CH619358A5 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Handpresse zum Entsaften von Zitrusfrüchten. Solche handelsüblichen Zitrusfruchtpressen umfassen im allgemeinen einen Auspresskörper in Form etwa eines halben Rotationsellipsoids (im folgenden vereinfachend als «Kegel» bezeichnet), das auf einer Mantelfläche Rippen aufweist, sowie Saftauffangschalen und/oder Siebe zum Zurückhalten des ausgepressten Fruchtfleisches. Auf diesen Aus-presskörpern wird die zu entsaftende Fruchthälfte mit einer Hand aufgedrückt und relativ zu dem Kegel verdreht; bei motorisch angetriebenen Pressen rotiert der Kegel.
Die beim Auspressen auftretenden Kräfte machen es erforderlich, die Presse mit der anderen Hand festzuhalten, um ein Verdrehen, Wegrutschen oder gar Umkippen der Presse zu verhindern.
Von hauptsächlich industriell eingesetzten Fruchtpressen her ist es bekannt, durch Anordnung einer Mehrzahl von gleichartigen Auspresskörpern die Pressleistung zu erhöhen. Bei diesen Pressen werden die Fruchthälften mittels sehr aufwendiger Zusatzvorrichtungen den Kegeln zugeführt, der Auspressvorgang bewerkstelligt und die ausgepressten Fruchthälften abbefördert. Der erhebliche technische Aufwand und der dadurch bedingte sehr hohe Gestehungspreis solcher maschinellen Pressen stehen nicht im Einklang mit ihrem Nutzeffekt, so dass sie für Haushaltszwecke von vornherein ausschliessen.
Es sind weiterhin Handpressen bekannt, bei denen zur Anpassung an unterschiedlich grosse Früchte, z. B. einerseits Grapefruits und anderseits Zitronen, unterschiedlich grosse Kegel nebeneinander angeordnet sind öder grössere Kegel auf kleinere aufsteckbar sind.
Hinsichtlich des Arbeitsablaufes ist allen bekannten Handpressen gemeinsam, dass zunächst die Frucht halbiert, danach die eine Fruchthälfte irgendwo abgelegt wird, während die andere Hälfte ausgepresst und anschliessend die zweite Hälfte entsaftet wird.
Der vorliegenden Erfindung hat nun der Gedanke zugrundegelegen, für das manuelle Auspressen von Fruchthälften beide Hände - ohne dass die eine Hand das Gerät festhalten muss - nutzbar zu machen und dadurch die mögliche Leistung einer Handpresse an ausgedrücktem Saft in Zeitgleichheit um das Doppelte zu erhöhen, ohne dabei den Gestehungspreis derartiger Pressen gegenüber den herkömmlichen Handpressen nennenswert zu erhöhen.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Handpresse mit mindestens einem Paar nach Grösse und Form gleicher, etwa kegeliger, auf ihren Mantelflächen geriffelter Auspresskörper erfin-dungsgemäss dadurch gekennzeichnet, dass die Kegelachsen der Auspresskörper miteinander einen Winkel von etwa 30° einschliessen, von dessen Scheitelpunkt die Auspresskörperspitzen abgewandt sind.
Die beiden Auspresskörper (Kegel) können bequem gleichzeitig benutzt werden, denn die Presse braucht dabei nicht festgehalten zu werden, da sich die Reaktionsdrehmomente - gleichgültig, ob gegenläufig oder gleichsinnig drehend gepresst wird — zumindest teilweise kompensieren und somit beim beidhändigen Auspressen kein Verrücken der Presse aus ihrer Standlage stattfindet.
Im einfachsten Falle besitzt die Presse nur ein Paar von Kegeln; soll eine Anpassung an verschiedene Fruchtgrössen erfolgen, so sind zwei oder mehr Kegelpaare vorgesehen.
Verschiedene zweckmässige, die Lösung der Erfindungsaufgabe fördernde Einzelheiten, die in den abhängigen Ansprüchen umschrieben sind, lassen sich in ihrer Bedeutung der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen entnehmen.
Fig. 1 zeigt im Schnitt durch die Achsen beider Kegel eine erste Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 2 ist eine perspektivistische Darstellung der Ausführungsform gemäss Fig. 1 ;
Fig. 3 stellt in teilweise geschnittener Seitenansicht eine zweite Ausführungsform dar, deren Draufsicht in
Fig. 4 gezeigt ist;
Fig. 5 ist eine Draufsicht ähnlich Fig. 4 einer Ausführungsform mit zwei Kegelpaaren;
Fig. 6 stellt die Seitenansicht einer motorgetriebenen Handpresse dar, wobei Teile weggebrochen und andere geschnitten dargestellt sind;
Fig. 7 ist eine Draufsicht auf die Handpresse ähnlich Fig. 6.
Die Handpresse nach den Fig. 1 und 2 ist zweiteilig ausgebildet. Auf einer z. B. runden Saftsammelschale 12 ist ein einstückiges Kunststoffpress- oder Spritzteil 14, bestehend aus den beiden Kegeln 16 und einem deren Fuss umgebenden Sieb 18, das nach aussen durch einen hochstehenden Rand 19 begrenzt ist. Die Achsen der Kegel spannen eine Ebene auf, die - wenn die Schale auf einer horizontalen Unterlagen, etwa einem Tisch, steht — vertikal steht; die Achsen der Kegel schlies-sen miteinander einen Winkel von (hier) 30° ein. Es hat sich gezeigt, dass diese Position der beiden Kegel für die beidhän-dige gleichzeitige Benutzung am günstigsten ist. In der Mitte beträgt der Minimalabstand der beiden Kegel reichlich einen Zentimeter. Er ist damit gross genug, um auch zwei dicken Fruchtschalen Bewegungsfreiheit zu erlauben; ein grösserer Abstand dagegen würde die Presse nur unnötig materialaufwendig machen. Aus demselben Grunde ist das Teil 14 hohl.
Die Handpresse nach Fig. 3 und 4 umfasst wieder eine Schale 30 mit rundem Grundriss, die mit einem Ausguss 32 und, diesem gegenüber, einem Griff 34 versehen ist. Auf dem oberen Rand der Schale sitzt ein Sieb 36. Eine Ausbauchung 38 des Siebes greift in den Ausguss 32 und sichert so das Sieb gegen Drehung relativ zur Schale 30. Zentral trägt der Siebbo5
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den 40 einen Zapfen 42, auf den der Fuss 44 eines Doppelkegelkörpers 46 aufgesteckt ist. Die komplementären Querschnitte des Zapfens 42 und des Fusses 44 sind unrund, z. B. vier- oder sechskantig, so dass der Fuss drehfest, jedoch abnehmbar, auf dem Zapfen sitzt.
Der Doppelkegelkörper weist einen an den Fuss 44 anschliessenden Sockel 48 auf, der die beiden unter etwa 30° gegeneinander geneigten Kegel 50 abstützt. Die Druckkräfte werden von dem Sockel 48 auf den Fuss 44 und von diesem auf den Siebboden 40 übertragen. Damit sie schliesslich sicher auf die Schale 30 geleitet werden, sind die Sieböffnungen 52 als radiale Schlitze ausgebildet, und der Siebboden kann (was in der Zeichnung nicht erkennbar ist) geringfügig nach aussen abfallen.
Der Fuss 44 ist aussen zylindrisch und dient als Lager für ein Wischelement 54. Das Wischelement besitzt eine zentrale Lagerhülse 56, die auf dem Fuss drehbar ist, und an diese radial anschliessende Wischerstege 58. Am einen Stegende befindet sich ein Betätigungsgriff 60. Anschläge (nicht dargestellt) dienen dazu, die Drehbewegung des Wischelementes auf den durch den Pfeil 62 angedeuteten Sektor zu beschränken.
Das Wischelement 54 dient dazu, das zusammen-mit dem Saft ausgepresste Fruchtfleisch von dem Siebboden unterhalb der Kegel 50 wegzufördern, und zwar in die Sektoren zwischen den Kegeln. Deshalb ist diese Ausführungsform besonders geeignet für das Entsaften grösserer Mengen von Zitrusfrüchten in schneller Folge, weil die sonst übliche, lästige Reinigung des Siebes von den Rückständen erst zu erfolgen braucht, wenn eine grosse Menge von Früchten, z. B. einige Kilogramm, entsaftet worden sind. Der Siebboden weist auch in den für die Ablage der Abfälle bestimmten Sektoren Sieböffnungen 52 auf, damit die Reste von Saft noch abtropfen können, die in dem Fruchtfleisch noch frei werden.
Die Ausführungsform nach Fig. 5 unterscheidet sich von der vorhergehend beschriebenen dadurch, dass hier zwei Paare von kegeligen Auspresskörpern 70-70' und 72—72' vorgesehen sind, die auf einem gemeinsamen Sockel 74 mit zentralem Fuss sitzen. Das Paar 70-70' ist für Apfelsinen und Grapefruits bemessen, das Paar 72-72' Zitronen, Mandarinen und Clementinen. Für das Wischelement 76 sind hier keine Anschläge vorgesehen. Das auf den Siebboden 78 gelangende Fruchtfleisch wird vielmehr jeweils in die nicht benutzten Sektoren «gekehrt».
Die Fig. 6 und 7 zeigen motorisch angetriebene Handpressen mit dem Paar von Auspresskörpern gemäss der Erfindung. Ein Motor 100, im allgemeinen ein netzstrombetriebener Elektromotor, treibt über ein Getriebe 102 die beiden Kegel 104 gegenläufig an. Die Kegel sind einstückig mit je einem Sieb 106 verbunden, das mit umläuft. Unter den Kegeln befin619 358
det sich ein Gehäuse 108, dessen Boden 110 parallel zu den Sieben 106 verläuft. Da hier die Kegel wiederum geneigt angeordnet sind (Winkel 30°), verlaufen auch die Abschnitte des Gehäusebodens unter den Sieben unter einem Winkel von 15°. An der tiefsten Stelle beider Böden 110 ist je ein Auslass 112 vorgesehen. (Die Zeichnung ist nur schematisch. In der Praxis sind die beiden Ausläufe zu einer gemeinsamen Mündung zusammengeführt, unter der ein Auffangbehälter für den Saft angeordnet ist.)
Gemäss Fig. 6 ist rings um die Siebe 106 das Gehäuse 108 mit einem hochgezogenen Rand 114 versehen, der an zwei Stellen, nämlich bei 116 für den linken und bei 118 für den rechten Kegel, unterbrochen ist. Im Bereich dieser Unterbrechung ist die Oberkante des Gehäuses etwa bündig mit der Oberkante des dahinter umlaufenden Siebes. Gemäss Fig. 7 jedoch bleibt im Bereich der Öffnungen 116', 118' ein, wenn auch niedriger Rand 119 stehen, der das Auslaufen von Saft verhindert, jedoch das Ausräumen der Reste trotzdem gestattet, da diese mittels Noppen 121 auf dem Sieb mitgenommen werden. Durch die Unterbrechungen oder Öffnungen 116,118 bzw. 116', 118' wird das sich auf dem Sieb fangende Fruchtfleisch nach aussen in einen Abfallbehälter 120 befördert, zu welchem Zweck ein stationäres Wischelement 122 vorgesehen ist, das über die Siebe 106 greift. Vor den Stegen 124 des Wischelementes staut sich das von den umlaufenden Sieben 106 mitgenommene Fruchtfleisch, wobei ein geringer Druck ausgeübt wird, durch den im Fruchtfleisch noch enthaltener Saft abgepresst wird. Das ziemlich trockene Fruchtfleisch bröckelt dann schliesslich, wenn sich genug gestaut hat, in den Abfallbehälter 120.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 6 ist das Wischelement 122 einfach aufgesteckt. Gemäss Fig. 7 ist es mit einer Führungsleiste 125 und einem Griff 127 versehen, so dass es in Richtung des Pfeiles 129 beweglich ist, um nach Beendigung der Arbeit die Reste völlig herunterzuschieben und das Abnehmen der Baugruppe aus Gehäuse, Kegeln und Sieben zu ermöglichen. Dafür kann an der Führungsleiste 125 ein Keil od. dgl. (nicht dargestellt) vorgesehen sein, der beim Ziehen in Pfeilrichtung die Auspresskörper 104 abhebt.
Man erkennt, dass diese Ausführungsform besonders für den kommerziellen Einsatz geeignet ist, da das Entsaften erst unterbrochen werden muss, und auch nur kurzzeitig, wenn der Abfallbehälter 120 gefüllt ist. Man kann hier effektiv mehr als doppelt so schnell arbeiten als mit einer herkömmlichen Ein-Kegel-Handpresse, die noch dazu von Zeit zu Zeit gereinigt werden muss, was oft mit umständlichen Handgriffen verbünden ist. Demgegenüber fällt der Mehrpreis für die Fertigung der im wesentlichen (mit Ausnahme des Motors) aus Kunststoff bestehenden Teile der Presse kaum ins Gewicht.
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4 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Handpresse zum Entsaften von Zitrusfrüchten, mit mindestens einem Paar nach Grösse und Form gleicher, etwa kegeliger, auf ihren Mantelflächen geriffelter Auspresskörper, dadurch gekennzeichnet, dass die Kegelachsen der Auspresskörper (16, 50, 70, 70', 72, 72', 104) miteinander einen Winkel von etwa 30° einschliessen, von dessen Scheitelpunkt die Auspresskörperspitzen abgewandt sind.
2. Handpresse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch zwei Auspresskörperpaare (70, 70', 72, 72') für jeweils unterschiedlich grosse Früchte.
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PATENTANSPRÜCHE
3. Handpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Auspresskörper (50, 70, 70', 72, 72') auf einem gemeinsamen Sockel (48, 74) angeordnet sind, der auf einer Sammelschale (12, 30) zum Auffangen des ausgepressten Saftes oder auf einem Sieb (18, 36,106) befestigt ist.
4. Handpresse nach Anspruch 1, mit motorisch mit gleicher Drehzahl angetriebenen Auspresskörpern, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Auspresskörper (104) ein eigenes Sieb (106) zugeordnet ist, das jeweils in einer zur Umlaufachse des betreffenden Auspresskörpers (104) senkrechten Ebene liegt (Fig. 6).
5. Handpresse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Siebe (106) mit den Auspresskörpern (104) gemeinsam umlaufend angetrieben sind.
6. Handpresse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Auspresskörper (104) mit ihren Sieben (106) und einem Gehäuse (108) eine auf eine Motor-Getriebe-Einheit (100,102) mit zwei unter einem Winkel von etwa 30° stehenden Abtriebswellen aufgesetzte Baugruppe bilden, die mit der Motor-Getriebe-Einheit (100,102) über eine quer zur Wellenachse lösbare Kupplung verbunden ist.
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