DR. BERG DIPL.-ING. SIaPF DIPL.-ING. SCHWABE DR. DR. DANDMAIR
8 MÜNCHEN 86, POSTFACH 8602 45
Dr. Berg Dipl.-Ing. Stapfund Partner, 8 München 86, P. O. Box 860245
Ihr Zeichen Unser Zeichen 8 MÜNCHEN 80 2 0. JULS 1978
Your ref. Our ref. Mauerkircherstraße 45 ·
Anwaltsakte 27 119
Be/Ro
Monsanto Company St. louis / USA
"Thermoplastische Vulkanisate von Olefinkautschuk
und Polyolefinharaen"
Diese Erfindung betrifft thermoplastische Zubereitungen und im besonderen thermoplastische Zubereitungen, die Gemische
von Polyolefinharz und vollständig vulkanisiertem Monoolefinmischpolymerisatkautschuk enthalten und' hauptsächlich
elastomere thermoplastische Zubereitungen.
43-51 -0970A-AT - -2-
609886/1161
(089) 98 82 72 Telegramme: BERGSTAPFPATENT München Banken: Bayerische Vereinsbank München 453100
987043 TELEX: 0524560 BERGd Hypo-Bank München 3892623
983310 Postscheck München 65343-808
Sksrmoplaste sind Zubereitungen, die mittels Preßverfahren
oder sonstwie verformt und bei Temperaturen über ihrem Schmelz- oder Erweichungspunkt wieder verarbeitet werden
können. Thermoplastische Elastomeren sind Materialien, die sowohl thermoplastische als auch elastomere Eigenschaften
aufweisen, d.h. die Materialien verhalten sich wie Thermoplaste, haben aber die physikalischen Eigenschaften wie
Elastomere« Geformte Gegenstände können aus thermoplastischen Elastomeren mittels Strangpreßverfahren, Spritzgußverfahren
oder durch Formpressen gebildet werden, ohne die zeitraubende Vulkanisationsstufe, die bei herkömmlichen
Yulkanisaten erforderlich ist. Die Einsparung an Zeit, die zur Bewirkung der Vulkanisation erforderlich ist, schafft
bedeutende Pertigungsvorteile. Weiterhin können die thermoplastischen
Elastomeren ohne Eegnerierung wieder verarbeitet werden und weiterhin können viele Thermoplaste
thermisch verschweißt werden.
Blockmischpolymerisate, die wechselnd "harte" und "weiche"
Segmente innerhalb der Mischpolymerisatkette aufweisen, bilden eine allgemein bekannte Klasse von thermoplastischen
Elastomeren. Andere Klassen von thermoplastischen Elastomeren, die von billigen und Ment zur Verfugung stehenden
Rohmaterialien abstammen, umfassen thermoplastische Gemische von teil vulkanisiert em Monoolefinmischpolymerisatkautschuk
und Polyolefinharz und dynamisch teilvulkanisierten Gemischen von Monoolefinmischpolymerisatkautschuk und
609886/1169 "5"
Polyolefinharz, siehe W. K. Fischer, US-Patentschriften
3.758.643 und 3.806.558. Produkte, die die Eigenschaften * als Thermoplaste aufweisen, werden dann erhalten, wenn
die Bedingungen so gesteuert werden, daß man nur eine Teilvulkanisation
erhält. Obgleich die leilvulkanisation die
Festigkeit des Produkts erhöhen kann, ist die Zugfestigkeit aber dennoch so niedrig, daß mögliche Verwendungen
für diese Materialien begrenzt sind. Die vorliegende Erfindung umfaßt Vulkanisate mit wesentlich erhöhter Festigkeit,
die aber dennoch thermoplastisch sind.
Es wurden nunmehr Zubereitungen gefunden, die Gemische von Polyolefinharz und Monoolefinmischpolymerisatkautschuk
enthalten, wobei sie dadurch gekennzeichnet sind, daß der Kautschuk vollständig vulkanisiert ist, daß aber die Gemische
dennoch als !Thermoplaste verarbeitbar bleiben und verbesserte physikalische Eigenschaften aufweisen im Yergleich
zu den bisher bekannten nicht-vulkanisierten oder
teilvulkanisierten Gemischen. Gemische, in denen der Kautschuk vulkanisiert ist, werden hier als Vulkanisate bezeichnet.
Es wurde festgestellt, daß wenn der Anteil Harz in dem Gemisch über bestimmten kritischen Grenzen liegt, die sich
etwas mit dem geweiligen Harz, dem Kautschuk und den ausgewählten Mitteln zum Compounden ändern, die vollständig
vulkanisierten Zubereitungen dennoch thermoplastisch sind. Die Gemische, aus denen die thermoplastischen Vulkanisate
der Erfindung hergestellt werden,enthalten etwa 25-95
609886/1169
Harz und etwa 75-5 Gew.$ Kautschuk. Entsprechend bestimmten
bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung ist der Anteil Kautschuk ausreichend hoch, daß die thermoplastischen
Vulkanisate Elastomere sind.
Die thermoplastischen Elastomere nach dieser Erfindung sind vollständig ausgehärtete bzw. vulkanisierte Vulkanisate
von Zubereitungen, die Gemische enthalten von (a) 25 - 75 Gew.$ thermoplastischem Polyolefinharz und (b)
etwa 75 - 25 Gew.^ Monoolefinmischpolymerisatkautschuk.
Ein bevorzugtes Elastomer enthält das Vulkanisat eines Gemischs von 30 - 70 Gew.^ Harz und 70 - 30 Gew.$ Kautschuk.
Solche vollständig vulkanisierten Vulkanisate sind als Thermoplaste verarbeitbar, obgleich sie bis zu einem Punkt
vernetzt sind, wo die Kautschukanteile nahezu vollständig
in den üblichen Lösungsmitteln unlöslich sind. Andere Bestandteile können vorhanden sein. Tatsächlich ist es ein
Gegenstand der Erfindung, daß ölextendierte Vulkanisate mit den hier beschriebenen verbesserten Festigkeitseigenschaften
hergestellt werden können. Zur Herstellung der ölextendierten Vulkanisate ist ein Verhältnis von etwa 35
bis 65 % Harz und etwa 65 bis 35 $>
Kautschuk wünschenswert. Ob Öl extendiert oder nicht, die völlig vulkanisierten
Produkte sind als Thermoplaste verarbeitbar.
Das geeignete Verfahren zur Bewertung des Vulkanisations-609886/1169
zustandes wird von den jeweiligen in &en Gemischen vorhandenen
Bestandteilen abhängen. In diesem Zusammenhang ist die im wesentlichen vollständige Gelierung von beispielsweise
96 io oder mehr nicht immer ein notwendiges Kriterium für ein völlig vulkanisiertes Produkt, wegen der
Unterschiede hinsichtlich des Molekulargewichts, der Molekulargewicht svert eilung und anderer Variablen für die verschiedenen
Monoolefinmischpolymerisat-Kautschukarten, die die Gelbestimmung unabhängig von der Vernetzungsdichte beeinflussen.
Die Bestimmung der Yernetzungsdichte von Kautschuk bzw. Gummi ist ein anderes Verfahren zur Bestimmung
des Vulkanisationszustandes der Vulkanisate, doch muß dieser
indirekt bestimmt werden, weil die Gegenwart des Harzes die Bestimmung beeinträchtigt. Es wird demgemäß der gleiche
Kautschuk, wie er in dem Gemisch vorhanden ist, unter Bedingungen im Hinblick auf Zeit, Temperatur und Menge Vulkanisationsmittel
so behandelt, daß man ein völlig vulkanisiertes Produkt erhält, wie dies durch seine Vernetzungsdichte ausgewiesen wird und eine solche Vernetzungsdichte
wird dem ähnlich behandelten Gemisch zugeschrieben. Im all-» gemeinen ist eine Vernetzungsdichte von etwa 7 σ 10 oder
mehr Mol (Anzahl der Vernetzungen geteilt durch die Avogadro-Zahl)
pro mm Kautschuk kennzeichnend für Werte, die für einen vollständig vulkanisierten Monoolefinmischpolymerisatkautschuk
angegeben werden. Die hervorragende Wirkung der völligen Vulkanisation der Zubereitung ist die sehr
-6-
609886/1169
wesentliche Verbesserung der Zugfestigkeit und diese dient als ein geeigneter Maßstab für ein vollständig vulkanisiertes
Produkt, der in unmittelbarer Beziehung zu seiner praktischen Verwendung steht. Im einzelnen sind die elastomeren
Vulkanisate der Erfindung völlig vulkanisiert, wie sich dies durch eine Zug- bzw. Zerreißfestigkeit darstellt, die um
etwa 60 kg/cm , vorzugsweise 100 kg/cm, größer ist als die
des niGht vulkanisierten Gemische. Überraschenderweise sind elastomere Vulkanisate mit derart hoher Festigkeit noch
thermoplastisch im Gegensatz zu den hitzehärtbaren bzw. Mtzegehärteten Elastomeren.
Vulkanisierbare Kautschukarten, obgleich thermoplastisch
im nicht vulkanisierten Zustand, werden normalerweise als hitzehärtbare Materialien klassifiziert, da sie in dem
nicht umkehrbaren Verfahren der Hitzehärtung zu einem nicht verarbeitbaren Zustand unterliegen. Die Produkte der
vorliegenden Erfindung sind, obgleich verarbeitbar, Vulkanisate, weil sie hergestellt v/erden können aus Gemischen
von Kautschuk und Harz, die behandelt werden mit Vulkanisationsmitteln in Mengen und unter Zeit- und Semperaturbedingungen,
von denen bekannt ist, daß sie völlig vulkanisierte Produkte bei statischen Vulkanisationen des Kautschuks
in Formen liefern, und tatsächlich unterliegt der Kautschuk der Gelierung in einem Ausmaß der für einen solchen
Vulkanisationszustand charakteristisch ist. Der Hitze-
-7-609886/1169
härtungszustand kann in den Zubereitungen der Erfindung
durch gleichzeitiges Kneten und Vulkanisieren der Gemische vermieden werden. Es können daher thermoplastische Vulkanisate
der Erfindung dadurch hergestellt werden, daß man ein Gemisch von Olefinmischpolymerisatkautschuk, Polyolefinharz
und Härtungsmitteln mischt, dann das Gemisch la ei Vulkanisationstemperatur knetet, bis die Vulkanisation beendet
ist, wobei man eine herkömmliche Knetvorrichtung, beispielsweise
einen Banbury-Mischer, Brabender-Mischer oder bestimmte
Mischextrudiervorrichtungen verwendet.
Die Bestandteile ohne Härtungsmittel werden bei einer Temperatur gemischt, die ausreichend ist, das Polyolefinharz
zu erweichen oder zweckmäßiger, bei einer Temperatur über seinem Schmelzpunkt gemischt, wenn das Harz bei gewöhnlichen
Temperaturen kristallin ist. Nachdem das Harz und der Kautschuk innig gemischt sind, wird das Vulkanisationsmittel zugegeben. Erhitzen und Kneten bei Vulkanisationstemperaturen
sind im allgemeinen ausreichend, die Vulkanisationsreaktion in wenigen Minuten oder noch weniger ablaufen zu
lassen, wobei jedoch, wenn kürzere Vulkanisationszeiten gewünscht werden, höhere Temperaturen verwendet werden können.
Ein geeigneter Bereich für Vulkanisationstemperaturen ist etwa die Schmelztemperatur des Polyolefinharzes (etwa
1.200C im PaIIe von Polyäthylen und etwa 1750C im Falle von
Polypropylen) bis 25O0C oder mehr; typischerweise ein Be-
-8-609886/1 169
2632S54
reich von etwa 150 "bis 225°G. Sin bevorzugter Bereich CUr
Yulkanisationstemperaturen ist etwa 180 bis etwa 200 C. lIin
thermoplastische Yulkanisate zu erhalten, ist es wesentlich, daß das Mischen ohne Unterbrechung fortgesetzt wird»
bis die Vulkanisation abgelaufen ist. Wenn eine bedeutende
Vulkanisation eintritt nachdem das Mischen eingestellt wurde, kann ein hitzegehärtetes, nicht verarbeitbares Vulknn'·1·""
sat erhalten werden.
Darüberhinaus sind die durch das oben beschriebene dynamische
Yulkanisationsverfahren erhaltenen jeweiligen Ergebnisse eine Punktion des jeweils ausgewählten Kautschukvulkanisationssystems.
Die herkömmlicherweise verwendeten vulkanisationsmittel
und Vulkanisationsmittelsystene sind sur
Vulkanisierung von Olefinkautschukarten zur Herstellung der verbesserten Thermoplaste der Erfindung verwendbar,
aber es scheint, daß es bisher nicht bekannt war, da
einige Vulkanisationsmittel, im besonderen bcistis
oxide, die Polyolefinharze während dem dynaralochen *u- anxsieren
in einem solchen Ausmaß abbauen kennen» ·η^ « e>
-
wünschten Ergebnisse nicht erzielt werde".·
κ rtU*o
κ rtU*ochuJcarien,
bilden, obgleich Monoolefinmisehpolymeri^ l~*
die im Handel erhältlich sind, zur Hersi«*1 llin*
serten Thermoplaste verwendbar sind, Ear.i'"l}iUA"** *
. .M enger Molekulargewichtsverteilung therm^r* "
sate mit verbesserten Pestigkeitseigent'»*'1 *
609886/1169
zu Olefinmischpolymerisat-Kautschukarten, die weniger
leistungsfähige lietzstrukturen in dem Yulkanisationsverfahren
bilden. Die Polydispersitätswerte (Massenmittelwert des Molekulargewichts geteilt durch Zahlenmittelwert des
Molekulargewichts) von weniger als etwa 3,5 und insbesondere weniger als 3,0 oder 2,6, sind für den Monoolefinmischpolymerisatkautschuk
erwünscht. Darüberhinaus ist die Gegenwart von wenigstens etwa 25 Gew.^ Polyolefinharz in
dem Gemisch für die gleichbleibende Herstellung von verarbeitbaren thermoplastischen Elastomeren erforderlich.
Bs ist daher möglich, nicht verarbeitbare dynamisch vulkanisierte Vulkanisate, sogar bevor die vollkommene Gelierung
erfolgt ist, zu erhalten oder nur geringe Verbesserungen hinsichtlich der Zugfestigkeit durch die Vulkanisation
zu erhalten. Es darf aber angenommen werden, daß niemand ein nicht brauchbares Ergebnis zu erreichen wünscht,
und sich von der Tatsache abbringen läßt, daß es sich um das Zusammenwirken von Variablen handelt, deren Einfluß auf das
Ergebnis noch unvollständig bekannt ist. Weniger einfache Versuche durch den Fachmann unter Verwendung verfügbarer
Kautschukarten und Vulkanisationsmittelsysteme werden ausreichend sein, um ihre Anwendbarkeit zur Herstellung der
verbesserten Produkte dieser Erfindung zu bestimmen.
Die neuen Produkte sind insgesamt verarbeitbar in einem Innenmischer zu Produkten, die, nach Überführen bei Tempe-
609886/1169
raturen über den Erweichungs-oder Eristallisationspunkten
der Harzphasen auf rotierende Walzen einer Kautschukmühle, kontinuierliche Pelle (flächiges Halbzeug) bilden. Die
Pelle sind wiederverarbeitbar in dem Innenmischer, in dem
sie nach Erreichen von Temperaturen über den Erweichungs- oder Schmelzpunkten der Harzphasen erneut zu dem plastischen
Zustand (geschmolzenen Zustand der Harzphase) überführt werden, wobei jedoch nach Durchlaufen des geschmolzenen
Produkts durch die Walzen in der Kautschukmühle, sich erneut eine kontinuierliche lolie bzw. Halbzeug bildet.
In dem vorausbezeichneten Sinne soll hier "verarbeitbar"
verstanden werden.
Sofern die Bestimmung von extrahierbaren Materialien ein
geeigneter Maßstab des Yulkanisationszustandes ist, werden die verbesserten thermoplastischen Yulkanisate durch
Vulkanisieren der Gemische bis zu einem Ausmaß hergestellt, daß das Yulkanisat nicht mehr als etwa 3 Gew.^ in Cyclohexan
bei 23°C extrahierbaren Kautschuk und vorzugsweise weniger als etwa 2 Gew.$ in Cyclohexan bei 23°C extrahierbaren
Kautschuk enthält. Im allgemeinen sind die Eigenschaften umso besser, ;je weniger extrahierbarer Kautschuk
vorhanden ist und es werden noch mehr Vulkanisate bevorzugt, die im wesentlichen keinen extrahierbaren Kautschuk
(weniger als 0,5 Gew.^) in Cyclohexan bei 230C aufweisen.
Der Gelgehalt, hier bezeichnet als Prozent Gel, wird bestimmt nach dem Verfahren der US-Patentschrift 3.203.937,
609886/1169 ~11~
bei dem man die Menge von unlöslichem Polymerisat dadurch
"bestimmt, daß man die Probe 48 Stunden in Cyclohexan bei
23°C einweicht und den trockenen Rückstand wiegt, wobei man geeignete Korrekturen, je nach der Kenntnis der Zubereitung,
vornimmt. Es werden daher korrigierte Anfangsund Endgewichte verwendet, wozu man von dem Anfangsgewicht
das Gewicht der in Cyclohexan löslichen Komponenten, anderen als Kautschuk, wie Extenderölen, Weichmachern und Komponenten,
die das Harz in Cyclohexan löslichmachen, subtrahiert. Irgendwelche unlöslichen Pigmente, Füllstoffe
usw. werden sowohl von den Anfangs- als auch Endgewichten subtrahiert.
Zur Verwendung der Vernetzungsdichte als Maßstab des Vulkanisierungszustandes,
der die verbesserten thermoplastischen Vulkanisate kennzeichnet, werden die Gemische bis
zu einem solchen Ausmaß vulkanisiert, der der Vulkanisation des gleichen Monoolefinmischpolymerisatkautschüks wie in
dem Gemisch bei statischer Vulkanisation unter Druck in einer Form mit gleichen Mengen des gleichen Vulkanisationsmittels wie in dem Gemisch und unter gleichen Bedingungen
von Zeit und Temperatur entspricht, daß man eine Vernetze
zungsdichte erhält, die größer ist als etwa 7 σ 10 Mol
pro ml Kautschuk und vorzugsweise größer ist als etwa 1 χ 10 Mol/ml Kautschuk. Das Gemisch wird dann unter ähnlichen
Bedingungen mit der gleichen Menge Vulkanisationsmit-
-12-609886/1169
tel, bezogen auf den Kautschukgehalt des Gemische, wie
er für den Kautschuk allein erforderlich war, dynamisch vulkanisiert. Die so bestimmte Vernetzungsdichte kann als
Maßstab des Ausmaßes der Vulkanisation, die die verbesserten Thermoplaste liefert, angesehen werden. Es darf jedoch
aus der Tatsache, daß die Menge Vulkanisationsmittel auf den Kautschukgehalt des G-emischs bezogen wird und daß es
die Menge ist, die neben dem Kautschuk, bei alleiniger Verwendung,
die vorausbezeichnete Vernetzungsdichte gibt,
nicht geschlossen werden, daß das Vulkanisationsmittel nicht mit dem Hrrz reagiert oder daß keine Reaktion zwischen
Harz und Kautschuk eintritt. Es können hier sehr bedeutende komplizierte Reaktionen, jedoch in begrenztem
Ausmaß, eintreten. Es wird jedoch die Annahme, daß die Vernetzungsdichte, die wie hier beschrieben, bestimmt wird,
eine brauchbare Annäherung an die Vernetzungsdichte der
thermoplastischen Vulkanisate bildet, durch die thermoplastischen Eigenschaften und durch die Tatsachen bestätigt,
daß ein großer Teil des Harzes aus dem Vulkanisat durch Lösungsmittelextraktion bei hohen Temperaturen entfernt
werden kann, beispielsweise durch Extraktion mit Deealin in der Siedehitze.
Die Vernetzungsdichte von Kautschuk v/ird bestimmt nach der Flory-Rehner-Gleichung, J. Rubber Chem. and Tech., 30,
Seite 929. Der Huggins-Löslichkeitsparameter für Cyelohexan, der in der Berechnung verwendet wird, ist 0,315S entsprechen«:
609886/1169
Holly, J. Rubber Chem. and Tech., 39, H55. Die Vernetzungsdichte
entspricht der Hälfte der lietzstrukturkettendichte,
bestimmt ohne das Harz. Die Vernetzungsdichte der vulkanisierten Gemische ist daher nachfolgend so zu verstehen,
daß sie sich auf den Wert bezieht, der bei dem gleichen Kautschuk wie in dem Gemisch in der beschriebenen
Weise bestimmt wurde. Vulkanisates die besonders bevorzugt
werden, entsprechen den beiden voraus beschriebenen Maßstäben des Vulkanisationszustandes, nämlich durch Bestimmung
der Vernetzungsdiehte wie des Prozentgehalts in
Cyclohexan extrahierbaren Eautschuks«
Geeigneter Monoolefinmischpolymerisatkautschuk enthält im
wesentlichen nicht kristallines kautschukartiges Mischpolymerisat
von zwei oder mehr alpha-Monoolefinen, die vorzugsweise
mit wenigstens einem Polyen, gewöhnlich einem Dien, mischpolymerisiert sind. Jedoch kann ein gesättigter Monoolefinmischpolymerisatkautsch.uk,
gewöhnlich tIEPM"-Kautschuk
bezeichnet, beispielsweise für Mischpolymerisate von Äthylen und Propylen verwendet werden. Zufriedenstellende Beispiele
von ungesättigtem Monoolefinmischpolymerisatkautschuk gewöhnlich "EPDM"-Kautschuk bezeichnet, sind die Produkte
aus der Polymerisation von Monomeren, die zwei Monoolefine, gewöhnlich Äthylen und Propylen umfassen und eine geringere
Menge nieht-konjugiertem Dien. Die geeigneten alpha-Monoolefine
werden erläutert durch die Formel CHp = CHR, worin
609886/1169
E Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1-12 Kohlenstoffatomen
ist, wozu "beispielsweise Äthylen, Propylen, 1-Buten,
1-Penten, 1-Hexen, 2-Methyl-1-propen, 3-Methyl-1-penten,
4-Methyl-1-penten, 3,3-Dimehtyl-1-buten, 2,4,4-Trimethyl-1-penten,
5-Methyl-1-hexen, 1,4-Äthy1-1-hexen und andere
gehören. Zu zufriedenstellenden nicht-konjugierten Dienen
gehören geradkettige Diene wie 1,4-Hexadien, cyclische
Diene wie Cyclooctadien und cyclische Diene mit Brückenbindung, wie Äthylidennorboren. Qualitäten von EPM- und
EPDM-Kautschukarten, die für die Durchführung dieser Erfindung
geeignet sind-, sind im Handel erhältlich; siehe Rubber World Blue Book, Ausgabe 1975, Materials and
Compounding Ingredients für Eubber, Seiten 403, 406 - 410.
Zu geeigneten thermoplastischen Polyolefinharzen gehören kristalline, feste Produkte mit hohem Molekulargewicht
aus der Polymerisation von einem oder mehreren Monoolefinen, entweder durch Hochdruck- oder üTiederdruckverfahren.
Zu Beispielen derartiger Harze gehören isotaktische und syndiotaktische Monnolefinpolymerisatharze, wobei typische
Angehörige dieser Art im Handel erhältlich sind. Zu Beispielen von zufriedenstellenden Olefinen gehören Äthylen,
Propylen, 1-Buten, 1-Penten, 1-Hexen, 2-Methyl-1-propen,
3-Methyl-1-penten, 4-Methyl-1-penten, 5-Met hy 1-1-hexen
und deren Gemische. Im Handel erhältliche thermoplastische Polyolefinharze und vorzugsweise Polyäthylen und Polypropylen
können vorteilhafterweise bei der Durchführung der Er-
609886/1169 "15~
findung verwendet werden, wobei Polypropylen "bevorzugt
wird.
Es kann irgendein Vulkanisationsmittel oder Vulkanisationsmittelsystem,
das zur Vulkanisation von Monoolefinkautseh.ukarten geeignet ist, "bei der Durchführung der Erfindung verwendet
werden, beispielsweise Peroxid-, Azid-Vulkanisationsmittel und Schwefel-Vulkanisationsmittel mit Beschleuniger.
Die Kombination eines Maleinimids mit Disulfidbeschleuniger
kann verwendet werden. Hinsichtlich zufriedenstellender Vulkanisationsmittel und Vulkanisationssystemen wird auf
die Spalten 3-4 der US-Patentschrift 3.806.558 hingewiesen, auf die hier Bezug genommen wird. Wie oben erläutert,
werden ausreichende Mengen der Vulkanisationsmittel verwendet, um eine im wesentlichen vollständige Vulkanisation
des Kautschuks zu erreichen, wobei man diese bestimmen kann durch die Erhöhung der Zugfestigkeit, durch die Vernetzungsdichte, durch den Solgehalt (Prozent extrahierbarer Kautschuk)
oder deren Kombination. Peroxidvulkanisiermittel
werden vorteilhafterweise in verringerten Mengen zusammen
mit anderen Vulkanisationsmitteln, v/ie Schwefel oder Bismaleinimiden verwendet, wobei die Gesamtmenge der Vulkanisationsmittel
ausreichend sein soll, den Kautschuk völlig zu vulkanisieren. Strahlung hoher Energie ist ebenso als
Vulkanisierungsmittel verwendbar, wobei jedoch Vulkanisiersysteme, die Schwefel-Vulkanisierungsmittel enthalten, bevorzugt
werden.
609886/ 1169
Die Eigenschaften der thermoplastischen Yulkanisate dieser Erfindung können entweder vor oder nach der Vulkanisation
durch Zutaten modifiziert werden, die herkömmlich sind zum Kompounden von Monoolefinmisehpolymerisatkautschuk
Polyolefinharz und deren Gemische. Zu Beispielen derartiger Zutaten gehören Ruß, Siliciumdioxid, Titandioxid, gefärbte
Pigmente, Ton, Zinkoxid, Stearinsäure, Beschleuniger, Vulkanisierungsmittel, Schwefel, Stabilisatoren, Antiabbaumittel,
Verarbeitungshilfsmittel, Klebstoffe, Klebrigmacher, Weichmacher, Wachs, Vorvulkanisationsinhibitoren,
diskontinuierliche Fasern, wie Holzcellulosefasern und Extenderöle. Die Zugabe von Ruß, Extenderöl oder von beiden
vorzugsweise vor der dynamischen Vulkanisation, werden besonders empfohlen. Ruß verbessert die Zugfestigkeit und
Extenderöl kann die Widerstands&higkeit gegenüber Aufquellen
in Öl, die WärmeStabilität, Hysterese, Kosten und
bleibende Verformung des thermoplastischen Vulkanisats verbessern. Aromatische, naphthenesehe und paraffinische Extenderöle
sind zufriedenstellend. Die Zugabe von Extenderöl kann weiterhin die Verarbeitbarkeit verbessern. Hinsichtlich
geeigneter Extenderöle wird auf Rubber World Blue Book, a.a.O., Seiten 145 - 190 Bezug genommen. Die
Menge des zugegebenen Extenderöls hängt von den gewünschten Eigenschaften ab, wobei die obere Grenze abhängig ist
von der Verträglichkeit des jeweiligen Öls und der Mischungsbestandteile, wobei die G-renze überschritten ist,
609886/1169
wenn ein übermäßiges Austreten des Extenderöls eintritt. Typischerweise werden 5 - 300 Gewichtsteile Extenderöl
zu 100 Gewichtsteilen Gemisch Olefinkautschuk und Polyolefinharz
zugegeben. Üblicherweise werden etwa 30 bis 250 Gewichtsteile
Extenderöl zu 100 Gewichtsteilen in dem Gemiscl vorhandenen Kautschuk zugegeben, wobei Mengen von etwa
70 bis 200 Gewichtsteile Extenderöl pro 100 Gewichtsteile
Kautschuk bevorzugt werden. Typische Zugaben von Büß umfassen etwa 40 - 250 Gewichtsteile Ruß pro 100 Gewichtsteile
Olefinkautschuk und üblicherweise etwa 20 - 100 Gewichtsteile Ruß pro 100 Teile Gesamtgewicht Olefinkautschuk und
Extenderöl. Die Rußmenge, die verwendet werden kann, hängt wenigstens teilweise von der Art des Rußes und der Menge
des zur Verwendung kommenden Extenderöls ab. Die Menge des Extenderöls hängt wenigstens teilweise von der Art des
Rußes ab. Kautschukarten mit hoher Viskosität sind stärker
ölextendierbar.
Die thermoplastischen elastomeren Vulkanisate der Erfindung sind zur Herstellung einer Vielzahl von Gegenständen
geeignet, wie Reifen, Schläuche, Riemen, Dichtungen, Formen und geformten Teilen. Sie sind besonders geeignet zur
Herstellung von Gegenständen mittels Strangpressen, Spritzverformen und Druckverformen. Sie sind weiterhin geeignet
zur Modifizierung von thermoplastischen Harzen, im besonderen Polyolefinharzen. Die Vulkanisate werden mit thermo-
609886/1169
plastischen Harzen unter Verwendung herkömmlicher Mischvorrichtungen
gemischt. Die Eigenschaften des modifizierten Harzes hängen von der Menge des eingemischten Vulkanisats
ab. Im allgemeinen wird das Vulkanisat in einer solchen
Menge verwendet, daß das modifizierte Harz etwa 5 "bis 25 Gewichtsteile Olefinkautschuk pro etwa 95 Ms 75 !eile
Gesamtgewicht Harz enthält.
Es folgt nunmehr eine Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
.
Zur Erläuterung der Erfindung wird für allgemeine Zwecke geeignetes Polypropylen mit geringer Fließfähigkeit (spezifisches
Gewicht 0,902, 11 $>
Dehngrenze) in den in der Tabelle I angegebenen Anteilen mit EPDM-Eautschuk in einem
Brabender-Mischer bei 100 Fpm mit einer Ölbadtemperatur
von 1820C 4 Minuten gemischt, wonach das Polypropylen geschmolzenist
und ein einheitliches Gemisch erhalten wird. Danach darf angenommen v/erden, daß die Temperatur des Brabender-Mischers
der Temperatur des Ölbades entspricht. Man gibt Zinkoxid (5 Teile) und Stearinsäure (1 Teil) (Gewichtsteile pro 100 Gewichtstelle Kautschuk) zu und setzt das
Mischen eine Minute fort. Die Reihenfolge des Mischens kann geändert werden, wobei jedoch alle vorausgehenden Bestandteile
im wesentlichen vollständig zugegeben und gemischt sein sollten, bevor die Vulkanisation beginnt. Man
gibt Tetramethylthiuramdisulfid (TMTD) und 2-bis(Benzo-
609886/1169 -19-
thiazolyl)-disulfid (MBTS) zu und setzt das Mischen eine
halbe Minute fort. Dann gibt man Schwefel zu und setzt das Mischen solange fort, bis die maximale Brabender-Konsistenz
erreicht ist und mischt dann weitere drei Minuten. Man entfernt das Vulkanisat, stellt auf einer Mühle Felle her,
gibt diese in den Brabender-Mischer zurück und mischt bei der oben angegebenen iDemperatur zwei Minuten. Man stellt erneut
Halbzeug aus dem Vulkanisat auf einer Mühle her und führt dieses dann der Druckverformung bei 22O0C zu und kühlt
unter 1000C unter Druck, bevor man es entfernt. Die Eigenschaften
der geformten Platte bzw. Folie mißt man und hält sie fest, wobei die Werte der verschiedenen Zubereitungen
in der !Tabelle I angegeben sind. Die Vernetzungsdichte ist ausgedrückt durch das Zeichen v>
/2, ausgedrückt in Mol/ml Kautschuk. Die Ansätze 1, 3» 6 und 10 sind Kontrollen, die
keine Vulkanisationsmittel enthalten. Die Ansätze 2, 4» 5, 7, 8, 9 und 11 erläutern die Vulkanisate der Erfindung·
Die Werte zeigen, daß die völlig vulkanisierten Vulkanisate
der Erfindung dadurch gekennezeichnet sind, daß weniger
als 2 Gew.# Kautschuk in Cyclohexan extrahierbar sind,
d.h. daß der Gelgehalt größer ist als 98 fo, und daß sie
höhere Vernetzungsdichten und Zugfestigkeit aufweisen, die mehr als 100 kg/cm größer sind als die nicht vulkanisierten Kontrollen. Alle Vulkanisate sind als Thermoplaste
verarbeitbar und können wieder verarbeitet werden, ohne daß
-20-609886/1169
sie im Gegensatz zu den gewöhnlichen Vulkanisaten irgendeine
Regenerierung erforderlich machen. Alle Vulkanisate der Tabelle I sind elastomer, d.h., daß sie die Eigenschaft
aufweisen, nach wesentlichem Verformen, kräftig in ihre Ausgangsform zurückzuschnellen. Pur den Grad der Verformung,
der ein Produkt widerstehen sollte, gibt es für ein Elastomer keine klare Definition, jedoch sollte er im allgemeinen
wenigstens 100 $ sein.
labelle I:
-21-
609886/1169
co σ co oo
|
1 |
Tabelle I |
Zinkoxid und |
75 |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
60 |
8 |
9 |
10 |
11 |
N) |
Ansatz Nr. |
2 |
75* |
25 |
|
|
Gewi |
|
chtstelle |
40 |
|
|
|
|
CO
N) |
Bestandteile (neben
Stearinsäure) |
25 |
0.375 |
70 |
70 |
65 |
60 |
0.6 |
55 |
45 |
30 |
30 |
Ol |
EPDM-Kautschuk |
- |
0.188 |
30 |
30 |
35 |
40 |
0.3 |
45 |
55 |
70 |
70 |
|
Polypropylen |
- |
0.75 |
- |
0.7 |
0.65 |
- |
1.2 |
0.55 |
0.45 |
|
0.75 |
|
TMTD |
- |
99.0 |
- |
0.35 |
0.33 |
- |
98.6 |
0.28 |
0.23 |
— |
0.38 |
|
MBTS |
- |
245 |
- |
1.4 |
1.3 |
- |
145 |
1.1 |
0.9 |
— |
1.5 |
I |
Schwefel |
- |
12.3 |
60.0 |
99.6 |
99.0 |
67 |
16.4 |
98.9·. |
■ 98.6
|
93 |
99.5 |
ro |
Gel, Prozent |
0 |
130 |
543 |
187 |
150 |
316 |
248 |
14 8 |
106 |
91 |
73 |
1 |
Aufquelle-Prozent |
11.2 |
39.4 |
0 |
16.4 |
16.4 |
0 |
81.6 |
16.4 |
16.4 |
0 |
14.5 |
|
v? /2 χ 105 |
12.6 |
133 |
19.7 |
183 |
. 256 |
50.4 |
59 3 |
251 |
2 80 |
145 |
294 |
|
Zugfestigkeit,
kg/cm2 |
58.3 |
480 |
20.4 |
56.9 |
77.3 |
49.3 |
530 |
86.5 |
115 |
137 |
139 |
|
100$ Modul, kg/cm |
180 |
111 |
222 |
318 |
730 |
|
835 |
1656 |
4697 |
4436 |
Young-Modul, kg/cm |
180 |
470 |
460 |
190 |
550 |
• 560 |
370 |
580 |
Dehnung, Prozent
(UIt. Elongation) |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Ea wird angenommen, daß ea sich um ein Terpolymerisat von 55 Gew.^ Äthylen, 42,5 Gew.$ Propylen
und 2,5 Gew.$ Dien handelt, wobei die Polydispersität größer ist als 20 und die Mooney-Viskosität
55 (ML-8, 10O0O) beträgt. Is wird angenommen, daß der Kautschuk in den Ansätzen
2-11 ein Terpolymerisat von 55 Gew·^ Äthylen, 40,6 Gew.$ Propylen, 4»4# Dien ist, mit einer
Polydispersität von 2,5 und einer Mooney-Viskosität von 100 (MI-8, 100 C).
Thermoplastisehe Vulkanisate, die Ruß und Extenderöi enthalten,
sind in der !Tabelle II erläutert. Die Bestandteile und das Verfahren sind die gleichen wie bei dem Ansatz 2-11
der !Tabelle I, außer daß Ruß (lT-327) und paraffinisches
Extenderöi (Sunpar 2280) mit dem Kautschuk vor der Zugabe des Polypropylens gemischt werden. Die physikalischen Eigenschaften
der Vulkanisate werden nach dem ASSM-Yerfahren D-1708-66 bestimmt. Proben werden auf einer Instron-Prüfvorrichtung
mit einer Geschwindigkeit von 2,5 cm/min bis zu einer JO^igen Dehnung und dann mit 25 cm/min zum Bruch
gespannt. Alle Vulkanisate sind verarbeitbar. Die Zugfestigkeitsbewertung
ist die gleiche wie für die Tabelle I.
Die Werte zeigen, daß sogar Yulkanisate, die große Mengen Extenderöi enthalten, bemerkenswerte Zugfestigkeit aufweisen.
Die nicht vulkanisierten Gemische, aus denen die ölextendierten thermoplastischen Tulkanisate mit Zugfestig-
keitswerten unter 100 kg/cm hergestellt werden, haben sehr
geringe Zugfestigkeitswerte und die Zugfestigkeitswerte aller Vulkanisate überschreiten wesentlich die Zugfestigkeit
der nicht vulkanisierten Gemische 60 kg/cm . Durch Änderung des Verhältnisses Olefinmischpolymerisatkautschuk
und Polyolefinharz und durch Zugabe von Ruß und Extenderöi kann eine große Breite an härteren Zugfestigkeiten erhalten
werden, wobei diese insgesamt in dem verbesserten Bereich liegen. Es ist darauf hinzuweisen, daß die Vulkani—
-23-
609886/1169
sate der Tabelle II wirtschaftlich attraktive Thermoplaste
sind. Bei vergleichbarer Härte überschreiten die Zugfestigkeit swerte der thermoplastischen Vulkanisate der Erfindung
die der bisher aus ähnlichen Bestandteilen erhaltenen, teilgehärteten Yulkanisate.
Tabelle II: -24-
609886/1 169
Tabelle II
45 |
45 |
35 |
35 |
Ν» |
|
|
|
|
cn
|
55 |
55 |
65 |
65 |
|
36 |
36 |
7 |
7 |
cn»
|
|
|
|
|
cni |
36 |
72 |
14 |
42 |
|
Ansatz Nr,
J3_
13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23
Bestandteile (neben Zinkoxid und Crewir.htntp.-i iP
Stearinsäure)
EPDM-Kautschuk 65 65 65 65 ' 65 65 65 A5 45
Polypropylen 35 35 35 35 35 35 35 55 55
Ruß 26 - 26 26 52 52 52 36
S Extenderöl - 52 52 1O4 - 52 104 - 36
^ TMTD 0.65 0.65 0.65 0.65 0.65 0.65 0.65 0.45 0.45 0.45 0.45 0.35 0.35
^ MBTS °·33 °·33 0-33 0.33 0.33 0.33 0.33 0.23 0.23 0.23 0.23 0.175 0.175
^ Schwefel
-* Zugfestigkeit, kg/cm
·° 100$ Modul, kg/cm2
Young's Modul, kg/cm
Dehnung, fo
Härte, Shore A
Härte, Shore D
Dehnungsverformung, °β>
(Tension Set)
1.3 |
1.3 |
1.3 |
1.3 |
1.3 |
1.3 |
1.3 |
0.9 |
0.9 |
0.9 |
0.9 |
0.7 |
0.7 |
I
(O |
301 |
95 |
130 |
77 |
311 |
174 |
97 |
316 |
155 |
235 |
155 |
256 |
177 |
I |
87 |
30 |
32 |
18 |
110 |
39 |
20 |
146 |
65 |
73 |
49 |
109 |
77 |
|
345 |
73 |
75 |
35 |
285 |
65 |
33 |
1228 |
482 |
236 |
117 |
1311 |
666 |
|
410 |
470 |
470 |
550 |
310 |
400 |
510 |
410 |
550 |
530 |
490 |
570 |
530 |
|
91 |
69 |
70 |
61 |
93 |
76 |
61 |
98 |
89 |
90 |
74 |
97 |
91 |
|
34 |
18 |
19 |
.12 |
39 |
20 |
14 |
51 |
29 |
33 |
22 |
46 |
34 |
|
11 |
7 |
7 |
5 |
13 |
7 |
S
|
30 |
19 |
16 |
13 |
33 |
24 |
|
Me Tabelle III erläutert die Fortsetzung der Vulkanisation
von teilvulkanisierten Gemischen durch weiteres Mischen mit zusätzlichen Vulkanisationsmitteln und sie zeigt weiterhin,
daß dadurch thermoplastische Elastomeren mit wesentlich erhöhter Zugfestigkeit hergestellt werden. Der Kontrollansatz
25 wird hergestellt nach dem Verfahren der Tabelle I, wobei
man das gleiche Polypropylen wie in der Tabelle I, jedoch nur begrenzte Mengen von Vulkanisationsmitteln verwendet,
die nur ausreichend sind, ein teilvulkanisiertes Vulkanisat zu liefern. Der Ansatz 26 wird hergestellt aus dem
teilvulkanisierten Vulkanisat von Ansatz 25, wozu man diesen mit zusätzlichen Vulkanisationsmitteln erneut mischt
um die Gesamtmenge der Vulkanisationsmittel auf den angegebenen Gehalt zu bringen und dann weiter vulkanisiert,
während man das Mischen in einem Brabender-Mischer insgesamt
fünf Minuten bei 1800C fortsetzt. Der Ansatz 27 (eine Kontrolle für Ansatz 28) ist ein im Handel erhältlicher
thermoplastischer Kautschuk (TPR), von dem angenommen wird, daß er ein dynamisch teilgehärtetes Gemisch von Olefinmischpolymerisatkautschuk
und Polypropylen ist. Ansatz 28 wird hergestellt aus Ansatz 27, wozu man diesen mit den
angegebenen Mengen Vulkanisierungsmittel mischt und dann in einem Brabender-Mischer insgesamt fünf Minuten bei 18O0O
knetet. Den Ansatz 29 (eine Kontrolle für Ansatz 50) stellt man aus einem zur Blasverformung geeigneten Polyäthylen
mit einem Schmelzindex von 0,6 g/10 min, spezifischem Ge-
609886/ 1 1 69
wicht von 0,960, äußerster Dehnung 600 $, her. Den Ansatz
30 stellt man aus dem Ansatz 29 her, wozu man diesen in einem Brabender-Mischer knetet, Vulkanisationsmittel zugibt
und das Mischen dann einstellt, wenn die Vulkanisation beendet ist. Alle Ansätze sind als Ihermoplaste verarbeitbar.
Die Ansätze 25 und 26 zeigen, daß die Zug- bzw. Zerreißfestigkeit wesentlich erhöht wird, wenn man das Gemisch
von EPDM-Kautschuk mit hoher Polydispersität bis zu einem
Ausmaß vulkanisiert, daß der Kautschuk eine Vernetzungsdichte hat, die größer als 7 χ 10 J ist. Die Ansätze 27
und 28 zeigen, daß die Zugfestigkeit wesentlich erhöht wird durch weitere Vulkanisation eines teilvulkanisierten
Gemische mit 91 i° Gelgehalt bis zu dem Ausmaß, daß der
Gelgehalt 97 $ überschreitet. Der Ansatz 30 erläutert ein
thermoplastisches elastomeres Vulkanisat von hoher Vernetzungsdichte,
das Polyäthylen enthält und zeigt, daß sowohl die Zugfestigkeit als auch der Modul wesentlich
im Vergleich zu der nicht vulkanisierten Kontrolle Ansatz 29 erhöht werden.
Tabelle III: -27-
609886/1 169
Tabelle III
Ansatz Nr. |
25 |
26 |
27 |
28 |
100 |
29 |
30 · |
60** |
Bestandteile |
|
|
G-ev'ichtsteile |
- |
|
j
|
- |
Im Handel erhältliches
TPE
EPDM-Kaut s chuk |
60* |
60* |
100 |
- |
60** |
40 |
Polypropylen |
40 |
40 |
- |
3.0 |
- |
3.0 |
Polyäthylen |
- |
- |
- |
0.6 |
40 |
0.6 1 |
Zinkoxid |
3.0 |
3.0 |
- |
0.6 |
- |
0.9 |
Stearinsäure |
0.6 |
0.6 |
- |
0.3 |
— |
0.45 |
TMTD |
0.15 |
0.9 |
- |
1.2 |
- |
1.8 |
MBTS |
0.075 |
0.45 |
- |
99.3 |
- |
|
Schwefel |
• 0.3 |
1.8 |
- |
_ |
- |
= 15 |
Gel, Prozent |
92.5 |
94.5 |
91.0 |
150 |
|
167 |
0/2 χ 105 |
1.6 |
>8.5 |
_ |
74 |
0 |
77 |
Zugfestigkeit,
kg/cm |
83 |
144 |
69 |
420 |
54 |
610 ; |
100 io Modul,
kg/cm^ |
62 |
72 |
61 |
46 |
Äußerste Dehnung,
Prozent |
390 |
480 |
200 |
710 |
Es wird angenommen, daß es sich um ein Terpolymerisat von 55 Gew.$ Äthylen, 42,5 # Polypropylen und 2,5 $
Dien handelt; die Polydispersität ist größer als 20, die Mooney-Viskosität 90 (ML-8, 1000G),
wird angenommen, daß das Material ähnlich ist dem EPDM der Ansätze 25 und 26, außer daß das Terpolymerisat
5 i° Dien und 40 $ Propylen enthält.
609886/ 1 1 69
Ein thermoplastisches elastomeres Vulkanisat der Erfindung,
hergestellt mit einem nicht schwefelhaltigen VulkanisiBrungssystem, das ein Peroxid und Phenylenbismaleinimid
(HVA-2) enthält und aus dem gleichen EPDM-Eautschuk wie im
Ansatz 1 "besteht, ist im Ansatz 34 in der Tabelle IY erläutert. Das Peroxid ist 40$iges Dicumylperoxid (DiCup
40C). Die Ansätze 31 - 33, die die gleiche Art EPDM enthalten, liegen außerhalb der Erfindung. Der Ansatz 31 ist
eine Kontrolle ohne Vulkanisierungsmittel und die Ansätze 32 und 33 erläutern die Eigenschaften von nicht ausreichend
vulkanisierten Yulkanisaten. Alle Ansätze werden in einem Brabender-Mischer bei 1800C aus Polypropylen mit einem
spezifischen Gewicht von 0,905, einer Dehnung von 100 $ und bei Verwendung einer Gesamtmischtzeit von vier Minuten
nach Zugabe der Vulkanisiermittel hergestellt. Der Ansatz 34 ist verarbeitbar und zeigt die Herstellung eines verarbeitbaren
Thermoplaste unter Verwendung hoher Mengen eines Peroxids-Vulkanisationssystems. Der Ansatz ist völlig
vulkanisiert, wie sich dies aus der viel höheren Zugfestigkeit gegenüber den nicht vulkanisierten und nicht
ausreichend vulkanisierten Kontrollen ergibt.
Tabelle IV;
-29-
609886/1 169
|
Tabelle IT |
32 |
2632654 |
62,5 |
34 |
|
31 |
|
37,5 |
|
Ansatz Ur. |
|
33 |
— |
62,5 |
Bestandteile |
62,5 |
Gewi Giltst eile |
2,26 |
37,5 |
EPDM-Kaut s chuk |
37,5 |
62,5 |
|
1,68 |
Polypropylen |
- |
37,5 |
61,9 |
2,26 |
DiCup 400 |
- |
1P68 |
58,4 |
|
HTA-2 |
|
- |
987 |
113,9 |
Zugfestigkeit, |
52,0 |
|
250 |
61,2 |
kg/cm2 |
49,2 |
51,3 |
|
446 |
100$ Modul, kg/cm2 |
683 |
45,7 |
360 |
Young Modul, kg/cm |
210 |
464 |
Dehnung, $ |
|
190 |
|
|
Die Verwendung von thermoplastischen elastomeren Yulkanisaten
der Erfindung als Modifizierungsmittel für ein PoIyolefiiiharz
wird durch den Ansatz 37 in Tabelle Y erläutert 9
und das Erreichen ähnlicher Eigenschaften unter Bildung der Vulkanisate in situ ist durch den Ansatz 38 erläutert.
Der als "Polypropylen" bezeichnete Bestandteil in den Ansätzen 35, 36 und 38 ist ein Polypropylenhomopolymerisat,
mit einem nominalen Schmelzfluß von 0,4 g/10 min, einer Dichte von 0,905 g/ccm bei 22,7°0, 13 1° Dehnung bis zur
Streckgrenze (elongation at yield) und einer 200$igen äußersten Dehnung und im Ansatz 37 ist das vorausbeschriebene
Homopolymerisat ergänzt durch das Polypropylen von Ansatz 7. Der Ansatz 35 ist eine Kontrolle unter alleiniger
Yerwendung von Polypropylen. Der Ansatz 36 ist eine Kontrolle mit Polypropylen, das 15 Gew.^ nicht vulkani-
-30-
609886/1169
sierten EPDM-Kautschuk (den gleichen EPDM-Kautschuk wie
in Insatz 7) enthält. Der Ansatz 37 erläutert Polypropylen, das ausreichend thermoplastisches elastomeres Vulkanisat
der Erfindung (Ansatz 7 von lamelle I) zur Bildung einen
Zubereitung enthält, die insgesamt etwa 85 Teile Polypropylen und 15 Teile EPDM-Kautschuk enthält. Etwa 25,5 Teile
Ansatz 7 (der etwa 15 Teilen EPDM, 10 Teilen Polypropylen
und 0,5 Teilen Vulkanisationsmittel entspricht) mischt man mit einer Menge des gleichen Polypropylen, wie in den Ansätzen
35, 36» 38, und erhält die Gesamtmengen von etwa
85 Teilen Polypropylen. Die Gemische werden "bei 1820C 8 Minuten
in einem Brabender-Mischer gemischt. Der Ansatz 38 erläutert eine Zubereitung ähnlich der von Ansatz 37,
wobei jedoch anstelle des Mischens eines Vulkanisats mit Polypropylen, der EPDM-Kautschuk, die Aktivatoren und Vulkanisationsmittel
(der gleiche Kautschuk mit Zinkoxid, Stearinsäure und Vulkanisationsmittel wie im Ansatz 7) zu
dem Polypropylen zugegeben werden und das Vulkanisat in situ über das Verfahren der Tabelle I hergestellt wird.
Die Werte zeigen, daß die Ansätze 37 und 38 verbesserte Zähigkeit und die volle Spannung bis zum Bruch (true
stress at break) zeigt keine verbesserte Schlagzähigkeit.
Tabelle V:
-31-
609886/1 169
Tafceile Y
Ansatz Ur. |
35 |
36 |
37 |
85 |
85 |
38 |
Bestandteile (außer Zink
oxid und Stearinsäure |
|
Gewichtsteile |
15 |
15X |
|
in den Ansätzen 37 u. 38) |
|
|
— |
0,5 |
|
Polypropylen |
100 |
191 |
270 |
85 |
EPDM-Kaut s chuk |
— |
176 |
191 |
15 |
Härtungsmittel |
- " |
570 |
540 |
0,5 |
Zugfestigkeit bis zum
Bruch, kg/cm2 |
212 |
|
280 |
100 Modul, kg/cm2 |
203 |
204 |
Dehnung, Prozent |
520 |
570 |
Volle Spannung bis zum Bruch, kg/cm 2 xx
(True stress at break)
Aus Ansatz 7
1300
1270
1730
1870
xxVolle Spannung bis zum Bruch ist das Produkt der Zugfestigkeit
bis zum Bruch mal dem äußersten Dehnungsverhältnis (ultimate extension ratio) /Täußerste Dehnung
(ultimate elongation), $/i00) +27·
Die Herstellung von thermoplastischen elastomeren Vulkanisaten
der Erfindung unter alleiniger Verwendung von .Perosid-Vulkanisierungsmitteln
ist in der Tabelle VI dargestelltβ Es wird angenommen, daß der EPDM-Kautschuk der Ansätze 39
und 40 ein Polymerisat von 58 Gew.$ Äthylen, 32,5 Gew.?»
Propylen und 9,5 Gew.$ Dien ist, wobei er eine Polydispersität von 2,4 und eine Mooney-Viskosität von 50 (ML-8,
1000C) aufweist.
Tabelle VI:
-32-
609886/1169
- 32 |
Ansatz Hr. |
— |
YI |
39 |
40 |
2632654 |
60 |
,99 |
42 |
,99 |
Tabelle |
Bestandteile |
|
|
40 |
,2 |
|
,3 |
Polypropylen |
60 |
41 |
,17 0 |
60 |
,0 |
EPM-Kaut s chuk |
40 |
Gewichtsteile |
|
40 |
2,5-Mmethyl-2,5-di(t-
butylperoxy)-hexan |
_ |
60 |
|
0 |
Gel, Prozent |
— |
40 |
95 |
o/2 χ 105 |
0 |
0 |
5 |
|
98 |
|
|
18 |
|
|
|
|
|
Zugfestigkeit bis zum Bruch, kg/cm^
Volle Spannung bis zum Bruch, kg/cm2
60,4 H4,8 47,8 90,0 195,5 646,8 131,5 428,9
Sowohl die Vernetzungsdichte als auch der Prozentsatz Gelgehalt
von Ansatz 40 sind ausreichend, um eine wesentliche Erhöhung der Zugfestigkeit zu erreichen. Der EPDM-Kautschuk
der Ansätze 41 und 42 ist der gleiche wie der in Ansatz 25. Im Falle von Ansatz 42 ist der Kautschuk nicht v/irksam vulkanisiert
und es tritt keine wesentliche Erhöhung der Zugfestigkeit auf, da die dynamische Vulkanisierung nicht
stattfindet.
Es können auch andere als dynamische Vulkanisierungen der Kautschuk/Harzgemische zur Herstellung der Zubereitungen
der Erfindung verwendet werden. Beispielsweise kann der Kautschuk ohne das Harz entweder dynamisch oder statisch
völlig vulkanisiert, dann pulverisiert und mit dem Harz bei einer Temperatur über dem Schmelzpunkt und Erweichungspunkt
des Harzes gemischt werden. Vorausgesetzt, daß die völlig
-33-
60988 ß /1169
vulkanisierten Kautschukpartikel klein, gut dispergiert
sind und in einer geeigneten Konzentration vorliegen, werden die Zubereitungen der Erfindung leicht durch Mischen
des völlig vulkanisierten Kautschuks und des Harzes erreicht. Es ist demgemäß unter der Bezeichnung "Mischung"
("blend") ein Gemisch zu verstehen, das kleine Kautschukpartikel gut dispergiert enthält. Ein Gemisch, das außerhalb
der Erfindung liegt, v/eil es nur gering dispergierte oder zu große Kautschukpartikel enthält, kann durch Kaltmahlen
(zur Verringerung der Partikelgröße unter etwa 50/u) zerkleinert oder pulverisiert und dadurch regeneriert
werden. Efach ausreichender Zerkleinerung oder Pulverisierung
erhält man die Zubereitung der Erfindung. Häufig ist der Zustand zu geringer Dispersion oder zu großer Kautschukpartikel
mit dem bloßen Auge sichtbar und an einer geformten Platte bzw. Folie zu beobachten. Dies besonders bei
Fehlen von Pigmenten und Füllstoffen. In einem solchen Falle liefert die Pulverisierung und erneute Verformung
eine Folie bzw. ein Fell, in dem Aggregate von Kautschukpartikeln oder große Partikel für das unbewaffnete Auge
nicht oder nur gering sichtbar und die mechanischen Eigenschaften wesentlich verbessert sind.
Die voraus aufgezeigten Prinzipien und Verfahren zur Herstellung von Zubereitungen der Erfindung durch Mischen
von vulkanisiertem Kautschuk mit Harz sind durch das fol-
-34-
609886/1169
2632854
gende Beispiel erläutert. Einhundert Gewichtsteile EPDM-Kautschuk von Ansatz 2 mischt man mit 5 Seilen Zinkoxid,
1 Teil Stearinsäure, 1,5 Teilen Schwefel, 1,0 Teilen TMTD und 0,5 Teilen MBTS und vulkanisiert in einem Brabender-Mischer,
den man während dem Mischen auf einer Öltemperatur von 13O0C hält. Es tritt eine Vulkanisation ein und
man erhält ein vulkanisiertes Produkt. Das Mischen wird etwa 3 Minuten nach dem Vulkanisieren fortgesetzt. Den
vulkanisierten, pulverförmigen Kautschuk (der Zinkoxid, Stearinsäure und Vulkanisationsmittel enthält) mischt man
in einem Brabender-Mischer mit geschmolzenem Polypropylen, das das gleiche Polypropylen wie im Ansatz 2 ist. Das Gemisch
enthält 70,8 Teile vulkanisiertes Kautschukpulver und 35 Teile Polypropylen. Es ist zu beobachten, daß die
geschmolzene Masse, wenn sie zwischen kalten Platten verpreßt wird, Partikel oder Aggregate von Partikeln von Kautschuk
enthält, die mit dem bloßen Auge erkennbar sind. Dieses Gemisch zerkleinert man dann zu einem feinen Pulver
durch Kaltmahlen auf einer sehr engen Walzenmühle. Die pulverisierte Zubereitung mischt man erneut in dem heißen
Brabender-Mischer. Es bildet sich erneut eine geschmolzene Masse, die zu einem Fell gemahlen werden kann. Die Zubereitung
wird dann wie vorausgehend bei 22O0C druckverformt.
Die Eigenschaften der verformten Folie, die nur sehr wenige sichtbare Partikel oder Aggregate enthält, sind die von
Ansatz 43 in Tabelle VII. Der Ansatz 44 ist eine nicht vul-
609886/1169
kanisierte Kontrolle. Die Festigkeit von Ansatz: 43 ist
um mehr als 100 kg/cm größer als die des nicht vulkanisierten
Gemische des Ansatzes 44. Jedoch ist die Festigkeit des Ansatzes 43 nicht so groß wie von Ansatz 5 der
Tabelle I, obgleich dies ein ähnlicher Ansatz ist, der aber mittels dynamischer Vulkanisation hergestellt wurde
und der 0,5 Teile mehr Schwefel pro 100 Teile Kautschuk enthält. Es darf angenommen werden, daß das dynamische
Vulkanisationsverfahren gewöhnlich kleinere dispergierte Kautschukpartikel (geringer als 1 - 10/U ) liefert.
Aus den vorausgehenden Ausführungen ergibt sich, daß durch die Verkleinerung von stark vorvulkanisierten Ansätzen,
vulkanisierten herkömmlichen Gummiteilen in Form von Ausschuß und ausgebrauchten Gummiteilen einer erneuten
Verwendung zugeführt v/erden können, die sonst normalerweise als Abfall oder bestenfalls als Brennstoff verwendet
wurden. Der zerkleinerte vulkanisierte Abfalloder Ausschußgummi kann mit geschmolzenem Harz unter Bildung
wertvoller thermoplastischer Zubereitungen gemischt werden.
609886/1169
Tabelle VII: -36-
Tabelle VII |
Ansatz Nr. |
43 |
44 |
Vulkanisierter EPDM-Kautschuk |
70,8X |
_ |
Nicht-vulkanisierter EPDM-Kaut schuk |
- |
65 |
Polypropylen |
35 |
35 |
0/2 χ 105 ca. |
14 |
0 |
Zugfestigkeit, kg/em |
147,8 |
55,9 |
100 $ Modul, kg/cm |
69,2 |
35,5 |
Young Modul, kg/cm |
701 |
333 |
Äußerste Dehnung, $ |
423 |
192 |
|
|
xDer vulkanisierte EPDM-Kautschuk enthält 65 Teile Kautschuk.
Der Rest ist Zinkoxid, Stearinsäure und Vulkanisationsmittel.
Wie vorausgehend angegeben, können sich die Anteile der Bestandteile, die thermoplastische Elastomere liefern,
etwas mit dem jeweiligen Harz, dem Kautschuk und den ausgewählten Compoundbestandteilen ändern. Die Gemische, aus
denen thermoplastische elastomere Vulkanisate der Erfindung hergestellt werden, enthalten etwa 25 bis etwa 85
G-ewichtsteile Polyolefinharz und etwa 75 bis etwa 15 Gewichtsteile
vulkanisierten Monoolefinmischpolymerisatkäutschuk pro 100 Gewichtsteile Harz und Kautschuk und
0 - 300 Gewichtsteile Extenderöl pro 100 Gewichtsteile
Kautschuk. Wenn der Anteil Polyolefinharz 75 Gewichtsteile pro 100 Gewichtsteile (gesamt) Harz und Kautschuk überschreitet,
muß ausreichend Extenderöl vorhanden sein, um in dem Vulkanisat Elastizität beizubehalten. Thermoplasti-
-37-609886/1169
sehe elastomere Zubereitungen, die völlig vulkanisierten
Kautschuk enthalten, werden immer dann erhalten, wenn (W + W-o)/Wp gleich oder größer ist als 0,33» vorzugsweise 0,50 oder mehr, worin W das Gewicht des Extenderöls,
¥R das Gewicht des Kautschuks und W das Gewicht des
XL JJ
Harzes ist. Die Zugabe von Füllstoffen, wie Ruß oder Kautschuk-Extenderöl
und Kombinationen der beiden Additive ermöglichen das Compounden von Vulkanisaten der Erfindung
mit einem im wesentlichen unbegrenzten Bereich von Eigenschaften. Die Zugabe von Euß erhöht gewöhnlich die Zugfestigkeit,
während die Zugabe von Extenderöl gewöhnlich die Härte und die bleibende Verformung (tension set) verringern.
Wie oben angegeben, muß in Gemischen, die hohe Anteile Harz enthalten, ausreichend Extenderöl verwendet werden,
damit eine ausreichend kombinierte Menge Kautschuk und Extenderöl vorhanden ist, um thermoplastische elastomere
Vulkanisate zu erhalten.
Wenn Füllstoffe wie Ruß oder Siliciumdioxid mit den Gemischen compounded v/erden, ist es wünschenswert, daß diese
Additive mit dem Kautschuk vor dem Mischen des Kautschuks mit dem Harz innig gemischt werden. Es umfaßt eine
Ausführungsform der Erfindung zur Herstellung einer thermoplastischen elastomeren mit Füllstoffen versehenen Zubereitung
das Mischen bei einer Temperatur zur Erweichung des Harzes von (a) etwa 25 bis etwa 85 Gewichtsteilen
609886/ 1 169
thermoplastischeia Polyolefinharz, (b) etwa 75 bis etwa
15 Gewichtsteilen Monoolefinmischpolymerisatkautschuk, und
(c) etwa 5 - 300 Gewichtsteilen Füllstoff pro 100 Teile Gesamtgewicht
Harz und Kautschuk in der Endzubereitung, wobei
(a) gemischt mit einem voraus gebildeten homogenen Gemisch von Kautschuk und Füllstoff und die Mischung dann
kontinuierlich bei Vulkanisationstemperatur geknetet wird, bis die Vulkanisation beendet ist. Ein bevorzugtes Verfahren
umfaßt das Mischen in der vorausbezeichneten Yfeise von etwa 35-75 Gewichtsteilen Harz pro 100 Teile Gesamtgewicht
Harz und Kautschuk und eines vorgeformten homogenen Gemischs von 65 - 25 Gewichtsteilen Kautschuk und etwa
40 - 250 Gewichtsteilen Füllstoff pro 100 Gewichtsteile Kautschuk, natürlich ist es klar, daß ausreichend Vulkanisierungsmittel
zur Bildung einer vulkanisierbaren Kautschukzubereitung vorhanden sein muß. Vorzugsweise gibt man
das Vulkanisierungsmittel zu einer Mischung von (a), (b), und (c) zu, wobei es jedoch auch einem vorgebildeten Gemisch
von (b) und (c) oder dem Kautschuk allein zugegeben werden kann. Es wird daher eine nicht vulkanisierte, aber
vulkanisierbare Zubereitung, die Vulkanisierungsmittel enthält, dadurch hergestellt, daß man das Harz mit einem
vorgebildeten Gemisch von Kautschuk und Füllstoff mischt und danach das Gemisch dynamisch vulkanisiert unter Bildung
einer thermoplastischen elastomeren mit Füllstoffen
versehenen Zubereitung,
-39-
609386/1169
Das Mischen von Kautschuk und Füllstoff vor dem Mischen
mit dem Harz liefert Vulkanisate mit verbesserten Eigenschaften einschließlich höherer Zugfestigkeit und geringerer
bleibender Verformung im Vergleich zu ähnlichen Zubereitungen, die man dadurch herstellt, daß alle drei Komponenten
gleichzeitig gemischt werden oder daß man den Füllstoff mit einem voraus gebildeten Gemisch von Kautschuk
und Harz mischt. Um verbesserte Eigenschaften zu erhalten, ist es vorteilhaft, wenn Extenderöl in den Vulkanisaten
vorhanden ist, das Harz als letztes zuzugeben. Wie vorausgehend ist es wichtig, entweder den Füllstoff mit dem
Kautschuk vor dem Mischen des Extenderöls zu mischen oder den Füllstoff und das Extenderöl gleichzeitig mit dem Kautschuk
zu mischen. Andererseits kann der Kautschuk mit dem Extenderöl zuerst gemischt werden, wobei gute Ergebnisse
erzielt werden, wenn der Kautschuk ausreichende Viskositat aufweist. Es kann daher ein im Handel erhältlicher
ölextendierter EPDM-Kautschuk vorteilhaft in dem voraus beschriebenen verbesserten Verfahren zur Herstellung von
mit Füllstoffen versehenen Zubereitungen der Erfindung verwendet werden.
Thermoplastische elastomere Zubereitungen der Erfindung werden unter Verwendung der gleichen Bestandteile wie in
Tabelle II hergestellt, wobei jedoch höhere Anteile Harz, wie in Tabelle VIII angegeben, verwendet werden. Die Werte
zeigen, daß elastomere Zubereitungen bei einer größeren
-40-609886/1169
Harzmenge als 75 Gew.^ dann erhalten werden, wenn Extenderöl
vorhanden ist. Die Ansätze 45 - 48 zeigen, daß Extenderöl
wesentlich die Elastizität der Zubereitungen verbessert. Die Ansätze 49-52 zeigen, daß die Gegenwart von Extenderöl
den Zubereitungen, die hohe Anteile an Harz enthalten,
Elastizität verleihen, während Zubereitungen ohne Extenderöl
bedeutend höhere Werte an bleibender Verformung aufweisen.
Tabelle VIII:
-41-609886/1 169
Tabelle VIII
CD CD CD CX) OO CD
Ansatz Nr.
47
48
49
50
51
52
Bestandteile (neben Zinkoxid und Stearinsäure)
EPDM-Kautsehuk Polypropylen
Ruß Extenderöl
TMiDD MBTS
Schwefel Zugfestigkeit, kg/cm2
100 io Modul, kg/cm2
Young Modul, kg/cm Dehnung, &
Härte, Shore D Dehnungsverformung, $ (tension set, io)
(W0 + WR) / Wp
Gewichtsteile
25 |
25 |
25 |
25 -.· -. |
„■17.5
|
17.5 |
17.5 |
15 |
75 |
75 |
75 |
75 |
82.5 |
82.5 |
82.5 |
85 |
|
- |
37.5 |
75 |
- |
Il ι·
26.25 |
52.5 |
- |
- |
50 |
37.5 |
50 |
26.25 |
26.25 |
26.25 |
30 |
0.25 |
0.25 |
0.25 |
0.25 |
0.175 |
0.175 |
0.175 |
0.375 |
0.125 |
0.125 |
0.125 |
0.125 |
0.088 |
0.0Ö8 |
0.088 |
0.188 -fs. |
0.375 |
0.375 |
0.375 |
0.375 |
0.263
us |
,p. 263 |
0.263 |
0.75 ι |
337 |
98 |
146 |
116 |
-174 |
160 |
164 |
145 |
159 |
82 |
107 |
72 |
127 |
132 |
143 |
130 |
4078 |
839 |
1232 |
709 |
1990 |
1940 |
I860 |
1997 |
630 |
■270
|
330 |
160 |
440 |
300 |
230 |
290 |
61 |
39 |
45 |
43 |
51 |
54 |
54 |
55 |
57 . |
3.6 |
37 |
44 |
53 |
46 |
48 |
53 Κ> |
0.33 |
1.0 |
0.83 |
1.0 |
0.53 |
0.53 |
0.53 |
0.53 2 |
|
|
|
|
|
|
|
CD
cn |
ro
Bestimmte Zubereitungen der Erfindung weisen Widerstandsfähigkeit
gegenüber heißem Öl auf, die mit denen vergleichbar sind, wie sie für Neopren-Vulkanisate bekannt sind.
Beispielsweise ist der Gewichtsprozentsatz Aufquellen in AST1M Ur. 3 Öl bei 1000C während 70 Stunden der Ansätze
16, 17, 17 - 24 der Tabelle II, 88 bzw. 96, 84, 83, 73, 61, 61 und 51. Es wurde im allgemeinen gefunden, daß je
höher die Vernetzungsdichte des Kautschuks, umso höher der Widerstand der Zubereitung gegenüber aufquellenedem heißem
Öl ist. Es bietet sich demgemäß das Mischen von Polyolefinharz
und EPDM-Kautschuk und das völlige dynamische Vulkanisieren
des Kautschuks als ein Verfahren zur Herstellung von thermoplastischen elastomeren Zubereitungen an, die
einen wesentlichen Widerstand gegenüber Aufquellen in Öl aufweisen, v/obei dieses Ergebnis unerwartet ist, weil vulkanisierter
EPDM-Kautschuk allein nur geringe Widerstandsfähigkeit gegenüber Ölaufquellen aufweist.
Die Bezeichnung "elastomer", wie sie in der Beschreibung und in den Ansprüchen verwendet wird, bezieht sich auf
eine Zubereitung, die die Eigenschaft aufweist, sich kräftig innerhalb von einer Minute auf weniger als 60 $>
ihrer Anfangslänge zusammenzuziehen, nachdem sie bei Raumtemperatur um das zweifache ihrer Länge gestreckt und eine Minute
vor Freigabe gehalten wurde. Besonders bevorzugte Zubereitungen der Erfindung sind Kautschukzubereitungen,
-43-609886/1169
die Dehnungsverformungswerte (tension set) von etwa 50 $
oder weniger aufweisen, wobei die Zubereitungen der Definition für Kautschuk, wie in den ASIM-Standardvorschriften
V. 28, Seite 756 (D1566) definiert, entsprechen. Besonders
"bevorzugte Zubereitungen sind Kautschukzubereitungen mit einer Shore-D-Härte von 60 oder darunter oder einem 100^-
Modul von 150 kg/cm oder weniger oder einem Yöung-Modul
unter 1000 kg/cm .
Wie oben beschrieben, werden die thermoplastischen elastomeren
Zubereitungen durch kontinuierliches Kneten einer vulkanisierbaren Zubereitung, bis die Vulkanisation beendet
ist, hergestellt. Unter der Bezeichnung "bis die Vulkanisation beendet ist", ist zu verstehen, daß im wesentlichen
alle Vulkanisierungsbestandteile so verbraucht sind, daß die Vulkanisationsreaktion im wesentlichen abgelaufen ist,
wobei diese Bedingungen im wesentlichen dadurch angezeigt werden, daß keine weitere Änderung in der Konsistenz zu
beobachten ist.
Zusammenfassend beinhaltet daher die vorliegende Erfindung thermoplastische Vulkanisate, die Mischungen von Olefinkautschuk
und thermoplastischem Olefinharz enthalten, worin der Kautschuk vollständig vulkanisiert ist. Diese
Vulkanisate weisen überlegene physikalische Eigenschaften
einschließlich verbesserter Zugfestigkeit auf.
-44-
6098 86/1169
Obgleich die Erfindung durch typische Beispiele erläutert wurde, wird sie dadurch nicht eingeschränkt. Es können
Änderungen und Modifikationen der Beispiele der Erfindung, die hier nur zum Zwecke der Erläuterung ausgewählt τ/urden,
vorgenommen werden, ohne von dem Erfindungsgedanken abzuweichen.
Patentansprüche:
609886/1169