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Verfahren zum Herstellen einer Tonröhre und nach dem Verfahren
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hergestellte Tonröhre.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sieh auf ein Verfahren zum Herstellen
einer Tonröhre für Entwässerungszwecke, bei welchem aus lehinhaltigem Ausgangsmaterial
eine Rohre gleichbleibenden Querschnittes gebildet wird, welche daraufhin getrocknet
und gebrannt wird.
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Die Erfindung bezieht sich ausserdem auf eine Tonröhre für Entwässerungszwecke
von im wesentlichen gleichbleibendem Querschnitt, welche vorgesehen ist, der Länge
nach mit andern Röhren verlegt zu werden.
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Es ist bekannt, für die Entwässerung von Bandparzellen Tonröhren
zu verwenden. Diese werden zu diesem Zweck der
Länge nach aneinander
im Boden verlegt, so dass sie für das abzuleitende Wasser eine Rohrleitung bilden.
Gleichzeitig sollen sie in der Weise aneinander gefügt sein, dass zwischen den aneinander
anliegenden Stirnseiten der Röhren etwas Zwischenraum vorhanden ist, durch welchen
das Wasser durchdringen und in die durch die Röhren gebildete Rohrleitung gelangen
kann.
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Es kommt vor, dass sich die verlegten Röhren in der Richtung senkrecht
zwn Langsrichtwng gegen einander verschieben, so dass die gewünschte Rohrleitung
in ihrer Wirkung beeinträchtigt wird. Um das zu vermeiden, werden Bretter in die
Gräben der zu verlegenden Röhren und die Röhren auf diese Bretter gelegt. Zusätzlich
können parallel zu einander angeordnete Latten auf die Bretter genagelt und die
Röhren zwischen diese Latten gelegt werden. Die Bretter verhindern das Verschieben
der einzelnen Röhren gegeneinander in senkrechter Richtung und die Latten in watrechter
Richtung. Das Vorsehen der Bretter und Latten stellt einen zusätzlichen Aufwand
und eimekostenmässig ins Gewicht fallende Belastung dar.
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Durch die vorliegende Erfindung sollen diese Nachteile vermieden
werden. Das Verfahren gemäss der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die
Stirnseiten der Röhre am einen Endteil derselben sich nach aussen hin erweiternd
und
am andern Endteil derselben sich nach tissen hin verjüngend
angeschrägt werden.
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Die Tonröhre selbst ist gemäss der Erfindung dadurch gekennzeichnet,
dass die eine Stiriiseite der Röhre eine sich nach aussen hin erweiternde und die
andere Stirnseite eine sich nach aussen hin verjüngende Abschrägung der Röhrenwand
aufweist.
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Die Erfindung sei nun an Hand von Ausfiihrirngsbeispielen und der
Zeichnung näher erläutert. In der letzteren ist Fig. 1 eine perspektivische Darstellung
eines Beispiels einer Tonröhre gemäss der Erfindung, Fig. 2 eine Ansicht der Stirnseite
einer weitern Ausfuhrungsform, Fig. 9 und 4 sind zu einander senkrecht stehende
Querschnitte des Bereiches, in welchem zwei Röhren aneinander stossen und Fig. 5
ist eine Ansicht einer Stirnseite eines weitern Beispiels einer erfindungsgemässen
Röhre.
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Die in Fig. 1 gezeigte Tonröhre II ist von kreiszylindrischem, im
Wesentlichen gleichbleibendem Querschnitt. Die Dicke 12 der Röhrenwand entspricht
der normalen Wandstärke
von Tonröhren, welche für Entwässenulgszwecke
vernfendet werden.
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Der rechte Endteil der Röhre II weist eine Absehrägung 13 auf, welche
sich gegen das Ende der Röhre II aussen verjüngt und die Form eines Kegelstumpfes
hat. Muderseits weist das linke Endteil der Röhre II eine Abschrägung 14 auf, welche
sich gegen das Ende der Röhre II hin nach aussen erweitert und ebenfalls die Form
eines Kegelstumpfes hat.
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Beim Zusamrnenfügen von Röhren II zu einer Rohrleitung kommt jeweils
ein Endteil mit einer sich nach aussen hin erweiternden Abschrägung 14 in Anlage
mit einem Endteil mit einer aussen sich verjüngeuden Äbechrägung 13. Dabei werden
diese Enden dermassen zuverlässig aneinander gefügt, dass ein gegenseitiges Verschieben
senkrecht zur Röhrenachse nicht mehr vorkommt, sodass die Röhren unmittelbar auf
Erde, Sand oder Gestein verlegt werden können. Dabei sind irgendwelche weitere Hilfsmassnahmen
nicht mehr erforderlich.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform sind die Abschrägungen 13,
14 so gewählt, dass der Winkel OL zwischen den Abschrägungen und dem innern bezw.
äussern Zylindermantel 15 bezw. 16 zwischen 40 Grad und 70 Grad liegt. Besonders
günstig hat es sich erwiesen, wenn der WinkelCtungefähr 60 Grad beträgt.
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Im Beispiel der Fig. 1 laufen die Abschrägungen 13, 14 an der innern
bezw. äussern Mantelfläche 15 besw. 16 zu einer
scharfen Kante
17 bezw. 18 aus. Bei solchen scharfen Kanten 17 bezw. 18 besteht die Gefahr, dass
sie leicht Beschädigungen erleiden. Dies wird dadurch vermieden, dass die Kanten
17 und 18 gebrochen werden.
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Fig. 2 zeigt die Stirnseite einer Röhre 21. mit einer sich nach aussen
hin erweiternden Abschrägung 22. Diese yerläuft vom innern Zylindermantel nicht
bis zum äussern Zylindermantel, sondern grenzt an eine Endfläche 34 an, welche in
einer zur Röhrenachse senkrechten Ebene liegt, sodass, wie oben erwähnt, die Kante
gebrochen ist. Die Röhrenachse verläuft senkrecht zur Zeichenebene und ist mit 25
bezeichnet.
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Die einzelnen, gemäss Fig. 1 geformten Röhren mit den Abschrägungen
13, 14 kommen, wenn sie im Boden verlegt sind, praktisch nicht vollständig satt
aneinander zu liegen. Ausserdem besitzen sie eine leicht rauhe Oberfläche. Deshalb
kann das Wasser zwischen den Abschrägungen 13, 14 der aneinander stossenden Röhren
hindurch ins Innere der Rohrleitung gelangen. Es kann aber der Fall eintreten, dass
das soeben beschriebene Wassereintrittsvermögen nicht genügt oder es erwünscht ist,
den Wassereintrittsquerschnitt in die Rohrleitung durch konstruktive Gestaltung
der Röhren zum Voraus festzulegen. Die Fig. 2, 3 und 4 zeigen eine Ausführungsform,
bei welcher eine Abhängigkeit von durch die Lage der Röhren bedingten Zufälligkeiten
ohne Bedeutung ist. Bei
dieser Ansführungsform ist ein Minimum
an Wasserdiirchlässigkeit zwischen den einzelnen Röhren stets vorhanden, der Zwischenraum
zwischen den Abechrägungen ist allgemein besser definiert und dessen Grösse kann
beliebig gewählt und eingestellt werden. Die Fig. 2, 9 und 4 dienen ausserdem zur
Erläuterung des Verfahrens zum Herstellen solcher Röhren.
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Die zueinander senkrecht stehenden Schnitte der Fig. 3 und 4 zeigen
Schnitte von Bereichen, in denen benachbarte Röhren aneinander stossen. Die zwei
benachbarten Röhren sind mit 21 und 23 bezeichnet. Die Röhre 21 weist die sich nach
ausser. hin erweiternde Abschrägung 22 auf, welche an der sich aussen verjüngenden
Absnhrä>mung 24 der Röhre 23 anliegt.
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Die Herstellung der Tonröhren geschieht in der Weise, dass das weiche,
lehmhaltige Ausgangsmaterial in die Form eines langen Rohrstranges gepresst-wird,
welcher dann ein Röhrenstücke der gewünschten Länge geschnitten wird, wobei die
Schnittflächen senkrecht zur Röhrenachse liegen. Daraufhin werden die so hergestellten
Röhren getrocknet und schliesslich gebrannt.
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Gemäss einem vorteilhaften Herstellungsverfahren werden die Absehrägungen
22 und 24 nach dem-Trocknen, aber vor dem Brennen gebildet.-Die Abschrägung 24 der
Röhre 23 wird in der Weise hergestellt, dass ein um die Röhrenachse 25 als Zentrum
rotierender
Schleifkörper die Stirnseite der Röhre 23 entsprechend
vou aussen her abschleift. Es wird auf diese Weise die die Abschrägung 24 bildende
kegelstumpfförmige Fläche gebildet, wobei die Grund und Deckfläche des Kegelstumpfes
zueinander parallel liegen.
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Zur Erklärung der Bildung der Abschrägung 22 der Röhre 21 sei insbesondere
auf Fig. 2 verwiesen. Zur Herstellung dieser Absehrägung wird wiederum eine kreisformig
rotierende Schleifeinrichtung verwendet, welche jedoch von innen her schleift.
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Diese Schleifeinrichtung rotiert nicht nur um die Achse 25 als Zentrum,
sondern auch um die Achsen 26 und 30 herum, welche von der Achse 25 etwas versetzt,
aber zu dieser mindestens ungefähr parallel verlaufen. Dabei entsteht die Kante
27 aus der Rotation um die Achse 25 und die Kante 31 aus der Rotation um die Achse
30. Die Achse 30 liegt in Bezug auf die Achse 25 der Achse 26 diametral gegenüber.
Die Kante 28 würde entstehen, wenn nur die Rotation um die Achse 26 stattfinden
würde. Desgleichen die Kante 32 bei Rotation nur um die Achse 30.
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In der Praxis wird man für den Schleifprozess die Schleifeinrichtung
zwischen der Rotationelage um die Achse 26 und der Rotationslage um die Achse 30
schwenkbar oder parallel zu sich selbst verschiebbar ausbilden. Man kann auch die
Schleifeinrichtung fest montieren und die Röhre schwenken oder parallel zu sich
selbst verschieben, so dass sich ihre Achse 25 mehr oder weniger zwischen den Achsen
26 und 30 bewegt. Man erhält auf diese Weise eine Abschrägung, welche durch zwei
Hälften
kegelstumpfförmiger oder im wesentlichen kegelstumpfförmiger
Flächen begrenzt ist, deren Abstand in Richtung der Linie IV etwas grösser ist als
in Richtung der Linie III. Es ergibt sich auf diese Weise, dass im in Fig. 3 gezeigten
Querschnitt längs der Linie III die beiden Röhren 21, 23 satt aneinander liegen
und dass im in Fig. 4 gezeigten Querschnitt längs der Linie IV ein kleiner Zwischenraum
33 zwischen den Abschrägung gen 22 und 24 vorhanden ist. Die Grösse der Zwischenraumes
lässt sich nach Wunsch bemessen.
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Der gewünschte Zweck eines definierten Wassereintrittsquerschnittes
ist auch zu erreichen, wenn das Ende eineraöhre mit der innern Erweiterung über
die Rotationsachse 25 und das Ende mit der äussern Verjüngung über die zwei Rotationsachsen
26 und 30 geschliffen wird.
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Man kann die einzelnen Röhren aber auch an beiden Enden über die
zwei Rotationsachsen 26 und 30 schleifen. So entstehen an beiden zusammengefügten
Röhrenendteilen ungleiche Abstände der Abschrägungen in den diametralen Richtungen
III und IV.
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Das ergibt die Möglichkeit, dass beim Verlegen der Röhren in den Boden
durch entsprechendes Verdrehen derselben gegeneinander der Wassereintrittsquerschnitt
zwischen einem Minimum und einem Maximum gewählt werden kann. Um die Röhren mühelos
und rasch mit dem gewünschten Betrag der gegenseitigen Verdrehung verlegen zu können,
empfiehlt es sich, am Aussenmantel der Röhre eine Markierung anzubringen, deren
Lage für die Lage III, IV des kleinsten bezw. grössten diametralem
Abstandes
der Abschrägung 22 bezeichnend ist.
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Im Beispiel der Figluxen 2, 3, 4 sind Endflächen 34, 35 vorhanden,
welche in senkrecht zur Röhrenachse 25 liegenden Ebenen liegen. Diese Endflächen
34, 35 werden erhalten, indem beim Schleifvorgang für die Abschrägungen 22, 24 von
den ursprünglichen Stirnseiten der Röhren die Flächen 34 und 35 belassen werden
oder erhalten bleiben oder indem die Flächen 34, 35 in einem besonderen Schleifvorgang
gebildet werden.
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Die Abschrägungen können statt nach dem Trocknen der Röhren auch
erst nach dem Brennen derselben, wiederum durch Schleifen, hergestellt werden. Es
ist aber unter Umständen auch empfehlenswert, die Abschrägungen schon zu formen
so lange sich die Röhren noch im weichen, piastischbn Zustand befinden.
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Zum Schleiren eignen sich besonders mit Schneidekanten versehene
Wendeplatten aus Hartmetall.
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Bs kann bei der Fabrikation von Vorteil sein, wenn die Röhren nicht
rund sind, sondern ebene Flächen aufweisen. Es ist aus Fig. 5 ersichtlich, dass
sich z.B. bei einem sechseckigen Querschnitt eine Atoschrägung 36 anbringen lässt
und dass auch die zur Röhrenachse senkrechte Endfläche 38 über den ganzen Umfang
vorgesehen werden kann, ohne dass die Wandstärke der eckigen Röhre wesentlich größer
sein muss als diejenige einer runden Röhre. Man wird im Allgemeinen einen Querschnitt
mit fünf bis acht Ecken wählen.