DE2635503C3 - Handpresse zum Entsaften von Zitrusfrüchten - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Handpresse zum Entsaften von Zitrusfrüchten mit den im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen.

Eine solche Presse ist in den Unterlagen des DE-GM 83 952 erwähnt; über ihr Aussehen ist nichts Näheres bekannt. Bekannt ist hingegen eine motorisch angetrie- ^w bene Presse zum Entsaften von Zitrusfrüchten, die zwei nebeneinander angeordnete, parallelachsige und gleichsinnig umlaufende Auspreßkörper aufweist (US-PS 74 849).

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Handpresse der eingangs genannten Gattung zu schaffen, bei der beide Hälften einer halbierten Zitrusfrucht gleichzeitig in bequemer Weise entsaftet werden können, jedoch auch das Auspressen nur einer Hälfte bequemer ist als mit den üblichen, einen Auspreßkörper aufweisenden Pressen.

Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sieh aus dem Patentanspruch 1. Ihr liegt die Erkenntnis zugrunde, daß die vertikalachsige Anordnung der Auspreßkörper ungünstig ist, da die Presse aufgrund der resultierenden Momente und Kräfte zum Wegrutschen auf einer Unterlage, etwa einem Tisch, neigt, was insbesondere dadurch bewirkt ist, daß diese Position des Auspreßkörpers bzw. der Auspreßkörper ergonomisch ungünstig ist, so daß der Benutzer seine Bewegungen nur schlecht kontrollieren und koordinieren kann. Würde man andererseits zwei Auspreßkörper koaxial und horizontal gegeneinander setzen, so könnte man zwar, mit gut koordiniert gegenläufigen Bewegungen beider Fruchthälften, eine völlige Kompensation der Reaktionskräfte erreichen, doch wäre eine solche Presse für das sicherlich öfters erwünschte Auspressen nur einer Fruchthälfte denkbar ungeeignet VersucU haben erwiesen, daß die erfindungsgemäße Anordnung ein Optimum hinsichtlich Ergonomie, Sicherheit gegen Wegrutschen der Presse bei Benutzung und Brauchbarkeit gleichermaßen für das Auspressen nur einer oder gleichzeitig beider Frudithälften gewährleistet

Im einfachsten Falle hat die Presse nur ein Paar von Auspreßkörpern, doch kann man auch zwei Paare jeweils unterschiedlicher Größe vorsehen, wie aus dem eingangs erwähnten DE-GM 18 83 952 an sich bekannt

Weitere Ausbildungen sind in den übrigen Unteransprüchen gekennzeichnet

Es sei noch angemerkt daß der Begriff »Handpresse« auch Pressen — etwa für den Haushaltgebrauch — umfaßt, bei denen der Auspreßkörper motorisch angetrieben umläuft die Fruchthälften jedoch immer von Hand aufgesetzt und geführt werden.

Die Erfindung wird nachfolgend in der Beschreibung anhand von Ausfü^rungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt

F i g. 1 einen Schnitt durch die Achsen beider Kegel einer ersten Ausführungsform von Auspreßkörpern,

F i g. 2 eine perspektivische Darstellung der Ausführungsform gemäß Fig. 1,

F i g. 3 in teilweise geschnittener Seitenansicht eine zweite Ausführungsform,

F i g. 4 eine Oberansicht der Ausführung nach F i g. 3,

F i g. 5 eine Oberansicht ähnlich F i g. 4 einer Ausführungsform mit zwei Kegelpaaren,

F i g. 6 eine Zusatzeinrichtung, wie sie etwa bei der Ausführungsform nach den F ι g. 3 und 4 vorgesehen werden kann,

F i g. 7 die Seitenansicht einer motorgetriebenen Handpresse, und

F i g. 8 eine Oberansicht der Handpresse nach F i g. 7.

Die Handpresse nach den Fig. 1 und 2 ist zweiteilig ausgebildet. Auf einer runden Saftsammelschale 12 sitzt ein einstückig als Kunststoffpreß- oder Spritzten hergestelltes Oberteil 14. bestehend aus den beiden kegeligen Auspreßkörpern 16 und einem deren Fuß umgebenden Sieb 18, das nach außen durch einen hochstehenden Rand 19 begrenzt ist. Die Achsen der Kegel spannen eine Ebene auf, die — wenn die Sammelschale 12 auf einer horizontalen Unterlage, etwa einem Tisch, steht — senkrecht steht; die Achsen der Auspreßkörper schließen miteinander einen Winkel von J0° ein. In der Mitte beträgt der Minimalabstand der beiden Auspreßkörper 16 reichlich einen Zentimeter. Kr ist damit groß genug, um auch zwei dicken Fruchlschalen Bewegungsfreiheit zu erlauben; ein größerer Abstand dagegen würde die Presse nur unnötig materialaufwendig machen. Aus demselben Grunde ist das Oberteil 14 hohl.

Die Handpresse nach F i g. 3 und 4 umfaßt wieder eine Sammelschale 30 mit rundem Grundriß, die mit einem Ausguß 35 und, diesem gegenüber, einem Griff 34 versehen ist. Auf dem oberen Rand der Sammelschale 30 sitzt ein Sieb 36. Eine Ausbauchung 38 des Siebes 36 greift in den Ausguß 32 und sichert so das Sieb gegen

Drehung relativ zur Sammelschale 30. Zentral trägt der Siebboden 40 einen Zapfen 42, auf den der FuO 44 eines Doppelkegel-Auspreßkörper 46 aufgesteckt ist. Die komplementären Querschnitte des Zapfens 42 und des Fußes 44 sind unrund, z. B. vier- oder sechskantig, so daß der Fuß 44 drehfest, jedoch abnehmbar, auf dem Zapfen 42 sitzt.

Der Doppelkegel-Auspreßkörper 46) weist einen an den Fuß 44 anschließenden Sockel 48 auf, der die wieder unter etwa 30° gegeneinander geneigten einzelnen Kegeligen Auspreßkörper 50 abstützt. Die Druckkräfte werden von dem Sockel 48 auf den Fuß 44 und von diesem auf den Siebboden 40 übertragen. Damit sie schließlich sicher auf die Sammelschale 30 geleitet werden, sind die Sieböffnungen 52 als radiale Schlitze ausgebildet, und der Siebboden 40 kann (was in der Zeichnung nicht erkennbar ist) geringfügig nach außen abfallen.

Der Fuß 44 ist außen zylindrisch und dient als Lager für ein Wischelement 54. Das Wischelement hat eine zentrale Lagerhülse 56, die auf dem Fuß 44 drehbar ist, und an diese radial anschließende Wischerstege 58. Am einen Stegende befindet sich eine Taste & Anschläge (nicht dargestellt) dienen dazu, die Drehbewegung des Wischelementes 54 auf den durch den Pfeil 62 angedeuteten Sektor zu beschränken.

Das Wischelement 54 dient dazu, das zusammen mit dem Saft ausgepreßte Fruchtfleisch von dem Siebboden 40 unterhalb der Auspreßkörper 50 wegzufördern, und zwar in die Sektoren zwischen den kegeligen Auspreßkörpern. Deshalb ist diese Ausführungsform besonders geeignet für das Entsaften größerer Mengen von Zitrusfrüchten in schneller Folge, weil die sonst übliche, lästige Reinigung des Siebes von den Rückständen erst zu erfolgen braucht, wenn eine große Menge von Früchten, z. B. einige Kilogramm, entsaftet worden sind. Der Siebboden 40 weist auch in den für die Ablage der Abfälle bestimmten Sektoren die Sieböffnungen 52 auf, damit die Reste von Saft noch abtropfen können, die in dem Fruchtfleisch noch frei werden.

Die Au'führungsform nach Fig.5 unterscheidet sich von der vorhergehend beschriebenen dadurch, daß hier zwei Paare von kegeligen Auspreßkörpern 70—70' und 72—72' vorgesehen sind, die auf einem gemeinsamen Sockel 74 mit zentralem Fuß sitzen. Das Paar 70—70' ist für Apfelsinen und Grapefruits bemessen, das Paar 72—72' f'ir Zitronen, Mandarinen *.nd Clementinen. Für das Wischelement 76 sind hier keine Anschläge vorgesehen. Das auf den Siebboden 78 gelangende Fruchtfleisch wird vielmehr jeweils in die nicht benutzten Sektoren »gekehrt«.

Die F i g. 6 und 7 zeigen motorisch angetriebene Handpressen mit einem Paar von Auspreßkörpern. Ein Motor 100, im allgemeinen ein netzstrombetriebener Elektromotor treibt über ein Getriebe 102 die beiden kegeligen Auspreßkörper 104 gegenläufig an. Die Auspreßkörper 104 sind einstückig mit je einem Sieb 106 verbund n. das mit umläuft. Unter den Auspreßkörpern befindet sich ein Gehäuse 108, dessen Boden 110 parallel zu den Sieben 106 verläuft. Da die Auspreßkörper wiederum geneigt angeordnet sind (Winkel 30°), verlaufen auch die Abschnitte des Gehäusebodens unter den Sieben unter einem Winkel von 15°. An der tiefsten Stelle beider Böden 110 ist je ein Auslaß 112 vorgesehen. (Die Zeichnung ist nur schematisch. In der Praxis sind die beiden Ausläße 112 zu einer gemeinsamen Mündung zusammengeführt, unter der ein Auffangbehälter für den Saft angeordnet ist)

Gemäß F i g. 6 ist rings um die Siebe 106 das Gehäuse 108 mit einem hochgezogenen Rand 114 versehen, der an zwei Stellen, nämlich bei 116 für den linken und bei 118 für den rechten Auspreßkörper, unterbrochen ist. Im Bereich dieser Unterbrechungen 116, 118 ist die Oberkante des Gehäuses etwa bündig mit der Oberkante des dahinter umlaufenden Siebes 106. Gemäß F i g. 7 jedoch bleibt im Bereich der Unterbrechungen 116, 118 ein, wenn auch niedriger Rand 119 stehen, der das Auslaufen von Saft verhindert, jedoch das Ausräumen der Reste trotzdem gestattet, da diese mittels Noppen 121 auf dem Sieh 106 mitgenommen werden. Durch die Unterbrechungen 116, 118 wird das sich auf dem Sieb 106 fangende Fruchtfleisch nach außen in einen Abfallbehälter 120 befördert, zu v/elchem Zweck ein stationäres Wischelement 122 vorgesehen ist. das über die Siebe 106 greift. Vor den Stegen 124 des Wischelementes staut sich das von den umlaufenden Sieben 106 mitgenommene Fruchtfleisch, wobei ein geringer Druck ausgeübt wird, darrh den im Fruchtfleisch noch enthaltender Saft abgepreßt wird. Das ziemlich trockene Fruchtfleisch bröckelt dann schließlich, wenn sich genug gestaut hat, in den Abfallbehälter 120.

Bei der Ausführungsform nach F i g. 6 ist das Wischelement 122 einfach aufgesteckt. Gemäß Fig. 7 ist es mit einer Führungsleiste 125 und einem Griff 127 versehen, so daß es in Richtung des Pfeiles 129 beweglich ist, um nach Beendigung der Arbeit die Reste völlig herunterzuschieben und das Abnehmen der Baugruppe aus Gehäuse, Auspreßkörper und Sieben zu e-möglichen. Dafür kann an der Führungsleiste 125 ein Keil oder dergleichen (nicht dargestellt) vorgesehen sein, der beim Ziehen in Pfeilrichtung die Auspreßkörper 104 abhebt.

Man erkennt, daß diese Ausführunj,sform besonders für den kommerziellen Einsatz geeignet ist, da das Entsaften erst unterbrochen werden muß. und auch nur kurzzeitig, wenn der Abfallbehälter 120 gefüllt ist.

Bei der motorisch angetriebenen Presse mit den Kegelachsen unter einem Winkel von etwa 30° ist es troudem möglich, gleichzeitig die Baugruppe aus Gehäuse. Kegeln und Sieben /weeks Reinigung von den Getriebeausgangswellen abzuziehen, wenn man ein Gelenk in den Wellen, eine Kugelkupplung, konsische Steckverbindungen oder dergleichen vorsieht. Was alles an sich bekannt ist.

Hierzu 4 Blatt Zeichnungen

Claims (7)

Patentansprüche:

1. Handpresse zum Entsaften von Zitrusfrüchten mit mindestens einem Paar nach Größe und Form gleicher etwa kegeliger, auf ihren Mantelflächen s geriffelter Auspreßkörper, dadurch gekennzeichnet, daß die Kegelachsen der Auspreßkörper (16,50,70,72,72', 104) miteinander einen Winkel von etwa 30° einschließen, von dessen Scheitelpunkt die Auspreßkörperspitzen abgewandt sind.

2. Handpresse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch zwei Auspreßkörperpaare für jeweils unterschiedlich große Früchte(F i g. 5).

3. Handpresse nachAnspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auspreßkörper auf einem <5 gemeinsamen Sockel (48, 74) angeordnet sind, der auf einer Sammelschale (12, 30) zum Auffangen des ausgepreßten Saftes oder auf einem Sieb (18, 36, 106) befestigt ist

4. Handpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Achsabstand der Auspreßkörper in Höhe ihres Fußkreises etwa gleich dem Durchmesser der auf ihnen auszupressenden Früchte ist

5. Handpresse nach Anspruch 1 mit motorisch mit gleicher Drehzahl angetriebenen Auspreßkörpern, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Auspreßkörper ein eigenes Sieb zugeordnet ist, das jeweils etwa in der Radialebene des betreffenden Auspreßkörpers liegt (F ig. 6).

6. Handpresse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebe mit den Auspreßkörpern gemeinsam umlaufend angetrieben sind.

7. Handpresse nad/ Anspi jch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausi.reßkörper mit ihren Sieben ³S und einem Gehäuse eine auf ine Motor-Getriebe-Einheit mit zwei unter einem Winkel von etwa 30° stehenden Abtriebsachsen aufgesetzte Baugruppe bilden, die mit der Motor-Getriebe-Einheit über eine queraxial lösbare Kupplung verbunden ist.