DE2633490A1 - Verfahren zur isolierung von flavonoidaglykonen und -glykosiden - Google Patents

Verfahren zur isolierung von flavonoidaglykonen und -glykosiden

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DE2633490A1 DE19762633490 DE2633490A DE2633490A1 DE 2633490 A1 DE2633490 A1 DE 2633490A1 DE 19762633490 DE19762633490 DE 19762633490 DE 2633490 A DE2633490 A DE 2633490A DE 2633490 A1 DE2633490 A1 DE 2633490A1
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    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B61/00Dyes of natural origin prepared from natural sources, e.g. vegetable sources

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  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Isolie-
  • rung von Flavoneidaglykonen und -glykosiden aus Pf lanzenextraktes, die neben den Flavonoiden eine Reihe von Ballaststoffen enthalten.
  • Flavonoide sind eine sehr wichtige Klasse von Pflanzenpigmenten, welche in der Pflanzenwelt sehr weit verbreitet vorkommen. Es handelt sich um Abkömmlinge des 2-Phenylbenzopyrans und sie sind nach dem C6-C3-C6 Bauprinzip aufgebaut.
  • Unter dem Ausdruck Flavonoide im Sinne der vorliegenden Erfindung sind hierbei Stoffe zu verstehen. die diesem C6-C3-C6 Bauprinzip entsprechen und gemäß dem Lehrbuch der Pharmakognosie" von E.Steinegger und R. Härisel, 3. Aufl., Springer Verlag 1972, Seite 137 ff. als eigentliche Flavonoide bezeichnet werden. Diese Flavonoide sind durch ihre gute Wirkung auf Herz und Blutgefäße bekannt geworden.
  • Die zahlreichen Literaturstellen, die über die Isolierung von Flavonoiden berichten, beziehen sich auf die Darstellung eines einzelnen, bestimmten Flavonoids aus einer bestimmten Droge und stellen durchwegs komplizierte Verfahren dar, denen entweder umständliche Ausschüttlungsverfahren (siehe z.
  • -B. Hörhammer, L., Wagner, H. und Dhingra, H.,: Arch.pharm., 292,83(1959) u.a.m.) oder aufwendige säulenchromatographische Verfahren (siehe z.B. Adamska, M. und Lutomski, J.: Planta med.
  • 20, 124 (1971) u.a.m.) zugrunde liegen. Die Nachteile dieser Verfahren bestehen vor allem im großen Arbeits- und Zeitaufwand.
  • Es vurde auch schon versucht, sowohl die Trennung von Flavonoidgemischen als auch die Isolierung bestimmter Flavonoide über eine Adsorptionschromatographie durchzuführen, bei der als Adsorptionsmittel Magnesol. ein saures Magnesiumsilikat, verwendet wird.
  • So wird z.B. zur Trennung von Flavonoiden gemäß C.H.Ice und S.H.Wender, Anal. Chem. 1952. 24, 1916 bzw. US-PS 2,738.346, das Flavonoidgemisch in einem wasserfreien Lösungsmittel, z.B. wasserfreiem Aceton, der Magnesolsäule aufgegeben, worauf mit wassergesättigtem Äthylacetat eluiert wird. Flavonoide, wie Quercetin und Morin oder Xantorhamnin, Quercitrin und Quercetrin lassen sich hierbei fraktioniert eluieren und Rutin läßt sich mit dieser Methode feinreinigen.
  • Voraussetzung ist allerdings, daß bereits vorgereinigte Flavonoide eingesetzt werden, das heißt, diesem Verfahren muß eine Isolierung der Flavonoide aus Drogenextrakten vorausgegangen sein.
  • J.E.Watkin, Chemistry and Industry 1960, 378, fand, daß manche Flavonoide aus Drogenextrakten isoliert werden können, wenn sie aus wäßrigem Medium an Magnesol adsorbiert.
  • die Begleitstoffe mit Wasser ausgewaschen und die Flavonoide mit Wasser, das geringe Mengen (ungefähr 5 %) organische Lösungsmittel enthältt eluiert werden. So kann z.
  • B. Rutin aus alkoholischen Pflanzenextrakten isoliert werden, indem der Alkohol aus dem Extrakt in Gegenwart von Magnesol im Rotationsverdampfer entfernt, der dabei anfall ende Schlamm in eine Säule übergeführt, diese zur Entfernung der Begleitstoffe mit Wasser gewaschen und die Flavonoide mit Wasser, das mit Ather gesättigt ist, eluiert werden. Nach Zufügen eines Tropfens Essigsäure kann das Rutin in der Elutionslösung zur Kristallisation gebracht werden.
  • Watkin erklärt dieses Trennungsverfahren durch die Bildung eines Komplexes des Flavonoides mit den geringen Mengen an Mg-Carbonat, das im Magnesol enthalten sei, wobei dieser Komplex offenbar an Magnesol adsorbiert wird.
  • Die Methode ist allerdings nicht generell für Flavonoide anwendbar, da die StArke der Adsorption an Magnesol mit der Natur des Flavonoides stark schwankt und auch bei relativ stark adsorbierten Flavonoiden, wie Rutin, bei der Wasserwäsche zur Entfernung der Begleitstoffe Verluste an Flavonoiden auftreten.
  • Es konnte nun ein Verfahren gefunden werden, das generell zur Isolierung von Flavonoiden brauchbar ist, eine glatte Abtrennung der Begleitstoffe erlaubt, ohne daß FlavonoiB-verluste in Kauf zu nehmen wären und das auch in technischem Maßstab angewendet werden kann. Dieses erfindungsgemäße Verfahren beruht darauf, daß Flavonoide aus organischen Lösungsmitteln, die wasserfrei sein oder auch etwas wasser enthalten können, mit säurelöslichen, gekörnten Oxyden, Hydroxyden oder basischen Salzen zweiwertiger Kationen bereits bei Durchlauf im Rahmen einer S§ulenchromatographie derart feste Komplexe bilden, daß die meisten Begleitstoffe mit organischen Lösungsmitteln beliebiger Menge eluiert werden können. Die Gewinnung der so gereinigten Flavonoide gelingt dann einfach durch Auflösen des S§uleninhaltes in verdtinnten Säuren, wobei der Komplex zerstört und die Flavonoide unschwer isoliert werden können. Wesentlich ist allerdings, daß das Sorptionsmittel so beschaffen ist, daß es die Flavonoide ausreichend stark bindet (fixiert), was der Fall ist, wenn eine wäßrige Suspension des Sorptionsmittels einen pH-Wert im Bereich von 7 bis 13 besitzt.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demnach ein Verfahren zur Isolierung von Flavonoidaglykonen und -glykosiden aus diese enthaltenden Extrakten durch Bildung von Komplexen dieser Flavonoide mit Metallionen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß Lösungen der Flavonoide in einem gegebenenfalls geringe Mengen Wasser enthaltenden organischen Lösungsmittel der Säulenchromatographie unter Verwendung von solchen gekörnten Oxyden, Hydroxyden oder basischen Salzen zweivertiger Kationen, die im verwendeten organischen Lösungsmittel unlöslich, in verdünnten Säuren jedoch löslich sind und deren wäßrige Suspension einen pH-Wert im Bereich von 7 bis 13 besitzen, als Sorptionsmittel unterworfen werden, wobei eine oder mehrere hintereinandergeschaltete Säulen verwendet werden können, die gegebenenfalls mit verschiedenen dieser gekörnten Sorptionsmittel befüllt sind, worauf die Begleitstoffe durch Eluieren mit organischen Lösungsmitteln, in denen die Sorptionsmittel nicht löslich sind, ausgewaschen und die Flavonoide durch Auflösen in verdünnten Säuren mit anschließender Isolierung durch organisches Lösungsmittel aus der sauren Lösung gewonnen werden.
  • Das Lösungsmittel, in dem die Flavonoide gelöst werden, um auf die Säule aufgebracht zu werden, richtet sich naturgemäß nach den Löslichkeitseigenschaften des zu isolierenden Flavonoids oder Flavonoidgemisches und kann durch Versuche leicht ermittelt werden. Bewährt haben sich in der Regel z.
  • Niedere aliphatische Alkohole, aliphatische Ketone, Ester niederer aliphatischer Carbonsäuren mit niederen aliphatischen Alkoholen, Benzol, alkylierte oder chlorierte Kohlenwasse;rstoffe oder Gemische dieser Lösungsmittel.
  • Die gleichen Lösungsmittel können in der Regel auch für die Elution der Begleitstoffe dienen. Auch die Natur der Begleitstoffe wird die Wahl des Elutionsmittels beeinflussen, die ja darin löslich sein müssen.
  • Natürlich darf das Lösungsmittel die Säulenfüllung nicht lösen und muß gegenüber den Flavonoiden inert sein, Als Säulenfüllmittel haben sich Magnesiumoxyd, Magnesium, hydroxydcarbonat, Magnesiumhydroxyd, C aIciumoxyd oder Zinkoxyd besonders bewährt. Diese unterscheiden sich in ihrer Basizität, wobei Calciumoxyd und Magnesiumoxyd nahe an der Obergrenze der erfindungsgemäß zu wählenden Basizität der Sorptionsmittel liegen, während Zinkoxyd sehr nahe an einer neutralen Reaktion liegt.
  • Wenn auch das erfindungsgemäße Verfahren im Rahmen der angegebenen Grenzen generell anwendbar ist, so empEiehlt es sich doch, bei der-\Rahl des Sorptionsmittels der Struktur der zu eluierenden Flavonoide Rechnung zu tragen.
  • So werden zwar 3-OH-Flavonoide wie z.B. 3-Hydroxyflavon, Galangin, Kaempferol, Morin oder solche Flavonoide, die im Ring B mindestens zwei orthoständige Hydroxylgruppen tragen, z.B. Dihydrofisetin, Luteolin-5-glucosid von allen innerhalb der erfindungsgemäßen Regel zu wählenden Sorptionsmitteln einwandfrei zurtickgehalten. 5-OH-Flavonoide, z.B.
  • Apigenin, Vitexin, Naringenin, Hesperetin bedürfen hingegen einer stärkeren Basizität, um sicher, einwandfrei und ohne Verluste isoliert werden zu können.
  • Zinkoxyd, das in wäßriger Suspension einen pH-Wert von 7,5 aufweist, ist hier-für nur bedingt geeignet da es diese Flavonoide nicht genügend fest bindet.
  • Man wird daher für die Isolierung von 5-OH-Flavonoiden bevorzugt solche Sorptionsmittel wählen, deren pH-Wert in wäßriger Suspension zwischen 10 und 13 liegt. Vorzugsweise wird ferner bei der Elution darauf geachtet, daß ein Lösungsmittel verwendet wird, das pH-neutral ist, wobei sich Alkohole am besten bewährt haben.
  • Andererseits hat es sich gezeigt, daß manche Flavonoide, z.B. Quercetin vor allem aber solche, die drei benachbarte Hydroxylgruppen im Ring B besitzen, wie z.B. Myricetin, durch eine zu starke Basizität des Sorptionsmittels zersetzt werden. Sind solche Flavonoide in dem aufzuarbeitenden Pflanzenextrakt enthalten, empfiehlt es sich, ein Sorptionsmittel zu wählen, dessen pH-Wert in wäßriger Suspension zwischen 7 und 9 liegt. Auch hier ist die Anwendung neutraler Lösungsmittel, z.B. von Alkoholen, zur Elution vorteilhaft, um eine Unterschreitung der erfindungsgemäß zu wählenden Basizität der SäulenfUllung mit Sicherheit zu vermeiden.
  • Diese Anpassung der Basizität des Sorptionsmittels innerhalb der erfindungsgemäßen Grenzen an die spezielle Struktur des zu isolierenden Flavonoids geschieht am besten durch entsprechende Wahl des als Sorptionsmittel dienenden Oxydes, Hydroxydes oder basischen Salzes. So besitzt beispielsweise Ca0 in wäßriger Suspension einen pH-Wert von 12,6, MgO einen solchen von 11,3, ZnO von 7,5 und Mghydroxydcarbonat von 10,1. Diese Werte wurden nach Aufschlämmung von 5 g des betreffenden Sorptionsmittels in 100 ml Wasser und potentiometrische Messung erhalten. Diese Methode stellt ein einfaches Mittel für die Auswahl des für den speziellen Zweck am besten geeigneten ?rptionsmittels dar.
  • Es ist jedoch auch möglich, die für die spezielle Flavonoidstruktur geeignete Basizität des Säulenfüllmittels dadurch einzustellen, daß einem stark basischen Sorptionsmittel Ammonsalze von starken Mineralsäuren, z.B. Ammonchlorid oder Ammonsulfat zugesetzt werden, die eine Verminde rung des alkalischen Milieus bewirken. Natürlich muß darauf geachtet werden, daß der Ammonsalzzusatz so bemessen ist, daß eine Unterschreitung der Untergrenze des pH-Wertes einer Probe des Sorptionsmittels in wäßriger Suspension von 7 nicht stattfinden wird. Wesentlich ist auch, daß das zugesetzte Ammonsalz im verwendeten Elutionsmittel nicht oder praktisch nicht löslich ist und mit dem Flavonoid keine säureunlöslichen Komplexe bildet. So werden beispielsweise bei Verwendung eines Gemisches von MgO und Ammonchlorid als Sorptionsmittel, bei dem auf 8 Teile MgO 2 Teile Ammonchlorid kommen, die 3-OH-Flavonoide anstandslos zurückgehalten, wobei im Gemisch vorhandenes Quercetin oder Myricetin nicht angegriffen werden.
  • Sollen Pflanzenextrakte zwecks Isolierung der darin enthaltenen Flavonoide aufgearbeitet werden, die einerseits 5-OH-Flavonoide, andererseits aber solche enthalten, die von einem stärker basischen Sorptionsmittel zersetzt werden, empfiehlt es sich gemäß einer Ausführungsfdrm des erfindungsgemäßen Verfahrens, mit zwei oder mehr Säulen unter schiedlicher SSulenfUllung zu arbeiten. Es empfiehlt sich, aus der Lösung zunächst jene Flavonoide zurückzuhalten, die leicht zersetzt werden, was gelingt, wenn man die erste Säule mit einem Sorptionsmittel bzw. einem durch Zusatz eines Ammonsalzes entsprechend eingestellten Sorptionsmittel befüllt, dessen pH in wäßriger Suspension zwischen 7 und 9 liegt. Dieses Sorptionsmittel wird weniger leicht zu bindende Flavonoide, z.B. 5-OH-Flavonoide, vor allem bei fortgesetzter Elution nur ungenügend oder gar nicht zurückhalten, sodaß e sglnstig ist, die zweite bzw. letzte Säule mit einem stark basischen Sorptionsmittel, dessen pH in wäßriger Suspension zwischen 10 und 13 liegt, zu befüllen. Werden sämtliche Säulenfüllungen gemeinsam in Säuren gelöst, erhält man das in der Droge enthaltene Flavonoidgemisch in isolierter Form. Werden die einzelnen Säulenfüllungen getrennt auf gelöst, kann man eine grobe Auftrennung der in der Droge enthaltenen Flavonoide erzielen. Diese Arbeitsweise mit mehreren Säulen unterschiedlicher Säulenfüllung kann auch nur zur Erzielung einer groben Auftrennung herangezogen werden, ohne daß alkaliempfindliche Flavonoide im Gemisch vorliegen, jedoch Flavonoide unterschiedlicher Bindungsfähigkeit an das Sorptionsmittel zugegen sind. So kann man z.B. durch eine ZnO-Säule, die MgO- oder CaO-befüllten Säulen vorgeschaltet ist, eine probe Abtrennung von 5-OH-Flavonoiden von 3-OH-Flavonoiden erzielen, da letztere im Gegensatz zu ersteren bereits durchfdie ZnO-Säule zurückgehalten werden.
  • Befinden sich im Drogenextrakt im Vergleich zum Flavonoidgehalt große Mengen von Begleitstoffen, wie z.B. Gerbstoffe, ist es zweckmäßig, den Drogenextrakt einer einfachen Vorreinigung zu unterziehen.
  • So ist es z.B. möglich, durch Zusatz von Äthylacetat zum beispielsweise methanolischen oder äthanolischen Auszug der Droge einen Teil der Gerbstoffe zu fällen. Das äthylacetathältige Filtrat kann dann direkt dem erfindungsgemässen Verfahren unterworfen werden, wobei in solchen Fällen, in denen eine ev. Azidität stört, sicherzustellen ist, daß das Äthylazetat keine Säurespuren-mehr enthält.
  • Natürlich ist auch jede andere Vorreinigungsmethode brauchbar, wobei deren Wahl von der Natur des Drogenextraktes abhängig zu machen ist.
  • Ist die Elution der Begleitstoffe beendet, wird der Säuleninhalt in verdünnten wäßrigen anorganischen oder organischen Säuren, wie Salzsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure oder Essigsäure, gelöst. Verdünnte Mineralsäuren, und speziell solche einer Konzentration von 3 bis 10 %, haben sich dabei besonders bewährt. Diese Säuren zersetzen während der notwendigen Arbeitszeit die meisten Flavonoidaglykone und -glykoside nicht. Bei extrem säureempfindlichen Flavonoiden, z.B. Robinin, muß die Säurekonzentration noch auf etwa 1 % gesenkt werden, Bei einer Pufferung der sauren Lösung auf pH 3 bis 4, z.B. durch Zusatz von Natriumhydrogencarbonat läßt sich die wäßrige saure Lösung notfalls auch länger aufheben.
  • Aus der wäßrig sauren Lösung lassen sich die Flavonoide durch Extraktion mit organischen Lösungsmitteln von den dabei gebildeten Salzen der Säure abtrennen.
  • Sind die zu isolierenden Flavonoide stark hydrophil, so kann die Isolierung auch über eine Gelfiltration erfolgen. Hierzu muß die saure Lösung durch Zusatz eines schuachen Alkalis, z*B. von Natriumbicarbonat, auf einen pH-Wert zwischen 5 und 6 eingestellt werden. Dann gießt man die Lösung über eine mit Wasser aufgeschlämmte Biogelsäule; Man eluiert mit Wasser oder wäßrigen organischen Lösungsmitteln, wie beispielsweise wäßriges Methanol, wäßriges Äthanol sowie Mischungen derselben mit Estern, wie Äthylacetat, wobei im Eluat zuerst die Flavonoide und dann die Salze der zweinrertigen Kationen kommen, die bei der Zersetzung der Säulenfililung entstanden sind. Dadurch ist eine Trennung von diesen Salzen einwandfrei möglich.
  • Beispiel 1s 10 g Flos Crataegi, fein pulverisiert, werden mit 100 ml Methanol (99 %) durch 1 Stunde bei 60°C am Wasserbad unter ständigem Rühren extrahiert. Nach dem Abkühlen filtriert man. Das Filtrat wird mit 200 ml Äthylacetat versetzt. Die ausgefallenen Begleitstoffe, vorwiegend Gerbstoffe, werden abfiltriert. Das Filtrat wird über eine Calciumoxyd-Adsorptionssäule gegossen. Nach dem Aufbringen des Filtrates wäscht man mit 200 ml Methanol/ Äthylacetat (1/2) nach. Nach dem Abtropfen des Elutionsmittels löst man das Calciumoxyd mit den adsorbierten Flavonoiden in HCl <7 %). Anschließend entzieht man der wäßrigen Salz sauren Lösung durch aufeinanderfolgendes Ausschütteln mit Äther, Äthylacetat und Äthylacetat/Methanol (10/2) die Flavonoide. Nach dem Abdunrten des jeweiligen Lösungsmittels verbleibt ein Flavonoidgemisch als Rückstand, das sind etwa 80 O/o des Flavonoidgehaltes der Droge.
  • Bereitung der Calciumoxyd-Adsorptionssäule: in eine Glassäule von 40 cm Länge und 2,5 cm 91 schlämme man ca. 10 g Calciumoxyd mit 100 ml Methanol/Äthylacetat (1/2) ein.
  • Beispiel 2: 10 g Folium Digitalis lanatae, fein pulverisiert, werden mit 100 ml Äthanol (99 %) durch 1 Stunde bei 600C am Wasserbad unter ständigem Rühren extrahiert. Nach dem Abkühlen filtriert man. Das Filtrat wird mit 200 ml Äthylacetat versetzt. Die ausgefallenen Begleitstoffe, vorwiegend Gerbstoffe, werden abfiltriert. Das Filtrat wird Uber eine Magnesiumoxyd-Säule gegossen. Nach dem Aufbringen des Filtrates wäscht man mit 200 ml Methanol/Äthylacetat (1/2) nach. Nach dem Abtropfen des Elutionsmittels löst man das Magnesiumoxyd mit den adsorbierten Flavonoiden in IICl (7 %). Anschließend entzieht man der wäßrigen salzsauren Lösung durch aufeinanderfolgendes Ausschütteln mit Äther, Äthylacetat und Äthylacetat-Methanol (10/2) die Flavonoide. Nach dem Abdunsten des jeweiligen Lösungsmittels verbleibt als Rückstand ein Flavonoidgemisch, das mit entsprechenden Methoden noch weiter aufgetrennt werden kann. Die Ausbeute beträgt etwa 85 % des Flavonoidgehaltes der Droge. Die gleichen Ergebnisse werden erhalten, wenn anstelle von Mg-Oxyd Mg-hydroxyd oder Magnesiumhydroxycarbonat (basisches Magnesiumcarbonat Mg2 (OH)2.CO3) verwendet werden.
  • Bereitung der Magnesilumoxyd, Mg(OH)2 oder Magnesiumhydroxy-carbonat-Säule: in eine Glassäule von 40 cm Länge und 2,5 cm # schlämmt man ca. 10 g Magnesiumoxyd, Mg(OH)2 oder Magnesiunhydroxy-carbonat mit 100 ml Methanol/Äthylacetat (1/2) ein.
  • Beispiel 3: 10 g Folium Digitalis purpureae, fein pulverisiert, werden mit 100 ml Benzol (99 %) durch 1 Stunde bei 600C am Wasserbad unter ständigem RUhren extrahiert. Nach dem AbkUhlen filtriert man. Das Filtrat wird über eine ZnO-Adsorptionssäule gegossen. Nach dem Aufbringen des Filtrates wäscht man mit 300 ml Äthylacetat/Benzol (1/3) nach.
  • Nach dem Abtropfen des Elutionsmittels löst man das ZnO mit den adsorbierten Flavonoiden in H2SOg (4 %). Anschließend entzieht man der wäßrigen schwefelsauren Lösung durch Perforieren mit Benzol über 4 Stunden die Flavonoide. Nach dem Abdunsten des Lösungsmittels verbleibt als Rückstand ein Flavonoidgemisch, das mit entsprechenden Methoden noch weiter aufgetrennt werden kann. Die Ausbeute beträgt etwa 85 % des Gehaltes der Droge an 3-Hydroxy-und Ring-B-Dihydroxyflavonoiden.
  • Bereitung der ZnO-Adsorptionssäule: In eine Glassäule von 40 cm Länge und 2,5 cm ß schlämmt man ca. 10 g ZnO mit 100 ml Äthylacetat/flnzol (1/3) ein.
  • Beispiel 4: 10 g der Blüten von Prunus spinosa, £ein pulverisiert, werden mit 100 ml Methanol (99 %) durch 1 Stunde bei 600C am Wasserbad unter ständigem Rühren extrahiert. Näch, dem Abkühlen filtriert man. Das Filtrat wird mit 200 ml Äthylacetat versetzt. Die ausgefallenen Begleitstoffe, vorwiegend Gerbstoffe, werden abfiltriert. Das Filtrat wird über eine Zinkoxyd-Adsorptionssäule gegossen. Nach dem Aufbringen des Filtrates wäscht man mit 200 ml Methanol/Athylacetat (1/1) nach. Nach dem Abtropfen des Elutionsmittels löst man das Zinkoxyd mit den adsorbierten Flavonoiden in H2504 (4 %). Anschließend entzieht man der wäßrigen schwefelsauren Lösung durch aufeinanderfolgendes Ausschütteln mit Äther, Äthylacetat und Methyl-Äthylketon die Flavonoide.
  • Nach dem Abdunsten des jeweiligen Lösungsmittels verbleibt als Rückstand ein Flavonoidgemisch, das mit entsprechenden Methoden noch weiter aufgetrennt werden kann. Die Ausbeute entspricht etwa 80 % des Gehaltes der Drogen an 3-Hydroxy-und Ring-B-Dihydroxy-Fl avonoiden.
  • Bereitung der Zinkoxyd-Adsorptionssäule: In eine Glassäule von 40 cm Länge und 2,5 cm pl schlämmt man ca. 10 g Zinkoxyd mit 100 ml Methanol/Äthylacetat (i/2) ein.
  • Beispiel 5: 2 g Flos Tiliae, fein pulverisiert, werden mit 1 ml wäßriger Hexamethylentetraminlösung (5 %), 40 ml Aceton und 2 ml Salzsäure (25 O/o) am Rückflußkühler 30 Minuten gekocht. Anschließend wird in einen Schütteitrichter filtriert und dem Filtrat 40 ml Wasser hinzugefügt. Nach 4-maligem Ausschütteln mit je 30 ml Äthylacetat werden die vereinigten Äthylacetatausschüttelungen über eine MgO-Säule gegossen. Mit 200 ml Äthylacetat wird nachgewaschen. Nach Abtropfenlassen des Elutionsmittels wird die Säulenfüllung in HCl (7 % ) aufgelöst. Die Flavonoide werden der salzsauren Lösung durch Perforieren mit Äther entzogen.
  • Bereitung der MgO-Adsorptionssäule: 12 g MgO werden mit 150 ml Äthylacetat in eine Säule von 40 cm Länge und 2,5 cm # eingeschlämmt.
  • Um zu demonstrieren, daß sich Flavonoide der verschiedensten Strukturtypen durch das erfindungsgemäße Verfahren anstandslos isolieren lassen, wurde die Isolierbarkeit an folgenden Modellösungen untersucht: Beispiel 6s 5 mg Myricetin werden in 10 ml Methanol gelöst, diese Lösung wird über eine ZnO-AdsorptionssEule gegossen. Anschließend wird mit je 100 ml Äther/Chloroform (1/1) nachgewaschen. Das Myricetin bleibt in der Säule fest verankert Nach dem Abtropfen des Elutionsmittels löst man das ZnO in HCl (8 %) auf. Der salzsauren Lösung wird das Myricetin durch Perforieren mit Äthylacetat entzogen.
  • Das Flavonoid wird als Originalverbindung zurückerhalten.
  • Bereitung der ZnO-Adsorptionssäule: In eine Glassäule von 40 cm Länge und 2,5 cm pl schlämme man 15 g ZnO mit 100 ml Dioxan ein.
  • Beispiel 7: 3 mg Apigenin und 3 mg Quercetin werden in 30 ml Äthylmethylketon gelöste Diese Lösung wird über eine trockene Säule von 8 Teile MgO und 2 Teile Ammonchlorid gegossen.
  • Anschließend wird mit 200 ml Äthylmethylketon nachgewaschen. Apigenin wird aus der Säule eluiert, während Quercetin in der Säule verankert bleibt. Das Quercetin wird durch Auflösen der Säule in H2504 (8 %) und anschließendes Perforieren mit Äthylazetat zurückgewonnen.
  • Das Apigenin kann dann durch eine nachfolgende MgO-S§ule isoliert werden.
  • Bereitung der MgO/NH4Cl-Adsorptionssäule: 8 g MgO werden mit 2 g Ammonchlorid verrieben und in eine Glassäule von 40 cm Länge und 1.5 cm j2f eingefüllt Beispiel 8: 3 mg Myricetin, 3 mg Apigenin und 3 mg Vitexin werden in 20 ml Methanol gelöst. Das Flavonoidgemisch wird über eine Säule von ZnO gegossen, die direkt mit einer Säule von MgO verbunden ist. Hierauf wird mit 200 ml Xthylacetat/ Methanol (2/1) eluiert, wobei das aus der ZnO-Säule allstretende Eluat unmittelbar über die MgO-Säule abtropfen gelassen wird. Nach Abtropfenlassen des Elutionsmittels werden die MgO-SEule und die ZnO-Säule vonernander getrennt in lICl (8 %) aufgelöst, Myricetin wird aus der aufgelösten ZnO-Zone und Apigenin und Vitexin aus der aufgelösten MgO-Zone durch Perforieren mit Äthylacetat unzersetzt erhalten.
  • Bereitung der kombinierten ZnO-, MgO-Adsorptionssäule: 8 g MgO und 7 g ZnO voneinander getrennt werden mit Je 100 ml Äthylacetat/Methanol (2/1) in zwei Glassäulen von 40 cm Länge und 2,5 cm # eingeschlämmt.
  • Beispiel g: 2 mg Luteolin, 2 mg raemp£erol, 2 mg Quercetin werden in 10 ml Methanol gelöst und über eine ZnO-Adsorptionssäule gegossen. Mit 100 ml Methanol wird nachgewaschen. Nach Abtropfenlassen des ELutionsmittels löst man das ZnO mit den adsorbierten Flavonoiden in HCl (7 %). Anschließend werden der wäßrigen, salzsauren Lösung durch Ausschütteln mit Äthylacetat die Flavonoide entzogen.
  • Bereitung der ZnO-Adsorptionssäule: 7 g ZnO werden in eine Glassäule von 40 cm Länge und 1,5 cm # mit 70 ml Methanol eingeschlämmt.

Claims (12)

  1. Patentansprüche: 1Verfahren zur Isolierung von Flavonoidaglykonen und -glykosiden aus diese enthaltenden Extrakte durch Bildung von Komplexen dieser Flavonoide mit Metallionen, dadurch gekennzeichnet, daß Lösungen der Flavonoide in einem gegebenenfalls geringe Mengen Wasser enthaltenden organischen Lösungsmittel der Säulenchromatographie unter Verwendung von solchen gekörnten Oxyden, Hydroxyden oder basischen Salzen zweiwertiger kationen, die im verwendeten organischen Lösungsmittel unlöslich, in verdünnten Säuren jedoch löslich sind und deren wäßrige Suspension einen pH-Wert im Bereich von 7 bis 13 besitzen, als Sorptionsmittel unterworfen werden, wobei eine oder mehrere hintereinandergeschaltete Säulen verwendet werden können, die gegebenenfalls mit verschiedenen dieser gekörnten Sorptionsmittel befüllt sind, worauf die Begleitstoffe durch Eluieren mit organischen Lösungsmitteln, in denen die Sorptionsmittel nicht löslich sind, ausgewaschen und die Flavonoide durch Auflösen in verdünnten Spuren mit anschließender Isolierung aus der sauren- Lösung gewonnen werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekeunzeichnet, daß als Lösungsmittel für die Flavonoide und zur Elution der Begleitstoffe niedere aliphatische Alkohole, aliphatische retone, Ester niederer aliphatischer Carbonsäuren mit niederen aliphatischen Alkoholen, Benzol, alkylierte Benzole oder chlorierte Kohlenwasserstoffe oder Gemische dieser Lösungsmittel verwendet werden.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Säulenfüllung gekörntes Magnesiuntoxyd, Magnesiumhydroxydcarbonat, Magnesiumhydroxyd, Calciumoxyd oder Zinkoxyd eingesetzt werden.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem Sorptionsmittel zur Verminderung seiner Basizität innerhalb des erfindungsgemäßen Bereiches Ammonsalze starker Mineralsäuren zugesetzt werden.
  5. 5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Isolierung der Flavonoide aus 5-Hydroxyflavonoide enthaltenden Extrakten als Säulenfüllmittel solche gekörnte Sorptionsmittel eingesetzt werden, deren pll-Wert in o§ßriger Suspension zwischen 10 und 13 liegt.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß für die Bereitung der Spule und zur Aufgabe der Flavonoid-Lösung ein pn-neutrales Lösungsmittel. insbesondere niedere aliphatische Alkohole, venTrendet werden.
  7. 7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Isolierung der Plavonoide aus Flavonoide, die 3 ortho-ständige OH-Gruppen im Ring B besitzen, enthaltenden tonzentraten als Säulenfüllmittel solche gekörnte Sorptionsmittel eingesetzt werden, deren pH-Wert in oRßrigen Suspensionen zwischen 7 und 9 liegt, wobei zur SSulenbereitung und Aufgabe der Flavonoide ein pH-neutrales Lösungsmittel, insbesondere niedere aliphatische Alkohole angewendet werden.
  8. 8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Isolierung der Flavonoide aus Konzentraten, die sowohl 5-HydroxyElavonoide als auch Flavonoide mit 2 oder 3 Hydroxygruppen im Ring B enthalten zwei oder mehrere hintereinandergeschaltete Chromatographiesäulen verwendet werden, wobei mindestens in der ersten Spule als gekörntes Sorptionsmittel ein solches verwendet wird, dessen pH in wEßriger Lösung zwischen 7 und 9 liegt, wShrend mindestens in der letzten Spule als gekörntes Sorptionsmittel ein solches eingesetzt wird, dessen pH-Wert in der wäßrigen Lösung zwischen 10 und 13 liegt.
  9. 9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur Auflösung des gekörnten Sorptionsmittels verdünnte Nineralsäuren verwendet werden.
  10. 10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Mineralsäuren eine Konzentration von 1 bis 10 Gew.% besitzen.
  11. 11. Verfahren nach den AnsprUchen 1 - 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Flavonoide aus der sauren wäßrigen Lösung durch Extraktion mit organischen Lösungsmitteln gewonnen werden
  12. 12. Verfahren nach den Ansprüchen 1 - 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Flavonoide aus der sauren wäßrigen Lösung nach Einstellung eines pH-Wertes von 5 - 6 durch Gelfiltration mit Wasser oder wasserhältigen organischen Lösungsmitteln als Elutionsmittel gewonnen werden.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US4968787A (en) * 1986-07-28 1990-11-06 Seitetsu Kagaku Co., Ltd. Method for treating glycoside

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