen.
Die Figuren 3 und 4 zeigen eine Fig. 2 entsprechende Vorrichtung,
eingebaut in ein Eeihenfrühbeet 1' mit Seitenwänden Vc. Der
Rahmen 5* ist dabei auf Tragschiaien 20 abgestützt und mit der
Zylinder-Kolbeneinheit 6 mittig zwischen den Seitenwänden 1'c
angeordnet. Der Fensterflügel 2 liegt mit einer mittleren Leiste 21 auf der Querstrebe 19 auf. Das ßeihenfrühbeet 1'
steht mit seinen Wänden 1'c unmittelbar auf dem Erdboden 22.
Fig. 5 zeigt ein Frühbeet 1", das zwischen seiner Vorderwand 1"a
und seiner Rückwand 1"b drei Fensterflügel 2 aufweist. Jedem Fensterflügel 2 ist ein Hebeorgan 17' in der in Fig. 2 beschriebenen
Form zugeordnet. Der Rahmen 5" trägt dementsprechend drei
Schwenklager 16, jeweils für ein Hebeorgan 17'. Die Hebeorgane 17' sind dabei über das Schwenklager 16 hinaus verlängert und
an dem Ende der Verlängerung mittels Gelenklagern 24 an einer
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Stange 25 gehaltert. Die Stange 25 verbindet somit die Enden
aller Hebeorgane 17'. Sie erstrecken sich parallel zu dem die drei Schwenklager 16 tragenden Teil 5"a des Rahmens 5"» wobei
der Abstand zwischen dem Rahmenteil 5"a und der Stange 25 de
nach Stellung der Hebeorgane 17' veränderlich ist. An dem der Vorderwand 1"a nächstgelegenen Hebeorgan 17' greift eine Zylinder-Kolbeneinheit
6 an, die mit ihrem Zubehör Fig. 2 entspricht. Die durch Temperaturänderungen im Flüssigkeitsbehälter 9 entstehende
Bewegung des vorderen Hebeorganes 17' wird über die Stange 25 auf die dahinter liegenden beiden Hebeorgane 17' übertragen,
so daß alle drei Fensterflügel 2 in gleicher Weise öffnen bzw. schließen. Dem der Rückwand 1"b zu nächst liegenden
Fensterflügel 2 ist ein Anschlag 4 zugeordnet, für die beiden vorderen Fensterflügel dienen in dieser Stellung die Hebeorgane
der jeweils dahinter liegenden Fensterflügel als Anschlag. Durch Abnehmen des Stützorganes 12 vom Lagerzapfen 15 des vorderen
Hebeorganes 17' ist die gesamte Vorrichtung wirkungslos, die Fensterflügel können temperaturunabhängig geschlossen gehalten
oder ganz aufgestellt werden. Mit einer einzigen Zylinder-Kolbeneinheit kann somit eine jalousieartige Frühabdeckung bewegt
werden.
Fig. 6 zeigt schematisiert einen Teilbereich eines im wesentlichen
Fig. 5 entsprechenden Frühbeetes mit einer anderen Ausführungsform
der Schwenklager 31· Die Fensterflügel 2' tragen
Gelenkdorne 26, die lose in Stützgabeln 27 eingelegt sind. Da sich jeder Fensterflügel 2' außerdem nur noch auf die Querstreben
19 des zugehörigen Hebeorganes 17' abstützt, kann er
mit einem Griff und ohne Einfluß auf die Vorrichtung zum Öffnen und Schließen einzeln abgehoben bzw. wieder eingelegt werden,
wodurch das Innere des Frühbeetes leicht zugänglich ist.
Das Frühbeet nach Fig.7a ist mit einer Abdeck-Jalousie 28-mit
einzelnen, in einer gemeinsamen Ebene schwenkbaren, Lamellen 2" versehen. Die Lamellen 2" sind über ein Gestänge 29,30 miteinander
verbunden. An einem Fortsatz 31 eines Gestängeteils 29
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ist eine Zugfeder 32 angehängt, die zweckmäßigerweise erst "bei
annähernd vertikal stehenden Lamellen 2" eine der öffnungsbewegung
entgegengerichtete Rückstellkraft für die Lamellen erzeugt. Mit einer der Lamellen ist das sich davon unter
stumpfem Winkel wegerstreckende Hebeorgan 17" starr verbunden, an dem ebenfalls unter stumpfem Winkel das Stützorgan 12 des
Kolbens 7 angreift. Die Zylinder-Kolbeneinheit 6 ist mit ihrem Schwenklager 11 an der Kante der Seitenwand 1c gelagert. Der
Kolben erstreckt sich somit oberhalb der Lamellen-Ebene zum Hebeorgan. Der Flüssigkeitsbehälter 9 ist innerhalb des Frühbeets
angeordnet. Selbstverständlich könnte könnte der Kolben 7»
ähnlich wie bei Fig. 6, auch unterhalb der Lamellen-Ebene angeordnet sein.
Fig. 7 b zeigt schließlich, wie mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ein Dachfenster 2111, z.B. im Dach 33 eines Gewächsoder
Treibhauses, temperaturabhängig betätigt werden kann. Das Fenster ist mit einem Schwenklager 3" am Rand des Fensterausschnitts
befestigt und tragt unterseitig und in kleinem Abstand vom Schwenklager 3- eine Konsole 3^· Auf letzterer sind
Bohrungen 14a, b, c angeordnet, in die ein Lagerzapfen 15 eingesteckt wird. An dem Lagerzapfen 15 greift das Stützorgan
der Zylinder-Kolbeneinheit 7>8 an, die in einem mit Abstand annähernd vertikal unterhalb der Bohrungen I4a,b,c bzw. des
Schwenklagers -3" auf einer ortsfesten Halterung 10" angeordneten
Lager 11 schwenkbar gehalten wird. Die Zylinder-Kolbeneinheit 6 enthält den Flüssigkeitsbehälter 9· Die darin enthaltene,temperaturempfindliche
Flüssigkeit drückt abhängig von der jeweiligen Temperatur den Kolben 7 nach oben, der das Fenster öffnet bzw.
schließt. Die Bohrungen 14a,b,c sind mit verschiedenen Radialabständen
vom Schwenklager 3" des Fensters 2111 entfernt, so daß
die Öffnungsweite des Fensters 2111 variabel ist. Eine weitere
Verstellmöglichkeit ist durch das gegenüber dem Kolben 7 auf dem
Gewinde 13 verdrehbare Stützorgan 12 gegeben. Letzteres kann sowohl - wie mit durchgehenden Linien dargestellt - gabelförmig
als auch - wie strichliert angedeutet - als geschlossene öse 35
enden. Ein Lösen der Gelenkverbindung ist in beiden Fällen einfach.möglich,
wenn das Fenster z.B. von Hand ganz geöffnet und umgeklappt werden soll. 8o981O/o1O7
Die Erfindung ist nicht auf die Ausführungsbeispiele beschränkt. So sind die Formen des Rahmens 5>
des Anschlages 4- und bauliche
Einzelheiten der Fensterflügel 2 weitgehend variierbar. Anstelle eines in verschiedene Bohrungen am Fensterflügel bzw. dem Hebeorgan
einsteckbaren einzelnen Lagerzapfens können auch eine Anzahl fester Lagerzapfen vorgesehen sein, über die «jeweils die
Stützgabel gebracht wird. Ferner sind auch zwei, vier oder mehr Lagerzapfen bzw. Bohrungen für einen Lagerzapfen möglich. Das
Ende des Stützorganes kann .anstelle einer Gabel auch die Form eines Gelenkteiles mit Stift auf v/eisen, wobei jedoch das Abziehen
zum Außerkraftsetζen der Vorrichtung, wenn auch nur unwesentlich,
umständlicher wird.
Das Hebeorgan und die Zylinder-Kolbeneinheit können auch spiegelbildlich
zur dargestellten Anordnung eingesetzt sein, wobei die Zylinder-Kolbeneinheit im Bereich der anderen Seitenwand gelagert
ist und das Hebeorgan am schwenklager-nahen Bereich des Fensters angreift. Denkbar ist auch, daß bei an der anderen Seitenwand
angeordneter Zylinder-Kolbeneinheit der Kolben unmittelbar am Fensterflügel, jedoch nahe dessen vorderen Bandes angreift und
sich dadurch gleichsinnig zum Fensterflügel bewegt.
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