(a) 25 bis 75 Gewichtsteile thermoplastisches Harz und
(b) 75 bis 25 Gewichtsteile einer homogenen Mischung von Kautschuk und Füllstoff
mischt und das Gemisch dann konitnuierlich bei Vulkanisationstemperatur knetet, bis die Vulkanisation
beendet ist.
3. Verfahren zur Herstellung der Füllstoffe enthaltenden thermoplastischen elastomeren Formmasse gemäß
Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß man bei einer zur Erweichung des Harzes ausreichenden Temperatur
eine nicht-vulkanisierte, jedoch vulkanisierbare, Vulkanisationsmittel enthaltende Zubereitung dadurch
herstellt, daß man
(a) 25 bis 85 Gewichtsteile thermoplastisches Polyolefinharz mit einem Gemisch von
(b) 75 bis 15 Gewichtsteilen Monoolefin-Copolymer-Kautschuk und
(c) 5 bis 300 Gewichtsteilen Füllstoff auf 100 Teile Gesamtgewicht von Harz und Kautschuk in der
Endzubereitung mischt und die Mischung kontinuierlich bei Vulkanisationstemperatur knetet, bis die
Vulkanisation beendet ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Kautschuk, Füllstoff und Vulkanisationsmittel
zuerst vermischt werden und die erhaltene Mischung anschließend dem Polyolefinharz beigefügt wird.
Beschreibung
Gegenstand der Erfindung sind eine thermoplastische elastomere Formmasse aus vulkanisiertem Monoolefin-Copolymer-Kautschuk
und thermoplastischem Polyolefinharz und ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
Thermoplaste sind Zubereitungen, die mittels Preßverfahren oder sonstwie verformt und bei Temperaturen
über ihrem Schmelz- oder Erweichungspunkt wieder verarbeitet werden können. Thermoplastische Elastomeren
sind Materialien, die sowohl thermoplastische als auch elastomere Eigenschaften ausweisen, d. h. die Materialien
verhalten sich wie Thermoplaste, haben aber die physikalischen Eigenschaften wie Elastomere. Geformte
Gegenstände können aus thermoplastischen Elastomeren mittels Strangpreßverfahren, Spritzgußverfahren
oder durch Formpressen gebildet werden, ohne die zeitraubende Vulkanisationsstufe, die bei herkömmlichen
Vulkanisaten erforderlich ist. Die Einsparung an Zeit, die zur Bewirkung der Vulkanisation erforderlich ist,
schafft bedeutende Fertigungsvorteile. Weiterhin können die thermoplastischen Elastomeren ohne Regenerierung
wieder verarbeitet werden und weiterhin können viele Thermoplaste thermisch verschweißt werden.
Blockmischpolymerisate, die wechselnd "harte" und "weiche" Segmente innerhalb der Mischpolymerisatkette
aufweisen, bilden eine allgemein bekannte Klasse von thermoplastischen Elastomeren. Andere Klassen von
thermoplastischen Elastomeren, die von billigen und leicht zur Verfügung stehenden Rohmaterialien abstammen,
umfassen thermoplastische Gemische von teilvulkanisiertem Monoolefinmischpolymerisatkautschuk und
Polyolefinharz und dynamisch teilvulkanisierten Gemischen von Monoolefinmischpolymerisatkautschuk und
rölyolcfinlläiZ, Siehe W. K. Fischer, uS-räienisünriiieii 37 58 643 uiiu 38 06 558. PrOiiukic, ilic die Eigenschaften
als Thermoplaste aufweisen, werden dann erhalten, wenn die Bedingungen so gesteuert werden, daß man nur
eine Teilvulkanisation erhält. Obgleich die Teilvulkanisation die Festigkeit des Produkts erhöhen kann, ist die
Zugfestigkeit aber dennoch so niedrig, daß mögliche Verwendungen für diese Materialien begrenzt sind. Die
vorliegende Erfindung umfaßt Vulkanisate mit wesentlich erhöhter Festigkeit, die aber dennoch thermoplastisch
sind.
Aus der DE-OS 22 02 706 sind dynamisch partiell vulkanisierte Mischungen aus Monoolefin-Mischpolymerisatkautschuken
und Polyolefin-Kunststoffen und Verfahren zu ihrer Herstellung bekannt. Es handelt sich dabei
um Zubereitungen, deren Kautschukanteil nur teilweise vulkanisiert ist, so daß sie bezüglich ihrer Vernetzungsdichten
und physikalischen Eigenschaften nicht vollständig zu befriedigen vermögen.
Es wurden nunmehr thermoplastische elastomere Formmassen gefunden, die einen vulkanisierten Mouoolefin-Copolymer-Kautschuk
und ein thermoplastisches PolyoJefinharz enthalten, und sich dadurch auszeichnen,
daß der Kautschuk vollständig vulkanisiert ist d. h. in einem solchen Ausmaß, daß er nicht mehr als 3% in s
Cyclohexan bei 23° C extrahierbaren Kautschuk enthält oder eine Vernetzungsdichte von mehr als
70 &khgr; 10~s Mol/ml aufweist, bestimmt an einem gleichen Monoolefin-Copolymer-Kautschuk, wie auch in dem
Gemisch enthalten ist Diese Formmassen besitzen überraschend verbesserte physikalische Eigenschaften im
Vergleich zu den bisher bekannten nicht vulkanisierten oder teilvulkanisierten Mischungen. Gemische, in denen
der Kautschuk vulkanisiert ist werden hier als Vulkanisate bezeichnet Es hat sich gezeigt daß wenn der
Harzanteil in dem Gemisch oberhalb einer bestimmten kritischen Grenze liegt die sich in Abhängigkeit von dem
eingesetzten Harz, dem Kautschuk und dea ausgewählten Kompoundierungsmitteln geringfügig ändern, die
erhaltenen vollständig vulkanisierten Formmassen dennoch thermoplastisch sind
Gegenstand der Erfindung ist daher die thermoplastische elastomere Formmasse aus vulkanisiertem Monoolefm-Copolynier-Kautschuk
und thermoplastischem Polyolefinharz gemäß Hauptanspruch. Die Unteransprii- is
ehe 2 bis 4 betreffen ein Verfahren zur Herstellung dieser Füllstoffe enthaltenden, thermoplastischen elastomeren
Formmasse.
Das geeignete Verfahren zur Bewertung des Vulkanisationszustandes wird von den jeweiligen in den Gemischen
vorhandenen Bestandteilen abhängea In diesem Zusammenhang ist die im wesentlichen vollständige
Gelierung von beispielsweise 96% oder mehr nicht immer ein notwendiges Kriterium für ein völlig vulkanisiertes
Produkt wegen der Unterschiede hinsichtlich des Molekulargewichts, der Molekulargewichtsverteilung und
andere Variablen für die verschiedenen Monoolefinmischpolymerisat-Kautschukarten, die die Gelbestimmung
unabhängig von der Vernetzungsdichte beeinflussen. Die Bestimmung der Vernetzungsdichte von Kautschuk
bzw. Gummi ist ein anderes Verfahren zur Bestimmung des Vulkanisationszustandes der Vulkanisate, doch muß
dieser indirekt bestimmt werden, weil die Gegenwart des Harzes die Bestimmung beeinträchtigt. Es wird
demgemäß der gleiche Kautschuk, wie er in dem Gemisch vorhanden ist, unter Bedingungen im Hinbück auf
Zeit Temperatur und Menge Vulkanisationsmittel so behandelt daß man ein völlig vulkanisiertes Produkt
erhält wie dies durch seine Vernetzungsdichte ausgewiesen wird und eine solche Vernetzungsdichte wird dem
ähnlich behandelten Gemisch zugeschrieben. Im allgemeinen ist eine Vernetzungsdichte von etwa 7 &khgr; 10~5
oder mehr Mol (Anzahl der Vernetzungen geteilt durch die Avogadro-Zahl) pro mm Kautschuk kennzeichnend
für Werte, die für einen vollständig vulkanisierten Monoolefinmischpolymerisatkautschuk angegeben werden.
Die hervorragende Wirkung der völligen Vulkanisation der Zubereitung ist die sehr wesentliche Verbesserung
der Zugfestigkeit und diese dient als ein geeigneter Maßstab für ein vollständig vulkanisiertes Produkt, der in
unmittelbarer Beziehung zu seiner praktischen Verwendung steht. Im einzelnen sind die elastomeren Vulkanisate
der Erfindung völlig vulkanisiert, wie sich dies durch eine Zug- bzw. Zerreißfestigkeit darstellt, die um etwa
60 kg/cm2, vorzugsweise 100 kg/cm2 größer ist als die des nicht vulkanisierten Gemischs. Überraschenderweise
sind elastomere Vulkanisate mit derart hoher Festigkeit noch thermoplastisch im Gegensatz zu den hitzehärtbaren
bzw. hitzegehärteten Elastomeren.,
Vulkanisierbare Kautschukarten, obgleich thermoplastisch im nicht vulkanisierten Zustand, werden normalerweise
als hitzehärtbare Materialien klassifiziert da sie in dem nicht umkehrbaren Verfahren der Hitzehärtung zu
einem nicht verarbeitbaren Zustand unterliegen. Die Produkte der vorliegenden Erfindung sind, obgleich verarbeitbar,
Vulkanisate, weil sie hergestellt werden können aus Gemischen von Kautschuk und Harz, die behandelt
werden mit Vulkanisationsmitteln in Mengen und unter Zeit- und Temperaturbedingungen, von denen bekannt
ist, daß sie völlig vulkanisierte Produkte bei statischen Vulkanisationen des Kautschuks in Formen liefern, und
tatsächlich unterliegt der Kautschuk der Gelierung in einem Ausmaß, das für einen solchen Vulkanisationszustand
charakteristisch ist. Der Hitzehärtungszustand kann in den Zubereitungen der Erfindung durch gleichzeitiges
Kneten und Vulkanisieren der Gemische vermieden werden. Es können daher thermoplastische Vulkanisate
der Erfindung dadurch hergestellt weren, daß man ein Gemisch von Olefinmischpolymerisatkautschuk, Polyolefinharz
und Härtungsmitteln mischt dann das Gemisch bei Vulkanisationstemperatur knetet, bis die Vulkanisation
beendet ist, wobei man eine herkömmliche Knetvorrichtung, beispielsweise einen Banbury-Mischer, Brabender-Mischeroder
bestimmte Mischextrudiervorrichtungen verwendet.
Die Bestandteile ohne Härtungsmittel werden bei einer Temperatur gemischt, die ausreichend ist, das Polyolefinharz
zu erweichen oder zweckmäßiger, bei einer Temperatur über seinem Schmelzpunkt gemischt, wenn
das Harz bei gewöhnlichen Temperaturen kristallin ist. Nachdem das Harz und der Kautschuk innig gemischt
sind, wird das Vulkanisationsmittel zugegeben. Erhitzen und Kneten bei Vulkanisationstemperaturen sind im
allgemeinen ausreichend, die Vulkanisationsreaktion in wenigen Minuten oder noch weniger ablaufen zu lassen,
wobei jedoch, wenn kürzere Vulkanisationszeiten gewünscht werden, höhere Temperaturen verwendet werden
können. Ein geeigneter Bereich für Vulkanisationstemperaturen ist etwa die Schmelztemperatur des Polyolefinharzes
(etwa 1200C im Falle von Polyäthylen und etwa 1750C im Falle von Polyproylen) bis 2500C oder mehr;
typischerweise ein Bereich von etwa 150 bis 225° C. Ein bevorzugter Bereich für Vulkanisationstemperaturen ist
g etwa iöö bis etwa 2öö"C. um thermoplastische Vuikanisate zu erhalten, isi es wesentlich, daß das mischen ohne
£:, Unterbrechung fortgesetzt wird, bis die Vulkanisation abgelaufen ist. Wenn eine bedeutende Vulkanisation
eintritt nachdem das Mischen eingestellt wurde, kann ein hitzegehärtetes, nicht verarbeitbares Vulkanisat
|i erhalten werden.
'£< Darüber hinaus sind die durch das oben beschriebene dynamische Vulkanisationsverfahren erhaltenen jeweili-
gen Ergebnisse eine Funktion des jeweils ausgewählten Kautschukvulkanisationssystems. Die herkömmlicher-
weise verwendeten Vulkanisationsmittel und Vulkanisationsmittelsysteme sind zur Vulkanisierung von Olefinkautschukarten
zur Herstellung der verbesserten Thermoplaste der Erfindung verwendbar, aber es scheint, daß
es bisher nicht bekannt war, daß einige Vulkanisationsmittel, im besonderen bestimmte Peroxide, die Polyolefinharze
während dem dynamischen Vulkanisieren in einem solchen Ausmaß abbauen können, daß die gewünschten
Ergebnisse nicht erzielt werden. Ähnlicherweise bilden, obgleich Monoolefinmischpolymerisat-Kautschukarten,
die im Handel erhältlich sind, zur Herstellung der verbesserten Thermoplaste verwendbar sind, Kautschukarten
mit enger Molekulargewichtsverteilung thermoplastische Vulkanisate mit verbesserten Festigkeitseigenschaften
im Vergleich zu Olefinmischpolymerisat-Kautschukarten, die weniger leistungsfähige Netzstrukturen
in dem Vulkanisationsverfahren bilden. Die Polydispersitätswerte (Massenmittelwert des Molekulargewichts
geteilt durch Zahlenmittelwert des Molekulargewichts) von weniger als etwa 3,5 und insbesondere
weniger als 3,0 oder 2,6, sind für den Monoolefinmischpolymerisatkautschuk erwünscht. Darüber hinaus ist die
&igr; &ogr; Gegenwart von wenigstens etwa 25 Gew.-% Polyolefinharz in dem Gemisch für die gleichbleibende Herstellung
voüi verarbeitbaren thermoplastischen Elastomeren erforderlich. Es ist daher möglich, nicht verarbeitbare
dynamisch vulkanisierte Vulkanisate, sogar bevor die vollkommene Gelierung erfolgt ist, zu erhalten oder nur
geringe Verbesserungen hinsichtlich der Zugfestigkeit durch die Vulkanisation zu erhalten. Es darf aber angenommen
werden, daß niemand ein nicht brauchbares Ergebnis zu erreichen wünscht, und sich von der Tatsache
abbringen läßt, daß es sich um das Zusammenwirken von Variablen handelt, deren Einfluß auf das Ergebnis noch
unvollständig bekannt ist Weniger einfache Versuche durch den Fachmann unter Verwendung verfügbarer
Kautschukarten und Vulkanisationsmittelsysteme werden ausreichend sein, um ihre Anwendbarkeit zur Herstellung
der verbesserten Produkte dieser Erfindung zu bestimmen.
Die neuen Produkte sind insgesamt verarbeitbar in einem Innenmischer zu Produkten, die, nach Oberführen
bei Temperaturen über den Erweichungs- oder Kristallisationspunkten der Harzphasen auf rotierende Walzen
einer Kautschukmühle, kontinuierliche Felle (flächiges Halbzeug) bilden. Die Felle sind wiederverarbeitbar in
dem Innenmischer, in dem sie nach Erreichen von Temperaturen über den Erweichungs- oder Schmelzpunkten
der Harzphasen erneut zu dem plastischen Zustand (geschmolzenen Zustand der Harzphase) überführt werden,
wobei jedoch nach Durchlaufen des geschmolzenen Produkts durch die Walzen in der Kautschukmühle, sich
erneut eine kontinuierliche Folie bzw. Halbzeug bildet In dem vorausbezeichneten Sinne soll hier "verarbeitbar"
verstanden werden.
Sofern die Bestimmung von extrahierbaren Materialien ein geeigneter Maßstab des Vulkanisationszustandes
ist, werden die verbesserten thermoplastischen Vulkanisate durch Vulkanisieren der Gemische bis zu einem
Ausmaß hergestellt, daß das Vulkanisat nicht mehr als etwa 3 Gew.-% in Cyclohexan bei 230C extrahierbaren
Kautschuk und vorzugsweise weniger als etwa 2 Gew.-% in Cyclohexan bei 23° C extrahierbaren Kautschuk
enthält Im allgemeinen sind die Eigenschaften umso besser, je weniger extrahierbarer Kautschuk vorhanden ist
und es werden noch mehr Vulkanisate bevorzugt, die im wesentlichen keinen extrahierbaren Kautschuk (weniger
als 0,5 Gew.-%) in Cyclonhexan bei 230C aufweisen. Der Gelgehalt, hier bezeichnet als Prozent Gel, wird
bestimmt nach dem Verfahren der US-Patentschrift 32 03 937, bei dem man die Menge von unlöslichem Polymerisat
dadurch bestimmt, daß man die Probe 48 Stunden in Cyclohexan bei 23° C einweicht und den trockenen
Rückstand wiegt, wobei man geeignete Korrekturen, je nach der Kenntnis der Zubereitung, vornimmt Es
werden daher korrigierte Anfangs- und Endgewichte verwendet, wozu man von dem Anfangsgewicht das
Gewicht der in Cyclohexan löslichen Komponenten, anderen als Kautschuk, wie Extenderölen, Weichmachern
und Komponenten, die das Harz in Cyclohexan löslich machen, subtrahiert. Irgendwelche unlöslichen Pigmente,
Füllstoffe usw. werden sowohl von den Anfangs- als auch Endgewichten subtrahiert.
Zur Verwendung der Vernetzungsdichte als Maßstab des Vulkanisierungszustandes, der die verbesserten
thermoplastischen Vulkanisate kennzeichnet, werden die Gemische bis zu einem solchen Ausmaß vulkanisiert,
das der Vulkanisation des gleichen Monoolefinmischpolymerisatkautschuks wie in dem Gemisch bei statischer
Vulkanisation unter Druck in einer Form mit gleichen Mengen des gleichen Vulkanisationsmittels wie in dem
Gemisch und unter gleichen Bedingungen von Zeit und Temperatur entspricht, daß man eine Vernetzungsdichte
erhält, die größer als etwa 7 &khgr; 10~5 Mol pro ml Kautschuk und vorzugsweise größer ist als etwa 1 &khgr; 10~4
Mol/ml Kautschuk. Das Gemisch wird dann unter ähnlichen Bedingungen mit der gleichen Menge Vulkanisationsmittel,
bezogen auf den Kautschukgehalt des Gemisches, wie er für den Kautschuk allein erforderlich war,
dynamisch vulkanisiert. Die so bestimmte Vernetzungsdichte kann als Maßstab des Ausmaßes der Vulkanisation,
so die die verbesserten Thermoplaste liefert, angesehen werden. Es darf jedoch aus der Tatsache, daß die Me^ge
Vulkanisationsmittel auf den Kautschukgehalt des Gemisches bezogen wird und daß es die Menge ist, die neben
dem Kautschuk, bei alleiniger Verwendung, die vorausbezeichnete Vernetzungsdichte gibt, nicht geschlossen
werden, daß das Vulkanisationsmittel nicht mit dem Harz reagiert oder daß keine Reaktion zwischen Harz und
Kautschuk eintritt. Es können hier sehr bedeutende komplizierte Reaktionen, jedoch in begrenztem Ausmaß,
eintreten. Es wird jedoch die Annahme, daß die Vernetzungsdichte, die wie hier beschrieben, bestimmt wird, eine
brauchbare Annäherung an die Vernetzungsdichte der thermoplastischen Vulkanisate bildet, durch die thermoplastischen
Eigenschaften und durch die Tatsachen bestätigt daß ein großer Teil des Harzes aus dem Vulkanisat
durch Lösungsmittelextraktion bei hohen Temperaturen entfernt werden kann, beispielsweise durch Extraktion
mit Decalin in der Siedehitze.
Die Vernetzungsdichte von Kautschuk wird bestimmt nach der Flory-Rehner-Gleicnung, J. Rubber Chem. and
Tech.. 30: Se'te 929. Der Huggins-Löslichkeitsparameter für Cyclohexan. der in der Berechnung verwendet wird,
ist 0,315, entsprechend Holly, J. Rubber Chem. and Tech,. 39,1455. Die Vernetzungsdichte entspricht der Hälfte
der Netzstrukturkettendichte, bestimmt ohne das Harz. Die Vernetzungsdichte der vulkanisierten Gemische ist
daher nachfolgend so zu verstehen, daß sie sich auf den Wert bezieht, der bei dem gleichen Kautschuk wie in dem
Gemisch in der beschriebenen Weise bestimmt wurde. Vulkanisate, die besonders bevorzugt werden, entsprechen
den beiden voraus beschriebenen Maßstäben des Vulkanisationszustandes, nämlich durch Bestimmung der
Vernetzungsdichte wie des Prozentgehalts in Cyclohexan extrahierbaren Kautschuks.
Geeigneter Monoolefinmischpolymerisatkautschuk enthält im wesentlichen nicht kristallines kautschukarti-
ges Mischpolymerisat von zwei oder mehr alpha-Monoolefinen, die vorzugsweise mit wenigstens einem Polyen,
gewöhnlich einem Dien, mischpolymierisiert sind. Jedoch kann ein gesättigter Monoolefinmischpolymerisatkautschuk,
gewöhnlich "EPM"-Kautschuk bezeichnet, beispielsweise für Mischpolymerisate von Äthylen und
Propylen verwendet werden. Zufriedenstellende Beispiele von ungesättigtem Monoolefinmischpolymerisatkautschuk
gewöhnlich "EPDM"-Kautschuk bezeichnet, sind die Produkte aus der Polymerisation von Monomeren,
die zwei Monoolefine, gewöhnlich Äthylen und Propylen umfassen und eine geringere Menge nicht-konjugiertem
Dien. Die geeigneten alpha-Monoolefine werden erläutert durch die Formel CWj = CHR, worin R
Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1 — 12 Kohlenstoffatomen ist, wozu beispielsweise Äthylen, Propylen,
1-Buten, 1-Penten, 1-Hexen, 2-Metyhl-l-propen. 3-Methyl-l-penten, 4-Methyl-l-penten, 3,3-Dimethyl-l-buten,
2,4,4-Trimethyl-l-penien, 5-Methyl-l-hexen, 1,4-Äthyl-l-hexen und andere gehören. Zu zufriedenstellenden
nicht-konjugierten Dienen gehören geradkettige Diene wie 1,4-Hexadien, cyclische Diene wie Cyclooctadien
und cyclische Diene mit Brückenbindung, wie Äthylidennorboren. Qualitäten von EPM- und EPDM-Kautschukarten,
die für die Durchführung dieser Erfindung geeignet sind, sind im Handel erhältlich; siehe Rubber World
Blue Bock, Ausgabe 1975, Materials and Compounding Ingredients für Rubber, Seiten 403,406—410.
Zu geeigneten thermoplastischen Polyolefinharzen gehören kristalline, feste Produkte mit hohem Molekulargewicht
aus der Polymerisation von einem oder mehreren Monoole finen, entweder durch Hochdruck- oder
Niederdruckverfahren. Zu Beispielen derartiger Harze gehören isotaktische und syndiotaktische Monoolefindpolyitnerisatharze,
wobei typische Angehörige dieser Art im Handel erhältlich sind. Zu Beispielen von zufriedenstellenden
Olefinen gehören Äthylen, Propylen, 1-Buten, 1-Penten, 1-Hexen, 2-Methyl-l-propen, 3-Methyl-1-penten,
4-Methyl-l-penten, 5-Methyl-l-hexen und deren Gemische. Im Handel erhältliche thermoplastische
Polyolefinharze und vorzugsweise Polyäthylen und Polypropylen können vorteilhafterweise bei der Durchführung
der Erfindung verwendet werden, wobei Polypropylen bevorzugt wird.
Es kann irgendein Vulkanisationsmittel oder Vulkanisationsmittelsystem, das zur Vulkanisation von Monoolefinlcautschukarten
geeignet ist, bei der Durchführung der Erfindung verwendet werden, beispielsweise Peroxid-,
Azid-Vulkanisationsmittel und Schwefel-Vulkanisationsmittel mit Beschleuniger. Die Kombination eines 2s
MaJeinimids mit Desulfidbeschleuniger kann verwendet werden. Hinsichtlich zufriedenstellender Vulkanisationsmittel
und Vulkanisationssysteme wird auf die Spalten 3—4 der US-Patentschrift 38 06 558 hingewiesen, auf
die hier Bezug genommen wird. Wie oben erläutert, werden ausreichende Mengen der Vulkanisationsmittel
verwendet, um eine im wesentlichen vollständige Vulkanisation des Kautschuks zu erreichen, wobei man diese
bestimmen kann durch die Erhöhung der Zugfestigkeit, durch die Vernetzungsdichte, durch den Solgehalt
(Prozent extrahierbarer Kautschuk) oder deren Kombination. Peroxidvulkanisiermittel werden vorteilhafterweise
in verringerten Mengen zusammen mit anderen Vulkanisationsmitteln, wie Schwefel oder Bismaleinimiden
verwendet, wobei die Gesamtmenge der Vulkanisationsmittel ausreichend sein soll, den Kautschuk völlig zu
vulkanisieren. Strahlung hoher Energie ist ebenso als Vulkanisierungsmittei verwendbar, wobei jedoch Vulkanisiersysteme,
die Schwefel-Vulkanisierungsmittel enthalten, bevorzugt werden.
Die Eigenschaften der thermoplastischen Vulkanisate dieser Erfindung können entweder vor oder nach der
Vulkanisation durch Zutaten modifiziert werden, die herkömmlich sind zum Kompounden von Monoolefininischpolymerisatkautschuk,
Polyolefinharz und deren Gemischen. Zu Beispielen derartiger Zutaten gehören Ruß, Siliciumdioxid, Titandioxid, gefärbte Pigmente, Ton, Zinkoxid, Stearinsäure, Beschleuniger, Vulkanisierungsmittel,
Schwefel, Stabilisatoren, Antiabbaumittel, Verarbeitungshilfsmittel, Klebstoffe, Klebrigmacher,
Weichmacher, Wachs, Vorvulkanisationsinhibitorea diskontinuierliche Fasern, wie Holzcellulosefasern und
Extenderöie. Die Zugabe von Ruß, Extenderöl oder von beiden vorzugsweise vor der dynamischen Vulkanisation,
werden besonders empfohlen. Ruß verbessert die Zugfestigkeit und Extenderöl kann die Widerstandsfähigkeit
gegenüber Aufquellen in öl, die Wärmestabiltität, Hysterese, Kosten und bleibende Verformung des
thermoplastischen Vulkanisats verbessern. Aromatische, naphthenische und paraffinische Extenderöie sind zufriedenstellend.
Die Zugabe von Extenderöl kann weiterhin die Verarbeitbarkeit verbessern. Hinsichtlich geeigneter
Extenderöie wird auf Rubber World Blue Book, a. a. O, Seiten 145 — 190 Bezug genommen. Die Menge des
zugegebenen Extenderöls hängt von den gewünschten Eigenschaften ab, wobei die obere Grenze abhängig ist
von der Verträglichkeit des jeweiligen Öls und der Mischungsbestandteile, wobei die Grenze überschritten ist,
wenn ein übermäßiges Austreten des Extenderöis eintritt Typischerweise werden 5—300 Gewichtsteile Extenderöl
zu 100 Gewichtsteilen Gemisch Olefinkautschuk und Polyolefinharz zugegeben. Üblicherweise werden
etwa 30 bis 250 Gewichtsteile Extenderöl zu 100 Gewichtsteilen in dem Gemisch vorhandenen Kautschuk
zugegeben, wobei Mengen von etwa 70 bis 200 Gewichtsteilen Extenderöl pro 100 Gewichtsteile Kautschuk
bevorzugt werden. Typische Zugaben von Ruß umfassen etwa 40— 250 Gewichtsteile Ruß pro 100 Gewichtsteile
Olefinkautschuk und üblicherweise etwa 20—100 Gewichtsteile Ruß pro 100 Teile Gesamtgewicht Olefinkautschuk
und ExtenderöL Die Rußmenge, die verwendet werden kann, hängt wenigstens teilweise von der Art
des Rußes und der Menge des zur Verwendung kommenden Extenderöls ab. Die Menge des Extenderöls hängt
wenigstens teilweise von der Art des Rußes ab. Kautschukarten mit hoher Viskosität sind stärker ölextendierbar.
Die thermoplastischen elastomeren Vulkanisate der Erfindung sind zur Herstellung einer Vielzahl von Gegenständen
geeignet, wie Reifen, Schläuche, Riemen. Dichtungen, Formen und geformten Teilen. Sie sind besonders
geeignet zur Herstellung von Gegenständen mittels Strangpressen, Spritzverformen und Druckverformen. Sie
sind weiterhin geeignet zur Modifizierung von thermoplastischen Harzen, im besonderen Polyolefinharzen. Die
Vulkanisate werden mit thermoplastischen Harzen unter Verwendung herkömmlicher Mischvorrichtungen
gemischt Die Eigenschaften des modifzierten Harzes hängen von der Menge des eingemischten Vulkanisats ab.
Im allgemeinen wird das Vulkanisat in einer solchen Menge verwendet daß das modifizierte Harz etwa 5 bis
25 Gewichtsteile Olefinkautschuk pro etwa 95 bis 75 Teile Gesamtgewicht Harz enthält
Es folgt nunmehr eine Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen.
Zur Erläuterung der Erfindung wird für allgemeine Zwecke geeignetes Polypropylen mit geringer Fließfähig-
10
20
25
keit (spezifisches Gewicht 0,902, 11% Dehngrenze) in den in der Tabelle I angegebenen Anteilen mit EPDM-Kautschuk
in einem Brabender-Mischer bei 100 Upm mit einer Ölbadtemperatur von 1820C 4 Minuten gemischt,
wonach das Polypropylen geschmolzen ist und ein einheitliches Gemisch erhalten wird. Danach darf
angenommen werden, daß die Temperatur des Brabender-Mischers der Temperatur des Ölbades entspricht.
Man gibt Zinkoxid (5 Teile) und Siearinsäure (1 Teil) (Gewichtsteile pro 100 Gewichtsteile Kautschuk) zu und
setzt das Mischen eine Minute fort. Die Reihenfolge des Mischens kann geändert werden, wobei jedoch alle
vorausgehenden Bestandteile im wesentlichen vollständig zugegeben und gemischt sein sollten, bevor die
Vulkanisation beginnt. Man gibt Tetramethylthiuramdisulfid (TMTD) und 2-bis(Benzothiazolyl)-disulfid (MBTS)
zu und setzt das Mischen eine halbe Minute fort. Dann gibt man Schwefel zu und setzt das Mischen solange fort,
bis die maximale Brabender-Konsistenz erreicht ist und mischt dann weitere drei Minuten. Man entfernt das
Vulkanisat, stellt auf einer Mühle Felle her, gibt diese in den Brabender-Mischer zurück und mischt bei der
obenangegebenen Temperatur zwei Minuten. Man stellt erneut Halbzeug aus dem Vulkanisat auf einer Mühle
her und führt dieses dann der Druckverformung bei 2200C zu und kühlt unter 100°C unter Druck, bevor man es
entfernt. Die Eigenschaften der geformten Platte bzw. Folie mißt man und hält sie fest, wobei die Werte der
verschiedenen Zubereitungen in der Tabelle I angegeben sind. Die Vernetzungsdichte ist ausgedrückt durch das
Zeichen v/2, ausgedrückt in Mol/ml Kautschuk. Die Ansätze 1,3,6 und 10 sind Kontrollen, die keine Vulkanisationsmittel
enthalten. Die Ansätze 2,4,5,7,8,9 und 11 erläutern die Vulkanisate der Erfindung.
Die Werte zeigen, daß die völlig vulkanisierten Vulkanisate der Erfindung dadurch gekennzeichnet sind, daß
weniger als 2 Gew.-% Kautschuk in Cyclohexan extrahierbar sind, d. h. daß der Gelgehalt größer ist als 98%, und
daß sie höhere Vernetzungsdichten und Zugfestigkeit aufweisen, die mehr als 100 kg/cm2 größer sind als die
nicht vulkanisierten Kontrollen. Alle Vulkanisate sind als Thermoplaste verarbeitbar und können wieder verarbeitet
werden, ohne daß sie im Gegensatz zu den gewöhnlichen Vulkanisaten irgendeine Regenerierung erforderlich
machen. Alle Vulkanisate der Tabelle I sind elastomer, d. h., daß sie die Eigenschaft aufweisen, nach
wesentlichem Verformen, kräftig in ihre Ausgangsform zurückzuschnellen. Für den Grad der Verformung, der
ein Produkt widerstehen sollte, gibt es für ein Elastomer keine klare Definition, jedoch sollte er im allgemeinen
wenigstens 100% sein.
Tabelle I
30 Bestandteile (neben Zinkoxid und Ste.irinsäure)
Ansatz Nr.
1 2 3
Gewichtsteile
10
35
40
45
50
55
60
| EPDM-Kautschuk |
75*) |
75 |
70 |
70 |
65 |
60 |
60 |
55 |
45 |
30 |
30 |
| Polypropylen |
25 |
25 |
30 |
30 |
35 |
40 |
40 |
45 |
55 |
70 |
70 |
| TMTD |
- |
0,375 |
- |
0,7 |
0,65 |
- |
0,6 |
0,55 |
0,45 |
- |
0,75 |
| MBTS |
- |
0,188 |
- |
0,35 |
0,33 |
- |
0,3 |
0,28 |
0,23 |
- |
0,38 |
| Schwefel |
- |
0,75 |
- |
1,4 |
1,3 |
- |
1,2 |
1,1 |
0,9 |
- |
1,5 |
| Gel, Prozent |
- |
99,0 |
60,0 |
99,6 |
99,0 |
67 |
98,6 |
98,9 |
98,6 |
93 |
99,5 |
| Aufquelle-Prozent |
- |
245 |
543 |
187 |
150 |
316 |
145 |
148 |
106 |
91 |
73 |
| v/2 X 105 |
0 |
12,3 |
0 |
16,4 |
16,4 |
0 |
16,4 |
16,4 |
16,4 |
0 |
14,5 |
| Zugfestigkeit, kg/cm2 |
11,2 |
130 |
19,7 |
183 |
256 |
50,4 |
248 |
251 |
280 |
145 |
294 |
| 100% Modul, kg/cnr |
12,6 |
39,4 |
20,4 |
56,9 |
77,3 |
49,3 |
81,6 |
86,5 |
115 |
137 |
139 |
| Young-Modul, kg/cm2 |
58,3 |
133 |
111 |
222 |
318 |
730 |
593 |
835 |
1656 |
4697 |
4436 |
Dehnung, Prozent
(UIt. Elongation) |
180 |
480 |
180 |
470 |
460 |
190 |
530 |
550 |
560 |
370 |
580 |
·) Es wird angenommen, daß es sich um ein Terpolymerisat von 55 Gew.% Äthylen, 42,5 Gew.% Propylen und 2,5 Gew.% Dien
handelt, wobei die Polydispersität größer ist als 20 und die Mooney-Viskosität 55 (ML-8,1000C) beträgt Es wird angenommen,
daß der Kautschuk in den Ansätzen 2 -11 ein Terpolymerisat von 55 Gew.% Äthylen, 40,6 Gew.% Propylen, 4,4% Dien
ist, mit einer Polydispersität von 2.5 und einer Mooney-Viskosität von 100 (ML-8, 1000C).
Thermoplastische Vulkanisate, die Ruß und Extenderöl enthalten, sind in der Tabelle II erläutert Die Bestandteile
und das Verfahren sind die gleichen wie bei dem Ansatz 2—11 der Tabelle I, außer daß Ruß (N-327) und
paraffinisches Extenderöl mit dem Kautschuk vor der Zugabe des Polypropylens gemischt werden. Die physikalischen
Eigenschaften der Vulkanisate werden nach dem ASTM-Verfahren D-1708-66 bestimmt Proben werden
auf einer Instron-Prüfvorrichtung mit einer Geschwindigkeit von 2,5 cm/min bis zu einer 30%igen Dehnung und
dann mit 25 cm/min zum Bruch gespannt. Alle Vulkanisate sind verarbeitbar. Die Zugfestigkeitsbewertung ist
die gleiche wie für die Tabelle 1.
Die Werte zeigen, daß sogar Vulkanisate, die große Mengen Extenderöl enthalten, bemerkenswerte Zugfe-
stigkeit aufweisen. Die nicht vulkanisierten Gemische, aus denen die ölextendierten thermoplastischen Vulkanisate
mit Zugfestigkeitswerten unter 100 kg/cm2 hergestellt werden, haben sehr geringe Zugfestigkeitswerte und
die Zugfestigkeitswerte aller Vulkanisate überschreiten wesentlich die Zugfestigkeit der nicht vulkanisierten
Gemische 60 kg/cm2. Durch Änderung des Verhältnisses Olefinmischpolymerisatkautschuk und Polyolefinharz
und durch Zugabe von Ruß und Extenderöl kann eine große Breite an härteren Zugfestigkeiten erhalten werden,
wobei diese insgesamt in dem verbesserten Bereich liegen. Es ist darauf hinzuweisen, daß die Vulkanisate der
Tabelle II wirtschaftlich attraktive Thermoplaste sind. Bei vergleichbarer Härte überschreiten die Zugfestigkeitswerte
der thermoplastischen Vulkanisate der Erfindung die der bisher aus ähnlichen Bestandteilen erhaltenen,
teilgehärteten Vulkanisate.
Tabelle II
Bestandteile Ansatz Nr.
(neben Zinkoxid
und
Stearinsäure) Gewichtsteile
12
13
15
16
17
20
21
23
24
EPDM- 65
Kautschuk
Polypropylen
Extenderöl
TMTD
MBTS
Schwefel
35
26
65
35
52
65
35
26 104
65
35 52
65 35
52 52
45 45
45
45 35
55 55 55 65
35
65
36 36
36 36 72
7 7
14 42
0,65 0,65 0,65 0,65 0,65 0,65 0,65 0,33 0,33 0,33 0,33 0,33 0,33 0,33
1,3 1,3 1,3 1,3 1,3 1,3 1,3
Zugfestig- 301
kg/cm2
95
130 77
311 174 97
100%
Modul.
87 30
18
110 39
■'
Young's 345 73 75 35 285 65 Modul,
0,45 0,45 0,45 0,45 0,35 0,35
0,23 0,23 0,23 0,23 0,175 0,175
0,9 0,9 0,9 0,9 0,7 0,7
316 155 235 155 256 177
146 65 73 49 109 77
1228 482 236 117 1311 666
| kg/cm |
410 |
470 |
47 |
| Dehnung, |
91 |
69 |
70 |
Härte,
Shore A |
34 |
18 |
19 |
Härte,
Shore D |
11 |
7 |
7 |
Dehnungs-
verfor
mung, %
(Tension
Set) |
|
|
| |
550 310 400 510 410 550 530 490 570 530
61 93 76 61 98 89 90 74 97 91
12 39 20 14 51 29 33 22 46 34
5 13 7 6 30 19 16 13 33 24
Die Tabelle III erläutert die Fortsetzung der Vulkanisation von teilvulkanisierten Gemischen durch weiteres
Mischen mit zusätzlichen Vulkanisationsmitteln und sie zeigt weiterhin, daß dadurch thermoplastische Elastomeren
mit wesentlich erhöhter Zugfestigkeit hergestellt werden. Der Kontrollansatz 25 wird hergestellt nach
dem Verfahren der Tabelle I, wobei man das gleiche Polypropylen wie in der Tabelle I, jedoch nur begrenzte
Mengen von Vulkanisationsmitteln verwendet, die nur ausreichend sind, ein teilvulkanisiertes Vulkanisat zu
liefern. Der Ansatz 26 wird hergestellt aus dem teilvulkanisierten Vulkanisat von Ansatz 25, wozu man diesen
mit zusätzlichen Vulkanisationsmitteln erneut mischt um die Gesamtmenge der Vulkanisationsmittel auf den
angegebenen Gehalt zu bringen und dann weiter vulkanisiert, während man das Mischen in einem Brabender-Mischer
insgesamt fünf Minuten bei 1800C fortsetzt Der Ansatz 27 (eine Kontrolle für Ansatz 28) ist ein im
Handel erhältlicher thermoplastischer Kautschuk (TPR), von dem angenommen wird, daß er ein dynamisch
teilgehärtetes Gemisch von Olefinmischpolymerisatkautschuk und Polypropylen ist. Ansatz 28 wird hergestellt
aus Ansatz 27, wozu man diesen mit den angegebenen Mengen Vulkanisierungsmittel mischt und dann in einem
Brabender-Mischer insgesamt fünf Minuten bei 1800C knetet. Den Ansatz 29 (eine Kontrolle für Ansatz 30)
stellt man aus einem zur Blasverformung geeigneten Polyäthylen mit einem Schmelzindex von 0,6 g/10 min,
spezifischem Gewicht von 0,960, äußerster Dehnung 600%, her. Den Ansatz 30 stellt man aus dem Ansatz 29 her,
wozu man diesen in einem Brabender-Mischer knetet. Vulkanisationsmittel zugibt und das Mischen dann
einstellt, wenn die Vulkanisation beendet ist. Alle Ansätze sind als Thermoplaste verarbeitbar.
Die Ansätze 25 und 26 zeigen, daß die Zug- bzw. Zerreißfestigkeit wesentlich erhöht wird, wenn man das
Gemisch von EPDM-Kautschuk mit hoher Polydispersität bis zu einem Ausmaß vulkanisiert, daß der Kautschuk
eine Vernetzungsdichte hat, die größer als 7 &khgr; 10~5 ist. Die Ansätze 27 und 28 zeigen, daß die Zugfestigkeit
wesentlich erhöht wird durch weitere Vulkanisation eines teilvulkanisierten Gemisches mit 91% Gelgehalt bis
zu dem Ausmaß, daß der Gelgehalt 97% überschreitet. Der Ansatz 30 erläutert ein thermoplastisches elastomeres
Vulkanisat von hoher Vernetzungsdichte, das Polyäthylen enthält und zeigt, daß sowohl die Zugfestigkeit als
auch der Modul wesentlich im Vergleich zu der nicht vulkanisierten Kontrolle Ansatz 29 erhöht werden.
Tabelle 111
Bestandteile
Ansatz Nr.
25 26
Gewichtsteile
29
30
| |
Im Handel erhalt
liches TPR |
60*) |
60*) |
| |
EPDM-Kautschuk |
40 |
40 |
|
25
|
Polypropylen |
- |
- |
| |
Polyäthylen |
3,0 |
3,0 |
| |
Zinkoxid |
0,6 |
0,6 |
|
30
|
Stearinsäure |
0,15 |
0,9 |
| |
TMTD |
0,075 |
0,45 |
| |
MBTS |
0,3 |
1,8 |
|
35
|
Schwefel |
92,5 |
94,5 |
| |
Gel, Prozent |
1,6 |
>8;5 |
| |
v/2 X 105 |
83 |
144 |
|
An
|
Zugfestigkeit, kg/cm2 |
62 |
72 |
| |
100% Modul, kg/cm2 |
390 |
480 |
| |
Äußere Dehnung,
Prozent |
|
| |
100
100
91,0
69
61
200
3,0 0,6 0,6 0,3 1,2 99,3
150
420
| 60**) |
60**; |
| 40 |
40 |
| - |
3,0 |
| - |
0,6 |
| - |
0,9 |
| - |
0,45 |
| - |
1,8 |
| 0 |
«15 |
| 54 |
167 |
| 46 |
77 |
| 710 |
610 |
*) Es wird angenommen, daß es sich um ein Terpolymerisat von 55 Gew.% Äthylen, 42,5% Polypropylen und 2,5% Dien handelt;
die Polydispersität ist größer als 20, die Mooney-Viskosität 90 (ML-8, 1000C).
**) Es wird angenommen, daß das Material ähnlich ist dem EPDM der Ansätze 25 und 26, außer daß das Terpolymerisat 5%
Dien und 40% Propylen enthält. _
Ein thermoplastisches elastomeres Vulkanisat der Erfindung, hergestellt mit einem nicht schwefelhaltigen
Vulkanisierungssystem, das ein Peroxid und Phenylenbismaleinimid (HVA-2) enthält und aus dem gleichen
EPDM-Kautschuk wie im Ansatz 1 besteht, ist im Ansatz 34 in der Tabelle IV erläutert. Das Peroxid ist 40%iges
Dicumylperoxid (DiCup 40C). Die Ansätze 31—33, die die gleiche Art EPDM enthalten, liegen außerhalb der
Erfindung. Der Ansatz 31 ist eine Kontrolle ohne Vulkanisierungsmittel und die Ansätze 32 und 33 erläutern die
Eigenschaften von nicht ausreichend vulkanisierten Vulkanisaten. Alle Ansätze werden in einem Brabender-Mischer
bei 1800C aus Polypropylen mit einem spezifischen Gewicht von 0,905, einer Dehnung von 100% und bei
Verwendung einer Gesamtmischzeit von vier Minuten nach Zugabe der Vulkanisiermittel hergestellt Der
Ansatz 34 ist verarbeitbar und zeigt die Herstellung eines verarbeitbaren Thermoplasts unter Verwendung
hoher Mengen eines Peroxid-Vulkanisationssystems. Der Ansatz ist völlig vulkanisiert, wie sich dies aus der viel
höheren Zugfestigkeit gegenüber den nicht vulkanisierten und nicht ausreichend vulkanisierten Kontrollen
ergibt.
Tabelle IV
Bestandteile Ansatz Nr. £i
31 32 33 34 5 §
Gewichtsteile S
EPDM-Kautschuk 62,5 62,5 62,5 62,5 |
Polypropylen 37,5 37,5 37,5 37,5 io |
DiCup40C - 1,68 - 1,68 g
HVA-2 - - 2,26 2,26 |
Zugfestigkeit, kg/cm2 52,0 51,3 61,9 113,9 15 |
100% Modul, kg/cm2 49,2 45,7 58,4 61,2 J
Young Modul, kg/cm2 683 464 987 446 f
Dehnung, % 210 190 250 360 Iv
Die Verwendung von thermoplastischen elastomeren Vulkanisaten der Erfindung als Modifizierungsmittel für
ein Polyolefinharz wird durch den Ansatz 37 in Tabelle V erläutert und das Erreichen ähnlicher Eigenschaften
unter Bildung der Vulkanisate in situ ist durch den Ansatz 38 erläutert Dr r als "Polypropylen" bezeichnete
Bestandteil in den Ansätzen 35,36 und 38 ist ein Polypropylenhomopolymerisat, mit einem nominalen Schmelzfluß
von 0,4 g/10 min, einer Dichte von 0,905 g/ccm bei 22,7"C, 13% Dehnung bis zur Streckgrenze und einer
200%igen äußersten Dehnung und im Ansatz 37 ist das vorausbeschriebene Homopolymerisat ergänzt durch
das Polypropylen von Ansatz 7. Der Ansatz 35 ist eine Kontrolle unter alleiniger Verwendung von Polypropylen.
Der Ansatz 36 ist eine Kontrolle mit Polypropylen, das 15 Gew.-% nicht vulkanisierten EPDM-Kautschuk (den '
gleichen EPDM-Kautschuk wie in Ansatz 7) enthält Der Ansatz 37 erläutert Polypropylen, das ausreichend
thermoplastisches elastomeres Vukanisat der Erfindung (Ansatz 7 von Tabelle I) zur Bildung einer Zubereitung
enthält die insgesamt etwa 85 Teile Polypropylen und 15 Teile EPDM-Kautschuk enthält Etwa 25,5 Teile
Ansatz 7 (der etwa 15 Teilen EPDM, 10 Teilen Polypropylen und 0,5 Teilen Vulkanisationsmittel entspricht)
mischt man mit einer Menge des gleichen Polypropylen, wie in den Ansätzen 35,36,38, und erhält die Gesamtmengen
von etwa 85 Teilen Polypropylen. Die Gemische werden bei 182°C 8 Minuten in einem Brabender-Mischer
gemischt Der Ansatz 38 erläutert eine Zubereitung ähnlich der von Ansatz 37, wobei jedoch anstelle des
Mischens eines Vulkanisats mit Polypropylen, der EPDM-Kautschuk, die Aktivatoren und Vulkanisationsmittel
(der gleiche Kautschuk mit Zinkoxid, Stearinsäure und Vulkanisationsmittel wie im Ansatz 7) zu dem Polypropy- :'
len zugegeben werden und das Vulkanisat in situ über das Verfahren der Tabelle I hergestellt wird. Die Werte
zeigen, daß die Ansätze 37 und 38 verbesserte Zähigkeit und die volle Spannung bis zum Bruch zeigt keine
verbesserte Schlagzähigkeit.
Tabelle V
Bestandteile (außer Zink- Ansatz Nr.
oxid und Stearinsäure in 35 3g 37 jg
den Ansätzen 37 und 38)
Gewichtsteile
85 85 85 50
15 15*) 15
0,5 0,5
191 270 280 55
176 191 204
570 540 570 if
60 S
IZIU
I/JU 18/U T
·) Aus Ansatz 7.
**) Volle Spannung bis zum Bruch ist das Produkt der Zugfestigkeit bis zum Bruch mal dem äußersten Dehnungsverhältnis
(ultimate extension ratio) [(äußerste Dehnung (ultimate elongation), %/100) +1],
Die Herstellung von thermoplastischen elastomeren Vulkanisaten der Erfindung unter alleiniger Verwendung
| Polypropylen |
100 |
| EPDM-Kautschuk |
- |
| Härtungsmittel |
- |
Zugfestigkeit bis zum Bruch,
kg/cm2 |
212 |
| 100 Modul, kg/cm2 |
203 |
| Dehnung, Prozent |
520 |
Vöiic Späiiüüng bis £ün'i Bruch,
kg/cm2**) |
IJW
|
von Peroxid-Vulkanisierungsmitteln ist in der Tabelle Vl dargestellt Es wird angenommen, daß der EPDM-Kautschuk
der Ansätze 39 und 40 ein Polymerisat von 58 Gew.-% Äthylen, 323 Gew.-% Propylen und 9,5 Gew.-%
Dien ist, wobei er eine Polydispersität von 2,4 und eine Mooney-Viskosität von 50(ML-8,1000C) aufweist
Tabelle VI
Bestandteile
Ansatz Nr.
39
Gewichtsteile
40
41
| Polypropylen |
60 |
60 |
60 |
60 |
| EPDM-Kautschuk |
40 |
40 |
40 |
40 |
2,5-Dimethyl-2,5-di(t-butyl-
peroxy)-hexan |
— |
0,99 |
- |
0,99 |
| Gel, Prozent |
- |
98,2 |
- |
95,3 |
| v/2 X 105 |
0 |
18,17 |
0 |
5,0 |
Zugfestigkeit bis zum Bruch,
kg/cm3 |
60,4 |
144,8 |
47,8 |
90,0 |
Voile Spannung bis zum Bruch,
kg/cm2 |
195,5 |
646,8 |
131,5 |
428, |
Sowohl die Vernetzungsdichte als auch der Prozentsatz Gelgehalt von Ansatz 40 sind ausreichend, um eine
wesentliche Erhöhung der Zugfestigkeit zu erreichen. Der EPDM-Kautschuk der Ansätze 41 und 42 ist der
gleiche wie der in Ansatz 25. Im Falle von Ansatz 42 ist der Kautschuk nicht wirksam vulkanisiert und es tritt
keine wesentliche Erhöhung der Zugfestigkeit auf, da die dynamische Vulkanisierung nicht stattfindet
Es können auch andere als dynamische Vulkanisierungen der Kautschuk/Harzgemische zur Herstellung der
Zubereitungen der Erfindung verwendet werden. Beispielsweise kann der Kautschuk ohne das Harz entweder
dynamisch oder statisch völlig vulkanisiert, dann pulverisiert und mit dem Harz bei einer Temperatur über dem
Schmelzpunkt und Erweichungspunkt des Harzes gemischt werden. Vorausgesetzt, daß die völlig vulkanisierten
Kautschukpartikel klein, gut dispergiert sind und in einer geeigneten Konzentration vorliegen, werden die
Zubereitungen der Erfindung leicht durch Mischen des völlig vulkanisierten Kautschuks und des Harzes erreicht.
Es ist demgemäß unter der Bezeichnung "Mischung" ein Gemisch zu verstehen, das kleine Kautschukpartikel
gut dispergiert enthält. Ein Gemisch, das außerhalb der Erfindung liegt, weil es nur gering dispergierte oder
zu große Kautschukpartikel enthält, kann durch Kaltmahlen (zur Verringerung der Partikelgröße unter etwa
50 &mgr;) zerkleinert oder pulverisiert und dadurch regeneriert werden. Nach ausreichender Zerkleinerung oder
Pulverisierung erhält man die Zubereitung der Erfindung. Häufig ist der Zustand zu geringer Dispersion oder zu
großer Kautschukpartikel mit dem bloßen Auge sichtbar und an einer geformten Platte bzw. Folie zu beobachten.
Dies besonders bei Fehlen von Pigmenten und Füllstoffen. In einem solchen Falle liefert die Pulverisierung
und erneute Verformung eine Folie bzw. ein Fell, in dem Aggregate von Kautschukpartikeln oder große Partikel
für das unbewaffnete Auge nicht oder nur gering sichtbar und die mechanischen Eigenschaften wesentlich
verbessert sind.
Die voraus aufgezeigten Prinzipien und Verfahren zur Herstellung von Zubereitungen der Erfindung durch
Mischen von vulkanisiertem Kautschuk mit Harz sind durch das folgende Beispiel erläutert. Einhundert Gewichtsteile
EPDM-Kautschuk von Ansatz 2 mischt man mit 5 Teilen Zinkoxid, 1 Teil Stearinsäure, 1,5 Teilen
Schwefel, 1,0 Teilen TMTD und 0,5 Teilen MBTS und vulkanisiert in einem Brabender-Mischer, den man
während dem Mischen auf einer öltemperatur von 180°C hält. Es tritt eine Vulkanisation ein und man erhält ein
vulkanisiertes Produkt Das Mischen wird etwa 3 Minuten nach dem Vulkanisieren fortgesetzt Den vulkanisierten,
pulvertörmigen Kautschuk (der Zinkoxid, Stearinsäure und Vulkanisationsmittel enthält) mischt man in
einem Brabender-Mischer mit geschmolzenem Polypropylen, das das gleiche Polypropylen wie im Ansatz 2 ist.
Das Gemisch enthält 70,8 Teile vulkanisiertes Kautschukpulver und 35 Teile Polypropylen. Es ist zu beobachten,
daß die geschmolzene Masse, wenn sie zwischen kalten Platten verpreßt wird, Partikel oder Aggregate von
Partikeln von Kautschuk enthält, die mit dem bloßen Auge erkennbar sind. Dieses Gemisch zerkleinert man
dann zu einem feinen Pulver durch Kaltmahlen auf einer sehr engen Walzenmühle. Die pulverisierte Zubereitung
mischt man erneut in dem heißen Brabender-Mischer. Es bildet sich erneut eine geschmolzene Masse, die zu
einem heu gemahlen werden kann. Die Zubereitung wird dar.n wie vorausgehend bei 2200C druckverformt. Die
Eigenschaften der verformten Folie, die nur sehr wenige sichtbare Partikel oder Aggregate enthält, sind die von
Ansatz 43 in Tabelle VlI. Der Ansatz 44 ist eine nicht vulkanisierte Kontrolle. Die Festigkeit von Ansatz 43 ist
um mehr als 100 kg/cm3 größer als die des nicht vulkanisierten Gemischs des Ansatzes 44. Jedoch ist die
Festigkeit des Ansatzes 43 nicht so groß wie von Ansät/ 5 der Tabelle 1. obgleich dies ein ähnlicher Ansatz ist,
der aber mittels dynamischer Vulkanisation hergestellt wurde und der 0,5 Teile mehr Schwefel pro 100 Teile
Kautschuk enthält. Es darf angenommen werden, daß das dynamische Vulkanisationsverfahren gewöhnlich
kleinere dispergierte Kautschukpartikel (geringer als 1 —10 &mgr;) liefert.
Aus den vorausgehenden Ausführungen ergibt sich, daß durch die Verkleinerung von stark vorvulkanisierten
Ansätzen, vulkanisierten herkömmlichen Gummiteilen in Form von Ausschuß und ausgebrauchten Gummiteilen
einer erneuten Verwendung zugeführt werden können, die sonst normalerweise als Abfall oder bestenfalls als
Brennstoff verwendet würden. Der zerkleinerte vulkanisierte Abfall- oder Ausschußgummi kann mit geschmolzenem
Harz unter Bildung wertvoller thermoplastischer Zubereitungen gemischt werden.
| Tabelle VU |
Vulkanisierter EPDM-Kautschuk |
Ansatz Nr.
|
44
|
| |
Nichtvulkanisierter EPDM-Kautschuk |
43
|
-
|
| |
Polypropylen |
70,8*) |
65 |
| v/2 x 105 |
- |
35 |
| Zugfestigkeit, kg/cm2 |
35 |
0 |
| 100% Modul, kg/cm3 |
ca. 14 |
35,9 |
| Young Modul, kg/cm2 |
147,8 |
35,5 |
| Äußerste Dehnung, % |
69,2 |
333 |
| |
701 |
192 |
| 423 |
| |
| |
*) Der vulkanisierte EPDM-Kautschuk enthält 65 Teile Kautschuk. Der Rest ist Zinkoxid, Stearin-
säure und Vulkanisationsmittel.
Wie vorausgehend angegeben, können sich die Anteile der Bestandteile, die thermoplastische Elastomere
liefern, etwas mit dem jeweiligen Harz, dem Kautschuk und den ausgewählten Compoundbestandteilen ändern.
Die Gemische, aus denen thermoplastische elastomere Vulkanisate der Erfindung hergestellt werden, enthalten
etwa 25 bis etwa 85 Gewichtsteile Polyolefinharz und etwa 75 bis etwa 15 Gewichtsteile vulkanisierten Monoolefinmischpolymerisatkautschuk
pro 100 Gewichtsteile Harz und Kautschuk und 0—300 Gewichtsteile Extenderöl
pro 100 Gewichtsteile Kautschuk. Wenn der Anteil Polyolefinharz 75 Gewichtsteile pro 100 Gewichtsteile
(gesamt) Harz und Kautschuk überschreitet, muß ausreichend Extenderöl vorhanden sein, um in dem Vulkanisat
Elastizität beizubehalten. Thermoplastische elastomere Zubereitungen, die völlig vulkanisierten Kautschuk
enthalten, werden immer dann erhalten, wenn (W0 + Wr)IW9 gleich oder größer ist als 033, vorzugsweise 0,50
oder mehr, worin IV0 das Gewicht des Extenderöls, Wr das Gewicht des Kautschuks und Wp das Gewicht des
Harzes ist. Die Zugabe von Füllstoffen, wie Ruß oder Kautschuk-Extenderöl und Kombinationen der beiden
Additive ermöglichen das Compounden von Vulkanisaten der Erfindung mit einem im wesentlichen unbegrenzten
Bereich von Eigenschaften. Die Zugabe von Ruß erhöht gewöhnlich die Zugfestigkeit, während die Zugabe
von Extenderöl gewöhnlich die Härte und die bleibende Verformung verringern. Wie oben angegeben, muß in
Gemischen, die hohe Anteile Harz enthalten, ausreichend Extenderöl verwendet werden, damit eine ausreichend
kombinierte Menge Kautschuk und Extenderöl vorhanden ist, um thermoplastische elastomere Vulkanisate zu
erhalten.
Wenn Füllstoffe wie Ruß oder Siliciumdioxid mit den Gemischen compounded werden, ist es wünschenswert,
daß diese Additive mit dem Kautschuk vor dem Mischen des Kautschuks mit dem Harz innig gemischt werden.
Es umfaßt eine Ausführungsform der Erfindung zur Herstellung einer thermoplastischen elasto.neren mit
Füllstoffen versehenen Zubereitung das Mischen bei einer Temperatur zur Erweichung des Harzes von (a) etwa
25 bis etwa 85 Gewichtsteilen thermoplastischem Polyolefinharz, (b) etwa 75 bis etwa 15 Gewichtsteilen Monoolefinmischpolymerisatkautschuk,
und (c) etwa 5—300 Gewichtsteilen Füllstoff pro 100 Teile Gesamtgewicht Harz und Kautschuk in der Endzubereitung, wobei (a) gemischt mit einem voraus gebildeten homogenen
Gemisch von Kautschuk und Füllstoff und die Mischung dann kontinuierlich bei Vulkanisationstemperatur
geknetet wird, bis die Vulkanisation beendet ist. Ein bevorzugtes Verfahren umfaßt das Mischen in der vorausbezeichneten
Weise von etwa 35—75 Gewichtsteilen Harz pro 100 Teile Gesamtgewicht Harz und Kautschuk
und eines vorgeformten homogenen Gemischs von 65—25 Gewichtsteilen Kautschuk und etwa 40—250Gewichtsteilen
Füllstoff pro 100 Gewichtsteile Kautschuk. Natürlich ist es klar, daß ausreichend Vulkanisierungsmittel
zur Bildung einer vulkanisierbaren Kautschukzubereitung vorhanden sein muß. Vorzugsweise gibt man
das Vulkanisierungsmittel xu einer Mischung von (a), (b) und (c) zu, wobei es jedoch auch einem vorgebildeten
!f Gemisch von (b) und (c) oder dem Kautschuk allein zugegeben werden kann. Es wird daher eine nicht vulkani-
y sierte, aber vulkanisierbare Zubereitung, die Vulkanisierungsmittel enthält, dadurch hergestellt, daß man das eo
H Harz mit einem vorgebildeten Gemisch von Kautschuk und Füllstoff mischt und danach das Gemisch dynamisch
\l vulkanisiert unter Bildung einer thermoplastischen elastomeren mit Füllstoffen versehenen Zubereitung.
Das Mischen von Kautschuk und Füllstoff vor dem Mischen mit dem Harz liefert Vulkanisate mit verbesserj'
ten Eigenschaften einschließlich höherer Zugfestigkeit und geringerer bleibender Verformung im Vergleich zu
ähnlichen Zubereitungen, die man dadurch herstellt, daß alle drei Komponenten gleichzeitig gemischt werden
j! oder daß man den Füllstoff mit einem voraus gebildeten Gemisch von Kautschuk und Harz mischt. Um
f ·, verbesserte Eigenschaften zu erhalten, ist es vorteilhaft, wenn Extenderöl in den Vulkanisaten vorhanden ist, das
£: Harz als letztes zuzugeben. Wie vorausgehend ist es wichtig, entweder den Füllstoff mit dem Kautschuk vor dem
10
15
20
Mischen des Extenderöls zu mischen oder den Füllstoff und das Extenderöl gleichzeitig mit dem Kautschuk zu
mischen. Andererseits kann der Kautschuk mit dem Extenderöl zuerst gemischt werden, wobei gute Ergebnisse
erzielt werden, wenn der Kautschuk ausreichende Viskosität aufweist Es kann daher ein im Handel erhältlicher
ölextendierter EPDM-Kautschuk vorteilhaft in dem voraus beschriebenen verbesserten Verfahren zur Herstellung
von mit Füllstoffen versehenen Zubereitungen der Erfindung verwendet werden.
Thermoplastische elastomere Zubereitungen der Erfindung werden unter Verwendung der gleichen Bestandteile
wie in Tabelle II hergestellt, wobei jedoch höhere Anteile Harz, wie in Tabelle VIII angegeben, verwendet
werden. Die Werte zeigen, daß elastomere Zubereitungen bei einer größeren Harzmenge als 75 Gew.-% dann
erhalten werden, wenn Extenderöl vorhanden ist Die Ansätze 45—48 zeigen, daß Extenderöl wesentlich die
Elastizität der Zubereitungen verbessert Die Ansätze 49—52 zeigen, daß die Gegenwart von Extenderöl den
Zubereitungen, die hohe Anteile an Harz enthalten, Elastizität verleihen, während Zubereitungen ohne Extenderöl
bedeutend höhere Werte an bleibender Verformung aufweisen.
Tabelle VIII
Bestandteile Ansatz Nr.
(neben Zinkoxid 45 45 47 4g 49 50 51 52
und Stearinsäure)
Gewichtsteile
| |
25
|
EPDM-Kautschuk |
25 |
25 |
25 |
25 |
17,5 |
17,5 |
17,5 |
15 |
|
I
|
|
Polypropylen |
75 |
75 |
75 |
75 |
82,5 |
82,5 |
82,5 |
85 |
| |
|
Ruß |
- |
- |
37,5 |
75 |
- |
26,25 |
52,5 |
- |
|
(;■';.
|
|
Extenderöl |
- |
50 |
37,5 |
50 |
26,25 |
26,25 |
26,25 |
30 |
| |
30
|
TMTD |
0,25 |
0,25 |
0,25 |
0,25 |
0,175 |
0,175 |
0,175 |
0,375 |
|
'$'■'
|
|
MBTS |
0,125 |
0,125 |
0,125 |
0,125 |
0,088 |
0,088 |
0,088 |
0,188 |
i?-,
4';
|
|
Schwefel |
0,375 |
0,375 |
0,375 |
0,375 |
0,263 |
0,263 |
0,263 |
0,75 |
| |
35
|
Zugfestigkeit, kg/cm2 |
337 |
98 |
146 |
116 |
174 |
160 |
164 |
145 |
| |
|
100% Modul, kg/cm2 |
159 |
82 |
107 |
72 |
127 |
132 |
143 |
130 |
| |
|
Young Modul, kg/cm2 |
4078 |
839 |
1232 |
709 |
1990 |
1940 |
1860 |
1997 |
| |
40
|
Dehnung, % |
630 |
270 |
330 |
160 |
440 |
300 |
230 |
290 |
| |
|
Härte, Shore D |
61 |
39 |
45 |
43 |
51 |
54 |
54 |
55 |
| |
Dehnungsverformung, % |
57 |
36 |
37 |
44 |
53 |
46 |
48 |
53 |
|
1
|
(W0 + WR)/Wp |
0,33 |
1,0 |
0,83 |
1,0 |
0,53 |
0,53 |
0,53 |
0A3
|
| |
| |
Bestimmte Zubereitungen der Erfindung weisen Widerstandsfähigkeit gegenüber heißem öl auf, die mit
denen vergleichbar sind, wie sie für Neopren-Vulkanisate bekannt sind. Beispielsweise ist der Gewichtsprozentsatz
Aufquellen in ASTM Nr. 3 öl bei 100°C während 70 Stunden der Ansätze 16,17,17-24 der Tabelle II, 88,
bzw. 96, 84, 83, 73, 61, 61 und 51. Es wurde im allgemeinen gefunden, daß je höher die Vernetzungsdichte des
Kautschuks, umso höher der Widerstand der Zubereitung gegenüber aufquellendem heißem öl ist. Es bietet sich
demgemäß das Mischen von Polyolefinharz und EPDM-Kautschuk und das völlige dynamische Vulkanisieren
so des Kautschuks als ein Verfahren zur Herstellung von thermoplastischen elastomeren Zubereitungen an, die
einen wesentlichen Widerstand gegenüber Aufquellen in öl aufweisen, wobei dieses Ergebnis unerwartet ist,
weil vulkaniserter EPDM-Kautschuk allein nur geringe Widerstandsfähigkeit gegenüber ölai-fquellen aufweist
Die Bezeichnung "elastomer", wie sie in der Beschreibung und in den Ansprüchen verwendet wird, bezieht sich
auf eine Zubereitung, die die Eigenschaft aufweist, sich kräftig innerhalb von einer Minute auf weniger als 60%
ihrer Anfangslänge zusammenzuziehen, nachdem sie bei Raumtemperatur um das zweifache ihrer Länge gestreckt
und eine Minute vor Freigabe gehalten wurde. Besonders bevorzugte Zubereitungen der Erfindung sind
Kautschukzubereitungen, die Dshnungsverformungswerte von etwa 50% oder weniger aufweisen, wobei die
Zubereitungen der Definition für Kautschuk, wie in den ASTM-Standardvorschriften V. 28, Seite 756 (Dl 566)
definiert, entsprechen. Besonders bevorzugte Zubereitungen sind Kautschukzubereitungen mit einer Shore-D-Harte
von 60 oder darunter oder einem 100%-Modul von 150 kg/cm2 oder weniger oder einem Young-Modul
unter 1000 kg/cm2.
Wie oben beschrieben, werden die thermoplastischen elastomeren Zubereitungen durch kontinuierliches
Kneten einer vulkanisierbaren Zubereitung, bis die Vulkanisation beendet ist, hergestellt. Unter der Bezeichnung
"bis die Vulkanisation beendet ist", ist zu verstehen, daß im wesentlichen alle Vulkanisierungsbestandteile
b<, so verbraucht sind, daß die Vulkanisationsreaktion im wesentlichen abgelaufen ist, wobei diese Bedingungen im
wesentlichen dadurch angezeigt werden, daß keine weitere Änderung in der Konsistenz zu beobachten ist.
Zusammenfassend beinhaltet daher die vorliegende Erfindung thermoplastische Vulkanisate, die Mischungen
von Olefinkautschuk und thermoplastischem Olefinharz enthalten, worin der Kautschuk vollständig vulkanisiert
ist Diese Vulkanisate weisen überlegene physikalische Eigenschaften einschließlich verbesserter Zugfestigkeit
auf.
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