DE2630869B2 - Poröse Formkörper aus teilchenförmigen! Zinkoxid mit großer Oberfläche und von großer Festigkeit sowie Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Poröse Formkörper aus teilchenförmigen! Zinkoxid mit großer Oberfläche und von großer Festigkeit sowie Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
Bei einer Vielzahl chemischer Verfahren, wie beispielsweise bei der Synthese und bei der Umformung
von Kohlenwasserstoffen, bei der Ammoniaksynthese usw, werden Katalysatoren verwendet, von denen viele
aus Metallverbindungen bestehen oder solche enthalten,
wie beispielsweise Nickel-, Eisen-, Kupfer- oder Chromverbindungen, die durch bestimmte Verunreinigungen
oder im Verfahrensstrom vorhandene Komponenten entweder zeitweise desaktiviert oder dauernd
vergiftet werden können. Unter den Stoffen, die zur dauernden Vergiftung führen, sind Schwefelwasserstoff
und verschiedene organische Schwefelverbindungen von besonderer Bedeutung. Es ist daher bei diesen
Katalysatoren wesentlich, daß Schwefel aus dem Verfahrensstrom entfernt wird, um einen Kontakt
zwischen ihm und den Katalysatoren zu verhindern.
Zur Entfernung des Schwefels sind schon versch'cdene
Verfahren vorgeschlagen worden, von denen mehrere gebräuchlich sind, wie beispielsweise das
Waschen mit Schwefelsäure, die Adsorption an Aktivkohle oder die Absorption oder Chemisorption
durch verschiedene Materialien. In manchen Fällen wird bei Beschickungen mit hohem Schwcfclgchalt eine
Kombination von verschiedenen Entschwcfclungsvcrfahrcn angewandt.
Ein Stoff, der sich als besonders geeignet für die Verringerung des Schwefclgehallcs in Verfahrensströmen
bis zu einem annehmbaren Gehalt erwiesen hat, ist Zinkoxid. So ist aus der US-PS 18 68 096 ein Verfahren
bekannt, bei dem ein Wassergasstrom über eine oder mehrere aus Zinkoxid oder Zink- und Chromoxid
bestehenden Massen geleitet wird, bevor er mit einem für die Mcthanolhcrslelliing bestimmten Katalysator in
Berührung gebracht wird, der gegenüber einer Vergiftung mit Schwefel äußerst empfindlich ist. Wenn das
Zinkoxid als Kntschwefclungsmiltel verwendet wird, wird es in Zinksulfid überführt. Die Lebensdauer einer
Beschickung aus Zinkoxid in einem Hnlschwcfclungsreaktor hängt offensichtlich von dem Schwcfclgehall des
zu behandelnden Ausgangsmaterials ab. Trotzdem ist auch die maximale Ausnutzung des Zinkoxids selbst von
Bedeutung. In dieser Hinsicht spielen für die Lebensdauer der Zinkoxidbeschickung das Ausmaß der
Verfügbarkeit des Zinkoxids für die Entschwefelung sowie die Menge an Zinkoxid, die in einem bestimmten
Reaktorvolumen enthalten sein kann, eine große Rolle..
Die Menge an normalem Zinkoxid, die in einem gegebenen Volumen enthalten sein kann, hängt von
seiner Reinheit und seinem Schüttgewicht ab. Ein Produkt von geringer Reinheit hat von vornherein den
Nachteil, daß inaktive Verunreinigungen einen Teil des Reaktorvolumens besetzen, und zwar mehr oder
weniger unmittelbar proportional zum Gehall der Verunreinigungen im Zinkoxid. Daher ist ein normales
Zinkoxid hoher Reinheit äußerst erwünscht. Das Füllgewicht für einen Reaktor ist unmittelbar proportional
zum Schüttgewicht, d. h. zum Gewicht eines gegebenen Produktvolumens, so daß leichte, flockige
Zinkoxide stöchiometrisch von vornherein nachteilig sind, da verhältnismäßig geringe Gewichtsanieile dieses
Produktes den zur Verfügung stehenden Reaktorraum schon ausfüllen.
Das Ausmaß der Verfügbarkeit des Zinkoxids für die Umsetzung mit Schwefelwasserstoff und anderen
schwefelhaltigen Verbindungen ist eine Funktion seiner spezifischen Oberfläche, d. h. der Oberfläche eines
Gramms Feststoff; zuweilen wird die spezifische Oberfläche einfach als Oberfläche bezeichnet. Es ist
bekannt, daß Feststoffe in Form feiner Teilchen eine größere spezifische Oberfläche und eine größere
Reaktivität besitzen als solche aus größeren Teilchen und daß Feststoffe in einem aktiven oder feinverteilten
Zustand durch thermische Zersetzung einer Muttersubstanz hergestellt werden können, aus der eine flüchtige
Komponente in Freiheit gesetzt wird. Aus der US-PS 18 78 390, die sich auf die Herstellung von Katalysatoren
für die Mathanolherstellung bezieht, ist es bekannt,
daß Katalysatoren aus Zinkoxid oder einem Gemisch aus Zinkoxid und Chromoxid bescwders wirksam sind,
wenn sie durch Erhitzen uer basischen Carbonate
hergestellt worden sind. Die Herste .ung eines hochreaktiven Zinkoxids von außerordentlich geringer
Teilchengröße durch Erhitzen von mit Ammoniak umgesetztem Zinkcarbonat (ammoniated zinc carbonate)
ist aus der US-PS 28 98 191 und der SU-PS 3 08 976 bekannt. Aus der US-PS 34 41 370 sind auch bereits die
Vorteile bekannt, die durch Steuern der Oberflächengröße von Zinkoxid bei der Verwendung des Zinkoxids
zur Entfernung von Schwefelbestandteilen aus Indusiricgasströmen
bekannt: Zinkoxide mit Oberflächengrößen von über 30 m2/g sollen dabei von besonderer
Bedeutung sein. Die Herstellung dieser Zinkoxide mit großer Oberfläche geschieht durch ein Naßverfahren
mit Ausfällung von Zinkcarbonat, woran sich eine Calcinicriing zur Umwandlung in Zinkoxid anschließt.
Obwohl eine große Oberfläche ein Haupterfordernis für das Zinkoxid ist, das zur Entschwefelung von
Indusiriegasströmen verwendet werden soll, ist es doch
in gleicher Weise wichiig, daß das Zinkoxid in einer Form vorliegen soll, die sich zum Beschicken von
Reaktortürmen eignet. Die physikalische Form muß derart sein, daß eine angemessene Widerslandsfähigkeit
gegenüber der verhältnismäßig rauhen Behandlung beim Transport usw. vorliegt. Ebenfalls erforderlich isi
ein hohes Schültgewicht, damit in ein bestimmtes Volumen ein angemessenes Gewicht eingebracht
werden kann. Da sieh das Schüllgewicht mit dem Erfordernis der Darbietung einer großen Oberfläche
zur Erhöhung des Ausmaßes der Verfügbarkeit und der Reaktivität in der Weise ändert, dall normalerweise
äußerst feinverteilte Feststoffe ein nur geringes Schiillgewichl aufweisen, ist eine Agglomericrung von
Produkten mit großer Oberfläche in eine Form erforderlich, die sie für dns Beschicken von Entschwefelungsreqktoren
geeignet macht. Für das Agglomerieren sind schon verschiedene Verfahren vorgeschlagen
worden, wie beispielsweise das Formen einer Paste und ihr Extrudieren zu Zylindern, die in gewünschte Längen
geschnitten werden können, das Formen von Tabletten in einer Presse, das Formen von kugelförmigen Pellets
entweder in Drehtrommeln oder auf rotierenden Scheiben u&w. Normalerweise wird eine beträchtliche
Menge eines Bindemitteis zur Erzielung einer -fiinreichenden
Festigkeit benötigt, insbesondere bei Zinkoxid mit großer Oberfläche, wodurch der Zinkoxidgehalt
entsprechend erniedrigt wird. Zur Erzielung einer optimalen Lebens- bzw. Gebrauchsdauer eines Zinkoxidproduktes,
das zur Verwendung für die Entschwefe-Iu ig von Industriegasströmen gedacht ist, ist die
Berücksichtigung sämtlicher genannter Faktoren erforderlich.
Es wurde nun gefunden, daß porö«.e Formkörper aus feinverteütem Zinkoxid mit ausgezeichneten physikalisehen
Eigenschaften und einer hohen Absorptionskapazität für Schwefelwasserstoff ohne Bindemittel hergestellt
werden können.
Gegenstand der Erfindung sind poröse Formkörper aus teilchenförmigem Zinkoxid mit einer spezifischen
Oberfläche von mindestens etwa 30 m2/g und einer Druckfestigkeit, ausgedrückt durch das Mindestgewicht,
durch dessen Einwirkung der Formkörper beim Drürken gegen einen starren Stab zerdrückt wird, von
mindestens etwa 1500 g, die kein äußeres Bindemittel
«ι enthalten.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein Verfahren
zur Herstellung von porösen Formkörper^ aus teilchenförmigem Zinkoxid von großer Oberfläche und
Druckfestigkeit, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
j': man
a) in an sich bekannter Weise normales Zinkoxid ohne Zusatz eines äußeren Bindemittels zu Formkörpern
verformt,
b) die Formkörper aus normalem Zinkoxid in Gegenwart von Feuchtigkeit einer Kohlendioxid
enthaltenden Atmosphäre aussetzt,
c) mindestens etwa 45% des Zinkoxids in basisches Zinkcarbonat umwandelt und
c) mindestens etwa 45% des Zinkoxids in basisches Zinkcarbonat umwandelt und
4- d) praktisch sämtliches basisches Zinkcarbonat /u
Formkörpern aus teilchenförmigem Zinkoxid zersetzt.
Gegenstand der Erfindung ist schließlich ein Verfah-
,0 ren zur Entschwefelung schwefelhaltiger Gase, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß man die schwefelhaltigen Gase über ein Bett aus porösen Formkörpern der
obengenannten Art leitet und das entschwefelte Gas gewinnt.
■ii Das als Ausgangsmaterial bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren verwendete normale Zinkoxid besitzt eine normale Oberfläche und wird je nach den
Erfordernissen des in Aussicht genommenen Verwendungszwecks zu Formkörpern unterschiedlicher Größe
Mi verformt. Die durch dieses Verfahren erzielten Ergebnisse
sind gänzlich unerwartet, weil nicht nur die Oberfläche des normalen Zinkoxids erhöht wird,
sondern auch die Festigkeit und Härte der Formkörper, die ohne äußeres Bindemittel hergestellt worden sind,
hi höher sind als bei den meisten Zusammensetzungen mit
ähnlich großer Oberfläche aus Zinkoxid, die mit Hilfe eines Bindemittels hergestellt worden sind. Außerdem
üben die nach dem crfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Formkörper keinen Staub, was eine wichtige Eigenschaft ist, da eine Gasströmung durch ein
staubentwickelndes Bett aus Zinkoxid stark behindert werden kann. Schließlich wurde gefunden, daß das
erfindungsgemäße Produkt im Hinblick auf seine schwefelentfernende Eigenschaft wirksamer ist als
gegenwärtig erhältliche Handelsprodukte.
Im folgenden wird eine bevorzugte Durchführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben.
Normales Zinkoxid mit einer spezifischen Oberfläche to von weniger als etwa lOmVg wird zunächst zu
Formkörpern geformt. Die Größe dieser Formkörper wird durch die Vorrichtung bestimmt, in der sie
verwendet werden sollen. Die Zink.oxidformkörper können einen Feuchtigkeitsgehalt von bis etwa 30%
besitzen; vorzugsweise beträgt er etwa 20 bis etwa 25%. Die Zinkoxidformkörper werden einer Atmosphäre
ausgesetzt, die etwa 40 bis 100% Kohlendioxid und etwa
0 bis etwa 60% Wasserdampf enthält und eine Temperatur von etwa 50 bis etwa 900C aufweist.
Vorzugsweise beträgt der Kohlendioxid.rehalt etwa 90
bis etwa 100%, der Wasserdampfgehalt etwa 0 bis etwa
10% und die Temperatur etwa 60 bis 75°C. Den genannten Bedingungen werden die Fonnkörper bis zu
etwa 4 Stunden ausgesetzt. Die erhaltenen Formkörper enthalten mindestens etwa 30% und vorzugsweise etwa
55% basisches Zinkcarbonat der Formel 5 ZnO - 2 CO2 · 3 H2O. Die Formkörper aus basischem
Zinkcarbonat werden anschließend in der Umgebungsatmosphäre auf eine Temperatur von etwa 200 bis
500°C erhitzt, um ihre praktisch vollständige Zersetzung
zu Zinkoxid zu erzielen. Bevorzugt werden Temperaturen von etwa 250 bis 3500C. Die Zersetzung
des basischen Zinkcarbonats zu Zinkoxid ist endotherm. Daher beeinflußt die Geschwindigkeit, mit der Wärme r>
zugeführt wird, die zur Vervollständigung der Reaktion erforderliche Zeit. Im allgemeinen werden etwa I bis
etwa 5 Stunden benötigt.
Der 7inkoxidgehalt der auf diese Weise behandelten Formkörper hängt nahezu ausschließlich von der
Reinheit des als Ausgangsmaterial verwendeten normalen Zinkoxids ab, da ein Zusatz von äußeren
Bindemitteln nicht erforderlich ist. Bei der Verwendung von normalen Zinkoxiden, die völlig ausreichende
Ausgsngsmatenalien darsteiler enthalten die erhalte- 4->
nen Formkörper mindestens etwa 95% und vorzugsweise über 98% Zinkoxid. Die behandelten Formkörper
besitzen eine spezifische Oberfläche von über etwa 30 ni2/g sowie eine Druckfestigkeit, die etwa 5- bis etwa
30mal so groß ist wie die der unbchandelten >n Formkörper und die 'm allgemeinen mindestens etwa
1500 g beträgt.
Die Zunahme der Oberfläche des Zinkoxids, die sich aufgrund des erfindungsgemäßen Verfahrens ergibt,
hängt in erster Linie von dem Ausmaß ab, bis zu dem das r>i
als Ausgangsmaterial verwendete Zinkoxid in basisches Zinkcarbonat umgewandelt wird. Die Oberflächen
werden beispielsweise durch Messung der Menge eines auf der Oberfläche einer Probe adsorbierten Gases und
Berechnung der gesamten Oberfläche der Probe aus mi den erhaltenen Adsorptionsdaten bestimmt. Die Proben
können Teilchen verschiedener Größen und verschiedener Oberflächen enthalten, weshalb die erhaltenen
Werle Durchschnittswerte sind. Der Effekt, der durch
die Umwandlung normalen Zinkoxids in basisches (Ti
Zinkcarbonat im Hinblick auf die Vergrößerung tier 0,75
Oberfläche erzielt wird, ist aus der folgenden Tabelle I 0,90 zu ersehen. 0.95
% Umwandlung von | Ober |
normalem ZnO in BZC) | fläche") |
(mVg) | |
76 | 50 |
74 | 46 |
66 | 43 |
50 | 38 |
36 | 27 |
21 | 14 |
0 | 4 |
*) BZC = basisches Zinkcarbonat.
**) Oberfläche des Produktes, das nach
einstündigem Erhitzen des carbonisierten Produktes zur Zersetzung
des Carbonats in Zinkoxid erhalten
wird.
**) Oberfläche des Produktes, das nach
einstündigem Erhitzen des carbonisierten Produktes zur Zersetzung
des Carbonats in Zinkoxid erhalten
wird.
Wie bereits erwähnt, Meilen rin- Oberflächen v. orte für
eine bestimmte Probe Durchschnittswerte da:·. Im Falle
des Produkts gemäß der Erfindung bleibt die Oberfläche des Zinkoxids, das nicht in basisches Ziri!:carbonai
umgewandelt worden ist, praktisch unverändert, während
die Oberfläche des normalen Zinkoxids, das in. basisches Zinkcarbonat umgewandelt worden ist. um ein
Vielfaches erhöht wird. Um Produkte mit Oberflächen von über etwa 30 m2/g zu erzielen, müssen Umwandlungen
von Zinkoxid in basisches Zinkcarbonat von mindestens etwa 45% erzielt werden. Wie jedoch weiter
umen gezeigt wird, hängt die Oberfläche der Formkörper
aus Zinkoxid auch zu einem großen Ausmaß von den Bedingungen ab. unter denen das basische
Zinkcarbonat zu Zinkoxid zersetzt wird.
Das Ausmaß, bis zu dem normales Zinkoxid in basisches Zinkcarbonat umgewandelt werden kann,
hängt von der Struktur und dem Schüttgewichl der als Ausgangsmaterial verwendeten Formkörper aus normalem
Zinkoxid, die der Carbonisierung unterzogen werden, sowie von den Bedingungen ab, unter denen die
Carbonisierung durchgeführt wird. Die Struktur der Formkörper muß derart sein, daß eine angemessene
Durchlässigkeit für die Kohlendioxid enthaltende Atmosphäre gewährleistet ist. Im H'nblick darauf muß
ein Zusammendrücken oder Verdichten, insbesondere der Oberflächen der Formkörper, das zur Bildung von
Außenschichten oder Schalen niedriger Porosität führt,
vermieden werden. Das Schüttgewicht der als ausgangsmaterial verwendeten Formkörper ist deswegen von
Bedeutung, weil das Ausmaß der Umwandlung von normalem Zinkoxid in basisches Zinkcarbonat umgekehrt
proportional mit dem Schüttgewichl der formkörper
aus normalem Zinkoxid variiert. In der folgenden Tabelle Il sind das Schüttgewi'.-hi von
Formkörpern aus normalem Zinkoxid uüd die prozentuale Umwandlung in basisches Zinkcarbonat derartiger
Formkörper unter praktisch gleichen Carbonisicrungsbcdingungcii angegeben.
Schüttgcwicht der als Ausgangsmalcrial
verwendeten Formkörper
aus ZnO
aus ZnO
g/cm1 (Ik/cu.fl.)
(47)
(56)
(59)
(56)
(59)
Vb Umwandlung des ZnO in basisches
Zinkcarbonat
Zinkcarbonat
76
63
66
63
66
Fortsetzung
Schütigcwiehl der | als Ausgangs | "/ο t Imwnndlung des |
material verwende | Ich Formkörper | /nO in basisches |
aus ZnO | Zinkcarhonal | |
g/cm' | (IbAu.ft.) | |
0,99 | (62) | 55 |
1,14 | (71) | 36 |
1,15 | (72) | 33 |
1,35 | (84) | 3t |
Während Formkörper von niedrigem .Schüttgewicht
höhere Umsetzungen zu basischem /inkciirbomit
gestillten, besitzen dcrurligc Formkörper nicht allgemein
eine hinreichende Fesligkeil. Außerdem ist das Schüttgcwichi des Fndprodukics mit demjenigen der als
Aiisgangsmalcrial verwendeten Formkörper in der
Weise unmittelbar verknüpft, daß eine Zunahme von etwa r) bis I1J1VIi während des Verfahrens gemäß der
Frfindung cr/iell wird. Da jedoch das Ausmaß der
Umwandlung umgekehrt proportional /um Schütigcwiehl ist und da die Oberfläche, wie aus Tabelle I
ersichtlich, von dem Umwanclkingsgrad abhängt, bcsil/l
das Schüttgewicht eine Obergren/e von etwa 1,44 g/cm1
(90 Ib./cu.ft). wie aus den Daten von Tabelle Il ersichtlich. In ähnlicher Weise besitzt das als Produkt
erhaltene Zinkoxid vorzugsweise ein Schüttgewichl von wenigstens etwa 0.80g/cm'. Der bevorzugte Ausgangsbercich
für das Schütigcwiehl ist etwa 0.88 bis 1.04 g/cm1 (55 bis 65 Ib./cu.ft). der zu einem Schüttgewicht
in der Größenordnung von elwa 0.96 bis
1.12 g/cm'(60-70IbYcUiI) für das Endprodukt führt.
Die Bedingungen, unter denen die Carbonisierung durchgeführt wird, müssen derart sein, daß sich statt des
normalen Zinkcarbonats ZnCOj das basische Zinkcarbonat
5ZnO 2 COr 3 H?O bildet. Das normale Zinkcarbonal
führt zu Produkten von geringer Oberfläche, und zwar zumindestens teilweise deswegen, weil höhere
Temperaturen erforderlich sind, um es in Zinkoxid zu überführen. Umsetzungsbedingungen, die sich als
geeignet für die Bildung von basischem Zinkcarbonai erwiesen haben, sind eine Strömung von Kohlendioxid
bei etwas Normaldruck. Temperaturen von etwa 50 bis 90 ( und Umscizungszeiien von elwa I bis 4 Sitinden.
Umsctzungstcmperatiircn über elwa 75C führen zu
einer beträchtlichen Senkung der Reaktionsgeschwindigkeit und müssen vermieden werden. Die Bildung von
basischem Zinkcarbonat erfordert die Anwesenheit von Wasser, weshalb der Finfluß der Wasserdampfkonzcn
tralion im Kohlendioxid auf die Umwandlung von Zinkoxid in basisches Zinkcarbonat in der folgenden
Tabelle IM dargestellt ist. aus der ersichtlich ist. daß ein gewünschter Umwandlungsgrad der trockenen Formkörper
erzielt werden kann, wenn hinreichend viel Feuchtigkeit in der Kohlcndioxidatmosphäre vorhanden
ist. jedoch führt der bei der Verwendung von trockenen Formkörpern in der Kohlcndioxidatmosphäre
erforderliche Feuchtigkeitsgehalt zu Schwierigkeiten
durch Kondensation im Carbonisierungsrcaktor. Außerdem
wird das Verformen von normalem Zinkoxid zu Formkörpern einer bestimmten Gestalt durch Zugabe
von etwas Wasser erleichtert.
Schiitlgcwicht | der F'ormkörpcr | ·) % H2O in den | Carbonisicrungs- | % COj | % Umwandlung |
aus ZnO | Formkörpern | atmosphäre | 50 | von ZnO von | |
100 | basischem | ||||
g/cem | (Ib./cu.ft) | % H2O | 78 | Zinkcarbonat | |
0.90 | (56) | 0 | 50 | 100 | 62 |
0.85 | (53) | 8 | _ | 100 | 30 |
0.85 | (53) | 8 | 22 | 100 | 64 |
0.99 | (62) | 14 | — | 80 | 46 |
0.96 | (60) | 17 | — | 100 | 60 |
0,91 | (57) | 23 | — | 80 | 73 |
0.95 | (59) | 22 | 20 | 74 | |
0,80 | (50) | 29 | — | 69 | |
0,80 | (50) | 29 | 80 | 50 | |
*) Formkörper in F-'orm von Pellets, die vor der Bestimmung des Schüttgewichtes getrocknet worden
waren.
Unter den obev, erwähnten Bedingungen sind
Formkörper, die über etwa 15% Feuchtigkeit enthalten.
bevorzugt. Der Feuchtigkeitsgehalt darf jedoch nicht so groß sein, daß die physikalischen Eigenschaften der
Formkörper beeinträchtigt werden. Falls die erforderliche Feuchtigkeitsmenge nicht während des Verformens
in dem normalen Zinkoxid erzielt werden kann, kann zusätzliche Feuchtigkeit durch Besprühen der Formkörper
in diese eingebracht werden. Beispielsweise wurden Formkörper, die etwa 8% Feuchtigkeit enthielten, mit
Wasser besprüht, urn den Feuchtigkeitsgehalt auf etwa 22% zu erhöhen; der Umwandi^ngsgrad zu basischem
Zinkcarbonat nach zweistündiger Behandlung in trockenem Kohlendioxid war danach von etwa 30% auf etwas
über 70% angestiegen.
Die Bedingungen, unter denen die Zersetzung des basischen Zinkcarbonats durchgeführt wird, sind ebenfalls
von Bedeutung. Um die Zersetzung zu Zinkoxid in einer annehmbaren Zeit. d. h. in etwa 1 bis 2 Stunden
durchführen zu können, haben sich Temperaturen von mindestens etwa 300 bis 350°C als erforderlich
erwiesen. In der folgenden Tabelle IV ist der Einfluß der Temperatur auf die Oberfläche von Formkörpern, die
zu 69% zu basischem Zinkcarbonat umgewandelt worden waren, zusammengestellt.
Tabelle IV | Gewichtsverlust % |
Oberfläche m2/g |
Temperatur C |
19.6 19,4 19,6 19,8 |
53 44 36 32 |
325 350 375 400 |
||
Die Gewichtsverluste zeigen an. daß die Zersetzung des basischen Zinkcarbonats in jedem Falle praktisch
vollständig war. Mit steigender Temperatur sinkt die Oberfläche bedeutend. Überhöhte Temperaturen können
nicht nur die Zunahme der Oberfläche, sondern auch die Druckfestigkeit der Formkörper, die nach dem
tv.'indungsgemäßen Verfahren erzeugt werden, stark
beeinträchtigen, wie aus der folgenden Tabelle V hervorgeht.
Temperatur")
300
350
400
450
500
550
600
350
400
450
500
550
600
*) Die Proben wurden 5 Stunden bei der angegebenen Temperatur erhitzt, um den Temperatureinfluß über die
in Tabelle IV angegebenen bevorzugten 1 bis 2 Stunden
hinaus zu erhöhen.
") Das für die Bestimmung der Druckfestigkeit der einzelnen Formkörper verwendete Verfahren ist im folgenden
Beispiel beschrieben. Zur Berechnung der mittleren Druckfestigkeit wurden zehn Versuche durchgeführt.
Etwa 18.1 kg (40 Ib.) eines nach dem amerikanischen Verfahren hergestellten normalen Zinkoxids mit einem
ZnO-Gehalt von etwa 99% und einer Oberfläche voü etwa 4 m2/g wurde auf einer Pclletisierschcibe von
einem Durchmesser von 99 cm (39 inch) zu Pellets mit einer Größe von 3,3 bis 4,8 mm (4 bis 6 mesh) verformt.
Die Pelletisierbedingungen waren wie folgt:
Beschickungsgeschwindigkeit von
Zinkoxid etwa
Zinkoxid etwa
Mittlere Druck | Oberfläche |
festigkeit**) | |
g | m'/g |
2710 | 44 |
1910 | 35 |
1720 | 24 |
1710 | 20 |
1580 | 16 |
1090 | Il |
400 | 7 |
Besprühmig mit Wasser etwa
.Scheibengeschwindigkeit etwa
Scheibenwinkel etwa
Scheibenwinkel etwa
0,73 kg/min
(l.6lb./min)
0.168 kg/min
(O.37lb./min)
17UpM
55 bis 60
(l.6lb./min)
0.168 kg/min
(O.37lb./min)
17UpM
55 bis 60
die Umwandlung von normalem Zinkoxid in basisches Zinkcarbonat etwa 52%. Zur Zersetzung des basischen
Zinkcarbonats wurden die carbonisierten Pellets auf einem Tablett in einem Muffelofen etwa 2 Stunden auf
325 bis 350°C unter einem Luftstrom von etwa 2 l/Min, erhitzt. Die Oberfläche des Endproduktes betrug
3Om-Vg; das Schüttgewicht betrug 1,03 g/ccm (64 Ib./cu.ft.).
Die Druckfestigkeit der Pellets in den verschiedenen Verfahrensslufen wurde dadurch bestimmt, daß man ein
einzelnes Pellet zwischen einen starren, stationären Metallstab und die Schale einer Doppclbalkenwaage
brachte und durch Auflegen von Gewichten auf die entgegengesetzte Waagschale eine aufwärts gerichtete
Kraft auf den Boden des Pellets einwirken ließ, bis das Pellet durch den Druck gegen den Metallstab zerdrückt
wurde. Die Ergebnisse von zehn derartiger Versuche für
Die Pellets enthielten 17% Wasser und besaßen ein Schüttgewicht im feuchten Zustand von I,l5g/ccm (72
IbVcuit.) und ein Schüttgewicht im trockenen Zustand
von 0,96 g/ccm (60 Ib^cult.).
Ein Teil dieser Pellets wurden 3 Stunden lang in 61 cm
(24 inch) langen Prozellanstutzen von 10,2 cm (4 inch) Durchmesser, der in einem mit einer Geschwindigkeit
von 1 UpM betriebenen Drehofen auf 600C vorerhitzt
worden war, 3 Stunden mit 4 l/Min. Kohlendioxid behandelt Innerhalb von 20 min stieg die Temperatur
auf 80° C, wodurch eine rasche Umwandlung des Zinkoxids in basisches Zinkcarbonat, eine exotherme
Umsetzung, angezeigt wurde. In den folgenden 55 Min. danach sank die Temperatur langsam auf etwa 600C,
und für den Rest der Umsetzung wurde sie zwischen etwa 60 und etwa 70° C gehalten. Nach 3 Stunden betrug
ΊϊΠίί in tier
!abcüc Vi
zusammengefaßt. Es ist bemerkenswert, daß die carbonisierten Pellets eine um etwa 40mal größere
Druckfestigkeit als die als Ausgangsmaterial verwendeten Pellets aufweisen und daß 70 bis 80% dieser
Festigkeit verloren geht, wenn die Zersetzung des basischen Zinkcarbonais durchgeführt wird, wahrscheinlich
weil durch die Entwicklung des Kohlendioxids und Wasserdampfs die Porosität zunimmt.
Trotzdem ist die Festigkeit des Produktes gemäß der Erfindung noch zweimal so groß wie die des
handelsüblichen Produktes.
Pellets bei den angegebenen
Verfahrensstufen
Verfahrensstufen
Mittlere Druckfestigkeit,
g
g
1. ZnO-Pellets von der Scheibe 150
(17% HiO)
(17% HiO)
2. ZnO-Pellets, bei 110 C getrocknet 310
3. Nach 52%iger Umwandhing 5660
tz BZC
tz BZC
4. Nach Zersetzung des BZC 1620
Im Handel erhältliche ZnO-Pellets 820
Im Handel erhältliche ZnO-Pellets 820
Die Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Produktes bei der Schwefelentfernung wurde mit derjenigen eines
handelsüblichen Produktes und außerdem mit derjenigen von nicht carbonisierten Zinkoxidpellets verglichen.
indem man einen Strom aus trockenem Stickstoff, dem Schwefelwasserstoff beigemischt war, durch identische
Betten von jedem Pellettyp hindurchströmen ließ. Um den Zeilaufwand für diese Versuche zu verringern,
wurde die Schwefelwasserstoffkonzentration auf 1500 ppm, die Bettemperatur auf 340°C und die
Strömungsgeschwindigkeit des Gases auf 1260/Std. (1260 hr.-') festgesetzt. Das ausströmende Gas wurde
laufend auf seinen Gehalt an Schwefelwasserstoff untersucht. Wenn die Schwefelwasserstoffkonzentration
im Abgas 1 ppm überschritt, wurde das Pellelbett nicht mehr als wirksam funktionierend bezeichnet. Der
folgenden Tabelle VII, im der die Ergebnisse dieser Versuche zusammengefaßt sind, kann man entnehmen,
daß das erfindungsgemäße Produkt nicht nur Pellets aus normalem Zinkoxid, sondern auch dem handelsüblichen,
für diesen Zweck erhältlichen Material überlegen ist.
12
Art der Pellets Oberfläche
Normale ZnO-Pellets 5
F.rfindungsgemäßes ZnO-Prodiik; 31
Herkömmliches ZnO-Produkt 3)
Aus der Tabelle ergibt sich, dall das erfindungsgemä-IJc
Produkt annähernd doppelt so wirksam ist wie das herkömmliche llandelsprodtikt, ein Unterschied, der
weit größer ist, als aufgrund der Tatsache, daIJ der
Schüttgewicht
(Ib./cu.ft)
(60)
(64)
(65)
(65)
Zeit in Std. bis zum Erreichen einer H2S-Konzentration
im Abgas von
I ppm
I ppm
0,5
3.7
3.7
2,1
Zinkoxidgehalt des llandelsproduktes nur etwa 85%,
verglichen mit etwa 99% des erfindungsgemäßen Produktes, betragt, /ti erwarten war.
Claims (13)
1. Poröse Formkörper aus teilchenförmigen! Zinkoxid mit einer spezifischen Oberfläche von
mindestens etwa 30 mVg und einer Druckfestigkeit, ausgedrückt durch das Mindestgewicht, durch
dessen Einwirkung der Formkörper beim Drücken gegen einen starren Stab zerdrückt wird, von
mindestens etwa 1500 g, die kein äußeres Bindemil- to tel enthalten.
2. Formkörper gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zinkoxidgehalt mindestens
etwa 95% und insbesondere mindestens etwa 99% beträgt. π
3. Formkörper gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die spezifische Oberfläche etwa
30 bis 50 m2/g, die Druckfestigkeit, ausgedrückt durch das Mindestgewicht, durch dessen Einwirkung
der Formkörper beim Drücken gegen einen starren m
Stab zerdnickt wird, e'wa !500 bis 27!0g und das
Schüttgewicht zwischen etwa 0,80 und 1,44 g/cm3 (50 - 90 IbVcu.ft.) betragen.
4. Verfahren zur Herstellung von porösen Formkörpern aus teilchenförmigen! Zinkoxid von
großer Oberfläche und Drucklestigkeit nach Anspruch I. dadurch gekennzeichnet, daß man
a) in an sich bekannter Weise normales Zinkoxid ohne Zusatz eines äußeren Bindemittels zu
Formkörpern verformt,
b) die Formkörper aus normalem Zinkoxid in Gegenwart von Feuchtigkeit einer Kohlendioxid
enthaltendes Atmosphäre aussetzt,
c) mindestens etwa 45% des Zinkoxids in basi- r>
sches Zinkcarbonat umwandelt und
d) praktisch sämtliches basisches Zinkcarbonat zu Formkörpern aus teilchenförmigcm Zinkoxid
zersetzt.
4(1
5. Verfahren gemäß Anspruch 4. dadurch gekennzeichnet,
daß man normales Zinkoxid mit einer spezifischen Oberfläche von bis zu etwa 1Om2Zg
verwendet.
6. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekenn- 4-, zeichnet, daß man Formkörper aus normalem
Zinkoxid, die bis etwa 30% Wasser enthalten, verwendet.
7. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man Formkörper aus normalem -,o
Zinkoxid verwendet, die ein Schüttgcwicht von etwa 0.72 bis 1.36 g/cm1 (45 bis 85 Ib./cu.ft.) aufweisen,
verwendet.
8. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Formkörper aus normalem y, Zinkoxid der Kohlendioxid enthaltenden Atmosphäre
etwa t bis etwa 4 Stunden bei einer Temperatur von el wa 50 bis etwa WC aussetzt.
9. Verfahren gemäß Anspruch 4. dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Kohlendioxid enthaltende m> Atmosphäre anwendet, die außerdem Wasserdampf
enthält.
10. Verfahren gemäß Anspruch 4. dadurch
gekennzeichnet, daß man die Zersetzung des basischen Zinkcarbonats bei einer Temperatur von μ
etwa 200 bis 500°C und insbesondere bei einer Temperatur zwischen etwa 250 und etwa J50"C
durchführt.
11. Verfahren zur Entschwefelung schwefelhaltiger Gase, dadurch gekennzeichnet, daß man die
schwefelhaltigen Gase über ein Bett aus Formkörpern aus teilchenförmigen! Zinkoxid gemäß einem
der Ansprüche I bis 3 leitet und das entschwefelte Gas gewinnt.
12. Verfahren gemäß Anspruch II, dadurch
gekennzeichnet, daß man das Bett bei einer Temperatur von etwa 3400C hälL
13. Verfahren gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß man das schwefelhaltige Gas
mit einer Raumgeschwindigkeit von etwa 1260/Std. über das Bett leitet.
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