DE2623059A1 - Verfahren zum reduzieren einer waessrigen thiosulfat-loesung - Google Patents
Verfahren zum reduzieren einer waessrigen thiosulfat-loesungInfo
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Description
Verfahren zum Reduzieren einer wässrigen Thiosulfat-Lösung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reduzieren einer wässrigen
Thiosulfat-Lösung.
Bei diesem Verfahren wird eine wässrige Thiosulfat-Lösung in ein Gemisch aus Karbonaten und Sulfiden in wässriger Lösung
umgewandelt. Bei dem Thiosulfat kann es sich um Natrium-, Kalium- oder Ammonium-Thiosulfat handeln.
In bekannten S02-Waschsystemen (vergleiche britische Patentschrift
1 389 372 und US-Patentschrift 3 859 416) wird eine regenerierte wässrige S02-Absorbierungsmittellösung verwendet,
die sowohl Karbonate als auch Sulfide enthält. Diese Lösung kann in einem Regenerierabschnitt gebildet werden, in dem
eine Reduktion des wässrigen Thiosulfate mittels eines CO-Reduktionsgases
nach den folgenden, an sich bekannten Reaktionsgleichungen erfolgt:
M2S2O3 + 4 CO + 2 H2O * M2CO3 + 2 H2S + 3 CO2 (1)
M2S2O3 + 4 CO + 3 H2O = 2 MHCO3 + 2 H2S + 2 CO2 (2)
+ 4 CO + H2O = 2 MHS + 4
mit M gleich Na, K oder
609850/0955
(3)
Neben H2S und MHS wird im allgemeinen etwas MpS und MpS in
geringen Mengen gebildet.
Der Ausdruck "Karbonat" soll hier, soweit nichts anderes angegeben
ist, entweder MpCO, oder MHCO, oder ein Gemisch dieser
beiden Stoffe umfassen. Der Ausdruck "Sulfid11 soll hier, sofern nichts anderes angegeben ist, MHS, MpS, MpS oder deren
Gemische umfassen. Das Karbonat reagiert mit dem SOp in dem Waschabschnitt in der Weise, daß ein Sulfit gebildet wird,
wobei das Sulfid zur Reduzierung des Sulfits zu Thiosulfat dient. Das absorbierte SO2 wird daher in Thiosulfat umgewandelt.
Der "Reingewinn" an Thiosulfat wird als Vorrat für den Regenerierabschnitt verwendet.
Eine adäquate Umwandlung des absorbierten SO2 in M2S2O, durch
eine Sulfitreduktion ohne Austritt von H2S in das behandelte
S02-haltige Gas verlang^ daß die Karbonate und Sulfide in der
regenerierten Lösung, die in den Waschkreis zuriickgeleitet wird, das nachstehend definierte Verhältnis R, auch "Zulässigkeitsverhältnis"
genannt, aufweisen:
ρ 2(S0) + 5(S"2)
(S ) = Grammatome Schwefel mit der Valenzzahl Null/100 Gramm Lösung,
(S~ )= Grammatome Schwefel mit der Valenzzahl -2/100 Gramm Lösung und
M = Grammatome von M/100 Gramm Lösung, die in der dem Wäscher zugeführten Lösung als MHS, M2S,
M2Sx, M2CO,, MHCO, enthalten sind. Andere Ver
bindungen von M, z. B. M2SO^, MOOCH und M3S2O
sind ausgeschlossen.
B098B0/095S
Das Zulässigkeitsverhältnis R der regenerierten Lösung, die
in den Waschkreis zurückgeleitet wird, darf nicht größer als 1 sein und liegt vorzugsweise im Bereich von 0,75 bis 0,98. Das
gewünschte Zulässigkeitsverhältnis läßt sich durch passende Wahl der Verfahrensschritte und die in jedem Verfahrensschritt
einzuhaltenden Bedingungen in dem gesamten Regeneriervorgang erzielen. Es ist bekannt (siehe britische Patentschrift 1 389 372),
daß das Zulässigkeitsverhältnis R des Produkts unter normalen Betriebsbedingungen bei der CO-MpSpO^-Reduktion sehr hoch zu
sein pflegt, d. h. zuviel Sulfid enthalten ist. Es sind zahlreiche Maßnahmen vorgeschlagen worden, um dieses Verhältnis zu
verringern. So kann dem Reduktionsgas Kohlendioxid zugesetzt werden. Auch eine Verringerung des Betriebsdrucks und der
Temperatur bewirkt eine Verringerung des Zulässigkeitsverhältnisses. Wenn das Verhältnis R dagegen zu gering ist,
läßt es sich durch Umkehrung der genannten Maßnahmen erhöhen. Sodann können ein oder weitere Maßnahmen bei der Regenerierung
angewandt werden, um das Verhältnis R zu ändern, das sich in dem primären C0-M2S20,-Reduktionsschritt ergibt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren der Regelung des Zulässigkeitsverhältnisses R der wässrigen Lösung
zu verbessern, die sich bei dem primären CO-MgSgO^-Reduktionsschritt
des regenerativen Systems ergibt, wobei dieser Schritt der letzte Schritt in dem Regenerationsprozeß sein kann, es
aber nicht zu sein braucht.
Die Erfindung umfaßt die folgenden Schritte:
1) Ein CO-haltiges Reduktionsgas wird mit M2SgO, in einer
wässrigen Lösung unter Reduktionsbedingungen zur Reaktion gebracht, die so gewählt sind, daß ein CO2- und H2S-haltiges
Abgas und eine karbonat- und sulfidhaltige wässrige Abflußlösung gebildet werden, und
b 0 9 8 5 0 / 0 9 5 5
2) das Molverhältnis von CO2 zu H2S in dem Abgas wird in Abhängigkeit
vom Wert des Zulässigkeitsverhältnisses R der wässrigen Abflußlösung geregelt.
Diesen Maßnahmen liegt die Erkenntnis zugrunde, daß in der Praxis das Molverhältnis von CO2 zu H2S im Abgas der CO-M2S20,-Reduktionszone
geregelt werden sollte, weil der Hauptfaktor bei der Ausbildung des Zulässigkeitsverhältnisses die
Gleichgewichtsreaktion ist:
H0O + MHS + CO0 5=Ξ· MHCO, + H0S,
2 2 3 2' (4)
für die K, = (MHCO3) PH2S/(MHS) PC02
Durch das Erhöhen des C02/H2S-Molverhältnisses verringert
sich das Zulässigkeitsverhältnis, während eine Verringerung des C02/H2S-Molverhältnisses das Zulässigkeitsverhältnis erhöht.
Daher sollte das C02/H2S-Molverhältnis im Abgas direkt
gemessen und dann so eingestellt werden, daß sich der gewünschte Wert von R in der wässrigen Abflußlösung ergibt.
Die Einstellung beziehungsweise Regulierung des C02/H2S-Molverhältnisses
läßt sich dadurch erreichen, daß eine geeignete Menge des Abgases in die C0-M2S20,-Reduktionszone zurückgeleitet
wird, und zwar entweder direkt oder indirekt über den Generator, der das CO liefert.
Der Hauptvorteil der Erfindung liegt in der höheren Regeiempfindlichkeit
im Vergleich zu den anderen zuvor erwähnten Verfahren.
Bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird eine wässrige Kalium-Thiosulfat-Lösung mit einer Konzentration im
Bereich von 20 - 60 Gewichtsprozent im Vorrat einer Hauptreduktionszone zugeführt, in der sie mit einem Reduktionsgas,
das CO, CO2 und Wasserstoff enthält, unter folgenden nicht
katalytischen Bedingungen zur Reaktion gebracht wird:
B 0 9 8 5 0 / 0 9 5 5
2623Ü59
Temperatur ca 204°C bis 26O0C Druck ca 28 bis 70 atü
Bei diesem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird der endgültige im Bereich von 0,75 bis 0,98 liegende Sollwert von R in zwei
Schritten erreicht. Im ersten Schritt wird eine Abflußlösung erzeugt, deren Zulässigkeitsverhältnis R zwischen 1 und 1,5
liegt. Der zweite Schritt, der in einer kontrollierten Entspannung besteht, bewirkt eine Verringerung von R auf einen
Wert zwischen 0,75 bis 1.
Der Sollwert von R in dem Produkt des ersten Schrittes wurde bislang vorzugsweise durch Regelung des CO^CO-Molverhältnisses
im zugeführten Gas auf einen zwischen 0 und 1, vorzugsweise bei 0,5, liegenden Wert erzielt. Der Wert des Molverhältnisses von
CO2 zu H2S im Abgas ist dann etwa gleich dem richtigen Wert
zur Ausbildung des gewünschten Wertes von R. Der genaue Wert des Molverhältnisses C02/H2S und infolgedessen von R hängt
jedoch von dem im zugeführten Gas vorhandenen und dem in der Reduktionszone erzeugten H2S ab. Infolgedessen ist die Regelung
des Zulässigkeitsverhältnisses direkter und genauer, wenn das Molverhältnis C02/H2S in dem Abgas zuerst gemessen und dieser
Meßwert zur Regelung der Menge des zurückgeleiteten Abgases verwendet wird. Diese Rückleitung, jedoch nicht die Istwert-Messung
des C02/H2S-Molverhältnisses im Abgas, erfolgt vor
oder nach einem Entfernen von mindestens einem Teil des H2S
aus dem Abgas, vorzugsweise jedoch nach diesem Entfernen. Es wird also ein zurückgeleiteter C02-haltiger Teil des Abgases
in Abhängigkeit vom gemessenen Molverhältnis von CO2 zu H2S
jm Abgas geregelt oder eingestellt, der dazu dient, den gewünschten
Wert des Zulässigkeitsverhältnisses in dem aus der C0-K2S20,-Reduktionszone abfließenden wässrigen Lösung auszubilden
und aufrechtzuerhalten. Die weitere Einstellung des Wertes des Zulässigkeitsverhältnisses in den Bereich
von 0,75 bis 0,98 wird in einem zweiten Schritt bewirkt.
609850/0955
Zusammenfassend ergibt sich ein Verfahren zum Reduzieren von Natrium-, Kalium- oder Ammonium-Thiosulfat in wässriger Lösung
durch ein reduzierendes CO-haltiges Gas in einer Reduktionszone unter Bedingungen, die die Bildung eines Abgases oder
Ausgangsgases, das COp und HpS enthält, und einer wässrigen
Abflußlösung oder Abwasserlösung, die Karbonate und Sulfide enthält, bewirken. Das Verhältnis der Sulfide zu den Karbonaten
in der wässrigen Lösung wird in Abhängigkeit vom Molverhältnis von CO2 zu H2S im Abgas, vorzugsweise durch Regelung der Menge
eines COp-haltigen Teils des Abgases, der direkt oder indirekt zur Reduktionszone zurückgeleitet wird, auf einem gewünschten
Wert gehalten.
609850/0955
Claims (4)
- - 7 Patentansprüche(i) Verfahren zum Reduzieren von Natrium-, Kalium- oder Ammonium-Thiosulfat in einer wässrigen Lösung in einer Reduktionszone durch ein CO-haltiges Reduktionsgas unter Bedingungen, die so gewählt sind, daß sich ein COp- und HUS-haltiges Abgas und eine karborafc- und sulfidhaltige wässrige Abflußlösung ergeben, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von CO« zu HpS in dem Abgas in Abhängigkeit vom Wert des Zulässigkeitsverhältnisses R der wässrigen Abflußlösung eingestellt wird.
- 2. Verfahren zum Reduzieren von Natrium-, Kalium- oder Ammonium-Thiosulfat in einer wässrigen Lösung in einer Reduktionszone durch ein CO-haltiges Reduktionsgas unter Bedingungen, die so gewählt sind, daß sich ein COp- und H2S-haltiges Abgas und eine karbonat- und sulfidhaltige wässrige Abflußlösung ergeben, und wobei ein C02-haltiger Teil des Abgases in die Reduktionszone zurückgeleiiet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des zurückgeleiteten Teils in Abhängigkeit vom Molverhältnis von CO2 zu H2S in dem Abgas geregelt wird.
- 3. Verfahren zum Reduzieren von K2S2O, durcha) eine Reaktion von CO mit K2S3O5 in wässriger Lösung in einer Reduktionszone unter Bedingungen, die ein CO2- und H2S-haltiges Abgas und eine karbonat- und sulfidhaltige wässrige Abflußlösung ergeben, gekennzeichnet durchb) Messung des Molverhältnisses von CO2 zu H2S in dem Abgas,c) Rückleitung eines Teils des Abgases in die Reduktionszone und609850/0955d) Einstelllang der Menge des nach Schritt c) zurückgeleiteten Teils in Abhängigkeit von dem nach Schritt b) gemessenen Verhältnis, bis der Wert des Zulässigkeitsverhältnisses R der wässrigen Abflußlösung gleich dem gewünschten Wert ist.
- 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil des H2S zwischen den Schritten b) und c) aus dem Abgas entfernt wird.609850/0955
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US58117875A | 1975-05-27 | 1975-05-27 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2623059A1 true DE2623059A1 (de) | 1976-12-09 |
Family
ID=24324196
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19762623059 Withdrawn DE2623059A1 (de) | 1975-05-27 | 1976-05-22 | Verfahren zum reduzieren einer waessrigen thiosulfat-loesung |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
CA (1) | CA1094041A (de) |
DE (1) | DE2623059A1 (de) |
GB (1) | GB1522262A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0002880A2 (de) * | 1977-10-13 | 1979-07-11 | British Gas Corporation | Regenerierung einer Absorptionslösung |
-
1976
- 1976-05-22 DE DE19762623059 patent/DE2623059A1/de not_active Withdrawn
- 1976-05-26 GB GB2187676A patent/GB1522262A/en not_active Expired
- 1976-05-26 CA CA253,288A patent/CA1094041A/en not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0002880A2 (de) * | 1977-10-13 | 1979-07-11 | British Gas Corporation | Regenerierung einer Absorptionslösung |
EP0002880A3 (en) * | 1977-10-13 | 1979-07-25 | British Gas Corporation | Regeneration of an absorbent liquid |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1522262A (en) | 1978-08-23 |
CA1094041A (en) | 1981-01-20 |
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