DE2633128A1 - Einrichtung zur verbrennung von abfallstoffen - Google Patents
Einrichtung zur verbrennung von abfallstoffenInfo
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Description
Anmelder: Kernforschungsanlage JUlich GmbH, Jüllch 1, Postfach
Kraftanlagen Aktiengesellsahaft,
Heidelberg 3, Postfach 10 Jk 20 - Im Breitspiel
"Einrichtung zur Verbrennung von Abfallstoffen"
Di© Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Verbrennung fester
und ggf. susStzlleh flüssiger Abfallstoff^ die in zwei vertikal
Ubereinanderliegende Abschnitte, eine Vor- und eine Naeiwerbrennungskammer,unterteilt ist.
Es ist bereits eine Anlage zur Verbrennung von Müll bekannt, bei der die vertikal einander folgenden Abschnitte einer Verbrennungskammer, Haupt- und Nachverbrennungskammer, duion
©inen Rost voneinander getrennt sind. Die Hauptverbrennungskammer mündet nicht unmJbfcelbar in die Nachverbrennungskammer, sondern
in ein innerhalb derselben angeordnetes Rohr aus hochwarmfestem
Material, so daß Gase und Verbrennungsrückstände aus der Hauptverbrennungskammer hinter dem Rost in die Naohverbrennungskammer
nach unten in Richtung auf die Klappen einer verschließbaren Bodenöffnung geleitet, die Rückstände auf diesen
abgeschieden und die Gase in den Ringraum nach oben umgelenkt und über seitliche öffnungen der Naehverbrennungskammer abgeleitet
werden. Der die Anlage unterteilende Rost besteht hierbei aus mindestens zwei, auf jeweils einer horizontalen Achse
pendelnd gelagerten Teilen.
Im Hinblick auf die Verarbeitung radioaktiver Abfalle war das Ziel dieser Einrichtung, bei einfachem, kompaktem Aufbau und
einer einfachen und gefahrlosen Bedienung und wartung bereits am Ausgang der Naehverbrennungskammer von brennbaren Anteilen
weitgehend freie Abgase und Verbrennungsruckstände zu erhalten.
Durch die Bewegung des Rostes sollten Verbrennungs -
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rückstände ausgesiebt und noch unverbrannte Anteile geringer
Abmessungen nach Durchfallen des zentralen Abschnitts auf den Bodenklappen der Naohverbrennungskammer durch das Beaufschlagen
mit heißen sauerstoffhaltigen Oasen ausgebrannt werden (OS 24 44 125).
Ein älteres Recht ist auf ein Verfahren und einen Verbrennungsofen zur Verbrennung von Abfällen gerichtet« dessen wesentliche
Merkmale ein als Engstelle ausgebildeter Übergang zwischen einem oberen Schacht, der die der Verbrennung zuzuführenden Abfälle
zur Trocknung und Entgasung aufnimmt einerseits und die an dessen unteres Ende anschließende Brennkammer andererseits sowie
eine innerhalb des Sahs.ehts angeordnete Einrichtung zur Bewegung der Abfälle bilden. Die Einrichtung zur Bewegung der Abfülle besteht aus einem rohrförmigen, vertikalen Hauptteil innerhalb eines allseitig umschließenden Mantelrohres und einem
sich konisch nach unten erweiternden unteren Endstück. Das Mantelrohr ist auf seinem Umfang in verschiedenen Höhen mit In den
Zwischenraum hinein und nach unten weisenden stabfb'rmigen Teilen versehen. Durch Rotieren dieser Teile wird das Abfallmaterial
mitgenommen und BrUckenbildungen sowie Schwelnester vermieden. Das konisch ausgebildete untere Endstück ist mit einem konische
Qecenflächen aufweisenden Staukörper versehen. Durch den Austrittsquerachnitt zwischen den Innenflächen des konischen Endstückes und den Außenflächen des Staukörpers wird Sekundär -verbrennungsluft zugegeben. Mit dieser Einrichtung soll auch
bei ungleichmäßiger Beschickung des Ofens mit Abfällen eine gleichmäßige Verbrennung gewährleistet werden» insbesondere soll
einfach und wirtschaftlich die zur Verbrennung erforderliche Temperatur ständig aufrechterhalten werden, wozu auch das Absaugen von Verbrennungsgasen durch den Ringraum zwischen vertikalem Hauptteil und Mantelrohr der Einrichtung zur Bewegung der
Abfälle beiträgt.
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weiser Beschickung die unterschiedlichsten Abfallstoffe nahezu vollständig verbrennen. Einrichtungen mit einem Rost zwischen
Haupt- und Nachverbrennungskammer bieten den Vorteil einer Unabhängigkeit von der Stückgröße, andererseits neigen
Roste zum Verkleben, werden dadurch unwirksam, und es treten Kühlprobleme auf. Ähnliches gilt für rotierende Einbauteile innerhalb
eines Schachts, wie sie dem zuletzt beschriebenen Ofen zugrunde liegen. Bei extremen Schwankungen der Stückgrööe besteht
die Gefahr des Verklemmens rotierender Einbauteile.
Demgegenüber liegt uer Erfindung die Aufgabe zugrunde, Abfallstoffe
der unterschiedlichsten Art unsortiert zu verbrennen, d.h. insbesondere abhängig von den Verbrennungseigenschaften durch Eingriff
von auiäen den Strom von Abfallstoffen und Gasen durch die
Vorrichtung gezielt zu lenken und insbesondere ein Glutbett derart in der Vorverbrermungskammer auszubilden und aufrechtzuerhalten
und dessen Stoffpartikel umzuschichten, daß nur Partikel gewünschter
geringer Abmessung in die untere Nachverbrennungskammer abgegeben werden und gleichzeitig V/arme aus dem W arme inhalt des
Gluibetts in ausreichender Menge einem oberen Trocknungs- und einem
mittleren Ent- una einem unteren Vergasungsvorgang zur Verfügung gestellt wird, die sich abhängig von den Verbrennungseigenschaften
in unterschiedlichen Zonen der Vorverbrennungskammer ausbilden. Ausgehend von einer Einrichtung der eingangs erwähnten Art
wird uiese Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch mindestens ein
Schleusenelemeiit, dessen dar Vorverbrennungskammer zugewendete
Seit© geschlossen ausgeführt ist, durch Durchgangsquerschnitte für die Rückstände zwischen Schleusenelenient und Kammerwandungen
beziehungsweise zusätzlich zwischen den Sohleusenelementen, wobei
diese auf einer Welle oder Achse derart gelagert sind, daß die Querschnitte der Durchgangsöffnungen durch Bewegen der Schleusenelemente
mittels einer Handhabs oder eines Antriebs diskontinuierlich oder kontinuierlich au verändern sind.
Die dreh- bzw. schwenkbaren Schleusenelemenfc© gestatten den
Aufbau eines Glutbettes innerhalb der Vorvarbrennungskammer
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und das Konstanthalten eines Glutbettvolumens, so daß uieses als
Wärmespeicher wirksam wird. Der Wärmespeicher gleicht die zeitlich und räumlich unterschiedlichen Wärmeströme zwischen den
endotherm verlaufenden Trocknungs-, Ent- und Vergasungsvorgängen und dem exothermen Teilverbrennungsvorgang innerhalb der Vorverbrermungskaramer
aus. Überraschender V/eise führen die große Oberfläche und die hohen Temperaturen des Glutbetts zu einer vollständigen
Aufspaltung der bei den einzelnen Vorgängen entstehenden Verkokungsprodukte.
Bei allen Vorgängen findet eine ständige Volumenverminderung
statt. Durch die Bewegung der Schleusenelemente wird eine Steuerung des Verbrennungsablaufs derart von außen vorgenommen, daß
erst nach ausreichender Volumenverminderung entsprechend der freien Durchgangsquerschnitte der Austrag aus dem Glutbett in
die Nachverbrennungskammer erfolgt.
Als Schleusenelemente lassen sich drehend gelagerte, walzenartlge,
im Vertikalschnitt runde oder ovale Körper oder aber dreh- oder schwenkbar gelagerte, plattenförmige, im Verti kaischnitt
rechteckige oder kegel- bzw. kegelstumpfförmige Schleuseuelemente
einsetzen. Vorteilhaft sind auf einer horizontalen Schwenkachse zwischen einer hojjzontalen und einer gegen die Horizontale
geneigten Stellung hin- und herbewegte plattenartige Schleusenelemente,
deren Schwenkachse vorzugsweise entlang eines herausspringenden Kammerabschnitts außerhalb des Hauptstroms der Gase
verläuft. Ein plattenartiges drehbar gelagei-tes Element, in der
Draufsicht rund oder oval, kann auch auf einer vertikal verlaufenden V/eile oder Achse und in gegenüber der Horizontalen geneigter
Lage abgestützt und durch einen Antrieb gedreht und/oder auf- und abbewegt werden. Vorteilhaft sind Schleuseneleniente
mit Gasführungen innerhalb bzw. auf den Elementen, die Gaseintrittsöffnungen
in bzw. in Nähe ihrer Dreh- oder Schwenkachse und Gasaustrittsöffnungen miteinander verbinden. Die Gasaustrittsöffnungen
sind vorzugsweise auf der dem Glutbett abgewandten Seite der Schleusenelemente und/oder in den die Durchgangaquerschnitte
begrenzenden Plächentellen angeordnet, um Sekundärluft zur Übergangszone zwischen Vor- und Nachverbrennungskammer zu
leiten· 709884/04 25
-5-
In überraschender■"■-Weise bildet sich bei plattenförmigen Elementen auch während ihrer Bewegung ein Sohüttkegel von Asche
und Unverbranntetn auf diesen aus, der sich als wirksamer Schutz
gegen die hohe Peuerrautnbelastung in dieser Zone erweist* Die
auf die Spaltbreite der Durchgangsquersoluiltte im Bereich der
SchleuBenelemente reduzierten 0lutbettbestandteile werden in den
Naohverbrennungsraum gefördert und seraraeln sich Eis glühende
Asche auf den Klappen der verschließbaren BödenBffnung an. In
der Naehverbrennungskainnisr werden die noch unverbrannten Äscheanteile und die Pyrolysegase der VorverbrennungskaiHiner durch die
im Bereich der beweglichen Schleusen© lemente zugegebene Sekundärluft
vollständig ausgebrannt.
Zur Erläuterung der Erfindungegedanken selgt die Darstellung
die erfindungsgemäße Einrichtung im Vertikslßohnitt.
Das in Pässern I herangeführte, jsur Verbrennung bestimmte Gut
wird Über die Schleuse J in den Befüllsehecht 5 übergegeben.
Bei geöffnetem Sohieber 7 fällt das öut In die Vorverbrennungs»
kammer 9· Die Brenner 11 werden für die Inbetriebnahme der Anlage benötiste. Durch geregelte Zugabe von Primärverbrennunge"
luft über eine Leitung 3 und bie in Nähe der SchleuBeneleraen&e
nach unten weiterführende nicht dargöstöllt© Lelttoleohe wirä
eine Vorverbrennung des Mülle ohne Zusatzbrennstoffe erzielt*
Durch diskontinuierlioheß und kontinuierliches Schwenken der
plattenf örnilgen Schleusenelemente 13 zwiechen der dargestellten
horizontalen oberen und einer gegen die Horizontale geneigten
unteren stellung wird das Glutbett und der Abfall bei den
TrocknungB-, Ent- und Vergasungsvorgängen bewegt und geschürt«
Bei der Bewegung verändert sioh der freie Durchgangsquerschnitt
zwischen Vor- und NachverbrennungakatnBier, und es werden Glutbettbestandteile aus der VorverbremungakÄflper 9 in die Naohverbrennungskanuner
15 ausgetragen. Die Sohwenkfreqttens der
Sohleuseneleqiente wird so gewäftlt, daß sich ein Gleichgewicht
zwischen der Gutzugabe in der Vorverbrennunsekainmer und dem
Glutaustrag aus derselben einstellt, so daß das Volumen des
Qlutbetts konstant bleibt.
-^ V 709884/042£ -6-
2B33128 w
Die «Is Pendelklappen ausgeführten beweglichen Sohleuseneleaente
sind in Nähe der Schwenkachse ait E in tritt·« ff nun gen IJe sowie
ait AustrittsBffnimgen auf der de» Glutbett abgewandten Seite
IJb und zwischen den Platten 13c versehen« Ba die Pendelklappen
als Hohlklappen »ungeführt sind, kann über die Leitung 12 Naoh-
^erbrennungsluft zugeführt «erden.
Die Naehverbrennungskaaaer 15 unterhalt der beweglichen Sahleu*
senelenente ist duroh swei Asoheaustragsklappen 17 nach unten
abgeschlossen, auf denen sich die ausgeschleusten Olutbettbo*
atandteile als glühende Asche saaaeln.
Die Kaaaer 19 unterhalb der Ascheaustragsklappen 17 dient der
AuskOhlung der Asche· Durch das unmittelbar angesohlossene Aschefallrohr 21 und Austragsschleuse 23 an ihren unteren Ende wird
die ausgekühlte Asche in das Asohefai 25 ausgetragen.
Sie Ofenabgase der Haehverbrennungsksaaer werden seitlieh oberhalb der Asoheaustragsklappen duroh Offnungen 27 abgesogen»
nach Oben uagelenkt und beaufschlagen die VMade der Maehverbrenmmgilfii—er und anaehllesend diejenigen der Vorrerbrennungs·
kaaeer von auien· Die Abgase werden über nicht dargestellte keraaisehe Filter geleitet, auf deren Pliehen sich aitgefttirte
Aschepartikel abscheiden· über Leitung 29 werden die Abgase aus
der Verbrennungseinriohtung abgesaugt.
Zur selbsttätigen Aufreohterhaltung des VerbrennungaYorganges
Innerhalb des aiutbetts und für eine ausreichende Wiraerersorgung ά»τ Troeknungs-» Intgasungs- und Yergasungsvorgange innerhalb der Torverbrennungskaaaer ist die Beaufeehlegung ihrer
Wandungen alt den Ofenabgasen von auien von Bedeutung·
Dtoabhänglg voa Ausgangaaaterial, ob am de« Hausaüll annliehe
oder Senderabfalle wie Klinikabfllle oder Tierkadaver« wir« 4er
Attekatand als sterile Asche frei von Brennbaren Anteilen erhalten.
-T-
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1633128
Durch dl· Beeinflusaung dee Verbrennungsablaufβ ait Hilfe der
Steuerung des Bewegungsablaufs der Pendelklappe» wird in ihrem
Bereich ein dynamisches Gleichgewicht zwischen SoiUaokenablagerung und Absohmelzung eingestellt« so daß einem Zusetzen der
Durchgangesffnungen im Bereich der Fendelkl&ppen wirksam begegnet werden kann. Durch die Pendelbewegung wird zugleich auf
die MUllbeatandteile eine mechanische Beanspruchung ausgeübt,
die die Volumenverminderung unteratützt.
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-Jfi -
Leerseite
Claims (4)
1. Einrichtung zur Verbrennung fester und ggf. zusätzlich flüssiger
Abfailstoffe, die in zwei vertikal übörelnanderliegende
Abschnitte, eine Vor- und ein© Naohverbrennungakainmer
unterteilt 1st, g e Ic ennzelehnet durch mindestens
ein Schleusenelement, dessen der Vorverbrennungskamtner
zugewendete Seite geschlossen ausgeführt ist., durch Durchgangsquerschnitte
für die Rückstände zwischen Schleuaenelemont
und Kammerwandungen bzw. zusätzlich zwischen den Sohleusenelementen,
wobei dleae auf einar Welle oder Achse derart gelagert
sind, daß die Querschnitte der Durchgangsöffnungen
durch Bewegen der Schleusenelenient® mittels einer Handhabe
oder eines Antriebs diskontinuierlich oder kontinuierlich zu verändern sind.
2. Einrichtung n&oh Anspruch 1, gekennzeichnet
durch mindestens ©in auf einer horizontalen Welle drehend
gelagertes, «eigenartiges, im Vertikalschnitt rundes oder
ovales Schleusenelenient.
3. Einrichtung nach Anspruoh 1, gekennzeichnet
durch mindestens ein dreh» oder schwenkbar gelagertes, plattenförmiges, im Vertikalsohnitt rechteckiges oder kegel-
bzw, kegelstumpfförmiges Schleusenelement.
4. Einrichtung nach Anspruch 3 mit mindestens einem plattenförmigen,
schwenkbar gelagerten Sohleusenalement, gekennzeichnet duroh auf einer horizontalen
Schwenkachse zwischen einer horizontalen und einer gegen die
Horizontale geneigten Lage hin- und herbewegte Elemente, . deren Schwenkachse außermittig, vorzugsweise entlang eines
herausspringenden Kammerabsehnitts außerhalb des Hauptstroms
der Gase verläuft.
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ORlGiNALlNSPEGTED
Einrichtung nach Anspruch 3 mit plattenförmigen, drehbar
gelagerten Element, gekennzeichnet durch die Ausführung als in der Draufsicht runde oder ovale
Scheibe^ durch das Abstützen der Scheibe auf einer vertikal verlaufenden Welle oder Achse und durch eine gegenüber der
Horizontalen geneigten Lage des Elements und durch einen Antrieb, der das Element dreht und/oder in vertikaler Richtung
auf- und abbewegt.
Einrichtung nach Anspruch 3 oder folgenden, gekennzeichnet durch Gasführungen in bzw. auf den Elementen,
die Gaseintrittsöffnungen In bzw. In Nähe ihrer Drehoder
Schwenkachse und Gasaustrittsöffnungen miteinander verbinden, die vorzugsweise auf der dem Glutbett abgewendeten
und/oder in den die Durchgangsquerschnitte begrenzenden Flächenteilen lie,-en, um Sekundärluft zur Übergangszone zwischen
Vor- und Nachverbrennungskammer zu leiten.
709884/0425
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