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Vorrichtung zum prellarmen Abfangen von bewegten Massen
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum prellarmen Abfangen
von bewegten Massen, die in Zugrichtung auf ein über einen Rundprofilkörper geschlungenes
Band einwirken.
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Das möglichst rasche und prellarme Abfangen von bewegten Massen auf
kurzem Wege stellt in weiten Bereichen der Technik Probleme dar, für die eine entsprechende
Vielzahl von Lösungswegen gefunden wurden. Die Entwicklung neuer und für die verschiedenen
Anwendungsgebiete brauchbarer Materialien hat für viele Anwendungsfälle zu befriedigenden
und guten Ergebnissen geführt.
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Nachteilig bei den bekannten Anschlägen aus derart dämpfendem Material
wirken sich deren unterschiedliche Dämpfungseigenschaften bei verschiedenen Temperaturbedingungen
aus. Einerseits durch die eigentlichen Dämpfungsvorgänge und andererseits durch
Umwelteinflüsse lassen sich aber für die Dämpfungsorgane höchst unterschiedlichen
Temperaturbedingungen oft nicht vermeiden. Sind Vorrichtungen, bei denen bewegte
Massen möglichst rasch und prellarm abgefangen werden sollen, insbesondere unterschiedlicher
Arbeitstemperatur ausgesetzt, so sind Lösungswege zu beschreiten, bei welchen auf
die Verwendung der ansonsten gut wirkenden Dämpfungsmaterialien nicht zurückgegriffen
werden braucht.
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So ist eine Anordnung zum prellarmen Abfangen von bewegten Massen
bekannt geworden(DT-OS 24 14 638), bei+Lder die bewegten Massen in Zugrichtung auf
ein über einen Rundprofilkörper geschlungenes und einseitig ortsfest befestigtes
Band einwirken. Bei der Anordnung wird durch das Festziehen der Bandumschlingungen
auf dem Rundprofilkörper die Energie der abz1lfangenden bewegten Massen weitestgehend
prellungsfrei abgebaut. Die gestreckte Lage des längenstabilen Bandes bestimmt die
genaue Endlage der abzufangenden Massen. Selbst größere Temperaturschwankungen wirken
sich dabei nicht nachteilig auf die Dämpfungseigenschaften aus.
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Die vorliegende Erfindung baut auf diesem Stande der Technik auf,
wobei ihr die Aufgabe zugrundeliegt, daß die Maßnahmen zur Festlegung der Bandenden
einerseits im Bereich der ortsfesten Befestigungsstelle und andererseits im Angriffsbereich
der bewegten Massen und Einstellvorgänge zur Erzielung definierter Endlagen herstellungs-
und funktionstechnisch günstig ausgelegt sind.
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Eine Vorrichtung, die diesen Anforderungen gerecht wird, ist erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet, daß das Band lose um den Rundprofilkörper liegend und derart
formstabil ausgestaltet ist, daß bei in Zugrichtung auf das Band wirkenden wesentlichen
Beschleunigungskräften die Formstabilität federnd aufgehoben wird, und daß das Band
durch ein an den den abzubremsenden Massen abgewandten Ende angeordnetes Federelement
in Richtung auf die abzubremsende Masse um den Rundprofilkörper verdreht eingestellt
ist.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird von der bei Bandumschlingungen
eintretenden Servowirkungen bis zur vollständigen Blockierung des Bandzuges Gebrauch
gemacht. Das lose um deh Rundprofilkörper liegende gewickelte Band wird außerhalb
der Abbremsphase durch das Federelement, welches am der abzubrem-9 endenMasse abgewandten
Ende angreift, gegen einen gehäuse-
festen Anschlag in eine Ausgangsposition
verstellt, aus der heraus der prellarme Abbremsvorgang für die abzufangenden bewegten
Massen durchgefuhrt wird. Die Endstellung der bewegten Massen ist allein davon abhängig,
wann die zwischen dem Rundprofilkörper und dem beim Abbremsvorgang zusammenziehenden
Band auftretende Servowirkung zur vollständigen Blockierung des Bandes geführt hat.
Diese Wirksamkeit hängt von dem Wickeldurchmesser des Bandes in bezug auf den Durchmesser
des Rundprofilkörpers, von der Formstabilität des Bandes und von der Zugkraft des
an diesem Band angreifenden Federelements ab.
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Durch Verstellung des ortsfesten Angriffspunktes der Feder sind die
VerliLtnisse veränderbar. Der Abbremsvorgang erfolgt bei deser erfindungsgemäßen
Vorrichtung demgemäß immer aus einer gesichert gleichbleibenden Ausgangslage und
endet, da sich die inneren Verhältnisse der Vorrichtung nicht wirksam ändern, nach
einer definierten Wegstrecke.
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Nach einer bevorzugten Ausgestaltung ist die erfindungsgemäße Vorrichtung
dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag, gegen das das um den Rundprofilkörper
liegende Band in seiner Ausgangslage durch das Federelement angelegt ist, im Bereich
des der abzubremsenden Masse gegenüberstehenden Endes des Bandes angeordnet ist.
Damit wird gewährleistet, daß das Band jeweils annähernd ungehindert durch das Federelement
in seine Ausgangslage verschwenkt werden kann, daßäber in dieser Ausgangslage das
Band entgegen seiner Formstabilität gerichtet unter Vorspannung steht. Dadurch ist
der Bremsweg verkürzbar.
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Nach einer anderen bevorzugten Ausgestaltung ist die erfindungsgemäße
Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, daß das der abzubremsenden Masse gegenüberstehende
Ende des Bandes als eine dem auftreffenden Massenteil angepaßte offene Schlaufe
ausgebildet ist. Bei einer nach diesen Merkmalen gestalteten Vorrichtung stehen
die bewegten und abzubremsenden Massen nicht während des gesamten Bewegungsablaufes
mit der Abbremsvorrichtung in Verbindung, sondern lediglich erst kurz vor Beendigung
der
Bewegungsphase. Der Schlaufe des Bandes angepaßt ist an der
bewegten Masse angeordnet ein Kunststoffteil ausgebildet, welches während des Abbremsvorganges
die Bewegungsenergie der bewegten Masse geräusch- und verschleißarm auf das Band
überträgt.
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Ein nach den Merkmalen der Erfindung ausgestaltetes Ausführungsbeispiel
ist anhand der Zeichnung im folgenden näher beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 eine
vereinfacht dargestellte Frontansicht der Vor-ichtung vor Beginn der Abbremsphase,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung und Fig. 3 eine Frontansicht der Vorrichtung
nach Beendigung der Abbremsphase.
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Die Vorrichtung gemäß dem Ausführungsbeispiel ist Bestandteil einer
Drehmagnetanordnung zum Antrieb von Stanzstempeln in Lochstreifenstanzeinrichtungen.
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Gemäß Figur 1 ist der Anker 1 eines Drehmagnetsystems 2 entgegen der
Kraft eines Federelements verschwenkt. Bei Aberregung des Drehmagnetsystems 2 folgt
der Anker 1 und die durch ihn angetriebenen nicht dargestellten Elemente der Kraft
des Federelements 3 entgegen dem Uhrzeigersinn in Richtung auf eine Ausgangslage,
in die er möglichst prellarm abgefangen werden soll. Zu diesem Zweck liegt um einen
Rundprofilkörper 4 aus Kunststoff lose ein Band 5, welches durch ein an seinem einen
freien Ende angreifendes Federelement 6 mit seinem anderen freien Ende an einen
ortsfesten Anschlag 7 geschwenkt gehalten wird. Das Band 5 ist derart formstabil,
daß es unbelastet der einseitig angreifenden Zugkraft des Federelements 6 in diese
Ausgangsposition für den Abbremsvorgang der bewegten Massen folgen kann.
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Trifft nunmehr der in seine Ruhelage zurückkehrende Anker 1 über ein
an ihm angeordneten Kunststoffelement 8 auf das zu einer Schlaufe 9 ausgebildete
Ende des Bandes 5, so wird dieses
entgegen seiner Formstabilität
elastisch zusammengezogen, wodurch es sich an den Rundprofilkörper 4 anlegt.Die
dabei auftretende Servowirkung zwischen Rundprofilkörper und Band verhindert ein
Durchrutschen des Bandes weitestgehend, so daß das zu einer Schlaufe 9 ausgebildete
Ende des Bandes lediglich eine geringfügige Auslenkbewegung erfährt. Während dieser
Auslenkbewegung werden die über das Kunststoffelement übertragenen Bewegungsenergien
prellarm und geräuscharm abgefangen, so daß der Anker 1 des Drehmagnetsystems 2
aus der Arbeitslage rasch und beruhigt in die in Figur 3 dargestellte Ruhelage gelangt.
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Die Wirkung der Vorrichtung ist durch die Dimensionierung des Bandes
5 und seines Umschlingungsgrades um den Rundprofilkörper, aber auch insbesondere
durch die Dimensionierung des an dem Band 5 angreifenden Federelements und seiner
Zugkraft in einem weiten Bereich einstellbar. Auftretende Temperaturschwankungen
wirken sich kaum auf die FunktionstüchtigRe t der Vorrichtung nachteilig aus. Darüber
hinaus stellt die Vorrichtung keine besonderen Anforderungen an Wartung.
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3 Figuren 5 Patentansprüche