DE2615066C2 - Verwendung eines oxydischen Trägerkatalysators zum Hydroisomerisieren von Alkylaromaten mit 8 Kohlenstoffatomen - Google Patents
Verwendung eines oxydischen Trägerkatalysators zum Hydroisomerisieren von Alkylaromaten mit 8 KohlenstoffatomenInfo
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Description
zum Hydroisomerisieren von Alkylaromaten mit 8 Kohlenstoffatomen.
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung eines oxydischen Trägerkatalysators, wie er im Patentanspruch
angegeben ist, zum Hydroisomerisieren von Alkylaromaten mit 8 Kohlenstoffatomen.
Ein derartiger Katalysator ist aus der BE-PS 8 22 403
bekannt. Er wird zum Reformieren und Aromatisieren von Kohlenwasserstoffen verwendet. Die Reformierung
ist verhältnismäßig unspezifisch, d.h. es laufen eine Vielzahl von Reaktionen ab. So findet insbesondere eine
dehydrierende Zyklisierung statt, bei der Paraffine in aromatische Verbindungen umgewandelt werden, eine
Hydrierung, bei der Naphthene in aromatische Verbindungen übergeführt werden, sowie eine Isomerisierung
geradkettiger Kohlenwasserstoffe mit 5 bis 7 Kohlenstoffatomen in verzweigte Kohlenwasserstoffe.
Überraschenderweise hat sich nun gezeigt, daß der für das Aromatisieren und Reformieren bestimmte
Katalysator nach der BE-PS 8 22 403 bei der Hydroisomerisierung von Alkylaromaten mit 8 Kohlenstoffatomen
eine hervorragende Selektivität aufweist.
Es sind zahlreiche Katalysatoren für die Isomerisierung von alkylaromatischen Kohlenwasserstoffen bekannt,
wovon viele aus einem porösen Aluminiumoxydoder einem Aluminiumsilikatträger betehen, auf welchem
ein Edelmetall, beispielsweise Platin, abgelagert ist, gegebenenfalls zusammen mit anderen Metallen, wie
beispielsweise Iridium, Zinn, Rhenium, Blei und Germanium. Auch ist es bekannt, auf einem solchen Träger ein
oder mehrere nicht edle Metalle abzulagern, wie beispielsweise Metalle der Gruppen I B. II B, V B oder
VI B des Periodensystems der Elemente.
Die Hydroisomerisierung von alkylaromatischen Kohlenwasserstoffen wird bei einer Temperatur durchgeführt,
weiche geringfügig unterhalb derjenigen Temperatur liegt, die beim Hydroformieren angewendet
wird. In der Regel führt man die Hydroisomerisierung bei einer Temperatur unterhalb 5000C und
oberhalb 350° C durch, beispielsweise bei einer Temperatur zwischen 430 und 480° C, und zwar bei einem
Druck in der Größenordnung von 25 bis 35 Bar. Der Durchsatz bzw. die stündliche Raumgeschwindigkeit
der Kohlenwasserstoffcharge liegt gewöhnlich im Bereich von 1 bis 2, wobei diese Geschwindigkeit das
Volumen an flüssiger Charge bedeutet, welche stündlich auf die Volumeneinheit des Katalysators gelangt
Das Wasserstoff/Kohlenwasserstoff-Molverhältnis schwankt zwischen etwa 8 und 10.
Als besonders vorteilhaft haben sich erfindungsgemäß Katalysatoren erwiesen, die als Bestandteil b) des
Patentanspruchs Platin und als Bestandteil c) Zirkon aufweisen. Weiterhin hat sich herausgestellt, daß es
vorteilhaft ist, wenn die Katalysatoren vor ihrem Einsatz zur Isomerisierung mit Wasserstoff reduziert
und gegebenenfalls mit Schwefelwasserstoff vorsulfuriert werden. Eine solche Vorbehandlung ist auch in der
BE-PS 8 22 403 in Betracht gezogen. Als Halogen wird vorzugsweise Chlor verwendet
Die nachstehenden Beispiele dienen der Erläuterung der Erfindung.
Dieses Beispiel veranschaulicht die Verwendung der oxydischen Trägerkatalysatoren bei der Hydroisomerisierung
von Äthylbenzol. Der Bedarf an Äthylbenzol ist geringer als derjenige an Xylolen, so daß die
Umwandlung in Xylole durch Isomerisation von Vorteil ist
Die Versuche werden bei einer Temperatur von 450° C und einem Druck von 30 bar sowie mit einem
stündlichen Volumendurchsatz von 2 vvh und einem Wasserstoff/Charge-Verhältnis von 5 durchgeführt. Die
Charge besteht aus Äthylbenzol, welches durch Isomerisation zu Xylolen und Xylolvorläufern umgewandelt
wird, wie beispielsweise Äthylcyclohexan, Dimethylcyclohexane oder Methyläthylcyclopentane. In
den Reaktor werden 40 cm3 an Katalysator eingebracht, welcher einen Platingehalt von 0,37 Gew.-%, einen
Chlorgehalt von 1,35 Gew.-%, einen Zinngehalt von 0,19 Gew.-% und einen Zirkongehalt von 0,15 Gew.-%,
jeweils bezogen auf das Katalysatorgesamtgewicht, aufweist
Der Katalysator wird längere Zeit untersucht Dabei werden durch die Untersuchungen des Reaktorausflusses
die Athylbenzolumwandlung, also der Prozentsatz an umgewandeltem Äthylbenzol, bezogen auf das
eingeführte Äthylbenzol, welche Umwandlung die Aktivität des Katalysators bei der Isomerisierung
wiederspiegelt, die Xylolselektivität Sx und die Gesamtselektivität St, also die Selektivität bezüglich Xylolen
und Xylolvorläufern, verfolgt.
so Alle Ergebnisse dieser Messungen sind in der Zeichnung veranschaulicht, deren F i g. 1,2 und 3 jeweils
die Entwicklung der Athylbenzolumwandlung bzw. der Xylolselektivität Sx bzw. der Gesamtselektivität St in
Abhängigkeit von der Zeit wiedergeben.
Aus F i g. 1 geht hervor, daß nach einem geringen Aktivitätsabfall des Katalysators zu Beginn des
Betriebes, was üblich ist, die Katalysatoraktivität sich stabilisiert, wobei die Athylbenzolumwandlung in der
Nähe von 50% liegt. F i g. 2 und 3 lassen erkennen, daß
bo die erfindungsgemäßen Katalysatoren bezüglich Xylolen
und Xylolvorläufern sehr selektiv sind, wobei sowohl die Xylolselektivität Sx als auch die Gesamtselektivität
St sich über eine Zeitdauer von 300 h praktisch nicht ändern. Die Xylolselektivität Sx schwankt zwischen
h5 65% und 70%, die Gesamtselektivität St zwischen 85%
und 90%.
Diese Katalysatoren stellen also sehr gute Isomerisationskatalysatoren
dar.
Zu Vergleichszwecken werden identische Versuche mit einem Katalysator durchgeführt, welcher einen
identischen Träger aufweist, auf welchem lediglich Platin und Chlor abgelagert sind, so daß der Katalysator
einen Platingehalt von 0,35 Gew.-% und einen Chlorgehalt von 1,35 Gew.-% aufweist jeweils bezogen
auf das Katalysatorgesamtgewicht Du* Versuchsergebnisse sind ebenfalls in F i g. 1 bis 3 veranschaulicht Darin
beziehen sich die Symbole »x« auf die erfindungsgemäß verwendeten Katalysatoren, die Symbole »o« auf die
Vergleichskatalysatoren.
Der Vergleich erfindungsgemäß verwendeter Katalysatoren mit den Vergleichskatalysatoren zeigt, daß sie
bezüglich Umwandlung und Selektivität während der gesamten Versuchsdauer im wesentlichen äquivalent
sind.
Jedoch hat sich herausgestellt daß die Katalysatoren sich insofern beträchtlich voneinander unterscheiden,
als die Kohlenstoffablagerung nach einer Betriebsdauer von etwa 350 h sehr unterschiedlich ist. Während bei
den erfindungsgemäß verwendeten Katalysatoren die abgelagerte Kohlenstoffmenge klar unterhalb 1
20 Gew.-%, nämlich bei etwa 0,8 Gew.-% liegt wird beim
bisherigen Katalysator, welcher nur Platin enthält eine Kohlenstoffmenge größer als 2 Gew.-% abgelagert
Wenn auch bei der industriellen Anwendung im Hinblick auf die Umwandlung und die Selektivität
während eine der ersten zehn Stunden Betriebsdauer die Katalysatoren gemäß Patent (Patentanmeldung P
24 55 375.1) den bisherigen Katalysatoren im wesentlichen gleichwertig sind, brauchen sie doch nur sehr viel
weniger häufig als die bisherigen Katalysatoren einer Regeneration unterworfen zu werden, was für den
Betrieb der jeweiligen Anlage von großem Vorteil ist
Dieses Beispiel veranschaulicht die Verwendung der oxydischen Trägerkatalysatoren bei der Hydroisomerisierung
von alkylaromatischen Kohlenwasserstoffen mit 8 C-Atomen.
In den folgenden Tabellen I und II sind die Ergebnisse der über 6 h geführten Versuche und die Chargenzusammensetzungen
angegeben.
Tabelle I | m-Xylo! | o-Xylol | Reaktionsbedingungen | Temperatu: | Relativer | H2-Koh!en- |
Durchsalz | Gesamtdruck | wasserstoff- | ||||
Chargenzusammensetzung (Gew.-%) | ( C) | (bar) | Molverhältnis | |||
Äthylbenzol | 64,50 | 21,40 | (Wh) | 480 | 35 | 5 |
64,50 | 21,40 | 2 | 480 | 25 | 10 | |
64,50 | 21,40 | 2 | 440 | 25 | 5 | |
13,50 | 61,30 | 20,15 | 2 | 460 | 30 | 7,5 |
13,50 | 61,30 | 20,15 | 1,5 | 460 | 30 | 7,5 |
13,50 | 59,7 | 19,6 | 1,5 | 480 | 25 | 10 |
17,45 | 59,7 | 19,6 | 1 | 440 | 25 | 5 |
17,45 | 59,7 | 19,6 | 1 | 480 | 25 | 5 |
19,8 | 59,7 | 19,6 | 2 | 480 | 35 | 10 |
19,8 | 2 | |||||
19,8 | ||||||
19,8 |
Zusammensetzung des Reaktorausflusses (Gew.-°/o)
Leichte | Toluol | Äthylbenzol | p-Xylol | m-Xylol | o-Xylol | Xylolvor- | Schwere |
Kohlen | läufer | Kohlen | |||||
wasser | wasser | ||||||
stoffe*) | stoffe**) | ||||||
4,95 | 3,34 | 8,68 | 13,33 | 39,47 | 16,98 | 12,85 | 0,39 |
2,46 | 2,26 | 11,10 | 10,34 | 49,37 | 19,68 | 4,56 | 0,24 |
3,5 | 1,23 | 9,85 | 7,59 | 48,39 | 18,01 | 11,30 | 0,14 |
3,86 | 2,16 | 11,39 | 10,21 | 44,23 | 17,61 | 10,39 | 0,15 |
3,09 | 2,38 | 11,65 | 10,38 | 44,74 | 18,15 | 9.28 | 0,34 |
3,69 | 4,14 | 13,81 | 13,59 | 42,83 | 18,46 | 3,24 | 0,24 |
4,41 | 2,25 | 11,95 | 12,72 | 41,40 | 17,38 | 9,5 | 0,38 |
1,90 | 2,78 | 15,85 | 10,23 | 46,75 | 18,96 | 2,76 | 0,75 |
3,43 | 1,30 | 13,74 | 8,64 | 46,36 | 16,54 | 9,92 | 0,08 |
*) Kohlenwasserstoffe mit 7 oder weniger C-Atomen je Molekül, ohne Toluol.
**) Kohlenwasserstoffe mit 9 oder mehr C-Atomen je Molekül, ohne Xylolvorläufer.
Die in der Tabelle II aufgeführten Ergebnisse zeigen,
daß die erfindungsgemäß verwendeten Katalysatoren eine gute Isomerisationsaktivität aufweisen, ohne
jedoch ein ins Gewicht fallendes Kracken zu bewirken. Dieses Kracken wird im wesentlichen durch die Menge
anfallender, leichter Produkte charakterisiert.
Es wird ein katalytischer Versuch unter Verwendung eines Katalysators mit einem Platingehalt von 0,38
Gew.-°/o, einem Zinngehalt von 0,19 Gew.-%, einem Zirkongehalt von 0,15 Gew.-% und einem Chlorgehalt
von 1,81 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Katalysatorgesamtgewicht,
sowie mit einem Aluminiumoxyd- bzw. Tonerdeträger durchgeführt. Dabei wird bei einem
Druck von 30 bar und einer Temperatur von 450" C gearbeitet, ferner mit einem stündlichen Volumendurchsatz
von 2 vvh und einem Wasserstoff/Kohlenwasserstoff-Molverhältnis von 5.
Bei der der Isomerisation unterworfenen Kohlenwasserstoffcharge handelt es sich um eine gemischte
Charge, deren Zusammensetzung über der Zeit variiert, und welche Xylolvorläufer und Äthylbenzol enthält.
Dieses sind die einzigen Produkte, welche durch Isomerisation zu den gewünschten Xylolen führen
können. Der Rest der Charge besteht aus o-Xylol (etwa 20 Gew.-%) und aus m-Xylol (etwa 60 Gew.-°/o).
Während des Versuches werden mit der Charge etwa 20 ppm Wasser und 10 ppm Chlor eingespritzt, um den
Chlorgehalt des Katalysators über der Zeit aufrecht zu erhalten.
In der folgenden Tabelle III sind die Versuchsergebnisse aufgeführt. Sie verdeutlichen, daß der untersuchte
Katalysator ein sehr gutes Verhalten zeigt.
Tabelle III | Chargenzusammensetzung | Äthylbenzol | Äthylbenzol- Umwandlung |
Partielle Zusammensetzung des Reaktorausflusses*) (Gew. |
1,13 | -%) | p-Xylol |
Kdlalysatoralter (h) |
Xylolvor- läufer (%) |
17,68 | C 7- C 9- I-raklion**) Fraktion*·*) |
0,82 | C 8- A romate |
17,0 | |
4,96 | 17,68 | 41,9 | 5,35 | 1,02 | 84,7 | 16,2 | |
284 | 4,96 | 22,45 | 38,7 | 4,84 | 1,02 | 86,2 | 15,83 |
292 | 0 | 16,77 | 43,7 | 4,95 | 1,08 | 88,0 | lb,17 |
356 | 7,35 | 16,77 | 35,4 | 5,78 | 1,02 | 83,96 | 15,62 |
380 | 7,35 | 19,11 | 36,7 | 5,64 | 0,90 | 84,88 | 17,97 |
388 | 0 | 19,11 | 36,6 | 4,64 | 0,79 | 87,4 | 17,64 |
404 | 0 | 22,45 | 37,2 | 3,74 | 1,16 | 89,2 | 16,3 |
412 | 0 | 22,45 | 40,3 | 4,63 | 1,15 | 88,65 | 16,0 |
493 h 30 | 0 | 16,25 | 37,55 | 5,57 | 0,92 | 87,3 | 16,73 |
501 h 30 | 9,75 | 16,25 | 37,85 | 5,51 | 1,18 | 83,97 | 16,10 |
517 h 30 | 9,75 | 22,45 | 32.61 | 6,01 | 1,17 | 83,55 | 16,96 |
524 h 30 | 0 | 22,45 | 40,44 | 4,51 | 88,8 | 16,0 | |
541 h 30 | 0 | 39,55 | 4,74 | 88,3 | |||
549 h 30 | |||||||
*) Der Rest des Reaktorausflusses besteht aus Naphthenen und Paraffinen mit 8 C-Atomen je Molekül.
**) Kohlenwasserstoffe mit 7 oder weniger C-Atomen je Molekül. ***) Kohlenwasserstoffe mit 9 oder mehr C-Atomen je Molekül.
Hierzu 2 Blatt Zeichnuneen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung eines oxydischen Trägerkatalysators mita) 1 bis 2 Gew.-% Halogen, bezogen auf das Katalysatorgesamtgewicht; .b) 0,02 bis 2, vorzugsweise von 0,10 bis 0,70 Gew.-%, bezogen auf das Katalysatorgesamtgewicht, mindestens eines der Platinmetalle: Ruthenium, Rhodium, Palladium, Osmium, Iridium, Platin;c) 0,02 bis 2, vorzugsweise von 0,02 bis 0,60 Gew.-%, bezogen auf das Katalysatorgesamtgewicht, mindestens eines der Metalle: Zirkon, Titan, Wolfram; undd) 0,02 bis 2, vorzugsweise von 0,05 bis 1,00 Gew.-% Zinn, bezogen auf das Katalysatorgesamtgewicht,
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