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Ofenanlage für chemische Umsetzungen Die Erfindung betrifft Ofenanlagen
für chemische Umsetzungen und insbesondere solche mit einem Reaktionsofen und einem
Reaktionsgaswäscher, mit dessen Hilfe der Spitzendruck des Ofens (furnace top pressure)
gesteuert werden kann.
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Ziel der Erfindung ist es, eine Ofenanlage der oben genannten Art
für chemische Umsetzungen zu schaffen, bei der, da die Steuerung des Spitzendruckes
des Ofens mit Hilfe des Wäschers für das Reaktionsgas erfolgt, ein stromabwärts
davon angeordneter Turbinengenerator durch das Reaktionsgas, das aus dem Wäscher
strömt, angetrieben wird, wodurch die Energie des Reaktionsgases wirksam ausgenutzt
wird.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung ist es, eine Ofenanlage der oben
genannten Art für chemische Umsetzungen zu schaffen, bei der, wenn die Waschwirkung
des Reaktionsgaswäschers
positiv und gleichmaßig gehalten wird,
am Turbineneinlaß der maximal erzielbare Gasdruck verwirklicht und eine Erhöhung
des Turbinenwärmeabfalis erzielt wird, um dadurch die höchstmögliche Wirksamkeit
bei der Energierückgewinnung zu erzielen.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung ist es schließlich, in einer Ofenanlage
der oben genannten Art und mit den geschilderten funktionellen Möglichkeiten für
chemische Umsetzungen ein nicht gesteuertes Nebenwegventil vorzusehen, um dadurch
nicht nur beim Ingangsetzen und Außerbetriebsetzen der Turbine die Umstellung und
Regulierung der Gasströmungsgeschwindigkeit zu ermöglichen, sondern auch einen Schutz
des Reaktionsofens und des Turbinengenerators zu gewährleisten, wenn das System
einen abnormen Betriebszustand annimmt.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Ofenanlage für chemische Umsetzungen
mit einem Reaktionsofen, einer Hauptströmungsleitung für das Abführen des Reaktionsgases
vom Oberteil des Reaktionsofens und einem Reaktionsgaswäscher, der in der Hauptströmungsleitung
angeordnet ist und eine Steuereinrichtung für den Spitzendruck des Ofens aufweist.
Die Anlage ist dadurch gekennzeichnet, daß in der Hauptströmungsleitung stromabwärts
von dem Wäscher eine Expansionsturbine, die zur Aussetzung der in dem Reaktionsgas
enthaltenen Energie betreibbar ist, ein Gasnebenweg, der von der Hauptströmungsleitung
zwischen dem Wäscher und der Turbine abzweigt und die Turbine umgeht, und ein Nebenwegventilin
dem Nebenweg vorgesehen sind, wobei der Einlaßgasdruck für die Turbine steuerbar
ist.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand von Zeichzungen naher erläutert,
worin
Fig. 1 ein Fließschema für die Anordnung einer Blasofenanlage
als eines Beispiels für eine Ofenanlage gemäß der Erfindung für chemische Umsetzungen
und Fig. 2 ein Fließschema für die Anordnung einer weiteren Blasofenanlage darstellen.
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Die als Beispiele angeführten Blasofenanlagen stellen die allgemeinsten
repräsentativen Beispiele für erfindungsgemäße Ofenanlagen für chemische Umsetzungen
dar.
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Gemäß Fig. 1 wird ein Blasofen 3 mit Hilfe eines Luftgebläses 1 und
eines Heißluftofens 2 mit einem Heißluftstrahl versorgt. Das Abgas wird vom Oberteil
des Blasofens 3 abgeleitet und gelangt nacheinander durch einen Staubabscheider
4 und einen Gaswäscher 5, der den Spitzendruck des Ofens steuern kann, und wird
mit Hilfe eines Einlaßventils 6, eines Hauptabsperrventiles 7 und eines Ventils
8 zur Geschwindigkeitsregulierung einer durch das Ofengas betriebenen Turbine 9
zugeführt.
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Die Strömungsgeschwindigkeit des Reaktionsgases durch den Wäscher
5 wird durch einen Regler 17 gesteuert, der auf ein Steuersignal einer weiter unten
beschriebenen Ofenspitzendrucksteuereinrichtung A anspricht. Der Ofenspitzendruck
ändert sich in umgekehrtem Verhältnis zur Strömungsgeschwindigkeit des Gases und
kann daher mit Hilfe der Steuereinrichtung A durch den Regler 17 des Wäschers 5
gesteuert werden.
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Die Turbine 9 ist direkt mit einem Generator 10 gekuppelt und treibt
diesen an. In der Abgasleitung von der Turbine ist ein Auslaßabschaltventil 10 vorgesehen.
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Ferner ist eine Nebenweggasleitung 16, die ein Nebenwegventil 12 enthält,
an einem Ende mit dem Turbineneinlaß
an einem Punkt stromaufwärts
des Turbineneinlaßventils 6 und am anderen Ende mit der Turbinenabgasleitung an
einem Punkt stromabwärts vom Auslaßabschaltventil 11 verbunden.
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Das beschriebene Gasströmungssystem ist mit einem Ofenspitzendruckdetektor
13 versehen, der am Ofengasauslaß am oberen Teil des Blasofens 3 angeordnet ist,
ferner mit einem Turbineneinlaßdruckdetektor 14, der am Einlaß der Turbine 9 in
der Gasströmungsleitung an einem Punkt stromaufwärts des Turbineneinlaßventils 6
angeordnet ist, und schließlich mit einem Drehgeschwindigkeitsdetektor 15 für die
Turbine, der an einem geeigneten Platz zur Bestimmung der Geschwindigkeit der Turbinen-
oder'Generatorwelle angeordnet ist.
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Außerdem ist ein Steuersystem vorgesehen, das mit den erwähnten Detektoren
13, 14 und 15 zusammenwirkt, um verschiedene Variablen festzulegen und den Betrieb
des beschriebenen Ofen- und Turbinensystems zu steuern. Dieses Steuersystem umfaßt
im wesentlichen die Ofenspitzendrucksteuereinrichtung A, die Anzeigesignale von
dem Ofenspitzendruckdetektor 13 empfängt, einen Turbinenregler B, der Anzeigesignale
von dem Turbineneinlaßdruckdetektor 14 und dem Turbinendrehgeschwindigkeitsdetektor
15 empfängt, einen Turbineneinlaßdruckeinsteller C zum Durchführen des Einstellens
im Hinblick auf den Turbinenregler B, einen Belastungsgrenzeneinsteller D zur Durchführung
der Einstellung ebenfalls mit Rücksicht auf den Turbinenregler B, einen Begrenzer
E für die Obergrenze des eingestellten Wertes für den Turbineneinlaßdruck zur Durchführung
der Begrenzung im Hinblick auf den Turbinenregler B, einen Einsteller F für den
Mindestdruckunterschied zur Durchführung der Einstellung im Hinblick auf den Begrenzer
E, wobei Betriebsinformation auch dem Begrenzer E von der Ofenspitzendrucksteuereinrichtung
A zugeht, einen Ofenspitzendruckeinsteller
G zur Durchführung der
Einstellung im Hinblick auf die Ofenspitzendrucksteuereinrichtung A sowie einen
Rückkopplungssignalkreis, der zwischen den Turbinenregler B und die Ofenspitzendrucksteuereinrichtung
A geschaltet ist.
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Bei der Blasofenanlage mit dem oben beschriebenen allgemeinen Aufbau
wird die Turbine g nur betrieben, wenn der Blasofen 3 einen stabilen Hochdruckbetriebszustand
angenommen hat. Demzufolge wird beim Ingangsetzen des Blasofens und wenn keine Luftströmung
vorliegt, die Turbine 9 angehalten, und das Hauptabschaltventil 7 und das Geschwindigkeitsreglungsventil
8 sind völlig geschlossen, wodurch sämtliches vom Blasofen erzeugtes Gas über den
Nebenweg 16 und das Nebenwegventil, das völlig geöffnet ist, strömt. Der Ofenspitzendruck
wird während dieser Zeit aufgrund der regelnden Wirkungsweise des Gaswäschers 4
auf einem konstanten Wert gehalten.
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Ganz allgemein werden Turbine und Generator durch parallele Belastung
mit einer äußeren Kraftquelle betrieben. Während des Betriebes der Turbine 9 wird
das Nebenwegventil 12 völlig geschlossen gehalten, und die Gesamtmenge des erzeugten
Gases muß aus dem Blasofen 3 durch die Turbine 9 strömen, wobei die Energie dieses
Gases in wirksamer Weise wiedergewonnen wird. Zu der gleichen Zeit wird der Turbineneinlaßdruck
durch das Regulierventil 8 unter der Steuerung des Turbinenreglers B gesteuert und
auf dem höchstmöglichen Wert gehalten, bei dem die Waschleistung des Gaswäschers
5 gehalten werden kann, um dadurch den Wärmeabfall in der Turbine und die wiedergewonnene
Energie zu erhöhen. Der Ofenspitzendruck wird während dieser Zeit durch den Gaswäscher
5 auf einem konstanten Wert gehalten, und außerdem wird die Drehgeschwindigkeit
der Turbine 9 mit der der äußeren Kraftquelle synchronisiert und auf diese Weise
auf konstantem Wert gehalten.
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Die verschiedenen Betriebsweisen der Turbine, wie sie für die Zwecke
der erfindungsgemäßen Anlage angewandt werden, sind wie folgt: 1-1. Normalbetrieb
1-1-1. Ingangsetzen der Turbine Angenommen, Nebenwegventil 12 ist vollständig geöffnet,
Turbine 9 angehalten und die Gesamtmenge des im Blasofen erzeugten Gases strömt
nicht durch Turbine 9, sondern durch Nebenwegventil 12. Der Ofenspitzendruck wird
in diesem Falle vom Gaswäscher 5 gesteuert.
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Wenn ein Befehl zum Ingangsetzen der Turbine erfolgt, werden das
Turbineneinlaßventil 6 und das Auslaßabschaltventil 11 geöffnet und in Form eines
vorbereitenden Schrittes zum Starten der Turbine Gas durch die Turbine geleitet.
Der Turbinenstart wird im einzelnen wie folgt durchgeführt: Zunächst wird das Hauptabschaltventil
7 geöffnet und anschließend mit Hilfe des Belastungsgrenzeneinstellers D das die
Geschwindigkeit regulierende Ventil 8 allmählich durch den Turbinenregler B geöffnet,
bis es vollständig offen ist. Zu derselben Zeit wird das Nebenwegventil 1-2 allmählich
geschlossen und anschließend versuchsweise zu dem Zeitpunkt, wenn der Turbineneinlaßdruck
einen geeigneten Wert erreicht, bei einem konstanten Öffnungsgrad gehalten. Zu diesem
Zeitpunkt wird die Turbine 9 allmählich beschleunigt, bis sie die eingestellte Mindestdrehgeschwindigkeit
der Drehge schFrindigkeits steuerung des Turbinenreglers B erreicht, worauf sie
der Geschurindigkeitsregelung unterworfen wird.
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Zu diesem Zeitpunkt wird die Synchronisierung der Turbine mit der
äußeren Kraftquelle automatisch oder von Hand durchgeführt. Wenn Synchronisation
erreicht ist, tritt
ein Turbineneinlaßdrucksteuerungskreis des Turbinenreglers
3, der bis dahin außer Betrieb war, automatisch in Tätigkeit, und der Betrieb der
Turbine unterliegt der Turbinene inlaßdrucksteuerung.
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1-1-2. Belastung Um die Turbine zu belasten, wird das Nebenwegventil
von seinem fur die Synchronisation benötigten Zustand aus weiter geschlossen, bis
es völlig geschlossen ist, worauf die gesamte Gasmenge aus dem Blasofen durch die
Turbine 9 strömt. Danach wird der Turbineneinlaßdruckeinsteller C von Hand so gesteuert,
daß der eingestellte Wert des Turbinenreglers B für den Turbineneinlaßdruck erhöht
wird, worauf das Regulierventil 8 betätigt wird und der Turbineneinlaßdruck aufgrund
dieser Steuerung steigt, wodurch die Turbinenbelastung weiter ansteigt.
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In diesem Falle übersteigt der eingestellte Wert für den Turbineneinlaßdruck,
selbst wenn der eingestellte Wert des Turbineneinlaßdruckeinstellers C auf den Maximalwert
erhöht wird, nie den Druck, der sich dadurch ergibt, daß man die eingestellte Druckdifferenz
zwischen dem Einlaß und dem Auslaß des Gaswäschers 5, die durch den Mindestdruckdifferenzeinsteller
F eingestellt ist, von dem eingestellten Wert des Ofenspitzendruckes subtrahiert,
der aufgrund des Ofenspitzendruckeinstellers G zufolge der begrenzenden Wirkung
des Begrenzers E für den oberen eingestellten Wert des Turbineneinlaßdruckes eingestellt
wird. Folglich wird die Waschwirkung des Gaswäschers 5 kontinuierlich auf dem Normalzustand
gehalten.
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1 . Anhalten der Turbine Nach Empfang eines Befehles zum Anhalten
der Turbine wird das Nebenwegventil 12 allmählich geöffnet, worauf der Turbineneinlaßdruck
zu sinken beginnt. Wenn die Turbinenlast Null wird, wird der Generator 10 automatisch
von der äußeren Kraftquelle abgekuppelt, und die Steuerung des Betriebs der Turbine
geht von der Turbineneinlaßdrucksteuerung zur Geschwindigkeitssteuerung über.
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Das Nebenwegventil 12 wird weiter geöffnet, bis es völlig geöffnet
ist, und das Hauptabsperrventil 7 geschlossen, worauf die Turbine 9 zu arbeiten
aufhört. Das vom Blasofen erzeugte Gas wird zu diesem Zeitpunkt nicht durch die
Turbine 9, sondern in seiner Gesamtheit durch das Nebenwegventil 12 geleitet.
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1-2. Abnormer Betrieb 1-2-1. Plötzliches Ausschalten (tripping) der
Turbine und Abschalten der Belastung In diesem Falle wird der Generator 10 von der
äußeren Kraftquelle durch einen Kreisunterbrecher 17 abgetrennt und das Hauptabschaltventil
7 und bzw oder das die Geschwindigkeit regulierende Ventil 8 rasch geschlossen,
um dadurch Turbine 9 und Generator 10 zu schützen.
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Zu diesem Zeitpunkt steigt der Turbineneinlaßdruck rasch an und damit
verbunden ebenfalls der Ofenspitzendruck. Um einen übermäßigen Druckanstieg zu verhindern,
ist ein PXückkopplungskompensationskreis H vorgesehen, der das Nebenwegventil 12
aufgrund eines das Aussetzen der Turbine oder das Abschalten der Belastung anzeigenden
Signales, das dem Turbinenregler B von dem Abschaltventil 7 bzw. dem Kreisunterbrecher
17 zugeht, öffnet.
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1-2-2. Durchblasen des Blasofens Wenn ein Durchblasen des Blasofens
3 während des Betriebes der Turbine 9 auftritt, was zur Folge hat, daß eine große
Menge Blasofengas augenblicklich in die Turbine strömt, steigt der Ofenspitzendruck
natürlich an. Wenn der Ofenspitzendruck übermäßig hoch wird, spricht ein Überdruckventil,
das am Blasofen angeordnet ist, an, jedoch kann dies verhindert werden, indem man
in Kombination damit eine Einrichtung zum Betreiben eines Ventils für einen abnormen
Nebenweg vorsieht, um das Nebenwegventil 12 nach dem Feststellen eines übermäßig
hohen Ofenspitzendruckes zu öffnen.
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In einem weiteren Beispiel für eine Blasofenanlage, wie sie in Fig.
2 als weiteres Beispiel für eine Ofenanlage gemäß der Erfindung für chemische Umsetzungen
erläutert wird, sind die Teile der Anlage, die sich auf die Strömung von Heißluft
und vom Ofen erzeugten Gas beziehen, im wesentlichen die gleichen, wie die entsprechenden
Teile bei der Anlage gemäß dem Beispiel von Fig. 1. Die Teile des Systems zum Einstellen
und Steuern der Variablen sind zum großen Teil ebenfalls die gleichen wie die entsprechenden
Teile in dem Beispiel gemäß Fig. 1. Derartige übereinstimmende Teile sind durch
übereinstimmende Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Die Abweichungen des zweiten Beispieles von dem ersten Beispiel stellen
sich in den folgenden Merkmalen von Anordnung und Betrieb dar:
Ein
Scheidewandventil 12a mit der Funktion eines Nebenwegventils ist anstelle des Nebenwegventils
12 von Fig. 1 in der Nebenweggasströmungsleitung 16 vorgesehen und wird durch Steuerung
von einer Turbineneinlaßdrucksteuervorrichtung J betätigt, die ihrerseits auf die
Signale des Turbineneinlaßdruckdetektors 14 und des Rückkopplungssignalkreises H
sowie gemäß den eingestellten Werten, die durch den Turbineneinlaßdruckeinsteller
C und den Begrenzer E für den oberen eingestellten Wert des Turbineneinlaßdruckes
anspricht.
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Getrennt von der Turbineneinlaßdrucksteuervorrichtung J ist ein Turbinenregler
Ba vorgesehen, und der erwähnte Rückkopplungssignalkreis H ist zwischen diesen Turbinenregler
Ba und die Steuereinrichtung J geschaltet.
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Der Turbinenregler Ba, der einen nicht dargestellten Belastungssteuerkreis
einschließt, betätigt regelbar das geschwindigkeitsregulierende Ventil 8 aufgrund
von Signalen aus dem tachometrischen Detektor 15 für die Rotationsgeschwindigkeit
der Turbine und gemäß den Werten, die von einem Belastungseinsteller K und dem Belastungsgrenzeneinsteller
D eingestellt sind. Hinsichtlich sämtlicher anderer Baumerkmale ist das System gemäß
Fig. 2 demjenigen gemäß Fig. 1 gleiche Der Betrieb der Blasofenanlage gemäß Fig.
2 mit dem oben beschriebenen Aufbau ist praktisch dem der Anlage gemäß Fig. 1 gleich
mit der Abweichung, daß während bei dem Beispiel gemäß Fig. 1 die Steuerfunktion
der Turbine zugeteilt ist, im Falle des Systems von Fig. 2 das Nebenwegventil diese
Steuerfunktion übernimmt. Im allgemeinen wird die Turbine und der Generator durch
parallele Belastung mit einer äußeren Kraftquelle analog dem System gemäß Fig. 1
betrieben. Während des Betriebs der Turbine 9 wird der Turbineneinlaßdruck automatisch
durch das Scheidewandventil 12a konstant gehalten und der Hauptteil des
im
Blasofen 3 erzeugten Gases wird durch -Turbine 9 strömen gelassen, wobei die Energie
des Gases in wirksamer Weise wiedergewonnen wird. Während dieser Zeit wird der Turbineneinlaßdruck
auf dem höchstmöglichen Wert gehalten, bei dem die Waschtätigkeit des Gaswäschers
5 gehalten werden kann, um dadurch den Wärme abfall in der Turbine und damit die
wiedergewonnene Energie zu erhöhen.
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Außerdem wird während dieser Zeit der Ofenspitzendruck von dem Gaswäscher
5 auf einem konstanten Wert gehalten, und die Turbinendrehgeschwindigkeit wird mit
der der äußeren Kraftquelle synchronisiert und praktisch konstant gehalten.
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Die verschiedenen Betriebsarten der Turbine in dem System gemäß Fig.
2 sind wie folgt: 2-1. Normalbetrieb 2-1-1. Ingangsetzen der Turbine Angenommen,
das Scheidewandventil 12a sei völlig geöffnet, die Turbine 9 stehe still und die
Gesamtmenge des vom Blasofen erzeugten Gases ströme nicht durch Turbine 9, sondern
durch das Scheidewandventil 12a. Der Ofenspitzendruck wird in diesem Falle vom Gaswäscher
5 gesteuert.
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Der Anfangsteil des Vorgehens beim Starten der Turbine ist gleich
dem des Beispiels gemäß Fig. 1, d.h., wenn der Befehl zum Starten der Turbine erteilt
ist, werden Einlaßventil 6 und Auslaßabschaltventil 11 geöffnet und zur Vorbereitung
des Turbinenstarts wird Gas durch die Turbine strömengelassen. Anschließend wird
das Starten der Turbine wie folgt vorgenommen:
Zunächst wird das
Hauptabsperrventil 7 geöffnet und anschließend durch Betätigen des Turbineneinlaßdruckseinstellers
C der eingestellte Wert für den Turbineneinlaßdruck allmählich erhöht, bis sein
oberer Wert erreicht ist, worauf sich das Scheidewandventil 12a allmählich automatisch
schließt und der Turbineneinlaßdruck auf dem Wert gehalten wird, der bei dem Begrenzer
E für den oberen Wert für den Turbineneinlaßdruck eingestellt ist. Aufgrunddessen
übersteigt der Turbineneinlaßdruck niemals den Wert, der erzielt wird, wenn der
vom Mindestdruckunterschiedeinsteller F eingestellte Druckunterschied zwischen Einlaß-
und Auslaßseite des Gaswäschers 5 von dem durch den Ofenspitzendruckeinsteller G
eingestellten Wert für den Ofenspitzendruck subtrahiert wird. Folglich wird die
Waschtätigkeit des Gaswäschers kontinuierlich auf dem normalen Zustand gehalten.
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Zu diesem Zeitpunkt wird das geschwindigkeitsregulierende Ventil
8 von dem Lastbegrenzer D durch den Turbinenregler Ba allmählich geöffnet, worauf
die Turbine allmählich beschleunigt wird, bis ihre Geschwindigkeit schließlich den
Mindestwert erreicht, der von der Geschwindigkeitssteuerung des Turbinenreglers
Ba eingestellt ist und die Turbine 9 daraufhin der Drehgeschwindigkeits regelung
unterworfen wird.
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Zu diesem Zeitpunkt wird die Synchronisation der Turbine mit der
äußeren Xraftquelle automatisch oder von Hand durchgeführt. Wenn die Synchronisation
erreicht ist, wird der oben erwähnte Belastungssteuerungskreis des Turbinenreglers
Ba, der bis dahin ausgeschaltet war, automatisch tätig, und der Betrieb der Turbine
wird unter Belastungsregelung durchgeführt.
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2-1-2. Belastung der Turbine Der eingestellte Wert für die Belastung
wird mittels des Belastungseinstellers K über Turbinenregler Ba erhöht, worauf sich
das geschwindigkeitsregelnde Ventil 8 öffnet und die Turbinenlast erhöht wird. Zu
der gleichen Zeit erreicht das Scheidewandventil 12a automatisch seinen völlig geschlossenen
Zustand, um den Turbineneinlaßdruck konstant zu halten, und die gesamte Menge des
vom Blasofen erzeugten Gases strömt durch Turbine 9.
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2-1-3. Anhalten der Turbine Auf den Befehl zum Anhalten der Turbine
wird das geschwindigkeitsregulierende Ventil 8 mittels des Belastungseinstellers
K durch den Turbinenregler Ba geschlossen, worauf die Turbinenlast abzunehmen und
gleichzeitig das Scheidewandventil 12a sich zu öffnen beginnt. Wenn die Turbinenlast
Null erreicht hat, wird der Generator 10 automatisch von der äußeren Kraftquelle
abgekuppelt, und die Steuerung des Turbinenbetriebs geht von der Belastungssteuerung
auf die Geschwindigkeitssteuerung über.
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Das geschwindigkeitsregulierende Ventil 8 wird weiter mittels des
Belastungsgrenzeneinstellers D durch den Turbinenregler Ba geschlossen, bis es vollständig
geschlossen ist, worauf die Turbine 9 zu arbeiten aufhört. Danach wird mittels des
Turbineneinlaßdruckeinstellers C der eingestellte Wert für den Turbineneinlaßdruck
auf seine Untergrenze erniedrigt, worauf sich das Scheidewandventil 12a allmählich
öffnet, bis es völlig geöffnet ist.
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Zu diesem Zeitpunkt strömt kein vom Blasofen erzeugtes Gas mehr durch
die Turbine 9, sondern in seiner Gesamtheit durch das Scheidewandventil 12a.
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2-2. Abnormer Betrieb 2-2-1. Plötzlicher Ausfall der Turbine und
Abschalten der Belastung.
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Diese Art des abnormen Betriebes und Gegenmaßnahmen dagegen können
dem Abschnitt 1-2-1. mit der Abweichung entnommen werden, daß statt Nebenwegventil
12 Scheidewandventil 12a zu setzen ist.
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2-2-2. Durchblasen des Blasofens Diese Art des abnormen Betriebes
und die Gegenmaßnahmen dagegen sind ebenfalls dem entsprechenden Abschnitt 1-2-2.
mit der Abweichung zu entnehmen, daß statt Nebenwegventil 12 Scheidewandventil 12a
zu setzen ist.
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Bei der Ofenanlage für chemische Umsetzungen gemäß der Erfindung
wird somit das Reaktionsgas aus dem Wäscher 5 dazu verwendet, eine stromabwärts
vorgesehene Turbine mit angeschlossenem Generator anzutreiben, während die Ofenspitzendrucksteuerung
durch den Gaswäscher ausgeführt wird, wodurch die Energie des Reaktionsgases in
wirksamer Weise ausgenutzt wird.
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Außerdem wird der maximal erzielbare Druck des Turbineneinlaßgases
erzielt, da die Waschwirkung des Reaktionsgaswäschers im stationären Zustand positiv
gehalten und der Turbinenwärmeabfall erhöht wird, wodurch es möglich ist, die maximal
mögliche Wiedergewinnung der Energie zu erzielen. Außerdem ist aufgrund des Vorsehens
eines bEebenwegventils nicht nur die Möglichkeit gegeben, die Gasströmungsgeschwindigkeit
zum Zeitpunkt des Startens und Außerbetriebsetzens der Turbine zu ändern und einzustellen,
sondern es werden auch viele andere Möglichkeiten verwirklicht, wie ein Schutz des
Reaktionsofens
und der Kombination aus Turbine und Generator für
den Fall, daß das System in einen abnormen Betriebszustand gerät.
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Wenn die Ofenanlage für chemische Umsetzungen gemäß der Erfindung
in einem Blasofensystem einer eisen- und stahl erzeugenden Anlage betrieben wird,
und dabei zu einer bemerkenswerten Wirksamkeit fuhrt, so ist es selbstverständlich
auch möglich, daß diese Anlage zu ähnlich überlegenen Wirkungen führt, wenn sie
auf andere Systeme übertragen wird, wie beispielsweise auf ein System aus einem
chemischen Umsetzungsgefäß, aus dem unter hohem Druck staubenthaltendes Gas austritt,
und einer Expansionsturbine, die von dem Hochdruckgas angetrieben wird.