DE2707831C2 - 1-Nitro-9-Alkylaminoalkylaminoacridine, ihre Salze, Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen und ihre Verwendung - Google Patents
1-Nitro-9-Alkylaminoalkylaminoacridine, ihre Salze, Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen und ihre VerwendungInfo
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Description
NH- (CH2)„ — N
R,
(IB
40
worin /7= 2 oder 3 und Ri und R2 die Methyl- oder
Äthylgruppe bedeuten, bekannt.
Diese Verbindungen sind durch identische Substituenten bei N"1 gekennzeichnet.
Das Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen besteht in der Kondensation des l-Nitro^-chloracridin
(Schmelztemperatur 150 bis !5TC)mit Dialkylaminoaikanamin
in einem organischen Lösungsmedium, z. B. in Phenol oder Kresol. bei 20 bis 100"C. und dann in der
Abtrennung des gewonnenen Produktes aus dem Reaktionsmedium in bekannter Weise, z. B. durch
Extraktion.
l-Nitro-9-diaIkylaminoalkylaminoacndine sind auch
in »Chemical Abstracts«. Vol. 68. 1968, Referat 39493s
beschrieben, wobei auch ein Verfahrer, zur Herstellung
der Dimethylaminoverbindung angegeben und auf die sehr starke Antikrebseigenschaften dieser Verbindungen
hingewiesen ist.
In der DF.-OS 19 42 185 sind NOxide des 1-Nitro 9-(dialkylaminoalkylamino)-acridins
beschrieben. Auch dofl wird die antitümorgene Wirksamkeit herausgestellt
In dem Buch von Weygand-Hilgeiag »Örganisch-chemische
Experimentierkunst« 1970, Seile 552 wird über die Einführung von Aminogruppen in die 4-Stellung des
Pyridifis in allgemeiner Forrfi berichtet.
O2N NH- (CH2),N
50
(I)
gekennzeichnet worin R den Methyl-, Äthyl-, Propyl-f
Isopropyl-. Butyl-, Isopentyl, Benzyl- oder Cyclohexyl!
rest bedeutet. j
Km Verfahren /ur Herstellung von n-Nitro-9-alkyll
aminoalkylaminoacridinen und ihrer Salze der allgemein
so nen Formel I
O2N NH-(CH^N
worin R die obige Bedeutung besitzt, besteht darin, daß man (l-Nitroacridyl^J-pyridiniumchlorid oder 1-Nitro-9-chloracridin
bzw. deren Salze mit Phenol mischt und auf 50 bis SO0C erwärmt, dann auf Raumtemperatur
abkühlt, Alkylaminoalkylamin oder sein Salz zugibt u.i'i ^
dann nochmals das Ganze auf 50 bis 120°C erwärmt,
und das so erhaltene Gemisch in eine große Menge eines apolaren organischen oder sich nichl mit Wasser
mischenden Lösungsmittels gießt und den abgeschiedenen Niederschlag des l-Nitro-9-aIkylaminoalkylaminoacridinmonohydrochlorides
mit Hilfe der Lösung eines alkalischen Hydroxides alkalisiert, mit einem organischen,
sich nicht mit Wasser mischenden Lösungsmittel extrahiert kristallisiert und trocknet und eventuell in die
Salze anorganischer Säuren, wie Hydrochloride, Hydrobromide.
Sulfate, oder in die Salze organischer Säuren, wie Laktate, Citrate, Succinate überführt bzw. den
abgeschiedenen Niederschlag des l-Nitro-9-alkylaminoalkylaminoacridinmonohydrochlorides
eventuell mit Chlorwasserstoff-Ätherlösung ansäuert und aus dem organischen Lösungsmittel kristallisiert.
Ein anderes Verfahren zur Herstellung von l-Nitro-9-Alkylaminoalkylarchoacridin
und seinen Salzen der allapmpinpn Form&i ι"
OjN NH-(CHJ3N
worin R die obige Bedeutung hat, besteht darin, daß man l-Nitro-9-phenoxyacndin oder sein Salz mit Phenol
unter Zugabe von Alkylaminoalkyla .iin oder dessen
Salz mischt, dann das Ganze auf 50 bis 120°C erwärmt,
dann das so erhaltene Gemisch in ein; große Menge eines organischen, sich nicht mit Wasser mischenden
Lösungsmittels gießt und den abgeschiedenen Niederschlag des i-Nitro-9-alkylaminoaIkylaminoacridinmonohydrochlorides
mit Hilfe der Lösung eines alkalischen Hydroxides alkalisiert, mit einem organischen, sich nicht
mit Wasser mischenden Lösungsmittel extrahiert, trocknet und kristallisiert und eventuell in die Salze
anorganischer Säuren, wie Hydrochloride, Hydrobromide. Sulfate, oder in die Salze organischer Säuren, wie
Laktate, Citrate, Succinate überführt, bzw. den abgeschiedenen Niederschlag der l-Nitro-9-alkylaminoalkylaminoacridin
eventuell mit Chlorwasserstoff-Ätherlösung ansäuert und aus dem organischen Lösungsmittel
kristallisiert
Die geschwulstheilende Wirkung der genannten Gruppe der neuen Derivate des l-Nitro-9-aminacridins,
nämlich von l-Nitro-9-monoalkylaminopropylaminoacridinen
wurde mehrmals mit Hilfe der nachstehend beschriebenen Prüfungen ermittelt, wobei man in allen
Prüfungen eine hohe geschwulsthemmende Aktivität festgestellt hat
I. In viiro-Verfahren
1. Gewebekultur (KB-Linien)
1. Gewebekultur (KB-Linien)
Die Versuche wurden mit Hilfe des durch Eagle H,
Foley O.H., Cancer Research 18, 1017 (1958) bearbeiteten
end durch Smith G.G., Lummis W.L, Grady ].F_
Cancer Research 19, 843-847 (1959) modifizierten Gewebekulturverfahrens durchgeführt
Die Versuche wurden auf menschlichen Geschwulstzellen der sogenannten KB-Linien, bei Anwendung von
Eagle-Nährboden unter Zugabe von 1% Kalbserum durchgeführt
Es wurde in Reagenzgläsern geprüft, wobei diese mit je vier Milliliter Suspension (40 bis 80 Tausend Zellen)
geimpft wurden, was 40 bis 80 μg von Zelleneiweiß
entspricht Das Kulturwachstum wurde durch Zelleneiweißzuwachs bestimmt. Die Bestimmung wurde photometrisch
bei Anwendung von Folin-Cicaltean-Reagens
mit Hilfe des Cyama-Verfahrens (Cyama V.J., Eagle H.,
Proc. Soc. Exp. Biol. Med. 91,305 (1956)) durchgeführt
Gleichzeitig mit der Impfung der Reagenzgläser mit den Zellen wurde 0,2 mr der Lösung der zu prüfenden
Verbindung so zugegeben, daß die Konzentration 100, 10, 1, 0,1, 0,01 und 0,001 μg/ml des Nährbodens beträgt.
Die Reagenzgläser wurden bei 37°C inkubiert Nach 72 Stunden wurde der Zelleneiweißzuwachs in den
Reagenzgläsern bestimmt, zu welchen das Präparat zugegeben worden war, und in den Kontrollreagenzgläsern.
Jede Konzentration wurde parallel in zwei Proben geprüft. Es wurde auch die Konzentration der Substanz
bestimmt, bei welcher die Hemmung de·; Zelbneiweißzuwachses
um 50% erreicht wird — die sogenannte ID50.
Den Hemmprozentsatz hat man nach der folgenden Formel errechnet:
% der Inhibition = 100
Endmenge des Zelleneiweißes in der Kontrolle - Endmenge des Zelleneiweißes
Endmenge des Zelleneiweißes in der Kontrolle - Anfangsmenge des Zelleneiweißes
In Übereinstimmung mit den allgemein anerkannten Standarden (Leiter J., Abbot B.J., Schapartz S.A., Cancer
Research 25/3/2, 522 (1965)) wurden als aktiv diejenigen Verbindungen angenommen, bei welchen die
IDw = 1 μg/ml beträgt. Leiter, Abbot und Schapart? sind
der Meinung, daß solche Verbindungen ohne Rücksicht auf die Ergebnisse der in vivo-Versuche klinisch geprüft
werden sollen.
Die Verbindungen aus der obengenannten Gruppe wurden mit Hilfe dieses Verfahrens mehrmals geprüft.
Die ID50 beträgt entsprechend 0,01 bis 0,001 μ£/πιΙ.
2, Miyämura^Verfahren (Ehrlichkrebszellen)
Dieses Verfahren besteht in der Bestimmung der Hemmung der Aktivität der Dehydrögeriasen, den
Ehrlichkrebszellen (5 - 106 in 1 ml) durch die zu
prüfenden Verbindungen, was durch den Durchmesser der Zone des unreduzierten Redoxyfarbstoffes (Resasurin),
welche ringsum den Zylinder mit l%iger Lösung der zu prüfenden Verbindung nach 5 Stunden
Inkubation bei 37"C entsteht, gemessen wird.
In Übereinstimmung mit den allgemein anerkannten Kriterien nehmen wir diejenigen Verbindungen, für
welche die Hemmzone mindestens 10 mm beträgt, als
aktiv an.
Die erfindungsgemäßen Acridinderivate weisen in dieser Prüfung eine besonders hohe geschwulsthemmende
Aktivität auf, welche für die einzelnen Verbindungen
von 26 bis 42 mm beträgt.
3. Hemmung aes Keimens von Schaumkrautsamen
(Wachstumtest)
(Wachstumtest)
Auf eine Petri-Platte (Durchmesser 80 mm) bringt man möglichst gleichmäßig 20 bis 25 Schaumkrautsamen
auf zwei Saugpapierschichten an. Dann gießt man auf die Platten 30 ml Testverbindung der Konzentration
1 mg/ml und auf die Kontrollpiatte — destilliertes Wasser. Die Platten wurden während 24 Stunden bei 20
bis 300C inkubiert, wonach die Länge der Keime
gemessen wurde.
Der Hemmeffekt drückt sich in prozentualer Verminderung der Durchschnittslänge der Testkeime
im Verhältnis zu der der Kontrollkeime aus.
Das prozentuale Hemmen des Keimens von Schaumkrautsamen beträgt für die erlindungsgemäße Gruppe
der Verbindungen entsprechend 86 bis 88%.
II. In vivo-Verfahren
Wachstumshemmen des
Mäuse L'rockersarkom (SA-180)
Mäuse L'rockersarkom (SA-180)
In den Versuchen hat man etwa dreimonatige Mäuse
mit einem Gewicht von ungefähr 25 g eingesetzt. Sie wurden mit einem Geschwulstspan (Sa-180) geimpft und
auf folgende Gruppen verteilt: eine Kontrollgruppe — 10 Stück und zwei bis vier »zu heilende« Gruppen (je 7
Stück).
Nach Bestimmung der maximalen tolerierten Dosis wurden die zu prüfenden Verbindungen in entsprechenden
Dosen intraperitoneal verabreicht.
Als Bewertungsknterium der geschwulsthemmenden Aktivität der geprüften Verbindungen wurde djr
prozentuale Unierschied zwischen den Durchschnittsgewichten der Geschwulste bei Kontrollrnäusen und bei
den die Präparate bekommenden Mäusen unter Berücksichtigung der toxischen Auswirkungen, angenommen.
Als aktiv wurden diejenigen Verbindungen anerkannt, welche mindestens zweimal das Geschwulstwachstum
über 40% aufhielten, ohne daß sie dabei das Sterben der Tiere (nicht mehr als 2 Stück) und
Durchschnitisgewichtsverluste mehr als 4 g hervorrufen.
Die Prüfung der einzelnen erfindungsgemäßen Verbindungen wurde mehrmals durchgeführt. /. B. das
mit Kod.-Nr. C-846 bezeichnete Präparat, d. h. I Nitro-9-isopropylaminpropylaminacridi
dihydrochlond — 24mal. wobei man las folgende Aufhalten cies
Wachstums des Croeker-.Sarkoms (Sa-180). in Abhängigkeit
von der Dosis festgestellt hat. hei Dosen 0.2 bis 0,4 mg/kg betrug c"r Prozentsatz des Hemmens
entsprechend 67 bis 81 %.
Für d-smit Knd.-Nr. C-845 bezeichnete Präparat.d h.
TNitro-9-äthylaminpropylaminacridindihydrochIorid
hat man folgendes Hemmen des Crocker-Sarkoms (SaIHO) festgestellt: 48%. 49% und 57% bei der Dosis
0,2 mg/kg.
Die Analyse der biologischen Aktivität wurde durch eingenende pharmakologische Untersuchungen unterstützt.
Als Ergebnis der 72stündigen Beobachtung wurde LDw des Präparates C-846 für Mäuse und Ratten
(mg/kg) festgestellt:
Außerdem wurde die maximale tolerierte Dosis (MTD) für Mäuse und Ratten (mg/kg) festgestellt:
Maus
Ratte
Ratte
1,85
9,63
9,63
p. O.
27,21
75,04
75,04
Maus
Ratte
Ratte
2,2 +OjI
0,95*0,1
0,95*0,1
ίο Das Präparat wies keine Auswirkungen auf den
Bluipulsdruck und Atmungstätigkeit bei Kaninchen und Katzen nach intraperitonealer Verarbeitung in Dosen
bis 10 mg/kg auf. Intravenös eingeführt in Dosen von 2 mg/kg verursachte es eine geringe, kurz dauernde
Hypotonie, mit gleichzeitiger unwillkürlicher Beschleunigung und Vertiefung des Atmens. Nach großen Dosen
von mehr als 8 mg/kg hat man parallel die vergänglichen elektrokardiiigraphischen Änderungen, welche in
der Störung der Vorhof-Kammer-Leitfähigkeit und der
Intrakanimerleitfähigkeit bestanden, die Verlängerung
der PQ-Strecke und Ausbreitung des QRS-Komplexes beobachtet. Die letale Dosis, etwa 15 mg/kg für
Kaninchen und Katzen (i.v.) verursacnte eine dauerhafte Hypotonie und Atmungsstörungen einschließlich bis zur
Atmungslosigkeit.
In dem in vivo- und in vitro-System wies das Präparat
eint, spasmolytische Wirkung auf. Auf dem Modell des
isolierten Dünndarms des Meerschweinchens (Konzentration ab 5 χ 10 6) und der Ratte (Konzentration ab
10.-') wurde der Abfall der Muikelspannung und der Schwund der spontanen Penstaltik beobachtet. In vivo
wurde eine solche Wirkung auf den Dünndarm des Kaninchens und der Katze und auf das Muskelgewebe
der Harnblase nach intravenöser Einführung des Präparates in Dosen über 5 mg/kg festgestellt.
Das Präparat wies keine ausdrückliche und gerichtete Auswirkung auf das zentrale Nervensystem auf In
Dosen bis '/io der LDyi übte es bei Mäusen keinen
Einfluß auf die Wirkung von Schlafmittel (Luminal. Chloralhydrat) und von Zuckungen hervorrufenden
Mittel (Cardiazol. Strychnin) aus. Es beeinflußte auch in
diesen Dosen nicht bemerkenswert die spontane und Situationen gezwungene motorische Aktivität der
Mäuse.
Langwierige Untersuchungen wurden ^n Ratten und
Kaninchen durch eine volle 3-Mon..tenexpwsitionsperiode
durchgeführt, bei Einführung von Dosen entsprechend '/no. '/too und 'Λο der LDw· Diese letzte Dosis
war die maximale über diese Periode tolerierte Dosis.
Lebertaiigkeitsproben (Alamin aminotransferase.
Aspangin aminotransferase, saure und alkalische Phosphatasc.
Thymirlprobe) verwiesen nicht auf das Vorhandensein pathologischer Änderungen. Ausschließlich
nach der höchsten Dosis wurde mit
5'., Verlängerung der Beobachtungszeit eine gelinge
Steigerung der Aktivität der sauren Phosphatase festgestellt. Die gleichzeitig durchgeführten Nierenproben
(Kreatininclearance, Nierenbüschelfiltrierbarkeit)
haben keine Abweichungen gezeigt. Man hat arch
keinen Einfluß Jes Präparates auf das periphere Blut
festgestellt (Systeme der roten und weißen Blutkörperchen, Thrombozyten, Hämatokrit, Hämoglobin), Und
auch keinen Einfluß, auf. das blutbi.idefide Märksyslem.
Im dritten Monat unterlag die Biutgerinnungszeit einer
gewissen Verlängerung.
Hyslologisch V/isrde im Bereich des Lymphsyslerns
126,2 ± 24,7 ein Abfall der Zahl der Zeugungszentren und ein Abfall
126/7 ± 17,8 der Zahl der kleineil LvmDhozvten beobachtet. Außer-
25
30
35
40
p, o.
dem begaben sich Entartungsläsionen in dem Bereich des keimepilhels, im Bereich der Hoden, Störungen in
der Spermatogenese, Abfall der Zahl der Spermien; außerdem Abschälung des Darmepithels und Drüsengewebeschwund.
Außerdem wiesen die inneren Organe keine Mikroskopänderungen auf.
Das Präparat hielt nicht die Fähigkeit der Ratten zur Befruchtung, wie auch der Weibchen zur Schwangerschaft
auf, jedoch war die Zahl der Neugeborenen in einem Wurf kleiner; verlangsamt war auch ihre
IndWidualentwicklung. Man hat dagegen keine makroskopischen Mißformungen festgestellt.
Das Präparat wies in Konzentrationen von 0,05 bis 1,0% lokal reizende Wirkung auf. Diesen Änderungen
beugte die Anwendung als Lösungsmittel des Phosphatpuffers mit pH = 7 vor.
Nach dem Verfahren können somit neue Verbindungen gewonnen werden, weiche eine hohe geschwulsthemmende
Aktivität aufweisen, was durch die durchgefüiif icn m vitiu- und li'i νιτο-TciiS bestätigt vvufuc.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen wird durch die nachstehend gegebenen Beispiele
erläutert.
B e i s ρ i e I 1
Zu 3.4g des (l-Nitroacridyl^J-pyridiniumchlorides
wird 15 g Phenol zugegeben und während 15 Minuten bei 5O0C erwärmt. Dann wird abgekühlt. 2,1 g des
3- Isopropylammopropy laminodihydrochlorides zugegeben und erneut während 45 Minuten bei 80°C
erwärmt Das ?o erhaltene Gemisch wird abgekühlt.
20 ml Benzol zugegeben und das Ganze langsam in eine konzentrierte 20%ige Lösung von Kaliumhydroxid
g>>?. 'en ^ach der Alkaüsiemng wird 3mal mit Benzol
e>!'jhn.T· Die gesammelten Benzolextrakte werden
mn Hilfe >on wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet
und nach dem Abfiltern des Trocknungsmittels mit Chlorwasserstoff-Ätherlösung angesäuert.
Das abgeschiedene, orangenfarbige Öl wird in wasserfreiem Äthylalkohol gelöst, mit aktivierter Kohle -Ό
erwärmt und nach AbHIuieren der Kohle trockener
Äther zugegeben und kristallisiert Man erhält organgenfarbige Kristalle des l-Nitro-9-isopropylaminopropvlaminoaeridindihvdrochlorides,
dessen F (Zers.) etwa 230 Γ beträgt, Ausbeute: 78%. -»5
Analog erhält man das Citrat mit F etwa 300°C, das Tartrat mit F 1 V)' C und andere Salze. Chromatographische
Analyse: auf neutralem Aluminiumoxid (Typ E) im System: Benzol: Äthylacetat: Ammoniak
(15 .50. I)-Rp =0.60.
Elementaranalyse für dve Formel Ci9H24N4O2Cl2:
errechnet: 55.79% C. 550% H, 13,70% N. gefunden: 55.96% C, 5.66% H, 13,61 N.
2öi s i-Nitro-9-chioracridin werden in iOg Phenol
gelöst und während 15 Minuten bei 60°C erwärmt Nach
der Abkühlung des so erhaltenen Gemisches wird mit 20%!ger wässeriger Kaliumhydroxidlösung behandelt
der abgeschiedene Niederschlag filtriert und zweimal aus absolutem Äthylalkohol kristallisiert
Auf diese Weise erhält man 18 g l-Nitro-9-äthylaminopropylaminoacridindihydrochlorid.
dessen F (Zers.) etwa 255° C beträgt.
Chromatogranhische Analyse (TLC) auf neutralem
Aluminiumoxid (Typ E), im System: Cyclohexan Aceton
Ammoniak f37 : 37 : l)-RF = 0,54.
55
60
65 Elementaranalyse für die Formel
C18H22O2N4CI2 · f/i H2O:
berechnet: 53,12% C, 5,70% H, 13,77% N,
gefunden: 53,65% C, 5,45% H, 13,73% N.
berechnet: 53,12% C, 5,70% H, 13,77% N,
gefunden: 53,65% C, 5,45% H, 13,73% N.
2 g (t-Niiröäcridy!-9)-pyridiniümchIorid mit 10 g
Phenol werden während iÖ Minuten bei 800C erwärmt.
Nach Abkühlung wird 1,5 g Benzylaminopropylamihdihydrochlorid
zügegeben und das Gemisch erneut während einer Stunde bei 1000C erwärmt. Nach
Abkühlung1 wird in eine große Menge wässerige Natriumhydroxidlösung gegossen. Der ölige Niederschlag
wird mit Äthylacetat extrahiert. Mit der Zugabe der Chlorwasserstoff-Ätherlösung wird das l-Nitro-9-benzylaminopropylaminoacridindihydrochlorid
abgeschieden, welches aus dem Gemisch von Methylalkohol und Äther kristallisiert wird. Man erhält 1,25 g (Leistung
— 50%) l-Nitro-9-benzylaminopropylaminoacridindt-
Chroinatographische Analyse (TLC) auf neutralem Aluminiumoxid (Typ E) im System: Cyclohexan
: Äthylacetat: Ammoniak (37 :37 :1) -RF = 0,37.
Elementaranalyse für die Formel C2jH24N4O2CI2:
berechnet: 57,86% C, 5,49% H. 11,74% N.
gefunden: 57.72% C, 5,26% H. 11,60% N.
berechnet: 57,86% C, 5,49% H. 11,74% N.
gefunden: 57.72% C, 5,26% H. 11,60% N.
2 g (l-Nitroacridyl-9}-pyridiniumchlorid und etwa
10g Phenol werden während 10 Minuten bei 80°C erwärmt. Dann wird abgekühlt, 1,3 g Isopentylaminopropylamindihydrochlorid
zugegeben und während 1,5 Stunden bei 100°C erwärmt Abgeschieden wird wie im Beispiel 3 und man erhält 1,25 g l-Nitro-9-isopentylamihopropylaminoacridindihydrochlorid
(Ausbeute 50%), dessen F (Zers.) 180° C beträgt
Chromatographische Analyse auf neutralem Aluminiumoxid (Typ E) im System: Cyclohexan : Äthylacetat
: Ammoniak(37 : 37 :1)-Rf = 0,50.
Elementaranalyse für die Formel
C21H28N4O2Cl2 ■ H2O:
C21H28N4O2Cl2 ■ H2O:
berechnet: 55,15% C, 6,61% H, 12,25% N.
gefunden: 55,53% C. 6,67% H. 12,23% N.
3,4 g (l-Nitroacridy!-9)-pyridiniumchlorides und 15 g Phenol werden während 10 Minuten bei 800C erwärmt
Nach Abkühlung wird 1,15 g Propylaminopropylamm zugegeben und während 1,5 Stunden bei 1000C
erwärmt Weiter geht es wie im Beispiel 3 beschrieben und man erhält 1,8 g l-Nitfo-9-prOpyIaminopropyIaminocridindihydrochlorid
dessen F (Zers.) 234° C beträgt Chromatographische Analyse auf neutralem Aluminiumoxid
(Typ E) im System: Benzol: Methylalkohol (10: 1)-Rf=0.4.
Elementaranalyse für die Formel CIgH24N4O2CI2:
errechnet: 55,47% C, 5,88% H, 13,62% N,
gefunden: 55,48% C, 5,87% H, 13,51% N.
errechnet: 55,47% C, 5,88% H, 13,62% N,
gefunden: 55,48% C, 5,87% H, 13,51% N.
3.4 g (0.01 Mol) Pyridiniumderivat des 1-Nitroacridins
und etwa 15 g Phenol werden während 15 Minuten bei 80°C erwärmt Dann wird abgekühlt 1,6 g Methylami-
230 265/203
nopropylamindihydrochlofid zugegeben und während 0,5 Stünden bei 8O0G erwärmt. Abgeschieden wird wie
Im Beispiel I, und man erhält dunkelgelbes l-Nitfö-9-rnethyiaminopropylaminoacridindihydrochiorid
dessen F (Zers.) etwa 255° G beträgt.
C'iSörhälögfäphische Analyse auf neutralem Aluminiumoxid
(Typ E) im System: n-Heptän !Aceton !Ammoniak
(35 ί 35 :1)- Rf=0,27.
Elementaranalyse für die Formel C17H20N4O2CI2:
berechnet: 52,68% C, 5,29% H. 14,38% N.
gefunden: 52,35% C. 5,35% H 14,63% N.
3,4 g (l-Nitroacridyl-9)-pyridiniumchlorid werden in iOg Phenol gelöst und während 25 Minuten bei 80°C
erwärmt. Nach Abkühlung werden 2,1 g 3-Butylaminopropylaminhydrochlorid
zugegeben und erneut während einer Stunde bei 80°C erwärmt. Es wird abgekühlt,
Äther zugegeben und das Ganze in die abgekühlte wässerige Nalriumhydroxidlösung gegossen. Es wird
mit Äther extrahiert und nach vorheriger Trocknung der Ätherextrakte mit Chlorwasserstoff-Ätherlösung
angesäuert.
Der abgeschiedene hygroskopische Niederschlag wird mehrmals aus dem Gemisch von absolutem
Äthylalkohol und Äther kristallisiert. Es wird l-Nitro-9-butylaminopropylaminoacridindihydrochlorid
mit einer Lei-tung von 62% erhalten dessen F (Zers.) 215° C
beträgt
Dünnschichtchromatographische Analyse auf neutralem Aluminiumoxid (Typ E) im System: Benzol: Äthylacetat
:Ammoniak(15 : 59 :1) -RF = 0,86.
beiden Präparate auf Mäüsebindegewebegeschwulst SA-180 in Prozent der Wachstumshemmung in verschiedenen
Versuchssefien.
Elementaranalyse für die
berechnet: 55,60% C, 5,94% H, 12,97% N. gefunden: 55,43% C, 5,98% H, 12,70% N.
berechnet: 55,60% C, 5,94% H, 12,97% N. gefunden: 55,43% C, 5,98% H, 12,70% N.
1,7 g (l-Nitroacridyl^-pyridiniumchlorid und 10 g
Phenol werden während 10 Minuten bei 80°C erwärmt. Nach Abkühlung wird das so erhaltene Gemisch in
Äther gelöst und langsam in die abgekühlte Kaliumhydroxidlösung gegossen. Nach Alkalisierung wird mehrmals
mit Äther extrahiert Der Ätherextrakt wird nach Trocknung bis auf halbes Volumen destilliert, abgekühlt
und das erhaltene l-Nitro-9-cyclohexylaminopropyI-aminoacridin
aus dem Gemisch trockenes Benzol und Äther kristallisiert
F(Zers.)etwal50°C
Chromatographische Analyse (TLC) auf neutralem
Aluminiumoxid (Typ E) im System: Benzol :MethyIalkohol(10:l)-RF=03-
Elementaranalyse für die Formel C22H23N4O2CI2 · H2O:
berechnet: 5629% C, 6,44% H, 1134% N,
gefunden: 56,15% C, 633% H, 11,70% N.
Die nachfolgenden Tabellen geben einen Vergleich zwischen dem Präparat C-846 gemäß der Erfindung
(l-Nitro^-Isopropylarninopropylaminoacridindihydrochlorid)
und dem bekannten Präparat LEDAKRIN
(l-Nitro^S-dimethylammopropylaminoacridindihydrochlorid)
wieder.
Tabelle Ϊ zeigt die antitumora'.en Wirkungen der
Ledakrin
Dosis,
,"g/kg
,"g/kg
% der
Hemmung
Hemmung
C-846
Dosis,
μΕ/kg
μΕ/kg
% der
Hemmung
Hemmung
26
43
31
33
47
43
31
33
47
0.2
0,3
0,4
43
47
39
0,6
67
j/
44
81
64
78
j/
44
81
64
78
JJ
52
84
55
84
55
92
91
91
Bei den Vergleichsuntersuchungen ist zu berücksichtigen, daß bei antitumoralen Versuchen die Verbindungen
in der Regel einen niedrigen therapeutischen Index und eine hohe Toxizität aufweisen. Deshalb werden bei den
biologischen Tests Dosen von einem solchen Wert angewandt, die dem Wert der hypotoxischen Dosen
gleich sind und die selbstverständlich für verschiedene
Verbindungen verschieden sind. Aus diesem Grunde ist
es unmöglich, bei Screening-Versuchen jeweils die
gleichen Dosen zu verwenden, was aber in der Fachwelt bekannt ist.
Außerdem ist der therapeutische Effekt nicht nur
4ö aufgrund des Prozentsatzes der Geschwulsthemmung,
sondern auch aufgrund der allgemeinen Toxiziiät zu beurteilen. Diese Beurteilung umfaßt die Gewichtsabnahme
bei den behandelten Tieren und die Anzahl der verwendeten Tiere im Vergleich mit den Kontrolltieren
sowie mikroskopische Histopathologieuntersuchungen. Die Analyse dieser mehrfach nachgeprüften Ergebnisse
entscheidet dann, ob die untersuchte Verbindung zu vorklinischen und dann zu klinischen Versuchen
weitergeleitet wird.
. Die pharmakologischen Untersuchungen der Verbindungen,
die Gegenstand der Erfindung sind, insbesondere des Präparats C-846, sind positiv ausgefallen. Es
wurde nachgewiesen, daß diese Verbindungen weniger toxisch als das angewandte Mittel LEDAKRIN sind,
wobei sie eine ähnliche antitumorale Wirksamkeit beibehalten oder eine Verbesserung derselben ergeben
haben.
Die nachfolgende Tabelle II enthält die Zahlenangaben über die biologische Aktivität und die Toxizität der
beiden Verbindungen als Vergleich. Die Verbindungen gemäß der Erfindung weisen eine höhere biologische
Aktivität und eine niedrigere Toxizität und damit eine höhere Toleranz als bei anderen bekannten Präparaten
dieses Typs auf.
11
Tabelle Il Vergleichsangaben
12
l-Nitro-9-isopropyIaminopropylaminoacridindihydrochlorid
Lsdakrin
l-Nilro-9-(3-dimethylaminopfopylaminoacridindihydrochlorid)
LD50 bei Mäusen intravenös
oral
LD50 bei Ratten intravenös oral
ιιτη/n.. ..„-»-x„i:„u« r\„..:^iu^:
intravenös oral
MTD bei Ratten intravenös oral
ED50/Linien KB und HELA von
menschlichen Tumoren 2,2 -fc 1 mg/kg 126,0 ±24,7 mg/kg
0,95 + 0,1 mg/kg 126J ± 17,8 mg/kg
1,85 mg/kg
27,00 mg/kg
27,00 mg/kg
0,63 rhg/kg
75,04 tng/kg
75,04 tng/kg
0,001 /ml
1,01 ± 0,15 mg/kg 34,05 ±11,3 mg/kg
0,725+ 0,08 mg/kg 25,75 ± 7,1 mg/kg
0,70 mg/kg 18,0 mg/kg
0,52 mg/kg 8,0 mg/kg
0,001 /ml
Claims (3)
1. l-Nitm-El-alkylaminoalkylaminoacridine der allgemeinen
Formel 1
O2N NH-(CHj)3N
Butyl-, Isopentyl-, Benzyl- oder Cyclohexylrest bedeutet und ihre Salze mit anorganischen und
organischen Säuren.
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
(l-Nitroacridyl-9)-pyridiniumchlorid oder das 1-Nitro-9-chloracridin
bzw. dessen Salze in bekannter Weise mit dem entsprechenden Alkylaminoalkylamin
umsetzt
3. Verwendung der Verbindungen nach Anspruch
1 zur Bekämpfung von Krebs.
In »Journal of Chemical Society«, 1927, Seite 1168 wird die Spaltung eines Diaryläthers mittels Piperidin
ebenfalls in allgemeiner Form beschrieben.
Die Anwendung dieser allgemeinen Verfahrenshinweise ist auch bei der Herstellung der Verbindungen, die
Gegenstand der Erfindung sind, anwendbar. Jedoch werden beim Verfahren die erforderlichen Ausgangsstoffe
angegeben.
In »Chemical Abstracts«, Vol. 71,1959. Referat 37302s
wird über in viiro-Untersuchungen der cytotoxischen (I) Eigenschaften von 9-Aminonitroacridinderivaten berichtet.
Gegenüber 2-Nitroacridinen und 3-Nitro-acridinen sind die 1-Nitro-acridine am wirksamsten bezüglich
worin R den Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Isopropyl-, der Hemmung des Wachstums menschlicher Tumore in
Kulturen, wobei herausgestellt ist, daß die biologische Aktivität nicht nur von der Position der Nitrogruppe
abhängig ist, sondern daß es auch erforderlich ist, daß in
9-Stellung des Acridins eine Dialkylaminoalkylamino-Kette
vorhanden ist
Eine solche Verbindung ist das LED/· K RIN, die ein
l-Nitro-g-p-dimethylaminopropylaminoJ-acridin
· 2HCl · H2O darstellt Diese Verbindung ist hinsichtlich ihrer Herstellung und ihrer biologischen!
Aktivitäten in der Zeitschrift »Materia Medica Poiona«!
8 (1976), Seiten 237 bis 349 beschrieben.
Die Verbindungen, die Gegenstand der Erfindun sind, enthalten am endständigen N-Atom nur eine!
Alkylgruppe und unterscheiden sich somit wesentlich!
von den diesbezüglich bekannten Verbindungen. Am!. Schluß der vorliegenden Beschreibung ist ein Vergleich!
zwischen einem Vertreter der Verbindungen, di Gegenstand der Erfindung sind, nämlich von l-Nitro-9
isopropylaminopropylaminoacridindihydrochlorid mi
LEDAKRIN enthalten. |
Ein weiterer Nachteil der bekannten Verbindungen! ist ihre Unbeständigkeit, besonders in wässerigen!
Lösungen, in welchen sie leicht zu l-Nitroacridona hydrolisieren, das unlöslich im Wasser ist, was diej
längere Lagerung dieser Verbindungen unmöglich! macht. 1
Diese Verbindungen weisen daneben eine bemer||
kenswerte Lichtempfindlichkeit auf. d.h. sie werderg inaktiviert. |
1 -Nitro-g-alkylaminoalkylaminoacridine und ihre Sal|
ze sind durch die allgemeine Formel I |
Die Erfindung betrifft den Gegenstand der Ansprüehe.
Bisher sind aus der GB 10 93 847 l-Nitro-9-dialkyI-aminoalkyiaminoacridine
der allgemeinen Formel II
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