DE2625835A1 - Arzneimittel auf basis von adenosin-5'-thioaethern - Google Patents
Arzneimittel auf basis von adenosin-5'-thioaethernInfo
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Description
oo 9c O O C
Patentanwälte Dipl.-Ing. F. ¥iickmann,
Dipl.-Ing. H."Wfickmann, Dipl.-Phys. Dr. K. Fincke
Dipl.-Ing. F. A.Teickmann, Dipl.-Chem. B. Huber
8 MÜNCHEN 86, DEN POSTFACH 860 820
MÖHLSTRASSE 22, RUFNUMMER 48 39 21/22
<983921/22;
AGENCE NATIONALE DE VALORISATION DE LA RECHERCHE (ANVAR)
13, rue Madeleine Michelis,
92522 NEUILLY SUR SEINE FRANKREICH
ARZNEIMITTEL AUF BASIS VON ADENOSIN-5-THIOÄTHERN
Die Erfindung betrifft Arzneimittel auf Basis von Adenosin-5-thioäthern
mit insbesondere antiviraler und antitumoraler Wirksamkeit.
Die Methylierung von Proteinen, Nucleinsäuren und zahlreichen Metaboliten ist eine bekannte Reaktion, in deren Verlauf spezifische
Enzyme, Methylasen oder Methyltransferasen genannt, die Übertragung einer Methylgruppe bewirken, die vom S-Adenosylmethionin
an genau bestimmten Substratstellen, insbesondere bei Stickstoffbasen oder Zuckern, die in die Struktur der
Nucleinsäuren eingebaut sind, geliefert wird.
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Kürzlich wurde gezeigt, daß tumoröse Gewebe bedeutendere
Mengen an methylierten Nucleinbasen enthalten als normale Gewebe. Insbesondere wurde festgestellt, daß es einen Zusammenhang
zwischen der Hypermethylierung von Nucleinsäuren und
der Transformation normaler Zellen in bösartige Zellen gibt. Im Zusammenhang mit diesem Phänomen weiß man seit kurzem, daß
die Matrizen-RNA bestimmter tumorerzeugender Viren methylierte
Basen enthält.
Man weiß, daß sich die Forscher schon für das Studium der Steuerung von Methylasen, insbesondere in vitro, durch natürliche
oder synthetische Inhibitoren interessiert haben. Ein bekannter natürlicher Inhibitor ist 5'-S-Adenosyl-L-homocystein-1',
im Folgenden mit der Abkürzung SAH bezeichnet, das während der Übertragungsreaktion der vom S-Adenosylmethionin
gelieferten Methylgruppe gebildet wird; das SAH ist selbst ein sehr wirksamer Methyltransferasen-Inhibitor, vor
allem in vitro. Dieselben Forscher hatten schon die Idee, die Synthese einer bestimmten Anzahl von S-Adenosyl-homocysteinanalogen
zu verwirklichen und deren inhibitorische Wirksamkeit im Vergleich zu den Methyltransferasen in vitro zu untersuchen.
Alle bereits beschriebenen synthetischen Inhibitoren haben sich unter denselben Bedingungen als viel weniger aktiv als
das SAH erwiesen, wenn nicht gar als inaktiv.
Die Erfindung beruht auf der Entdeckung, daß zumindest einige bestimmte SAH-Analoge eine Wirksamkeit besitzen, die einer Inhibierung
von Methylasen in vivo gleichgesetzt werden zu können scheint, insbesondere von spezifischen oder nichtspezifischen
Methylasen onkogener Viren. Diese Entdeckung war umso weniger zu erwarten, als das unter den selben Bedingungen untersuchte
SAH empfindlich inaktiv oder inaktiviert ist, vielleicht durch Zersetzung oder intrazelluläre Hydrolyse.
Die Erfindung betrifft somit die Verwendung von Verbindungen der allgemeinen Formel I als Inhibitoren der onkogenen Gewebs-
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transformation, als Inhibitoren viraler Infektionen, besonders der durch onkogene Viren verursachten Infektionen, und als Inhibitoren
der durch Mitogene hervorgerufenen Zellteilungen, wobei in der allgemeinen Formel I
(I)
X ein Wasserstoffatom oder eine Benzoylgruppe und
R eine -(CH9) -CH^ R1 -Gruppe,
ρ
R2
R2
R. und R2 jeweils ein Wasserstoffatom, eine Kohlenwasserstoffgruppe
mit 1 bis 7 C-Atomen, OH, SH, CH3OH, CH3SH, COOH, COCH3,
NH2, NHCOCH3 oder SCH3 oder R1 und R3 zusammen mit der CH-Gruppe,
an die sie gebunden sind, einen Phenyl- oder Pyridyl-Ring bedeuten, oder R1 und R2 durch eine mit einer Doppelbindung an
das Kohlenstoffatom derselben CH-Gruppe gebundene Methylengruppe ersetzt sein kann, und
η die Zahl 0 oder 1 bedeutet.
η die Zahl 0 oder 1 bedeutet.
Bevorzugt sind diejenigen Verbindungen der allgemeinen Formel I, worin
X ein Wasserstoffatom,
R eine -(CH9) -CH^R1 -Gruppe,
R2
R1 ein Wasserstoffatom, eine Kohlenwasserstoffgruppe mit
1 bis 7 C-Atomen, OH, SH, CH2OH, CH3SH, COOH, COCH3, NH3
oder NHCOCH3,
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— A -
R2 ein Wasserstoffatom oder OH, SH, CH2OH, CH2SH, COOH, COCH3,
NH2 oder NHCOCH3 oder
R1 und R2 zusammen mit der CH-Gruppe, an die sie gebunden sind,
einen Phenylring und
η die Zahl 0 oder 1
bedeuten.
Besonders wirksam als Inhibitoren onkogener Viren, die in den tumorösen Geweben gegenwärtig sind, sind diejenigen Verbindungen,
in denen R eine Alkylgruppe mit 1 bis 5 C-Atomen bedeutet und die gegebenenfalls mindestens eine der folgenden funktionellen
Gruppen enthalten: -NH2, -SH, -SCH3, -COOH.
Typische Beispiele für solche Inhibitoren sind diejenigen, worin R eine der folgenden Gruppen ist:-CH2-CH2-NH2, -CH2-CH2-SH,
-CH2-CH-NH2.
COOH
COOH
Besonders interessante Produkte stellen die Derivate der folgenden
Formel dar:
.C
Worin X ein Wasserstoffatom oder eine Benzoylgruppe bedeutet.
Die Verbindung, in der X ein Wasserstoffatom ist (sie wird im
Folgenden mit der Abkürzung SIA bezeichnet), ist durch eine besonders hohe inhibitorische Wirksamkeit bei gleichzeitig
— 5 —
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ausgesprochener Unschädlichkeit gekennzeichnet. Dasselbe trifft für das entsprechende N(6)-Benzoyl-derivat zu.
Weitere Beispiele für Inhibitoren sind die Verbindungen, in denen R eine der folgenden Bedeutungen zukommt:
- CH3
- CH0
Z.
Z.
- CH2 - CH2 - CH3
- CH2 - CH2 - CH2 - CH3
}6 - CH3
- CH(NH2) - COOH
- CH2 - CH2 - NHCOCH3
- CH2 - CH2 - CH(NHCOCH3) - COOH
- CH2 - CH2OH
- CH2 - CH2 - COOH
- CH2 - CH(OH) - CH2OH
- m - Pyridyl
— Ott _ O — OTJ
- CH2 - CH(NH2) - COOH(D-Isomeres)
- CH(CH3) - CH2 - CH3
CH2OH
- CH2 - CH(OH) - CH2
- CH2 - CH = C
Die inhibitorische Aktivität der obengenannten Verbindungen äußert sich in einer Verhütung der Transformation normaler
Zellen in bösartige Zellen oder, falls diese sich bereits entwickelt
haben, in einer Unterbrechung ihrer Vermehrung. Man beobachtet übrigens, daß die erfindungsgemäßen Wirkstoffe auch
eine Verlangsamung der Vermehrung normaler Zellen induzieren
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können. Es ist demgegenüber bemerkenswert, wie sich aus den Ergebnissen der pharmakologischen Versuche ergibt, die weiter
unten beschrieben werden, daß dieser Effekt reversibel insoweit ist, als er die Entwicklung normaler Zellen betrifft,
aber irreversibel, soweit er die bösartigen Zellen betrifft.
Diese Eigenschaften machen aus den erfindungsgemäßen Verbindungen Wirkstoffe von großem Wert, die zur Herstellung von
Arzneimitteln zur Verhütung oder Behandlung maligner Tumore und viraler Infektionen verwendet werden können.
Die meisten Verbindungen der oben wiedergegebenen allgemeinen Formel sind bereits beschrieben worden. Auch sind bereits mehrere
Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen beschrieben worden.
Es sei daran erinnert, daß diese Verbindungen insbesondere auf folgende Weise erhalten werden können:
- durch Ersetzen eines p-Toluolsulfonat-Rests in
5'-Stellung des 2', 3'-O-Isopropyliden-5'-0-ptoluolsulfonyl-adenosin
mit Hilfe eines Thioalkoholats der Formel RSH, in der R die obengenannte Bedeutung besitzt, insbesondere in Dimethylformamid
oder flüssigem Ammoniak (Verfahren nach Baddiley),
- durch direkte Halogenierung am 5'-C-AtOm der
Ribose des Adenosins durch Thionylchlorid in Hexamethylphosphorsäure-triamid, wobei das erhaltene
5'-Desoxy-5'-chloradenosin anschließend
mit dem entsprechenden Thioalkoholat RSH in einer wäßrigen Natriumhydroxidlösung umgesetzt wird
(Verfahren nach Kikugawa). Derartige Verfahren
— 7 —
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_ -η
wurden in der Dissertation von Michel Legraverend in Erinnerung gerufen und entwickelt. (Die Dissertation
wurde am 1Ο.2.1975 im Centre d'Orsay der
Universität Paris-Süd verteidigt und ist betitelt: "Etude de la methylation enzymatique des acides
ribonucleiques de transfert, inhibition in. vitro
2
d'une N guanine methy!transferase et synthese de nouveaux inhibiteurs".
d'une N guanine methy!transferase et synthese de nouveaux inhibiteurs".
Bestimmte dieser Verbindungen sind neu, wie die, in der R die der folgenden Formel
- CH2 -S- CH3
entsprechende Gruppe bedeutet (5'-S-Desoxy(methylthiomethylthio)adenosin).
Dieses Produkt, das ausgehend von 5'-Desoxy-5'-chloradenosin
unter den oben beschriebenen Bedingungen hergestellt wurde, schmilzt bei 98 bis 99°C.
Dasselbe gilt für die Verbindung, in der R die Gruppe -CH(CH3)-CH2-CH3
bedeutet, die bei 9 3 bis 95°C schmilzt.
Das N(6)-Benzoyl-SIA kann schließlich wie folgt hergestellt
werden:
Die spezifische Benzoylierung am Stickstoffatom 6 wird nach
der von Ranganathan et al. beschriebenen Methode (J. Org. Chem. 39_, S. 290 (1974)) durchgeführt.
10 mMol destilliertes Benzoylchlorid werden tropfenweise zu
einer Lösung von etwa 3 mMol SIA in 30 ml Pyridin bei 0 C
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hinzugefügt. Die Lösung wird zwei Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt, anschließend gibt man 40 ml NaONH- hinzu. Nach
einer Stunde in basischem Medium wird das Reaktionsgemisch bei 0 C mit Essigsäure angesäuert. Nach dem Abdampfen der Lösungsmittel
wird das Produkt mit Chloroform extrahiert. Die organische Phase wird nacheinander mit Natriumbicarbonat, 1N-SaIzsäure
und Wasser gewaschen, anschließend über MgSO. getrocknet und eingedampft. Man erhält ein chromatographisch reines Produkt:
Rf = 0,82 (Chloroform/Methanol 8/2), Fp: 210 bis 214°C.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung der mit den oben definierten Verbindungen durchgeführten
pharmakologischen Versuche. Im Verlauf dieser Beschreibung wird auf die Figuren 1 bis 5 der Zeichnung Bezug
genommen werden, die schematisch die Wirkungen der genannten Verbindungen unter Bedingungen, die später erläutert werden,
wiedergeben.
1. Wirkung des SIA und des SAH auf das Wachstum der Fibroblasten von gesunden und durch den Rous-Sarkorn-Virus infizierten Hühnerembryonen
a) Wirkungen des SIA und des SAH auf das Wachstum der Fibroblasten normaler Huhnerembryonen.
Diese Wirkung wird unter den folgenden Bedingungen untersucht. Fibroblasten-Zellen von Embryonen werden auf
HAM F-10 Kulturmedium (beschrieben im Aufsatz von R.G.
HAM, Exp. Cell. Res., 29_, S. 515 bis 526 (1963)) gesät,
und zwar in Falcon-Schalen von 60 oder 35 mm Durchmesser, in einer Menge von 3 χ 10 . Die Zellen haften am Boden
der Schale. Jedesmal, wenn eine Zählung durchgeführt werden soll, werden die Zellen mit Hilfe einer 0,12%igen
Trypsinlösung abgetrennt. Die Zählung wird unter dem
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Mikroskop mit Hilfe eines Hämozytometers durchgeführt.
Der verwendete Inhibitor wird zu Beginn der Versuche in das Nährmedium in bestimmten Versuchskonzentrationen
eingegeben. Das Nährmedium wird mit den Inhibitoren am 2. und 4. Tag erneuert. Am 5. Tag entfernt man
die Inhibitoren durch wiederholte Erneuerung des Nährmediums .
Die Kurven 1, 2 und 3 der Fig. 1 geben die Vermehrung
der Zellen (auf der Ordinate durch die Zahl N der Zellen ausgedrückt) in Abhängigkeit von der Zeit(auf der
Abszisse in Tagen ausgedrückt) wieder, und zwar in Vergleichskulturen (Kurve 1), in Gegenwart von SAH in einer
Konzentration von 1 mMol (Kurve 2) und in Gegenwart von SIA in einer Konzentration von 1 mMol (Kurve 3).
Fig. 1 zeigt, daß SIA und SAH das Wachstum normaler Zellen verlangsamen. Diese Wirkung ist reversibel, sogar
nach 5 Tagen. Das Wachstum wird, sobald der Inhibitor entfernt wird, tatsächlich schnell wieder aufgenommen.
b) Inhibierung der virus-induzierten Zelltransformation durch Adenosin-5'-thioäther.
Untersuchtes System: Hühnerembryonen-Fibroblasten, infiziert durch den Rous-Sarkom-Virus (RSV).
Als Kulturmedium wird HAM F-10, das 5% Kälberserum enthält,
verwendet.
Fibroblastenzellen von Hühnerembryonen werden in das obengenannte Nährmedium in Falcon-Schalen von 35 mm
Durchmesser in einer Menge von 10 Zellen pro Schale
- 10 -
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gesät. Diese Kulturen werden mit einer verdünnten
Virussuspension infiziert, wodurch 60 bis 100 Herde
transformierter Zellen pro Schale erhalten werden können- Der Inhibitor wird für eine Dauer von 48 Stunden
entweder sofort nach der Infizierung (Testreihe A) oder 2 und 4 Tage nach der Infizierung (Testreihen B und C) zugefügt. Nach 48-stündiger Kontaktzeit wechselt man
das Nährmedium, um den Inhibitor zu entfernen, und
zählt die gebildeten Herde 7 Tage später. Während dieser Zeit wird das Nährmedium in gleichen Zeitabständen erneuert.
Virussuspension infiziert, wodurch 60 bis 100 Herde
transformierter Zellen pro Schale erhalten werden können- Der Inhibitor wird für eine Dauer von 48 Stunden
entweder sofort nach der Infizierung (Testreihe A) oder 2 und 4 Tage nach der Infizierung (Testreihen B und C) zugefügt. Nach 48-stündiger Kontaktzeit wechselt man
das Nährmedium, um den Inhibitor zu entfernen, und
zählt die gebildeten Herde 7 Tage später. Während dieser Zeit wird das Nährmedium in gleichen Zeitabständen erneuert.
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle I wiedergegeben. Die linke Spalte enthält die Inhibitoren und
die angewandten Konzentrationen dieser Inhibitoren.
Rechts sind jeweils die Anzahl der Herde und die Prozentsätze der beobachteten Inhibierung für die Testreihen A, B und C angegeben.
die angewandten Konzentrationen dieser Inhibitoren.
Rechts sind jeweils die Anzahl der Herde und die Prozentsätze der beobachteten Inhibierung für die Testreihen A, B und C angegeben.
Wirkung von SIA und SAH auf die virus-induzierte (RSV)
Transformation von Hühnerembryonenfibroblasten
Blindprobe (Vergleich) SAH 1,0 mMol SIA O,5 mMol
SIA 1,0 mMol
Anzahl der Herde
72
58
23
% Inhibierung
Testreihe A
11 -
60 985 2/0 952
(Vergleich) | Anzahl der Herde | % Inhibierung | y Test reihe B |
|
Blindprobe | 1,0 mMol | 110 | ||
SAH | 0,5 mMol | 112 | 0 1 | |
SIA | 1,0 mMol | 60 | 45 | |
SIA | (Vergleich) | 6 | 95 J | Test reihe C |
Blindprobe | 1,0 mMol | 72 | ||
SAH | 0,5 mMol | 60 | 17 > | |
SIA | 0,1 mMol | 2 | 97 | |
SIA | 0 | 100 Λ | ||
Die Prüfung dieser Tabelle läßt hervorstechen, daß das SIA ein sehr wirksamer Inhibitor der onkogenen Transformation von Hühnerembryonenfibroblasten
ist. Bei einer Konzentration von 1 mMol inhibiert SIA die bösartige Transformation vollständig, und
zwar auf irreversible Weise. Diese Inhibierung bleibt mindestens während 7 bis 8 Tagen irreversibel.
Das zum.Vergleich untersuchte SAH, natürlicher Inhibitor der
Transmethylasen, unterdrückt die Transformation kaum, wahrscheinlich wegen seiner Zersetzung (intrazelluläre Hydrolyse).
Die folgende Tabelle gibt die mit Analogen des SIA erhaltenen Ergebnisse wieder.
In dieser nachstehenden Tabelle II sind die Ergebnisse zusammengefaßt,
die mit der oben angegebenen allgemeinen Formel entsprechenden Analogen erhalten wurden. Sie sind in der Tabelle
durch Angabe ihrer Gruppe R gekennzeichnet. Diese Tabelle gibt darüber hinaus wieder:
- die Konzentration jedes verwendeten Inhibitors,
- die Zeit, während der der Inhibitor mit der Kultur in
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- 12 -
Berührung stand ,
- den. Prozentsatz der Inhibierung der onkogenen Transformation
von Hühnerembrvonenfibroblasten.
TABELL
TT
Wirksamkeit verschiedener Analoger auf mit dem Rcus-Virus infizierte
Hühnerembryonenfibroblasten.
Ana | log | e s | Il | — S "~ OH q. | Konzen | mMol | Kontakt | Stdn. | % Inhibierung |
X | R | tration | mMol | zeit | Stdn. | d. Transform. | |||
H | - CH3 | 0,5 | mMol | 24 | Stdn. | 70 | |||
H | Il | 0,5 | mMol | 48 | Stdn. | 95 | |||
H | - (CH | 2}2 - CH3 | 0,5 | mMol | 24 | Stdn. | 44 | ||
II | Il | 0,5 | mMol | 48 | Stdn. | 83 | |||
H | - (CH | 2)3 - CH3 | 0,5 | mMol | 24 | Stdn. | 62 | ||
0,5 | mMol | 48 | Stdn. | 86 | |||||
H | CH2 - | CH,- NH, Ct £* |
1 | mMol | 48 | Stdn. | 87 | ||
H | CH2 - | CH2- SH | 0,5 | mMol | 24 | Stdn. | 26 | ||
Il | Il | 0,5 | mMol | 48 | Stdn. | 84 | |||
I! | Il | 1 | mMol | 48 | Stdn. | 96 | |||
H | - CH0 | ,COOE - CH - NH2 |
1 | mMol | 48 | Stdn. | 76 | ||
H | - CH2 | - CH2- COOH | 1 | mMol | 48 | Stdn. | 58 | ||
H | - (CH | 2>6-CH3 | 0,1 | mMol | 48 | Stdn. | 33 | ||
H | ~"2 | - C6H5 | 0,1 | mMol | 48 | Stdn. | 36 | ||
H | 1 | mMol | 48 | Stdn. | 98 | ||||
Il | 0,5 | 0,25 mMol | 48 | Stdn. | 93 | ||||
H | - CH2 | 0,5 | 48 | 100 | |||||
Il | 48 | 95 |
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-13-
Ana | 1 o g e s | Konzen- | tion | Kontakt- % | Inhibierung |
χ | R | trai | itiMol | zeit d. | Transform. |
H | -CH2-CH(NH2)-COOH | 0,5 | 4 8 Stdn. | 70 | |
(D-Isomer) | mMol | ||||
H | -CH(CH3)-C3H5 | 0,5 | inMol | 48 Stdn. | 99 |
H | -CH2-CH(OH)-CH2OH | 0,5 | mMol | 48 Stdn. | 70 |
H | -CH2-CH=CH2 | 0,5 | mMol | 2 4 Stdn. | 99 |
-CO-C^H1- | -CH2-CH-(CH3)2 | 0,5 | sofortiger Abbruch |
99 |
Die Tabelle II bringt die Tatsache ans Licht, daß alle untersuchten
Verbindungen, sine signifikante Inhibierungswirkung auf die onkogene Transformation von Hühnerembryonenfibroblasten
ausüben.
2. Wirkung von S-Isobutyladenosin auf die durch den Murin-Sarkom-Virus (M-MuSV) verursachte onkogene Transformation
von Mäusezellen.
Die Versuche wurden anhand von Mäusefibroblastenzellen (MLg-ZeIlen) durchgeführt, die am Vorabend auf HAM-Nähr-
4
medium in Petrischalen (5 χ 10 Zellen pro Petrischale mit 35 mm Durchmesser) gesät wurden; diese Zellen wurden 2 Stunden lang mit dem M-MuSV-Virus in Berührung gebracht, danach wieder in das HAM-Medium mit oder ohne Testverbindung, in diesem Fall dem SIA, gebracht. Die Zellen bleiben 24 oder 48 Stunden lang in Kontakt mit dem Inhibitor. Der Inhibitor wird durch Wechsel des Nährmediums entfernt, und die 3 Tage nach der Entfernung des Inhibitors gebildeten Herde werden gezählt. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle III wiedergegeben, in der die angewandten Inhibitordosen, die Kontaktzeit und die Anzahl der transformierten Herde aufgeführt sind.
medium in Petrischalen (5 χ 10 Zellen pro Petrischale mit 35 mm Durchmesser) gesät wurden; diese Zellen wurden 2 Stunden lang mit dem M-MuSV-Virus in Berührung gebracht, danach wieder in das HAM-Medium mit oder ohne Testverbindung, in diesem Fall dem SIA, gebracht. Die Zellen bleiben 24 oder 48 Stunden lang in Kontakt mit dem Inhibitor. Der Inhibitor wird durch Wechsel des Nährmediums entfernt, und die 3 Tage nach der Entfernung des Inhibitors gebildeten Herde werden gezählt. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle III wiedergegeben, in der die angewandten Inhibitordosen, die Kontaktzeit und die Anzahl der transformierten Herde aufgeführt sind.
- 14 -
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TABELLE III
SIA | Kontaktzeit | Anzahl trans formierter Herde |
|
(Vergleich) | 24 Stdn. | ineinanderfließende Herde |
|
O | mMol | 24 Stdn. | 148 |
2 | 139 | ||
(Vergleich) | 48 Stdn. | ineinanderfließende Herde |
|
O | 5 mMol | 48 Stdn. | 218 |
ο, | 188 | ||
mMol | 48 Stdn | 18 | |
2 | 35 | ||
Die Tabelle zeigt die Vermehrung der bösartigen Zellen in
der Vergleichskultur, während SIA die bösartige, durch den Murin-Sarkom-Virus hervorgerufene Transformation von Mäusezellen
sehr wirksam inhibiert.
3. Einfluß des SIA auf die makromolekulare intrazelluläre Synthese
Die vorstehend beschriebenen Versuche konnten die Tatsache aufzeigen, daß das SIA die Wirkung besitzt, die Zellteilung
zu stoppen, wobei diese Wirkung zugleich besonders nachdrücklich und in bezug auf Zellen, die eine onkogene Transformation
erlitten haben, irreversibel ist. Diese Wirkung kann auch durch die Untersuchung der Einwirkung des Inhi-
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_ 1 c _
bitors auf die makromolekulare Synthese augenscheinlich gemacht werden. Diese Einwirkung ist auf Kulturen normaler
Zellen und transformierter Zellen unter den oben unter 1. beschriebenen Bedingungen offenkundig gemacht worden,
und zwar bei der Untersuchung der Wirkung der Adenosin-5'-thioäther
auf das Wachstum von Hühnerembryonenfibroblasten durch Isotopenmarkierung dieser Kulturen, nämlich
3 3 3
durch Einverleibung von H-Leucin, H-Thymidin und H-Uridin
in normale und transformierte Zellen verschiedener Kulturen, sowohl in Vergleichszellen als auch in in Gegenwart
von SIA gezüchtete Zellen während 24 und 48 Stunden.
Die Ergebnisse dieser Versuche bilden den Gegenstand der grafischen Darstellung der Fig. 2, die die Prozentsätze
der Einverleibung in die Zellen verschiedener Kulturen wiedergibt, und zwar
- des H-Leucins (Ergebnisse zusammengefaßt unter der Klammer A),
des H-Thym:
Klammer B),
des 3H-Urid:
Klammer C).
des H-Thym:
Klammer B),
des 3H-Urid:
Klammer C).
- des H-Thymidins (Ergebnisse zusammengefaßt unter der
"JIU
- des H-Uridins (Ergebnisse zusammengefaßt unter der
Die mit den Klammern η zusammengefaßten Ergebnisse betreffen Kulturen normaler Zellen, die unter den Klammern t zusammengefaßten
betreffen Kulturen transformierter Zellen.
Die sich vertikal erstreckenden ausgezogen gezeichneten Kästchen (deren Länge dem Prozentsatz der Einverleibung
der Markierungssubstanz proportional ist), die mit der Bezugsziffer 1 bezeichnet sind, betreffen Vergleichskulturen
ohne Inhibitor; die voll ausgezogenen Kästchen, die mit der Bezugsziffer 2 bezeichnet sind, betreffen die Prozentsätze
der Einverleibung der Markierungssubstanz in Zellen,
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die in Gegenwart von 1 itiMol SIA 24 Stunden lang gezüchtet
wurden, und die Kästchen mit der Bezugsziffer 3 geben die Prozentsätze der Einverleibung der Markierungssubstanz in
Zellen wieder, die in Gegenwart von 1 mMol SIA 48 Stunden
lang gezüchtet wurden.
Die gestrichelt eingerahmten Kästchen geben die Prozentsätze der Einverleibung der Markierungssubstanz wieder,
wobei diese den Kulturen 24 Stunden nach der Entfernung des Inhibitors in einer Konzentration und mit Kontaktzeiten,
wie sie oben angegeben wurden, zugegeben wurde.
3 Die Fig. 2 macht deutlich, daß die Einverleibung von H-
3 3
Leucin, H-Thymidin und H-Uridin in normale Zellen in Gegenwart
von SIA in gleicher Weise empfindlich inhibiert wird. Dagegen ist diese Wirkung reversibel. Man stellt tatsächlich
eine Wiederaufnahme der makromolekularen Synthesen fest, sobald der Inhibitor entfernt wird.
In Gegenwart des Inhibitors stellt man fest, daß dieselben Dosen an SIA eine viel stärkere Inhibierungswirkung auf die
Entwicklung transformierter Zellen ausüben als auf die normaler Zellen,und vor allem, daß die Aufrechterhaltung des
Kontakts des Inhibitors mit transformierten Zellen während einer ausreichend langen Zeit, besonders während einer Zeit
von 48 Stunden, eine irreversible Inhibierung jeder Einverleibung in die transformierten Zellen mit sich bringt und
damit die makromolekularen Synthesen (besonders der Proteine, der Desoxyribonucleinsäuren und der Ribonucleinsäuren,
denen die drei verwendeten Markierungssubstanzen, nämlich
3 3 3
das H-Leucin, das H-Thymidin und das H-Uridin entsprechen) stoppen und somit folglich die Zellteilung stoppen.
- 17 -
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4. Bestimmung der antlmitogenen Eigenschaften der Adenosin-5'-thioäther
Mit der Beschreibung der folgenden Versuche sollen die antimitogenen
Eigenschaften der Adenosin-5'-thioäther gezeigt werden, für die SIA eine stellvertretende Verbindung ist.
Die antimitogene Wirkung der untersuchten Verbindung ergibt sich aus ihrer Fähigkeit, die mitogene Wirkung bekannter
Verbindungen, die diese Wirkung in bezug auf Lymphozyten-Kulturen ausüben, zu inhibieren. Gegenstand der grafischen
Darstellungen der Fig. 3, 4 und 5 sind die Ergebnisse, die in bezug auf Milzlymphozyten von Mäusen, Milzlymphozyten
von Kaninchen und Humanlymphozyten erhalten wurden.
Die Lymphozytenkulturen wurden nach der im Aufsatz von C. Bona et al., "The Journal of Immunology", Vol. 112,
S. 2028 (1974), beschriebenen Methode angelegt, und zwar in Gegenwart der unten genannten mitogenen Mittel und der
zu untersuchenden Verbindung, hier also dem SIA, bei zwei verschiedenen Konzentrationen, 0,1 mMol und 0,3 mMol, während
48 Stunden im Falle der Milzlymphozyten von Mäusen (Fig. 3), 72 Stunden im Falle der Milzlymphozyten-von Kaninchen
(Fig. 4) und 120 Stunden im Falle der Humanlymphozyten (Fig. 5). In jedem dieser Fälle werden Kulturen derselben
Lymphozyten in Gegenwart mitogener Mittel allein (Vergleichskulturen) angelegt. Die mitogene oder, je nach
dem Fall, antimitogene Wirkung der mitogenen Mittel bzw. des SIA wird durch die Radioaktivität der Lymphozyten bestimmt,
die sich aus der Einverleibung von Tritium-markiertem Thymidin in dieselben ergibt.
Als mitogene Mittel wurden die folgenden verwendet:
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Con A: Concavaline A: Mitogen T bei der Maus und dem
Kaninchen, T und B beim Menschen. PHA: Phytohämagglutinin: Mitogen T bei der Maus und
dem Kaninchen, T und B beim Menschen.
ALS: Antilymphozytäres Serum: Mitogen T beim Menschen. PPD: Tuberkulin: spezifisches Mitogen der T-Zellen
in Fällen, wo das Versuchsobjekt vorher durch
Mykobakterien sensibilisiert worden ist. NWSM: als wasserlösliches mitogenes Mittel verwendeter
Extrakt aus Nocardia-Zellen: Mitogen der B-Zellen
bei der Maus und dem Kaninchen. Anti-B,: Gegen die genetischen Determinanten der leichten
Immunoglobulinkette des Kaninchens gerichtetes Serum, von B-Zellen des Kaninchens getragen: es
handelt sich um ein Mitogen B des Kaninchens. PG: Peptidoglykan von E. coli: Mitogen B für die Maus
und das Kaninchen.
LPS: Lipopolysaccharid von Salmonella enteridis: Mitogen
LPS: Lipopolysaccharid von Salmonella enteridis: Mitogen
B für die Maus.
Lip. A: Lipid A oder mitogener Wirkstoff des LPS.
Lip. A: Lipid A oder mitogener Wirkstoff des LPS.
Die Dosen der in jedem der beschriebenen Versuche verwendeten antimitogenen Mittel, ausgedrückt in Y"~gramm (y-)
oder, sofern es ALS oder das Anti-B.-Serum betrifft, in der Verdünnung, sind in der untenstehenden Tabelle wiedergegeben,
und zwar jeweils im Zusammenhang mit den Kulturen von Milzlymphozyten der Maus, Milzlymphozyten des Kaninchens
und Humanlymphozyten:
- 19 -
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Mi Izlymphozyten | 3 | Γ | MiIzlymphozyten | t | Humanlympho- | 5 r |
der Maus | ο, | ■2Ϋ· | des Kaninchens | zyten | 1 t | |
Con A | - | 5 | γ- | 1/100 | ||
PHA | - | 1 | io if- | |||
ALS | 10 | γ- | - | loo Y | ||
PPD | - | - | - | |||
NWSM | 50 | If | 50 | - | ||
Anti-B4 | 10 | γ- | 1/50 | - | ||
PG | 10 | t | 100 | - | ||
LPS | - | |||||
Lip. A | - | |||||
Die Ergebnisse sind in den Figuren 3 bis 5 für jedes ausgewählte mitogene Mittel zusairunengefaßt. Die Länge der dort
gezeichneten Kästchen ist der gemessenen Radioaktivität R (Stöße pro Minute multipliziert mit 10 ) proportional. Der
mit ausgezogenen Strichen einfach umgrenzte Bereich entspricht den in Gegenwart eines mitogenen Mittels allein erhaltenen
Ergebnissen, der mit ansteigenden Strichen schraffierte Bereich entspricht den in Gegenwart des mitogenen
Mittels und des SIA in einer Konzentration von 0,1 mMol erhaltenen
Ergebnissan und der mit waagerechten Strichen schraffierte Bereich entspricht den in Gegenwart des mitogenen
Mittels und des SIA in einer Konzentration von 0,3 mMol erhaltenen Ergebnissen.
Die in jeder Figur vorhandene durchgezogene waagerechte Linie entspricht der Aufnahme der Markierungssubstanz in Vergleichskulturen,
die weder ein mitogenes Mittel noch SIA enthalten. Außerdem wurden die aufgenommenen, gemessenen
Radioaktivitäten der Lymphozytenkulturen in Gegenwart des SIA alleine wiedergegeben. Die entsprechenden Ergebnisse
sind über der Abkürzung SIA, die sich in jeder der Fig. 3 bis 5 wiederfindet, aufgetragen.
- 20 -
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Die Zeichnung macht die beträchtlichen antimitogenen Eigenschaften
des SIA deutlich. Man stellt eine hervorragende Inhibierung der mitogenen Wirkung der ausgewählten mitogenen
Mittel fest, und zwar in den meisten Fällen bei einer SIA-Konzentration von 0,1 mMol. Sie ist in allen Fällen bei
einer Konzentration von 0,3 mMol sehr kräftig, woraus sich ergibt, daß die Adenosin-5'-thioäther nicht nur die Zellteilung
inhibieren, sondern auch der Wirkung der mitogenen Mittel wirksam entgegentreten.
5. Toxizitätsbestimmungen
a) akute Toxizität
Drei Gruppen aus je 5 Mäusen mit einem Gewicht von 20 bis 25 g wurden untersucht. Diesen Mäusen wurde in einer
einzigen intraperitonealen Injektion SIA in Suspension in physiologischem Serum verabreicht. Die den Mäusen der
ersten Gruppe verabreichten Dosen waren 100 mg/kg, an diejenigen der zweiten Gruppe wurden 200 mg/kg und an
diejenigen der dritten Gruppe 500 mg/kg verabreicht.
Die Mäuse wurden nach 1 Stunde, 2 und 24 Stunden untersucht. Die Sterblichkeit ist, sogar nach mehreren Wochen
, 0.
b) chronische Toxizität
Diese Versuche wurden an 5 Vergleichsmäusen und 15 behandelten Mäusen durchgeführt.
Die Vergleichstiere erhielten physiologisches Serum auf intraperitonealem Wege in einer Menge von 1 ml/10 g Gewicht.
Die übrigen Mäuse erhielten 1 ml einer Suspension,
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die 1 mg SIA in physiologischem Serum enthielt. Die Injektionen wurden im Rhythmus von 30 Injektionen in 2
Monaten gemacht.
Nach der 28. Injektion hatte man eine einzige tote Maus herauszunehmen, vermutlich mehr wegen eines durch die
Injektion verursachten Traumas als wegen des Inhalts der injizierten Suspension.
Diese Ergebnisse zeigen die bemerkenswerte Unschädlichkeit des SIA bei der Maus.
Die Adenosin-5 '-thioäther stellen wertvolle Wirkstoffe für
Arzneimittel zur Verhütung oder Behandlung bösartiger Tumore und viraler Infektionen dar. Ihre starken antimitogenen Eigenschaften
machen sie auch zu wertvollen Wirkstoffen für die Herstellung von Arzneimitteln für die Behandlung oder Verhütung
von Leukämien und Myelomen. Die Erfindung betrifft somit pharmazeutische
Zusammensetzungen, die Verbindungen wie die oben definierten enthalten, insbesondere in wirksamer Dosis in Verbindung
mit einem pharmazeutischen oder physiologisch verträglichen Trägerstoff. Die Erfindung betrifft insbesondere Mittel, in denen
die aktiven Verbindungen zusammen mit einem festen oder flüssigen, physiologisch verträglichen und zur oralen Verabreichung
geeigneten Trägerstoff oder zusammen mit einem zur rektalen Verabreichung geeigneten Trägerstoff vorliegen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden
diese Zusammensetzungen auf parenteralem Wege verabreicht. Die Erfindung betrifft aber auch und ganz besonders flüssige Zusammensetzungen,
die mindestens eine der oben definierten Verbindungen in Verbindung mit einem flüssigen, sterilen und injizierbaren
Trägerstoff enthalten.
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Es versteht sich, und dies geht auch schon aus dem Vorstehenden
hervor, daß die Erfindung in keiner Weise auf die ausdrücklich genannten Applikations- und Verwirklichungsarten beschränkt
ist; sie umfaßt vielmehr alle möglichen Varianten.
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Claims (9)
- PatentansprücheArzneimittel mit in vivo inhibitorischer Wirksamkeit bezüglich der onkogenen,virus-induzierten Zelltransformation, mit die Zellteilung von Zellen, die eine onkogene Transformation erlitten haben, verlangsamender Wirkung und mit antimitogener Wirksamkeit, enthaltend als Wirkstoff mindestens eine Verbindung der allgemeinen Formel (D(DOH OHworin X ein Wasserstoffatom oder eine Benzoylgruppe,S 1
R eine -(CH9) -CH 'z n K2 -Gruppe,R1 und R2 jeweils 1 Wasserstoffatom, eine Kohlenwasserstoff gruppe mit 1 bis 7 C-Atomen, OH, SH, CH2OH, CH2SH, COOH, COCH3, NH2, NHCOCH3 oder SCH3 oder R1 und R9 zusammen mit der CH-Gruppe, an die sie gebunden sind, einen Phenyl- oder Pyridylring oder R1 und R9 zusammen eine mit einer Doppelbindung an das Kohlenstoffatom derselben CH-Gruppe gebundene Methylengruppe und
η die Zahl 0 oder 1 bedeuten. - 2. Arzneimittel nach Anspruch 1, enthaltend als Wirkstoff mindestens eine Verbindung der allgemeinen Formel T, worin609852/0 95 2X ein Wasserstoffatom,R eine -(CH0) -CH. . „2'η \ -Gruppe2
R.ein Wasserstoffatom, eine Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 7 C-Atomen, OH, SH, CH2OH, CH2SH, COOH, COCH3, NH2 oder NHCOCH3,R2 ein Wasserstoffatom oder OH, SH, CH2OH, CH2SH, COOH, COCH3, NH2 oder NHCOCH3 oderR1 und R9 zusammen mit der CH-Gruppe, an die sie gebunden sind, einen Phenylring undη die Zahl 0 oder 1 bedeuten. - 3. Arzneimittel nach Anspruch 1, enthaltend als Wirkstoff mindestens eine Verbindung der allgemeinen Formel I, worin R eine Alkylgruppe mit 1 bis 5 C-Atomen, die gegebenenfalls mindestens eine der funktioneilen Gruppen -NH2, -SH, -SCH3, - COOH enthält, bedeutet.
- 4. Arzneimittel nach Anspruch 3, wobei R eine der folgenden Gruppen bedeutet: -CH2-CH2-NH2, -CH2-CH2-SH, -CH2-CH-NH2COOH
- 5. Arzneimittel nach Anspruch 1, enthaltend als Wirkstoff S-Isobutyl-adenosin.
- 6. Arzneimittel nach Anspruch 1, enthaltend als Wirkstoff N(6)-Benzoyl-S-isobutyl-adenosin.
- 7. Arzneimittel nach Anspruch 1, enthaltend als Wirkstoff mindestens eine der Verbindungen der allgemeinen Formel I, worin R eine der folgenden Bedeutungen besitzt:- 25 -609852/09 5 2- CH3- CH2 - CH2 - CH2 - CH3- CH2 - CH2 - CH2 - CH2 - CH3- (CH2>6 - CH3- CH2 - C6H5- CH0 - CH(NH9) - COOH- CH2 - CH2 - NH2- CH2 - CH2 - NHCOCH3- CH2 - CH2 - CH(NHCOCH3) - COOH- CH2 - CH2OH- CH2 - CH2 - COOH- CH2 - CH(OH) - CH2OH- m - Pyridyl- CH2 - S - CH3- CH2 - CH(NH2) - COOH(D-Isomeres)- CH(CH3) - CH2 - CH3- CH2 - CH(OH) - CH2OH- CH2 - CH = CH
- 8. Arzneimittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, enthaltend als Wirkstoff mindestens eine Verbindung der allgemeinen Formel I in Verbindung mit einem pharmazeutisch verträglichen Trägerstoff.
- 9. Arzneimittel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet , daß der Trägerstoff injizierbar ist.609852/0 95
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DE19762625835 Ceased DE2625835A1 (de) | 1975-06-09 | 1976-06-09 | Arzneimittel auf basis von adenosin-5'-thioaethern |
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FR2424027A1 (fr) * | 1978-04-28 | 1979-11-23 | Merieux Inst | Nouveau medicament, notamment sedatif et inducteur de sommeil et compositions pharmaceutiques la renfermant |
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CH78A (de) * | 1889-01-18 | August Graemiger Anton | Apparat zum Färben, Waschen, Bleichen u. s. w., von Garn in aufgewickeltem Zustande | |
CH81A (de) * | 1889-01-09 | Louis Giroud | Kniehebelpresse mit Handkurbelantrieb, Zahnradübersetzung und Zugstange, hauptsächlich zur Herstellung von Bausteinen | |
CH79A (de) * | 1889-01-09 | Adam Sautter Johann | Uhrwerk für Taschenuhren mit offenem Federhaus, neuem Gangrücker-System und vereinfachter Werkbefestigung | |
CH80A (fr) * | 1889-01-09 | Henri Sandoz | Ecrin à détente pour montres à répétition | |
CH76A (fr) * | 1888-11-14 | 1889-01-09 | Carnal Paul E | Nouveau système de boîte de montre pouvant servir à volonté comme savonnette ou comme boîte à glace |
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-
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