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Falz ziegel
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Die Erfindung betrifft einen Falzziegel nach dem Oberbegriff von Anspruch
1.
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Es ist ein derartiger Falzziegel in Form eines Falzpfannenziegels
bekannt (Deutsche Patentschrift 604 554).
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Bei diesem bekannten Ziegel ergibt sich im Vierziegeleck eine vierfache
Ecküberdeckung. Der Ziegel weist einen einfachen Kopffalz sowie einen doppelten
Seitenfalz auf; Kopffalz und äußerer Seitenfalz sind zum Ziegelumriß hin durch einen
Kopffalzsteg bzw. einen Seitenfalzsteg begrenzt.
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Am rechten oberen Eck ist der bekannte Ziegel in üblicher Weise zur
Bildung des Vierziegelecks ausgeschnitten, derart, daß sich der Kopffalzsteg rechts
in einen verbreiterten Wetterlappen fortsetzt, welcher den Ausschnitt aufweist,
und links in einer Stufe endet, auf welche der Wetterlappen des Nachbarziegels zu
liegen kommt. Vor der Stoßstelle zwischen Wetter lappen und
linkem
Endabschnitt des Kopffalzsteges befindet sich bei nebeneinander angeordneten Ziegeln
ein nichtabgedeckter Endabschnitt des inneren Seitenfalzes, welcher weiter unten
wieder durch die volle Ziegelbreite bedeckt ist.
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Der bekannte Ziegel liefert keine ausreichende Dichtheit im Vierziegeleck,
insbesondere für geringe Dachneigungen, denn die Stoßstelle der Kopffalzstege ist
gegenüber in dem Seitenfalz zurückflutendem Wasser praktisch unversperrt. Von oben
ist die Stoßstelle zwar durch den über den ersten Ziegel gelegten dritten Ziegel,
und zwar den unteren Abschnitt von dessen Seitenfalz, überdeckt; diese Überdeckung
ist aber nur eine einfache, was bei der gegen ein Anströmen von vorne ungeschützten
Konstruktion dieser Art zu wenig ist, so daß Regen und Triebschnee eindringen kann.
Auch läßt die bekannte Konstruktion durch die Gestaltung im Bereich der Stoßstelle
der Kopffalzstege und die geringe Breite der doppelten Seitenfalze ein Schieben
oder Ziehen des Ziegels beim Verlegen in Querrichtung des Ziegels nicht zu. Dies
ist um so ungünstiger, wenn man einen möglichst breiten Ziegel konstruieren will,
welcher um so mehr Spielraum für ein Schieben oder Ziehen in Querrichtung benötigt.
Um - abgesehen von der dann fehlenden Dichtheit im Vierziegeleck - ein Schieben
oder Ziehen des bekannten Ziegels in Querrichtung zu ermöglichen, müßten die Seitenfalze
wesentlich breiter ausgebildet sein, was zu einem erheblichen Verlust an wirksamer
Ziegelfläche führen würde. Ein weiterer Verlust an wirksamer Ziegelfläche entsteht
bei dem bekannten Ziegel dadurch, daß die für den Eingriff in den Kopffalz bestimmte
Fußrippe, bedingt durch die Konstruktion des Vierziegelecks, mit
großem
Abstand vom Ziegelrand weit in das Innere des Ziegels gerückt ist. Für einen im
Vergleich zu seiner Länge breiten Ziegel würde dies zu einem erheblichen Verlust
an wirksamer Ziegellänge führen.
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Es ist auch bereits ein Falzziegel bekannt (Deutsche Offenlegungsschrift
1 784 494), bei welchem am Vierziegeleck die Kopffalzstege übereinander liegen und
an den rechten Rand des zweiten Ziegels anschließend die Fußrippe des dritten Ziegels
beginnt, welche als heruntergezogene Außenkante an der unteren Seite des dritten
Ziegels ausgebildet ist. Bei dieser bekannten Konstruktion ist die Auflagestelle
der Kopffalzstege des benachbarten ersten und zweiten Ziegels unmittelbar über die
davorliegende Stoßstelle der Fußrippe des dritten Ziegels mit dem rechten Rand des
zweiten Ziegels für Regenwasser, Triebschnee und dergleichen zugänglich. Ein Ziehen
oder Schieben beim Verlegen ist bei diesem bekannten Ziegel nicht möglich, da sich
sonst die Fuge an der Stoßstelle zwischen der Fußrippe des dritten Ziegels und dem
rechten Rand des zweiten Ziegels öffnet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Falzziegel der eingangs
genannten Art zu schaffen, welcher Querformat hat und trotz einfacher Kopf- und
Seitenverfalzung Dichtheit im Vierziegeleck für eine so flache Dachneigung bis herab
zu 120 gewährleistet, welcher dennoch sowohl in Längsrichtung als auch in Querrichtung
des Ziegels beim Verlegen ohne Gefährdung der Dichtheit im Vierziegeleck geschoben
und gezogen werden kann, und welcher eine nahezu vollkommene Rechteckform seines
Umrisses aufweist, so daß bei rollierter, aber auch bei steßnder Setzweise
im
Brennofen die Verwindung (Flügeligkeit) des Ziegels minimal bleibt und seine Nettodeckfläche
bis zu einer Stückzahl von etwa 10/m2 Dachfläche heraufgesetzt werden kannt Dabei
soll die Spiegelfläche des Ziegels plan und in einer Ebene mit der Kopffalzsohle
angeordnet sein! so daß deren Oberfläche einfach glatt oder auf verschiedene Arten
individuell reliefartig gestaltet werden kann.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Falzziegel gemäß Kennzeichen
von Patentanspruch 1.
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Durch diese Konstruktion fällt die Notwendigkeit eines Ausschnittes
im rechten oberen Eck des Ziegels für die Bildung des Vierziegelecks weg, und es
ergibt sich eine optimal breite Ablagefläche über die gesamte obere Seite des Ziegels
bei stehender Setzweise bzw. über die gesamte rechte Seite des Ziegels bei rollierter
Setzweise.
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Dies führt zu einer gleichmäßigen Druckaufnahme derart, daß die Verwindung
des Ziegels auch bei größerer Ziegelfläche minimal bleibt. Die Nettodeckfläche des
Ziegels wird größer, d.h. es wird das Verhältnis der wirksamen Ziegelfläche (nicht
überdeckten Ziegelfläche) zur gesamten Ziegelfläche günstiger mit einer einhergehenden
Materialersparnis. Auch für den ästhetischen Eindruck eines mit dem Ziegel eingedeckten
Daches können sich hierdurch vorteilhafte Effekte ergeben.
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Durch die Überlappung der Kopffalzstege des benachbarten ersten und
zweiten Ziegels an der vertikalen Stufe in Kombination mit deren Überlappung an
der horizontalen Stufe ergibt sich eine wirksame und dichte Abriegelung, trotz der
bei dieser Konstruktion notwendigen über brückung der Begrenzungsstege der Spiegelfläche
durch
eine entsprechende Ausnehmung in der Fußrippe des Ziegels.
Etwa durch den Seitenfalz zurückgedrücktes Wasser wird durch die höher liegenden
Überlappungen der vertikalen und der horizontalen Stufe aufgehalten.
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Bei den Ausführungsformen der Ansprüche 2 und 3 ergibt sich eine besonders
gute Möglichkeit für ein Ziehen bzw. Schieben der zu verlegenden Ziegel. Die Seitenrippen
des Ziegels brauchen hierbei im Beach des Vierziegelecks nicht besonders ausgeschnitten
zu sein, was eine gute Dichtheit des verlegten Ziegels auch in seiner Querrichtung
ergibt; dies ist bei dem Querformat des Ziegels besonders wünschenswert.
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Die Ausführungsform gemäß Anspruch 4 garantiert eine maximale Größe
der wirksamen Ziegelfläche bei gleichzeitiger Optimierung der Vollkommenheit der
Rechteckform des Ziegels.
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Die aerodynamisch ausgebildete Form des Innensteges gemäß der Ausführungsform
nach Anspruch 5 ergibt insbesondere für Dächer mit geringen Neigungen eine zusätzliche
Entlastung der Verfalzung im Kopfbereich gegen Triebschnee und Regen und dient ferner
als Sichtblende, derart, daß die Auflagelinie der Fußrippe auf der Sohle des Kopffalzes,
welche an sich gleiche Höhe hat wie die Spiegelfläche des Ziegels, unsichtbar bleibt.
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Die die Spiegelfläche an deren rechtem und linkem Rand begrenzenden
Stege gemäß Anspruch 6 sind eine weitere Hilfe um sicher zu stellen, daß der Seitenfalz
entlastet wird.
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Zusammen mit dem aerodynamischen Innensteg und einer Anordnung der
Ablaufrinnen in diesem Steg gemäß Anspruch 7 ergibt sich ein ästhetisch besonders
ansprechendes Beispiel für eine Gestaltung des Reliefs der Ziegeloberfläche. Gleichzeitig
sorgen die Ablaufrinnen dafür, daß der Kopffalz zur Spiegelfläche des Ziegels hin
und von dort auf die Spiegelfläche des nächstfolgenden darunterliegenden Ziegels
entwässert wird, nicht aber in den viel tiefer liegenden Seitenfalz.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Diese zeigen in: Fig. 1 eine
Draufsicht auf den Ziegel; Fig. 2 eine perspektivische Ansicht des rechten oberen
Ziegelecks in der Ebene II-II der Fig. 1; Fig. 3 eine perspektivische Ansicht des
linken oberen Ziegelecks in der Ebene Ill-Ill der Fig. 1; Fig. 4 eine der Fig. 3
entsprechende perspektivische Ansicht des linken oberen Ziegelecks mit darangesetztem
rechtem oberen Ziegeleck des benachbarten zweiten Ziegels; Fig. 5 einen Längsschnitt
durch das Vierziegeleck mit verlegtem erstem bis viertes Ziegel; und Fig. 6 eine
perspektivische Ansicht des linken unteren Ziegelecks in der Ebene VI-VI der Fig.
1.
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Im folgenden tragen die im Vierziegeleck verlegten Ziegel nach der
Reihenfolge ihrer Verlegung die Bezugszeichen 1 bis 4.
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Der Falzziegel weist, wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, eine Spiegelfläche
18 auf, welche valin plan und in einer Ebene mit der Sohle eines Kopffalzes 11,
der an der Oberseite des Ziegels quer zum Ziegel verläuft, angeordnet ist. Der Kopffalz
11 ist zum oberen Ziegelrand hin begrenzt durch einen Kopffalzsteg 12. Die Spiegelfläche
18 ist seitlich begrenzt durch Stege 15b und 15a, welche mit ihren oberen Enden
gleichzeitig auch den Kopffalz 11 rechts und links begrenzen. Der rechte Steg 15b
befindet sich am rechten Ziegelrand, während der linke Steg 15a gleichzeitig die
Krone eines Seitenfalzinnensteges ist, welcher einen Seitenfalz 13, der an der linken
Ziegelseite längs verläuft, nach innen, d.h. zur Spiegelfläche 18 hin, abgrenzt.
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Der Seitenfalz 13 ist zum linken Ziegelrand hin begrenzt durch einen
Seitenfalzsteg 14. Die Sohle des Seitenfalzes 13 liegt sehr viel tiefer als die
Spiegelfläche 18, derart, daß sich die Krone des Seitenfalzsteges 14 beträchtlich
unter dem Niveau von Kopf falz 11 und Spiegelfläche 18 befindet. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel befindet sich die Krone des Seitenfalzsteges 14 auf gleicher
Höhe mit einer später beschriebenen horizontalen Stufe 17a am linken oberen Eck
des Ziegels.
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Wie aus Fig. 1 ferner deutlich wird, weist der gesamte Falzziegel
fast vollkommene Rechteckform auf mit einem sehr kleinen Ausschnitt 22 am linken
unteren Ziegeleck und einem ebenfalls kleinen vertikalen Rücksprung 16b, der noch
beschrieben werden wird, am rechten oberen Ziegeeck.
Der Ausschnitt
22 am linken unteren Ziegeleck erstreckt sich in seiner Breite nur etwa über die
Stärke des Seitenfalzsteges 14. Seine Tiefe entspricht der Stärke der Fußrippe,
welche zum Eingriff in den Kopf falz 11 bestimmt ist. Diese Fußrippe, welche sich
an der Unterseite des Ziegels im Bereich seiner unteren Seite befindet, wird erfindungsgemäß
von der heruntergezogenen Außenkante 21 an der unteren Seite des Ziegels gebildet.
Sie reicht am rechten unteren Eck des Ziegels so weit, daß sie bei verlegtem erstem
und zweitem Ziegel das untere Ende des Seitenfalzsteges 14 des ersten Ziegels verdeckt
bzw. sich davorschiebt, unter Ausnutzung des durch den Ausschnitt 22 freigelassenen
Raumes, jedoch den Auslauf 20 am unteren Ende des Seitenfalzes 13, welcher der Entwässerung
des Seitenfalzes 13 dient, nicht verlegt.
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Dieser Auslauf æ ist noch einmal deutlicher in Fig. 6 dargestellt.
Wie man sieht, wird er durch eine schräg nach außen verlaufende Barriere 23 gebildet.
Bei verlegtem erstem bis viertem Ziegel führt der Auslauf 20 des dritten Ziegels
auf den Kopffalz 11 des links unten benachbarten zweiten Ziegels.
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Die Konstruktion zur Erzielung der Dichtheit im Vierziegeleck ist
insbesondere aus den Fig. 2 - 4 ersichtlich.
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Am linken Ende des Kopffalzsteges 12 befindet sich eine vertikale
Stufe 16a, welche die Stärke des Kopffalzsteges 12 vom Ziegelinneren her verringert.
Beim Anschließen des zweiten Ziegels an den ersten Ziegel unter Einsetzen der am
rechten Rand des Ziegels ausgebildeten Seitenrippe in den Seitenfalz 13 des ersten
Ziegels überlappt diese vertikale Stufe 16a mit einem vertikalen Rücksprung 16b
am
rechten oberen Eck des zweiten Ziegels. Ferner weist der Kopffalzsteg 12 bzw. das
linke Ziegeleck eine horizontale Stufe 17a auf, welche die Ziegeldicke unter das
Kopffalzniveau verringert. Auf diese horizontale Stufe 17a schiebt sich bei verlegten
erstem und zweitem Ziegel eine entsprechend überstehende Zunge 17b am rechten oberen
Eck des zweiten Ziegels.
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Der Kopffalzsteq 12 weist ferner an seinem rechten Ende und an seinem
linken Ende im Bereich der vertikalen berlappung 16., b, und der horizontalen Überlappung
17a, b, eine Lücke 19b bzw. 19a auf, welche bis fast auf das Niveau der Sohle des
Kopffalzes 11 hinunterreichen. Die Lücken 19b bzw. 19a befinden sich vorzugsweise
zwei bis vier Minimeter über dem Niveau der Sohle des Kopffalzes 11. Das von den
Lücken 19b bzw. 19a gebildete Tor dient dazu, ein Ziehen bzw. Schieben des Ziegels
in Längsrichtung sowohl als auch Querrichtung zu gestatten. Es wird hierdurch der
notwendige Platz für die Unterseite des linken unteren Ziegelecks geschaffen. Durch
die sehr tief liegende Sohle des Seitenfalzes 13 würde sonst die Dicke des Ziegels
an dieser Stelle zu stark geschwächt. Gleichzeitig sorgt das etwas höher als die
Sohle des Kopffalzes 11 liegende Niveau der Lücken 19a, 19b dafür, daß der Kopffalz
11 auch bei sehr flach verlegten Ziegel gegen etwa vom Wind zurückgetriebenes Wasser
nach oben, insbesondere zum Vierziegeleck hin, abgeschlossen ist.
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Die Spiegelfläche 18, welche wie bereits gesagt plan und auf einer
Ebene mit der Sohle des Kopffalzes 11 ist, wird gegen den Kopffalz hin bzw. der
Kopffalz 11 gegen die Spiegelfläche 18 hin durch einen querverlaufenden Innensteg
25 begrenzt. Dieser Innensteg 25 steigt von der Spiegelfläche 18 zum Kopffalz 11
hin aerodynamisch an und fällt von seiner Spitze zum Kopffalz 11 hin steil ab. In
dem
Innensteg 25 befinden sich bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel strömungsgiinstig
ausgebildete Ablaufrinnen 25a und 25b. Strömungsgünstig bedeutet, daß die Ablaufrinnen
25a bzw. 25b zum Kopffalz 11 hin trichterförmig erweitert sind und dort einen strömungsgünstigen
Einlauf ergeben, während sie sich gegen die Spiegelfläche 8 hin verengen. Es wird
also eine Strömung vom Kopffalz 11 zur Spiegelfläche 18 hin begünstigt und eine
Strömung in umgekehrter Richtung erschwert. Die Sohlen der Ablaufrinnen 25a bzw.
25b liegen auf gleicher Höhe wie Spiegelfläche 18 und Sohle des Kopffalzes 11.
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Die Ablaufrinnen sind bevorzugt in der Mitte (Ablaufrinne 25a) und
am Ende des Innensteges 25 angrenzend zu dem Seitenfalzinnensteg 15a bzw. dem Seitensteg
15b (Ablaufrinnen 25b) angeordnet.
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