DE2618557A1 - Verfahren zur herstellung von hexachlorcyclobuten - Google Patents
Verfahren zur herstellung von hexachlorcyclobutenInfo
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Description
CHEMISCHE WERKE HÜLS AG y 4370 Mari, 26.04-76
~ RSP PATENTE - *· 7469/Lo
Unser Zeichen: O.Z. 2923
Verfahren zur Herstellung von Hexachlorcyclobuten
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Hexachlorcyclobuten aus technischem Hexachlorbutadien durch
Cyclisierung des Hexachlorbutadien zum Hexachlorcyclobuten und rektifikative Abtrennung des Hexachlorcyclobuten.
Hexachlorcyclobuten ist ein interessantes Zwischenprodukt für die Synthese organischer Verbindungen. Es wird im Laboratorium
durch Umsetzung von Hexafluorcyclobuten mit Aluminiumchlorid
erhalten. Aus technischem Hexachlorbutadien kann man das Hexachlorcyclobuten durch Vakuumfraktionierung und
Tieftemperaturkristallisation bis auf ca. 20 % anreichern (Angew. Chem. 78. (1966) Seite 928, letzter Absatz bis Sei- te
929, 3. Absatz). Es ist weiterhin bekannt, daß Hexafluor- und Hexachlorbutadien in einer Gleichgewichtsreaktion in
Hexafluor- bzw. Hexachlorcyclobuten umgelagert werden können.
Beim Hexafluorderivat ist die cyclische Struktur die thermodynamisch stabilere, beim Hexachlorbutadien ist die offenkettige
Struktur stark bevorzugt (Angew. Chem. 7j3 (1966) Seite
928, letzter Absatz bis Seite 929, 2. Absatz). Nach dieser Veröffentlichung sollte eine Cyclisierung des Hexachlorbutadien
zu Hexachlorcyclobuten ebenso ungeeignet sein wie eine destillative Reinigung, da eine 20 %ige Anreicherung technisch
völlig unzureichend ist.
Damit stellt sich die Aufgabe, Hexachlorcyclobuten in hoher Reinheit in wirtschaftlicher Weise aus technisch leicht zugänglichen
Rohstoffen herzustellen.
7098A5/0278
1 Zeichnung
O.Z. 2923 26.04.76
Diese Aufgabe wird nun überraschend gelöst, indem man technisches,
hexachlorcyclobuterihaltiges Hexachlorbutadien unter
vermindertem Druck bei hohen "Rücklaufverhältnissen rektifiziert und das im Sumpf zurückbleibende Hexachlorbutadien nach
einer Wärmebehandlung zusammen mit frischem technischem Hexachlorbutadien in die Rektifizierkolonne zurückführt, während
das über Kopf abgezogene hexachlorcyclobutenreiche Produkt
gegebenenfalls fraktioniert kristallisiert wird.
Hexachlorcyclobutenhaltiges Hexachlorbutadien fällt als unerwünschtes
Nebenprodukt bei der Herstellung perchlorierter Kohlenwasserstoffe an. Durch eine Wärmebehandlung bei 125
bis 200 0C, vorzugsweise von 180 bis 200 °C während einer
Verweilzeit von 2 bis 120 Minuten, vorzugsweise von 3 bis 10 Minuten cyclisiert man das Hexachlorbutadien zu 1,0 bis
1, 9 % zu Hexachlorcyclobuten. Durch rektifikative Abtrennung
des gebildeten Hexachlorcyclobuten und wiederholte Wärmebehandlung des Hexachlorbutadien wird praktisch das gesamte
Hexachlorbutadien in das Hexachlorcyclobuten umgelagert.
Die Rektifikation erfolgt in einer Kolonne mit 50 bis 150, vorzugsweise mit 70 bis 100 theoretischen Böden. Geeignet
sind Kolonnen mit Füllungen von Maschendrahtringen, Drahtgeweben sowie allgemein Kolonnen mit geringem Druckabfall
pro theoretischer Trennstufe.
Die Rektifikation führt man bei einem Druck von 2 bis 100 mm Hg, vorzugsweise von 15 bis 50 mm Hg, bei einer Sumpftemperatur
von 100 bis 140 C, vorzugsweise von 110 bis 120 0C und bei einem Rücklaufverhältnis von 300 bis 600,
vorzugsweise von 350 bis 500, durch. Hierbei hält man die Temperatur im Verstärkungsteil der Kolonne, die dem Bereich
vom 1. bis zum 100. theoretischen Boden, vorzugsweise vom
709845/0278
0.2. 2923 26.04.76
10. bis zum 100. theoretischen Boden entspricht, Vorzugs- · weise unterhalb 120 °C. Bei der Herstellung von hochprozentigem
Hexachlorcyclobuten ist es weiterhin vorteilhaft, bei einem Destillationsdruck von 3 bis 30 mm Hg die Temperatur
des Kühlraediums im Kondensator oberhalb des Schmelzpunktes
des Hexachlorcyclobuten, beispielsweise bei 51 0C, zu halten.
Aus Mischungen von Hexachlorcyclobuten und Hexachlorbutadien, in denen das Hexachlorcyclobuten hochangereichert ist, kristallisiert
nahezu reines Hexachlorcyclobuten aus; aus 80 %igem Hexachlorcyclobuten schon bei etwa 44 C. Man kann
daher auch nur bis zu einer Konzentration von beispielsweise 80 % rektifizieren und das Hexachlorcyclobuten durch eine
fraktionierte Kristallisation reinigen.
Besonders vorteilhaft ist die kontinuierliche Gewinnung von Hexachlorcyclobuten, indem man ein z.B. durch Rektifikation
von sonstigen Stoffen befreites Produkt, das hauptsächlich aus Hexachlorbutadien neben kleinen Anteilen Hexachlorcyclobuten
besteht, in der angegebenen Weise rektifiziert, wobei als Kopfprodukt hochprozentiges Hexachlorcyclobuten gewonnen
wird, während aus dem Sumpf der Rektifikationskolonne kontinuierlich ein Teilstrom abgezogen und, nachdem dieser Teilstrom
auf Temperaturen von z.B. 200 °C erhitzt wurde, der Rektifikationskolonne wieder zugeführt wird. Diese Zuführung
kann in den Sumpf, oder noch zweckmäßiger, in Höhe der Zulaufstelle für den Rohstoff erfolgen. Aus einer solchen Einrichtung
kann praktisch die gesamte zugeführte Menge Hexachlorbutadien mit gegebenenfalls geringen Anteilen an Hexachlorcyclobuten
als hochprozentiges Hexachlorcyclobuten am Kolonnenkopf abgenommen werden.
26.04.76
In einer Versuchseinrichtung,, entsprechend der schematischen
Abbildung 1, wird das zur Abtrennung anderer Bestandteile vordestillierte rohe Hexachlorbutadien, wie es z.B. in einer
Anlage zur Herstellung von Tetrachlorkohlenstoff und Perchloräthylen durch Chlorierung von Gemischen verschiedener
Chlorkohlenwasserstoffe wie Chloroform, Dichloräthan u.a. anfällt, durch Rohrleitung 1 der Destillationskolonne 2 zugeführt.
Als Kolonne verwendet man eine mit Drahtgeweben gefüllte 10 m hohe Kolonne (sogenannte Sulzerkolonne) mit ca.
70 theoretischen Böden. Der Zulauf erfolgt etwa 1 m oberhalb des Kolonnensumpfes. Die Dämpfe werden im Kondensator 8 vollständig
kondensiert und ein Teil des Kondensates durch Leitung 3 entnommen, während der Rücklauf durch Leitung 4 wieder
der Kolonne zugeführt wird. Durch Leitung 5 wird aus dem Sumpf ein Stoffstrom entnommen und mit der Pumpe 6 über den
Ofen 7 wieder der Rektifikationskolonne zugeführt. Der Druck am Kolonnenkopf wird bei 25 mm Hg gehalten, dabei stellt sich
bei einem Rücklauf verhältnis von 450 eine Temperatur von
101 0C am Kolonnenkopf ein, und es kann ein Produkt mit 98,6 %
Hexachlorcyclobuten Rest Hexachlorbutadien abgenommen werden, das einen Schmelzpunkt von ~ 50,0 C hat. Im Kolonnensumpf
wird eine Konzentration von 1,1 Gewichtsprozent Hexachlorcyclobuten bestimmt, während nach dem Ofen 7 eine Konzentration
von 1,8 % Hexachlorcyclobuten gemessen wird. Der Zulauf hat ebenfalls diese Konzentration. Bei einem Differenzdruck der
Kolonne von 21 mm Hg beträgt die Sumpftemperatur 120 0C. Im
Ofen 7 wird das Produkt auf 200 °C erhitzt, bei einer mittleren Verweilzeit von ^ 10 Minuten.
7098A5/027S
Leerseite
Claims (3)
1.- Verfahren zur Herstellung von Hexachlorcyc lobuten aus
~~Hexachlorbutadien,
dadurch gekennzeichnet,
daß man technisches Hexachlorbutadien bei einem Druck von 2 bis 100 mm Hg mit einem Rücklaufverhältnis von 300 bis
rektifiziert und das dabei im Sumpf zurückbleibende Hexachlorbutadien nach einer Wärmebehandlung bei 150 bis 200 C
zusammen mit frischem technischem Hexachlorbutadien in die Rektifizierkolonne zurückführt, während das über Kopf abgezogene
hexachlorcyclobutenreiche Produkt gegebenenfalls fraktioniert kristallisiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die Temperatur im Verstärkungsteil der Kolonne, die
dem Bereich vom 10. bis zum 100. theoretischen Boden entspricht, unterhalb 120 °C hält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die Rektifikation in einer Kolonne mit 70 bis theoretischen Böden bei einem Druck von 15 bis 50 mm Hg und
bei einem Rücklaufverhältnis von 350 bis 500 durchführt.
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