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Wandherstellungsverfahren Die erfindung betrifft ein Verfahren zum
Herstellen von Außenwänden als Ausfachung von Skelettbaukonstruktionen.
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Die zumeist vielgeschoßigen Geschäfts- oder Wohnhäuser, Schul-und
Krankenhausbauten werden heute vielfach in der sogenannten Skelettbauweise hergestellt,
wobei die beiden Funktionen des Tragwerkes und des Raumabschlusses verschiedenen
Bauteilen
zugewiesen sind. Durch die Trennung der Funktionen in
Tragwerk und Raumsbschluß kann für jeden dieser beiden Bauteile der besonders geeignete
Baustoff gewahlt werden. Um mit kleineren Querschnittsabmessungen auszukommen und
so möglichst viel ausnfitzbaren P.aum zu gewinnen, verwendet man für das tragende
Skelett ein Material von hoher Festigkeit und für t'ände und Decken Baustoff, die
möglichst weitgehenu gegen Wärme und Lärm schützen.
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Die Anforderungen, die man heute an die Außenbekleidungen von Bauwerken
stellt, bestehen nicht allein im Schutz der Außenwände gegen Niederschläge, sodaß
sie möglichst trocken gehalten werden, sondern die Außenbekleidungen sollen auch
einen zusätzlichen Wärmeschutz gewährleisten. Darüber hinaus muß eine Außenbekleidung
aber auch eine Belüftung der Außenwand ermöglichen, um inihr enthaltene Feuchtigkeit
oder mit dem Wärmestrom von innen nach außen gelangten Wasserdampf abzuführen. Nicht
zuletzt soil eine Außenwand, die all diesen Forderungen gerecht wird, eine möglichst
wirtschaftliche Herstellung gewährleisten, da die Kosten hiefür einen nicht unbeachtlichen
Teil der Gesamtkosten eines Bauwerkes ausmachen.
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Mit dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren für eine Außenwand
als Ausfachung von Skelettbaukonstruktionen wird diesen Forderungen weitgehend entsprochen.
Es ist dadurch gekenr'zeichnet, daß zwischen den Säulen der SkelettbaukonstrGtion
an sich bekannte Ständer und bzw. oder Riegel eingesetzt, anschließend an diesen
wandaußenseitig eine die Säulen, die Ständer und die Außenwände der Decken abdeckende,
wärmedämmende, zum Schutz gegen Durchfeuchtung außenseitig mit einer wasserabweisenden
Schicht geschützte Außenschicht befestigt und nach Fertigstellung von im Wandbereicn
angeordneten Installationen, wie Rohren für Wasser, Gas, elektrische Leitungen und
dgl. eine Innenschicht, vorzugsweise aus Gipskartonplatten, an den Ständern angebracht
und der Raum zwischen der Außen- und Innenschicht mit wärmedämmendem Material wie
Glaswolle, Schaumkunststoff oder dgl. ausgefüllt wird.
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Die durch den erfindungsgemäßen Vorschlag erzielbaren Vorteile liegen
aif der Hand. Unmittelbar nach 'Fertigstellung der Skelettbaukonstruktion fr ein
Geschoß, kann zwischen den Säulen ausgefacht und die als Wetterschutz dienende Außenschicht
der Wand an den Ständern befestigt werden. Da der umbaute Raum nach außen damit
abgeschlossen ist, entfäll-t die vorstellung einer besonderen Umfriedung, um den
behördlichen Sicherheitsvorschriften zu entsprechen und im wettergeschützten gegen
Kälte abgeschirmten Raum kann sofort mit den Innenarbeiten wegonnen werden. In die
nach innen noch offene Wand lassen sich ohne zusätzliche Arbeitsschritte, wie Bohren,
Ausfräsen und dgl.
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Rohrleitungen für Installationen, Schalter, Dübel zum Befestigen verschiedener
an der Innenwand zu befestigender Einrichtungen u.s.w. anordnen und ebenso einfach
kann der freie Raum zwischen der Außen- und Innenschicht der Wand mit wärme- und
schalldämmenden Material ausgefüllt werden. Erst nach Fertigstellung all dieser
Arbeiten wird die Innenschicht der wand an den Ständernangebracht. Es ist leicht
zu ersehen, daß diese Vereinfachung der notwendigen Innenarbeiten allein dadurch
möglich ist, daß erfindungsgemäß die Außenschalwand an der Baustelle direkt hergestellt
wird und nicht wie in herkömmlicher else fertige Bauplatten zur Verwendung kommen.
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leine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgegaßen Verfahrens
besteht darin, daß die wasserabweisende Schicht als hinterlüftete Außenwandverkleidung
im Abstand von der wärmekämmenden Außenschicht angeordnet wird.
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Durch den freien Raum zwischen der Außenschicht und der eigentlichen
Wand ist eine intensive Beltiftung gegeben, sodaß in der idand enthaltene Feuchtigkeit
oder aus dem Rauminnern durch sie diffundierender Wasserdampf einfach abgeführt
wird. Zusätzlich erhöht sich durch den Luftpolster im Hohlraum die schall- und wärmedämmende
Wirkung.
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Jn nachstehenden wird das erfindungsgemäße Verfahren an Hand der
Figuren der Zeichnung in zwei Ausführungsbeispielen eingebend , flütter.
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Es zeigen: Fig. 1 in Ansicht eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellte Außenwand in Geschoßhöhe von innen, wobei die Innenschicht aufgerissen
ist, Fig. 2 einen Horizontalschnitt durch die Wand von Fig. 1, Fig. 3 einen Schnitt
nach der Linie III-III von Fig. 2, Fig. 4 einen Horizontalschnitt durch eine Außenwand,
bei der die Außenschicht im Abstand von der Ausfachung verläuft und Fig. 5 einen
Schnitt nach der Linie V-V von Fig. 4.
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Nach Fertigstellung der Skelettbaukonstruktion wird zwischen den
Säulen 1 eine Ausfachung mit Ständern 2, 2' eingesetzt, wobei die Ständer 2, 2'
im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1-3 in zwei gegeneinander versetzten Reihen verlaufen.
Es sei aber besonders darauf hingewiesen, daß gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
auch eine oder mehrere Reihen von Ständern 2, 2' vorgesehen sein könnten.
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Anliegend an den Säulen 1 ist ein Ständer 2" vorgesehen, der eine
Breite aufweist, die dem Innenabstand der Außenschicht 4 von der Innenschicht 5
entspricht. Alle Ständer 2, 2', 2" weisen in Draufsicht Rechtecksform auf, wobei
einer ihrer Längsschenkel in der Mitte unterbrochen ist.
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An den außenseitigen Ständern 2', die über die Flucht der Säulen
1 vorstehen, damit diese keine Schallbrücke bilden, wird die Außenschicht 4 befestigt.
Sie besteht beispielsweise aus einer Holzwolle-Leichtbauplatte, auf die anschließend
an der Außenseite ein Glasvliesgewebe aufgeklebt wird, das man dann mit einem Kunststoffputz
versieht. Sie kann aber auch aus einer Holzverschalung bestehen, die entweder naturbelassen,
gebeizt oder versiegelt sein kann. Auch Sperrholz- oder Spanplatten und dgl.
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könnten dafür Verwendung finden, die mit einer Beschichtung oder einem
Streichputz versehen werden. Wie aus Fig. 3 ersichtlich, erstreckt sich die Außenschicht
4 über die gesamte Gebäudefront durchgehend und verläuft somit auch über die Deckengeschoße
3, sodaß diese von außen nicht sichtbar sind.
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Wenn die Außenschicht 4 angebracht und der Raum damit abgeschlossen
ist, können alle notwendigen Innenarbeiten durchgeführt werden, wobei die Außenschicht
4 gleichzeitig als Wetterschutz und Sicherung der Arbeiter gegen einen Absturz dient.
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Die Innenschicht 5 kann zu einer beliebigen Zeit an der inneren Reihe
der Ständer 2 angebracht werden. Dies wird dann der Fall sein, wenn die in die Wand
einzulegenden Installationen durchgeführt und der Zwischenraum zwischen der Außenschicht
4 und der Innenschicht 5 mit dem wärme- und schalldämmenden Material 6 ausgestopft
ist, wofür Glaswolle, Kunststoffschaum oder dgl. Verwendung finden kann. Die Innenschicht
4 besteht vorteilhaft aus doppelten Gipskartonplatten, doch läßt sich dafür auch
jedes sonstiggeeignete Material vorsehen.
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Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Außenwand gemäß
Fig. 4 und 5 unterscheidet sich von der vorbeschriebenen einfach dadurch, daß zwischen
der Außenschicht 4 und der sie gegen feuchte Witterung schirmenden wasserabweisenden
Schicht 8 ein Abstand vorgesehen ist, wodurch ein Hohlraum 7 gebildet wird. Hiezu
sind an den Ständern 2 t Latten 7 oder dgl. befestigt, auf denen die Schicht 8 aufgesetzt
wird. In dem so entstehenden Hohlraum 7 wird durch Belüftung Feuchtigkeit abgeführt,
sodaß die Außenwand stets trocken bleibt.
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Es ist leicht ersichtlich, daß das erfindungsgemäße Verfahren in
mancherlei Varianten ausführbar ist. Wesentlich bleibt, daß die danach hergestellte
Außenwand an der Baustelle selbst hergestellt wird, wobei ihre die ganze Gebäudefront
abdeckende Außenschicht 4 zuerst angefertigt wird und dabei als Wetterschutz und
Sicherheitseinrichtung dient.