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Zangenartige Vorrichtung zum Zähne ziehen
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Die Erfindung bezieht sich auf eine zangenartige Vorrichtung zum
Zähneziehen.
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Bei üblichen, als Greifzangen ausgebildeten Zahnziehvor richtungen
ergeben sich in der Praxis Schwierigkeiten, wenn die Zange nicht dem Kraftfluß der
Hand entsprechend an den Zahn angesetzt wird oder angesetzt werden kann; dies kann
nämlich dazu führen, daß der Zahn infolge ungünstiger Krafteinleitung abbricht,
was insbesondere dann nachteilig ist, wenn sich die Bruchstelle im Bereich der Zahnwurzel
befindet.
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Es sind Vorschläge bekanntgeworden ( DOS 1541 204, DGBM 7417 698,
DOS 2046 418 ), die die Anwendung von Vibration zum Zähneziehen vorschlagen, jedoch
in vielerlei Hinsicht nachteilhaftig sind: Das DGSM 7417 698 zeigt eine konventionelle
Zabnziehzange, die durch einen Pulsator, der über einen Sattel auf dem umliegenden
Zahnbereich abgestützt ist, in Aufwärtsbewegung versetzt wird. Nachteilig ist, daß
am Abstutzsattel,
neben der ohnehin unerwünschten Reaktionskraft,
auf Grund des Verhältnisses der bewegten Masse - zumindest bei höherer Frequenz
- die Schwingung abgesetzt wird, so daß das Gerät für hochfrequente Schwingung ungeeignet
ist, abgesehen davon, daß die Anordnung hinsichtlich Platzbedarf und Handhabung
unbefriedigend ist.
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In der DOS 2046 418 wird ein Gerät vorgeschlagen, das einen nicht
gezeigten Instrumentenhalter mittels zweier Exzenter in oszillierende Drehschwingung
verstzt. Dieser Schwingungserreger kann nur niederfrequent betrieben werden. Besonders
nachteilig ist, daß Zähne nur gelockert, nicht aber gezogen werden können; es sind
also insgesamt 2 Geräte erforderlich. Weiterhin sind Drehschwingungen nur bei den
ohnehin leicht zu ziehenden Schneidezähnen vorteilhaft, wobei die Achse vom Instrumententräger
zum Zahn stets geradlinig verlaufen muß, was die Handhabung erschwert.
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Die Erfindung zielt nun darauf ab, eine Vorrichtung ohne die oben
aufgezeigten Mängel zu schaffen, mit der Zähne auf einfachst handzuhabende Weise
gelockert und ohne nennenswerten Aufwand an Muskelkraft sowie ohne Gefahr eines
Abbrechens gezogen werden können. Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich
dadurch aus, daß die gelenkig miteinander verbundenen und mit Handgriffen versehenen
Zangenschenkel an ihren freien Enden mit zugeordneten, relativ zu diesen bewegbaren
Schwingbacken verbunden sind, die ihrerseits an einen Schwinger angelenkt sind,
der am Handgriff eines der Zangenschenkel abgestützt ist.
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Diese einfach zu handhabende Vorrichtung ermöglicht es, durch die
in den Zahn eingeleitete Schwingungsenergie die Verbindung zwischen dem Zahn und
dem Kiefer und insbesondere die Haftverbindung zwischen dem Zahn und dem diesen
umgebenden Zahnfleisch zu lockern bzw. zu lösen, so daß der Zahn ohne großen Kraftaufwand
gezogen werden kann.
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Bei einer in konstruktiver Hinsicht besonders vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung weist der Schwinger einen mit den Schwingbacken gelenkig verbundenen
Kopf auf, von dem sich in der Symmetrieachse der Zangenschenkel bzw.
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-handgriffe ein gegebenenfalls von einer Wicklung umgebener Schwingerstab
wegerstreckt, der von einem der Handgriffe mit gegenseitigem Abstand abstehende
Lagerblöcke durchsetzt, welche Polschuhe mit Spulenwicklungen abstützen.
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Vorzugsweise ist der Schwinger nach dem elektrodynamischen oder elektromagnetischen
Prinzip ausgebildet und es ist zwischen einem Anschlag am Schwingerstab und zumindest
einem der Lagerböcke eine Ringscheibeaus elastischem Material angeordnet.
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Der Schwinger kann alternativ auch nach dem magnetostriktiven Prinzip
ausgebildet sein.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend an
Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Draufsicht auf eine Vorrichtung gemäß der Erfindung,
Fig. 2 eine teilweise geschnittene Seitenansicht der Vorrichtung nach Fig. 1 und
Fig. 3 in einer ähnlichen Ansicht wie Fig. 1 einen Teil einer anderen Ausführungsform
der Erfindung.
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Die dargestellte zangenartige Vorrichtung weist zwei mit Handgriffen
1, 2 versehene und durch einen Zapfen 3 gelenkig miteinander verbundene Zangenschenkel
4, 5 auf. Vom freien Ende jedes Zangenschenkels erstreckt sich ein Zapfen 6 weg,
mit welchem der Schenkel in ein Langloch 7 eines zugeordneten Schwingbackens 8 bzw.
9 eingreift, wobei am Zapfen 6 Distanzscheiben und ein Sicherungsring 6' vorgesehen
sind (dgl. Fig. 2). Die Schwingbacken 8, 9 liegen zwischen den Zangenschenkeln 4,
5 und sind an ihrem hinteren Ende gemeinsam an einen Kopf 10 eines Schwingers angelenkt.
An ihrem vorderen Ende tragen die Schwingbacken 8, 9 auswechselbare Extraktionsbacken
11, 12, die mittels Klemmschrauben 13 in den Schwingbacken lösbar verankert sind.
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Am Handgriff 2 des Zangenschenkels 5 sind mit gegenseitigem Abstand
zwei Lagerböcke 14 15 aus Isoliernaterial, z.B. aus Kunststoff, montiert, die sich
gegen den Handgriff 1 des anderen Zan5nschenkeIs 4 hin erstrecken und zur Lagerung
eines stabförmigen Schwingers 16 mit oder ohne Polarisationswicklung 16 dienen,
der nach dem elektrodynamischen bzw.
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dem elektromagnetischen Prinzip arbeitet. Zwischen den Lagerbücken
14, 15 sind ferner Polschuhe 17, 18 mit Erregerwicklungen 17', 18' angeordnet. Der
mit dem Schwingerkopf 10 verbundene, aus weichmagnetischem Material bestehende Schwingerstab
16 durchsetzt den in Fig. n rechten Lagerbock 15, wobei zwischen diesem und dem
Schwingerkopf 10 eine Ringscheibe 19 aus elastischem Material angeordnet ist, und
erstreckt sich in der Symmetrieachse der Zangenschenkel zum linken Lagerbock 14
und durch diesen hindurch. Wie die Zeichnung zeigt, hat der
Schwingerstab
16 Abschnitte vergrößerten Durchmessers, die in der Ruhelage innerhalb der Erstreckung
der Polschuhe 17, 18 jeweils in einer Schulter in einen kleindurchmeßrigen Schwingerabschnitt
übergehen. Auf der Außenseite des linken Lagerbockes 14 sind auf das freie Ende
des Schwingerstabes 16 der Reihe nach eine elastische Ringscheibe 20, eine Beilagscheibe
21 und eine Einstellmutter 22 aufgeschraubt. Mit Hilfe der Einstellmutter-22 kann
die Bedervorspannung der elastischen Ringscheiben 19, 20 und damit die Größe der
auf den Schwingerstab 16 im Betrieb einwirkenden elastischen Riickstellkraft eingestellt
werden. Die Zwischenringscheiben 19, 20 begrenzen zugleich die Schwingungsamplitude;
für die Ringscheiben können Materialien mit verschiedenen Federkennlinien verwendet
werden. Wesentlich ist, daß durch die vorstehend erläuterte Maßnahme das Schwingungsverhalten
des Schwingungssystems, d.h. die Eigenresonanz, die Schwingungsimpedanz und die
Amplitude, den jeweiligen Drfordernissen entsprechend angepaßt werden kann. Das
Schwingungssystem wird vorteilhaft so betrieben, daß es sich in Resonanz befindet.
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Im Betrieb wird die Vorrichtung an einen Zahn angesetzt und an die
Erregerwicklungen 17', 18' Wechselstrqm angelegt, u.zw. vorzugsweise in einem niederfrequenten
Bereich von z.B.
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unter 50 Hz, d.h. einer Frequenz, die vom Menschen nicht als unerträglich
empfunden wird. Der Schwingerstab 16 und die mit diesem verbundenen Vorrichtungsteile
oszillieren dann in Richtung des Pfeiles P in Fig. 1. Es sei bemerkt,. daß der zu
ziehende Zahn und das diesen umgebende Zahnfleisch zum Schwingungssystem gehören.
Da das Zahnfleisch viskoelastisches Verhalten zeigt, tritt eine Lockerung des Verbundes
Zahn-Zahnfleisch ein.
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Das in Fig. 3 gezeigte Ausführungsbeispiel eignet sich für die Schwingungserzeugung
im Ultraschallbereich, d.h.
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in einem Frequenzbereich von über 20.000 lIz. Der stabförmige Schwinger
23, der von einer Polarisationswicklung 23' umgeben ist, besteht aus einem t:iagnetostriktiven
Material und ist im linken Lagerbock 14 fest eingespannt, wobei zwischen diesem
Laerbock und den Polschuhen 17', 18' ein Zwischenring 24 und eine Anschlagscheibe
25 für den Schwinger 1 vorgesehen sind. Der Schwingerkopf 10 führt im Betrieb Schwingungen
in Richtung des Pfeiles P' aus. Am tibergang Zahn-Zahnfleisch wird Schwingungsenergie
zum Lösen der Haftverbindung freigesetzt.
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Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 könnte der Schwinger auch aus
eine piezoelektrischen Material bestehen und mit einer entsprechenden Stromversorgung
versehen sein.
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Es versteht sich, daß die Frequenz und die Amplitude des Schwinguz;serzeugers
dem jeweils verwendeten Satz von Extraktionsbacken 11, 12 und der Zahngröße angepaBt
werden kann. Die Extraktionsbacken werden ihrerseits @@@@@@@@@@@@ dem jeweiligen
Zahntyp und der Zahnstellung entsprec'lend ausgebildet und in den Schwingbacken
8, 9 montiert.