-
Walzgerüstgruppe, bestehend aus einem
-
Horizontal-Triowalzgerüst und einem Vertikal-Triowalzgerüst Die Erfindung
betrifft eine Walzgerüstgruppe, bestehend aus einem llorizontal-Triowalzgerüst und
einem Vertikal-Triowalzgerüst zum Bearbeiten von Walzstäben im Reversierbetrieb.
-
Im Prinzip sind hintereinander angeordnete Triowalzgerüste mit wechselnder
Walzenlage bekannt (US-PS 537 356) . Die bekannte Walzgerüstgruppe unifasst ein
zwischen zwei liorizontal-Triogerüsten angeordnetes Vertikal-Triogerüst mit vier
Walzen, mit dem drei Vertikalstiche gefahren werden können.
-
Die Erfindung geht von der Voraussetzung aus, daß nur zwei Vertikalstiche
erforderlich sind, beispielweise bei einer Vorgerüstgruppe, in der wegen großer
Anstichquerschnitte zwei Stauchstiche erwünscht sind; in diesem Falle wird als Vertikal-Walzgerüst
ein Triogerüst ausreichen. Bei gleicher Länge der Vertikalwalzen, die durch den
Stand der Technik vorgezeichnet ist, würde dies aber bedeuten, daß die Walzen des
oder der ISorizontal-Triogerüste überlang ausgeführt werden müssten, um mehr als
zwei llorizontalstiche ausführen zu können. Die zusätzlichen Horizontalstiche müssten
nämlich an der Pahmenkonstruktion des Vertikal-Triogerüstes, das die Walzspalte
des Horizontalgerüstes weitgehend abdeckt, vorbeigeführt werden können.
-
Ausgehend von einer lediglich aus Triogerüsten bestehenden Walzgerüstgruppe
der eingangs definierten Art hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, für das
Vertikal-Triogerüst eine Raii'irt zu schaffen, die es ermöglicht, in einem zugeordneten
Horizontal-Triogerüst mindestens einen zusätzlichen Stich auszuführen, ohne dessen
Walzen über den Umriß der Rahmenkonstruktion des Vertikalgerüstes hinaus verlängern
zu müssen Diese Aufgabe wird erfindungs gemäß dadurch gelöst, daß die beiden anstellbaren
Walzen des Vertikal-Triogerüstes kürzer als die Mittelwalze sind, die eine Aussenwalze
einem von der Oberwalze und der Mittelwalze des Ilorizontal-Triogerüstes gebildeten
Kaliber zugeordnet ist, die andere Aussenwalze einem von der Mittelwalze und der
Unterwalze des Ilorizontalgerüstes gebildeten Kaliber zugeordnet ist, und die Rahmenkonstruktion
des Vertikal-Trigerüstes gegenüber der durch die Länge der Mittelwalze bestimmten
Bauhöhe im Bereich der Lagerungen für die kurzen Aussenwalzen mit derart verringerter
Bauhöhe treppenartig ausgebildet ist, daß oberhalb der unteren Aussenwalze und unterhalb
der oberen Aussenwalzc freier Raum geschaffen ist, der die Zufuhr oder den Ablauf
von Walzstäben in Bezug auf die beiden Walzebenen des Ilorizontalgerüstes erlaubt.
-
Eine derartige Walzgerüstgruppe hat den Vorteil, daß durch den Einsatz
des Vertikal-Triogerüstes sich die sogenannte Mechanisierung vereinfacht, unter
der im orliegenden Falle Kantvorrichtungen zu verstehen sind, die erforderlich wären,
wenn in einem alleinstehenden Horizontal-Triogerüst auch Stauchstiche ausgeführt
erden sollten. Solche Kantvorrichtungen auf den notwendigerweise ein- und auslaufseitig
erforderlichen Wipptischen sind hinderlich, wenn zur Produktionserhöhung mehrere
Walzstäbe gleichzeitig bearbeitet werden, d.h. wenn ein neuer Stab bereits zum Anstich
gebracht wird, wenn noch' ein Stab im Walzprozess läuft. Durch den Einsatz eines
Vertikal-Triogerüstes mit der erfindungsgemäßen Konfiguration fallen zur Ausführung
von zwei aufeinanderfolgenden Stauchstichen aber nicht nur Kantvorrichtungen weg,
sondern es ist bei kürzestmöglichen Horizontalwalzen möglich, im }1orizontalgerüst
ausser den beiden den Stauchstichen vor- und nachgeschalteten Ilorizontalstichen
noch zwei weitere Ilorizontalstiche aus zum
führen, da an den Enden
der Ilorizontalwalzen im Bereich über bezw. unter den kurzen Aussenwalzen des Vertikal-Triogerüstes
dessen Rahmenkonstruktion ausgespart ist.
-
Obwohl es eine Ermessensfrage ist, die Walzen des Vertikal-Triogerüstes
von unten oder von oben anzutreiben, empfiehlt sich der Antrieb von unten, und zwar
über Gclenkspindeln, was die anstellbaren Aussenwalzen angeht. Die obere Aussenwalze
muss dann durch eine im Eilgang arbeitende Anstellvorrichtung soweit nach aussen
verstellbar sein, daß ihre Gelenkspindel die unterhalb der Aussenwalze verlaufende
Fluchtlinie eines Kalibers des Horizontal-Triogerüstes nicht berührt.
-
Stattdessen kann natürlich gerade diese Aussenwalze auch von oben
angetrieben sein.
-
Die Erfindung unrasst auch eine neuartige Abstützung der Rahmenkonstruktion
des Vertikalgerüstes, die insbesondere im Hinblick auf gewünschte Druck- oder Zugverhältnisse
im Walzgut während der Stauchstiche im Vertikal-Triogerüst vorteilhaft ist. Die
Rahmenkonstruktion ist gemäß der Erfindung um eine horizontale Achse, die zweckmässig
die Schwerachse ist, in zwei Stützböcken schwenkbar gelagert und über einen radialen
Arm, der in eine mit zwei Druckmessdosen besetzte ortsfeste Gabel eingreift, gegen
Verschwenken gesichert. Da die Kaliber des Vertikal-Triogerüstes ausserhalb der
Schwenkachse liegen, wirkt sich Zug oder Druck im Walzgut als Kippnoment aus, das
in der einen ender anderen Druckmessdose ein Signal erzeugt.
-
Diese Signale können für eine Änderung der Walzendrebzahlen benutzt
werden, um einen gewünschten Zug oder Druck in Walzgut konstant zu halten. Im Prinzip
ist eine derartige bewegliche Abstützung von Walzgerüsten und die Erfassung der
Zug und Druckverhältnisse im Walzgut über Druckmessdosen, die zwischen dem Walzgerüst
und einer ortsfesten Abstützung angeordnet sind, bekannt.
-
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele einer Gerüstgruppe
gemäß der Erfindung schematisch dargestellt, und zwar zeigen: Fig. 1 eine Vorder.-nsicht
gegen das Vertikal-Triegerüst in ialzrichtung, Fig. 2 eine Draufsicht, Fig. 3 einen
Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 1 u.
-
Fig. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel in der Vorderansicht nach
Fig. 1.
-
Das Horizontal-Triogerüst H hat wie bekannt eine Oberwalze 1, eine
Mittelwalze 2 und eine Unterwalze 3. Das Vertikal-Triogerüst umfasst zwei kurze
Aussenwalzen 4 und G sowie eine längere, mit zwei Kalibereinschnitten versehene
Mittelwalze 5. Die Aussenwalzen 4 und 6 sind in Einbaustücken 7 und 8 gelagert,
die über Anstellvorrichtungen 9 und 10 anstellbar sind. Diese Einbaustücke sind
in Führungen 18 und 19 einer Rahmenkonstruktion 20 geführt, die - wie aus Fig.1
ersichtlich ist - treppenartig gestaltet ist, wn freie Räume für den Lauf des Walzgutes
durch die äusseren Kaliber 11 und 14 des Horizontalgerüstes zu schaffen. Diese neuartige
Konfiguration eines Vertikal-Triogerüstes wurde ermöglicht dadurch, daß die Aussenwalzen
4,6 des Vertikalgerüstes kürzer ausgeführt sind als die Mittelwalze 5 und die eine
Aussenwalze 4 dem oberen Kaliber 12 sowie die andere Aussenwalze 6 dem unteren Kaliber
13 des Horizontalgerüstes zugeordnet sind, also in den verschiedenen Höhenlagen
der Walzspalte des Horitontalgerüstes liegen.
-
Die Vertikalwalzen 4,5 und 6 werden von unten durch Gelenkspindeln
15,16 und 17 angetrieben. Man erkennt aus Fig.1,daß die Gelenkspindel 17 das Kaliber
11 zwischen Mittel- und Unterwalze des liorizontalgerüstes kreuzt bezw. dessen Fluchtlinie
berührt, wenn die Aussenwalze 4 zur Ausführung eines Stiches im Kaliber 12 angestellt
ist Wenn Walzgut durch das Kaliber 11 läuft, muss diese Aussenwalze mit ihrem Einbaustück
7 in die strichpunktiert angedeutete Stellung zurückgefahren sein, wozu die Anstellvorrichtung
9 zweckmässig für Eilgang ausgelegt ist und die Rahmenkonstruktion diesen großen
Verstellweg erlaubt. In der strichpunktierten Stellung des Einbaustückes 7 erhält
die Gelenkspindel die Lage 17' und berührt damit die Flucht des Kalibers 11 nicht
mehr.
-
Die Rahnenkonstruktion 70 des Vertikal-Triogerüstes V ist über zwei
äussere Zapfen 21, die etwa in der horizontalen Schwerlini des Gerüstes liegen,
in zwei Stützböcken 22 schwenkbar gelagert Die dargestellte Schwenklage, in der
sich die Walzen 4 bis 5 vertikal erstrecken, ist durch einen radialen Arm 23 gesichert,
die der sich abwarts zwischen/Schenkel einer @rtsfesten Gabel erstreckt, die mit
Druckmessdosen 25,26 besetzt sind. (Fig.3).
-
Die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Walzgerüstgruppe als Vorstaffel
eines Walzwerbes ist folgende@ Wenn - wie dargestellt - die Gerüstgruppe f@r rückkehrenden
Auslauf des hergestellten V@rprofils ausgelegt ist, sind vier Reversierstiche 11
bis 14 vorgesehen, wobei für die St@che die gleichen @ezugsz@@fern angesetzt wurden
wie für die alibe@ des Horizontal-Triogerüstes bezw. die beiden mit den Kalibern
in Horizontalgerüst fluchtenden Kalibern 12 und 13 des Vertikal-Triogerüstes. Der
Anstich erfolgt im Kaliber 11 in der aus Fig.2 ersichtlichen Walzrichtung, und zwar
nachdem die Aussenwalze 4 mit ihrem Einbaustück 7 mittels der schnell arbeitenden
Anstellvorrichtung 9 in die strichpunktiert angedeutete Lage zurückgefahren wurde.
Über den hinter dem Horizontalgerust H liegenden, nicht dargestellten Wipptisch
wird das Walzgut im Rüc@gang der Kaliberfolge 12 zwischen der Oberwalze 1 und der
Mittelwalze 2 des Horizontalgerüstes sowie zwischen der Aussenwalze 4 und der Mittelwalze
5 des Vertikalgerüstes zugeführt, in den der erste Stauchstich erfolgt. Über eine
dem Vertikaigerüst V vorgeordnete, ebenfalls nicht dargestellte einfache Rutsche
wird das aus der Kaliberfolge 12 austretende Walzgut durch Eigengewicht und ohne
Kanten der Kaliberfolge 13 zugeführt, die mit einem zweiten Stauchstich im Vertikalgerüst
beginnt. Die Rutsche ist in Fig.1 niit 30 gestrichelt angedeutet, und der Weg, den
das Walzgut über die Rutsche zurücklegt, in Fig.2 mit 30'. Nach Durchlauf der Kaliberfolge
13 wird das Walzgut über die hinter dem Horizontalgerüst angeordnete wippe angehoben
und vor das letzte Kaliber 14 des Horizontalgerüstes gebracht, aus dem das Walzgut
als Vorprefil entgegen der Walzrichtung des ersten Stiches 11 ausläuft.
-
Es versteht sich, daß nach dem ersten Stich 11 die schnelle Anstelivorrichtung
9 betätigt werden nuss5 um die Aussenwalze 4 zur Ausführung der Stichfolge 12 in
Position zu bringen. Sie kann sofert wieder in entgegengesetzter Richtung betätigt
werden wenn gleichzeitig mit der Bearbeitung des Wal gutes in der Kaliberfolge 13,
bei der der Kipptisch abwärts gesteuert ist, ein neuer Stab in das erste Kaliber
11 eingeführt werden soll, um mit hoher Produktion mehrere Stäbc in der Walzgerüst-gruppe
gleichzeitig zu walzen.
-
Die Kaliber 11 und 14 im Horizontal-Triogerüst H wurden aufgrund der
treppenartigen Gestaltung des Rahmenkonstruktion des Vertikal-Triogerüstes V ohne
Verlängerung der Horizontal-Walzen 1 bis 3 gewonnen. Es liegt im Rahmen der Erfindung,
wenn nur ein zusätzliches Kaliber benutzt wird, um die Auslaufrichtung der gewalzten
Vorprofile umzukehren, d.h. in die Richtung des ersten Stiches 11 zu bringen. Dann
hat das Horizontalgerüst H nur drei Kaliber. An den beiden aufeinanderfolgenden
Stauchstichen innerhalb der Stiche 12 und 13 ändert sich nichts.
-
Da die Kaliber des Vertikalgerüstes V aussermittig zu der durch die
Zapfen 21 gegebenen Schwenkachse des Vertikalgerüstes angeordnet sind, werden am
Vertikalgerust beim Walzen Kippmomente wirksam, die sich je nachdem9 ob mit Zug
oder Druck in den Kaliberfolgen 12 und 13 gearbeitet wird, in Signalen der Druckmessdosen
25 bezw.26 darstellen. Über diese Signale kann das Drehzahlverhältnis der Walzen
beider Gerüste zueinander auf konstanten Druck oder Zug geregelt werden.
-
Fig. 4 zeigt eine von Fig. 1 abweichende und unabhängige Lösung der
gestellten Aufgabe, bei der von der treppenartigen Ausbildung der Rahmenkonstruktion
des Vertikalgerüstes kein Gebrauch gemacht wird. Man erkennt eine Rahmenkonstruktion
40 mit sich waagerecht erstreckenden Teilen 41 und 42, die waagerecht liegende,
mit Fensteröffnungen versehene Ständer sind, die durch Brücken 43 auf Abstand voneinander
gehalten sind.
-
In diesen Ständern sind sowohl die Mittelwalze 5c als auch die beiden
Außenwalzen 4c und 6c über nicht dargestellte Einbaustücke gelagert, von denen die
Einbaustücke der Außenwalzen durch nicht dargestellte Anstellvorrichtungen anstellbar
sind.
-
Die sich waagerecht erstreckenden Teile 41 und 42 der Rahmenkonstruktion
40 des Vertikalgerüstes verlaufen derart außerhalb der beiden Walzebenen des zugeordneten
Ilorizontalgerüstes mit den Walzen la,Za und 3a, daß diese beiden Walzebenen von
Teilen der Rahmenkonstruktidn nicht verdeckt sind. Um mit nur zwei waagerecht verlaufenden
Ständern 41, 42 auszukommen, ist das kalibrierte Ende 4a der einen Außenwalze 4c
sowie das zugehörige kalibrierte Ende 5a der Mittelwalze 5c in Bezug auf die Rahmenkonstruktion
fliegend gelagert.
-
Es ist bei dieser Ausführungsform auch iiiciit notwendig, i)Qi irgendwelchen
Stichen im Horizontalgerüst eine Außenwalze dadurch eine Schnell anstellung seitlicI1
um einen größeren Betrag, zu verschieben.
-
Die Stichfolge der Walzgerüstgruppe nach Fig. 4 ist durch die gestrichelten
und mit Pfeilen versehenen Linien dargestellt, wobei im Kali 13C 44 mit cinen Horizontalstich
begonnen wird.
-
Darauf folgen eine Horizontal-Vertikal-Stichfolge in der oberen Walzebene
des Horizontalgerüstes,eine Vertikal-Horizontal-Stichfolge in der unteren ltlalzebenc
und ein letztcr Ilorizontalstich im Kaliber 45 in der oberen Walzebene des Horizontalgerüstes.
-
Die Rahmenkonstruktion ist ähnlich wie in Fig l dargestellt um eine
strichpunktiert angedeutete Drehachse 46 schwenksicher gelagert.
-
Die in Fig. 4 dargestellte zweite Lösung der gestellten aufgabe besteht
aus den im Anspruch 4 angegebenen Merkmalen. Die Erfindung umfaßt eine dritte Lösung
des gleichen Problems nach Anspruch 5, wonach die Rahmenkonstruktion lediglich aus
dem in Fig. 4 dargestell en waagerechten Ständer 41 besteht, der innerhalb der waagerechten
Projektionsfläche der Mittelwalze 2a des Horizontalgerüstes verläuft, wobei alle
kalibrierten Enden der Walzen fliegend angeordnet sind.
-
Patentansprüche -