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Verfahren zur Herstellung von o-Nitrobenzylbromid Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Herstellung von o-Nitrobenzylbromid, das ein wichtiges Zwischenprodukt
zur Herstellung zahlreicher Verbindungen wie z.B. o-Nitrobenzylalkohol, o-Nitrobenzaldehyd
und Bromhexin darstellt.
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Es ist bekannt, daß die o-Nitrobenzylhalogenide außerordentlich schwierig
zugänglich sind und dazu unangenehme haut- und tränenreizende Eigenschaften besitzen
(Z. £. Chem. q, 340 [1969]; 12, 139 [1972]). Die Seitenkettenbromierung von Alkylaromaten
mit elementaren Brom erfordert zum Teil hohe Temperaturen, die in Anbetracht der
geringen thermischen Stabilität der Aralkylbromide von Nachteil und sicherheitstechnisch
problematisch sind. Schwer substituierbare Verbindungen, vor allem Nitrotoluole,
bringt man im Bombenrohr oder der Druckflasche bei 100-160°C zur Reaktion (Houben-Weyl,
Bd. 5/4, S.
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334-337).
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Deshalb wurde das o-Nitrobenzylbromid in jüngerer Zeit vorwiegend
durch Bromierung von o-Nitrotoluol mit N-Bromsuccinimid in Gegenwart katalytischer
Dibenzoylperoxid-Nengen hergestellt (J. org. Rohem. 19, 1571 [1954], Crganic Syntheses
46, 81 [1966]).
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Die Ausbeuten sind jedoch unterschiedlich (J. prakt. Rohem. 29, 60
[1965]) und das Verfahren ist kostspielig, so daß es für eine Herstellung im technischen
Maßstab nicht in Betracht kommt. Auch die in neuerer Zeit in der DDR-Patentschrift
Nr. 74 279 beschriebene Seitenkettenbromierung mit elementarem Brom in einem CCl4/H2O-Gemisch
unter UV-Bestrahlung, die ein sogenanntes Bromierungsöl mit 45-55% o-Nitrobenzylbromid
ergibt, zeigt erhebliche Nachteile, welche die technische Anwendung
einschränken
und die in der DDR-Patentschrift Nr. 82 463 aufgeführt werden. Danach läßt sich
vor allem die UV-Bromierung nur in relativ kleinen Ansätzen durchführen, da die
notwendige proportionale Steigerung der Strahlungskapazität schwierig ist und in
verdünnter Lösung gearbeitet werden muß.
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Die Erfindung hat die Aufgabe, ein technisch einfach durchführbares
Verfahren zur Bromierung von o-Nitrotoluol zu finden, das solche Mängel vermeidet
und die Herstellung von o-Nitrobenzylbrarid in ökonomisch günstiger Weise gestattet.
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Erfindungsgemäß wird das dadurch erreicht, daß die Bromierung von
o-Nitrotoluol mit Brom in Tetrachlorkohlenstoff, gegebenenfalls zusätzlich in Gegenwart
von Wasser, in der Siedehitze unter Bestrahlung mit sichtbarem Licht oder Infrarotlicht
oder in Gegenwart von ?eroxidkatalysatoren ohne Bestrahlung durchgeführt wird. Als
Lichtquellen für das erfindungsgemäße Verfahre eignen sich Glükbirnen, Leuchtstoffröhren
oder Infrarot-Kochtemperaturstrahler, mit denen Glasgefäße von außen bestrahlt werden
können oder es werden Eintauchlanpen für sichtberes Licht verwendet, die in metallische
Reaktionsgefäße eingebaut werden können.
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Besteht die Absicht, die Bromierung des o-Nitrotoluols in Glasgefäßen
durchzuführen, so können mit besonderem Vorteil erfindungagemäß Infrarot-Ho chtemperaturstrahler
eingesetzt werden, die sowohl die Heizung des Reaktionsgefäßes bewirken, als auch
die zur Bromradikalbildung erforderliche Lichtmenge abstrahlen.
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Dabei können die Infrarotstrahler in Borm einer Strahlerbatterie rings
um das Glasgefäß angebracht werden. Um Licht- und Wärmeverlusten vorzubeugen, ist
das Anbringen z.B. einer Aluminiumummantelung, die das Licht reflektiert, vorteilhaft.
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Als erfindungsgemäße Peroxid-Katalysatoren eignen sich z.B.
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Dibenzoylperoxid oder Diisopropylperoxiddicarbonat. Die Peroxid-Kataiysatoren
können dabei zu Beginn der Bromierung oder auch vorteilhaft gleichzeitig mit dem
Brom aus getrennten Gefäßen zugetropft werden. Bei dieser Ausführungsform der Bromierung
kann
die Reaktion in jedem herkömmlichen Reaktionsgefäß durchgeführt werden.
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zinke weitere Ausführungsform der Eefindung besteht darin, daß man
o-Nitrotoluol in einem Zweiphasensystem, bestehend aus DetrachlorRohlenstoff und
Wasser, mit weniger als der theoretisch zur Bromierung des o-Nitrotoluols benötigten
Menge elementarem Brom entweder unter Bestrahlung mit Licht oder in Gegenwart von
Peroxidkatalysatoren wie Diisopropylperoxiddicarbonat bis zur Entfärbung des Reaktionsgemisches
umsetzt, anschließend unter Rühren durch allmähliche Zugabe von wäBriger Wasserstoffper
oxidlö sung aus dem gebildeten und in der wäßrigen Phase angereicherten Bromwasserstoff
das restliche zur Bromierung benötigte Brom zurückgewinnt und die Bromierung damit
zu Ende führt.
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Wird die Bromierung in Gegenwart von Peroxidkatalysatoren durch geführt,
ist es zweckmäßig, während der WasserstofSperoxidzugabe gleichzeitig weiteren Peroxidkatalysator
allmählich zuzugeben.
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Auf diese Weise braucht für die Bromierung nur etwa die halbe bisher
benötigte Brommenge eingesetzt zu werden, während die andere Hälfte aus dem entstehenden
Bromwasserstoff zurückgewonnen wird.
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Bei dieser Arbeitsweise kann auch das gesamte Brom zusammen mit dem
o-Nitrotoluol vorgelegt werden ohne daß sich dadurch die Reaktionszeiten verlängern.
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Die Ausbeuten betragen bei dem erfindungsgemäßen Verfahren 65-75 So
der Theorie bezogen auf eingesetztes Brom. Da das o-Nitrobenzylbromid stark haut-
und tränenreizend ist, wird es zweckmäßigerweise nicht in freier Form isoliert sondern
sofort weiterverarbeitet. Zur Ausbeutebestimmung kann es z.B. als gut kristallisierendes
o-Nitrobenzylpyridiniumbromid isoliert werden. Dieses Salz wird in Ausbeuten von
55-75 % der Theorie, bezogen auf eingesetztes Brom, erhaltene
Die
Vorteile gegenüber dem UV-Bestrahlungsverfahren (DDR-Patentschrift Nr.. 74 279)
bestehen darin, daß die Ansatzgröße beliebig vergrößert werden kann, daß durch Arbeiten
in konzentrierterer Lösung die Raum-Zeit-Ausbeute verbessert und die Ausbeute an
o-Nitrobenzylbromid um 10-20 % gesteigert werden kann.
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Im Falle der Anwendung von H2°2 zur Freisetzung von Brom aus dem bei
der Bromierung gebildeten Bromwasserstoff ergeben sich zusätzliche Vorteile, indem
die ohne Anwendung von H202 benötigte Brommenge um etwa 50 ffi gesenkt werden kann,
das Verfahren durch Beseitigung des Bromwasserstoffes umweltfreundlicher wird, die
Reaktionszeiten verkürzt werden und die Ökonomie des erfindungsgemäßen Verfahrens
verbessert wird.
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Der Erfolg des erfindungsgemäßen Verfahrens war nicht vorauszusehen,
da nach Literaturangaben bei der Umsetzung von o-Hitrotoluol mit elementarem Brom
im Bombenrohr oder der Druclflasche bei hohen Temperaturen oder in Gegenwart von
UV-Licht gearbeitet werden muß.
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Bs war deshalb nicht zu erwarten, daß unter den erfindungsge maßen
milden Bedingungen eine Bromierung unter Belichtung mit sichtbarem Licht bzw. Infrarotlicht
allein bzw, mit Katalyse toren allein zum Erfolg führt, da nach J. Am. Chem. Ssc.
61, 2142 [1939] weiterhin bekannt ist, daß eine Chlorierung von o-Nitrotoluol mit
Sulfurylchlorid in Gegenwart von Dibenzylperoxid nicht gelingt, weil die Nitrogruppe
Inhibitoreigenschaf ten besitzt, die zum Kettenabbruch der radikalischen Reaktion
führen. Es wurde nachgewiesen, daß die Chlorierung von Cyclohexan durch einen geringen
Zusatz von p-Nitrotoluol stark verlangsame wird, die ohne diesen Zusatz glatt verläuft.
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Ferner wird in den Berichten der dtsch. Chemischen Gesellschaft 85,
373, 375 [1952) direkt darauf verwiesen, daß bei der Bromierung von o-Nitrotoluolen
oft überwiegend bromierte Anthranilsäuren entstehen und daß aus o-Nitrotoluol selbst
reichlich 3,5-Dibromanthranilsälure entsteht.
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Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es damit erstmalig möglich,o-Nitrobenzylbromid
in technisch einfacher Weise durch Bromierung von o-Nitrotoluol mit elementarem
Brom herzustellen.
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Beispiel 1: In einem 1-'liter-3-Halskolben werden 110 g (o,8 Mol)
o-Nitrotoluol in 500 ml Tetrachlorkohlenstoff gelöst und auf einem Infrarotstrahler
(220 Volt, 500 Watt) zum Sieden erhitzt. In die siedende Lösung tropft man innerhalb
von 3 Stunden eine Lösung von 38 ml (o,746 Mol) Brom in ioo ml Tetrachlorkohlenstoff
und erhitzt noch bis zum vollständigen Verschwinden der Bromfarbe (Reaktionszeit
insgesamt 5-6 Stunden).Nach dem Abdestillieren des Tetrachlorkohlenstoffs im Wasserstrahlvakuum
bei zuletzt 80 °C Badtemperatur werden 160 g flüssiges Bromierungsgemisch erhalten,
das aus o-Nitrobenzylbromid und o-Nitrotoluol besteht. Nach der analytischen Gehaltsbestimmung
beträgt der Anteil an o-Nitrobenzylbromid 74 », das sind 118 g. Die Ausbeute an
o-Nitrobenzylbromid beträgt damit 73,5 » der Theorie bezogen auf eingesetzt es Brom.
Das Bromierungsgemisch ist stark haut- und tränenreizend.
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Beispiel 2: In einem 1-Liter-Rundkolben werden 82,5 g (0,6 Mol) o-Nitrotoluol
in 4oo ml Tetrachlorkohlenstoff gelöst und auf einem Infrarotstrahler (220 V, 5oo
watt) zum Sieden erhitzt.In die siedende Lösung tropft man innerhalb von 3 Stunden
eine Lösung von 28 ml (o,55 Mol) Brom in 5o ml Tetrachlorkohlenstoff und erhitzt
noch bis zum völligen Verschwinden der Bromfarbe (Realtionszeit insgesamt 5-6 Stunden).
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Danach wird der Tetrachlorkohlenstoff im Wasserstrahlvakuum auf dem
Wasserbad bei zuletzt 80 °C Badtemperatur abdestilliert, der Rückstand mit 300 ml
Äthanol und 40 ml Pyridin (o,5 Mol) versetzt und 1 Stunde im Wasserbad unter Rückfluß
erhitzt.
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Nach dem erkalten wird das o-Nitrobenzylpyridiniumbromid scharf abgesaugt,
mit 75 ml Äthanol gewaschen und getrocknet.
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Ausbeute: 108 g = 66,7 % der Theorie an o-Nitrobenzylpyridiniumv bromid
vom Fp. 206-208 S bezogen auf eingesetztes Brom.
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Beispiel 3: In einem 500 ml-3-Halskolben werden 27,5 g (0,2 Mol) o-Nitrotoluol
in 130 ml Tetrachlorkohlenstoff gelöst und auf dem Drahtnetz zum Sieden erhitzt
unct in die siedende Lösung innerhalb von 3-4 Stunden einmal 9,5 ml (0,186 Mol)
Brom in40 ml Tetrachlorkohlenstoff und gleichzeitig über einen 2. tropftrichter
1,0-1,5 g Diisopropylperoxiddicarbonat in 40 ml Tetrachlorkohlenstoff langsam zugetropft.
Das Kondensat soll dabei fast farblos vom Kühler abtropfen. Danach erhitzt man bis
zur völligen Entfärbung (Reaktionszeit insgesamt 6-7 Stunden). Die Aufarbeitung
zum o-Nitrobenzylpyridiniumbromid erfolgt entsprechend Beispiel 2, wobei 100 ml
Äthanol und 13 ml Pyridin eingesetzt werden, Ausbeute: 31 g 0 56 > der Theorie
an o-Nitrobenzylpyridiniurnbromid vom Fp. 206-208°C bezogen auf eingesetztes Brom.
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Beispiel 4t In ein siedendes Gemisch von 55 g (o,4 Mol) o-Nitrotoluol
und 300 ml Tetrachlorkohlenstoff werden in einem 1-Liter-Drei halskolben unter Bestrahlung
mit 3 Leuchtstoffröhren (je 25 Watt, weiß) 18,5 ml (0,363 Mol) Brom in 350 ml Tetrachlorkohlenstoff
getropft. Die Zugabezeit beträgt 5-6 Stunden. Man läßt noch 1 Stunde nachreagieren,
destilliert das Lösungsmittel ab und versetzt den Destillationsrückstand mit 200
ml Alkohol und 29 ml Pyridin. Nach einstündigem Rühren am Rückfluß kühlt man ab,
saugt die ausgefallenen Kristalle ab und wäscht mit wenig Alkohol.
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Ausbeute: 75 g o-Nitrobenzylpyridiniumbromid; d.s. 70% der Theorie
bezogen auf eingesetztes Brom.
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Fp.: 208-210°C.
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Beispiel 5: 27,5 g (0,2 Mol) o-Nitrotoluol, 200 ml Tetrachlorkohlenstoff
und 2 g Dibenzoylperoxid werden in einem 500 ml-Dreihalskolben zum Sieden erhitzt.
Während 5-6 Stunden werden 10,5 ml (o,2 Mol) Brom in 50 ml Tetrachlorkohlenstoff
zugetropft. Nach zweistündiger Nachreaktionszeit wird das Lösungsmittel abiestilliett
und der Destillationsrückstand mit 100 ml Alkohol und 16 ml Pyridin versetzt. Man
kocht 1 Stunde am Rückfluß, kühlt, saugt die Kristalle ab und wäscht mit Alkohol.
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Ausbeute: 36 g o-Nitrobenzylpyridiniumbromid; d.s 61 % der Theorie,
bezogen auf eingesetztes Brom.
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Fp.: 208-210°C.
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Beispiel 6: In einem 101-Dreihalskolben werden 110 g (0,8 Mol) o-Nitrotoluol
mit 500 ml Tetrachlorkohlenstoff, 100 ml Wasser und 18,5 ml (o,36 Mol) Brom unter
Rühren auf einem Infrarotstrahler (220 V, 500 W) zum Sieden erhitzt. Nach 1-1,5
Stunden ist die Bromfarbe vollständig verschwunden. Nun gibt man erneut 18,5 ml
Brom auf einmal zu und erhitzt weiter unter Rückfluß bis zum Verschwinden der Bromfarbe,
was nach ca0 2 Stunden erreicht ist.
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Reaktionszeit insgesamt 3-4 Stunden.
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Nach Abkühlen auf Raumtemperatur trennt man die wäßrige Schicht ab
und destilliert den Tetrachlorkohlenstoff unter geringem Vakuum bei einer maximalen
Badtemperatur von 80 °C unter Rühren ab. Der Rückstand wird mit 400 ml Äthanol und
55 ml Pyridin versetzt und 1 Stunde im Wasserbad unter Rückfluß erhitzt. Nach dem
Erkalten wird das o-Nitrobenzylpyridiniumbromid scharf abgesaugt, mit 100 ml Äthanol
gewaschen und getrocknet.
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Ausbeute: 144,5 g = 68 % der Theorie o-Nitrobenzylpyridiniumbromid
bezogen auS eingesetztes Brom. Fp.: 2o6-2o8 Cc
Beispiel 7: In einem
2 l-Drethalskolben werden 220 g (1,6 Mol) o-Nitrotoluol mit 1 1 Tetrachlorkohlenstoff,
200 ml Wasser und 37 ml (0,72 Mol) Brom unter Rühren auf dem Drahtnetz zum Sieden
erhitzt. In die siedende Lösung tropft man langsam bis zur Entfärbung portionsweise
eine Lösung von 2,5 g zu i Is Diisopropylperoxiddicarbonat in 25 ml Tetrachlorkohlenstoff
zu. Nach 2,5 Stunden tritt Entfärbung ein. Danach gibt man erneut 37 ml Brom über
einen Tropftrichter rasch zu und erhitzt weiter unter Rückfluß, wobei weitere 3-3,5
g Diisopropylperoxiddicarbonat, gelöst in 30 ml Tetrachlorkohlenstoff, wie oben
portionsweise bis zur Entfärbung zugegeben werden. Reaktionszeit insgesamt 5,5-6,5
Stunden. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur trennt man die wäßrige Schicht ab
und destilliert den Tetrachlorkihlenstoff unter geringem Vakuum bei einer maximalen
Badtemperatur von 80°C unter Rühren ab.
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Zur Ausbeutebestimmung als o-Nitrobenzylpyridiniumbromid wird der
Rückstand unter Rühren mit 800 ml Äthanol und 110 ml Pyridin versetzt und 1 Stunde
im Wasserbad unter Rückfluß erhitzt. Nach dem Erkalten wird das Produkt scharf abgesaugt,
mit 200 ml Äthanol gewaschen und getrocknet.
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Ausbeute: 306 g = 72 % der Theorie o-Nitrobenzylpyridiniumbromid bezogen
auf eingesetztes Brom. Fp.: : 206-208 Cc Bespiel 8: In einem 2 l-Dreihalskolben
werden 220 g (1,6 Liol) o-Nitrotoluol mit 1 1 Tetrachlorkohlenstoff, 200 ml Wasser
und 37 ml (o,72 Mol) Brom unter Rühren auf dem Drahtnetz zum Sieden erhitzt. In
die siedende Lösung tropft man langsam bis zur Entfärbung portionsweise eine Lösung
von 2,5 g Diisopropylperoxiddicarbonat in 25 ml Tetrachlorkohlenstoff zu. Nach 2,5
Stunden tritt Entfärbung ein. Danach tropft man langsam weiter bei Siedetemperatur
innerhalb von 1-1,5 Stunden 64 ml Wasserstoffperoxid (34 %ig, = o,72 Mol) und portionsweise
weitere 2,5 g Diisopropylperoxiddicarbonat
gelöst in 25 ml Tetrachlorkohlenstoff
aus einem zweiten Tropftrichter zu, bis die Lösung völlig entfärbt ist (Reaktionszeit
insgesamt 4 Stunden). Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur trennt man die wäßrige
Schicht ab und destilliert den Tetrachlorkohlenstoff unter geringem Vakuum bei einer
maximalen Badtemperatur vin 80 Cc unter Rühren ab.
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Man erhält 310 g - 330 g flüssiges Bromierungsgemisch, das aus o-Nitrobenzylbromid
und nicht umgesetzten o-Nitrotoluol besteht. Nach der analytischen Gehaltsbestimmung
beträgt der Anteil an o-Nitrobenzylbromid 70-75 % der Theorie, das sind 224-24o
g. Die Ausbeute an o-Nitrobenzylbromid beträgt damit 72-77 % der Theorie bezogen
auf eingesetztes Brom. Das Bromierungsgemisch ist stark haut-und tränenreizend.
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Beispiel 9: In einem 101-Dreihalskolben werden 110 g (o,8 Mol) o-Nitrotoluol
mit 500 ml Tetrachlorkohlenstoff, 1 oo ml Wasser und 18,5 ml (o,36 Mol) Brom unter
Rühren auf einem Infrarotstrahler (220 V, 500 W) zum Sieden erhitzt. Nach 1,0 -
1,5 Stunden ist die Bromiarbe vollstandig verschwunden. ilanach tropft man langsam
bei Siedetemperatur innerhalb von ca. 1 Stunde 75,5 ml Wasserstoffperoxid (16 Soig,
= o,36 Mol) zu, wobei die Reaktionslösung nach weiteren 30~minütigem Sieden vollständig
entfärbt ist. Reaktionszeit insgesamt 3 Stunden.
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Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur trennt man die wäßrige Schicht
ab und destilliert den Tetrachlorkohlenstoff unter geringem Vakuum bei einer maximalen
Badtemperatur von 80 Cc unter Rühren ab. Der Rückstand wird mit 400 ml Äthanol und
55 ml Pyridin versetzt und 1 Stunde im Wasserbad unter Rückfluß ersitzt. Nach dem
Erkalten wird das o-NitrobenzylDyridiniumbromid scharf abgesaugt, mit loo ml Äthanol
gewaschen und getrocknet.
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Ausbeute: 142 g = 67 % der Theorie bezogen auf eingesetztes Brom.
Fp.: 206-208°C.