Satz von Teilen zur Bildung einer Erd- und Oberflächen-Entwässerungsanlage
Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Satz von Teilen zur Bildung einer Erd- und Oberflächenentwässerungsanlage mit mindestens einem Sammelschacht, an den mindestens eine Drainageleitung und eine Abflussleitung angeschlossen sind. Zweck der vorliegenden Erfindung war es, diesen Satz von Teilen so zu verbessern, dass bei gegebener Ausbildung der Teile diese letzteren je nach örtlichen Verhältnissen leicht in einer Vielfalt von gegenseitigen Anordnungen zur Bildung der Anlage aneinandergefügt werden können.
Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass der Sammelschacht als Schale mit teilweise sphärischer Oberfläche und unterer Abflussöffnung ausgebildet ist, an welche die Abflussleitung anschliessbar ist, und ferner gekennzeichnet durch Verbindungsrohre zum Anschluss je einer der Drainageleitungen an die Sammelschachtschale, wobei der an letztere anzuschliessende Endteil jedes Verbindungsrohres entsprechend sphärisch ausgebildet ist, in der Weise, dass ein solcher Endteil bei einer passenden Öffnung an beliebiger Stelle im sphärischen Teil der Sammelschale an dieser anbringbar ist, wobei nach Wahl dieser Stelle die Orientierung noch veränderbar ist durch Drehung der Verbindungsrohrachse um den durch den Mittelpunkt der Stelle sich erstreckenden Radius des sphärischen Sammelschachtteiles.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel ist dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsrohrendteil einen Aussenflansch mit zur spilärischen Oberfläche des Sam meischachtes passender sphärischer Anlagefläche aufweist.
Ferner hat vorzugsweise der Sammelschacht zum weitaus grössten Teil die Form einer halben Kugelschale.
Der Sammelschacht kann im oberen Teil die Form eines Abschnittes einer Kugelschale mit vertikaler Achse und weiter unten allmählich in einen Abflussstutzen mit horizontaler oder vertikaler Achse übergehen.
Bei zweckmässiger Ausgestaltung ergeben sich die nachstehenden Vorteile:
1. Es sind keine Mannlöcher erforderlich, wodurch Arbeitszeit und Material eingespart wird;
2. die Sammelschächte und die Leitungen können nahe unter der Erdoberfläche verlegt werden;
3. alle unterirdisch verlegten Rohre sind von der Erdbodenoberfläche aus zugänglich;
4. sämtliche Teile können vorfabriziert werden;
5. die Eintrittrohre können in einem Winkel von 135 bis 3600 um die vertikale Sammelschachtachse an den Sammelschacht herangeführt werden;
6. einzelne Teile können vor ihrer Verlegung miteinander verbunden und anschliessend mit der erforderlichen Neigung verlegt werden;
7. die Kosten fiir eine Mutterboden- und Oberflächenentwässerungsanlage werden um 2/3 verringert;
;
8. weiter ist eine Überprüfung der Entwässerungsrohre mit bekannten Mitteln von der Erdoberfläche aus wesentlich leichter durchzuführen;
9. Reinigungstrommeln sind nicht mehr erforderlich;
10. die Geschwindigkeit von Abfallmaterial sowie von Flüssigkeiten wird am Eintritt in den Sammelschacht reduziert und gegen den Austritt hin vergrössert, so dass eine Ansammlung von Material im Sammelschacht auch bei Spitzenbelastungen nicht eintritt;
11. es können herkömmliche Drainagerohre verwendet werden.
Anhand der beiliegenden schematischen Zeichnung wird die Erfindung beispielsweise erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch eine Erd- oder Oberflächenentwässerungsanlage, die mit einem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Satzes von Teilen gebildet wurde,
Fig. 2 eine Draufsicht auf eine Anlage nach Fig. 1,
Fig. 3 einen Vertikalschnitt durch einen zum Satz von Teilen gehörenden Sammelschacht,
Fig. 4 eine Draufsicht auf einen Sammelschacht nach Fig. 3,
Fig. 5 und 6 Ausschnitte im Auf- und Grundriss zu einer schematischen Darstellung der Justierung eines Verbindungsrohres mit Bezug auf einen Sammelschacht,
Fig. 7 und 8 gleiche Darstellungen wie in Fig. 5 und 6 mit weiteren Justiermöglichkeiten,
Fig. 9 und 10 einen Vertikalschnitt durch je ein weiteres Ausführungsbeispiel eines zum Satz von Teilen gehörenden Sammelschachtes,
Fig.
11 eine andere Ausbildungsform der Ausflussverbindung nach Fig. 3 im Detail, und
Fig. 12 eine andere Ausbildungsform der Eintrittverbindung nach Fig. 3 im Detail.
Die Fig. 1 und 2 zeigen eine aus einem Satz von Teilen gebildete Erd- oder Oberflächenentwässerungsanlage mit einem ersten Sammelschacht 10, an den vier Drainageleitungen 11, 12, 13 und 14 und eine Abflussleitung 15, 16, 17 angeschlossen sind, deren horizontaler Abschnitt 17 in einen zweiten Sammelschacht 18 mündet.
Der zweite Sammelschacht besitzt einen Ausfluss, der mit einem weiteren geraden Rohrstück 19 verbunden ist, das in einen weiteren nicht dargestellten Sammelschacht oder in ein Hauptabflussrohr mündet.
Aus der Zeichnung ist ersichtlich, dass bei dieser Anordnung ein Abfluss von beliebigem Gefälle erreicht werden kann. Gegenüber den bekannten Anlagen ist auch vorteilhaft, dass kein Mannloch in die Erde getrieben zu werden braucht, um die Rohre in der gewünschten Neigung zu verlegen. Nach der vorliegend beschriebenen Anordnung genügt es, den oder die Sammelschächte im Bereich der Bodenoberfläche anzuordnen und eine Abflussleitung vertikal in den Boden einzulassen, welche auf das Niveau des nächsten Sammelschachtes oder Abflussrohres hinunterreicht, so dass in einem Winkel von 3600 um die Vertikalachse des Sammelschachtes herum jede gewünschte Neigung erreicht werden kann.
Für die Verlegung der einzelnen Teile muss, wie bei den bekannten Anordnungen, ein Grabensystem mit ähnlichem Querschnitt ausgehoben werden. Die Querschnittsabmessungen können kleiner dimensioniert sein, wobei das Mannloch durch einen Sammelschacht ersetzt wird, der lediglich ein einfaches Betonbett benötigt. Jeder Sammelschacht wird zusammen mit seinem Austrittrohr und den zugehörigen Abflussrohren bis zum nächsten Sammelschacht als vollständige Einheit in dem ausgehobenen Graben verlegt und in Beton eingebettet (20 und 21 sowie 17 und 19).
Nach dem Abbinden des Betons werden am Sammelschacht die Eintrittverbindungsmuffen in der nachfolgenden beschriebenen Weise befestigt.
Das vertikale Abflussrohr wird mit Erde oder Beton oder dgl. hinterstampft. Der Sammelschacht, sowie die verschiedenen Verbindungsrohre 31 und das Rohr 17 sind im Beton 23 oder 24 verlegt. Im Bedarfsfall kann der Sammelschacht mit Verlängerungen 25, sowie einem abnehmbaren Deckel 26 versehen sein. Bei der Verlegung der Anlageteile wird vorzugsweise der erste und der letzte Sammelschacht neben dem Gebäude bzw. an der Grenze des Grundstückes angeordnet. Je nach der Topographie und den Abmessungen eines Grundstückes sind zwischen dem ersten und dem letzten Sammelschacht weitere Sammelschächte erforderlich, analog den Mannlöchern, die bei den bekannten Systemen erforderlich sind.
Die Fig. 3 und 4 zeigen im einzelnen die Ausbildungsform eines Sammelschachtes wie 10 oder 18, der als Schale 27 mit oberem Randflansch 28, teilweise sphärischer Oberfläche und unterer Abflussöffnung 29 ausgebildet ist. An die Abflussöffnung 29 schliesst ein Austrittstutzen 30 an.
Der Radius der sphärischen Oberfläche beträgt vorzugsweise etwa 228 mm, kann aber auch grösser gewählt werden, in Abhängigkeit vom Durchmesser oder der Anzahl der Verbindungsrohre 31.
Die Sammelschächte werden vorzugsweise aus einem zähen, armierten Kunststoff hergestellt, der eine ausreichende Steifigkeit besitzt; sie sollen sich bei der Lagerhaltung oder während dem Transport nicht deformieren.
Vor dem Einbau weisen die Sammelschächte keine Eintrittsöffnungen auf. Diese öffnungen werden nach der Fixierung des Sammelschachtes und der Festlegung des Neigungswinkels der einzelnen Verbindungsrohre 32 von Hand angebracht.
Jede Drainageleitung 11, 12, 13 ist durch eines der Verbindungsrohre 31 mit dem sphärischen Teil des Sammelschachtes verbunden. Jedes der Verbindungsrohre 31 besteht vorzugsweise aus demselben Kunststoff wie die Sammelschächte 10, 18 und hat am einen Ende eines Rohrstückes 32, bezüglich seiner Form einen der Wölbung der Sammelschachtschale angepassten Flansch 33: dieser ist mit Bezug auf die Rohrstücklängsachse 32 unter einem Winkel von ca. 300 bis 450 geneigt, so dass, wenn der Flansch im unteren Bereich gegen die Oberfläche der Schale anliegt, die Rohrstücklängsachse ungefähr horizontal durch die Vertikalachse der Schale geht. Aus dieser Lage kann das Verbindungsrohr über die ganze Schalenoberfläche verschoben werden, wobei Flansch und Schale wie ein Kugelgelenk zusammenwirken.
Dadurch kann das Verbindungsrohr 31 ohne Rücksicht auf den Zuflusswinkel der Neigung der daran anzuschliessenden Drainageleitung 11, 12 oder 13 angepasst werden.
Nach der Festlegung der Lage des Verbindungsrohres wird ein Loch in der Schalenwandung angefertigt und das Verbindungsrohr von innen durch die Öffnung geschoben, bis der Flansch an der Schalenwand anliegt, an der er mittels eines Klebstoffes oder dgl. befestigt wird.
Der beschriebene Satz von Teilen gestattet eine grosse Anpassungsfähigkeit, während es im Gegensatz dazu mit den bisher gebräuchlichen Elementen schwierig und zeitraubend ist, Drainageleitungen mit der richtigen Neigung zu verlegen und mit dem Sammelschacht zu verbinden.
Dieser Vorteil wird besonders aus den Fig. 5 bis 8 ersichtlich. Die Fig. 5 und 6 zeigen, dass durch eine Verschiebung des Flansches des Verbindungsrohres längs der Schalenoberfläche in der Vertikalebene 41 nach Fig. 6 (welche der Projektionsebene nach Fig. 5 entspricht), jede gewünschte Neigung der Drainageleitung einstellbar ist, wie dies die drei Beispiele 42, 43 und 44 zeigen.
Indessen ist es möglich, dass das Gefälle eine Verbindung erforderlich macht, die an der Schale tiefer als die beschriebene zu liegen kommt. In einem solchen Fall wird vorzugsweise die Anordnung des Verbindungsrohres geändert (z.B. in der Horizontalebene) und zwar derart, dass die Längsachse dieses Rohres nicht mehr durch die Vertikalachse des Sammelschachtes bzw. der Schale führt. Das Verbindungsrohr 11 wird in diesem Fall tangentenähnlich an die Schale herangeführt. Dabei wird vorerst die Höhe des Verbindungsrohres an der Schale festgelegt und anschliessend wird dieses Rohr von einer Lage 46 in andere Lagen 47 und 48 geschwenkt, bis es die richtige Neigung aufweist (Fig. 8). Da eine solche Schwenkbewegung eine Änderung der Lagerung des Verbindungsrohres bedingt, muss fallweise die beste Lage ermittelt werden, was keine Schwierigkeiten bereitet.
Führt der Sammelschacht, wie in Fig. 1, weiter unten die Erdoberfläche, so werden rohrförmige Verlängerungsstücke auf den Sammelschacht aufgesetzt, deren innerer Durchmesser demjenigen des Sammelschachtes entspricht. Die Verlängerungsstücke sind vorzugsweise aus Beton hergestellt und weisen auf ihrer unteren Stirnseite vorzugsweise eine Ringnut 51 (Fig. 3) auf, in welche eine passende Ringwulst der gegenüberliegenden Stirnseite hineinpasst, so dass beim Aufeinanderstellen der Verlängerungen eine genaue Zentrierung mit Bezug auf die Schale möglich ist.
Die Wandstärke der Verlängerungsstücke beträgt vorzugsweise 51 mm (der Flansch 28 der Schale 27 ist vorzugsweise gleich dimensioniert), und ihre Höhe z.B.
203 mm.
Fig. 9 zeigt eine weitere Ausführungsform des hier mit 61 bezeichneten Sammelschachtes, welche teilweise als Kugel ausgebildet ist, die unten allmählich in einen Abflussstutzen 62 mit horizontaler Achse übergeht. Diese Form wird vorzugsweise dann angewendet, wenn das Abflussrohr 63 horizontal von der Schale weggeführt werden muss, wobei ein vertikales Abflussrohr wie in Fig. 1 fehlt.
Diese Ausbildungsform hat jedoch den Nachteil, dass die Kugelfläche für eine Verbindung mit einem Flansch 33 eines Verbindungsstutzens kleiner ist.
Die verfügbare Oberfläche erstreckt sich über einen Winkel von ca. 1350 um die Vertikalachse der Schale auf der dem Austrittstutzen 62 gegenüberliegenden Seite.
Trotzdem ist noch eine ausreichende Fläche vorhanden, welche den Anschluss von einem oder mehreren Verbindungsrohren gestattet.
Kann das Abflussrohr etwas tiefer weggeführt werden, so kann die in Fig. 10 gezeigte Form des Sammelschachtes - dort mit 64 bezeichnet - gewählt werden, welche die Nachteile des vorangehend beschriebenen Beispiels beseitigt. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist unterhalb der Schale ein Abflussrohr angeordnet, welches mit einem Krümmer 65 versehen ist, dessen Form den Abfluss in Richtung des Pfeiles 66 begünstigt.
Fig. 11 zeigt eine Detailvariante einer Schale mit einem unteren Innenflansch 67, der mittels eines vertikalen Verbindungsrohres 68 mit einer Abflussleitung verbunden ist.
Fig. 12 zeigt eine weitere Variante einer Verbindung zwischen einer Drainageleitung 71 und der Sammelschachtschale 28, in welcher die Verbindungsmittel zweiteilig ausgeführt sind und ein inneres Rohrstück 72 mit einem Flansch 73 und ein äusseres Rohrstück 74 mit einem Flansch 75 aufweisen. Das Rohrstück 74 hat einen erweiterten Bohrungsendabschnitt 76, in welchen das Rohrstück 72 passt. Bei dieser Anordnung ist die Schalenwandung um die Austrittsöffnung herum zwischen den Flaschen 73 und 75 festgeklemmt.
In einer nicht gezeigten Variante könnten Verbindungsrohre vorgesehen werden, deren an eine Sammelschachtschale anzuschliessendes Ende flanschlos ist, aber einen der sphärischen Oberfläche der Schale angepassten Verlauf hätte.