DE2622977C2 - p-Chlorphenoxyisobutyryl-glycinamid, Verfahren zu dessen Herstellung und diese Verbindung enthaltendes, den Fettstoffwechsel förderndes Mittel - Google Patents
p-Chlorphenoxyisobutyryl-glycinamid, Verfahren zu dessen Herstellung und diese Verbindung enthaltendes, den Fettstoffwechsel förderndes MittelInfo
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- C07C233/30—Carboxylic acid amides having carbon atoms of carboxamide groups bound to hydrogen atoms or to acyclic carbon atoms having the nitrogen atom of at least one of the carboxamide groups bound to a carbon atom of a hydrocarbon radical substituted by doubly-bound oxygen atoms
Description
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in an
sich bekannter Weise eine Verbindung der Formel RiNHCH2-COR2, in der Ri ein Wasserstoffatom oder
einen reaktionsfähigen Rest und R2
ls NH2 oder eine niedere Alkoxygruppe bedeutet, umsetzt mit einer Verbindung der Formel
CH3
in der Rj
OH oder eine reaktionsfähige Gruppe bedeutet, und, wenn R2 eine niedere Alkoxygruppe ist, die
zunächst erhaltene Verbindung mit Hilfe von Ammoniak in das Amid umwandelt.
3. Den Fettstoffwechsel forderndes Mittel, enthaltend die Verbindung nach Anspruch 1, zusammen mit
üblichen Trägern und/oder Zusätzen.
p-Chlorphenoxy-isobuttersäureäthylester wurde bisher als den Fettstoffwechsel forderndes Mittel angewandt,
aber nur in Form von weichen Kapsein, die verhältnismäßig schwierig herzustellen sind aufgrund ihres
Geruchs und der flüssigen Form des Wirkstoffs verglichen mit Tabletten oder harten Kapseln.
Um die pharmazeutische Herstellung mehr als bisher zu erleichtern, wird zur Zeit ein Aluminiumsalz von p-Chlorphenoxy-isobuttersäure angewandt. In diesem Falle kann jedoch durch die Wirkung der Magensäure eine Absorption des Aluminiums in den menschlichen Körper eintreten, so daß von zahlreichen Nebenwirkungen des Aluminiums berichtet wird.
Um die pharmazeutische Herstellung mehr als bisher zu erleichtern, wird zur Zeit ein Aluminiumsalz von p-Chlorphenoxy-isobuttersäure angewandt. In diesem Falle kann jedoch durch die Wirkung der Magensäure eine Absorption des Aluminiums in den menschlichen Körper eintreten, so daß von zahlreichen Nebenwirkungen des Aluminiums berichtet wird.
In der DE-OS 15 18004 ist angegeben, daß N-(p-Chlorphenoxyisobutyryl)-aminoessigsäure den Cholesterinspiegel
im Blut senkt.
Es wurde nun eine wertvolle neue, den Fettstoffwechsel fördernde Verbindung gefunden, die bezüglich der
Stärke und der Dauer ihrer Wirksamkeit den bekannten Substanzen überlegen ist.
Die erfindungsgemäße Verbindung p-Chlorphenoxyisobutyryl-glycinamid besitzt die Formel
•»5 CH3
:—CONHCh2CONH2
N=/ j
Diese Verbindung kann in an sich bekannter Weise erhalten werden duich Umsetzung von (1) p-Chlorphenoxy-isobuttersäure
oder einem Derivat dieser Säure mit einem reaktionsfähigen Rest anstelle der OH-Gruppe
mit (2) Glycinaniid, Glycinalkylester oder einer Verbindung mit einer reaktionsfähigen Gruppe anstelle des
Wasscrstoffatoms in der Aminogruppe des Glycinalkylesters.
Gegenstand der Erfindung ist somit ferner das im vorstehenden Patentanspruch 2 gekennzeichnete Verfahren.
In Fällen, in denen keine reaktionsfähige Gruppe vorhanden ist und bei der Reaktion von Glycinamid oder
Glycinalkylester mit p-Chlorphenoxy-isobuttersäurc kommen Verfahren in Frage wie die Anwendung von
Cyclohexylcarbodiimid, Diäthylphosphorylcyanamid in Dimethylformamid oder die Anwendung von
Vilsmeier-Reagens, das erhalten worden ist aus Dimethylformamid und Phosphoroxychlorid.
Wenn als Verbindung (2) ein niederer Alkylester angewandt wird, wird die erhaltene Verbindung am besten
mit Ammoniak in das erfindungsgemäße Amid übergeführt.
Es hat sich gezeigt, daß bei Verwendung eines niederen Alkylesters von Glycin der Glycinmethylester oder
Glycinäthylester besonders geeignet ist.
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene Glycinamidderivat liegt in Form eines geschmacklosen,
geruchlosen und kristallinen Pulvers vor und besitzt einen Schmelzpunkt von ca. 168° C.
Die erfindungsgemäße Verbindung wird als den Fettstoffwechsel forderndes Mittel angewandt. Während
p-Chlorphenoxy-isobuttersäureäthylester als Flüssigkeit vorliegt und einen starken Geruch besitzt, so daß zur
Zeit keine anderen Formen als weiche Kapseln zur Verfugung stehen und dadurch spezielle Vorrichtungen und
Verfahren erforderlich sind bei der Herstellung von Arzneimitteln, ist die erfindungsgemäße Verbindung ein
geschmackloses und geruchloses Pulver. Das heißt, es können alle üblichen pharmazeutischen Formen wie
Pulver, Granulate, Tabletten und hartechalige Kapseln hergestellt werden. Außerdem ist kein Überzug oder
Zuckermantel erforderlich und dadurch ist die pharmazeutische Anwendung bzw. Herstellung des Arzneimittels
wesentlich erleichtert und die Herstellungskosten werden stark verringert und die Anwendbarkeit und
Verabreichbarkeit als Arzneimittel sind ausgezeichnet. Außerdem sammelt sich Glycinamid nicht im menschlichen
Körper an.
Was die Erniedrigung des Cholesterinspiegels mit Hilfe der erfindungsgemäßen Verbindung anbelangt, sind
einige nach dem Verfahren von Akira Tensho et al., (Japanese pharmaceutical journal, Seiten 879 bis 885, Band
92, 1972), erhaltene Ergebnisse in Tabelle I angegeben.
10 männlichen Wistar-Ratten in Gruppen, jeweils mit einem Gewicht von 100 g, wurde die erfindungsgemäße
Verbindung verabreicht Die Tiere wurden aufgeteilt in Gruppen, von denen eine ein Vergleichsmittel erhielt,
eine andere gar kein Arzneimittel und die dritte Gruppe die erfindungsgemäße Verbindung. Als Vergleichsmittel wurde p-Chlorphenoxy-isobuttersäureäthylester (im folgenden als CPIB bezeichnet) angewandt. Die
erfindungsgemäße Verbindung und CPIB wurden jeweils in 1% Carboxymethylcellulose suspendiert und die
entstehende Lösung wurde den Ratten in einer Dosis von 25 mg/kg oral verabreicht.
Wie aus dieser Tabelle hervorgeht, ist die mit Hilfe der erfindungsgemäßen Verbindung erreichte Erniedrigung
des Cholesterinspiegels entsprechend oder etwas stärker als die mit Hilfe von CPIB erreichte.
Die Toxizität der erfinduncsgemäßen Verbindung und der bekannten Verbindung CPIB wurden an Mäusen
nach dem Verfahren von Litchfield 1L Wilcoxon untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle II angegeben.
Tabelle I | η |
Dosis
(mg/kg) |
Körper
gewicht (g) ±SE |
Serum-
Cholesterin ± SE (mg/dl) |
Ernied
rigung % |
10 10 10 |
25 25 |
97,7 ± 1,28 117,1 ±2,17 105,6 ± 2,56 |
286,5 ± 44,3 155,2 ± lL-,7 141,8 ± 13,8 |
55,4 61,1 |
|
Vergleichsgruppe CPIB erfindungsgemäße Verbindung |
|||||
CPIB 1585 mg/kg
erfindungsgemäße Verbindung 1640 mg/kg
Daraus geht hervor, daß die Toxizität der erfindungsgemäßen Verbindung geringer ist als die der bekannten
Verbindung CPIB.
Außerdem wurden zur Feststellung des Gehaltes im Blut die beiden Arzneimittel männlichen Ratten oral
verabreicht. Dabei wurde die Vergleichsverbindung CPIB und die erfindungsgemäße Verbindungjeweils in 1%
Carboxymethylcellulose suspendiert. Jede Lösung (300 mg/kg Körpergewicht; wurde mit der Magensonde
verabreicht. Nach einer vorher bestimmten Zeit wurde aus der Aurikularvene Blut entnommen.
Bei der Vergleichsverbindung war der maximale Blutspiegel nach ungefähr 3 Stunden erreicht, aber bei der
erfindungsgemäßen Verbindung nach ungefähr 2 Stunden. Aus diesen Ergebnissen geht deutlich hervor, daß die
Absorptionsrate der erfindungsgemäßen Verbindung wesentlich günstiger ist, als die bekannter Arzneimittel.
Wie oben gesagt, besitzt die erfindungsgemäße Verbindung p-Chlorphenoxyisobutyryl-glycinamid verschiedene
Eigenschaften, die sie gegenüber anderen bekannten den Fettstoffwechsel fordernden Mitteln, die zur Zeit
auf dem Markt sind, überlegen machen und zwar auf allen Gebieten, wie der pharmazeutischen Herstellungsform,
den Nebenwirkungen, der Wirksamkeit, der Absorption und der Toxizität. Sie kann daher auf dem Gebiet
der entsprechenden Therapie als ausgezeichnet bezeichnet werden.
Die Erfindung wird durch die folgenden, nicht einschränkenden Beispiele näher erläuten.
1,07 g (0,005 Mol) p-Chlorphenoxy-isobuttersäure wurden in 4 ml Tetrahydrofuran gelöst und 0,505 g Triethylamin
zugegeben und das Gemisch in Eiswasser gekühlt. Dann wurde eine Lösung aus 0,54 g (0,005 Mol)
Äthylchlorformiat in 21 ml Tetrahydrofuran zu dem oben angegebenen Gemisch zugegeben und nach 30 Minuten
langem Rühren des entstehenden Gemisches in Eiswasser wurden 0,77. g Glycinmethylester-hydrochlorid
und anschließend 0,505 g Triäthylamin in 2 ml Tetrahydrofuran zugegeben. Nach 30 Minuten langem Rühren
unter Eiswasser-Kühlung und 1 stündigem Rühren bei Raumtemperatur wurde das Lösungsmittel abdestilliert
ei und der so erhaltene Rückstand in 25 ml Äthylacetat gelöst, 10 ml Wasser zu der Lösung gegeben und anschlie-
Sä ßend die Äthylacetatschicht mit gesättigter Salzlösung gewaschen und nach dem Trocknen mit Magnesiumsul-
.jü fat das Lösungsmittel abdestilliert, der Rückstand mit 30 ml 28%jgem wäßrigem Ammoniak behandelt und die
f'y entstehende Lösung gerührt und einige Stunden bei Raumtemperatur stehengelassen und überschüssiger
Jf Ammoniak abdestilliert. Der Niederschlag wurde abfiltriert; man erhielt 0,81 g p-Chlorphenoxyisobuty-
Λ 5 ryl-glycinamid.
Ά Die Verbindung besaß nach dem Umkristallisieren aus Methanol einen Schmelzpunkt von 167 bis 168° C.
';: In den Tabellen ΠΙ bis VI sind die für die Elementaranalyse von C12H15O3 Cl N2, das UV-Spektrum, das
U IR-Spektrum und das NMR-Spektrum erhaltenen Werte angegeben.
la ίο Tabelle m
H N
berechnet 56,14 5,84 10,91
gefunden 55,03 5,68 10,76
λπαχ (ΓΠμ) Xmm (ΓΠμ)
UV-Spektrum (Methanol) 225,272,278
(ppm) | (cm"1) | 1650 | Struktur | 2 x (H3) J = 6,5 —CH2 |
|
NMR-Spektrum 1,46 (DMS-A) 378o |
O I |
Phenyl | |||
1690, | — C—NH | — CONH | |||
1155 | — O — | ||||
IR-Spektrum (KBr) | 7,23 | ||||
8,14 | Art des Signals |
Chemische Struktur | |||
Tabelle VI | S d |
6H, 2H, |
|||
m | 4H, | ||||
t | IH, | ||||
Claims (1)
1. p-Chlorphenoxyisobutyryl-glycinamid der Formel
CH3
Cl-<f \—O — C-CONHCh2CONH2
ί
ίο 3
ίο 3
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762622977 DE2622977C2 (de) | 1976-05-21 | 1976-05-21 | p-Chlorphenoxyisobutyryl-glycinamid, Verfahren zu dessen Herstellung und diese Verbindung enthaltendes, den Fettstoffwechsel förderndes Mittel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762622977 DE2622977C2 (de) | 1976-05-21 | 1976-05-21 | p-Chlorphenoxyisobutyryl-glycinamid, Verfahren zu dessen Herstellung und diese Verbindung enthaltendes, den Fettstoffwechsel förderndes Mittel |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2622977A1 DE2622977A1 (de) | 1977-12-22 |
DE2622977C2 true DE2622977C2 (de) | 1985-04-11 |
Family
ID=5978739
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19762622977 Expired DE2622977C2 (de) | 1976-05-21 | 1976-05-21 | p-Chlorphenoxyisobutyryl-glycinamid, Verfahren zu dessen Herstellung und diese Verbindung enthaltendes, den Fettstoffwechsel förderndes Mittel |
Country Status (1)
Country | Link |
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Families Citing this family (2)
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BE762978A (fr) * | 1970-02-19 | 1971-07-16 | Synthelabo | Amides de l'acide (p-chloro-phenoxy)-2-methyl-2 propionique, leur preparation et les medicaments qui en contiennent |
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-
1976
- 1976-05-21 DE DE19762622977 patent/DE2622977C2/de not_active Expired
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Publication number | Publication date |
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DE2622977A1 (de) | 1977-12-22 |
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