DE2622809C2 - Anordnung zum Orten und Beschießen eines Zieles - Google Patents
Anordnung zum Orten und Beschießen eines ZielesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zum Orten und Beschießen eines Zieles, die im Tageseinsatz
aus einer ein Visier, einen Einblick und ein IR-Goniometer aufweisenden Abschußanlage besteht und die im
Nacht- oder Schlechtwettereinsatz auf ein nach dem Prinzip der Wärmebildtechnik arbeitendes Nacht- und
Beobachtungsgerät vorausgerichtet wird, und bei der durch Nachführen der Abschußanlage das Geschoß ins
Ziel geführt wird.
Eine solche Anordnung ist aus dem Fachaufsatz »Eulenaugen für die Panzerjagd« der Zeitschrift »Soldat
und Technik«, Juli 1974, Seiten 385 und 386, bekannt. Sie ist entweder ortsgebundener Teil einer Bodenanlage
oder aber zum Mitführen auf Fahrzeugen, wie z. B. Kampf-, Schützen- oder Raketenjagdpanzern, sowie in
Hubschraubern vorgesehen. Als tragbare Infdnteriewaffe
kommt diese Gerätekonzeption nicht in Frage, weil das für sich schon hohe Gewicht der einzelnen
Geräteeinheiten durch die feste gegenseitige Verbindung zu einem Geräteblock noch zusätzlich erhöht ist
Auch ist an eine Verwendung in einem Geräteverband, bei dem mehreren Abschußanlagen ein gemeinsames
Nachtsichtgerät zugeordnet ist, nicht gedacht
Die Aufgabe der Erfindung wird in der Weiterentwicklung der gattungsgemäßen Anordnung dahingehend
gesehen, daß dieselbe möglichst effektiv sowie breitgestreut einsetzbar ist und die hierbei zum Einsatz
gelangende Wärmebildtechnik trotz des angestrebten erweiterten Aktionsradius keine nennenswerten zusätzlichen
Kosten bereitet Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mehrere Abschußanlagen
über Kabelverbindungen mit dem Nacht- und Beobachtungsgerät verbunden sind, daß an den Abschußanlagen
das Wärmebild von Ziel und Geschoß auf einem Elektrookular sichtbar gemacht wird und daraus die
Ablagesignale für die Geschoßlenkung gewinnbar sind, und daß jeder Abschußanlage Teilbereiche des Szenenbildes
mit ausgewählten Zielen übermittelt werden. Die positionsunabhängige Anordnung von Wärmebildkamera
und Darstellungseinheit ermöglicht es, daß eine Wärmebüdkamera mehreren Darstellungseinheiten zugeordnet
werden kann. Außerdem stehen bei der Verwendung von Elektrookularen Wärmebildinformationen
in Form elektrischer Videosignale zur Verfügung. Wenn dann ein solches Elektrookular auch noch nahe
dem Einblick der Tagortungsanlage montiert ist, ergeben sich darüber hinaus günstige anthropotechnische
Gegebenheiten — z. B. wird dadurch ein Schießen aus gedeckter Stellung möglich. Ein weiterer gravierender
Vorteil besteht darin, daß bei einem großen Überwachungsbereich des Nachtsichtgerätes von diesem
mehrere Ziele erfaßt werden können, die von dem das Gerät bedienenden Gruppenführer als Teilbereiche
des Gesamtszenenbildes — mit jeweils ausgewählten Zielen — den einzelnen Richtschützen zugewiesen
werden. Mit der Bildinformation ist hier also gleichzeitig eine Zielzuweisung gekoppelt
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Im folgenden werden an Hand einer Zeichnung Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert,
so wobei die in den einzelnen Figuren einander entsprechenden Teile dieselben Bezugszahlen aufweisen. Es
zeigt
F i g. 1 das Blockschaltbild der drei für das erfindungsgemäße Verfahren wesentlichen Baueinheiten, Waffe,
Tagsichtgerät und Nachtsichtgerät,
Fig. la die Schwalbenschwanzhalterung als Beispiel
einer möglichen starren Verbindung zwischen Nachtsichtgerät und Tagortungsanlage,
Fig.2 die Veranschaulichung des funktionellen
Fig.2 die Veranschaulichung des funktionellen
Übergangs, insbesondere in der Justage vom Tag- zum Nachtbetrieb,
F i g. 3 ein abgesetztes Beobachtungs- und Zielgerät mit mehreren Tag-Nacht-Einheiten,
F i g. 3a eine Winkelscheibe zur Anzeige der von einem Beobachtungs- und Zielgerät gemeldeten Information
auf den einzelnen Tag-Nacht-Einheiten — in vergrößertem Maßstab — und
F i g. 4 das Schießen aus gedeckter Stellung.
Aus Fig. 1 geht hervor, daß das Tagsichtgerät 1 in
herkömmlicher Weise ein integrierter IR-Goniometer 2,
den Einblick 3 und das Visier 4 (Fig. 2) aufweist Es ist
starr mit der Waffe 5 und bedarfsweise auch starr mit
dem nach dem Prinzip der Wärmebildtechnik arbeitenden Nachtsichtgerät 6, das einen Einblick 3' besitzt,
verbunden. Der Doppelpfeil 7 symbolisiert die Verstellbzw. Abtastmöglichkeit im Azimut und der Doppelpfeil
8 diejenige in der Elevation. Tag- und Nachtsichtgerät müssen dabei so genau ausgerichtet sein, daß sich das
einzufangende Geschoß 9, z. B. eine Rakete, zusammen mit dem zu bekämpfenden Ziel 10 (Fig.2} im Bildfeld
des Monitors 11 bzw. 11' befindet Der Richtschütze kann jetzt durch Nachführen der gesamten Abschußanlage 1' Ziel- und Raketenbild miteinander zur Deckung
bringen wobei nach dem automatischen Einsteuern der Rakete auf die Goniometerachse diese Goniometerachse zur variablen Visierlinie wird, die auf dem Nachtvisier
als Raketenbildpunkt dargestellt wird und durch den Nachführvorgang mit dem Zielbild zur Deckung
gebracht werden muß, um die Rakete 9 automatisch ins Ziel zu steuern. Einer eventuellen Übersteuerung wird
durch — in der Zeichnung allerdings nicht dargestellte — mechanische oder hydraulische Dämpfungselemente
bei der Tagesabschußanlage vorgebeugt
Die als reines Sichtgerät ausgebildete Nachteinheit 6 wird erst beim Obergang vom Tag- auf Nachtbetrieb
mit dem für den Tagbetrieb justierten Tagsichtgerät 1 verbunden. In F i g. 2a ist das Visierbild beim Bekämpfen
des Zieles 10 im Visier 4 der Tagortungsanlage dargestellt, wobei das IR-Goniometer 2 (Fig. 1) genau
auf die Zielmarke des Tagkanals ausgerichtet ist und der Richtschütze das Ziel nur in der Mitte des Visierkreuzes
halten muß.
Das Nachtsichtgerät 6 kann über eine feste Halterung, z.B. eine Schwalbenschwanzhalterung gemäß Fig. la mit der Abschußanlage Γ verbunden sein.
Es ist in diesem Fall grob auf Visier- und Goniometerachse der Tagortungsanlage justiert Zwischen der in
Fig.2a dargestellten Zielmarke im Tagkanal und dem in F i g. 2b dargestellten Wärmebild des Nachtsichtgerätes besteht wegen der ungenauen Justierung keine
definierte örtliche Zuordnung. Deshalb ist eine Einspiegelung der Zielmarke auf das Wärmebild nicht möglich.
Beim herkömmlichen Lenkverfahren wird auf dem Bildschirm des Elektrookulars 14 ein Wärmebild des
Zieles 10 erzeugt, dessen geometrische Auflösung zur Erkennung bzw. Identifizierung des Zieles ausreicht. Die
abgeschossene Rakete 9 erscheint nach dein Abschuß im Bildfeld als intensiv strahlender Fleck 9', der
eindeutig von dem Zielbild 10 zu unterscheiden ist Nach dem Auffassen der Rakete 9 durch das Goniometer 2
und deren Einführung auf die Goniometerachse stellt die Abbildung 9' der Rakete 9 die variable Zielmarke
des Nachtvisiers dar. Der Richtschütze hat nui noch die
Aufgabe, Nachtzielmarke 9' und Zielbild 10 zur
Deckung zu bringen. Die Ausrichtsing der Abschußanlage zur Erfüllung dieser Nachführaufgabe ist durch den
Pfeil 13 angedeutet
Fig.3 läßt erkennen, daß ein vom Nachtbeobachtungsgerät 6 abgesetztes Elektrookular 14 eine Reihe
von Anwendungsmöglichketten bei tragbaren Lenkwaffensystemen eröffnet Neben der in F i g. 4 dargestellten
getrennten Anbringung von Nachtsichtgerät 6 und
ίο Elektrookular 14 an der Tagortungsanlsge des Tagsichtgerätes 1, die den Nachtschuß aus gedeckter Position
unter anthropologisch günstigen Bedingungen ermöglicht lassen sich nech F i g. 3 mehrere Tagortungsanlagen von Tagsichtgeräten 1 mit integriertem Elektrooku-
lar 14 über Kabelverbindungen 16 zu einem Geräteverband mit einem gemeinsamen Nachtbeobachtungs- und
Zielgerät 15 funktionell zusammenschalten. Dabei wird das Blickfeld des Beobachtungs- und Zielgerätes 15 so
groß wie möglich gemacht um die Aufklärung und
Einweisung der in diesem Ausführungsbeispiel abgesetzten Abichußanlagen Γ zu ermöglichen. Wenn z. B.
auf dem Monitorschirm 17 des Beobachtungs- und Zielgerätes 15 — wie dargestellt — drei Panzer
gleichzeitig erscheinen und der Geräteverband zwei
Abschußanlagen Γ besitzt, kann der dieses Gerät
bedienende Gruppenführer, bei geeigneter Ausführung des Beobachtungs- und Zielgerätes 15, z. B. die beiden
mit gestrichelten Kreisen 18 markierten Panzer der jeweiligen Abschußanlage Γ zuweisen — unter
gleichzeitiger Übertragung der in den Kreisen 18 enthaltenen Szeneninformation an das jeweilige Elektrookular 14. Mit der Zielzuweisung an die Richtschützen kann gleichzeitig eine grobe Voreinweisung der
Azimutzielrichtung gegenüber Nordrichtung über die
Kabelstrecke 16 übertragen werden, sofern eine
automatische Grobausrichtung der Abschußanlage vorgesehen ist oder aber es erfolgt eine grobe
Zielwinkelpositionsdarstellung auf den Monitoren 19 der abgesetzten Abschußahlagen Γ, die es dem
jeweiligen Richtschützen ermöglicht, seine Abschußanlage Γ grob auf das vom Gruppenführer zugewiesene
Ziel auszurichten. Bei dem in Fig.3a schematisch
dargestellten Beispiel stellt sich die speziell ausgebildete Winkelkodierscheibe 22 auf die Nordrichtung ein, und
durch Bewegung der abgesetzten Abschußanlage 1' auf dem dreibeinigen Abschußgestell 21 wird eine Korrelation zwischen binär kodierten Winkelpositionsangabe
vom Beobachtungs- und Zielgerät und Winkelpositionssignal der Abschußanlage hergestellt. Der Abstand der
einzelnen Abschußanlagen Γ vom Beobachtungs- und Zielgerät 15 ist grundsätzlich nicht begrenzt, man wird
sich jedoch in der Regel auf einen Abstand von 5 bis 10 m beschränken, wegen des Kabelgewichtes sowie um
eine mündliche Verständigung zwischen den Gruppen
mitgliedern zu gewährleisten.
Claims (5)
1. Anordnung zum Orten und Beschießen eines Zieles, die im Tageseinsatz aus einer ein Visier, einen
Einblick und ein IR-Goniometer aufweisenden
Abschußanlage besteht und die im Nacht- oder Schlechtwettereinsatz auf ein nach dem Prinzip der
Wärmebildtechnik arbeitendes Nacht- und Beobachtungsgerät vorausgerichtet wird und bei der
durch Nachführen der Abschußanlage das Geschoß ins Ziel geführt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Abschußanlagen (I') über Kabelverbindungen (16) mit dem Nacht- und
Beobachtungsgerät (15) verbunden sind, daß an den Abschußanlagen das Wärmebild von Ziel (10) und
Geschoß (9) auf einem Elektrookular (14) sichtbar gemacht wird und daraus die Ablages:gnale für die
Geschoßlenkung gewinnbar rind, und daß jeder Abschußanlage Teilbereiche des Szenenbiides mit
ausgewählten Zielen übermittelt werden.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschußanlagen (I') für die
kodierte Eingabe von Winkelpositionen — z. B. gegenüber der Nordrichtung — ausgelegt und deren
Abschußgestelle (21) direkt oder unter Zwischenschalten einer dem Nacht- und Beobachtungsgerät
(15) integrierten Anzeigevorrichtung (18) nachsteuerbar sowie in den verschiedenen Winkelpositionen
zugeordneten Ausnehmungen (20) einrastbar ausgebildet sind.
3. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die kodierte Winkelposition
des ausgewählten Zieles über die Kabelverbindung
(16) übertragbar und das Abschußgestell (21) über eine auf der Azimutdrehachse vorgesehene Kodierscheibe
beim manuellen oder automatischen Drehen der Abschußanlage (Γ) — durch Korrelation der
übertragenen und von der Kodierscheibe gewonnenen Signale — auf den azimutalen Zielwinkel
einschwenkbar ausgebildet ist
4. Anordnung nach einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß für die
digitale, graphische oder symbolhafte Darstellung von Winkelpositionen — Ablagen des Zieles in
Azimut und Elevation — in den Randbereichen von Elektrookular (14) und Gerät (15) Monitoren (19)
vorgesehen sind.
5. Anordnung nach Anspruch 2 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeige
der jeweiligen Abweichung gegenüber der Nordrichtung auf einer Winkelscheibe (22) symbolhaft
erfolgt.
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---|---|---|---|
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