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Hobelanlage mit Stallhobeleinrichtung für Strebbetriebe u.dgl.
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Die Erfindung betrifft eine Hobelanlage für Strebbetriebe mit einem
am Abbaustoß entlangbewegten Haupthobel, der von einer in einer Kettenführung laufenden
endlosen Hobelkette angetrieben ist, und mit einem der Gewinnung im Bereich des
Maschinenstalls dienenden Stallhobel, der an einer an der Abbauatoßseite des Strebförderers
angeordneten Stalihobelführung geführt und über einen zugfesten und drucksteifen
Mitnehmerbalken od.dgl. von dem kettengezogenen Hobel sngetrieben ist.
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Solche Hobelanlagen mit Stallhobeleinrichtung sind bekannt (DT-Gbm
1 994 405). Bei diesen Hobelanlagen erfolgt der Abbau
der Kohle
innerhalb des Maschinenstalls im Strebeingangsber.ich unter Verwendung des Haupthobels,
der zu diesem Zweck über den Mitnehmerbalken mit dem Stallhobel so gekoppelt werden
muß, daß er diesen in beiden Fahrtrichtungen mitnimmt. Um jeweils nach einem bestimmten
Verhiebfortschritt den Maschinenstall vorzukohlen, muß der Stallhobel mit Hilfe
des Haupthobels mehrmals auf der der Länge des Nasohinenstalls ntsprechenden Strecke
hin- und hergefahren werden. Hierbei kann nur mit verhältnismäßig kleinen Hoblgcschwindigkeiten
gearbeitet werden. Das Vorkohlen des Maschinenstalls nimmt daher häufig mehrere
Stunden in Anspruch. Während dieser Zeit ist aber der als Schlepphobel für den Stallhobel
arbeitende Haupthobel und damit auch die gesamt. Hobelanlage kaum ausgenutzt. Infolgedessen
ist das Auffahren des Maschinenstalls unter Verwendung des Haupthobels mit einer
beträchtlichen Verminderung der Förderleistung der Hobelanlage verbunden. Nachteilig
ist auch, daß zumindest das Entkoppeln der beiden Hobel nach dem Vorkohlen des Marchinenstalls
von Hand erfolgen muß und daß der Haupthobel beim Koppeln und Entkoppeln aehr feinfühlig
gefahren werden muß.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die Leistungsfähigkeit einer Hobelanlage
mit Stallhobeleinrichtung durch bessere Ausnutzung des Haupthobels zu steigern und
dabei auch auf das umständliche Koppeln und Entkoppeln des Haupthobels und des Stallhobel
zu verzichten.
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Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu dem Haupthobel
ein mit dem Stallhobel über dessen Mitnehmerbalken gekoppelter Hilfshobel vorgesehen
ist, der über einen gesonderten Kettenantrieb unabhängig vom Haupthobel angetrieben
ist.
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Der Hilfshobel kann ständig mit dem Stallhobel gekoppelt bleiben,
so daß die lästige Kopplungs- und Entkopplungsarbeit entfällt. Der Einsatz eines
gesonderten Hilfshobels als Schlepphobel für den Stallhobel ermöglicht es, die Hauptgewinnungsarbeit
bei voller Ausnutzung des Haupthobels unabhängig von der Vorkohlarbeit im Stallbereich
durchzuführen, so daß insgesamt eine beträchtlich bessere Ausnutzung der Leistungsfähigkeit
der Hobelanlage erreicht wird. Dabei ist es nöglich, den Hilfshobel nicht nur als
Schlepphobel fiir den Stallhobel einzusetzen, sondern ihn seinerseits unter möglichst
guter Leistungsausnutzung zur Durchführung von Gewinnungsarbeit heranzuziehen. Der
Arbeitsbereich des Hilfshobels, d.h. die Teilstreblänge, auf welcher der Hilfshobel
Gewinnungsarbeit verrichtet, kann demgemäß größer bemessen sein als die eigentliche
Stalllänge. Der Stallhobel kann ständig mit dem Hilfahobel gekoppelt bleiben. Es
besteht aber auch die Möglichkeit, den Stallhobel, wie an sich bekannt, z.B. über
eine Federklinke od.dgl. lösbar mit dem Hilfshobel zu koppeln, derart, daß der Hilfshobel
in dem sich an den Maschinenstall anschließenden Strebbereich unabhängig von den
Stallhobel gefahren werden kann. Wird auf ein Entkoppeln des Stallhobels
verzichtet,
so kann dieser bei der Mitnahme durch den Hilfshobel auch außerhalb des eigentlichen
Stallbereichs Ladearbeit und gegebenenfalls auch Gewinnungsarbeit verrichten.
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Es ist an sich bekannt, die Gewinnung in Strebbetrieben mit Hilfe
mehrerer Hobel durchzuführen, die jeweils einen eigenen Kettenantrieb mit Kettenführung
aufweisen und daher unabhängig voneinander entweder auf der gesamten AbbaustoB-länge
oder auf Teilbereichen des Abbaustoßes Gewinnungsarbeit verrichten (DT-OS 2 439
259, DT-AS 1 208 269, DT-Gbm 1 957 711). Diese seit langem bekannten Hobelanlagen
weisen jedoch keine Stallhobeleinrichtungen mit einem Stallhobel auf, der von einem
mit ihm koppelbaren Schlepphobel mitgenormen wird. Infolgedessen ist das der Erfindung
zugrundeliegende Problem hier nicht gegeben.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Hobelanlage
weist sowohl der Haupthobel als auch der Hilfshobel eine den Strebförderer untergreifende
Schwertplatte auf. An der Versatzseite des Strebförderers ist dabei im Laufbereich
des Hilfshobels eine Doppelführung für die beiden Ketten des Haupt- und des Hilfshobels
angeordnet. In dieser Doppelführung können die beiden endlosen Antriebsketten des
Haupt- und des Hilfshobels seitlich nebeneinander in übereinander angeordneten Kettenkanälen
geführt werden. Dabei weist die Doppelführung zweckmäßig zwei voneinander getrennte
untere Kettenkanäle für die beiden Zugtrume
der Hobelketten auf.
Der Hilfshobel wird hierbei mit einer Schwertplatte versehen, die breiter ist als
diejenige des Hobels und die demzufolge bis in den außenliegenden unteren Kettenkanal
der Doppelführung reicht, wo sie mit dem Zugtrum der Hobelkette verbunden ist.
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Wie erwähnt, ist der Hilfshobel nur über eine Teillänge des Abbaustoßes
fahrbar. Sein Kettenantrieb weist demgemäß im Strebinneren ein Umkehrkettenrad auf,
welches in einem an den Rinnenstrang des Strebförderers angeschlossenen Kettenradkasten
gelagert ist. Der Kettenradkasten wird zweckmäßig mit Durchführungen für die Hobelkette
des Haupthobels versehen. Bei dieser Anordnung werden die Antriebe für den Haupthobel
und für den Hilfshobel im Strebeingangsbereich am Kopfende des Strebförderers, an
dessen Versatzseite, angeordnet.
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Erfindungagemäß besteht auch die Möglichkeit, die Doppelführung für
die beiden Hobelketten des Haupt- und des Hilfe hobels über die gesamte Streb- und
Fördererlänge durchzuführen, so daß in diesem Fall auch der Hilfshobel in wesentlichen
auf ganzer Streblänge Gewinnungsarbeit verrichten kann. Diese Anordnung ermöglicht
es, mit Hilfe des Hilfshobels den Abbaustoß auf im wesentlichen ganzer Länge hereinzugewinnen,
falls z.B. der Haupthobel umgerüstet oder für die Durchführung von Reparaturarbeiten
vorübergehend stillgesetzt wird.
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In der Zeichnung ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer rfindungsgemäßen
Hobelanlage dargestellt. Es zeigt: Fig. 1 eine erfindungsgemäße Hobelanlage in einer
Teil-Draufsicht; Fig. 2 die Hobelanlage gemäß Fig. 1 im Querschnitt in Bereich der
Ketten-Doppelführung, wobei der Hilfshebel in Stirnansicht dargestellt ist.
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Vor dem Abbau- oder Kohlenstoß ist, wie an sich bekannt, ein rückbarer
Strebförderer 10 verlegt, der in üblicher Weise aus einem Kettenkratzförderer besteht,
dessen Rinnenstrang aus einzelnen, geringfügig allseitig gelenkbeweglich verbundenen
Rinnenschüssen zusammengebaut ist.
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An dem Förderer 10 ist ein Haupthobel 11 geführt, der in beiden Fahrtrichtungen
Gewinnungsarbeit verrichtet. Der Haupthobel 11 ist von bekannter Ausbildung. Er
weist eine den Förderer 10 untergreifende ein- oder mehrteilige Schwertplatte 12
auf, an der Führungskloben 13 befestigt sind, an denen das Zugtrun 14 einer endlosen
Hobelkette angeschlossen ist. Die beiden Antriebe für diese Hobelkette sind, wie
üblich, an den beiden Enden des Förderers 10 angeordnet. In Fig. 1 ist lediglich
die Hilfsantriebsseite des Förderers dargestellt. Mit 15 ist der Antrieb des Haupthobels
11 an der Hilfsantriebsseite bezeichnet, der versatzseitig am Maßehinenrahaen 10'
und on der Anschlu8rinne 16 zu dem eigentlichten Rinnenstrang des Kettenkratzförderers
angeflanscht ist. Der Antriebssatz 15 ist dabei an einen Kettenradkasten 17
angeschlossen,
der seinerseits mit dem Maschinenrahmen 10' bzw. der Anschlußrinne 16 verbunden
ist und der das Antriebs- und Umkehrkettenrad 18 für die Hobelkette dos Haupthobels
11 aufnimmt. An dem anderen Ende des Förderers, welches das Abwurf- und Ubergabeende
desselben bildet, ist in entsprechender Weise ein Antriebasatz mit einem Kettenrad
für den Antrieb und die Umlenkung der Hobelkette des Haupthobels 11 angeordnet.
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An den beiden Enden des Strebförderers 10 sind außerdem versatzseitig
die Fördererantriebe angebaut. In Fig. 1 ist der an der Hilfsantriebsseite angeordnete
Fördererantrieb mit 19 bezeichnet.
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Aufgrund der Anordnung der Antriebssätze 15 und 19 am Fördererende
kann der als Schwerthobel ausgebildete Haupthobel 11 nicht bis an das Strebende
gefahren werden. Es ist daher erforderlich, die Kohle in diesem Strebendbereich,
d.h. in dem Maschinenstall, mittels einer Stallhobeleinrichtung hereinzugewinnen.
Diese Stallhobeleinrichtung weist, wie an sich bekannt, einen kleineren Stallhobel
20 auf, der an einer Stallhobelführung 21 geführt ist. Die Stallhobelführung 21
ist im Stallbereich an der AbbaustoBseite des Förderern angebaut; sie besteht aus
nach Art von Leitplanken ausgebildeten Platten, die gemeinsam eine Fhhrungsbahn
für den Stailhobel 20 bilden, welche unter einem geringen Winkel von etwa 3 bis
5 zur längsachse des Förderers schräg verläuft, wie die Draufsicht gemäß Fig. 1
zeigt. An dom
Stallhobel 20 ist in bekannter Weise ein Mitnehmerbalken
22 befestigt, der aus einzelnen begrenzt allseitig gelenkbeweglich verbundenen Balkenabachnitten
besteht, welche mit klauenartigen Führungsteilen 23 die FUhrung 21 an der Ober-
und Unterseite formschlüssig umgreifen. Der Mitnehmerbalken 22 bildet eine zugfeste
und drucksteife Verlängerung des Ladehobels 20. Er ist an seinem anderen Ende über
eine Kupplung 24, die einen schwenkbaren Kupplungsriegel 25 aufweist, mit einem
Hilfshobel 26 lösbar gekoppelt, der ebenfalls als Schwerthobel ausgebildet ist und
dem Haupthobel 11 entsprechen kann. Die ein- oder mehrteilige Schwertplatte 27 des
Hilfshobels 26 untergreift ebenfalls den Förderer 10. Sie weist eine Breite auf,
die größer ist als die Breite der Schwertplatte 12 des Haupthobels 11. An dem verjüngten
Ende 27' sind Führungskloben 28 befestigt, an denen das Zugtrum der endlosen angetriebenen
Hobelkette 29 des Hilfshobels angeschlagen ist. Der Antrieb der Hobelkette 29 erfolgt
über ein Kettenrad 30, welches in einem Kettenradkasten 31 angeordnet ist, der am
Hilfsantriebsende des Strebförderers 10 versatzseitig neben dem Antriebssatz 15
des Haupthobels 11 an der Anschlußrinne 16 angeflanscht ist. Mit 32 ist der Antrieb
des Kettenrades 30 bezeichnet. Die Umlenkung der Hobclkette 29 am anderen Ende erfolgt
über ein nicht angetriebenes Kettenrad 33, welches in einem Kettenradkasten 34 gelagert
ist, der versatzseitig lösbar an einen Rinnenschuß des Kettenkratzförderers angeschlossen
ist. Der Kettenradkasten 34 weist Durchftihrungen 35 für die beiden Kettentrume
der
Kette 14 des Haupthobels 11 auf.
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Wie vor allem Fig. 2 zeigt, sind die beiden endlosen Hobelketten 14
und 29 im Arbeitsbereich des Hilfshobels 26 in einer Doppelführung geführt, die
aus versatzseitig an den Rinnenschüssen angeschlossenen breiten Führungshauben 36
und die oberen Kettenkanäle von den unteren Kettenkanälen trennenden Distanzstücken
37 bestehen. An den DistanzatUkken 37 sind nach unten ragende Stege 38 angeordnet,
welche zwei Kettenkanäle 39 und 40 voneinander trennen. In dem inneren Kettenkanal
39 ist das Zugtrum der Hobelkette 14 geführt, welches an den Führungskloben 13 des
Haupthobels 11 angeschlagen ist. Der äußere Kettenkanal 40 dient der FUhrung des
Zugtrums der Kette 29. Die Schwertplatte 27 des Hilfshobels 26 ist mit ihrer Verlängerung
27' in dem äußeren Kettenkanal 40 geführt und hier über ihre Führungskloben mit
dem Zugtrum der Kette 29 verbunden. Das Ober- und Leertrum der beiden endlosen Ketten
14 und 29 wird in dem oberen Kettenkanal 41 der Doppelführung 36 geführt, wobei
auch dieser obere Kettenkanal durch vertikale Stege in zwei Einzelkanäle aufgeteilt
worden kann.
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Die beschriebene Ausgestaltung der Hobelanlage macht es Uglich, den
Haupthobel 11 von der (nicht dargestellten) Hauptantriebsseite über den Kettenradkasten
34 hinweg bis in den Arbeitsbereich des Hilfshobels 26 zu fahren. Es ist daher möglich,
den Abbaustoß bis auf den Stallbereich und den Arbeitsbereich des Hilfthobels 26
lit Hilfe des Haupthobela 11
hereinzugewinnen. Das Auskohlen des
Maschinenstalls im Bereich des Hilfsantriebs rfolgt in bekannter Weise mittels des
Stallhobels 20, der hierbei von dem Hilfshobel 26 hin-und hergefahren wird. Der
Hilfshobel 26 läuft hierbei von der in Fig. 1 dargestellten Position bis etwa zu
seinem im Strebinneren liegenden Umkehrkettenrad 33 und zurück. Er gewinnt demgemäß
in dem sich an den Maschinenstall anschließenden Strebbereich. Da der Haupthobel
und der Hilfshobel 3eweils über gesonderte Hobelketten 14 und 29 angetrieben werden,
können diese Hobel unabhängig voneinander arbeiten. Es ist infolgedessen möglich,
während des Auskohlens des Maschinenstalls den Abbaustoß außerhalb des Arbeitsbereichs
des Stallhobels 20 und des Hilfshobels 26 mit Hilfe des Haupthobels 11 hereinzugewinnen,
so daß sich eine gute Ausnutzung der Hobelanlage ergibt. Da der Haupthobel 11 an
dem Kettenradkasten 34 vorbei in den Arbeitsbereich des Hilfshobels 26 lauten kann,
läßt sich der Abbaustoß auch in diesei Unkehrbereich des Hilfshobels voll hereingewinnen.
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L e e r s e i t e