DE2614921B2 - Vor der Ausstoßöffnung einer Müllpresse angeordnete Wechselvorrichtung für Container - Google Patents
Vor der Ausstoßöffnung einer Müllpresse angeordnete Wechselvorrichtung für ContainerInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine vor der Ausstoßöffnung einer Müllpresse angeordnete Wechselvorrichtung für Container, bestehend aus einem quer so
zur Preßrichtung der Müllpresse verfahrbaren Querwagen mit heb- und senkbaren Auflagerblöcken für
Container, welcher mit einem vor der Müllpresse in Preßrichtung verfahrbaren Längswagen mit starren
Auflagerböcken zur Aufnahme von Containern derart r>5
zusammenwirkt, daß ein quer auf dem Querwagen stehender Container in Preßrichtung bewegbar ist.
Derartige Vorrichtungen werden eingesetzt, um Container von der Seite Iwr in den Wirkbereich einer
Müllpresse zu bringen, dort in einem oder mehreren w|
Preßvorgängen mit Müll zu beladen und nach dem Füllen zur Seite hin wieder aus dem Wirkungsbereich
der Presse zu entfernen.
Hierzu ist in der DE-PS 2160 776 bereits eine
Rangiervorrichtung vorgeschlagen worden, bei der ">
zwei Schienenfahrzeuge in ihrer Ausbildung derart aufeinander abgestellt sind, daß das quer zur Preßrichtung verfahrbare Schienenfahrzeug in das in Preßrich
tung verfahrbare Schienenfahrzeug auf Schienen einfahrbar ist
Abgesehen davon, daß mit dieser bekannten Vorrichtung jeweils nur ein Container umgesetzt werden kann,
d. h. zuerst immer ein mittels der Müllpresse gefüllter Container zu einem Lagerpodest verfahren werden
muß, bevor die Vorrichtung erneut einen leeren Container von einem anderen Lagerpodest entnehmen
und in Preßstellung fahren kann, besitzt diese Vorrichtung den weiteren erheblichen Nachteil, daß sich
für den Längswagen Verfahrwege in der Größenordnung von mindestens ein bis zwei Containerlängen
ergeben, wobei eine Containerlänge durchschnittlich 10 m beträgt Diese Verfahrwege bedingen jedoch
kostspielige, aufsitzende Fahrantriebe mit einer entlang dem Verfahrweg vorzusehenden Energiezufuhr, für die
beispielsweise die !Retaliation einer Stromschiene erforderlich ist Sowohl durch die große Anzahl der
Arbeitsschritte für einen Containerwechsel als auch durch die vergleichsweise langen Verfahrwege ergeben
sich unrationell lange Wechselzeiten beim Beladen von Containern. Dadurch besitzt die bekannte Vorrichtung
einen schlechten Wirkungsgrad, der durch das Verhältnis zwischen der Leistungsfähigkeit der Müllpresse und
dem tatsächlichen Müllumschlag pro Zeiteinheit bedingt ist Schließlich darf auch nicht übersehen werden, daß
nicht zuletzt durch das Einfahren des einen Schienenfahrzeuges in das andere erheblicher konstruktiver
Aufwand, beispielsweise zur genauen Positionierung des aufnehmenden Fahrzeugs relativ zu den Schienen des
einfahrenden Fahrzeugs zum Zwecke der Containerübergabe erforderlich ist
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine möglichst einfache Vorrichtung zu schaffen, die ein
besonders schnelles, der Leistungsfähigkeit der Presse optimal angepaßtes Auswechseln von Containern
ermöglicht Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst daß der Querwagen den Längswagen
überspannend beidseitig des Längswagens auf Rädern aufgelagert, zwischen begrenzten Endstellen verfahrbar
ist und beidseitig des Längswagens Auflagerbockpaare für je einen Container trägt, und daß beidseitig des
Längswagens ortsfeste Lagerpodestpaare für je einen Container angeordnet sind, die die Bahn des Querwagens flankieren. In überraschend einfacher Weise wird
mit den erfindungsgemäßen Merkmalen, die zu einer aus zwei quasi ineinander geschachtelten Fahrzeugen
bestehenden Vorrichtung führen, erreicht, daß jeweils zwei Container mit einer einzigen quer zur Preßrichtung erfolgenden Verfahrbewegung umgesetzt werden
können. Beide Container werden nämlich von den höhenverstellbaren Auflagerblöcken des Querwagens
übernommen und derart quer verfahren, daß der volle Container auf ein Lagerpodest und der leere Container
auf den Längswagen vor der Müllpresse abgesetzt werden kann. Der Weg, um den der leere Container aus
dieser Position noch längs bis gegen die Ausstoßöffnung der Müllpresse zu verfahren ist, entspricht maximal dem
zum öffnen der Containertür benötigten Schwenkradius. Werden Container mit Schiebetüren benutzt, so
beträgt dieser Verfahrweg in Längs- oder Preßrichtung nur einige Millimeter, die für das öffnen der Türen als
Spiel zwischen Container und Müllpresse erforderlich sind. Damit sind die notwendigen Verfahrwege minimal
gehalten.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Mittenabstand zwischen einem Lagerpodest und dem Längswagen gleich dem horizontalen
Mittenabstand zwischen den beiden Auflagerbockpaaren des Querwagens. Dadurch wird erreicht, daß sich zu
Beginn eines Container-Wechselvorgangs das eine Auflagerbockpaar des Querwagens unter oinem leeren,
auf einem ortsfesten Lagerpodest stehenden Container und das andere Auflagerbockpaar des Querwagens
unter dem auf dem Längswagen stehenden, gefüllten Container befindet Somit kann das Anheben hzw.
Absetzen beider Container in rationeller Weise immer gleichzeitig erfolgen, was zu einer weiteren erheblichen
Zeitersparnis führt
Vorteilhafterweise ist der den Längswagen überspannende Teil des Querwagens als schlanker Brückenträger
ausgebildet, dessen Oberseite unterhalb der Ebene der Tragfiächen der Auflagerböcke des Längswagens liegt
Dadurch verbleibt trotz der ineinandergeschachtelten Bauweise von Längs- und Querwagen ein für das
Verfahren des Längswagens ausreichend großer Spielraum zwischen dem Brückenträger des Querwagens
und den Auflagerblöcken des Längswagens.
Durch die außerordentlich kurzen Verfahrwege der beiden ineinandergeschachtelten Fahrzeuge ist es
möglich, deren Antriebe besonders kostengünstig und unanfällig und somit betriebssicher zu gestalten, indem
beispielsweise sowohl der Querwagen als auch der Längswagen mit jeweils einem doppeltwirkenden,
hydraulischen, je an einem ortsfesten Widerlager befestigten Zylinder-Kolbenantrieb verbunden sind.
Neben den bereits erwähnten Vorteilen kommt derartigen ortsfesten Antrieben der Vorzug einfacher
Wartung zu.
An Hand der Zeichnungen, in denen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt ist, werden
nachfolgend Einzelheiten der Erfindung beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 eine vereinfachte, perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung und
F i g. 2 bis 5 eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß F i g. 1, in vier verschiedenen Betriebsstellungen.
Von einer stationären Müllpresse 1 ist in den Figuren nur die Ausstoßseite dargestellt. Der Preßraum 2 besitzt
eine Ausstoßöffnung 3, die durch einen nur teilweise gezeichneten Türschieber 4 verschließbar ist, welcher in
seitlichen Führungen 5 auf und ab bewegt werden kann.
Vor der Ausstoßöffnung der Müllpresse ist ein Längswagen 6 mit gestrichelt gezeichneten Rädern 7
auf Schienen 8 längs verfahrbar. Der Längswagen 6 trägt zwei starre Auflagerblöcke 9 zur Aufnahme eines
Containers 10. Die Container 10 sind in allen Figuren nur strichpunktiert angedeutet, um die Einzelheiten der
Wechselvorrichtung deutlich darstellen zu können.
Ein Querwagen 11 ist rechtwinklig zur Längsachse der Müllpresse 1 und des Längswagens 6 auf Rädern 12
und Schienen 13 verfahrbar. Letztere kreuzen die Schienen 8 des Längswagens nicht, sondern enden kurz
vor den Schienen 8. Der Querwagen 11 ist in zwei Querwagenhälften 11a und Wb unterteilt, die durch
einen den Längswagen 16 überspannenden schlanken Brückenträger 14 miteinander verbunden sind. Die
Oberseite 15 des Brückenträgers 14 liegt unterhalb derjenigen Horizontalebene, die die Tragflächen 9a der
Auflagerböcke 9 enthält, so daß eine Berührung mit dem Boden eines auf den Auflagerböcken 9 stehenden
Containers 10 ausgeschlossen ist. Die Unterseite 16 des Brückenträgers 14 liegt im Abstand oberhalb der
Bodenfläche 17 des Längswagens 6, so daß auch hier eine Berührung nicht möglich ist. Entsprechend liegen
auch die Unterböden 18 der Querwagenhälften Ua, Wb oberhalb der Bodenfläche 17 des Längswagens. Jede
Querwagenhälfte 11a, 116 trägt ein Paar von Auflagerböcken
19, die mit heb- und senkbaren Tragbalken 20 versehen sind. Letztere sind bis über die die Tragflächen
9a enthaltende Horizontalebene hinaus anhebbar. Sowohl der Längswagen 6 als auch der Querwagen 11
stehen mit jeweils einem doppeltwirkenden hydraulischen Zylinder-Kolbenantrieb 21 bzw. 22 in Antriebsverbindung. In F i g. 1 ist vom Antrieb 21 lediglich die
ίο Kolbenstange dargestellt, die über eine am Längswagen
befestigte Gabel 23 und einen Bolzen 24 mit dem Längswagen verbunden ist Der Antrieb 22 ist einerseits
am Brückenträger 14 des Querwagens 11 mittels eines Gabelkopfes 25 und Lagerzapfen 26 und andererseits an
einem ortsfesten Widerlager 29 gehalten. Vorteilhafterweise sind die Antriebe 21, 22 in der tatsächlichen
Ausführung unterhalb der Wagen 6 und 11 angeordnet so daß sie gegen Beschädigungen durch herabfallendes
Material geschützt sind. Die beiden Querwagenhälften 11a und Wb werden jeweils von einem Paar ortsfester
Lagerpodestpaare 27 und 28 flankiert deren Oberseiten vorzugsweise in der die Tragflächen 9a enthaltenden
Horizontalebene liegen. Das Lagerpodestpaar 27 dient zum Bereitstellen eines leeren Containers 10, während
das Lagerpodestpaar 28 zum Abstellen eines bereits gefüllten Containers vorgesehen ist. Der horizontale
Mittenabstand a zwischen den beiden Auflagerbockpaaren 19 des Querwagens 11 ist zweckmäßigerweise
gleich dem Mittenabstand b zwischen einem Lagerpo-
jo destpaar 27 bzw. 28 und einem Auflagerbock 9 des Längswagens 6. Damit wird in den beiden möglichen
Endstellungen des Querwagens 11 erreicht, daß jeweils
eine Querwagenhälfte zwischen einem Lagerpodestpaar 27 oder 28 und die jeweils andere Querwagenhälfte
J5 über dem Längswagen 6 steht. In der Betriebsstellung
gemäß F i g. 1 hat der Querwagen 11 bereits die beiden Container 10, einerseits von dem Lagerpodestpaar 27
und andererseits von den Auflagerböcken 9 des Längswagens, übernommen und befindet sich auf dem
Weg in seine rechte Endstellung.
Nachfolgend werden die einzelnen Betriebsstellungen der Vorrichtung beschrieben:
In der in F i g. 2 gezeigten Position befindet sich der Querwagen 11 in seiner linken Endstellung. Die
■r> Querwagenhälfte 11a steht dabei zwischen dem
Lagerpodestpaar 27, auf dem ein leerer Container 10 ruht, der mittels eines Kranes od. dgl. dort abgesetzt
worden ist. Die Querwagenhälfte Wbbefindet sich über
dem Längswagen 6 zwischen den Auflagerböcken 9, auf
">o denen ein gefüllter Container 10 steht. In dieser Betriebsstellung werden die Tragbalken 20 beider
Querwagenhälften gleichzeitig hydraulisch oder mechanisch angehoben, so daß der leere Container auf dem
Lagerpodestpaar 27 und der volle Container von den j Auflagerböcken 9 abgehoben wird. Anschließend fährt
der Querwagen 11 mit dem beiden Containern 10 in seine rechte Endstellung gemäß F i g. 3.
In der Stellung nach F i g. 3 werden die Tragbalken 20 abgesenkt, so daß der volle Container auf das
M' Lagerpodestpaar 28 und der leere Container auf die
Auflagerböcke 9 des Längswagens 6 gesetzt wird. Der volle Container wird anschließend mittels eines Kranes
od. ilgl. von den Lagerpodesten abgehoben und auf ein
bereitstehendes Transportfahrzeug gesetzt.
■ : Nach dem Absetzen der beiden Container 10 fährt
der Querwagen 11 in die Mittelstellung gemäß Fig.4. Der Längswagen befindet sich in den Betriebsstellungen
nach den F i g. 2 bis 4 in einem Abstand c von der
Müllpresse 1, der lediglich so groß zu sein braucht, daß
gerade die Tür 30 des Containers 10 in der Stellung gemäß F i g. 4 aufgeschwenkt werden kann.
Gemäß F i g. 5 ist der Längswagen 6 um den Abstand c vorgefahren, so daß der Container 10 gegen die
Ausstoßöffnung 3 der Müllpresse 1 anliegt. Die Tür 30 des Containers ist dann seitlich an letzteren angeklappt
und der Container über bekannte Kupplungen mit der Müllpresse 1 verbunden. Der Abstand zwischen den
Auflagerböcken 9 des Längswagens ist so groß, daß in der Betriebsstellung gemäß F i g. 5 noch ein Spielraum d
zwischen dem Brückenträger 14 des Querwagens 11 um
dem hinteren Auflagerbock 9 des Längswagen: verbleibt.
Nach dem Füllen des Containers mit Müll win zunächst der Längswagen 6 und anschließend dei
Querwagen 11 in die Stellung nach Fig.2 gefahren Inzwischen ist erneut ein leerer Container von einen
Transportfahrzeug abgehoben und auf das Lagerpo destpaar 27 gesetzt worden, so daß ein neue
Wechselvorgang in der vorbeschriebenen Weise durch geführt werden kann.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Vor der Ausstoßöffnung einer Müllpresse angeordnete Wechselvorrichtung für Container,
bestehend aus einem quer zur Preßrichtung der Müllpresse verfahrbaren Querwagen mit heb- und
senkbaren Auflagerblöcken für Container, welcher mit einem vor der Müllpresse in Preßrichtung
verfahrbaren Längswagen mit starren Auflagerblök- ι ο ken zur Aufnahme von Containern derart zusammenwirkt, daß ein quer auf dem Querwagen
stehender Container in Preßsteilung bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Querwagen (11) den Längswagen (6) überspannend beidsei-
tig des Längswagens (6) auf Rädern (12) aufgelagert, zwischen begrenzten Endstellungen verfahrbar ist
und beidseitig des Längswagens (6) Auflagerbockpaare (19,20) für je einen Container (10) trägt, und
daß beidseitig des Längswagens ortsfeste Lagerpodestpaare (27; 28) für je einen Container (10)
angeordnet sind, die die Bahn des Querwagens (11)
flankieren.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mittenabstand (b) zwischen einem
Lagerpodestpaar (27 bzw. 28) und dem Längswagen (6) gleich dem horizontalen Mittenabstand (a)
zwischen den beiden Auflagerbockpaaren (19, 20) des Querwagens (11) ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der den Längswagen (6)
überspannende Teil des Querwagens (11) als schlanker Brückenträger (14) ausgebildet ist, dessen
Oberseite (15) unterhalb der Ebene der Tragflächen (9a) der Auflagerblöcke (9) des Längswagens (6)
Hegt
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
sowohl der Querwagen (It) als auch der Längswagen (6) mit jeweils einem doppeltwirkenden
hydraulischen, je an einem ortsfesten Widerlager (z. B. 29) befestigten Zylinder-Kolbenantrieb (21
bzw. 22) verbunden sind.
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