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Hängebahnlokomotive bzw. -zugmaschine fUr die Befahrung von
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Grubenstrecken Die Erfindung betrifft eine Hängebahnlokomotive bzw.
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-zugmaschine für die Befahrung von Grubenstrecken, die einen mit den
Antriebsaggregaten ausgerüsteten, an der Fahrschiene aufgehängten mittleren Fahrzeugabschnitt
und endseitig, vorzugsweise abzukuppelnde einzeln verfahrbare, Fahrerkabinen besitzt,
welche mindestens die vom Fahrer zu bedienenden Steuervorrichtungen für den Fahrbetrieb
und für eine Sicherheitsbremsvorrichtung aufweisen, wobei letztere außerdem geschwindigkeitsabhängig,
z.B.
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durch einen Fliehkraftauslöser, in die Bremsstellung steuerbar ist.
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Hängebahnen-Zugmaschinen vorgenannter Gattung (insbesondere solche
von Einschienenhängebahnen) haben meist eine geringere vertikale Bauhöhe als die
von ihnen gezogenen, vielfach zu einem längeren Zug zusammengestellten Transport
fahrzeuge bzw.
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-wagen, Transportbehälter, Hubbalken od. dgl.. Außer den Transportfahrzeugen
für die Materialbeförderung werden von den Zügen auch Fahrzeuge für die Personenbeförderung
mitgeführt. Das Maß der Boden freiheit zwischen der Unterseite der Fahrerkabine
und der Streckensohle ist meistens größer als der Abstand zwischen den Unterseiten
der Transportwagen und der Streckensohle. Der Unterschied der Maße der Bodenfreiheit
der verschiedenen Zugabschnitte kann beträchtlich sein. In den von vorgenannten
Hängebahnen befahrenen, meist unzulänglich beleuchteten Grubenstrekken läßt sich
trotz öfterer Begehungen oder sonstiger Kontrollen
nicht mit absoluter
Sicherheit ausschließen, daß aus dem Hangenden aus gebrochene Gesteinsbrocken oder
auch früher verlorene Transportgüter in den Fahrbereich des Hängebahnzuges auf der
Streckensohle zu liegen kommen. Während besonders große Hindernisse von dem in Fahrtrichtung
am entsprechenden Zugende in der Fahrerkabine sitzenden Fahrer im Lichtkegel eines
Scheinwerfers erkannt werden, so daß der Zug rechtzeitig angehalten werden kann,
bilden die kleineren Hindernisse - die möglicherweise überfahrbar erscheinen - eine
ernsthafte Gefahr, da sie den Zug im Bereich der hinter der Kabine folgenden und
die kleinste Bodenfreiheit aufweisenden Fahrzeuge blockieren können und dann ursächlich
für erhebliche Schäden und schwere Unfälle werden können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Hängebahnzugmaschine
im Bereich der jeweils in Fahrtrichtung des Zuges vorderen Kabine mit einer gewissermaßen
automatisch eine Gefahr erkennenden und deren Folgen verhindernden Hilfsvorrichtung
auszurüsten.
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Die Erfindung ist demgemäß dadurch gekennzeichnet, daß die in Fahrtrichtung
vordere Fahrerkabine mit einer das Maß der Bodenfreiheit bzw. die Streckensohle
auf Hindernisse kontrollierenden Höhentastvorrichtung versehen und diese mit einem
Steuerorgan der Sicherheitsbremsvorrichtung verbunden ist, derart, daß bei festgestellter
Gefahr sofort automatisch von der Tastvorrichtung aus das Schließen der Bremse herbeigeführt
wird.
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Alle gefährlichen, auf der Streckensohle liegenden Hindernisse, die
zunächst gerade noch Uberfahrbar erscheinen, werden nunmehr mit Hilfe der an der
Unterseite der Fahrerkabine
angeordneten Höhentastvorrichtung augenblicklich
daraufhin überprüft, ob die Gefahr des Hängenbleibens an den im Zug nachfolgenden
Fahrzeugen besteht. Wenn die Höhentastvorrichtung an das Hindernis anstößt, wird
durch die von der Tastvorrichtung betätigte Steuerung der Sicherheitsbremse der
gesamte Zug sofort angehalten. Das Hindernis könnte mithin mindestens teilweise
von der Fahrerkabine oder der Zugmaschine überfahren werden; es gelangt aber nicht
unter die Transportfahrzeuge, worunter sich möglicherweise auch Fahrzeuge für den
Personentransport befinden. Nach Ausräumen des Hindernisses und Lüftung der Bremse
kann der Fahrbetrieb wieder aufgenommen werden. Bei den Sicherheitsbremsen handelt
es sich in der Regel um mechanische Bremwer die hydraulisch en sen, die hydraulisch
in Offenstellung gehalten und durch Lüftung der Steuerleitung in die Bremsstellung
gelangen. Die Ausrüstung der Fahrerkabine der Zugmaschine mit der Höhentastvorrichtung
hat den Vorteil, daß die Tastvorrichtung sich immer an dem in Fahrtrichtung weisenden
Kopf eines Zuges befindet. Diese Kabinen befinden sich in einem so großen Abstand
von den nachfolgenden Transportfahrzeugen, daß die eingeleitete Abbremsung des Zuges
ausreicht, ein Überfahren von Hindernissen durch die Transportfahrzeuge auszuschließen.
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Eine zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß
beide Fahrerkabinen der Zugmaschine bodenseitig eine ein Steuerorgan der Sicherheitsbremsvorrichtung
betätigende Höhentastvorrichtung besitzen. Es sind damit ohne besondere Vorkehrungen
jeweils beide Zugenden durch die dort vorzusehenden Fahrerkabinen mit Tastvorrichtungen
gegenüber dem Oberfahren von Hindernissen abgesichert. Die Lösbarkeit der Fahrerkabinen
von dem die Antriebsaggregate tragenden Teil der Zugmaschine ist an sich bekannt.
Die Verwendung solcher vom Mittelteil einer Zugmaschine abkuppelbaren, jeweils mit
Tastvorrichtungen versehenen
Fahrerkabinen hat den Vorteil, daß
sich jeweils mit Sicherheit, beim Eingliedern der Transport fahrzeuge zwischen die
beiden Fahrerkabinen,an beiden Zugenden die Höhentastvorrichtungen befinden.
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Eine einfache bauliche Lösung der Erfindung kennzeichnet sich dadurch,
daß die Höhentastvorrichtung jeweils nahe dem äußeren Ende der Fahrerkabine vorgesehen
und aus einem in Längsrichtung der Fahrstrecke schwenkbar aufgehängten Tastkörper
gebildet ist. Dieser Tastkörper ist in der Ruhestellung bei normalem Fahrbetrieb
ausreichend arretiert. Erst durch den beim Anfahren eines Hindernisses auftretenden
größeren Widerstand soll das Verschwenken des Tastkörpers eintreten, wodurch das
Lüften der zur Sicherheitsbremse führenden hydraulischen Steuerleitung herbeigeführt
wird. Die Steuerleitungen erstrecken sich über die gesamte Zuglänge über die Verbindungsbereiche
zwischen den Fahrzeugen hinweg. Die Sicherheitsbremsvorrichtung ist in der Regel
bei oder in der Nähe der Zugmaschine vorgesehen.
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Der Tastkörper ist zweckmäßig etwa so breit wie die Fahrerkabine
bemessen. Dadurch wird der von den Transportfahrzeugen befahrene Bereich einer Strecke
hinreichend abgesichert.
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Die Höhentastvorrichtung kann aus einer Gruppe nebeneinander angeordneter
Schwenkkörper gebildet sein. Diese sind auf einer gemeinsamen Schwenkachse angeordnet
und betätigen ein einziges Steuerorgan.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß
die Tastvorrichtung längen- bzw, höheneinstellbar ist. In manchen Grubenstrecken
sind die Fahrschienen höher oder tiefer angeordnet. Die Einstellbarkeit der Tastvorrichtung
erlaubt
hier eine schnelle Anpassung an andere Verhältnisse, beispielsweise an ein gröReres
oder kleineres Maß der Bodenfreiheit zwischen den Fahrzeugen und der Streckensohle.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise
veranschaulicht.
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Fig. 1 zeigt eine von einer Einschienenhängebahn befahrene Grubenstrecke
im Querschnitt; Fig. 2 zeigt einen Hängebahnzug in Seitenansicht in einem Streckenabschnitt;
Fig, 3 zeigt das Schema einer Höhentastvorrichtung mit Steuerorgan.
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Bei der aus Fig. 1 ersichtlichen Anordnung einer Einschienenhängebahn
ist die Fahrschiene 1 am Streckenausbau aufgehängt. An der Fahrschiene ltmittels
an sich bekannter Laufwerke 15 geführt ist der aus einer Zugmaschine sowie aus Transportfahrzeugen
zusammengestellte Hängebahnzug 2.
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Der aus Fig. 2 ersichtliche Hängebahnzug besteht aus der Zugmaschine
3 und den Transportfahrzeugen 4. Die Transportfahrzeuge können für die Materialbeförderung
ausgebildet sein; zu gewissenZeiten werden in einem solchen Zug aber auch Fahrzeuge
für die Personenbeförderung mitgeführt. Die Zugmaschine besteht aus dem mit den
Antriebsaggregaten 16 ausgerüsteten, an der Fahrschiene aufgehängten mittleren Fahrzeugabschnitt
5 und aus zwei Fahrerkabinen 6. Die Fahrerkabinen sind mit den Endseiten des mittleren
Fahrzeugabschnittes abkuppelbar verbunden und mit entsprechenden Fahrwerken einzeln
verfahrbar an der Fahrschiene aufgehängt. Die abkuppelbare Anordnung der Fahrerkabinen
dient dazu, daß an beiden Enden des Zuges je eine Fahrerkabine
angekuppelt
werden kann und solche Fahrerkabinen stets in Fahrtrichtung vorn sind und eine Streckenbeobachtung
durch den Fahrer erlauben.
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Der mittlere Fahrzeugabschnitt der Zugmaschine ist mit einer Sicherheitsbremsvorrichtung
7 versehen. Es handelt sich um eine mechanische Bremse3 die hydraulisch gelüftet
wird.
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Es besteht aber auch die Möglichkeit, eine zusätzliche Sicherheitsbremsvorrichtung
7a vorzusehen. Die Sicherheitsbremsvorrichtungen sind geschwindigkeitsabhSngig,
z.B. durch einen Fliehkraftauslöser, steuerbar. Die Steuerleitungen für die Sicherheitsbremsvorrichtungen
sind in einer aus der Zeichnung nicht ersichtlichen Weise bis zu den Fahrerkabinen
6 geführt.
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In den Fahrerkabinen befinden sich die vom Fahrer zu bedienenden Steuervorrichtungen
für den Fahrbetrieb und auch für samtliche Bremseinrichtungen, soweit sie manuell
zu betätigen sein sollen.
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Die Fahrschienen 1 sind in der Grubenstrecke in der Regel so angeordnet,
daß ein ausreibhendes Maß X an Bodenfreiheit zwischen der Unterseite der Zugmaschine
bzw. deren Kabinen 6 und der Streckensohle verbleibt. In'vielen Fällen besitzen
die Transport fahrzeuge 4 gegenüber der Zugmaschine 5 eine größere Höhe, wodurch
sich ein kleineres Maß Y als Bodenfreiheit zwischen Fahrzeugunterseite und Streckensohle
ergibt. Dies kann dazu führen, daß der Zug mit den Fahrerkabinen 6 und dem Fahrzeugabschnitt
5 der Zugmaschine ein auf der Streckensohle liegendes kleineres Hindernis überfährt,
das aber anschließend mit den tiefer reichenden Fahrzeugen kollidiert.
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Gemäß der Erfindung sind deshalb nunmehr die Fahrerkabinen 6 an ihrer
Unterseite mit einer das Maß X bzw. Y der
Bodenfreiheit bzw. die
Streckensohle auf Hindernisse 8 kontrollierenden Höhentastvorrichtung 9 versehen.
Diese Tastvorrichtungen 9 sind jeweils mit einem Steuerorgan 10 (Fig. 3) verbunden,
das in der Steuerleitung 11 zur Sicherheitsbremsvorrichtung angeordnet ist. Wenn
diese Tastvorrichtung 9 gegen das Hindernis 8 stößt, wird das Steuerorgan 10 in
die Entlüftungsstellung gebracht, so daß die Sicherheitsbremsvorrichtung zwangsweise
einfallen muß und der fahrende Zug sofort zum Stehen gebracht wird. Das Hindernis
8 kommt dadurch nicht mehr in den Bereich der Transportfahrzeuge 4, so daß dort
keine Schäden oder Personenverletzungen erfolgen können.
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Wie aus Fig, 2 ersichtlich, sind beide Kabinen 6 mit den Tastvorrichtungen
9 versehen. Es werden dadurch in jeder Fahrtrichtung die auf der Streckensohle liegenden
zu großen Hindernisse 8 festgestellt und Unfälle vermieden.
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Eine einfache Ausbildung der Tastvorrichtung besteht in der Verwendung
eines an dem äußeren Ende der Fahrerkabine am Kabinenboden schwenkbar aufgehängten
Tastkörpers 9. Die Schwenkung erfolgt in Streckenlängsrichtung. Der Tastkörper ist
derart aufgehängt, daß eine Schwenkung erst beim Anfahren des Hindernisses 8 eintreten
kann.
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Wie Fig, 1 zeigt, kann der Tastkörper 9 etwa die Breite der Fahrerkabine
aufweisen. Es können außerdem mehrere Tastkörper geringerer Breite nebeneinander
angeordnet sein, die aber jeweils auf ein gemeinsames Steuerorgan 10 einwirken.
Die Tastkörper sind längen- und höheneinstellbar ausgebildet.
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Fig, 3 veranschaulicht beispielsweise einen in Streckentgngsrichtung
schwenkbar gelagerten Tastkörper 9. Der Tastkörper 9 arbeitet mit einem auf der
Schwenkachse 12 befestigten
Exzenter 13 zusammen, Der Exzenter
stützt einen Stößel des Steuerorgans 10, der sich beispielsweise unter Federwirkung
bei ausgeschwenkter Stellung des Tastkörpers 9 abwärts bewegt und dadurch die Steuerleitung
11 der Sicherheitsbremsvorrichtung an eine Entlüftungsleitung 14 anschließt.