DE2619382C2 - - Google Patents
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- DE2619382C2 DE2619382C2 DE2619382A DE2619382A DE2619382C2 DE 2619382 C2 DE2619382 C2 DE 2619382C2 DE 2619382 A DE2619382 A DE 2619382A DE 2619382 A DE2619382 A DE 2619382A DE 2619382 C2 DE2619382 C2 DE 2619382C2
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K51/00—Preparations containing radioactive substances for use in therapy or testing in vivo
- A61K51/12—Preparations containing radioactive substances for use in therapy or testing in vivo characterised by a special physical form, e.g. emulsion, microcapsules, liposomes, characterized by a special physical form, e.g. emulsions, dispersions, microcapsules
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K2123/00—Preparations for testing in vivo
Description
Die Erfindung betrifft ein Radiopharmazeutikum enthaltend Tech
netium-99m, ein chelatbildendes Mittel und zweiwertiges Zinn,
welches gegen Oxidation und/oder Hydrolyse durch Zugabe von
Ascorbinsäure, Isoascorbinsäure, pharmazeutisch annehmbaren anor
ganischen Salzen hiervon oder Mischungen hiervon stabilisiert
ist. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstel
lung dieses Radiopharmazeutikums.
Diagnostische Reagenzien, die Technetium aus seinem im Handel
erhältlichen Wertigkeitszustand von +7 in einen niedrigeren Wer
tigkeitszustand reduzieren, so daß es dann durch eine Vielzahl
von chelatbildenden Mitteln gebunden werden kann, sind auf dem
Fachgebiet bekannt. Eine große Anzahl solcher Reagenzien ver
wenden Zinn(II)-ionen als reduzierendes Mittel für Technetium.
Weiterhin ist es bekannt, daß es erforderlich ist, solche Rea
genzien frei von Sauerstoff und oxidierenden Mitteln zu halten,
da die Oxidation der Zinn(II)-ionen und/oder der Oxidation des
Technetiums das Chelat des reduzierten Technetiums zerstören.
Bisherige Versuche zum Schutz der reduzierenden Kapazität von
zweiwertigem Zinn in solchen Reagenzien vor der Zugabe von Tech
netium-99m-pertechnetat umfassen und auf dem Fachgebiet bekannte Mit
tel zur Entfernung von Sauerstoff und Oxidationsmitteln aus den
Reagenzien und die Verwendung einer Lyophilisierung bzw. eines
Gefriertrocknens. Ein Fehlschlagen der wirksamen Entfernung
aller Oxidationsmittel oder die Anwesenheit von restlichem Was
ser in der Präparation nach dem Lyophilisieren kann jedoch eine
langsame Oxidation des Reduktionsmittels und ein evtl. Versagen
des Reagens herbeiführen. Eine offensichtlich einfache Lösung
des Problems wäre es, die Konzentration des Reduktionsmittels zu
erhöhen, wodurch ein gewisser Verlust im Reduktionsvermögen zu
gelassen würde ohne Verlust der Wirksamkeit der Reagenzien.
Diese Lösung ist jedoch oft unerwünscht, wenn Zinn(II)-ionen
als reduzierendes Mittel verwendet werden, da die Möglichkeit
für toxische Erscheinungen zunimmt, wenn die Konzentration des
dem Patienten applizierten Reagens erhöht wird.
Zusätzlich zu dem Problem der Oxidation von Zinn(II)-ionen in
solchen Reagenzien mit daraus herrührendem Verlust an Stabili
tät gibt es ein zweites Problem mit solchen Reagenzien, das nicht
allgemein auf dem Fachgebiet bekannt ist, d. h. Veränderungen
in der Form des Reagens, wenn der pH-Wert erhöht wird, wobei an
genommen wird, daß dies der Neigung von Sn(II) und reduziertem
Technetium in wäßriger Lösung zu hydrolysieren mit daraus her
rührender Veränderung des Verteilungsmusters von dem mit Techne
tium-99m markiertem Reagens in vivo zuzuschreiben ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, solche Reagenzien gegenüber den
zuvor genannten Problemen bzw. Nachteilen gleichzeitig zu sta
bilisieren.
Dies wird erfindungsgemäß durch die Zugabe einer nichttoxischen,
physiologisch annehmbaren, metabolisierbaren Substanz in Form
von Ascorbinsäure, Isoascorbinsäure, pharmazeutisch annehmbaren,
anorganischen Salzen hiervon oder Mischungen hiervon zu diesem
Chelat erreicht.
Insbesondere betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zur Her
stellung eines Radiopharmazeutikums, wobei man ein aus einem
chelatbildenden Mittel, Zinn(II)-ionen und etwa 1 bis 100 Mol,
je g-Atom Zinn(II)-ionen, Ascorbinsäure, Isoascorbinsäure,
deren pharmazeutisch annehmbare anorganische Salze oder Mischun
gen bestehendes Reagenz mit Technetium-99m markiert.
In der DE-OS 23 22 758 wird ein Verfahren zur Herstellung von
injizierbaren Präparaten des Tc99m Radionuklids und ein Mittel
zur Durchführung des Verfahrens beschrieben, bei dem auch As
corbinsäure zur Anwendung kommt. Gemäß dieser DE-OS dient die
Ascorbinsäure jedoch nicht zur Stabilisierung des Tc-Komplexes,
sondern - wie dies in der Beschreibung und zum Teil in den An
sprüchen deutlich gesagt wird - zur Reduktion des Technetiums
oder als Chelatbildner. Beim Verfahren gemäß dieser DE-OS wird
die radioaktive Lösung mit einem in Wasser schwer löslichen Me
tallhydroxidniederschlag versetzt, worauf der Metallhydroxid
niederschlag mit dem darin konzentrierten Radionuklid abgetrennt
und in einem kleinen Volumen wäßriger Lösung einer mit dem Me
tall ein stabiles und physiologisch unbedenkliches Chelat bil
denden Verbindung aufgelöst wird. Das injektions-fertige Präpa
rat enthält dann auch noch die entsprechenden Metallkationen,
was erfindungsgemäß nicht der Fall ist. Die Ascorbinsäure, die
gegebenenfalls bei den Präparaten gemäß der DE-OS 23 22 758
zugesetzt wird, hat keine stabilisierende Wirkung, da sie, wie
bereits erwähnt, entweder als Reduktionsmittel oder Chelatbild
ner verwendet wird und somit "verbraucht" ist.
Radionuklide, die erfindungsgemäß zugesetzt werden können, sind
solche, die in einem hohen Oxidationszustand vorliegen und die
eine Reduktion erfordern, um die Chelatbildung mit dem Chelat
bildner zu ermöglichen. Solche Radionuklide umfassen beispiels
weise Technetium-99m in Form des Pertechnetates. Das Verfahren
umfaßt die Zugabe einer Substanz in Form Ascorbinsäure, Iso
ascorbinsäure, pharmazeutisch annehmbaren, anorganischen Salzen
hiervon oder Mischungen hiervon zu diesen Chelaten. Polarogra
phische Untersuchungen haben gezeigt, daß durch Stabilisierung
dieser Reagenzien gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren eine
neue, aus drei Teilen bestehende Koordinationsverbindung gebil
det werden kann, d. h. Ascorbinsäure oder Isoascorbin
säure/Sn(II)/Chelat.
Es wird angenommen, daß einer der Mechanismen der Reaktion, welche
die Stabilisierung gemäß der Erfindung bewirkt, die Verdrängung
von zwei Hydrationswassermolekülen an den Koordinationsring von
Sn(II) oder reduziertem Technetium mit elektronegativen Sauerstoff
atomen von Ascorbinsäure oder Isoascorbinsäure mit sich bringt.
Proben eines Sn(II)-chelates von Äthan-1-hydroxy-1,1-diphosphonat
(EHDP), die entsprechend der Arbeitsweise von McRae et al., US-
Patentschrift 37 35 001 hergestellt wurden, mit Technetium-99m
markiert und der Atmosphäre ausgesetzt wurden, zersetzen sich
praktisch in 24 Stunden, wie gefunden wurde. Diese Zersetzung
zeichnete sich durch den Verlust der reduzierenden Kapazität von
Sn(II) aus und veränderte die in vivo-Verteilung des mit Technetium-99m
markierten Reagens. Proben des gleichen Reagens, welche mit Ascor
binsäure gemäß der Erfindung stabilisiert waren, stellten sich in
dieser Hinsicht als stabil für mehr als 48 Stunden nach der Her
stellung heraus. Zusätzlich zu diesem Beweis wurde experimentell
gezeigt, daß eine Beeinflussung von zahlreichen der Sn(II)/Chelat
diagnosereagenzien durch Erhöhung des pH-Wertes eine wesentliche
Veränderung des in vivo-Verteilungsmusters dieses Reagens hervor
rufen. Beispielsweise ergibt eine Beanspruchung des gleichen
Sn(II)/EHDP-chelates für das Abtasten von Knochen durch Zugabe
von ausreichend Natriumhydroxid zur Erhöhung des pH-Wertes auf
9,0 bis 12,0 eine wesentliche Veränderung der in vivo-Verteilung
des mit Technetium-99m markierten Materials. Eine Beanspruchung
des gleichen Chelates, stabilisiert durch Zugabe von Ascorbin
säure gemäß der Erfindung, setzte den Einfluß des erhöhten pH-
Wertes auf die in vivo-Verteilung des mit Technetium-99m markier
ten Materials auf ein Minimum herab. Daher ist es offensichtlich,
daß Stabilität gegen beide der zuvor beschriebenen Formen der
Instabilität erzielt wurde.
Gemäß der Erfindung wird ein diagnostisches Reagens in Form eines
Chelates/Sn(II), das zur Herstellung eines Radiopharmazeutikums
durch Zugabe eines Radionuklides geeignet ist, mit einer Menge
an stabilisierender Substanz in Form von Ascorbinsäure, Isoas
corbinsäure, pharmazeutisch annehmbaren, anorganischen Salzen hier
von oder Mischungen hiervon stabilisiert, wobei die Menge von etwa
1 Mol bis etwa 100 Mol der stabilisierenden Substanz auf jedes
Mol an in dem Reagens vorhandenen Zinn(II)-ionen entspricht. Be
sonders bevorzugt werden etwa 3 Mol bis etwa 50 Mol der stabili
sierenden Substanz auf jedes Mol an vorhandenen Zinn(II)-ionen
zugesetzt, und besonders bevorzugt liegt die stabilisierende
Substanz in einem Molverhältnis von etwa 10 Mol für jedes Mol
an Zinn(II)-ionen vor.
Bei der Herstellung der stabilen Reagenzien gemäß der Erfindung
ist es wesentlich, daß angemessene Maßnahmen getroffen werden,
um den Kontakt mit Sauerstoff auf ein Minium herabzusetzen.
Beispielsweise sollten Behälter hierfür sorgfältig gereinigt und
mit Stickstoff vor dem Füllen gespült werden, um alle Sauer
stoffspuren hieraus zu entfernen. Die stabilen Reagenzien gemäß
der Erfindung, gleichgültig, ob sie für eine kommerzielle Ver
teilung in Ampullen als Lösung oder in lyophilisierter Form in
geeigneten Behältern abgepackt sind, können weiterhin andere auf
dem Fachgebiet übliche Inhaltsstoffe wie Konservierungsstoffe ge
gen einen bakteriellen Befall, z. B. Benzylalkohol, Parabene,
Puffer und Stabilisatoren für die Teilchengröße ent
halten.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläu
tert.
Es wurden wäßrige Reagenslösungen mit einer Konzentration von
3 mMol Äthan-1-hydroxy-1,1-diphosphonsäure (EHDP) und einer
Konzentration von 1 mMol Zinn(II)-chlorid mit und ohne einer
Konzentration von 10 mMol an Ascorbinsäure mit gleichen Teilen
von normaler Salzlösung vermischt, welche 20 mCi/ml an Techne
tium-99m-pertechnetat (kein Träger zugesetzt) enthält,
und die Mischungen wurden an Luft bei Umgebungstemperatur in
kubiert. Nach verschiedenen Zeitspannen der Inkubation wurden
0,2 ml jeder Mischung Ratten intravenös injiziert, und es wur
den Messungen des Prozentsatzes der in dem Körper drei Stunden
nach der Applikation zurückbleibenden Aktivität, die sich im
Skelett lokalisierte, durchgeführt. Der erhaltene Wert für das
Gemisch, das keine Ascorbinsäure enthielt, 10 Minuten nach der
Inkubation betrug 91,9 ± 3,1%, und nach 24 Stunden betrug der
Wert 69,0 ± 2,0%. Die erhaltenen Werte für Mischungen, die
Ascorbinsäure enthielten, nach 10 Minuten, 24 Stunden und 48
Stunden einer Inkubation an Luft waren 92,3 ± 0,8%, 87,1 ± 6,0%
bzw. 90,5 ± 1,6%. Diese Werte zeigen die Fähigkeit der Ascorbin
säure, ein Sn(II)-EHDP-Reagens im Hinblick auf die Beibehaltung
der Lokalisierung des Technetium-99m-reagens im Knochen im An
schluß an eine verlängerte Exposition an Luft zu stabilisieren.
Es wurden wäßrige Reagenslösungen, welche Konzentrationen von
3 mMol EHDP, 1 mMol Zinn(II)-chlorid mit und ohne entweder 10
mMol Ascorbinsäure oder 10 mMol Isoascorbinsäure enthielten,
hergestellt. Ein Teil von jedem der Reagenzien wurde mit einem
Teil von normaler Salzlösung, die 20 mCi/ml an Technetium-99m-
pertechnetat (kein Träger zugesetzt) enthielt, vermischt, und
die Mischung wurde an Luft für 72 Stunden bei Umgebungstempe
ratur inkubieren gelassen. Am Ende der 72stündigen Inkubation
wurden 0,2 ml der Mischung Ratten intravenös appliziert, und
der Prozentsatz der in dem Körper drei Stunden nach der Appli
kation zurückbleibenden Aktivität, die sich im Skelett lokali
sierte, wurde bestimmt. Der Prozentsatz in dem Kontrollver
such (keine Ascorbinsäure oder Isoascorbinsäure zugesetzt) er
gab 55,9 ± 6,3%, während er bei Zusatz von Ascorbinsäure 80,1
± 4,3% und bei Zusatz von Isoascorbinsäure 87,3 ± 2,6% betrug.
Diese Ergebnisse zeigen die Fähigkeit von Isoascorbinsäure, eben
so Ascorbinsäure eine temporäre Stabilität des mit Technetium-
99m markierten Sn(II)-EHDP-reagens zu schaffen.
Es wurden wäßrige Reagenslösungen, welche Konzentrationen von
3 mMol EHDP, 1 mMol Zinn(II)-chlorid mit und ohne 10 mMol As
corbinsäure enthielten, mit gleichen Teilen von Salzlösung ver
mischt, welche 10 mCi/ml Technetium-99m-pertechnetat (kein
Träger zugesetzt) enthielt. Der pH-Wert jeder Mischung wurde
auf pH = 9,0 erhöht, und die Mischung wurde 15 Minuten an Luft
inkubiert. 0,2 ml der Mischung wurden dann Ratten intravenös
appliziert, und der Prozentsatz der in dem Körper drei Stunden
nach der Applikation zurückbleibenden Aktivität wurde bestimmt.
Für das Kontrollreagens, das keine Ascorbinsäure enthielt, be
trug der Prozentsatz der im Skelett vorliegenden Aktivität 73,2
± 3,1%, während er für das Ascorbinsäure enthaltende Reagens
89,0 ± 2,1% betrug. Diese Ergebnisse zeigen die Fähigkeit von
Ascorbinsäure, Stabilität bei erhöhtem pH-Wert während kurzer
Zeitspannen im Anschluß an eine solche pH-Erhöhung zu liefern.
Eine handelsübliche, lyophilisierte Präparation von Sn(II)-poly
phosphat, welche 100 mg Natriumphosphat und 2 mg Zinn(II)-chlorid-
dihydrat enthielt, wurde verwendet. Zu einer Probe, dieser Prä
paration wurden 50 µMol trockene Ascorbinsäure zugegeben. 5 ml
normale Salzlösung, welche 20 mCi/ml an Technetium-99m-per
technetat (kein Träger zugesetzt) enthielten, wurden zu einer
Probe der keine Ascorbinsäure enthaltenden Präparation zugegeben,
und eine identische, gleiche Teilmenge von Technetium-99m-per
technetat in Salzlösung wurde zu der Präparation zugesetzt, zu
welcher Ascorbinsäure zugegeben worden war. Nach 10 Minuten,
24 Stunden und 48 Stunden einer Inkubation jeder der Mischungen
in Luft bei Umgebungstemperatur wurden 0,2 ml der Mischung Ratten
intravenös appliziert, und es wurde der Prozentsatz der in dem
Körper zurückbleibenden Aktivität, die sich in den Knochen drei
Stunden nach der Applikation angesammelt hatte, gemessen. Für
die keine Ascorbinsäure enthaltenden Mischungen betrug der Pro
zentsatz der Aktivität in Knochen nach 10minütiger Inkubation
67,2 ± 6,2%. Nach einer Inkubation von 24 Stunden betrug die
Aktivität in Knochen 17,3% und nach 48 Stunden war die in vivo-
Verteilung der Aktivität diejenige von freiem Pertechnetat. Für
die Ascorbinsäure enthaltenden Mischung betrugen die Prozentsätze
der Aktivität in Knochen nach 10 Minuten der Inkubation 62,0 ±
5,6%, nach 24 Stunden Inkubation 58,6% und nach 48 Stunden In
kubation 57,3%. Diese Werte zeigen daher die Fähigkeit von As
corbinsäure, Sn(II)-polyphosphat hinsichtlich einer verlängerten
Exposition an Luft temporär zu stabilisieren.
Es wurden wäßrige Reagenslösungen hergestellt, welche Konzentra
tionen von 3 mMol 2,3-Dimerkaptobernsteinsäure (DMSA) 1 mMol Zinn(II)-
chlorid mit und ohne 10 mMol Ascorbinsäure enthielten. Ein Teil
jedes der Reagenzien wurde mit einem Teil von normaler Salzlösung
vermischt, welche 20 mCi/ml an Technetium-99m-pertechnetat (kein
Träger zugesetzt) enthielt, und die Mischungen wurden an Luft bei
Umgebungstemperatur für 20 Minuten, 24 Stunden und 48 Stunden vor
ihrer intravenösen Applikation an Ratten inkubieren gelassen. Eine
Stunde nach der Applitkation wurden die Ratten getötet, und die
Konzentration der Aktivität in den Nieren, ausgedrückt als Prozent
satz der in dem Körper zu diesem Zeitpunkt zurückgehaltenen Akti
vität (nicht mit dem Urin ausgeschieden) wurde gemessen. Für die
keine Ascorbinsäure enthaltende Mischung betrug der Prozentsatz
der Aktivität in den Nieren nach 20 Minuten, 24 Stunden bzw. 48
Stunden einer Inkubation 59,3% ± 4,5%, 37,1 ± 2,2% bzw. 32,5 ±
4,0%. Für die entsprechenden Zeiten zeigten die Ascorbinsäure
enthaltenden Mischungen 60,5 ± 3,4%, 58,7 ± 1,8% bzw. 53,8 ±
1,9% Konzentration an Aktivität in den Nieren. Diese Werte zei
gen daher die Fähigkeit von Ascorbinsäure, Sn(II)-DMSA im Hinblick
auf eine verlängerte Exposition an Luft temporär zu stabilisieren.
Es wurden wäßrige Reagenzien hergestellt, welche Konzentrationen
von 10 mMol Diäthylentriaminpentaessigsäure (DTPA), 1 mMol Zinn(II)-
chlorid mit und ohne 10 mMol Ascorbinsäure enthielten. Ein Teil
eines jeden Reagens wurde mit einem Teil normaler Salzlösung
vermischt, welche 20 mCi/ml an Technetium-99m-pertechnetat (kein
Träger zugesetzt) enthielt, und die Mischung wurde an Luft bei
Umgebungstemperatur für 20 Minuten, 21 Stunden und 48 Stunden
inkubiert. Am Ende jeder Inkubationsperiode wurden 0,2 ml der
Mischung Ratten intravenös appliziert. Eine Stunde nach der Appli
kation wurden die Ratten getötet, und der Prozentsatz der appli
zierten Aktivität, der im Körper zurückgehalten worden war, wur
de gemessen. Die Mischungen, welche keine Ascorbinsäure enthiel
ten, zeigten die folgenden Prozentsätze der applizierten Dosis,
die in dem Körper bei einer Stunde nach einer Inkubation von 20 Mi
nuten, 21 Stunden und 48 Stunden zurückgehalten wurden: 12,3 ±
2,9%, 89,9 ± 1,0% und 89,9 ± 2,1%. Die Ascorbinsäure enthalten
den Mischungen, die nach gleichen Inkubationszeiten untersucht
wurden, zeigten eine Retention von 14,8 ± 2,1%, 17,4 ± 2,8%
bzw. 15,9 ± 2,7%. Die Beibehaltung der geringen Retention an
Aktivität (d. h. die hohe Ausscheidung) im Anschluß an die Inku
bation an Luft, die bei Zusatz von Ascorbinsäure zu dem Sn(II)-
DPTA festgestellt wurde, zeigt die temporäre Stabilität, welche
durch die Zugabe von Ascorbinsäure zu dem Reagens erreicht wurde.
Claims (4)
1. Radiopharmazeutikum, enthaltend Technetium-99m, ein
chelatbildendes Mittel und Zinn(II)-ionen, dadurch ge
kennzeichnet, daß es als stabilisierende Substanz
1 bis etwa 100 Mol, je g-Atom Zinn(II)-ionen, Ascorbin
säure, Isoascorbinsäure, deren pharmazeutisch annehm
bare, anorganische Salze oder Mischungen enthält.
2. Radiopharmazeutikum gemäß Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß es 3 bis 50 Mol, je g-Atom Zinn
(II)-ionen, der stabilisierenden Substanz enthält.
3. Radiopharmazeutikum gemäß Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß es 10 Mol, je g-Atom Zinn
(II)-ionen, der stabilisierenden Substanz enthält.
4. Verfahren zur Herstellung eines Radiopharmazeutikums ge
mäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein
aus einem chelatbildenden Mittel, Zinn(II)-ionen und
1 bis 100 Mol, je g-Atom Zinn(II)-ionen, Ascorbin
säure, Isoascorbinsäure, deren pharmazeutisch annehmbare
anorganische Salze oder Mischungen bestehendes Reagenz
mit Technetium-99m markiert.
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