DE2616144A1 - Inhibitor fuer waessrige saeureloesungen - Google Patents
Inhibitor fuer waessrige saeureloesungenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C23—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
- C23G—CLEANING OR DE-GREASING OF METALLIC MATERIAL BY CHEMICAL METHODS OTHER THAN ELECTROLYSIS
- C23G1/00—Cleaning or pickling metallic material with solutions or molten salts
- C23G1/02—Cleaning or pickling metallic material with solutions or molten salts with acid solutions
- C23G1/04—Cleaning or pickling metallic material with solutions or molten salts with acid solutions using inhibitors
- C23G1/06—Cleaning or pickling metallic material with solutions or molten salts with acid solutions using inhibitors organic inhibitors
- C23G1/065—Cleaning or pickling metallic material with solutions or molten salts with acid solutions using inhibitors organic inhibitors sulfur-containing compounds
Description
METALLGESELLSCHAFT ~ Frankfurt/M., den 12.4.1976
Aktiengesellschaft «C DrBr/MRei
2616H4
Prov. -Nr. 7797 M
Inhibitor für wäßrige Säurelösungen
Die Erfindung betrifft einen Inhibitor als Zusatz für wäßrige Säurelösungen,
der sich besonders für Fluß säurelö sun gen und das Beizen bzw. Reinigen von Rohrleitungen und Kesselteilen aus Stahl und legierten Stählen
eignet.
Beim Reinigen von Kesselanlagen ist es erforderlich, Zunder, Rost sowie
Ablagerungen mit Säurelösungen zu entfernen. Zu diesem Zweck werden
verschiedene anorganische und organische Säuren, z. B. Salz-, Schwefel-,
Amidosulfo-, Zitronen-, Weinsäure oder deren Mischungen angewandt. In neuerer Zeit werden für diesen Zweck mit Erfolg Lösungen von Flußsäure
eingesetzt. Man arbeitet im allgemeinen mit einer Konzentration von 1 bis 5% HF und bei Temperaturen bis 90 °C. Eine Beizlösung auf Flußsäurebasis
löst Eisenoxide schneller als andere Säuren unter denselben Bedingungen. Im Abwasser können die Fluoridionen auf einfache Weise als unlösliches
Calciumfluorid ausgefällt und so beseitigt werden. Ein großer Nachteil der Flußsäure ist jedoch ihre starke Einwirkung auf Stahl, besonders
auf hochlegierte wärmebeständige Stähle, deren Oberflächen in den Anlagen
gereinigt werden müssen und deren Maße sich nicht verändern dürfen (z.B. spezielle Ventile). Neben den Stählen des Typs St 35,8 handelt es sich oft
um folgendes Material: l5Mo3, V13CrMo44,10CrMo9 10, X 2oCrMoV12 1,
X 8 CrNiNb 1613, X 35 CrMol7, 13CrMo44 und andere. Um das Grundmaterial zu schützen, ist es daher notwendig, den Säurelösungen geeignete
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Inhibitoren zuzusetzen. Bei diesen sog. Beizinhibitoren handelt es sich
meistens um organische Stoffe, die in kleinen Mengen der Säurelösung zugegeben werden.
Für das Beizen von Stahl in den üblichen Säuren, z. B. Schwefel- oder
Salzsäure, sind eine Reihe sehr guter Beizinhibitoren bekannt geworden.
Der. Versuch, diese Mittel auch in Flußsäure, besonders beim Behandeln hochlegierter Stähle einzusetzen, führte jedoch nicht zu ausreichend befriedigenden
Ergebnissen.
An einen guten Beizinhibitor für Flußsäure werden folgende Hauptanforderungen
gestellt:
a) Wirkung schon bei niedrigen Dosierungen auch auf hochlegierte Stähle.
Die meisten bekannten Inhibitoren versagen für diesen Zweck ganz oder müssen in hohen Dosierungen zugegeben werden.
b) Gute Löslichkeit in der Beizlösung. Viele Beizinhibitoren sind schlecht
löslich und können dadurch nur in geringen Konzentrationen wirken. In der Lösung schwimmen sie oft auf, setzen sich auf den behandelten
Metalloberflächen ab und sind dann schlecht abspülbar. Diesen Nachteil stellt man z.B. bei als Inhibitoren üblichen Thioharnstoffabkömmlingen,
z.B. Dibutyl- oder Ditoluylthioharnstoff, fest. Man versucht daher oft, durch Zugabe verschiedener Lösungsvermittler die Löslichkeit
der Beizinhibitoren zu verbessern. Diese Zusätze wirken aber nur in unzureichendem Maße und bringen auch andere Nachteile, z.B.
Schäumen, mit sich.
c) Beständigkeit bei hohen Temperaturen. Bekannte Inhibitoren haben
den Nachteil, in Flußsäurelösungen nicht beständig zu sein und besonders
bei hohen Anwendungstemperaturen schnell ihre Wirkung zu verlieren.
•7 0 9844/0068 -3-
d) Schaumfreiheit. Diese sehr wichtige Anforderung wird bei den bekannten
Inhibitoren nur in Ausnahmefällen erfüllt. Diese bekannten nichtschäumenden Inhibitoren haben dann aber andere Nachteile, z.B.
schlechte Löslichkeit. Auftretender Schaum, wirkt nicht nur beim Beizen
selbst, sondern besonders auch beim Aufarbeiten der Abwässer störend. Durch Zusatz von Entschäumern läßt sich zwar eine teilweise
Schaumdämpfung erzielen. Bei den als Entschäumer eingesetzten Mitteln handelt es sich jedoch meistens um abwasserschädliche, schlecht
biologisch abbaubare Produkte.
Der erfindungs gemäß als Zusatz für wäßrige Säurelösungen, insbesondere
für fluß säurehaltige Lösungen und die Rohr- und Kesselreinigung vorgeschlagene
Inhibitor besteht aus einem Kondensationsprodukt einer Mischung von Diäthyl- und Dibutylthioharnstoff mit Hexamethylentetramin,
Vorzugsweise wird das Kondensationsprodukt derart hergestellt, daß eine
Mischung von Diäthyl- und Dibutylthioharnstoff im Gewichtsverhältnis 5 : 1 bis 1 : 5 mit 0,1 bis 1 Mol Hexamethylentetramin je Mol der Dialkylthiohai
setzt wird.
alky!thioharnstoff-Mischung bei Temperaturen von 100 bis 150 C umge-
Eine Modifizierung dahingehend, daß neben der Mischung von Diäthyl- und
Dibutylthioharnstoff noch andere Thioharnstoff-Derivate, z.B. Ditoluylthioharnstoff,
mit verwendet werden, ist möglich, doch soll deren Gewichtsanteil 20% des Diäthyl- und Dibutylthioharnstoff-Gemisches nicht übersteigen.
Der erfindungs gern äße Inhibitor wird vorzugsweise in Schwefelsäure gelöst,
um beste anwendungstechnische Eigenschaften zu erhalten. Besonders vorteilhaft werden 10 bis 30% des Kondensationsproduktes in 40 bis
96%iger Schwefelsäure gelöst.
J098U/QQ68 .
r 2616U4
Der erfindungsgemäß vorgeschlagene Inhibitor ist frei von den oben aufgeführten
Nachteilen bekannter Inhibitoren. Er schützt auch hochlegierte Stähle bei der Behandlung mit Fluß säure, ist im Gemisch mit Schwefelsäure
gut in Wasser und Säure löslich. Auch bei hohen Temperaturen ist eine gute Beständigkeit gegeben. Der Inhibitor arbeitet vollkommen
schaumfrei.
Obwohl die besonderen Vorzüge des neuen Inhibitors vorwiegend bei der
Anwendung in Fluß säur elösungen gegeben sind, ist er natürlich auch in anderen Säuren, z.B. Schwefelsäure, Salzsäure, Amidosulfosäure, Weinsäure,
Oxalsäure, Zitronensäure oder Mischungen mehrerer Säuren mit Erfolg einsetzbar.
Der erfindungsgemäße Inhibitor kann auch zusammen mit bekannten anderen
Beizinhibitoren, falls dies erwünscht sein sollte, angewendet werden.
In den folgenden Ausführungen ist die vorteilhafte Wirksamkeit erfindungsgemäßer
Inhibitoren ira Vergleich zu anderen Inhibitoren näher erläutert.
1. Messen des Hemmwertes
Der Hemmwert wurde gravimetrisch gemessen. In einer l%igen Flußsäurelösung
wurden entfettete Stahlproben der Qualität X 35 CrMoI7
4 Stunden bei 70 C getaucht. Aus dem Gewichtsunterschied vor und nach der Behandlung wurde der Abtrag bestimmt und auf g/m h umgerechnet.
In derselben Weise wurden Proben in Säure mit Zusatz verschiedener Beizinhibitoren getestet.
509844/0068 " 5 "
Der Hemm.wert wurde nach der Formel
Gl" G2
H = 100 -- — %
Gi bestimmt.
H = Hemm wert
G1 = Gewichtsabtrag in Säure ohne Inhibitor
G0 = Gewichtsabtrag in Säure mit Inhibitor
2. Herstellung verschiedener Beizinhibitoren
a) 40 Gew.%Dibutylthioharnstoff (0,66MoI)
30 Gew. % Diäthylthioharnstoff (0, 34 Mol) 30 Gew.% Hexamethylentetramin (0,36 Mol)
Das Gemisch wurde 1 Stunde auf 130 C erwärmt. Aus dem entstandenen
Kondensationsprodukt wurde eine 20%ige Lösung in 60%iger Schwefelsäure hergestellt.
Die Mischung ist in Wasser und Säuren ohne Trübung löslich und auch bei höherer Temperatur beständig.
b) 70% Dibutylthioharnstoff (1 Mol) 30% Hexamethylentetramin (0,32 Mol)
Herstellung wie a).
c) 70% Diäthylthioharnstoff (1 Mol)
3 0% Hexamethylentetramin (0,45 Mol)
Herstellung wie a).
$09844/0068 - 6 -
2616U4
3. Ein Vergleich der Eigenschaften verschiedener Beizinhibitoren bei
Behandlung von Stahl X 35 CrMoI7 ist in der nachstehenden Tabelle wiedergegeben.
Lfd. Nr. |
Inhibitor | Konz. g/i |
Abtrag g/m2 · h |
H | Anmerkung |
1 | ohne | _ | 450 | _ | starker Angriff |
2 | Hexamethylen tetramin |
1 | 60 | 87 | starke Gasent wicklung |
3 | Dibutylthio- harnstoff |
1 | 20 | 95 | schlecht löslich, fleckige Oberfläche |
4 | Diäthylthio- harnstoff |
1 | 50 | 88 | ungleichm. Angriff |
5 | Inhibitor a) Gehalt 20% Kond. -Produkt |
5 | 2 | 99,6 | fast ohne Angriff |
6 | Inhibitor b) | 5 | 8 | 98 | Angriff auf den Kanten |
7 | Inhibitor c) | 5 | 18 | 96 | deutliche Gas entwicklung |
- Patentansprüche -
7098U/0068
Claims (4)
- 26161UPatentansprüche,1. Inhibitor als Zusatz für wäßrige Säurelösungen, insbesondere für flußsäurehaltige Lösungen und die Rohr- und Kesselreinigung, bestehend aus einem Kondensationsprodukt einer Mischung von Diäthyl- und Dibutylthioharnstoff mit Hexamethylentetramin, vorzugsweise in Schwefelsäure gelöst.
- 2. Inhibitor nach Anspruch I^ bestehend aus einem bei Umsetzungstemperaturen von 100 bis 150 C gebildeten Kondensationsprodukt aus einer Mischung von Diäthyl- und Dibutylthioharnstoff in einem Gewichtsverhältnis von 5 : 1 bis 1 : 5 mit Hexamethylentetramin in einem Verhältnis von O3 1 bis 1 Mol je 1 Mol der Thioharnstoff-Mischung,
- 3. Inhibitor nach Anspruch 1 und 2a dadurch gekennzeichnet, daß das Kondensationsprodukt in einer Menge von 10 bis 30% in 40 bis 96%iger Schwefelsäure gelöst ist.
- 4. Modifizierung des Inhibitors nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß neben der Mischung von Diäthyl- und Dibutylthioharnstoff andere Thioharnstoff-Derivate mit verwendet werden, wobei deren Gewichtsanteil 20% der Mischung nicht übersteigt.7098U/Ö06&OHlGiNAL INSPECTED
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Legal Events
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OHN | Withdrawal |