DE2619325C2 - Katalysator für eine Methanisierungsreaktion und dessen Verwendung - Google Patents
Katalysator für eine Methanisierungsreaktion und dessen VerwendungInfo
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Description
20
Die Erfindung betrifft einen Katalysator für eine Methanisierungsreaktion auf der Basis von Nickel auf
Zirkoniumoxid als Träger und die Verwendung des Katalysators zur Methanisierung eines Synthesegas-Stroms.
Dieser Katalysator kann in einem Methanisierungsverfahren angewendet werden, in dem die
Beschickungsgase zu dem Verfahren 10 bis 100 ppm Schwefel enthalten.
Ersatz-Naturgas kann durch ein Kohlevergasungsverfahren hergestellt werden. Eine allgemeine Erörterung
der Kohlevergasung ergibt sich aus Environmental Science and Technology, Dezember 1971, Band 5, Nr. 12
in einem Artikel von G-Alex Mills mit dem Titel »Gas from Coal, Fuel of the Future«. Allgemein wird in dem
Methanisierungsteil eines Kohlevergasungsverfahrens Nickel als ein Katalysator zur Umwandlung des in der
Vergasungsstufe erzeugten Synthesegases, CO und H2, in Methan als Endprodukt verwendet
Nach dem bisherigen Stand der Technik erfolgt die Anordnung des Nickelkatalysators auf einem Aluminiumoxidsubstrat.
Wenn Nickel auf einem Aluminiumoxidsubstrat verwendet wird, ist es notwendig, praktisch
den gesamten Schwefel zu entfernen, der in dem Beschickungsgas zur Methanisiervorrichtung enthalten
ist. Insbesondere ist es notwendig, den Schwefelgehalt des Beschickungsgases auf einen Wert von weniger als
etwa 0,1 ppm herabzusetzen, weil der Schwefel, wenn er in höherer Konzentration vorliegt, den Katalysator
vergiftet. Um einen derartig niedrigen Schwefelgehalt im Beschickungsgas zu erreichen, ist es notwendig, das
Beschickungsgas in einem Heißcarbonatwaschvorgang oder irgendeinem anderen einer Reihe von Reinigungsvorgängen anfänglich zu reinigen, wodurch der
Schwefel auf einen Wert im Bereich von 10 bis 100 ppm verringert wird. Eine zweite Reinigung ist erforderlich,
um die Schwefelkonzentration des Gases unter 0,1 ppm herabzusetzen. Diese zweite Stufe wird im allgemeinen
durch ein Absorptionsverfahren erreicht, wodurch der Schwefel in Zinkoxid, Eisenoxid oder einer Reihe eo
anderer Materialien absorbiert wird.
Schwefel findet sich im Beschickungsgas zur Methanisiervorrichtung,
weil Schwefel in den meisten Kohlelieferungen angetroffen wird. Im Durchschnitt enthält
das in einem Kohlevergasungsprozeß gebildete Synthesegas wenigstens 300 ppm Schwefel vor irgendeiner
Behandlung zur Schwefelentfernung. Die Behandlung dieses Gases zum Entfernen von Schwefel ist ein
kostspieliger Vorgang, und wenn die Behandlung ein zweistufiges Entfernungsverfahren mit sich bringi,
werden die Kosten erhöht Die Verfahrensstufe der Entfernung des Schwefels von 10 bis 100 ppm herunter
auf weniger als 0,1 ppm ist sehr aufwendig wegen des großen Gasvolumens, das zur Entfernung kleiner
Mengen Schwefel behandelt wird, und wegen der Kosten des Austauschs oder der Rückgewinnung des
Absorbens.
Es sind ferner Katalysatoren für die Krackung von gesättigten und ungesättigten Homologen von Äthan
bekannt, die aus einer Kombination von Nickeloxid und Zirkonerde bestehen können und eine geringe Oberfläche
von weniger als 1 m2/g aufweisen. Zur Herstellung derartiger Katalysatoren findet ein trockenes Vermischen
der Oxide, Zugabe von Wasser und Schmelzen des Produktes statt
Die Aufgabe der Erfindung besteht in einem Methanisierungskatalysator, der nicht leicht durch
Schwefel vergiftet wird und in einem Methanisierungsverfahren,
in de mdie Gasbeschickung zu dem Verfahren im Bereich von 10 bis 100 ppm Schwefel
enthalten kann und wesentlich höhere Schwefelwerte während kurzer Zeiträume enthalten kann.
Gegenstand der Erfindung ist ein Katalysator für eine Methanisierungsreaktion auf der Basis von Nickel auf
Zirkoniumoxid als Träger, der dadurch gekennzeichnet ist, daß er durch Imprägnieren von Zirkonoxidpulver
mit einer Oberfläche von etwa 80 m2/g mit wäßriger nickelhaltiger Lösung, anschließende Trocknung in Luft,
Reduktion mit Wasserstoffgas bei etwa 450° C und Abkühlen in Wasserstoffgas auf Raumtemperatur
hergestellt worden ist, wobei die auf das Zirkonoxid aufgebrachte Nickelmenge 0,5 bis 60 Gew.-%, insbesondere
20 bis 50 Gew.-% beträgt.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung eines derartigen Katalysators zur Methanisierung
eines Synthesegasstromes, der eine schwefelhaltige Komponente in einer Konzentration im Bereich
von 10 bis 100 ppm enthält.
Ein durch Vergasung von Kohle hergestellter, zur Entfernung von Schwefel behandelter Synthesegasstrom
enthält Schwefel in einem Bereich von 10 bis 100 ppm. Dieses Synthesegas wird über den erfindungsgemäßen
Methanisierungskatalysator geleitet. Selbst bei den relativ hohen Schwefelkonzentrationen von 10
bis 100 ppm ist das Methanisierungsverfahren wirksam hinsichtlich der Herstellung wesentlicher Mengen
Methangas aus dem Beschickungsgas.
Nachfolgend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung beschrieben.
Eine spezifische Methode zur Herstellung eines Katalysators gemäß der Erfindung ist wie folgt. Ein
Zirkonoxidpulver (ZrO2) mit einer Oberfläche von etwa 80 m2/g wird mit einer wäßrigen Lösung von Nickelnitrat
(Ni(NOa)2) kontaktiert. Es wird nur genug
Nickelnitratlösung verwendet, um eben das Zirkonoxid zu benetzen. Das Zirkonoxidpulver mit der darauf
befindlichen Lösung wird in Luft bei etwa 100° C getrocknet, um die Feuchtigkeit daraus zu entfernen.
Das Material wird in Wasserstoffgas bei etwa 450° C reduziert, um das Nickel zu Nickelmetall auf der
Zirkonoxidgrundlage zu reduzieren. Der Katalysator wird gekühlt, indem er langsam in Wasserstoffgas auf
Raumtemperatur gekühlt wird, wobei das Wasserstoffgas durch Einführung von Stickstoffgas entfernt wird
und dann langsam Sauerstoff zugegeben wird. Die langsame Zugabe von Sauerstoff führt zur Oxidation
des Nickels auf der Oberfläche ohne unnötigte Überhitzung des Katalysators. Nach dieser Herstellung
kann der Katalysator gehandhabt werden und ist fertig zur Verwendung in einem Methanisierungsverfahren.
Vor dem tatsächlichen Methanisierungsvorgang ist es jedoch notwendig, das Oberflächennickeloxid erneut zu
reduzieren, indem es in Wasserstoffgas von 300 bis 450° C erhitzt wird.
Die auf den Zirkonoxidträger aufgebrachte Nickelmenge kann von 04 Gew.-% bis zu 60 Gew.-% variiert
werden. Der bevorzugte Bereich der Nickelkonzentration liegt im Bereich von 20 bis 50 Gew.-%. Gegebenenfalls kann der Katalysator als wahlweise angewandte π
Stufe calciniert werden, nachdem die Nickelnitritlösung
darauf getrocknet worden ist Diese Stufe wird vor der Reduktinnsstufe durchgeführt Der wesentliche Teil der
Herstellung des Katalysators besteht darin, daß Zirkonoxid als Träger verwendet wird.
Der Zirkonoxid-Träger und der haltene Katalysator können in irgendeiner beliebigen Form vorliegen. Das
ursprüngliche Zirkoniumoxid kann unter Beachtung der angegebenen Oberfläche in Form von Pellets beliebiger
Größe und Gestalt vorliegen, die dann mit einer nickelhaltigen Lösung imprägniert werden und anschließend getrocknet und/oder calciniert und reduziert
werden. Eine zweite Form kann darin bestehen, eine monolithische Bienenwabenträgerstruktur mit einer
Zirkoniumoxidaufschlämmung unter Bildung einer Zirkoniumoxidschicht auf der Trägeroberfläche zu überziehen. Die Trägerstruktur kann aus einem Metall,
Metalloxid, wie beispielsweise Cordierit, Aluminiumoxid, Siliciumdioxid, Siliciumnitrid, Siliciumcarbid oder
irgendeinem anderen Material bestehen. Nach Überziehen der Trägerstruktur mit der Zirkoniumoxidschicht
wird sie getrocknet und/oder calciniert Dann wird Nickel auf die überzogene Struktur aufgegeben, indem
sie mit einer nickelhaltigen Lösung inprägniert wird.
Der Katalysator der Erfindung kann in einem Methanisierungsverfahren eingesetzt werden, das auf
gasförmige Produkte, die als Ergebnis der Kohlevergasung erzeugt werden, angewendet wird. Der Katalysator ist wirksam, selbst obgleich das Beschickungsgas zu
der Methanisierungsvorrichtung 10 bis 100 ppm Schwefei enthält Ein derartiger Schwefelwert verbleibt im
allgemeinen aus dem Kohlevergasungsbeschickungsma
terial, nachdem das Beschickungsmaterial einem Heißcarbonatwaschvorgang unterzogen worden ist um die
ursprünglich wesentlich höheren Schwefelmengen im Bereich von 3000 ppm bis 5000 ppm daraus zu
entfernen.
Es wurden Versuche an einem 5%igen Nickel-Zirkoniumoxidkatalysator und einem 2%igen Nickel-Aluminat (AbOßJ-Katalysator durchgeführt Die Ergebnisse
des Tests sind in der nachfolgenden Tabelle wiedergegeben.
Wirkung von H2S auf die Geschwindigkeit der C O-Methanisierung (4000C, H2/C0 = 3,8, PH + PCo =
0,75 at) 2
30
H2S-WeH | Geschwindigkeit x 102 | 2% Ni/Al2O3 |
(Umwandlungszahl, S"1) | 7,98 | |
5% Ni/ZrO2 | 0,313 | |
Stationärer Zustand | 2,21 | 0,176 |
1 ppm H2S | 0,349 | 0,168 |
5 ppm H2S | 0,671 | |
10 ppm H2S | 0,862 | |
193 ppm H2S | 1,00 | |
1000 ppm H2S | 0,561 |
Aus der Tabelle ergibt sich folgendes: Die Geschwindigkeit der CO-Hydrierung mit Ni/Al2O3 nimmt um
einen Faktor von 20 in Gegenwart von 1 ppm H2S ab, während die Aktivität des Ni/ZrO2-Katalysators zunächst abnimmt, dann zunimmt, wenn der H2S-Wert
zunimmt Die Aktivität im Bereich von 10 bis 200 ppm ist etwa die Hälfte derjenigen in Abwesenheit von H2S.
Obgleich der NiZAl2O3-KaIaIySaIOr bei einer höheren
Aktivität beginnt, ist bei 10 ppm H2S der Ni/ZrO2-Katalysator 5mal aktiver als der NiZAl2O3-Katalysator. Wird
ein Ni/ZrO2-Katalysator mit sehr hohen H2S-Werten,
beispielsweise 1000 ppm, ausgesetzt so verringert sich die Wirksamkeit Wenn H2S jedoch abnimmt, erhöht
sich die Wirksamkeit auf ihren früheren Wert. Diese Umkehrbarkeit hat zur Folge, daß der Katalysator durch
unbeabsichtigte Betriebsstörungen durch Schwefel aufgrund des Versagens der Vorbehandlungseinrichtung stromaufwärts der Methanisiervorricbtung nicht
beeinträchtigt wird.
Claims (2)
1. Katalysator für eine Methanisierungsreaktion auf der Basis von Nickel auf Zirkoniumoxid als
Träger, dadurch gekennzeichnet, daß er durch Imprägnieren von Zirkonoxidpulver mit einer
Oberfläche von etwa 80 mVg mit wäßriger nickelhaltiger Lösung, anschließende Trocknung in Luft,
Reduktion mit Wasserstoffgas bei etwa 4500C und
Abkühlen in Wasserstoffgas auf Raumtemperatur hergestellt worden ist, wobei die auf das Zirkonoxid
aufgebrachte Nickelmenge 0,5 bis 60Gew.-%, insbesondere 20 bis 50 Gew.-% beträgt
2. Verwendung des Katalysators nach Anspruch 1 zur Methanisierung eines Synthesegasstroms, der
eine schwefelhaltige Komponente in einer Konzentration im Bereich von 10 bis 100 ppm enthält
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