DE60209151T2 - Umkehrfenster, dessen verwendung und führungsvorrichtung für ein umkehrfenster - Google Patents

Umkehrfenster, dessen verwendung und führungsvorrichtung für ein umkehrfenster Download PDF

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Umkehrfenster umfassend einen Blendrahmen und einen Flügelrahmen, der an einem Ende verschiebbar und mit dem Blendrahmen schwenkbar verbunden ist, und eine Führungsvorrichtung mit einem Zugelement, das an einem Ende mit dem Blendrahmen drehbar verbunden ist, und eine Druckstange, die an einem Ende mit dem Flügelrahmen nahe dessen Schwerpunkt verbunden ist und an dem anderen Ende mit dem Blendrahmen verbunden ist, wobei das andere Ende des Zugelements an einer Stelle zwischen den Enden der Druckstange mit dieser Stange verbunden ist, und die Verwendung eines solchen Umkehrfensters.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Führungsvorrichtung für ein Umkehrfenster, welche Vorrichtung umfasst: ein Zugelement, das an einem Ende für drehbare Verbindung mit dem Blendrahmen eingerichtet ist, und eine Druckstange, die an einem Ende für drehbare Verbindung mit dem Flügelrahmen und an dem anderen Ende für versetzbare Verbindung mit dem Blendrahmen eingerichtet ist, wobei das andere Ende des Zugelements mit der Druckstange an einer Stelle zwischen den Enden dieser Stange verbunden ist.
  • Umkehrfenster dieser Art sind als Fassadenfenster sehr praktisch, da diese Umkehrfenster im wesentlichen 180° gedreht werden können und somit ein Reinigen der Aussenseite des Fensters von innen ermöglichen, was das Reinigen der Fenster natürlich viel einfacher macht, insbesondere wenn sich diese hoch über dem Erdboden befinden. Trotz dieses Vorteils sind Umkehrfenster nur wenig verbreitet, und ein Grund dafür ist, dass die bekannten Umkehrfenster etwas teurer sind als beispielsweise oben aufgehängte Fenster, und ein anderer Grund ist, dass sie im Aussehen oft von anderen Fenstern abweichen und somit die Architektur einer angrenzenden Glasfassade stören.
  • WO 96/171451 beschreibt ein Umkehrfenster vorerwähnter Art, das mit einem Gelenkarm-Mechanismus montiert ist. Die nach innen wendenden Seitenflächen des Blendrahmens sind mit einer Kerbe versehen, in welche ein Ende des Flügelrahmens eingreift. Der Gelenkarm-Mechanismus umfasst eine Druckstange, deren eines Ende gleichfalls in verschiebbaren Eingriff mit der Kerbe des Blendrahmens steht, während das andere Ende der Stange an den Flügelrahmen nahe dessen Schwerpunkt drehbar befestigt ist, und eine Zugstange, deren eines Ende drehbar an den Blendrahmen befestigt ist, während das andere Ende bei einem Punkt zwischen den Enden der Druckstange an letztere befestigt ist. Diese Fensterkonstruktion erfordert, dass der Blendrahmen und der Flügelrahmen speziell angefertigt oder zu diesem Zweck angepasst sind, da in der Blendrahmenöffnung Rillen vorhanden sein müssen und der Blendrahmen oder der Flügelrahmen passende Aussparungen für den Gelenkarm-Mechanismus aufweisen muss. Montage des Gelenkarm-Mechanismus wird dadurch erschwert, dass dieser innen in der Öffnung des Blendrahmens montiert wird, was beim Montieren schwierige Arbeitsstellungen mit sich führt.
  • WO 00/28184 beschreibt einen Beschlag für ein Umkehrfenster, wo das eine Ende des Fensterflügels in einer Führung im Blendrahmen geführt wird. Der Beschlag umfasst einen Teleskoparm, dessen eines Ende an den Blendrahmen befestigt ist, und der an dem an deren Ende an die Seitenteile des Flügelrahmens zirka beim Schwerpunkt des Flügelrahmens befestigt ist. Der Beschlag umfasst auch eine Zugstange, deren eines Ende an den Blendrahmen und deren anderes Ende an den Teleskoparm befestigt ist. Es wird darauf hingewiesen, dass die Zugstange sehr dünn ist, so dass sie kaum sichtbar ist, wobei der Rest des Beschlags hinter dem Flügelrahmen versteckt ist. Auch diese Fensterkonstruktion erfordert zum Gleiten des Flügelrahmens, dass in den Seitenflächen der Blendrahmenöffnung Rillen vorgesehen sind. Die Montage des Beschlags wird auch erschwert, da die Zugstange auf der Innenseite der Öffnung montiert wird, welches eine schwierige Arbeitsstellung ergibt, weshalb es wahrscheinlich notwendig ist den Blendrahmen mit einer Aussparung für den Beschlag zu versehen.
  • US 4 616 443 beschreibt ein Umkehrfenster, welches Fenster unter dem Wenden des Flügels ein Vorspringen des Flügelrahmens von einem Blendrahmen gegen die Innenseite verhindert und erwähntes Wenden erleichtert. Das Fenster umfasst ein Zugelement sowie ein zwischen einer Druckstange und einem Blendrahmen angeordnetes bewegliches Verbindungsglied.
  • DE 43 14 404 beschreibt einen Umbausatz zum Umwandeln eines Schrägdach-Schwenkfensters in ein oben aufgehängtes Schwenkfenster mit einem Zwischenflügelrahmen. Das umgewandelte Fenster umfasst schwenkbare Arme, die an einem Ende an das obere Ende eines Blendrahmens und an dem anderen Ende an den Flügelrahmen befestigt sind.
  • Es ist Aufgabe der Erfindung ein Umkehrfenster der eingangs erwähnten Art für ganz einfache Montage bereit zu stellen.
  • In Hinblick darauf ist das Umkehrfenster dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsvorrichtung auf der Vorderseite des Blendrahmens montiert ist. Diese Konstruktion ermöglicht eine sehr einfache Montage der Führungsvorrichtung, da das Montieren nicht wie bei bekannten Umkehrfenstern in der Blendrahmenöffnung erfolgt, sondern direkt auf der Vorderseite des Blendrahmens, welches beim Montieren eine viel bessere Arbeitsstellung ergibt. Ein anderer Vorteil bei dieser Konstruktion ist, dass das Umkehrfenster aus einem Standard-Blendrahmen und einem Standard-Flügelrahmen bestehen kann, da eine spezielle Anpassung des Blendrahmens oder Flügelrahmens oder beispielsweise ein besonders schmaler Flügelrahmen nicht erforderlich sind. Ferner ist es vorteilhaft, dass die Führungsvorrichtung nicht in der Blendrahmenöffnung montiert wird, weil es bei Montage auf der Vorderseite des Blendrahmens nicht eines Spalts oder einer Aussparung zwischen Blendrahmen und Flügelrahmen bedarf. Dadurch kann ein Standard-Blendrahmen oder Standard-Flügelrahmen ohne nachfolgendes Anpassen verwendet werden.
  • In einer Ausführungsform ist das Umkehrfenster dadurch gekennzeichnet, dass die Druckstange aus einem ersten Teil besteht, der mit dem Blendrahmen scharnierverbunden ist, und einem mit dem Flügelrahmen scharnierverbundenen zweiten Teil, welche beiden Teile in Teleskopverbindung stehen. Dadurch wird ermöglicht, dass sich der Schwerpunkt des Flügelrahmens entlang einer annähernd geradlinigen Bahn ausserhalb des Blendrahmens bewegt, gleichzeitig damit, dass eine Führungsvorrichtung einer gegebenen Grösse zu Umkehrfenstern variierender Grössen passt, da die Te leskopverbindung diesen Unterschied absorbieren kann.
  • In einer alternativen Ausführungsform ist das Umkehrfenster dadurch gekennzeichnet, dass die Druckstange an ihrem anderen Ende mit dem Blendrahmen versetzbar verbunden ist. Auf diese Weise kann der Schwerpunkt des Flügelrahmens einfach entlang einer nahezu geradlinigen Bahn ausserhalb des Blendrahmens bewegt werden. Gegenüber der vorerwähnten Teleskopverbindung hat die verschiebbar verbundene Druckstange den Vorteil, dass sie aus wenigen Teilen besteht und somit ein zuverlässigeres Führen des Flügelrahmens gewährleistet.
  • Für die verschiebbare Verbindung können im Blendrahmen selbstverständlich Rillen vorgesehen sein, aber in einer bevorzugten Ausführungsform ist das Umkehrfenster dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsvorrichtung ausserdem eine Schiene umfasst, die auf der Vorderseite des Blendrahmens im wesentlichen dessen ganze Länge entlang verläuft und verschiebbar ein an ein Ende des Flügelrahmens verbundenes Eingriffsorgan aufnimmt.
  • In einer Ausführungsform ist das Umkehrfenster dadurch gekennzeichnet, dass die Schiene verschiebbar das andere Ende der Druckstange aufnimmt. Da der Flügelrahmen und die Druckstange in einer und derselben Schiene verschiebbar sind, sind nicht mehrere Schienen erforderlich, welches kostenbesparend ist und die Montage erleichtert.
  • Das Umkehrfenster kann natürlich mit einer Führungsvorrichtung versehen sein, in welcher das Zugelement und die Druckstange dieselbe Dicke haben, aber vorzugsweise ist das Zugelement wesentlich dünner als die Druckstange. Dies ist möglich, da das Zugelement lediglich Zugbelastungen infolge des Eigengewichts des Flügelrahmens und der Scheibe ausgesetzt ist, und Dimensionierung für Zugbelastungen kleinere Dimensionen erfordert als Dimensionierung für Druckbelastungen, wo beispielsweise auch Durchbiegung in Betracht gezogen werden muss. Deshalb kann der Materialverbrauch für diesen ersten Arm minimiert werden und somit auch das Gewicht der gesamten Konstruktion, darüber hinaus werden die Dimensionen der Führungsvorrichtung kleiner und die Führungsvorrichtung ist leichter in das Umkehrfenster einzupassen.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Umkehrfenster dadurch gekennzeichnet, dass es an seinen Seiten mit einem Flansch versehen ist, der in einer Vorderansicht des Fensters in dessen geschlossenen Stellung den zweiten Arm der Führungsvorrichtung im wesentlichen verdeckt.
  • Ein anderer Aspekt der Erfindung betrifft die Benutzung eines Umkehrfensters obenstehender Art.
  • Das Umkehrfenster kann natürlich ein einzelnes Element in beispielsweise einer gemauerten Fassade sein. Jedoch ist ein besonderer Vorteil des vorliegenden Umkehrfensters, dass man damit eine Fassade mit mehreren dicht aneinander gereihten Fenstern bauen kann, wo der Blendrahmenteil des Umkehrfensters nahe dem Blendrahmenteil eines angrenzenden Fensters, wie etwa eines schwenkbar aufgehängten Fensters, eines Kippfensters oder Umkehrfensters oder eines unverstellbaren Fensters, platziert ist.
  • Aufgrund der Konstruktion des Umkehrfensters mit einer sehr diskreten Führungsvorrichtung, die in der geschlossenen Stellung des Fensters durch den Flügelrahmen nahezu verdeckt sein kann, und die auch den Blendrahmen verdecken kann, ist es möglich das Umkehrfenster dicht neben anderen Fenstern zu platzieren, ohne dass dieses zu auffälligen Abweichungen und breiten Spalten zwischen den Flügelrahmen führt, so wie es bei herkömmlichen Umkehrfenstern der Fall sein würde. Die optimale Möglichkeit ergibt sich natürlich in jenen Fällen, wo, wie vorstehend erwähnt, der Flügelrahmen und der Blendrahmen Standardelemente sind, die auch in schwenkbar aufgehängten Fenstern und Kippfenstern sowie unverstellbaren Fenstern ohne Öffnungsmöglichkeit verwendet werden, so dass die Umkehrfenster im Aussehen nicht von anderen Fenstern abweichen und somit die Architektur einer zusammenhängenden Glasfassade erhalten bleibt.
  • Eine andere Aufgabe der Erfindung ist es eine Führungsvorrichtung der eingangs erwähnten Art für ein Umkehrfenster bereit zu stellen, welche Führungsvorrichtung derart ausgestaltet ist, dass sie in ein Umkehrfenster diskret eingebaut werden kann.
  • In Hinblick darauf ist die Führungsvorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass das Zugelement eine Dicke von weniger als 2 mm, vorzugsweise etwa 1,5 mm aufweist. Dies ist möglich, da das Zugelement im wesentlichen nur Zugbelastungen ausgesetzt ist, die ein verhältnismässig dünner Metallarm tragen kann. Da in der vorliegenden Konstruktion das Zugelement der einzige Teil der Führungsvorrichtung ist, der die Aussenseite des Flügelrahmens passiert, ist der sichtbare Teil der Führungsvorrichtung in der geschlossenen Stellung minimal, da der Rest der Führungsvorrichtung hinter der Vorderseite des Flügelrahmens verdeckt sein kann. Die notwendige Dicke des Zugelements hängt von Grösse und Gewicht des Flügelrahmens mit Scheibe ab, aber für Fassadenfenster normaler Grösse ist ein Zugelement mit einer Dicke zwischen 1,5 und 2,0 mm ein passender Kompromiss zwischen sicherer Führung des Flügelrahmens und diskreter Führungsvorrichtung. Legt man besonderen Wert auf eine diskrete Führungsvorrichtung, die kaum sichtbar ist, kann man eine Führungsvorrichtung wählen, in welcher das Zugelement eine Dicke von weniger als 1,5 mm hat, und in Prinzip kann der Arm beispielsweise aus einem dünnen Draht bestehen.
  • In einer Ausführungsform ist die Führungsvorrichtung eine integrale Konstruktion bestehend aus einer Schiene, an welche das andere Ende der Druckstange verschiebbar verbunden ist, und mit deren einem Ende das erste Ende des Zugelements drehbar verbunden ist. Die Führungsvorrichtung als eine integrale Konstruktion macht das Montieren der Vorrichtung besonders einfach. Die Schiene wird auf der Vorderseite des Blendrahmens montiert, welches von der Aussenseite in einer natürlichen Arbeitsstellung erfolgen kann, z.B. wenn der Monteur auf einem Gerüst steht. Da die Schiene im voraus angepasst ist, so dass Zugelement und Druckstange im Verhältnis zueinander korrekt angeordnet sind, braucht man nur das Zugelement an den Flügelrahmen und den Flügelrahmen an die Schiene zu befestigen. Die ganze Montage kann deshalb rasch und kostenbesparend und zudem ergonomisch korrekt durchgeführt werden. Es ist ferner ein Vorteil, dass die Führungsvorrichtung eine integrale Konstruktion ist, da dieses das Risiko minimiert, dass bei Montage Teile einer verkehrten Dimension benutzt werden oder dass Teile vor oder während der Montage des Umkehrfensters verloren gehen. Für den Monteur kann es recht schwierig sein viele kleine Einzelteile im Auge zu behalten, wenn er auf einer begrenzten Fläche, beispielsweise auf einem Gerüst, arbeitet, und wenn ein Einzelteil verloren geht, muss dieser oft erstattet werden, da er selten wieder zu finden ist.
  • Die Erfindung wird nachstehend anhand von Beispielen und unter Hinweis auf die beiliegende Zeichnung näher beschrieben, in welcher Zeichnung
  • 1 eine Perspektivansicht eines erfindungsgemässen Umkehrfensters in offener Stellung ist,
  • 2 eine Seitenansicht des Umkehrfensters ist,
  • 3 ein Querschnitt des Blendrahmens und Flügelrahmens des Umkehrfensters ist,
  • 4 ein Teilschnitt entlang IV-IV in 2 ist, und
  • 5 ein Teilschnitt entlang V-V in 2 ist.
  • 1 zeigt ein Umkehrfenster 1 in leicht offener Stellung, welches Fenster 1 einen Blendrahmen 2 und einen Flügelrahmen 3 umfasst, wobei der Flügelrahmen an seinem oberen Ende beispielsweise mittels eines Zapfens in einer Rille oder eines in eine Schiene eingesetzten Gleitschuhs an den Blendrahmen 2 verbunden ist. Darüber hinaus weist jede Seite des Umkehrfensters 1 eine Führungsvorrichtung 4 auf, wie in 2 deutlicher zu sehen ist, die das Umkehrfenster 1 von der Seite in einer offenen Stellung zeigt. Die Führungsvorrichtung 4 umfasst ein Zugelement 5, dessen eines Ende 5a mit dem Blendrahmen 2 scharnierverbunden ist, und eine Druckstange 6, die an einem Ende 6a etwa bei dem Schwerpunkt des Flügel rahmens 3 mit letzterem verbunden ist, und an ihrem anderen Ende 6b, beispielsweise mittels eines Gleitschuhs oder eines in eine Schiene 7 eingreifenden Zapfens, mit dem Blendrahmen 2 verschiebbar verbunden ist. Es ist ersichtlich, dass in dieser offenen Stellung das Zugelement 5 an der Seitenkante des Flügelrahmens 3 vorbeigeht. Das Zugelement 5 liegt innerhalb des Aussenumkreises des Blendrahmens 2 und kann passend dicht angrenzend an diesen Aussenumkreis des Blendrahmens 2 liegen, da die Blendrahmenbreite der Breite des Flügelrahmens plus der Breite der beiden Zugelemente entsprechen kann. In diesem Fall ist es somit möglich zwei Umkehrfenster 1 dicht nebeneinander anzuordnen, deren zugehörige Blendrahmen 2 diskret aneinander anliegen, wobei die Flügelrahmen 3, abgesehen von einem engen Spalt entsprechend der doppelten Dicke des Zugelements 5, die Blendrahmen 2 und die Führungsvorrichtungen 4 verdecken. Da das Zugelement 5 eine Dicke von beispielsweise 1,5 aufweisen kann, braucht der Spalt nicht mehr als 3 mm breit sein, weshalb er faktisch nicht zu sehen ist. Ferner sind für Blendrahmen und Flügelrahmen dieselben Standard-Elemente verwendbar, die auch für Schwenk- und Kippfenster sowie unverstellbare Fenster benutzt werden.
  • 3 zeigt einen Querschnitt des Blendrahmens 2 und des Flügelrahmens 3 sowie die im Flügelrahmen montierte Scheibe 8. In der Figur ist das Umkehrfenster in geschlossener Stellung gezeigt, in der die Führungsvorrichtung 4 entlang der Seite des Flügelrahmens 3 gefaltet ist. Es ist ersichtlich, dass die Führungsvorrichtung 4 auf der Vorderseite 2a des Blendrahmens 2 montiert ist, wobei in dem gezeigten Beispiel die Druckstange 6 mit der Schiene 7 verschiebbar verbunden ist, wie aus 5 hervorgeht. Der Flügelrahmen 3 kann zweckmässig an seinem oberen Ende an die Schiene 7 verschiebbar befestigt sein, wie aus 4 hervorgeht, und das Zugelement 5 kann an seinem einen Ende 5a mit der Schiene 7 scharnierverbunden sein, gegebenenfalls mittels eines auf der Schiene montierten Beschlags, wie in 1 und 2 angezeigt. Die Druckstange 6 ist an ihrem einen Ende 6a mit dem Flügelrahmen 3 auf dessen nach aussen wendenden Seite entgegengesetzt der Scheibe 8 scharnierverbunden. Wie ersichtlich ist, weist der Flügelrahmen 3 auf seinen Seiten einen Flansch 3' auf, der über die Druckstange 6 und die Schiene 7 hinausragt und somit von vorn gesehen die Druckstange 6 und die Schiene 7 verdeckt, während das Zugelement 5, das den Flügelrahmen 3 passieren muss, von vorn gesehen hinter dem Flansch 3' des Flügelrahmens sichtbar ist. Jedoch ist das Zugelement 5 sehr dünn, so dass es von vorn kaum zu sehen ist. Das Zugelement 5 kann zweckmässig in seiner Längsrichtung auf nicht gezeigte Weise gebogen sein, so dass es im Querschnitt eine ganz leicht nach aussen offene V-Form hat. Dadurch kann das Zugelement 5, das entlang der Kante des Flügelrahmens vorbei gehen muss, auf dessen Mitte gleiten anstelle entlang dessen ziemlich scharfer Kante, die sonst den Flügelrahmen 3 schaben könnte. Ausserdem kann das Zugelement 5 und/oder die Flügelrahmenkante mit einem Belag aus friktionsreduzierendem Material, wie etwa Teflon, versehen sein. Die offene Seite der Schiene 7 kann nach aussen wenden, aber vorzugsweise ist die Schiene 7 gegen die Öffnung des Blendrahmens offen, wie gezeigt, da dadurch verhindert wird, dass sich die Druckstange 6 oder der Flügelrahmen 3 unter der Öffnungsbewegung, wenn die nach aussen gerichtete Kraft gross wird, aus dem Griff mit der Schiene 7 löst. Anstelle einer teilweise geschlossenen Schiene 7 wie die gezeigte, kann die Schiene ganz offen sein, aber die gezeigte Schiene sichert, dass sich der Gleitschuh immer im positiven Eingriff mit der Schiene befindet und diese nicht verlassen kann. Um eine gute Dichtung des Fensters zu erzielen, kann der Blendrahmen 2, wie gezeigt, mit einer Einkerbung zur teilweisen Aufnahme des Flügelrahmens 3 versehen sein. Wie ersichtlich ist, kann das Umkehrfenster 1 derart ausgeführt sein, dass der Flügelrahmen 3 von innen nicht zu sehen ist, da er vom Blendrahmen 2 verdeckt ist, und zum Unterschied von vielen herkömmlichen Umkehrfenstern wird die Lichteinfallsöffnung des Umkehrfensters durch den Flügelrahmen nicht reduziert, so dass man den optimalen Lichteinfall erhält.
  • 4, die ein Schnittbild entlang IV-IV in 2 ist, zeigt einen Schnitt durch den Blendrahmen 2 und den Flügelrahmen 3 bei der Befestigung des Flügelrahmens 3 an den Blendrahmen 2 in einer leicht offenen Stellung des Umkehrfensters 1. Es ist ersichtlich, dass der Flügelrahmen 3 an seinem oberen Ende an den Blendrahmen 2 verschiebbar verbunden ist, da der Flügelrahmen 3 mit einem Gleitschuh 9 versehen ist, der in die Schiene 7 eingreift, wodurch ein sicheres Gleiten des Flügelrahmens 3 gewährleistet wird. In dieser offenen Stellung des Umkehrfensters 1 geht das Zugelement 5 an der Aussenseite des Flügelrahmens 3 vorbei, wobei es unter der Öffnungsbewegung des Umkehrfensters 1 gegebenenfalls entlang der Aussenseite des Flügelrahmens 3 gleitet. In dem gezeig ten Beispiel ist der Flügelrahmen 3 an dem oberen Ende des Flügelrahmens 3 mit dem Blendrahmen verbunden, aber selbstverständlich ist auch die umgekehrte Situation denkbar, wo der Flügelrahmen 3 anstelle dessen at den Blendrahmen 2 an dessen unterem Ende verbunden ist, und man könnte sich auch Führungsvorrichtungen 4 zum Wenden des Umkehrfensters 1 um eine senkrechte Achse vorstellen, derart, dass der Flügelrahmen 3 an die oberen und unteren Teile des Blendrahmens 2 verschiebbar verbunden ist. Dies würde mittlerweile eine andere Dimensionierung der Arme 5, 6 erfordern, da in dieser Situation das Zugelement 5 nicht länger reiner Zugbelastung ausgesetzt ist.
  • In 5 ist ein anderer Schnitt durch den Blendrahmen 2 und den Flügelrahmen in einem leicht offenen Umkehrfenster 1 gezeigt. Diese Figur, die ein Schnitt entlang V-V in 2 ist, zeigt einen Schnitt durch den Blendrahmen 2 und den Flügelrahmen 3 an einer Stelle, wo die Druckstange 6 an deren einem Ende 6a an den Flügelrahmen 3 scharnierverbunden ist. An ihrem anderen Ende 6b ist die Druckstange 6 an den Blendrahmen 2 verbunden, wobei der Arm 6 an diesem anderen Ende 6b mit einem Gleitschuh 10 versehen ist, der in die Schiene 7 eingreift. Ausserdem ist angedeutet, dass das Zugelement 5 an einer Stelle zwischen dem einen Ende 6a und dem anderen Ende 6b der Druckstange 6 mit dieser scharnierverbunden ist.
  • Das Umkehrfenster kann passend auch mit einem Schliessbeschlag versehen sein, der das Umkehrfenster in der umgekehrten Stellung (Reinigungsstellung) festhalten kann, um das Risiko zu vermeiden, dass sich das Fenster unter dem Reinigen wiederum wendet.
  • Das Umkehrfenster kann ferner Mittel zum Ver riegeln des Fensters gegen ein Umdrehen aufweisen, welcher Verschluss aktiv gelöst werden muss, bevor sich das Fenster wenden kann, um ein unbeabsichtiges Wenden des Fensters zu verhindern. Dies kann insbesondere zweckmässig sein, um zu sichern, dass Kinder oder Tiere nicht unbeabsichtigt das Fenster wenden und das Risiko laufen aus dem Fenster zu fallen.
  • Das Umkehrfenster kann ein gewisses Ausmass an eingebauter Friktion aufweisen, so dass der Flügelrahmen in jeder beliebigen Stellung festgehalten werden kann. Die Friktion kann beispielsweise in die verschiebbare Verbindung des Flügelrahmens zum Blendrahmen und/oder Schiene und Druckstange eingebaut werden, und kann gegebenenfalls von einem solchen Grad sein, dass die Friktion Kleinkinder und Tiere an einem Wenden des Fensters hindert.
  • Das in der Zeichnung gezeigte und in den Beispielen erläuterte Umkehrfenster funktioniert als ein oben aufgehängtes Fenster, das sich unten nach aussen bewegt, und das sich bei normaler Benutzung von einem oben aufgehängten Fenster nicht wesentlich unterscheidet, jedoch die eingebaute zusätzliche Möglichkeit aufweist 180° zu wenden, so dass es von der Innenseite gereinigt werden kann. Alternativ kann das Umkehrfenster die Funktion eines unten aufgehängten Fensters haben, das sich oben nach aussen bewegt, welches manchmal bevorzugt wird, beispielsweise in Hinblick auf Entlüftung und um Luftzug im Raum zu verhindern.

Claims (22)

  1. Umkehrfenster (1) umfassend einen Blendrahmen (2) und einen Flügelrahmen (3), der an seinen einem Ende verschiebbar und mit dem Blendrahmen (2) schwenkbar verbunden ist, und eine Führungsvorrichtung (4) mit einem Zugelement (5), das an einem Ende (5a) mit dem Blendrahmen (2) drehbar verbunden ist, und eine Druckstange (6), die an einem Ende (6a) mit dem Flügelrahmen (3) nahe dessen Schwerpunkt verbunden ist und an dem anderen Ende (6b) mit dem Blendrahmen (2) verbunden ist, wobei das andere Ende des Zugelements (5b) an einer Stelle zwischen den Enden (6a, 6b) der Druckstange (6) mit dieser Stange verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsvorrichtung (4) auf der Vorderseite (2a) des Blendrahmens (2) montiert ist.
  2. Umkehrfenster (1) nach Anspruch 1, worin der Flügelrahmen (3) derart dimensioniert ist, dass er den Blendrahmen (2) im wesentlichen verdeckt.
  3. Umkehrfenster (1) nach Anspruch 1 oder 2, wonach die Blendrahmenbreite der Flügelrahmenbreite plus der Dicke zweier Zugelemente entspricht.
  4. Umkehrfenster (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, worin das Zugelement (5) und/oder die Flügelrahmenkante mit einem Belag eines friktionsreduzierenden Materials, wie etwa Teflon, versehen ist.
  5. Umkehrfenster (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, worin das Umkehrfenster eingebaute Friktion aufweist, so dass der Flügelrahmen in jeder beliebigen Stellung festgehalten werden kann.
  6. Umkehrfenster (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich net, dass die Druckstange (6) aus einem mit dem Blendrahmen (2) scharnierverbundenen ersten Teil (6') und einem mit dem Flügelrahmen (3) scharnierverbundenen zweiten Teil (6'') besteht, welche beiden Teile (6', 6'') in Teleskopverbindung stehen.
  7. Umkehrfenster (1) nach einem der Ansprüche 1–6, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckstange (6) an seinem anderen Ende (6b) mit dem Blendrahmen (2) versetzbar verbunden ist.
  8. Umkehrfenster (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsvorrichtung (4) ausserdem eine Schiene (7) umfasst, welche auf der Vorderseite des Blendrahmens (2) im wesentlichen dessen ganze Länge entlang verläuft und verschiebbar ein Eingriffsorgan, wie etwa einen Zapfen oder Schuh aufnimmt, der an das eine Ende des Flügelrahmens (3) verbunden ist.
  9. Umkehrfenster (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schiene (7) verschiebbar das andere Ende (6b) der Druckstange (6) aufnimmt.
  10. Umkehrfenster (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugelement (5) wesentlich dünner als die Druckstange (6) ist.
  11. Umkehrfenster (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wonach das Zugelement ein Draht ist.
  12. Umkehrfenster (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wonach das Zugelement ein Streifenelement mit einer im Querschnitt leichten V-Form ist.
  13. Umkehrfenster (1) nach einem der vorherge henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügelrahmen (3) an seinen Seiten mit einem Flansch (3') versehen ist, der in einer Vorderansicht des Fensters in dessen geschlossener Stellung die Druckstange (6) im wesentlichen verdeckt.
  14. Umkehrfenster (1) nach einem der Ansprüche 8–13, dadurch gekennzeichnet, dass die Schiene (7) entlang der Aussenkante des Blendrahmens (2) verläuft.
  15. Umkehrfenster (1) nach einem der Ansprüche 8–14, wonach die Schiene (7) eine U-Form aufweist und deren Öffnung der freien Öffnung des Fensters zuwendet.
  16. Umkehrfenster (1) nach einem der obenstehenden Ansprüche, das derart ausgeformt ist, dass von innen gesehen der Flügelrahmen (3) durch den Blendrahmen (2) verdeckt ist.
  17. Umkehrfenster (1) nach einem der obenstehenden Ansprüche, das ausserdem mit Mitteln zum Verschliessen des Fensters gegen ein Wenden versehen ist.
  18. Umkehrfenster (1) nach einem der obenstehenden Ansprüche, das ferner mit einem Schliessbeschlag zum Festhalten des Umkehrfensters in Umkehrstellung (Reinigungsstellung) versehen ist, zur Vermeidung des Risikos, dass das Fenster unter dem Reinigen wiederum wendet.
  19. Umkehrfenster (1) nach einem der obenstehenden Ansprüche, wonach der Blendrahmen (2) mit einer Einkerbung zur teilweisen Aufnahme des Flügelrahmens (3) versehen ist.
  20. Verwendung eines Umkehrfensters (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Blendrahmenteil des Umkehrfensters in der Nähe des Blendrahmens (2) eines benachbarten Fensters, wie etwa eines drehbar aufgehängten Fensters, Kippfensters oder Umkehrfensters oder eines unverstellbaren Fensters platziert ist.
  21. Führungsvorrichtung (4) für ein Umkehrfenster (1), welche Vorrichtung (4) umfasst: ein Zugelement (5), das an einem Ende (5a) für drehbare Verbindung mit einem Blendrahmen (2) eingerichtet ist, und eine Druckstange (6), die an einem Ende (6a) für drehbare Verbindung mit einem Flügelrahmen (3) und an dem anderen Ende (6b) für versetzbare Verbindung mit dem Blendrahmen (2) eingerichtet ist, wobei das andere Ende (5b) des Zugelements mit der Druckstange (6) an einer Stelle zwischen den Enden (6a, 6b) dieser Stange verbunden ist, und das Zugelement (4) wesentlich dünner als die Druckstange (6) ist, und dass die Dicke des Zugelements (5) vorzugsweise nicht mehr als ein Drittel der Dicke der Druckstange (6) beträgt, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugelement (5) eine Dicke von weniger als 2 mm, vorzugsweise etwa 1,5 mm aufweist.
  22. Führungsvorrichtung (4) nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsvorrichtung (4) eine integrale Konstruktion ist umfassend eine Schiene (7), mit welcher das andere Ende (6b) der Druckstange (6) verschiebbar verbunden ist, und an deren einem Ende das erste Ende (5a) des Zugelements (5) drehbar verbunden ist.
DE60209151T 2001-08-22 2002-08-01 Umkehrfenster, dessen verwendung und führungsvorrichtung für ein umkehrfenster Expired - Fee Related DE60209151T2 (de)

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