DE2613795C2 - Verfahren zum Stabilisieren von Fluorkohlenstoffpolymerisaten - Google Patents
Verfahren zum Stabilisieren von FluorkohlenstoffpolymerisatenInfo
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Description
(A) zu 10 bis 80 Gew.-% aus einem oder mehreren der genannten Mischpolymerisate, deren Schmelzviskosität
(1) wenigstens um 50% größer ist als die gewünschte Schmelzviskositäi der behandelten Mischung.
(2) höchstens 5mal so groß ist wie die gewünschte Schmelzviskosität der behandelten Mischung,
is (3) wenigstens 13 χ 104P bei 372°C beträgt;
is (3) wenigstens 13 χ 104P bei 372°C beträgt;
(B) zu 10 bis 80 Gew.-% aus einem oder mehreren der genannten Mischpolymerisate, deren Schmcl/.viskusität
zwischen 1 χ ΙΟ4 Ρ und 5χ 104 P bei 372°C beträgt, vorausgesetzt, daß diese Schmelxviskosiiiit
höchstens halb so groß ist wie die gewünschte Schmelzviskosität der behandelten Mischung; und
(C) zu 0 bis 33 Gew.-°/o aus einem oder mehreren der genannten Mischpolymerisate, deren Schmclzviskositat
zwischen 5 χ I04 P und 13 χ ΙΟ4 Pbei372°Cliegt,
wobei die öesamtmenge der Mischung 100Gew.-% beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente (A) in einer Menge von
mindestens 17 Gew.-% der Mischung angewendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 —2, dadurch gekennzeichnet, daß keine Komponente (C) in der Mischung
verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1—3, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente (A) in einer Menge
zwischen etwa 30 Gew.-°/o und etwa 80 Gew.-°/o verwendet wird und daß dit Schmelzviskosität der Mischpolymerisate
der Komponente (A) zwischen etwa 15x 104 Pundetwa20x 104 P bei 372° C beträgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 —4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelzviskosität der Mischpolymerisate
in der Komponente
(A) wenigstens 2mal so groß sind wie die gewünschte Schmelzviskosität der behandelten Mischung.
6. Verfahren nach Anspruch 1 —3, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente (A) in einer Mengt· von
etwa 20 Gew.-% bis etwa 40 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Mischung, verwendet wird und die
Schmelzviskosiitäl der Mischpolymerisate der Komponente (A) etwa 25 χ 104 P bis etwa 30x IO4 P bei J72"
beträgt.
7. Verfahren nach Anspruch I —3, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente (A) in einer Menge von
etwa 30 Gew.-% bis etwa 50 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Mischung, vcrwcn/'tt wird und die
Schmelzviskositäten der Mischpolymerisate der Komponente (A) etwa 2Ox IO4 P bis etwa 25 χ 104 I' bei
372° C beträgt.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gewünschte Schmelzviskosilä! der behandelten
Mischung etwa 6 χ 104DIs etwa 13 χ ΙΟ4 P bei 372°C beträgt.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Stabilisierung von Fluorkohlensloffpolymcrixaten,
und sie betrifft insbesondere ein Verfahren zur Verringerung des Aufschäumens, das bei der Stabilisierung
von in der Schmetoe verarbeitbaren Mischungen aus Mischpolymerisaten von Tetrafluorethylen und I lcxnfluorpropylen
auftritt.
In der Schmelze verarbeitbare Mischpolymerisate ausTc'rafluoräthylen und Hexafluorpropylen (Tr'K/l Ul')
sind seit langem bekannt und können gemäß dem Verfahren der US-Patentschrift 29 46 763 hergestellt werden.
Das Problem bei diesem Herstellungsverfahren ist jedoch die Stabilisierung der Mischpolymerisate durch
Erhitzen zur Entfernung der flüchtigen Stoffe. Die Stabilisierung findet statt, indem man die Mischpolymerisate
0,i5 bis 30 Stunden auf 300°C bis 400°C erhitzt.
Die US-Patentschrift 29 55 099 zeigt, daß während der oben beschriebenen Wärniestabilisierung eine Änderung
der Schmelzviskosität eintreten kann, und es wird vorgeschlagen, die Mischpolymerisate gegenüber einer
&o solchen Änderung der Schmel/.viskosität zu stabilisieren, indem man ihnen eine kleine Menge einer kanonischen
Metallvcrbindung laisct/.t.
Die US-Patentschrift 30 85 Ö83 bringt eine weitere Verbesserung. Bei diesem Verfahren erfolgt die Wärmebehandlung
bei 200° bis 4000C in Anwesenheil von wenigstens 2 Gew.-°/o Wasser, bezogen auf das Gewicht des
Mischpolymerisates, wodurch das Mischpolymerisat mit Endgruppen versehen und somit stabilisiert wird.
b5 Vorzugsweise wird das Verfahren der genannten Patentschrift 2 bis 5 Stunden bei 340" bis 3801C in l.ufi
durchgeführt, die wenigstens 3 Gcw.-% Wasserdampf enthält. Diese bevorzugte Behandlung wird nachstehend
als f'euchtigkcits-Wärmcbehandlung bezeichnet.
Die oben beschriebenen Verfahren /ur Verbesserung der Wärmestabilität von in der Schmelze verarbcitba-
rcn TFE/HFP-Mischpolymcrisaten führen zu einer Verflüchtigung des Monomeren und anderer Gase und
liefern Mischpolymerisate, die verhältnismäßig wärmebeständig sind. Die Verflüchtigung der Gase bewirkt
jedoch, daß die Mischpolymerisate schäumen und wie Brotteig aufgehen. Hierdurch können sie aus der für die
Feuchtigkcits-Wärmebehandlung verwendeten Vorrichtung austreten, so daß durch dieses Aufschäumen die
Menge an Mischpolymerisat, die in eine Vorrichtung gegeben werden kann, begrenzt wird. Mit anderen Worten,
das Aufschäumen setzt die Herstellungsgeschwindigkeit der wärmebeständigen Mischpolymerisate herab.
ILs wurde nun gefunden, daß das Aufschäumen während der Feuchtigkeits-Wärmebehandlung vermindert
werden kann, indem man eine Mischung aus in der Schmelze verarbeitbaren Tetrafluoräthylen-Hexafluorpropylen-Miscbpolymerisateif
verwendet, die sich wie folgt zusammensetzt:
(A) /u 10 bis 80 Gew.-% aus einem oder mehreren der genannten Mischpolymerisate, deren Schmelzviskosität
1I) Wenigstens um 50% größer ist als die gewünschte Schmelzviskosität der behandelten Mischung,
(2) höchstens 5ma! größer ist als die gewünschte Schmelzviskosität der behandelten Mischung,
(3) Wenigstens 13XlO4 P( = Poise)bei372° beträgt;
(B) zu 10 'lis 80 Gcw.-% aus einem oder mehreren der genannten Mischpolymerisate, deren Schmelzviskosität
zwischen 1 χ 104 P und 5 χ 104 P bei 372° beträgt, vorausgesetzt, daß diese Schmelzviskosität höchstens halb
so grö'J ist wie die gewünschte Schmelzviskosität der behandelten Mischung; und
(C') /11 0 b>»> 33 Gcw.-% aus einem oder mehreren der genannten Mischpolymerisate, deren Schmelzviskosität /wiscf'tn 5χ I04 Pund 13x ΙΟ4 Pbei372°Cliegt,
(C') /11 0 b>»> 33 Gcw.-% aus einem oder mehreren der genannten Mischpolymerisate, deren Schmelzviskosität /wiscf'tn 5χ I04 Pund 13x ΙΟ4 Pbei372°Cliegt,
20 wobei die C'csamlmenge der Mischung 100 Gew.-% beträgt.
D'e vorliegende Erfindung schafft ein Verfahren zur Wärmestabilisierung von Mischpolymerisaten aus Tetrafluorethylen
und Hexafluorpropylen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man eine Mischung aus iwder Schmelze
verarbcilbarcn Mischpolymeriaten von Tetrafluoräthylen und Hexafluorpropylen, die etwa 6,75 Gew.-% bis
etwa 27 Gcw.-% Hexafluorpropylen enthaften, solange in einer Luft-Atmosphäre, die etwa 3 Gew.-% bis etwa
20 Gcw.-%, vorzugsweise 3 bis 6 Gew.-%, Wasserdampf, bezogen auf das Gewicht der Atmosphäre, enthält, auf
eine Temperatur zwischen etwa 340° und etwa 380° C erhitzt, L;s praktisch alle flüchtigen Stoffe abgetrieben
worden sind, wobei sich die Mischung wie folgt zusammensetzt:
(A) zu 10 bis 80Gew.-% aus einem oder mehreren der genannten Mischpolymerisate, deren Schmelzviskosität
(1) um wenigstens 50% größer ist als die gewünschte Schmelzviskosität der behandelten Mischung,
(2) höchstens 5mal so groß ist wie die gewünschte Schmelzviskosität der behandelten Mischung,
(3) wenigstens 13 χ ΙΟ4 Ρ bei 372° beträgt;
(H) zu 10 bis 80 Gew.-% aus einem oder mehreren der genannten Mischpolymerisate, deren Schmelzviskosität
zwischen 1 χ ΙΟ4 P und 5 χ ΙΟ4 P bei 372° beträgt, vorausgesetzt, daß diese Schrnelzviskosität höchstens halb
so groß ist wie die gewünschte Schmelzviskosität der behandelten Mischung; und
(C) zu 0 bis 33 Gcw.-% aus einem oder mehreren der genannten Mischpolymerisate, deren Schmelzviskosität
/wischen 5χ 104 Pund 13x I04 P bei372°Cliegt,
wobei die Gesamtmenge der Mischung 100Gcw.-% beträgt.
Aus (·": g. I der Zeichnungen ist die Höhe des Schaumes zu ersehen, der bei der Feuchtigkeits-Wärmebehandlung
verschiedener TFE/HFP-Mischpolymerisate gebildet vurde; diese Mischpolymerisate wurden in unterschiedlicher
Weise hergestellt, nämlich durch Verwendung verschiedener Initiatoren oder durch Änderung der
ArI und Weise, in der das Dispergiermittel zugegeben wurde. Es ist kiar erkennbar, daß, unabhängig von dem
angewendeten Polymerisationsverfahren, die erzielte Schaumbildung von der Schmelzviskosität (MV) des
Mischpolymerisates abhängt.
In de f; i g. 2 wird die Höhe dt.s gebildeten Schaumstoffes, der durch Feuchtigkcits-Wärmcbchandlung von
Mischungen nach Beispiel 1 bis 6 erhalten wurde, gegenüber dem Prozentsatz an Komponenten mit hoher
Schmel/viskosilät in diesen Mischungen aufgetragen. F i g. 2 zeigt, daß die benötigte Menge an Komponenten
mil hoher Schmelzviskosität um so geringer ist, je höher ihre Schmelzviskosität ist. Außerdem ist erkennbar, daß
jede Komponente m> hoher Schmelzviskosität zu geringerer Schaumbildung führt, wenn sie in steigenden
Mengen eingesetzt wird.
'Π-Έ/HFP-Mischpolyinerisate, die ein besonders erwünschtes Gleichgewicht zwischen physikalischen Eigenschaften
und Verarbeitungsfähigkeit zeigen, besitzen Schmelzviskositäten zwischen 5 χ 104 P und 25 χ 104 P bei
372'C". Erfindungsgemäß werden die Mischpolymerisate daher so gemischt, daß die Mischung eine Schmelzvis- 51S
kosilätzwischeii5x 10" P und 25 χ ΙΟ4 P, vorzugsweise zwischen 5 χ 104 Pund 13 χ ΙΟ4 Ρ, aufweist.
Eine Untersuchung des Problems der Schaumbildung dieser erwünschten Mischpolymerisate während der
Fcuchtigkeits-Wärmebehandlung ergab, daß der Schäumungsgrad stark von der Schmelzviskosität des homogenen
TFE/HFP-Mischpolymerisates, das dieser Behandlung ausgesetzt wurde, abhing. Dies ist in Fig. I darge-.stelli.
Fig. 1 zeigt, daß ein Mischpolymerisat, dessen endgültige Schmelz· iskosität unter etwa 5χ 104 P bei t>o
37211C" liegt, ebensowenig stark schäumt wie ein Mischpolymerisat mit einer endgültigen Schmelzviskosität von
mehr als etwa IJx 104P bei 372nC. Es wird daher angenommen, daß bei geringer Viskosität die von den
ausgetriebenen Gasen gebildeten Blasen platzen und zusammenfallen und dadurch die Schäumung herabsetzen;
bei hoher Viskosität des Mischpolymerisates wird die Expansion der Blasen verhindert und auf diese Weise die
Verschäumung reduziert. Fig. 1 zeigt, daß bei Schmelzviskositäten zwischen etwa 5 χ 104 P und 13 χ ΙΟ4 Ρ die
Vcrschäumung stärker ist, jedoch besitzen gerade Mischungen aus Mischpolymerisaten innerhalb dieses Viskosiiiiisbcreiches
gute und brauchbare Eigenschaften.
Gemäß der vorliegenden Erfindung werden Mischpolymerisate mit hoher und geringer Schmelzviskosität
gemisch! und der Feuchtigkeils-Wärmebehandlung ausgesetzt. Es ist übcrrra\rhcnd. daß ilic Schaumbildung
durch eine solche Mischung herabgesetzt wird, da im allgemeinen die einzelnen Mischpolymerisalteilchcn in der
Schmelze ihre Identität verlieren, so daß angenommen werden mußte, d;iß die .Schaumbildung durch die
Schmelzviskosität der Mischung und nicht durch die Sehmelz.viskosität der Mischungskomponenten bcsiinimi
Die Komponente mit hoher Schmelzviskosität sollte mindestens etwa 10 Gew.-% und vorzugsweise ctw;i 17
Gew.-% der Mischung betragen. Diese Mindestmengen reichen aus, um eine wesentliche Reduzierung der
Schaumbildung zu bewirken. Die Schmelzviskosität dieser Komponenten mit hoher Schmelzviskosiiiii sollte tun
wenigstens 50% höher liegen als die der gewünschten fertigen Mischung und ist vorzugsweise wenigstens 2m;i!
größer; sie darf in keinem Falle unter 13 χ ΙΟ4 Ρ bei 372° liegen, da Mischpolymerisate mit einer Schmelzviskosität
zwischen 5 χ 104 P und 13 χ ΙΟ4 F1 sehr stark zum Schäumen neigen. Die Schmelzviskosität der Komponenten
mit hoher Schmelzviskosität kann etwa 5mal so groß sein wie die gewünschte Schmelzviskosität der fertigen
Mischung; beträgt sie jedoch wesentlich mehr als da». 5fache dieses Wertes, so kann das Endprodukt übermäßig
viel Ciel enthalten, w;is sichtbar wird, wenn man die Harzmischiing zu einem dünnen Film strangpreUt.
r, Die Mischung kann aus einer Komponente mit hoher und einer Komponente mit niedriger Schrnelzviskosiiiii
bestehen; sie kann jedoch auch mehrere Komponenten mit hoher Sehmelzviskositiil, mehrere Komponenten mil
geringer Schmelzviskosität und außerdem eine oder mehrere Komponenten mit mittlerem Schmclzviskosiiätsbereich
(ei. h. 5 χ ΙΟ4 P bis 13 χ ΙΟ4 P) cnihuh.cn. Die Komponente mit mittlerer Schmelzviskosital wird nur in
"'•ringen Mengen eingese'/'.. '/. 8 in einer Mr"iJ-;e Vl>n nirhl mehr :ik t-tw:i \ l C1i:w.-Wn, vorzugsweise höchstens
etwa 20 Gew.-°/o. und am besten überhaupt nicht.
Die Berechnungsgrundlage. in welchen Mengen die einzelnen Mischungskomponenten gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform zur Erzielung einer gewünschten Schmelzviskosität (MV) bei 372" einer fertigen
Mischung Zangewendet werden müssen, findet man, indem man N Komponenten A + H+ ... N gciiuiU
folgender Gleichung mischt:
?s
?s
_L-L_L _L
kgAMV)*/ = kg4 (A/K,)4·5 ♦ kgH (MV,,)45 ...Ajf.v(A/Kv>4·5
Diese Berechnung liefert die Schmelzviskosität einer fertigen Mischung (MV)/ unter der Annahme, daß
während der Fr ichtigkeits-Wärmebehandlung und den Strangpreßverfahren keine Viskositätsänderungen eintreten.
In Wirklichkeit ändert sich die Schmelzviskosität jedoch bei der Behandlung und Wc'uTvcrarbeiliing, so
daß in der Praxis die Berechnung diesen Viskositätsänderungen angepaßt werden muß. Hai r.ich z. H. herausgestellt,
daß die Schmelzviskositä.t während der Behandlung und Weiterverarbeitung um etwa 4 χ K)4 I' sinkt, uiiil
wird für die fertige Mischung eine Viskosität von 8 χ ΙΟ4 P gewünscht, so muß die Mischung auf der Basis einer
J5 Schmelzviskosität von 12 χ ΙΟ4 Ρ errechnet werden.
Wird eine endgültige Schmelzviskosität von 8 χ ΙΟ4 P gewünscht, so kann man gemiill einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform gute Ergebnisse erzielen, wenn die Komponente mit hoher Schmcly.viskos.itui
(1) 20 bis 40 Gew.-% der Mischung ausmacht und eine Schmelzviskositat von 25 χ ΙΟ4 P bis 3Ox K)-1 I' bei
372° C besitzt, oder
(2) 30 bis 50Gew.-% der Mischung ausmacht und eine Schmelzviskosität von 20x IO4 P bis 25 χ ΙΟ1 P besil/t.
oder
(3) 30 bis 80 Gew.-°/o der Mischung ausmacht und eine Schmelzviskosität von 15x 104 Pbis20:<
10" Pbesitzt.
Der Hexafluorpropylengehalt des verwendeten TFE/HFP-Mischpolvmerisates muß hoch genug sein, um das
Mischpolymerisat in der Schmelze verarbeitbar zu machen, und niedrig genug, so daß das Mischpolymerisat
eher ein plastisches als ein elastomeres Material ist. Er sollte zwischen etwa 6,75 Gcw.-% und etwa 27 Gcw.-%,
vorzugsweise zwischen etwa 14 Gcw.-% und etwa 18 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des
Mischpolymerisates, liegen. Die Mischpolymerisate werv»".:i gemäß dem Verfahren der US-Patentschrift
31 32 124 hergestellt, indem man Tetrafluoräthylen und Hexafluorpropylen in einem wäßrigen System, das ein
Dispergiermittel und einen Freien-Radikal-Polymerisationsinitiator enthält, umsetzt. Durch Änderung der V! nge
an Initiator können Mischpolymerisate mit unterschiedlichen Schmelzviskositäten erhalten werden. Soll das
Mischpolymerisat z. B. eine hohe Schmelzviskosität aufweisen, so wird die Initiatormenge herabgesetzt; mil
hohen Initiatorkonzentrationen wird gearbeitet, wenn Mischpolymerisate mit niedriger Schmclwiskosität gewünscht
werden.
Wie bereits oben erwähnt, wird die Mischung für die Feuchtigkeits-Wärmebehandlung mehrere Stunden,
insbesondere etwa 2 bis 5 Stunden bei etwa atmosphärischem Druck in einer Luft-Atmosphäre, die etwa 3
Gew.-°/o bis etwa 20 Gew.-%, vorzugsweise 6 Gew.-%, Wasserdampf enthält, bezogen auf das Gewicht der
Atmosphäre, auf eine Ofentemperatur von etwa 340°C bis etwa 3800C erhitzt. Der Druck ist nicht entscheidend;
im allgemeinen wird jedoch mit atmosphärischem Druck gearbeitet.
Die in den folgenden Beispielen genannten Schmelzviskositäten wurden gemäß dem ASTM-Vcrfahrcn
D-1238-52T ermittelt, das in folgender Weise modifiziert wurde: Zylinder, Düsenöffnung und Kolbenoberseite
bestanden aus einer korrosionsfesten Legierung (Haynes Stellite 19, hergestellt von Haynes Stellite Co.). Die
5,0 g schwere Probe wurde in einen Zylinder (Innendurchmesser 935 mm) gegeben, der auf 372° ± TC gehalten
wurde. Fünf Minuten nach dem Beschicken wurde die Probe unter einer Belastung (Kolben plus Gewicht) von
5000 g durch die rechteckige Düsenöffnung (Durchmesser 2,10 mm. Länge 8.00 mm) stranggepreßt. Diese Belastung
entsprach einer Scherkraft von 0,457 kg/cm2. Die Schüieizviskosität in Poise wurde berechnet als 53 150.
dividiert durch die ermittelte Strangpreßgeschwindigkeit in g/Min.
Alle genannten Schmelzviskositäten wurden bei 372CC gemessen. Die hier angegebenen Temperaturwerte
sind sämtlichst Celsiuswerte. In den nachstehenden Beispielen wurde als Polymerisat ein Mischpolymerisat aus
Tetrafluoräthylen und etwa 16 Gew.-% Hexafluorpropylen verwendet, das gemäß dem Verfahren der US-Paicnischrift
31 32 124 hergestellt worden war. Nach dem Koagulieren durch Rühren unter hoher Scherkraft
schienen die Polymerisatflockcn trocken zu sein, enthielten jedoch noch erhebliche Mengen an Wasser. Das r,
überschüssige Wasser wurde entfernt, indem man 100 g des Mischpolymerisates in eine zylindrische Form
(Durchmesser etwa 14 cm) gab, deren Boden mit absorbierendem Papier ausgelegt war. Auf das Papier wurde
ein Drahtnetz und darauf ein Glasgewebe gelegt. Die Form wurde geschlossen und unter einem Druck von
7(K. ^g/cm^ gepreßt, um das überschüssige Wasser zu entfernen (etwa 10% Feuchtigkeit blieben zurück). Eine
Probe des Mischpolymerisates wurde 4 bis 5 Stunden bei 125°C im Ofen getrocknet und dann zur Bestimmung to
der Sehmclzviskosität der gepreßten Polymerisatflocken verwendet.
I iir die l-'euchtigkeits-Wärmebehandlung wurden Aluminium-Tcströhrchcn mit einem Durchmesser von
I.tem hergestellt, indem man Aluminiumfolie um die Außenseite eines Reagenzglases herum formte. Eine
abgewogene Probe der gepreßten Flocken wurde in das so erhaltene Aluminiumröhrchen gegeben. Dann wurde
das Aluminiumröhrchen in ein 2.5-em-Reagenzglas geschoben und zusammen mit diesem in eine Öffnung in
einem massiven Mctallblock gestellt, der auf einer konstanten Temperatur gehalten wurde. Luft wurde mit einer
Geschwindigkeit von 150 ccm/Min. durch eine mit Wasser gefüllte Waschflasche in einem 40°C-Thermostaten
und von dort in das Aluminiumröhrchen geleitet. Nach Ablauf einer vorherbestimmten Zeit wurde das Reagenz- 1|
glas dem Metallblock entnommen und an der Luft abgekühlt. Dann wurde die Aluminiumfolie von dem aufge- ü
schäumten Polymerisat abgezogen, und riiiiic und Schrnelzviäkosität der Polyrricrisaiprcbe wurden ermülelt. 20 **
Vergleich A
Dieses Verglciehsbcispicl zeigt, daß die Schmelzviskosilät einen starken Einfluß auf die Schaumbildung
,nisiibi. Die Mischpolymerisate wurden gemäß der US-Patentschrift 31 32 124 hergestellt. Einige in diesem
Beispiel verwendete Mischpolymerisate wurden mit Hilfe eines Ammoniumpersulfal-lniti-utors (APS) hergsteHt;
bei anderen wurde Kaliumpcrsulfat (KPS) verwendet: bei einigen diente Ammoniumperfluoroctanoat (C-8) als
Dispergiermittel; und schließlich wurden einige erhalten, indem das Dispergiermittel gemäß US-Patentschrift
Jl 32 124 in situ gebildet wurde. Diese variablen Faktoren erwiesen sich als nicht entscheidend; alle Werte
paßten sich der glatten Kurve der F i g. 1 an. Bei diesem Beispiel wogen die Polymerisatproben jeweils 7.0 g; der jo
Mciailblock wurde auf 37O°C gehalten, und das Reagenzglas wurde 2 Stunden in dem Mctallblock belassen. Die
Oidinatc der Fig. 1 zeigt die Höhe der aufgeschäumten Probe nach dem Abkühlen und nach Abziehen der
Aluminiumfolie. Die Abszisse zeigt die Schmelzviskosität des Endproduktes, gemessen an einer Probe jedes
einzelnen behandelten Polymerisats. Vergleich A läßt erkennen, daß bei der Herstellung von Endprodukten mit
einer Sehmclzviskosität zwischen etwa 5χ ΙΟ4 P und 13χ ΙΟ4 P bei 370°C eine starke Schaumbildung auftritt.
Polymerisate mit einer Sehmclzviskosität unter 5 χ 104 P oder über 13 χ 10" P zeigen eine wesentlich geringere
Neigung zum Schäumen.
Vergleich B
Es wurde ein Mischpolymerisat hergestellt, indem man Tetrafluorethylen und Hexafluorpropylen in einem
wäßrigen Medium unter Verwendung eines Pcrsulfat-Initiators und eines perforierten Dispergiermittels polymerisiert.
Das Mischpolymerisat enthielt etwa 16Gcw.-% Hexafluorpropylen.
Vor der Feuchügkeils-Wärmebehandlung wog die Probe 5.0 g, der Metallblock wurde auf 350' C gehalten und
das Reagenzglas 2 Stunden in den Meiallblock gestellt. Die Schmelzviskosität betrug 10,2 χ 10" P. und die Höhe
der aufgeschäumten Probe war bei zwei identischen Ansätzen jeweils 5.08 cm.
Beispiele 1 bis 6
Die in diesen Beispielen verwendeten Mischpolymerisate wurden gemäß dem Verfahren des Vergleichs B
hergestellt, wobei jedoch die Menge an Initiator variiert wurde, um Mischpolymerisate mit unterschiedlichen
Schmelzviskosiiätcn zu erhalten. Bei der Feuchtigkeits-Wärmebchandlung entsprachen Gewicht der Probe,
Temperatur und Dauer den Bedingungen des Vergleichs B. Proben der Polymcrisatflocken mit unlerschiedlicher
Schnielzviskositäl wurden, wie aus Tabelle I ersichtlich, gemischt. Ziel dieses Mischens war die Herstellung von
Endprodukten mit Schmelzviskositälcn von etwa 1Ox 104 P. Tabelle I zeigt, daß diese Mischungen wesentlich
weniger schäumten als das Mischpolymerisat gemäß Vergleich B.
Die Ergebnisse der Beispiele 1 bis 6 sind in Fig.2 zusammengefaßt. Die Ordinate stellt die Höhe der
Schaumstoffprobe dar. und die Abszisse zeigt den Prozentsatz an komprimierten Flocken mit höherer Schmelzviskosität
in den Mischungen der Beispiele 1 bis 6. Die Punkte in Fig.2 tragen die Nummern der einzelnen
Beispiele. &°
In den Beispielen 1 und 2 werden komprimierte Flocken von 143 χ 104 P als Komponente mit hoher Schmelzviskositäi
verwendet. In Fig.2 wurde eine Kurve durch diese Punkte gezogen. Sie wurde auf eine Höhe von
5.08 cm extrapoliert, da die Probe des Vergleichs B diese Höhe erreichte.
In gleicher Weise wurden die Punkte für Beispiele 3 und 4 und ebenso die Punkte der Beispiele 5 und 6 durch
eine Kurve verbunden. *>5
F i g. 2 zeigt, daß die benötigte Menge der Komponenten mit hoher Schmelzviskosität um so geringer ist, je
höher die Viskosität dieser Komponenten ist.
Außerdem geht aus Fig. 2 hervor, daß bei einer bestimmten Komponente mit hoher Viskosität, die mit
verschiedenen Komponenten geringer Viskosität in den z.ur Erzielung einer relativ konstanten Viskosität
<lci wärmebehandelten Mischung erforderlichen Mengen gemischt ist, eine geringere Schäumiing stattfindet, wenn
diese Komponente mit hoher Viskosität in größeren Mengen anwesend ist.
In Tabelle I sind die Mengen und Schmelzviskositäten der verwendeten Mischpolymerisate, die Schmel/vKko
sitäten der erhaltenen behandelten Mischungen und die Höhen der gebildet on Schäume zusammengefaßt.
Beispiel K) |
Mischung | Komponenten | Schincl/viskdsiiai der Mischung*) |
I lohe der Schaume (2 identische Aiis;il/e).cm |
1 | 57 g 43 g |
14,5 χ ΙΟ4 Ρ 4,1 XiO4P |
10,1 χ 104 P | 4,45-4,45 |
π 2 | 65 g 35 g |
14,5 χ 10" P 1,5 χ 104P |
9.7 χ 10' P | 4.29-4.45 |
3 | 40 g 60 g |
20.3 χ 10" P 4,1 χ ΙΟ4 Ρ |
10.6 χ 10" P | 4.29-4.1 j |
4 | 48 g 52 g |
20,3 χ 104P 1,5 χ ΙΟ4 Ρ |
10.2 χ 10' ? | 4.29- 3,47 |
5 25 |
17g 83 g |
39,7x104P 4,1 χ ΙΟ4 Ρ |
9.3 χ 104 P | 4.29-4.29 |
6 | 22 g 78 g |
39,7 χ 104P 1,5 χ ΙΟ4 Ρ |
8,7 χ ΙΟ4 Ρ | 4.13-4.IJ |
JO *) Gefunden durch Kombinieren der beiden identischen Ansätze.
Die erfindungsgemäß hergestellten Mischpolymerisate besitzen gute Stabilität bei hohen Temperaturen und
gute elektrische Isolierungseigenschaften und sind chemisch inert und widerstandsfähig. Sie können aus tier
Schmelze zu verschiedenen geformten Gegenständen stranggepreßt werden, wie /.. 15. /u !-linien. I äden, Schhiu-
J5 chen. Überzügen für Drähte oder zu ähnlichen Gegenständen, für die die genannten Eigenschaften erwünscht
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Verfahren zur Wärmestabilisierung vor Mischpolymerisaten aus Tetrafluorethylen und Hexafluorpropylen,
dadurch gekennzeichnet, daß man eine Mischung aus in der Schmelze vcrarbeitburen
Mischpolymerisaten aus Tetrafluoräthylen und Hexafluorpropylen, die etwa 6,75 Gcw.-% bis etwa 27
Gew.-% Hexafluorpropylen enthalten, solange in einer Luft-Atmosphäre, die etwa 3 Gew.-% bis etwa 20
Gew.-% Wasserdampf, bezogen auf das Gewicht der Atmosphäre, enthält, auf eine Temperatur zwischen
etwa 340° und etwa 380° C erhitzt, bis praktisch alle flüchtigen Stoffe abgetrieben worden sind, wobei sich die
Mischung wie folgt zusammensetzt:
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