DE2625019C3 - Kettenrad - Google Patents

Description

Bei einem Kettenrad gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs sind zur Führung der Kette seitlich eines Zahnes diesem zugeordnete Stützflächen vorgesehen, um einer Torsion der Kette vorzubeugen (FR-PS 1034509).

In anderen bekannten Kettenradkonstruktionen verlagern sich die wirksamen Glieder einer Kette in den Sitzen zwischen den Arbeitsflächen der Zähne des Kettenrades. Die Anzahl der Sitze entspricht der 2^r> Anzahl der Zähne des Kettenrades. Die Zähne und Sitze sind derart angeordnet und ausgestaltet, daß die Sitze in den Zahnlücken ausgebildet sind und allseitig durch seitliche Stützwände — zwischen denen die manchmal als liegende Glieder bezeichneten wirksamen Glieder w ruhen — begrenzt sind.

Versuchsergebnisse bei der Arbeit mit bekannten Kettenrädern ergaben, daß das Zahnprofil und das Sitzprofil das Entstehen großer Unregelmäßigkeiten und Störungen im Arbeitsablauf dieser Kettenräder r> verursachen können. Die Unregelmäßigkeiten und Störungen bei der Arbeit vergrößern sich mit der Zunahme des Ketten- und Kettenradverschleißes, verringern deren Wirkungsgrad und sind eine Ursache für verkürzte Standzeiten dieser Kettenräder und der mit ihnen zusammenwirkenden Ketten.

Die bekannten Kettenräder weisen wesentliche Nachteile auf. Eine wirksame Zusammenarbeit des Kettenrades mit der Kette erfolgt im wesentlichen nur im Bereich eines geringen Drehwinkels des Kettenra- 4^r> des, der üblicherweise den Wert 2πΙΖ nicht überschreitet, wobei durch Z die Anzahl der Zähne des Kettenrades angegeben wird. In der Praxis werden lediglich zwei Zähne und der sich zwischen diesen Zähnen befindliche Radsitz beansprucht. Die übrigen, w mit den Kettengliedern im Eingriff stehenden Zähne sind entlastet Die auf einen kleinen Radausschnitt begrenzte wirkende Formkopplung zwischen den Zähnen der Kettenräder und den Kettengliedern bildet die Ursache des Entstehens von hohen spezifischen Drücken zwischen den Reibflächen sowie der verhältnismäßig ruckhaften heftigen Übertragung der Drücke von einem im Eingriff befindlichen Zahn auf den in Eingriff kommenden nächsten Zahn des Kettenrades.

Einen äußerst wesentlichen Nachteil der bekannten t>o Kettenräder bildet auch die eingeschränkte Möglichkeit der freien Verlagerung der wirksamen Kettenglieder in den Sitzen, d. h. der in den Sitzen liegenden Glieder im Drehsinn des Kettenrades. Der Abstand zwischen zwei Zähnen und somit die Länge des dazwischenliegenden <,^r> Sitzes ist durch die Zähne des Kettenrades begrenzt und eine Vergrößerung der Länge kann nur durch Verminderung der Zahnbreite und somit auf Kosten der Festigkeit und Dauerhaftigkeit des Kettenrades erreicht werden.

Die begrenzte Möglichkeit der freien Verlagerung in den Sitze« im Drehsinn des Rades ist die Ursache eines stufenweisen Eindrückens der wirksamen Kettenglieder in die Sitze in dem Maße, wie der Verschleiß der Kettenglieder und des Kettenrades voranschreitet. Diese Erscheinung ist die Ursache von Verklemmungen der Kettenglieder in den Sitzen und eines intensiveren Verschleißes der Zahnflächen und erfordert die unbedingte Notwendigkeit des Einsatzes von Kettenauswerfern in den Antrieben. Zu den nachteiligen Folgen des Eindrückens und des Verklemmens der Glieder in den Sitzen gehört das Entstehen von erheblichen periodischen dynamischen Kräften in der Kette.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung der dem Stand der Technik anhaftenden Mängel, ein Kettenrad anzugeben, das eine bessere und gleichmäßigere Auslastung und somit eine höhere Lebensdauer von Kettenrad und Kette ermöglicht, wobei auf die Verwendung von Kettenauswerfern verzichtet werden kann.

Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs wiedergegebenen Merkmale gelöst.

Beim erfindungsgemäßen Kettenrad besteht die Möglichkeit eines freien Verlageriis der Glieder unabhängig vom Verschleißgrad der Sitze und dem Grad der bleibenden Ausdehnung der einzelnen Kettenglieder. Dadurch, daß der hauptsächliche Teil der Kettenbelastung durch die mit dem Kettenrad in den Sitzen zwischen den Zähnen liegenden reibungsgekoppelten Kettengliedern aufgenommen wird, ist die Belastung und der Verschleiß der Zähne des Rades gering.

Weitere Vorteile bilden eine wesentliche Verringerung der dynamischen Kräfte in der Kette, die längere Lebensdauer sowohl des Kettenrades als auch der Kette, eine Vereinfachung der Konstruktion sowie der Verfahrens- und Produktionstechnik des Kettenrades als auch die Möglichkeit auf Kettenauswerfer in Antrieben zu verzichten.

Aus der CH-PS 1 13 008 sind Kettenräder für Laschenketten bekannt, bei denen zur Verminderung der Reibung und der Abnützung vorgeschlagen wird, die Anzahl der Zähne zu reduzieren.

Aus der US-PS 2199 688 ist ein Kettenrad für Rundgliederketten ersichtlich, dessen Zähne an die Form der Rundglieder angepaßt sind.

Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel unter Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigt

F i g. 1 einen Querschnitt eines erfindungsgemäßen Kettenrades mit aufgelegter Kette,

F i g. 2 eine Draufsicht auf das Kettenrad gemäß Fig. 1.

Ein Kettenrad weist Zähne 1 auf, deren Anzahl geringer als die Anzahl der zwischen den Zähnen 1 befindlichen Sitze 2 ist. Die Sitze 2 sind einseitig offen und weisen Stützwände 3 ausschließlich an der Seite der Zähne 1 auf. Die Auflageflächen benachbarter anliegender Sitze 2 sind derart geneigt zueinander angeordnet, daß sie sich in einem Winkel in einer Schnittkante 4 schneiden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Kettenrad für Rundgliederketten, insbesondere für Antriebe von Bergwerksmaschinen, mit Zähnen ^r> und Sitzen, wobei sich die Auflagefläche!! anliegender Sitze in einer Schnittkante schneiden, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl der Zähne (1) geringer ist als die Anzahl der Sitze (2) und daß jeder Sitz (2) einseitig offen ist und nur eine ΐυ Stützwand (3) ausschließlich an der einem Zahn (1) zugewandten Seite aufweist