DE2627142B2 - Elektrochemische Zelle - Google Patents
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Description
Zelle mit einer positiven und einer negativen Elektrode, zwischen denen in einem Zwischenraum Elektrolyt
angeordnet ist und von denen wenigstens eine Elektrode eine Gaselektrode mit Einrichtungen zum
Zuführen und zum Abführen einer elektrochemisch
aktiven Substanz in gasförmigem Zustand ist
Eine als elektrochemische Brennstoffzelle ausgebildete Zelle dieser Art ist in der GB-PS 9 10 577
beschrieben. Bei dieser Zelle ist die Anode als Gaselektrode ausgebildet, und sie enthält katalytisch
so aktive Substanzen auf Edelmetallbasis. Dabei grenzt diese Gaselektrode auf ihrer einen Seite an einen
Gasraum für die Zuführung eines insbesondere aus Wasserstoff bestehenden oder Wasserstoff enthaltenden Brennstoffgases und auf ihrer anderen Seite an
einen Elektrolytraum, in dem als Kathode eine Redox-Elektrode angeordnet ist Den stromliefernden
Vorgang an dieser Redox-Elektrode bildet die Reduktion eines in einem sauren Katholyten enthaltenen
Anions, die in einem weiteren Elektrolytraum auf der
Rückseite der Kathode mit Hilfe von eingeleitetem
Sauerstoff wieder rückgängig gemacht wird. Diese Reoxydation des dem Katholyten zugesetzten Redoxpaares kann auch außerhalb der Brennstoffzelle selbst in
einem eigenen Gefäß erfolgen, da sie nicht zum
stromliefernden Vorgang in der Brennstoffzelle gehört,
sondern lediglich einen Regenerationsprozeß für den Elektrolyten darstellt, an dessen Stelle auch eine
fortlaufende Neueinspeisung von frischem Elektrolyt in
die Brennstoffzelle treten kann. Als Gaselektrode
arbeitet somit nur die Anode der bekannten Brennstoffzelle, und diese Elektrode ist mit Trennung von
Gasraum und Elektrolytraum durch den Elektrodenkörper ausgebildet, wobei auf der Elektrolyt-aumseite des
Elektrodenkörpers eine für Kationen durchlässige Membran angeordnet ist Bei einer solchen Elektrodenausbildung muß der Elektrodenkörper eine relativ
große mechanische Festigkeit aufweisen, um eine
einwandfreie Aufnahme der sich an der Grenze zwischen Gasraum und Elektrolytraum ergebenden
mechanischen Kräfte zu gewährleisten, und außerdem verlangt der gesamte Aufbau einen relativ großen
Platzbedarf, der weit über das durch die katalytische
Funktion der Elektrode erforderliche Ausmaß hinausgeht Sowohl räumlich als auch im Gewicht fällt somit
der Aufwand größer aus, als dies elektrochemisch gesehen notwendig wäre.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine elektrochemische Zelle der eingangs erwähnten Art so
auszubilden, daß auf einen gesonderten Gasraum für die Gaselektrode nach Möglichkeit verzichtet und damit
die ganze Zelle bei gleicher Leistung kleiner und leichter als bisher gestaltet werden kann.
Die gestellte Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Einrichtungen zum Zuführen der
gasförmigen elektrochemisch aktiven Substanz in den Zwischenraum zwischen den Elektroden auf der der
jeweils anderen Elektrode zugewandten Seite der Gaselektrode(n) münden und daß die Gaselektrode(n)
auf dieser Seite auf wenigstens einem Teil ihrer Oberfläche mit einer elektrolytabweisenden, aber
gasdurchlässigen Schicht abgedeckt ist (sind).
Die erfindungsgemäße Ausbildung führt zu einer vollkommen neuen Konstruktion für Gaseiektroden
und erlaubt eine erhebliche Verminderung des Platzbedarfs für diese Elektroden. Als weitere Vorteile der
erfindungsgemäßen Ausbildung sind insbesondere ein geringes Gewicht, eine größere Einfachheit im Aufbau
und eine verstärkte mechanische Robustheit zu nennen, was vor allem bei einer Anwendung für Traktionszwekke von großer Bedeutung ist
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen im einzelnen gekennzeichnet.
Ein erstes Beispiel für eine vorteilhafte Anwendung der Erfindung bilden Metall/Luft-Batterien; weitere
Anwendungsbeispiele sind jedoch auch Wasserstoff/ Luft-Batterien und vor allem Elektrolysezellen beispielsweise für die elektrolytische Gewinnung von
Chlor und Alkali
Gemäß der Erfindung wird das an der elektrochemischen Reaktion beteiligte Gas der Gaselektrode statt
aus einem gesonderten Gasraum von ihrer Elektrolytseite her zugeführt Der Massentransport vom und zum
Elektrodenmaterial findet daher auf ein und derselben Seite der Elektrode statt Gasraum und Elektrolytraum
sind miteinander vereinigt, und der Gesamtplatzbedarf
fällt entsprechend geringer aus. Darüber hinaus vermindern sich auch die mechanischen Beanspruchungen, da keine Druckdifferenz aufzunehmen ist Weiterhin vermindert sich der Materialbedarf, was sich sowohl
im Gewicht als auch im Volumen beträchtlich auswirkt Am überraschendsten ist jedoch, daß die erfindungsgemäß ausgebildeten Oaselektroden ein ganz besonders
gutes elektrochemisches Leistungsverhalten zeigen.
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise
veranschaulicht; es ?eigt
in bisher üblicher Ausführung,
F i g. 2 einen gleichen Schnitt durch eine Wasserstoff/ Luft-Batterie in bisher üblicher Ausführung,
F i g. 3 wiederum einen Schnitt durch eine Elektrolysezelle iür die Chlor/Alkali-Elektrolyse mit Luftkatoden
in bisher üblicher Ausführung,
F i g. 4 einen Schnitt durch eine Alkali-Elektrolysezelle mit einer Wasserstoffanode in bisher üblicher
Ausführung,
ίο F i g. 5 eine Alkali-Elektrolysezelle mit einer Wasserstoffanode und einer Luftkatode in bisher üblicher
Ausführung,
Fig.6 ein erstes Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäß ausgebildete Batterie,
Fig.7 ein erstes Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäß ausgebildete Luftkatode in einer
Ansicht von dem Zwischenraum zwischen den Elektroden in einer Batterie,
Fig.8 Alternativausführungen für die Oberfläche
einer Katode gemäß F i g. 7,
F i g. 9 eine erfindungsgemäß ausgebildete Zelle mit
getrennten Kanälen für die Zuführung von Gas bzw. Elektrolyt zu dem Zwischenraum zwischen den
Elektroden,
Fig. 10 bis 12 Ausführungsvarianten für die Ausbildung der Kanäle bei einer Zelle gemäß F i g. 9,
Fig. 13 eine erfindungsgemäß ausgebildete Metall/
Luft-Zelle in sogenannter luftatmender Ausführung,
Fig. 14 und 15 eine zylinderförmige Eisen/Luft-Batjo terie in erfindungsgemäßer Ausbildung,
Fig. 16 eine Chlor-Alkali-Elektrolysezelle mit einer
Luftkatode gemäß der vorliegenden Erfindung,
Fig. 17 eine Alkali-Elektrolysezelle mit einer Wasserstoffanode gemäß der vorliegenden Erfindung,
Fig. 18 eine Alkali-Elektrolysezelle mit einer Wasserstoffanode und einer Luftkatode in erfindungsgemäßer Ausführung.
Der bisher bekannte Stand der Technik ist in der Zeichnung also veranschaulicht mit Ausführungen für
eine Metall/Luft-Batterie (Fig. 1), eine Wasserstoff/
Luft-Batterie (Fig.2) und verschiedene Ausführungsformen von elektrolytischen Zellen (F i g. 3 bis 5).
Der Einfachheit halber bezieht sich das nachstehend angegebene Beispiel auf Batterien, die in Stapelform
gebaut sind, für die sich Beispiele etwa in der SE-AS 4 247/70 oder der SE-PS 2 17 054 finden.
Metall/Luft-Batterien bestehen meist aus einem Stapel von Luftelektroden 1 mit zwischen diesen und
Metallanoden 3 angeordneten Elektrolyträumen 2, wie so dies in F i g. 1 dargestellt ist Auch Methanol/Luft-Batterien lassen sich in gleicher Weise bauen, wobei an die
Stelle der Eisenelektrode eine elektrokatalytisch aktive Methanolelektrode für die Oxydation von Methanol
tritt, die mit Elektrolyt gespeist wird. Die Darstellung in ss F i g. 1 zeigt grundsätzlich auch den Aufbau einer
Wasserstoff/Metalloxyd-Batterie wie beispielsweise einer Wasserstoff/Nickel-Batterie, wobei in diesem
Falle die Elektroden 1 Wasserstoffelektroden und die Elektroden 3 Metalloxydelektroden sind,
ω Die in Fig.2 dargestellte Wasserstoff/Luft-Batterie
enthält Luftelektroden 4 und Wasserstoffelektroden 5. Eine Batterie dieser Art ist natürlich mit Stromableitern,
mit Polbolzen, mit Kanälen für die Zuführung und die Abführung von Elektrolyt und Gas, mit Separatoren
usw. ausgerüstet, die für ihren Betrieb erforderlich sind, in der zeichnerischen Darstellung zur Vereinfachung
jedoch weggeblieben sind.
elektroden werden nach dem bisherigen Stand der Technik in Rahmen 7 aus Kunststoff gehalten, die so
zusammengefügt sind, daß sich ein Gasraum 8 zwischen den beiden Elektroden ergibt. Vielfach enthalten diese
Gaselektr ^den auch Kanäle für die Zuführung und die
Abführung des jeweils in Rede stehenden Gases.
Luftelekm „en für Metall/Luft-Batterien gemäß
Fig. 1 gehören vielfach zum sogenannten bifunktionellen Typ, worunter zu verstehen ist, daß sie eine Ladung
mit Sauerstoffentwicklung aushalten, ohne daß ihre katalytische Funktion für die Reduktion von Sauerstoff
während der Entladung Schaden leidet. Bifunktionelle Luftelektroden bestehen vielfach aus einer feinerporigen Schicht 9, die dem Elektrolyten zugewandt und mit
Elektrolyt gefüllt ist, und aus einer gröberporigen, die
Katalysatoren für die Sauerstoffreduktion enthaltenden Schicht 10, die dem Gasraum zugewandt und während
des normalen Betriebes teilweise mit Luft gefüllt ist. Diese sogenannten Zweischichtelektroden finden auch
in Brennstoffzellen Verwendung, wobei die feinerporige Schicht einen Gasdurchtritt in den Elektrolytraum
verhindern soll. Der für Gasdiffusionselektroden dieser Art maßgebende Stand der Technik ist etwa in dem
Buch von H. A. Liebhafsky und E. J. Cairns mit dem Titel Fuel Cells and Fuel Batteries, John Wiley & Sons, New
York 1968, beschrieben.
Die in Fig.3 dargestellte Chlor-Alkali-Zelle enthält
ein Diaphragma 11, das den Elektrolytraum in einen Katolytraum 12 und einen Anolytraum 13 unterteilt Im
Katolytraum entwickelt sich unter gleichzeitiger Bildung von Alkali an einer Katode 14 Wasserstoff,
während im Anolytraum an einer Anode 15 gasförmiges Chlor entsteht In Fig.4 ist die Chloranode 15 von
Fig.3 durch eine Wasserstoffelektrode 16 mit einem
Gasraum 17 ersetzt der unter gleichzeitiger Bildung von Salzsäure im entsprechenden Anolytraum laufend
mit Wasserstoff gespeist wird. In F i g. 5 ist an Stelle der Katode 14 von F i g. 3 eine Luftkatode 18 vorgesehen,
die aus einer eigentlichen Elektrode 19 und einem mit Luft gespeisten Gasraum 20 besteht In diesem Falle
gibt es an der Katode keine Wasserstoffentwicklung, Im
Gegenteil wird unter gleichzeitiger Bildung von Alkali im Katolytraum der Sauerstoff der Luft reduziert Im
Anolytraum 13 bildet sich bei der Oxydation des der Anode 16 in der gleichen Weise wie in Fig.4
zugeführten Wasserstoffs Chlorwasserstoffsäure.
Die Darstellungen in Fig.3 bis 5 zeigen nur den grundsätzlichen Aufbau der in Frage stehenden Zellen.
Die zeichnerischen Darstellungen sind nicht mit bekannten und für den Betrieb notwendigen Einrichtungen für die Zuführung von elektrischem Strom und
Reaktionsteilnehmcm und die Abführung von Reaktionsprodukten belastet Der entsprechende Stand der
Technik ist beispielsweise in der Encyclopedia of Chemical Technology, von Kirk-Othmer, zweite Ausgabe, Band 1, Seiten 668—707 beschrieben.
Die Darstellung in Fig.6 zeigt den grundsätzlichen
Aufbau einer erfindungsgemäß ausgebildeten Zelle an dem Beispiel einer Eisen/Luft-Batterie mit bipolaren
Elektroden. Ein großer Vorteil der Erfindung liegt nämlich darin, daß sie eine einfache und rationelle
Konstruktion für bipolare Metall-Gas-Elektroden wie beispielsweise bipolare Eisen-Luft- oder Zink-Chlor-Elektroden ermöglicht
Der in Fig.6 dargestellte Batteriestapd ist aus
Einzelelementen 21 aufgebaut, die jeweils atus einem
Kunststoffrahmen 22 bestehen, der bipolare Eisen-Luft-Elektroden mit einer porösen Eisenschicht 23 enthält.
die auf einer Trennwand 24 aus mit Nickel überzogenem Eisen angeordnet ist, die elektrisch leitet und auf ihrer
anderen Seite Elektrodenmaterial 25 für die Luft-Elektrode trägt. Der Elektrolyt bei diesem Ausführungsbeispiel 5 nKOH, wird gemäß der SE-PS 3 63 193 über ein
Kanalsystem 26 zugeführt und über einen Überlauf 27 abgeleitet. Ein Zwischenraum 28, der einen kombinierten Luft- und Elektrolyt-Raum bildet, wird über ein
Kanalsystem 29 mit Luft gespeist, wobei als Auslaß aus
ίο dem oberen Teil dieses Zwischenraumes 28 ein Überlauf
30 vorgesehen ist. An beiden Enden des Elektrodenstapels sind Endelemente 31 mit monopolaren Elektroden
vorgesehen, die mit Polbolzen 32 verbunden sind. Zum besseren und leichteren Verständnis der Beschreibung
ir> ist die Darstellung in der Zeichnung stark vereinfacht
und in ihren Abmessungen übertrieben gehalten.
Wenn die in Fig.6 dargestellte Abwandlung einer
Batterie gemäß F i g. 1 mit Elektroden ausgeführt ist, die eine gegenüber den verwendeten Elektrolyten hydro
phile Oberfläche aufweisen, zeigt die Zelle auch dann,
wenn dem kombinierten Luft- und Elektrolyt-Raum Luft in reichem Maße zugeführt wird, ein relativ
schlechtes Leistungsverhalten. Dies liegt daran, daß in diesem Falle der Sauerstoff durch einen dicken
Elektrolytfilm an der Elektrodenoberfläche hindurchdiffundieren muß. Es ist daher zweckmäßig. Maßnahmen
zu treffen, die darauf abzielen, unter gleichzeitiger Aufrechterhaltung einer guten elektrischen Verbindung
zwischen den beiden Elektroden aus der Eisenschicht 23
und dem Elektrodenmaterial 25 eine ausreichende
Sauerstoffversorgung für das elektrokatalytisch aktive Material zu gewährleisten. Diese beiden Funktionen
stehen miteinander im Wettstreit um das im Zwischenraum 28 verfügbare Volumen, und es muß daher ein
!3 Kompromiß geschlossen werden. Die Anode, d. h. die
poröse Eisenelektrode, sollte nur mit dem Elektrolyten in Berührung stehen, während die Katode sowohl mit
dem Elektrolyten als auch mit Luft in Berührung kommen muß. Die entsprechende Verteilung kann mit
Hilfe des Gas/Flüssigkeit-Oberflächenverhältnisses für
die Elektrodenoberfläche beschrieben werden, also des Verhältnisses zwischen der Elektrodenoberfläche, die in
der Hauptsache mit Gas in Berührung steht, einerseits und der Elektrodenoberfläche, die in der Hauptsache
mit Flüssigkeit in Berührung steht andererseits. Unter Elektrodenoberfläche ist hier die äußere geometrische
Fläche der Elektrode zu verstehen. Die mit Gas in Berührung stehende Oberfläche kann vollständig oder
teilweise von einem Elektrolytfilm bedeckt sein,
so während unter mit Flüssigkeit in Berührung stehender Oberfläche diejenigen Oberflächenteile zu verstehen
sind, die über eine zusammenhängende Elektrolytmasse in direktem Kontakt mit der entgegengesetzten
Elektrode, also in diesem Falle mit der Anode, stehen.
Ein weiterer wichtiger geometrischer Faktor ist der durchschnittliche Abstand zwischen benachbarten
Punkten auf der Oberfläche der Gaselektrode, die in Berührung mit Gas bzw. mit Flüssigkeit stehen. Der
elektrische Strom muß von den elektrochemisch aktiven
wi Zentren auf den Teilen der Katode, die in Berührung mit
Gas stehen, zu den Teilen der Katode fließen, die mit
Flüssigkeit in Berührung stehen und ihrerseits über Elektrolytbrücken Verbindung mit der Anode haben.
Der elektrische Widerstand auf diesem Stromwege muß
auf einem annehmbaren Wert gehalten werden, was
dadurch geschehen kann, daß der durchschnittliche Abstand zwischen mit Gas in Berührung stehenden
Oberflächenteilen einerseits und mit Flüssigkeit in
Berührung stehenden Oberflächenteilen der Gaselektrode
andererseits auf einen Minimalwert gebracht wird. Dieser Abstand kann vorzugsweise durch den
Abstand zwischen den Trägheitspunkten für die jeweils betroffenen Oberflächen definiert und als Gas/Flüssigkeit-Abstand
bezeichnet werden. Der elektrische Widerstand auf diesem Stromwege hängt natürlich auch
von dessen Querschnitt und von dem spezifischen Widerstand des Elektrolytfilmes ab. Der Querschnitt
des Stromweges wird unter anderem auch durch die ι υ Dicke der Gasdiffusionselektrode beeinflußt. Das
Leistungsverhalten und weitere Eigenschaften der erfindungsgemäß ausgebildeten elektrochemischen Zellen
wird zwar auch durch einige andere Faktoren beeinflußt, jedoch kommt diesen Faktoren nicht die
gleiche entscheidende Bedeutung zu wie den oben behandelten Größen.
Für die Beeinflussung des Gas/Flüssigkeit-Oberflächenverhältnisses
und des Gas/Flüssigkeit-Abstandes gibt es mehrere verschiedene Möglichkeiten, die von
einer gesteuerten Zugabe von Luft mit der Möglichkeit eines freien Aufstieges bis zu mechanischen Einrichtungen
im Zwischenraum zwischen den "Elektroden reichen. Vielfach ist es von Vorteil, mit einem Gas/Flüssigkeit-Oberflächenverhältnis
zu arbeiten, das oberhalb 1 liegt, wobei ein besonders vorteilhafter Bereich für dieses
Verhältnis von 2 bis 5 reicht, jedoch sind vielfach auch höhere Werte wie Werte aus einem Bereich zwischen 5
und 20 und mehr brauchbar. Der Gas/Flüssigkeit-Abstand sollte so klein sein wie möglich, vorzugsweise
sollte er unterhalb 1 bis 2 cm liegen, wobei ein brauchbarer Wert unterhalb 0,5 bis 1 cm liegt und ein
besonders brauchbarer Bereich zwischen 0,1 und 0,5 cm oder darunter gegeben ist Kurze Gas/Flüssigkeit-Abstände
gestatten sehr dünne Gasdiffusionselektroden bis herab zu Dicken von 0,01 bis 0,02 cm oder noch
darunter. Bei höheren Werten für den Gas/Flüssigkeit-Abstand
kann es erforderlich werden, mit Elektrodendicken in einem Bereich zwischen 0,4 und 0,8 mm zu
arbeiten. Eine Möglichkeit zur Verminderung des elektrischen Widerstandes auf dem Stromwege besteht
dabei darin, im Anschluß an die elektrochemisch aktive und teilweise mit Gas gefüllte Schicht des Elektrodenmaterials
eine mit Elektrolyt gefüllte Schicht vorzusehen, wodurch der Ionenstrom seinen Weg vom «
Elektrolytfilm zu dieser mit Elektrolyt gefüllten Schicht und anschließend weiter über den Elektrolyten im
Zwischenraum zwischen den Elektroden nimmt
Für den Bau von erfindungsgeraäß gestalteten Zellen gibt es eine große Zahl von Ausführungsformen. Die so
hohe Zahl von möglichen Alternativen hängt zum Teil damit zusammen, daß sich die Erfindung sowohl bei
verschiedenen Arten von elektrochemischen Stromquellen als auch bei Elektrolyseeinrichtungen wie
beispielsweise Metall/Luft-Zellen, Methanol/Luft-Zellen,
Wasserstoff/Luft-Zellen, Wasserstoff/Metalloxyd-Zellen.
Alkalielektrolyseeinrichtungen usw. anwenden läßt Diese verschiedenen Zelltypen können ihrerseits in
verschiedener Weise gebaut sein, so können sie
beispielsweise sogenannte monopolare Elektroden oder auch bipolare !Elektroden aufweisen. Elektrochemische
Zellen mit zwei Gaselektroden wie beispielsweise Wasserstoff/Luft-Zellen können mit einer dieser Elektroden
in üblicher Ausführung und der anderen in erfindungsgemäßer Ausbildung oder alternativ dazu mit
zwei erfindungsgemäß gestalteten Gaselektroden gebaut werden. Diese zweite Ausführungsform verlangt
spezielle Separatoren im Zwischenraum zwischen den Elektroden, da in diesem Falle beide Gase den
entsprechenden Elektrodenmaterialien aus diesem Elektrodenzwischenraum heraus zugeführt werden
sollen.
Die Methode der Gaszuführung zu den Gaselektroden, die das charakteristische Kennzeichen der vorliegenden
Erfindung bildet, läßt sich ebenfalls mit Hilfe zahlreicher verschiedener zusammenwirkender Maßnahmen
realisieren, die ihrerseits naturgemäß durch den jeweiligen Zellentyp und sonstige spezielle Anforderungen
beeinflußt werden. Diese Maßnahmen können beschrieben werden als
1. konstruktive Abwandlungen der Einrichtungen für die Zuführung und Abführung von Elektrolyt und
Gas zum Elektrodenzwischenraum,
2. die Einführung spezieller Mittel wie leitender und
verteilender Strukturen in den Elektrodenzwischenraum und
3. konstruktive Abwandlungen der Elektroden zur Erleichterung der erfindungsgemäß vorgesehenen
Gasversorgung.
Diese Maßnahmen können miteinander und mit speziellen Behandlungen für das Elektrodenmaterial
kombiniert werden, mittels deren Teile dieses Elektrodenmaterials zum ersten ein besseres Aufnahmevermögen
für Gas — meist durch eine Hydrophobierung — zum zweiten ein besseres Aufnahmevermögen für
Elektrolyt — meist durch eine hydrophile Ausbildung — oder drittens eine Blockierung — Versiegelung —
erfahren, die eine Zufuhr sowohl von Gas als auch von Elektrolyt zu den betroffenen Elektrodenteilen verhindert
Für den Fachmann ergeben sich in Kenntnis des Grundprinzips der vorliegenden Erfindung keine
Schwierigkeiten, geeignete Maßnahmen dieser Art zu treffen, so daß im folgenden nur einige wenige
Ausführungsmöglichkeiten näher behandelt werden sollen, die besonders bevorzugt sind und zur Veranschaulichtung
der verschiedenen Möglichkeiten für solche alternative Arbeitsweisen dienen können. Dabei
soll in erster Linie eine Eisen/Luft-Batterie behandelt werden, die entsprechend der Darstellung in F i g. 6 mit
bipolaren Elektroden ausgerüstet ist und ein besonders einfaches Beispiel für das Grundprinzip der vorliegenden
Erfindung abgibt
Eine bei Metall/Luft-Zellen im Vergleich zu Brennstoffzellen
auftretende Komplikation besteht darin, daß bei diesen Zellen zwei Arbeitsweisen in Anwendung
kommen, nämlich eine Aufladung und eine Entladung. Während der Aufladung entwickelt sich in der Zelle
Sauerstoff, wenn das aktive Material der Metallelektrode
zu Metall reduziert wird. Dabei kann die Luftelektrode auch für die Sauerstoffentwicklung während der
Aufladung eingesetzt werden, es gibt jedoch auch Ausführungsformen, die eine sogenannte dritte Elektrode
enthalten, die dann während der Aufladung für die
Sauerstoffentwicklung verwendet wird. Die für Luftelektroden üblichen Elektrodenmaterialien enthalten
vielfach ein oder mehrere Metalle, die einen erheblichen Widerstand gegen die Sauerstoffentwicklung während
der Aufladung zeigen, während andere Elektroden wie platinisierte und hydrophobierte poröse Kohlenstoffstrukturen während der Aufladung eine Verschlechterung erfahren und daher eine spezielle feinporige
Schicht an der von der Sauerstoffentwicklung betroffenen Elektrode oder eine nur während der Aufladung in
Betrieb befindliche dritte Elektrode verlangen.
Die Darstellung in Fig.7 zeigt eine einfache
Ausführungsform für eine Luftelektrode, wie sie bei
Betrachtung von einem der Zwischenräume 28 in F i g. 6 erscheint. Auch in diesem Falle sind die Abmessungen
stark übertrieben dargestellt. Die Katodenoberfläche ist abwechselnd hydrophob und hydrophil gehalten. Dazu
wird eine ursprünglich hydrophile Struktur, wie sie beispielsweise der grobporigen Schicht einer entsprechend der Lehre der SE-PS 3 60 952 hergestellten
Zweischichtelektrode entspricht, nachträglich stellenweise hydrophobiert, wobei sich zueinander parallele
hydrophobe Streifen 33 ergeben, die mit nicht behandelten und damit in hydrophilem Zustand
verbliebenen Streifen 34 alternieren. Die Breite der hydrophobierten Streifen 33 liegt in der Praxis bei
0,3 cm, während die hydrophilen Streifen 34 eine Breite von 0,1 cm aufweisen, so daß sich ein Abstand zwischen
den Trägheitspup.kten. der jeweiligen Elektrodenoberflächen von 0,2 cm ergibt.
Im Betriebe wird der Elektrolyt über Kanäle 35 zugeführt und über Überläufe 36 abgeführt. Die Zufuhr
der Luft erfolgt über Kanäle 37, während für die Abführung der Luft aus dem Elektrodenzwischenraum
in ein in der Zeichnung nicht eigens dargestelltes umgebendes Gefäß Kanäle 38 vorgesehen sind. Im
praktischen Betriebe folgt die Luft vorzugsweise den hydrophobierten Teilen der Katode, während der
Elektrolyt an den hydrophilen Teilen der Katode entlangfließt. Dieser Effekt läßt sich noch verstärken,
indem auch die Anode an der der entsprechenden Schicht auf der Katode gegenüberliegenden Stelle mit
einer hydrophobierten Schicht abgedeckt wird. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Anode an diesen
Oberflächenteilen mit Hilfe eines hydrophoben Films beispielsweise aus Polypropylen vollkommen abzudichten, was beispielsweise mittels Plasmaaufspritzung oder
in analoger Weise geschehen kann. Unter diesen Bedingungen entspricht das Gas/Flüssigkeit-Oberflächenverhältnis etwa dem Verhältnis zwischen der
hydrophoben und der hydrophilen Elektrodenoberfläche, es liegt also bei etwa 3.
Die hydrophoben Streifen 33 in Fig.7 lassen sich
vorzugsweise mit Hilfe einer Imprägnierung mit einer Dispersion von Polytetrafluoräthylen, die beispielsweise
etwa 15% Polytetrafluoräthylen enthält, und eine anschließende Verdampfung und Sinterung bei einer
Temperatur von etwa 3000C entsprechend der für die
Hydrophobierung poröser Elektrodenmaterialien und insbesondere der Elektroden von Brennstoffzellen
allgemein üblichen Technik erhalten. Zur Erzielung des gewünschten geometrischen Musters kann diese Dispersion von Polytetrafluoräthylen in entsprechenden
Streifen auf die Elektrodenoberfläche aufgestrichen werden. Diejenigen Teile der Elektroden, die hydrophil
, bleiben sollen, körnen alternativ durch eine Schutzmaske abgedeckt oder mit einer abziehbaren Farbe oder
einem Schutzfilm bestrichen werden, der sich im Elektrolyten auflöst oder während der Wärmebehandlung des Elektrodenmaterials verdampft Eine weitere
Herstellungsmöglichkeit besteht darin, ein Netz aus Nickel oder eine perforierte Nickelplatte oder dergleichen gegen eine hydrophobe Grundstruktur zu pressen,
wobei dieses Netz od. dgl. dann später als hydrophile Oberfläche dient
Die Darstellung in F i g. 7 zeigt der Einfachheit halber
ein Muster mit zueinander parallelen vertikalen Streifen. Statt dessen können auch verschiedene andere
Muster ins Auge gefaßt werden, wobei deren Anwendung von den speziellen Anforderungen hinsichtlich der
Gewährleistung einer gleichförmigen Flußverteilung
über den gesamten Querschnitt abhängt. In F i g. 8 sind
Beispiele für solche weitere brauchbare Alternativmuster dargestellt, wobei wieder die gleichen Bezugszahlen
für die Bezeichnung von hydrophoben und hydrophilen
Im allgemeinen lassen sich für die Eisen/Luft-Zelle
gemäß F i g. 7 und 8 dem bekannten Stande der Technik entsprechende Elektrodenmaterialien sehr gut verwenden. So kann die Eisenelektrode ebenso wie das aktive
ίο Material für die Luftkatode beispielsweise nach der
Lehre der SE-PS 3 60 952 hergestellt werden. Es ist jedoch zweckmäßig, in den mit Luft in Berührung
kommenden Streifen 33 Katalysatoren für eine Sauerstoffreduktion und in den mit Elektrolyt in Berührung
kommenden Streifen 34 Katalysatoren für eine Sauerstoffentwicklung vorzusehen.
Da nicht mit Druckdifferenzen gearbeitet werden kann, ist es erforderlich die Hydrophobierung des
Katodenmaterials ziemlich stark zu halten. Auch kann
es zweckmäßig sein, mit vergleichsweise großen
Porenabmessungen und einer hohen Porosität in der Struktur zu arbeiten. Dies kann im vorliegenden Falle
wegen der geringen mechanischen Beanspruchungen der Struktur ohne weiteres geschehen. Wenn die
Anforderungen hinsichtlich der Lebensdauer nur bescheiden sind, kann auch eine mit Polytetrafluoräthylen gebundene aktive Kohlenstoffstruktur verwendet
werden, in die aktivierte Nickelnetze eingebaut sind.
Zur Erfüllung größerer Ansprüche hinsichtlich höhe
rer Betriebstemperaturen und Ladeströme können
teilweise oxydierte und hydrophobierte Nickelelektroden mit Katalysatoren auf Silber-, Kobalt- oder
Nickelbasis verwendet werden. Der Zwischenraum 28 zwischen den Elektroden kann wie in der Darstellung in
F i g. 7 ein völlig freier Raum sein, er kann aber auch mit Trägern und Abstandselementen versehen sein. In
manchen Fällen kann es erforderlich oder zweckmäßig sein, die Anode mit einem Separator zu umhüllen, um
einen unmittelbaren Kontakt zwischen dem Sauerstoff
der Luft uand dem aktiven Anodenmaterial zu
verhindern.
Während der Aufladung entwickelt sich der Sauerstoff primär an den hydrophilen Teilen der Katode, die
vorzugsweise mit Materialien überzogen sind, die wie
Nickel die Sauerstoffüberspannung vermindern, worauf
das Gas dann seinen Weg zu den hydrophoben Oberflächenteilen der Katode nimmt Dabei führt schon
die sehr einfache Ausführungsform gemäß F i g. 7 zu überraschend guter technischer Wirkung, wobei weni
ger überrascht, daß der Sauerstofftransport zufrieden
stellend verläuft als vielmehr, daß auch der lonentransport zwischen den Elektroden nicht in unzulässiger
Weise beeinträchtigt wird.
Dem Fachmann bereitet es keinerlei Schwierigkeit,
auf der Basis der vorstehenden Beschreibung ein
vollständiges System mit allen notwendigen Funktionen für diese Art von Stromquellen zu entwickeln. Ein
wichtiger Punkt ist hierbei der Abstand zwischen den Elektroden, also die Breite des Elektrodenzwischenrau
mes, die unter anderem davon abhängt, ob die jeweilige
Batterie für einen Betrieb mit hoher oder niedriger Stromdichte bestimmt ist Bei hohen Stromdichten wird
naturgemäß mehr Luft benötigt, was sich auf die Bemessung des Elektrodenzwischenraumes auswirkt
Dessen Breite liegt im allgemeinen zwischen 0,2 und 2,0 mm. Bei kleinen Abständen zwischen den Elektroden kann es zweckmäßig sein, in den Elektrodenzwischenraum spezielle Abstandselemente einzuführen, die
dann auch zur Steuerung des Elektrolytflusses in diesem
Elektrodenzwischenraum dienen können.
Ein Vergleich mit einer Eisen/Luft-Batterie der in der
SE-PS 3 60 952 beschriebenen Art läßt folgende Vorteile klar erkennen. Das aktive Elektrodenmaterial,
das als Äquivalent zu der Zusammensetzung der grobporigen Schicht in Beispiel 5 angesehen werden
kann, läßt sich auf 0,2 mm, d. h. auf 30% der Bezugselektrode vermindern, was äquivalent ist mit der
elektrochemisch aktiven Zone im Material. Die to Bezugselektrode wurde in der Hauptsache nach
mechanischen Gesichtspunkten bemessen. Wenn die Dicke des Elektrodenzwischenraumes, also des Elektrolytraumes,
in gleicher Weise bemessen wird, wie im Bezugsbeispiel, vermindert sich die sogenannte Zellenweite
für eine gegebene Kapazität um etwa 30%, was einer Steigerung der Energiedichte pro Volumeneinheit
um etwa 40% entspricht. Unter im übrigen vergleichbaren Bedingungen vermindert sich die Leistungsdichte
pro Flächeneinheit um etwa 20%, jedoch nimmt auf der anderen Seite die stromführende Fläche um 40% pro
Volumeneinheit zu, so daß die erfindungsgemäße Ausbildung letztlich zu einer erheblichen Steigerung der
für die Batterie erzielbaren Leistungsdichte führt.
Weiter liegt auf der Hand, daß die vorliegende Erfindung eine einfache Lösung für das schwierige
Problem des Baues von bipolaren Metall/Luft-Elektroden erlaubt. Bipolare Elektroden führen zu einer
Verminderung des Volumens und des Gewichts der Batterie, da keine Stromableiter benötigt werden.
Außerdem läßt sich mit solchen Elektroden eine vollkommen gleichförmige Stromverteilung über den
Zellenquerschnitt erzielen, und dies bedeutet, daß gesonderte Strukturen wie Metallnetze, wie sie bei
bisher üblichen Eisenelektroden zur Verbesserung des elektronischen Leitvermögens meist verwendet werden,
entbehrlich sind, was wiederum eine Einsparung an Gewicht, Volumen und Herstellungskosten mit sich
bringt.
Ein weiterer wichtiger Umstand, der nicht sofort ins Auge springt, liegt darin, daß sich mit Hilfe der
Erfindung eine verbesserte Kühlung im Vergleich zum bisherigen Stande der Technik erhalten läßt. Im
Betriebe der Batterien entsteht Wärme nämlich insbesondere im Katodenmaterial, das durch die
erfindungsgemäß vorgesehenen Maßnahmen in unmittelbarem Kontakt zur Anode und zum Elektrolyten sehr
wirksam gekühlt wird, wobei die kurzen Wege die Ausbildung von thermischen Spitzenbelastungen im
Material verhüten. Es ist daher möglich, die Betriebstemperatur im Vergleich zu bisher üblichen Zellen ohne
Schaden für die Lebensdauer zu erhöhen.
Die günstige Auswirkung der verbesserten Kühlung der Luftkatode läßt sich auch bei monopolaren
Luftelementen beobachten, die auf beiden Seiten mit dem kühlenden Elektrolyten in Berührung stehen, wie
dies bei Anwendung der Erfindung auf Metall/Luft-Zellen
mit einem im Grundsatz der Darstellung von F i g. 1 entsprechenden Aufbau der Fall ist Die höhere
Betriebstemperatur ist dabei von großer Bedeutung für die Leistung der Batterie und wirkt sich vorteilhaft auf
die Größe des Hilfssystems aus, die in erster Linie durch die Kühlungserfordernisse bestimmt wird. Brauchbare
Betriebstemperaturen liegen nunmehr zwischen 50 und 60° C gegenüber 40 bis 50° C bei entsprechenden
Eisen/Luft-Zellen in bisher üblicher Ausführung.
Ein großer Vorteil der erfindungsgemäß ausgebildeten
Gaselektroden, der insbesondere für Luftelektroden
sehr bedeutsam ist, liegt darin, daß das Gas in unmittelbarem Kontakt mit dem Elektrolyten sehr rasch
Feuchtigkeit aufnimmt. Bei den bisher üblichen Luftelektroden findet diese Befeuchtung des Gases ebenfalls
im Luftraum statt, wenn die einströmende Luft nicht bereits mit Feuchtigkeit gesättigt ist. In diesem Falle
wird die nötige Feuchtigkeit aus dem Elektrolyten in der Gasdiffusionselektrode entnommen, was häufig zu einer
lokalen Austrocknung der bekannten Gasdiffusionselektroden insbesondere nahe dem Lufteinlaß in den
Gasraum führt. Bei den bisher üblichen Metall/Luft-Batterien ist es daher erforderlich, entweder die Luft vor
ihrem Eintritt in den Luftraum anzufeuchten, oder spezielle korrosionsverhindernde Maßnahmen in der
Luftelektrode selbst zu treffen. Eine erste Folge der oben geschilderten Umstände ist, daß die Katode
beispielsweise während eines Betriebes mit reinem Sauerstoff oder während eines Betriebes mit einem
erhöhten Sauerstoffdruck und/oder mit Sauerstoff/Luft-Mischungen stärker belastet werden kann, was für
spezielle Anwendungsfälle wie unter Druck betriebene Eisen/Sauerstoff-Batterien für den Antrieb von Unterseebooten
von großem Vorteil ist. Gaselektroden in erfindungsgemäßer Ausführung lassen sich auch unter
extremen Bedingungen stärker belasten, als dies mit vergleichbaren Batterien nach dem bisherigen Stande
der Technik möglich ist, wobei die Ursache im wesentlichen in den verbesserten Bedingungen für die
Wärmeableitung liegt.
Im Anschluß an die vorstehende Beschreibung einer sehr einfachen Ausführungsform für die vorliegende
Erfindung, die bereits die grundsätzlichen Vorteile der Erfindung erkennbar werden läßt, sollen nunmehr
kompliziertere Ausführungsformen behandelt werden, die spezielle Maßnahmen und Einrichtungen im
Elektrodenzwischenraum und an den Elektroden selbst verlangen.
Die Darstellung in F i g. 9 zeigt eine solche Ausführungsform mit einer SpezialStruktur 39, die im
Zwischenraum 28 angeordnet ist und die Strömung von Gas und Elektrolyt in stärker kontrollierter Weise
beherrscht. Die Darstellung in F i g. 9 zeigt verschiedene voneinander unabhängige Maßnahmen und Einrichtungen,
von denen bei weniger anspruchsvollen Anwendungsfällen die eine oder die andere nicht in
Anwendung gebracht zu werden braucht F i g. 9 zeigt einen Querschnitt durch die Elektroden und den
dazwischen befindlichen Zwischenraum mit Blickrichtung von oben, wobei der Einfachheit der Darstellung
halber der Fluß von Gas und Elektrolyt wie in Fig.6
und 7 vertikal gedacht ist Wiederum sind der besseren Übersichtlichkeit halber die Abmessungen stark übertrieben.
Die SpezialStruktur 39 kann aus einem üblichen Separatormaterial hergestellt werden, wobei dieses
Material komprimiert und gegebenenfalls außerdem durch Imprägnierung oder Schweißung in Teilabschnitten
40 und gegebenenfalls auch an den Seitenflächen 41 abgedichtet wird. Für alkalische Systeme brauchbare
Separatormaterialien sind in einem Buch von U. FaIk und A. Salkind mit dem Titel »Alkaline Storage
Batteries« insbesondere auf den Seiten 26, 28, 70, 140, 142,168,178,202,240,243,246 und 349 beschrieben. Die
oben angegebene Behandlung ergibt gerade Gaskanäle, die eine Speisung der hydrophoben Streifen 33 der
Luftelektrode mit Gas gewährleisten können. Der Elektrolyt wird über weitere Kanäle 43 eingespeist und
in dem porösen Elektrodenmaterial verteilt Außerdem sind in der Anode Kanäle 44 für einen Elektrolvttrans-
port vorgesehen.
Während der Aufladung entwickelt sich Sauerstoff primär in den Kanälen 43. Zwischen diesen Kanälen 43
und einem Luftkanal (-1 können seitliche Verbindungen
vorgesehen sein, durch die der Sauerstoff zum Luftkanal 42 gelangen kann.
Wie berei. oben erwähnt kann auf einige dieser Maßnahmen und Einrichtungen verzichtet werden, und
an ihrer Steife können andere Maßnahmen und Einrichtungen vorgesehen werden. Hinsichtlich des
Elektrolytumlaufs gibt es eine Möglichkeit zur Erzeugung eines internen Umlaufs mit den Kanälen 44 in der
Anode als abwärts führende Kanäle und den Kanälen 43 und gegebenenfalls dem Luftkanal 42 als aufsteigende
Kanäle, wobei in diesem Falle der Elektrolyt über den
Luftkanal 42 zugesetzt wird.
Die in F i g. 9 dargestellte Ausführungsform mit den speziell ausgebildeten Kanälen im Elektrodenzwischenraum ermöglicht eine Variation der Luftströmung
innerhalb weiter Grenzen. Außerdem ergibt sich eine gute Separatorwirkung zwischen den Elektroden, was
die Gefahr innerer Kurzschlüsse stark herabsetzt
Für die in ihrem Grundprinzip in Fig.9 dargestellte
Ausführungsform gibt es offensichtlich zahlreiche Ausführungsvarianten. Eine solche Möglichkeit besteht
darin, in der Eisenelektrode in der in Fig. 10 gezeigten Weise Kanäle vorzusehen. Dazu sind in den Anoden 23
Nuten 45 angeordnet, die gegebenenfalls beispielsweise durch Aufstreichen oder Aufschweißen eines Kunststoffilms versiegelt werden können. Der etektrolytische Kontakt zwischen den Elektroden kann mit
Hilfe eines freien Elektrolytfilmes oder mit Hilfe von mit Elektrolyt gefüllten porösen Separatorsträngen 46
hergestellt werden.
F i g. i 1 zeigt eine Ausführungsvariante mit im Zwischenraum 48 zwischen den Elektroden angeordneten Kunststoffprofilen 47, die gleichzeitig als Abstandselemente zwischen den Elektroden dienen und Oberflächenbereiche mit Elektrolytberührung von Oberflächenbereichen mit Gasberührung trennen. Diese Profileinlagen können aus Polystyrol oder auch aus einem
anderen geeigneten polymeren Kunststoffmaterial bestehen.
Fig. 12 zeigt eine zusammenhängende Struktur, die
aus einer dünnen Grundfolie 49 mit Löchern 50 in den Elektrolyt leitenden Teilbereichen und Leitwänden 51
zur Abgrenzung der Luftkanäle besteht Der Zwischenraum 52 kann dabei mit einem porösen, Elektrolyt
absorbierenden Separatormaterial gefüllt sein, wobei der Elektrolytumlauf vorzugsweise mit Hilfe der in der
Anode vorgesehenen Kanäle 44 erhalten wird.
Bei den oben beschriebenen Ausführungsformen wird mit einfachen Strömungsmustern für die als Beispiel
gewählte Eisen/Luft-Batterie gearbeitet Die Luft wird
im unteren Teil der Elektrodenzwischenräume eingespeist und an deren oberem Teil wieder abgeführt Der
Elektrolyt folgt grundsätzlich dem gleichen Weg im Elektrodenzwischinraum.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf diese speziellen Strömungsmuster beschränkt Dabei sind alle
üblichen Möglichkeiten für die Steuerung des Gasflusses ebenso wie des Elektrolytflusses mit Hilfe von
Leitstrukturen und Begrenzungselementen beispielsweise von einem Einlaßkanal zu einem diagonal dazu
liegenden Auslaßkanal gegeben. Ebenso sind aber auch andere Ausführungsformen mit zickzackförmiger oder
spiralenförmiger Führung von Gas und Flüssigkeit möglich.
Die Elektroden brauchen auch nicht wie in dei Zeichnung dargestellt in der Hauptsache eben zt
verlaufen, beispielsweise können ebene Elektrodensy sterne mit einer Wellung versehen werden, so daß sie!
eine Vergrößerung der Elektrodenoberfläche be vorgegebenem Zellvolumen erzielen läßt Weiterhii
können die Elektroden Leitwände aus Elektrodenmate rial aufweisen, deren Ränder mit der Elektrolytphase ii
Berührung stehen. Ebenso können ebene Elektrodensy
<o sterne zu zylinderförmigen Zellen aufgerollt werden, du
sich dann in zylindrische Zellgefäße einbringen lassen Schließlich sind auch Hybridformen zwischen den bishe
üblichen und den erfindungsgemäß gestalteten Ausfüh rungsformen möglich.
ι j Die Darstellung in Fig. 13 zeigt ein solches Beispie
für eine selbstatmende Metall/Luft-Zelle in einem voi
oben gesehenen Querschnitt Die Metallelektrode 23 is in eine poröse und mit Elektrolyt getränkte Separator
struktur 53 eingehüllt, die in ihrem grundsätzliche!
Aufbau der SpezialStruktur 39 von F i g. 9 mit Kanälei
42 entspricht Das Katodenmaterial 25, das aus durch eil mit Nickel überzogenes dünnes Eisennetz 54 getrage
nem und durch eine poröse Folie 55 aus Polyäthylei
geschütztem, mit Polytetrafluorethylen gebundenen
aktivem Kohlenstoff bestehen kann, ist rund um dii
Metallelektrode 23 angeordnet Die Luft kommt mi dem Elektrodenmaterial sowohl gemäß der Erfindung
aus dem Elektrodenzwischenraum auf der Außenseiti als auch in Entsprechung zum bisherigen Stand de
>o Technik für selbstatmende Metall/Luft-Zellen von dei
Außenseite her in Berührung.
Die Darstellung in Fig. 14 zeigt eine zylindrisch!
Eisen/Luft-Batterie, die an die Stelle herkömmliche sogenannter Trockenbatterien treten kann und aus zwe
Eisen/Luft-Zellen besteht, die mit Hilfe einer bipolarei
Eisen/Luft-Elektrode miteinander in Serie geschalte sind. Dabei ist der negative Pol 56 dieser Batterie mi
der zentralen porösen Eisen/Luft-Elektrode 57 verbun den, die von einem mit Elektrolyt imprägnierte)
Separator 58 mit Luftkanälen 59 für die Einspeisung voi Luft gemäß der vorliegenden Erfindung umgeben isl
Das Katodenmaterial 60 ist auf einer Platte 6: angeordnet, die ihrerseits eine Schicht 62 aus porösen
Eisen trägt Diese drei Bauelemente 60,61 und 62 bildei
zusammen offensichtlich eine bipolare Eisen/Luft-Elek trode. Anschließend folgt eine weitere Lage aus mi
Elektrolyt imprägniertem Separatormaterial 63 mi Luftkanälen 64, die Katodenmaterial 65 gegenübersteht
das auf einem Zylinder 66 angeordnet ist, der mit den
so positiven Pol 67 der Batterie verbunden ist
Die Darstellung in Fig. 14 zeigt den eigentlichei
Batteriekörper mit den Bauelementen 57 bis 66 in einen Querschnitt von oben her gesehen. Die Darstellung ii
Fig. 15 zeigt einen Querschnitt durch die gesamti
Batterie von der Seite her gesehen mit einen
Batteriekörper 68, der mit den beiden Polen 56 und 6;
verbunden und in einem Isolierzylinder 69 au Kunststoff untergebracht ist Im oberen und im unterei
Teil des Zylinders 69 sind Kammern 70 bzw. 7
&o vorgesehen, die zur Zuführung bzw. zur Ableitung voi
Luft aus und zu den Kanälen 59 und 64 dienen. Diesi Kammern 70 und 71 stehen über Löcher 72 und 73, wii
sie in Fig. 15 in der Mantelfläche des Zylinders 6<
vorgesehen sind, mit der freien Atmosphäre außerhall
<j5 der Batterie in Verbindung. Die Löcher 72 und 73 lassei
sich mit Hilfe beweglicher Ringe 74 bzw. T. verschließen, die mit den Löchern 72 und 73 im Umfani
des Zylinders 69 korrespondierende Löcher 76 bzw. 7
enthalten. In analoger Weise kann die Luftzuführung selbstverständlich auch über Boden und Deckel der
Batterie erfolgen. Für den Fachmann bereitet es keinerlei Schwierigkeiten, gemäß den Angaben in der
vorstehenden Beschreibung und unter Zuhilfenahme der für Zink/Luft-Zellen, alkalische Mangandjoxyd-Elemente,
zylindrische Nickel/Kadmium-Batterien und dergleichen entwickelten Technologie eine Batterie zu
bauen. Die gemäß Fig. 14 und 15 ausgebildete Eisen/Luft-Batterie besitzt eine Energiedichte von
einigen Hundert Wh/kg, sie ist wieder aufladbar, und sie
läßt sich mit Hilfe billiger Materialien herstellen, die überdies zu keinerlei Umweltverschmutzungen führen,
so daß diese Batterie schon unter diesem einzigen Gesichtspunkt im Vergleich zu den heute üblichen
Batterien einen wesentlichen Schritt vorwärts bedeutet Diese Batterie läßt sich auch in größeren Ausführungen
beispielsweise für Traktionszwecke bauen.
In der vorstehenden Beschreibung ist zur Vereinfachung
als Illustrationsbeispiel die Eisen/Luft-Batterie gewählt worden, die gleiche Technik läßt sich aber auch
für Kadmium/Luft-Batterien in verschiedener Ausführung sowie für Zink/Luft-Batterien anwenden. Der
zugehörige Stand der Technik hinsichtlich Herstellungsverfahren für die entsprechenden Elektroden, brauchbare
Separatoren usw. ist in dem bereits oben erwähnten Buch von FaIk und Salkind beschrieben. Hinsichtlich der
Zinkelektroden kann speziell auf ein Buch von R. V. Robker mit dem Titel »Zinc in Alkali Batteries«
verwiesen werden, das im August 1973 von der Society
for Electrochemistry in England herausgegeben worden ist. Zink/Luft-Systeme werden dadurch kompliziert, daß
die Zinkelektrode während der Entladung teilweise oder gänzlich in Lösung geht. Dies wirft jedoch keine
speziellen Probleme für die Anwendung der vorliegenden Erfindung auf. Ganz im Gegenteil hat sich gezeigt,
daß die bei Zinkelektroden bestehenden Probleme, nämlich Formänderung und Dendritenwachstum, sich
mit erfindungsgemäß ausgebildeten Luftelektroden besser lösen lassen als bisher. Dies hängt wahrscheinlich
mit der mit Hilfe der vorliegenden Erfindung erreichbaren gleichförmigen Stromverteilung und den im
Elektrodenzwischenraum vorgesehenen Einrichtungen zusammen, die gleichzeitig ein Dendritenwachstum zu
verhindern scheinen.
Für den Fachmann besteht weiterhin auch keinerlei Schwierigkeit, die vorliegende Erfindung bei anderen
Arten von Stromquellen anzuwenden, die mit Gaselek-• roden arbeiten. Die oben beschriebenen Beispiele
lassen sich auch auf Wasserstoff/Nickeloxyd-Batterien anwenden, wobei die negative Metallelektrode durch
eine positive Nickeloxydelektrode und die positive Lul'tkathode durch eine negative Wasserstoffelektrode
zu ersetzen sind.
Ebenso lassen sich die Nickeloxydelektroden durch andere positive Elektrodenmaterialien ersetzen, die wie
etwa Silberoxyd, Quecksilberoxyd oder Eisenoxyd in alkalischen Systemen gebräuchlich sind. Weiter lassen
sich die Beispiele auch für Methanol/Luft-Batierien lesen, wenn die Metallelektrode durch eine Methanolelektrode
aus porösem Nickel mit Edelmetallkatalysatoren bekannter Art ersetzt wird. Eine Modifikation
besteht bei dieser Ausführungsform darin, daß das sich entwickelnde Kohlendioxyd über Kanäle in der
Elektrode mittels eines in der F.lektrode entstehenden pH-Gradienten abgeführt wird. Hs kann dabei zweckmäßig
sein, die Berührungsfläche zwischen dem Elektrolysen und der Luftkaiodc mit Hufe einer
Versiegelung der in Fig.9 veranschaulichten Art auf
einen Minimaiwert zu bringen, um die parasitäre Methanoloxydation möglichst weitgehend zu vermindern.
Das Methanol kann der Methanolelektrode vorzugsweise Ober Kanäle zugeführt werden, die den
Kanälen 44 in F i g. 9 entsprechen.
Die Erfindung läßt sich auch bei Stromquellen anwenden, bei denen wie bei Wasserstoff/Luft-Zellen
beide Elektroden Gaselektroden sind. Eine sehr
in einfache solche Ausführungsform ergibt sich durch eine
Kombination einer üblichen Elektrode gemäß Fig. 1, die beispielsweise mit beim Reformieren von Methanol
oder Kohlenwasserstoffen anfallenden Wasserstoff gespeist werden kann, mit einem erfindungsgemäß
ι? gestalteten Zwischenraum für die Zuführung von Luft
zur Luftelektrode, wobei diese Luftelektrode in der oben beschriebenen Weise gebaut sein kann und die
Wasserstoffelektrode von der Luftelektrode getrennt ist.
Die Darstellung in Fig. 16 zeigt eine Wasserstoff/ Luft-Batterie, bei der sowohl die Wasserstoff elektroden
als auch die Luftelektroden erfindungsgemäß ausgebildet sind. In diesem Falle werden Wasserstoff und Luft
im Elektrolytraum voneinander getrennt mit Hilfe eines mit Elektrolyt gefüllten Separators 78, der gleichzeitig
als Führungselement für die verschiedenen, mit Elektroden in Berührung stehenden Gasströme dient.
Die Luft wird den Elektroden 25 über das Kanalsystem 29 zugeführt und über das Kanalsystem 30 wieder
κι abgeführt.
Der Wasserstoff wird den Elektroden 23 in analoger Weise über ein Kanalsystem 79 zugeführt und über ein
Kanalsystem 80 abgeleitet. Weitere, beispielsweise für die Erzielung eines Elektrolytumlaufs erforderliche
Einrichtungen sind in Fig. 16 zur Vereinfachung der Darstellung nicht eigens gezeigt.
Erhebliche Anforderungen sind bei dieser Ausführungsform naturgemäß an den Separator 78 zu stellen,
da dieser verhindern muß, daß Wasserstoff und Luft miteinander in Berührung kommen können, und es ist
daher zweckmäßig, diesen Separator 78 aus mehreren verschiedenen Schichten aufzubauen. Der Separator
kann weiter eine Einlage aus gesintertem porösen Metall enthalten, um seine mechanische Stabilität weiter
zu verbessern. Weiter können im Separator Kanäle für die Zuführung und die Abführung von Elektrolyt
vorgesehen sein, um die Versorgung der Gasdiffusionselektroden mit Elektrolyt sicherzustellen.
Die Darstellung in Fig. 17 zeigt eine Chlor-Alkali-Elektrolyseeinrichtung in erfindungsgemäßer Ausbildung mit einer Luftelektrode 25, die erfindungsgemäß im Katholylraum untergebracht ist. Eine entsprechende Alkali-Elektrolyseeinrichtung mit einer Wasserstoffanode 23 in erfindungsgemäßer Ausführung ist in Fig. 18 dargestellt. Dabei zeigt Fig. 18 eine Alkali-Elektrolyseeinrichtung, bei der sowohl die Wasserstoffelektrode 23 als auch die Luftelektrode 25 erfindungsgemäß gestaltet sind. Hinsichtlich weiterer Einzelheiten für den konstruktiven Aufbau einer solchen Elektrolyse-
Die Darstellung in Fig. 17 zeigt eine Chlor-Alkali-Elektrolyseeinrichtung in erfindungsgemäßer Ausbildung mit einer Luftelektrode 25, die erfindungsgemäß im Katholylraum untergebracht ist. Eine entsprechende Alkali-Elektrolyseeinrichtung mit einer Wasserstoffanode 23 in erfindungsgemäßer Ausführung ist in Fig. 18 dargestellt. Dabei zeigt Fig. 18 eine Alkali-Elektrolyseeinrichtung, bei der sowohl die Wasserstoffelektrode 23 als auch die Luftelektrode 25 erfindungsgemäß gestaltet sind. Hinsichtlich weiterer Einzelheiten für den konstruktiven Aufbau einer solchen Elektrolyse-
f>o einrichtung kann auf die US-PS 38 64 236 Bezug
genommen werden. Dem Fachmann bereitet es keinerlei Schwierigkeit, gestützt auf das dort und
beispielsweise außerdem in den US-PS 31 24 520 und 32 62 868 sowie in der vorstehenden Beschreibung
μ vermittelte Wissen sowohl Chlor-Alkali- als auch
Alkali-Elektrolysecinrichtungcn zu bauen. Dabei ist es von besonderem Vorteil, Konstruktionen mit bipolaren
Elektroden unter Ausrüstung mi! l.uflkalhodcn in
erfindungsgemäßer Ausführung zu modifizieren. Die für
dieses Gebiet einschlägige Technologie findet sich beispielsweise in einer von der American Chemical
Society unter dem Titel »Chlorine« veröffentlichten Monographie Nr. 154 beschrieben.
Die vorliegende Erfindung ist von allgemeiner Art und läßt sich bei allen Arten von elektrochemischen
Zellen anwenden, bei denen mit Gasdiffusionseiektroden
in Kontakt mit einem Elektrolyten gearbeitet wird. Dabei ist die Erfindung selbstverständlich nicht auf die
oben beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern sie läßt sich auch bei allen anderen Arten von
elektrochemischen Zellen mit Gaselektroden einsetzen. Der Grundgedanke der vorliegenden Erfindung ist sehr
einfach, wie sich aus der vorstehenden Beschreibung ohne weiteres ergibt Die für die Realisierung der
technischen Wirkung im Einzelfall zu ergreifenden Maßnahmen können von Fall zu Fall variieren. Jedoch
bereitet es für den Fachmann keinerlei Schwierigkeit, das Grundprinzip der vorliegenden Erfindung unter
Anwendung bekannter Technologie in jedem einzelnen Falle auf den Betrieb der verschiedensten elektrochemischen
Zellen anzuwenden.
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen
Claims (19)
1. Elektrochemische Zelle mit einer positiven und
einer negativen Elektrode, zwischen denen in einem Zwischenraum Elektrolyt angeordnet ist und von
denen wenigstens eine Elektrode eine Gaselektrode mit Einrichtungen zum Zuführen und zum Abführen
einer elektrochemisch aktiven Substanz in gasförmigem Zustand ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtungen (29, 37, 70, 72, 79) zum Zuführen der gasförmigen elektrochemisch aktiven
Substanz in den Zwischenraum (28) zwischen den Elektroden (23, 25) auf der der jeweils anderen
Elektrode zugewandten Seite der Gaselektrode(n) münden und daß die Gaselektrode(n) auf dieser Seite
auf wenigstens einem Teil ihrer Oberfläche mit einer elektrolytabweisenden, aber gasdurchlässigen
Schicht abgedeckt ist (sind).
2. Zelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis zwischen den elektrolytabweisenden und den nicht elektrolytabweisenden Oberflächenteilen der Gaselektrode(n) oberhalb 1 :1
liegt
3. Zelle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis zwischen den elektrolytabweisenden und den nicht elektrolytabweisenden Oberflächenteilen der Gaselektrode(n) in einem Bereich
zwischen 2 :1 und 20 :1 und vorzugsweise in einem Bereich zwischen 2 :1 und 5 :1 liegt
4. Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet daß der durchschnittliche Abstand
zwischen den Trägheitspunkten für die elektrolytabweisenden Oberflächenteile und die nicht elektrolytabweisenden Oberflächenteile der Gaselektrode(n)
unterhalb 1 bis 2 cm und vorzugsweise unterhalb 0,5 bis 1,0 cm liegt
5. Zelle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet daß der durchschnittliche Abstand der Trägheitspunkte in einem Bereich zwischen 0,2 und 0,5 cm
liegt
6. Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite des Zwischenraumes
(28) zwischen den Elektroden (23, 25) in einem Bereich von 0,2 bis 2,0 mm liegt
7. Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 6 mit einer Luftelektrode als Gaselektrode, dadurch
gekennzeichnet, daß die Luftelektrode an ihrer elektrolytabweisenden Oberfläche einen Katalysator für eine Sauerstoffreduktion und an ihrer nicht
elektrolytabweisenden Oberfläche einen Katalysator für eine Sauerstoffentwicklung enthält.
8. Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet daß im Zwischenraum (28) zwischen den Elektroden (23,25) zwei getrennte Kanäle
(42, 45, 51, 59, 64 bzw. 43, 46, 52) für Gas bzw. für Elektrolyt angeordnet sind.
9. Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet daß die negative Elektrode (23)
Kanäle (44) für einen Elektrolyttransport enthält
10. Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet daß das negative Elektrodenmaterial Eisen und die Gaselektrode eine
Luftelektrode ist.
11. Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das positive Elektrodenmaterial Zink und die Gaselektrode eine
Luftelektrode ist.
12. Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet daß das negative Elektrodenmaterial Kadmium und die Gaselektrode eine
Luftelektrode ist
13. Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß das negative Elektrodenmaterial Zink und die Gaselektrode eine
Chlorelektrode ist
14. Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet daß die negative Elektrode
ίο eine Wasserstoffelektrode und das positive Elektrodenmaterial Nickeloxyd ist
15. Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet daß die negative Elektrode eine Wasserstoffelektrode und das positive Elektro
denmaterial Eisenoxyd ist
16. Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet daß die negative Elektrode eine Wasserstoifelektrode und die positive Elektrode eine Luftelektrode ist
17. Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet daß die negative Elektrode
eine Methanolelektrode und die positive Elektrode eine Luftelektrode ist
18. Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 17 zur
Elektrolyse von Salzlösung für die Gewinnung von
Salzsäure und Alkali, dadurch gekennzeichnet daß die positive Elektrode eine Wasserctoffelektrode
und die negative Elektrode eine Kathode für eine Wasserstoffentwicklung ist
19. Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 17 zur
Elektrolyse von Salzlösung für die Gewinnung von Chlor und Alkali, dadurch gekennzeichnet, daß die
positive Elektrode eine inerte Elektrode und die negative Elektrode eine Luftelektrode ist
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