DE2629868A1 - Verfahren zur herstellung von 1,1-dihalogen-4-methyl-pentadienen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von 1,1-dihalogen-4-methyl-pentadienenInfo
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Description
"Verfahren zur Herstellung von 1,i-Dihalogen-4·-methylpentadienen"
Prioritäten: 2. Juli 1975 - Grossbritannien Nr. 27923/75 26. März 1976 - Grossbritannien Nr. 1224-7/76
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von 1,1-Dihalogen-4~methyl-pentadienen.
Gemäss der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung von
1,i-Dihalogen-4-methyl-pentadienen vorgeschlagen, welches
dadurch ausgeführt wird, dass man Isobuten mit einem 1,1,2-Trihalogenäthylen
in der Dampfphase bei einer erhöhten Temperatur umsetzt.
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Das erfindungsgemässe Verfahren ist beispielsweise auf die
Herstellung von 1,i-Dihalogen-4—methyl-pentadienen anwendbar,
bei denen der Ausdruck "Dihalogen" für Dichloro,
Dibromo oder Chlorobromo steht.
Die Substituenten in der 1-Stellung des 1,1,2-Trihalogenäthylen-Ausgangsmaterials
entsprechen den gewünschten Substituenten in der 1-Stellung des 1,i-Dihalogen-4—methylpentadiens.
So kann das 1,1,2-Trihalogenäthylen beispielsweise
ein 1,i-Dichloro-2-halogenäthylen, ein 1,1-Dibromo-2-halogenäthylen
oder ein i-Chloro-i-bromo-2-halogenäthylen
sein.
Der Substituent in der 2-Stellung des 1,1,2-Trihalogenäthylen-Ausgangsmaterials
besteht vorzugsweise aus Chlor oder Brom. Wenn also beispielsweise das gewünschte 1,1-Dihalogen-4-~methyl-pentadien
aus einem 1,1-Dichloro-4~
methyl-pentadien besteht, dann kann das als Ausgangsmaterial verwendete 1,1,2-Triahlogenathylen aus 1,1,2-Trichloroäthylen
oder 1,i-Dichloro-2-bromoäthylen bestehen.
Das direkt gebildete 1,1-Dihalogen-^-methyl-pentadien ist
üblicherweise das 1,1-Dihalogen-^·-methyl-1,4-dien, obwohl
aber auch das isomere 1,3-Dien in verschiedenen Anteilen gebildet werden kann. Das 1,4—Dien kann leicht durch die
Anwendung einer zusätzlichen Stufe in das isomere 1,3-Dien
überführt werden, bei der eine Erhitzung mit einem geeigneten
Umwandlungskatalysator vorgenommen wird, beispielsweise durch Erhitzen mit p-Toluolsulfonsäure, vorzugsweise
auf eine Temperatur im Bereich von 100 bis 170 C. Die
Isomerisa tionsstufe kann mit einem 1,4—Dien ausgeführt
werden, das vom Reaktionsprodukt abgetrennt worden ist. Sie kann aber auch vor der Abtrennung des 1,i-Dihalogen-4-methyl-1,4-pentadiens
aus dem Reaktionsgemisch durchgeführt werden.
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Das erfindungsgemässe Verfahren ist besonders auf die Herstellung
von 1,i-Dichloro-^-methyl-i,3-pentadien anwendbar,
bei welchem es sich um ein Zwischenprodukt bei der Herstellung von 2-(2,2-Dichlorovinyl)-3,3-dimethylcyclopropan-1-carbonsäure
handelt. Die genannte Carbonsäure ist selbst ein Zwischenprodukt bei' der Herstellung von Insektiziden,
wie z.B. dem 3-3?henoxybenzylester dieser Verbindung.
Die Herstellung der erwähnten Carbonsäure aus 1,1-Dichloro-4-methy1-1,3-pentadien
ist von Parkas et al (Collection Czechoslovak. Chem. Commun. (1959), 2Λ Seiten 2230-2236)
beschrieben. Gemäss dieser Veröffentlichung wurde jedoch das Zwischenprodukt 1,i-Dichloro-4-methyl-i,3-pentadien
aus Isobuten durch ein verhältnismässig kompliziertes mehrstufiges Verfahren in einer schlechteren Ausbeute als
beim erfindungsgemässen Verfahren hergestellt.
Beim erfindungsgemässen Verfahren kann die Reaktion beispielsweise
bei einer Temperatur im Bereich von 250 bis
6000C ausgeführt werden. Es-wird jedoch bevorzugt, dass die
Temperatur 55O0C nicht übersteigt, da bei höheren Temperaturen
das gebildete Dien unstabil ist und eine Verringerung der Ausbeute eintritt.
Der bevorzugte Temperaturbereich ist 450 bis 55O0C und
insbesondere 475 bis 5250C.
Es wird bevorzugt, ein Reaktionsgemisch zu verwenden, das mindestens 1 Mol von dem Trihalogenäthylen je Mol Isobuten
enthält. Für eine möglichst wirksame Durchführung der Reaktion wird es besonders bevorzugt, mindestens 3 Mol
von dem Trihalogenäthylen je Mol Isobuten zu verwenden. Es
gibt keinen festen oberen Grenzwert für das Trihalogenäthylen/Isobuten-Verhältnis,
vorausgesetzt, dass nur ausreichend Isobuten anwesend ist, dass die Reaktion mit ver-
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nünftiger Geschwindigkeit verläuft. In allgemeinen wird es
jedoch bevorzugt, 3 bis 10 Mol (beispielsweise 3 bis 6 Mol)
Trihalogenäthylen je Mol Isobuten zu verwenden, d.h. dass das Trihalogenäthylen/Isobuten-Verhältnis vorzugsweise
3:1 bis 10:1, insbesondere 3:1 bis 6:1, beträgt.
Das erfindungsgemässe Verfahren kann zweckmässig dadurch
ausgeführt werden, dass man das Gasgemisch durch einen Reaktor hindurchführt, der beispielsweise aus einem erhitzten
Glas-oder Metallrohr besteht, und dass man die austretenden Gase abkühlt, um die höher siedende Fraktion,
welche das Produkt enthält, abzutrennen. Ein solches Verfahren kann leicht in kontinuierlicher Weise durchgeführt
werden, wobei das nicht-urngesetzte Isobuten und das nichtumgesetzte
Trihalogenäthylen zum Reaktor zurückgeführt wird, während die Eroduktfraktion kontinuierlich abgetrennt
wird.
Die Verweilzeit in der Reaktionszone beträgt vorzugsweise
nicht mehr als 20 Sekunden. Verweilseiten von mehr als 15
Sekunden (beispielsweise 5 bis 15 Sekunden) werden besonders
bevorzugt.
Die Reaktion wird vorzugsweise bei im wesentlichen atmosphärischem
Druck ausgeführt, jedoch können gegebenenfalls auch höhere oder niedrigere Drücke verwendet v/erden.
Es kann vorteilhaft sein, einen freie Radikale erzeugenden Initiator,(beispielsweise t-Butylhydroperoxid oder Wasserstoffperoxid)
dem Reaktionsgemisch zuzusetzen, um die Wirksamkeit des Verfahrens noch zu verbessern. Die Konzentration
derartiger Initiatoren kann innerhalb eines weiten Bereichs variiert'werden, wird aber vorzugsweise möglichst
gering gehalten. Die optimale Konzentration für bestimmte Reaktionsbedingungen und/oder für einen bestimmten Reaktor
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können leicht durch. Versuch bestimmt werden. Im allgemeinen
reichen Initiatorkonzentrationen bis zu 2 Mol-#
aus. In vielen Fällen können viel niedrigere Konzentrationen, beispielsweise ungefähr 0,25 Mol-$, ausreichen.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert.
Ein Isobutenstrom wurde mit einer Geschwindigkeit von 12 ml/ min nach unten durch ein vertikales Glasrohr (Länge 20 cm,
Fassungsvermögen J>0 ml), welches auf 48O0C gehalten wurde,
geführt, und flüssiges Trichloroathylen (2 ml; 23 Mmol)
wurde allmählich während 17 Minuten aus einer Injektionsspritze durch einen Gummistopfen eingespritzt, der so angeordnet
war, dass die Flüssigkeit auf die warme Glasoberfläche der erhitzten Zone tropfte und verdampfte, bevor
sie in den Reaktor eintrat. Das Reaktionsgemisch enthielt 2,5 Mol Trichloroathylen je Mol Isobuten, und die Verweilzeit
in der Reaktionszone war 16 Sekunden.
Die austretenden Gase wurden durch eine Falle geführt, die in Eiswasser abgekühlt wurde, dabei wurde ein flüssiges
Produkt (2 ml) gesammelt. Dieses wurde untersucht. Es bestand weitgehend aus nicht-umgesetztem Trichloroathylen,
enthielt aber auch 1,i-Dichloro-4—methyl-1,4-pentadien
(0,4 Mmol). Behandlung des gesamten Reaktionsgemische mit
p-Toluolsulfonsäure (0,1 g) innerhalb eines verschlossenen
Rohrs bei 1500C während 1 Stunde ergab ein Gemisch, das
1,1-Dichloro-4-methyl-1,3-pentadien (0,4 Mmol) enthielt.
Es konnte keine Spur von dem 1,4-Dien gefunden werden.
Das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren wurde wiederholt,
ausser dass der Reaktor auf 5^0C gehalten wurde, der
Isobutenstrom mit einer Geschwindigkeit von 100 ml/min
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floss und Trichloroäthylen (14-,4- g) in den Reaktor während
eines Zeitraums von 2 Stunden eingeführt wurde. Das Reaktionsgemisch
enthielt 0,2 Mol Trichloroäthylen je Mol Isobuten, und die Verweilzeit in der Reaktionszone war
5 Sekunden. Das gesammelte flüssige Produkt wurde fraktioniert destilliert. Es wurde Trichloroäthylen (10,3 g)
und 1,i-Dichloro—l·-methyl-1,4—pentadien (1,95 g) erhalten.
Unter Verwendung des Verfahrens und der Mengen von Beispiel 2, wobei jedoch die Temperatur auf 5080C gehalten
wurde, und wobei t-Butylhydroperoxid (0,03 g) zum Trichloroäthylen
zugegeben wurde, ergab sich ein flüssiges Produkt, von welchem durch Fraktionierung gezeigt werden
konnte, dass es Trichloroäthylen (12,7 g) und 1,1-Dichloro-4~methyl-1,4—pentadien
(1,35 g) enthielt.
Ein Isobutenstrom wurde mit einer Geschwindigkeit von ml/min mit einem Trichloroäthylenstrom (erhalten durch
Verdampfen von flüssigem Trichloroäthylen, welches mit einer Geschwindigkeit von 3 ml/min eingeführt wurde) gemischt
und durch ein leeres Rohr (wirksames inneres Volumen 250 ml), das auf eine Temperatur von 4-75°C + 25 C gehalten
wurde, geführt.
Das Molverhältnis von Trichloroäthylen zu Isobuten war 5:1, und die Verweilzeit im Reaktor war 6 Sekunden.
Die ausströmenden Gase wurden dadurch abgekühlt, dass sie durch eine Falle mit -780C geführt wurden. Das so erhaltene
flüssige Produkt enthielt nach einer Strömungszeit der Reaktionsteilnehmer während 1 Stunde 15,4· S 1,1-Dichloro-4~methy1-1,4—pentadien.
So wurden für jeweils 100 Mol zugeführtes Isobuten 27,2 Mol 1,i-Dichloro-4-methyl-
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1 ,4—pentadien erhalten.
Isobuten und Trichloroäthylendampf wurden in einen rohrförmigen
Glasreaktor von" 80 cm Länge eingeführt, der ein effektives Innenvolumen von 3 1 aufwies. Die Strömungsgeschwindigkeiten
des Trichloroäthylens und des Isobutens waren 13,3 bzw. 2,7 Mmol je Minute, was ein Trichloroäthylen/Isobuten-Molverhältnis
von 5:1 im Reaktor bedeutet. Die gasförmige Beschickung, welcherauch.0,25 Mol-# t-Butylhydroperoxid
zugesetzt wurden, wurde 4 Stunden in den Reaktor eingeführt, währenddessen der Reaktor auf 510 C +_
250C gehalten wurde. Die Verweilzeit im Reaktor war 10
Sekunden.
Die ausströmenden Gase wurden wiederum dadurch abgekühlt, dass sie durch eine Falle mit -780C geführt wurden. Das
so erhaltene flüssige Produkt wurde durch Gas/Flüssigkeits-Chromatographie analysiert. Das Produkt enthielt 1,1-Dichloro-4—methyl-penta-1,4—dien
und 2,5-Dimethylhexa-1,5-dien. Die Umwandlung in das erste Produkt, bezogen
auf Trichloroäthylen in der Beschickung, war 6,5 %· Die Ausbeute war 81 #, bezogen auf verbrauchtes Trichloroäthylen.
Das allgemeine Verfahren von Beispiel 5 wurde wiederholt, wobei jedoch Trichloroäthylen, das aus dem Abstrom von
Beispiel 5 gewonnen wurde, als Quelle für Trihalogenäthylen verwendet wurde. Dabei wurden ähnliche Resultate
erhalten. Dies zeigt, dass es möglich ist, das Trichloroäthylen zurückzuführen, von dem 92 % aus dem Abstrom von
Beispiel 5 erhalten wurden.
Pa tentansprüche: 609883/1358
Claims (18)
- PATENTANSPRÜCHE:Λ. J Verfahren zur Herstellung von 1,i-Dihalogen-4-πethy1-pentadienen, dadurch gekennzeichnet, dass man Isotuten mit einem 1,1,2-Trihalogenäthylen in der Dampfphase bei einer erhöhten Temperatur umsetzt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Trihalogenäthylen-Ausgangsmaterial ein 1,1-Dichloro-2-halogenäthylen, ein 1,i-Dibromo-2-halogenäthylen oder ein 1-Chloro-1-broino-2-halogenäthylen verwendet wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Substituent in der 2-Stellung des Trihalogenäthylens aus Chlor oder Brom besteht.
- 4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Trihalogenathylen aus 1,1,2-Trichloroäthylen besteht.
- 5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktion bei einer Temperatur im Bereich von 250 bis 6000C ausgeführt wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 5» dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktion bei einer Temperatur im Bereich von 250 bis 55O°C ausgeführt wird.
- 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktion bei einer Temperatur im Bereich von 450 bis 55O0C ausgeführt wird.
- S. Verfahren nach Anspruch 7» dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktion bei einer Temperatur im Bereich von 475 bis 525OC ausgeführt wird.609883/1358
- 9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Reaktionsgemisch anfänglich mindestens 1 Mol von dem Trihalogenäthylen je Mol Isobuten enthält.
- 10. Verfahren nach Anspruch 9» dadurch gekennzeichnet, dass das Reaktionsgemisch zu Beginn mindestens 3 Mol von dem Trihalogenäthylen .je Mol Isobuten enthält.
- 11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Reaktionsgemisch anfangs 3 bis 10 Mol von dem Trihalogenäthylen je Mol Isobuten enthält.
- 12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verweilzeit in der Reaktionszone nicht mehr als 20 Sekunden beträgt.
- 13· Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Verweilzeit 5 bis 15 Sekunden beträgt.
- 14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein freie Radikale bildender Initiator dem Reaktionsgemisch zugesetzt wird.
- 15- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein 1,I-Dihalogen-^-methyl-1,4-pentadien gebildet und anschliessend in das entsprechende 1,1-Mhalogen-4~methylen-1,3-pentadien isomerisiert wi rd.
- 16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass 1,I-Dichloro-^--methyl-1,4-pentadien gebildet und anschliessend in 1,i-Dichlord-4—methyl-1,3-pentadien isomerisiert wird.,609883/1358- ίο -
- 17· Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Isomerisation durch Erhitzen mit p— Toluolsulfonsäure ausgeführt wird.
- 18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Isomerisation bei einer Temperatur im Bereich von 100 bis 1700C ausgeführt wird.19· Verfahren nach einem der Ansprüche I5 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Isomerisation ausgeführt wird, ohne dass vorher das 1,i-Dihalogen-4—methyl-1,4— pentadien aus dem Reaktionsgemisch abgetrennt wird.OIPL.-ING. S. STAEGER.609883/1358
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