DE2636076A1 - Substituierte n-trichlormethylthio-bernsteinsaeureimide - Google Patents
Substituierte n-trichlormethylthio-bernsteinsaeureimideInfo
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Description
Substituierte.N-Trichlormethylthiobernsteinsäureimide
Gegenstand der Erfindung sind aryl- und aralkylsubstituierte N-Trichlormethylthio-bernsteinsäureimide der allgemeinen Formel
N-SCCl-
in der R.,, R2 und R, unabhängig voneinander Wasserstoffatome
oder geradkettige oder verzweigte Alkylgruppen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen darstellen und η = 0 oder 1 ist.
Es wurde gefunden, daß diese Verbindungen ausgezeichnete Fungizide
mit breitem Wirkungsspektrum darstellen.
Fungizide werden als Pflanzenschutzmittel, zum Schutz von Holz, Leder, Lacken,Textilien,Papier und anderen organischen Materialien
sowie
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-JT-
zur Bekämpfung von Pilzinfektionen bei Tier und Mensch angewandt. Viele dieser Fungizide weisen jedoch Nachteile auf. So sind organische
Quecksilberverbindungen giftig, organische Zinnverbindungen lichtempfindlich, Chlorphenole, wie Pentachlorphenol, leicht flüchtig und
für den Menschen toxisch, während die Derivate der Dithiocarbaminsäuren durch Reaktion mit Metalls ikkativen zur Dunkelfärbung von
Lacken führen.
Ferner sind aus der US-PS 2 553 770 Trichlormercaptoverbindungen bekannt, deren Wirkung auf der Blockierung der SH-Gruppen von
Phosphorylierungsenzymen beruht, siehe R. G. Owens und H. M. Novotny, Contr. Boyee Thompson Inst., Band 20 (1959), Seite 171. Die dort
beschriebenen Verbindungen haben die allgemeine Formel
N-SCCl (I)
Zu ihrer Herstellung werden entsprechende Dicarbonsäureimide mit
Trichlormethansulfenylchlorid umgesetzt. Als Ausgangsstoffe hat man Tetrahydrophthalsäureimid, endo-Methylen-tetrahydrophthalimid und
Bernsteinsäureimid verwendet. Von den in dieser Weise hergestellten
Verbindungen sind heute hauptsächlich die Verbindungen II bis IV im Handel:
^co / CO
-N-R Γj ^N-R [η Γ" NN-R
j
CO""" ^V^ CO" ^
CO""" ^V^ CO" ^
II Captan III Phaltan IV R=-SCCl
(Folpet)
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-r-
Auch fluorierte Verbindungen, wie die Verbindungen V und VI wurden
entwickelt:
-■■'"*■ CO *
l·"" ft NN-SCC1 F H3C~~^N-SO -N-SCCl F
^>- -^CO H3C !
[^ h V Fluorfolpet VI 'j
(Preventol A 3) X-
Dichlo. f luamid
Bei der Entwicklung neuer Fungizide müssen folgende Gesichtspunkte
in Betracht gezogen werden. Ein brauchbares Fungizid muß
1) eine gute und lang anhaltende Wirkung besitzen,
2) in seiner Anwendung unbedenklich sein und
3) es sollte ein möglichst breites Wirkungsspektrum besitzen,
d.h. nicht nur gegenüber einigen, sondern gegenüber einer möglichst großen Vielzahl von Fungi wirksam sein.
Da Fungizide vom Typ des N-Trichlormethylthio-dicarbonsäureimids
die Forderung der lang anhaltenden V/irkung erfüllen, wurden umfangreiche Untersuchungen mit dem Ziel durchgeführt,
Fungizide zu finden, die auch den Bedingungen der physiologischen Unbedenklichkeit und des breiten Wirkungsspektrums entsprechen.
An einer sehr großen Anzahl synthetisch hergestellter Verbindungen wurde zunächst festgestellt, daß keineswegs alle Verbindungen
der allgemeinen Strukturformel I fungizide Wirksamkeit besitzen, wie dies in der oben genannten US-PS 2 553 770 angegeben
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ist. Vielmehr ist die Wirkung an bestimmte Strukturelemente gebunden. So sind die aus dem Anthracen-Malein-Addukt, dem
Caryophyllen-Malein-Adduktj dem Isoeugenol-Malein-Addukt, dem
Homophthalsaureanhydrid, Camphersäureanhydrid, Hexadecylbernsteinsäureanhydrid
und vielen anderen Anhydriden erhaltenen Trichlormethylthio-Verbindungen unwirksam.
Schließlich wurde nach Durchführung einer Vielzahl von Versuchen und Aussonderung der nicht oder wenig wirksamen, und
der physiologisch bedenklichen Verbindungen eine Stoffgruppe
gefunden, die unerwartet günstige Eigenschaften besitzt. Es handelt sich hierbei um die Gruppe der aryl- und aralkylsubstituierten
N-Trichlormethylthio-alkenyl-bernsteinsäureimide
der allgemeinen Strukturformel
N-SCCl3
in der FL, Rp und R, unabhängig voneinander Wasserstoffatome
oder geradkettige oder verzweigte Alkylgruppen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen darstellen und η = O oder 1 ist.
Die Untersuchung der in den Beispielen aufgeführten erfindungsgemäßen
Verbindungen im Vergleich zu Captan ergab folgende MHK-Werte:
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— S^ —
Staph. | Penic. | Asper- | Scleroph. | Pullul. | Saccha- | |
Verbindung | aureus | glauc. | gillus niger |
pityoph. | pullu lan s |
romyces cerev. |
Beispiel 1 | 0,05 | 0,005 | 0,05 | 0,0001 | 0,0001 | 0,0001 |
Beispiel 2 | 0,1 | 0,05 | 0,05 | 0,05 | 0,01 | 0,05 |
Beispiel 3 | 0,05 | 0,005 | 0,005 | 0,005 | 0,005 | 0,005 |
Beispiel 1J | 0,1 | 0,005 | 0,05 | 0,05 | 0,01 | 0,005 |
Beispiel 5 | 0,1 | 0,1 | 0,01 | 0,005 | 0,01 | 0,005 |
Beispiel 6 | 1 | 0,005 | 1 | 0,01 | 0,01 | 0,001 |
Beispiel 7 | 1 | 0,01 | 0,01 | 0,01 | 0,05 | 0,005 |
Captan | 0,05 | 0,01 | 0,05 | 0,005 |
Die erfindungsgemäßen Verbindungen weisen nicht wie das
bekannte Phaltan und das Fluorf.olpet eine Phthalimidstruktur auf. Seit einiger Zeit besteht der Verdacht, daß diese Struktur
für Mißbildungen verursachende Mutationen verantwortlich ist, vgl. Umschau 1970, S. 652 und P. Schuster in "Die Zeit" vom
4.1.1974. Die Auffindung neuer Verbindungen, die keine Phthalimidstruktur aber dennoch gute fungizide Wirkung besitzen, ist
daher von außerordentlicher Bedeutung.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen kann dadurch
erfolgen, daß man 1 Mol des substituierten Bernsteinsäureanhydrids mit 200 ml Ammoniumhydroxid langsam auf 250 C erhitzt,
bis kein Ammoniak mehr entweicht. Das Steigrohr darf nur so lang sein, daß das Wasser gut entweichen kann. Das gebildete
Imid wird in 500 ml 2n-äthanolischem Natriumhydroxid unter
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Erwärmen gelöst. Dann wird das Äthanol im Vakuum abdestilliert.
Das im Kolben zurückgebliebene Na-SaIz des Imids wird in 500 ml
Dioxan aufgeschlämmt und unter Rühren langsam mit 1,1 Mol Perchlormethylmercaptan in 200 ml Dioxan versetzt. Danach wird
30 Minuten auf 80°C erwärmt. Nach dem Stehen über Nacht wird vom auskristallisierten Kochsalz abfiltriert und das Filtrat
im Vakuum zur Trockne eingeengt. Der Rückstand kann gegebenenfalls aus Äthanol oder Benzol umkrxstallisiert werden.
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Auf die vorstehend beschriebene Weise wurden die folgenden
Verbindungen hergestellt:
Beispiel 1: N-Trichlormethylthio-pheny!bernsteinsäure
imid
<>. )~- —CH- CO
v- / ! ^N-SCCl, F = 119-122 C
CO'
Beispiel 2: N-Trichlormethylthio-benzylbernsteinsäure-
imid
p CH CO.
I ..N-SCCl .'CHg-- CO
Beispiel J>- N-Trichlormethylthio-p-niethylbenzyl-
bernsteinsäureimid
/—\
OJ1-2 ■ v,\ ) OiIp til L-U
';__./ I 'U-N-SCCl.
PU - P/~\ ■ -
Onn" ■ OU
Beispiel H: N-Trichlormethylthio-p-tert.butylbenzyl-
bernsteinsäureimid
(CH,),Cr--ν )—CH5 CH- CO--.
55 ■·. / 2 I ";:■ N-scci,
CH2 CO- -*
809807/0158
N-Trichlormethylthio-2-phenylftWiypö ' Ö
bernsteinsaureimid
CH
\ /) CH — CH CO...
"N-SCCl-
CO
N-Trichlormethylthio-2-phenylisopropylbernsteinsäureimid
CH3
CH-CH-
CH CO-
CH- CO'
^N-SCCl,
P=114-117°C
CH.
CH,
N-Trichlormethylthio-2-(p-isopropylphenyl)
isopropylbernsteinsäureimid
—/ X
CH3 -CH-CH^
CH CO.
N-SCCl
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Claims (4)
1. Aryl- und aralkylsubstituierte Verbindungen der allgemeinen
Formel
/ R„
t ~C ~" CH CO-
t ~C ~" CH CO-
.n "CH2 —-C(T
in der R1, R„ und R^ unabhängig voneinander Wasserstoffatome
oder geradkettige oder verzweigte Alkylreste mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen sind und η = O oder 1 ist.
2. N-Trichlormethylthio-phenylbernsteinsäureimid.
3. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise
substituiertes Bernsteinsäureanhydrid der allgemeinen Formel
,)C CH CO-
2
η
η
in der R1, R„, R^ und η die angegebene Bedeutung haben,
in das entsprechende Imid überführt, das Imid in sein Alkalisalz
umwandelt und dieses mit Perchlormethylmercaptan umsetzt.
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4. Schädlingsbekämpfungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß es eine oder mehrere Verbindungen nach Anspruch 1
und übliche Träger- und Hilfsstoffe enthält.
sch:cm
809807/0158
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2636076A DE2636076C3 (de) | 1976-08-11 | 1976-08-11 | Substituierte N-Trichlormethylthio-bernsteinsäureimide |
US05/820,635 US4122185A (en) | 1976-08-11 | 1977-08-01 | 2-Phenyl- and 2-benzyl-N-[(trichloromethyl)thio]succinimides, and fungicidal compositions thereof |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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DE2636076B2 DE2636076B2 (de) | 1980-02-07 |
DE2636076C3 DE2636076C3 (de) | 1980-10-09 |
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ID=5985198
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2636076A Expired DE2636076C3 (de) | 1976-08-11 | 1976-08-11 | Substituierte N-Trichlormethylthio-bernsteinsäureimide |
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DE (1) | DE2636076C3 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0096142A2 (de) * | 1981-12-18 | 1983-12-21 | Ciba-Geigy Ag | Mikrobizide Sulfenyl-Pyrrole |
EP0111452A1 (de) * | 1982-12-10 | 1984-06-20 | Ciba-Geigy Ag | Verwendung von Pyrrolen als Biocide für den Materialschutz |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT214703B (de) * | 1948-05-18 | Exxon Research Engineering Co | Verfahren zur Bekämpfung von Schädlingen | |
US3423426A (en) | 1966-01-25 | 1969-01-21 | Chevron Res | N-(polyhaloalkylthio) alkenylsuccinimides |
-
1976
- 1976-08-11 DE DE2636076A patent/DE2636076C3/de not_active Expired
-
1977
- 1977-08-01 US US05/820,635 patent/US4122185A/en not_active Expired - Lifetime
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0096142A2 (de) * | 1981-12-18 | 1983-12-21 | Ciba-Geigy Ag | Mikrobizide Sulfenyl-Pyrrole |
EP0096142A3 (en) * | 1981-12-18 | 1984-02-22 | Ciba-Geigy Ag | Microbicidal sulfonyl pyrrole |
EP0111452A1 (de) * | 1982-12-10 | 1984-06-20 | Ciba-Geigy Ag | Verwendung von Pyrrolen als Biocide für den Materialschutz |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US4122185A (en) | 1978-10-24 |
DE2636076C3 (de) | 1980-10-09 |
DE2636076B2 (de) | 1980-02-07 |
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