DE2612546A1 - Loesbare cyanacrylat-klebstoffzusammensetzungen - Google Patents
Loesbare cyanacrylat-klebstoffzusammensetzungenInfo
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Description
LOCTITE CORPORATION Newington, Connecticut, V.St.A.
Lösbare Cyanacrylat-Klebstoff zusaimnenset zungen
Die Erfindung betrifft a-Cyanacrylat-Klebstoffzusammensetzungen,
insbesondere mit einer derartigen Rezeptur, daß sie relativ schwache, leicht lösbare Bindungen ergeben.
Klebstoffzusammensetzungen auf Basis von a-Cyanacrylsäure—
estern sind bekannt und haben sich aufgrund ihrer hohen Härtungsgeschwindigkeit und hervorragenden, langzeitig beibehaltenen
Haftfestigkeit gegenüber den verschiedensten Oberflächenarten ein weites Anwendungsgebiet erobert. Mit
Hilfe von Ä'thylcyanacrylat wird beispielsweise eine Stahl/ Stahl-Bindung mit einer typischen Zugscherfestigkeit von über ·
etwa 154 kp/cm (> etwa 2200 psi) und einer noch beträchtlich höheren reinen Zugfestigkeit erzielt.
Die mit Cyanacrylatklebern erzielten Bindungen neigen ferner
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relativ stark zur Sprödigkeit, weshalb man die Klebstoffe häufig weichstellt. Typische Beispiele für geeignete Weichmacher
sind die verschiedenen Alkylester und -diester, Alkylphosphate und -phosphonate bzw. aromatischen Phosphate und
Phosphonate der US-PS 2 784 127, die aus der US-PS 3 354 bekannten Diallylphthalate und die in der US-PS 3 699 127 beschriebenen
Aryl- und Diaryläther. In den genannten Patentschriften wird erwähnt, daß Weichmacherkonzentrationen von
mehr als 15 bis 20 Gew.-^ (bezogen auf die Klebstoffzusammensetzung)
gewöhnlich vermieden werden sollen, da die Haft- bzw. Bindefestigkeit
ansonsten beträchtlich herabgesetzt werden würde.
Die monomeren Cyanacrylate polymerisieren vermutlich über einen anionischen Mechanismus. Um eine vorzeitige Polymerisation
zu verhindern, setzt man daher gewöhnlich ionische Inhibitoren ein. Diese stellen zumeist starke Säuren (z.B.
sauer reagierende Gase, wie Stickstoffoxide oder Schwefeldioxid) dar und werden in Anteilen von etwa 0,001 bis etwa 0,06 Gew.-$
verwendet (vgl. z.B.die US-PS 2 794 788). Weitere bekannte stark saure Inhibitoren sind lösliche organische Säuren,
wie Arylsulfonsäuren, deren typische verwendete Menge ebenfalls
etwa 0,001 bis etwa 0,06 Gew.-^S ausmacht. Der Einsatz
starker Säuren (wie der vorgenannten) ist einerseits wichtig für die Erzielung einer langen Gebrauchsdauer des monomeren
Cyanacrylats, bringt jedoch andererseits den Nachteil mit sich, daß die Polymerisationsgeschwindigkeit verringert und
die Wirksamkeit des Klebstoffs dadurch beeinträchtigt wird.
Das bisherige Ziel bestand im Erreichen einer möglichst hohen Haftfestigkeit und Gebrauchsdauer. Während jedoch
eine hohe Reaktionsgeschwindigkeit und gute Lagerbeständigkeit von einem Handelsprodukt stets gefordert werden,
hatte man zuvor noch nicht erkannt, daß eine hohe Haftfestigkeit nicht immer erstrebenswert ist. Es bestand somit
Bedarf an einer Klebstoffrezeptur, welche das rasche Bindevermögen
von Cyanacrylaten mit einer verringerten und vor-
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^
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bestimmten Haft- bzw. Bindefestigkeit und der Fähigkeit vereinigt , bei Bedarf eine leichte Lösung der Bindung zu ermöglichen,
Durch die Erfindung wird nun eine solche vorteilhafte Klebstoff zusammensetzung geschaffen. Diese Zusammensetzung,
welche eine geregelte bzw. eingestellte Haft- bzw. Bindefestigkeit sowie eine auflösbare Bindung ergibt, enthält
im Gemisch
• a) mindestens einen polymerisierbaren Ester einer
ct-Cyanacrylsäure,
b) etwa 20 bis etwa 60 Gew.-$, bezogen auf die Zusammensetzung,
eines mit dem Ester (a) mischbaren Weichmachers, und
c) etwa 0,015 bis etwa 0,15 Gew.-</o, bezogen auf die'
Zusammensetzung, einer im Ester (a) löslichen Carbonsäure .
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung der vorgenannten Klebstoffzusammensetzung, das darin besteht,
daß man deren Bestandteile vermischt oder den Weichmacher und die Carbonsäure im Cyanacrylat löst. Außerdem
betrifft die Erfindung die Verwendung einer solchen Klebstoff zusammensetzung zum Verbinden bzw. Verkleben von Gegenstanden,
welche anschließend wieder voneinander gelöst werden, wobei man die Zusammensetzung auf eine Oberfläche eines
der Gegenstände aufbringt, die Oberfläche bis zur Härtung des Klebstoffs mit einer dazupassenden Oberfläche in Kontakt
hält und danach auf die Bindung zur Wiederauflösung Hitze oder ein Lösungsmittel einwirken läßt.
Die Erfindung soll nun näher erläutert werden.
Die erfindungsgemäß verwendeten monomeren oc-Cyanacrylsäureester
sind bekannt und besitzen die nachstehende allgemeine Formel
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CN
CH9=C-C-O-R 0
in der R einen Alkylre st mit 1 bis etwa 16 Kohlenstoff atomen, einen
Alkenylrest, eine Cyclohexyl- oder Phenylgruppe (diese Reste werden bevorzugt) oder einen Halo genalkyl-, Arylalkyl- oder Acylalkylrest
u.dgl. bedeutet; geeignet sind auch Mischungen dieser a-Cyanacrylsäureester. Man verwendet vorzugsweise einen
einzelnen Ester, wobei R einen 1 bis etwa 5 Kohlenstoffatome aufweisenden Alkylrest, einen Alkenylrest oder· eine
Cyclohexylgruppe, insbesondere jedoch eine Methyl- oder Äthylgruppe, darstellt.
Die vorgenannten Monomeren werden im allgemeinen durch Kondensation eines Cyanessigsäureesters mit Formaldehyd
und anschließende thermische Depolymerisation sowie fraktionierende Destillation bei vermindertem Druck zur Abtrennung
des Monomeren hergestellt. Geeignete Synthesemethoden sind z.B. in den US-PSen 2 467 926, 2 467 927,
2 721 858, 2 763 677, 2 784 215, 3 254 111, 3 577 394 und
3 639 361 beschrieben.
Die zweite notwendige Komponente der erfindungsgemäßen Klebstoffzusammensetzung ist ein Weichmacher. Die wesentliche
Eigenschaft des Weichmachers besteht darin, daß er innerhalb des nachstehend angeführten Konzentrationsbereichs
mit dem Cyanacrylat vollständig mischbar und verträglich ist. Der Begriff "verträglich" bedeutet, daß die betreffende
Substanz keine Gelierung oder Sedimentation des Gemisches hervorruft. Die Funktion des Weichmachers besteht in der
Herabsetzung der endgültigen Haft- bzw. Bindefestigkeit des gehärteten Klebstoffs. Daher soll der Weichmacher in
relativ hoher Konzentration (d.h. von etwa 20 bis etwa 60 Gew.~fo,
bezogen auf die gesamte Klebstoff zusammensetzung) eingesetzt
werden. Der Weichmachergehalt beträgt vorzugsweise etwa
_ 4 _
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bis etwa 40 Gew.-$. Für den erfindungsgemäßen Zweck sind
die verschiedensten Weichmacher geeignet; die sich nach den vorgenannten Kriterien richtende Wahl des jeweiligen
Weichmachers kann in jedem Fall' auf grund einfacher Versuche getroffen werden. Die bevorzugten Weichmacher sind
in folgende umfangreiche Verbindungsklassen einzureihen:
a) Aryl- und Diaryläther, wie Diphenyläther und dessen halogensubstituierte Derivate, wobei jeder Arylring
mit seinen Substituenten (falls vorhanden) bis etwa
20 Kohlenstoffatome aufweisen kann;
b) Alkyl- und Alkenylester von Säuren der Fumarsäurereihe, wie Dialkylfumarat und Diallylmaleinat, wobei
die Alkoholanteile jeweils bis zu etwa 12 Kohlenstoffatome aufweisen können und vorzugsweise etwa 4 bis
8 Kohlenstoffatome besitzen;
c) Alkyl- und Alkenylester von Säuren der Oxalsäurereihe,
wie Diallyloxalat, Dioctylazelat oder Diallylsebacat,
wobei die Anzahl der Kohlenstoffatome im Alkoholanteil
vorzugsweise gleich wie bei b) ist;
d) Alkyl- und Alkenylester von Säuren der Phthalsäurereihe (o, m oder p), wie Diallylphthalat, Dibutylphthalat,
Isobutylphthalat oder Athylhexylphthalat,
wobei die Anzahl der Kohlenstoffatome im Alkoholanteil
wiederum vorzugsweise gleich wie bei b) ist; und
e) Alkyl- und Alkenylester verschiedener anderer ungesättigter Dicarbonsäuren, wie Diallylitaconat.
Von den vorgenannten Weichmachern werden jene der Gruppen a), c) und d) besonders bevorzugt. Man kann auch Mischungen
der vorgenannten Weichmacher einsetzen. Die angegebenen speziellen Weichmacher sind nicht im Sinne einer Beschränkung
aufzufassen; man kann vielmehr auch andere Weichmacher verwenden, vorausgesetzt, daß sie die vorgenannten Kriterien
der Mischbarkeit und Verträglichkeit erfüllen»
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Die dritte notwendige Komponente der erfindungsgemäßen
Klebstoffzusammensetzung ist eine Carbon- oder Polycarbonsäure. Die wesentliche Eigenschaft der Säure besteht darin,
daß sie innerhalb des nachstehend angegebenen Konzentrationsbereichs im Cyanacrylat löslich ist. Die Säure soll
relativ schwach sein, d.h., ihr pKA-Wert soll nicht weniger als etwa 1,0 betragen und liegt vorzugsweise im Bereich von
etwa 1,3 bis etwa 6,0. Die genaue Punktion der Carbonsäure ist nicht vollständig aufgeklärt. Ohne daß eine Festlegung
auf irgendeine spezielle Theorie beabsichtigt ist, wird jedoch vermutet, daß die Säure eine begrenzende Wirkung gegenüber
der Polymerkettenlänge besitzt. Die Säure kann Jedoch auch die Haftung verbessernde Oberflächeneffekte hervorrufen
und dadurch den Schwächungseffekt des Weichmachers regulieren.
Am meisten erwünscht sind Jene Säuren, welche löslich sind und außerdem nicht wesentlich zum Abbau der Haftfestigkeit
während einer Tage oder Wochen andauernden Lagerung der verbundenen Teile beitragen oder die Festigungs- bzw. Härtungsdauer deutlich verlängern. Ferner erleichtert die Säure anscheinend
die z.B. mit Hilfe eines Lösungsmittels vorgenommene Trennung
der Bindung, wenn eine solche angestrebt wird.
Die Konzentration der Carbonsäure kann im Bereich von etwa 0,015 bis etwa 0,15 Gew.-%, bezogen auf die Klebemasse,
liegen. Die für einen vorgegebenen Fall gewählte Säurekonzentration hängt von den speziellen Eigenschaften der Säure
im Hinblick auf die vorgenannten Kriterien ab. Bevorzugt werden jedoch in der Regel Konzentrationen im Bereich von
etwa 0,025 bis etwa 0,075 Gew.-$. Da die Säure und der Weichmacher ein gewisses Maß an individueller Fähigkeit
zur Regelung der Haft- bzw. Bindefestigkeit aufweisen, läßt
sich ferner durch Variierung der Anteile dieser Komponenten unter Zugrundelegung einfacher Versuche ein breites Spektrum
von Klebstoffeigenschaften erzielen.
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Die bevorzugten löslichen organischen Säuren gehören den
folgenden Verbindungsklassen an:
a) Alkyl- und Alkenylmono carbonsäuren und deren Halogen-
und Cyanderivate (wie Mono- und Dichloressigsäure, Cyanessigsäure oder Ölsäure), wobei der Alkyl- oder
Alkenylanteil vorzugsweise 1 bis etwa 25 Kohlenstoffatome, insbesondere 1 bis etwa 17 Kohlenstoffatome,
aufweist;
b) aromatische Monocarbonsäuren (wie Benzoe- oder Phenylessigsäure)
sowie die Halogen- und Nieder-alkyl- und -alkenylderivate (z.B. mit 1 bis etwa 4 Kohlenstoffatomen
im Alkyl- oder Alkenylrest) derartiger Säuren, z.B. Toluyl- oder ChIorbenzoesäure; und
c) aliphatische Dicarbonsäuren der Oxalsäurereihe (wie Oxal- oder Malonsäure), wobei der aliphatische Anteil
durch Halogenatome oder Nieder-alkyl- oder -alkenylreste (z.B. mit 1 bis etwa 4 Kohlenstoffatomen) substituiert
sein kann.
Die Klebstoff zusammensetzung kann die verschiedensten zusätzlichen
Substanzen enthalten. Das monomere Cyanacrylat enthält, wie erwähnt, in der Regel einen Inhibitor gegenüber der anionischen
Polymerisation, wie ein sauer reagierendes Gas. In jüngerer Zeit wurden Sultonstabilisatoren entwickelt (vgl.
die US-PS 3 742 018). Ferner ist es gewöhnlich zweckmäßig, einen Inhibitor gegenüber der radikalischen Polymerisation,
z.B. Verbindungen des phenolischen Typs, wie Hydrochinon, Hydrochinonmonomethyläther oder p-tert.-Butylbrenzcatechin,
zuzusetzen. Für einige Anwendungszwecke kann es von Vorteil sein, auch Farbstoffe und Viskositätsregler zuzugeben. Diese
Substanzen sowie ihre angewendeten Konzentrationen sind bekannt und stellen kein erfindungswesentliches Merkmal dar.
Eine repräsentative Zusammenfassung bekannter Rezepturen
ist aus der US-PS 3 699 127 ersichtlich.
— 7 —
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-g-
Wie erwähnt, besteht ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Klebstof-fzusammensetzungen darin, daß die mit
ihrer Hilfe erzielten Bindungen relativ leicht zerstörbar sind, so daß die verbundenen Teile voneinander gelöst werden
können. Diese Eigenschaft ist bei Anwendungen sehr zweckmäßig, bei denen z.B. eine rasche Befestigung, jedoch eine geringe
endgültige Festigkeit erwünscht ist, oder bei denen ein kleiner Gegenstand zur Bearbeitung an eine Einspann- oder
Haltevorrichtung geklebt, anschließend jedoch wieder von der betreffenden Vorrichtung gelöst werden soll. Die erfindungsgemäßen
Kleber eignen sich in einzigartiger Weise für derartige Zwecke, da sie rasch (z.B. innerhalb höchstens
1 Stunde) eine sichere Bindung mit einer Zugfestigkeit von mindestens 70,3 kp/cm (£1000 psi) ergeben, wobei die verbundenen
Teile jedoch sehr rasch (typischerweise innerhalb von höchstens 10 Minuten) wieder voneinander getrennt werden
können. Durch diese Eigenschaftskombination wird die Leistungsfähigkeit
von bestimmten Fertigungsprozessen stark verbessert. Die Lösung der Bindung läßt sich leicht auf thermischem Wege,
beispielsweise durch Erhitzen der Bindungslinie auf 93»3 bis
148,9°C (200 bis 30O0F) in einem Ofen oder mit Hilfe von
Induktionswärme erreichen. Zur Auflösung der Bindung eignen sich auch die verschiedensten Lösungsmittel, wie Nitromethan,
Aceton, Acetonitril oder Dimethylformamid. Ein besonders vorteilhaftes Merkmal der erfindungsgemäßen Kleber besteht
darin, daß sich die verklebten Teile auch mit Hilfe einer wäßrigen Tensidlösung, welche beispielsweise etwa 1 bis
etwa 5 Gew.-$ des Tensids enthält, voneinander lösen lassen.
Man kann die verschiedensten wasserlöslichen Tenside (oberflächenaktiven Substanzen) verwenden; ein bevorzugtes Tensid
ist das unter dem Warenzeichen "Ninate 415" von Stepan Chemicals,
Inc., Northfield, Illinois vertriebene Kaliumarylalkylsulfonat.
Ein mildes Erwärmen der Lösung (z.B. auf etwa 500C) wirkt
sich günstig aus. Die Gegenwart der Carbonsäure hat sich in diesem Zusammenhang als nützlich erwiesen. Obwohl der Wir-
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IC-87
kungsmechanismus nicht aufgeklärt ist, wird angenommen, daß die Carbonsäure die Wasserbeständigkeit der Bindung
herabsetzt. Unabhängig davon, ob man ein Lösungsmittel oder wäßriges Bad verwendet, soll das Bad in Bewegung
gehalten werden. Eine besonders wirksame Form des Bewegens wird mit Hilfe eines Ultraschallumwandlers erzielt.
Die nachstehenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie jedoch zu beschränken.
Eine Klebstofflösung wird wie folgt hergestellt:
Man trocknet 2,5 g eines phenolischen radikalbildenden Inhibitors und 0,25 g Oxalsäure etwa 2 Stunden bei 60°C/4 Torr
und wiegt die getrockneten Substanzen in einen sauberen, trockenen Polyäthylenbehälter ein. Anschließend werden
175 g Dibutylphthalat und 322,25 g monomeres Äthylcyanacrylat in das Gefäß eingewogen. Die Auflösung der Peststoffe
wird durch Schütteln beschleunigt. Die erhaltene Klebstofflösung wird mit "A" bezeichnet.
In derselben Weise, wobei man jedoch getrocknete Cyanessigsäure
anstelle von Oxalsäure sowie Diphenyläther anstelle von Dibutylphthalat verwendet, erzeugt man eine
weitere Klebstofflösung, die man mit "B" bezeichnet.
Schließlich wird eine dritte Klebstofflösung (mit der Bezeichnung
"G") in derselben Weise, wobei man jedoch 0,37 g getrocknete Benzoesäure anstelle der Oxalsäure verwendet, hergestellt.
Tabelle I zeigt typische Pestigkeitswerte, die mit den
vorgenannten Klebstoff rezepturen bei den angegebenen Härtungszeiten (Härtung bei Raumtemperatur) erzielt werden.
Der Überlappungs-Zugschertest wird gemäß ASTM-Prüfnorm A 109'
vorgenommen. Bei diesem Test werden die überlappenden Flächen von zwei Stahlprüfstreifen miteinander verklebt. Die Enden
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der in dieser Weise zusammengefügten Prüflinge werden dann mit Hilfe einer Meßvorrichtung (wie eines Instron-Testgeräts)
auseinandergezogen,.und die Zugscherfestigkeit der
Bindung wird "bestimmt. Ferner wird die Haftfestigkeit des Klebstoffs an verschiedenen gemischten Substraten mit Hilfe
eines Druckschertests gemessen. Bei diesem Test verklebt man überlappende Flächen von zwei Prüfstreifen (Glas, Stahl,
Aluminium, Viny!polymeres) , drückt ein Ende des erhaltenen
Verbunds gegen ein "Chattillon"-Handmeßgerät und bestimmt
die zum Aufbrechen der Bindung erforderliche Kraft.
Kleb- Zugscherfestigkeit, Druckscherfestigkeit
stoff- kp/cm (psi) (Stahl/Glas), kp/cm2 (psi)
rezeptur Härtungsdauer
24 Std. 15 Min. Härtungsdauer 30 Sekunden
A 124,1 (1765) 64,4 ( 916) mehr als 1,05 (15)**
B 88,9 (1265) 62,6 ( 89Ο) mehr als 1,05 (15)**
C 104,8 (I49O) 59,8 ( 850) mehr als 1,05 (15)**
D* 154,7 (2200) 94,9 (1350) mehr als 1,05 (15)**
* Yergleichsrezeptur: Äthylcyanacrylat ohne Weichmacher
und Säure;
** bis zum Bruch des Glassubstrats.
** bis zum Bruch des Glassubstrats.
Mit Hilfe der in Beispiel 1 angeführten Klebstoffe werden Glasscheiben mit einem Durchmesser von etwa 1,59 bis etwa
2,54 cm (etwa 0,625 bis 1 in) mit dazupassenden Stahlflächen verklebt. Die Klebebindungen werden vollständig gehärtet
(30 bis 60 Minuten bei Raumtemperatur)· Anschließend trennt man die Teile nach folgenden Methoden voneinander:
Bei der Methode A taucht man die Bindung bei etwa 65,60C
(etwa 1500F) in eine 2prozentige wäßrige Lösung einer oberflächenaktiven
Substanz (11CONTRAD 70" j anionisches Tensid
von Harleco, Inc.,, Philadelphia, Pennsylvania), die sich in
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LC-87
einem Ultraschallbehälter mit einer Leistung von etwa 400
Ms 500 Watt befindet.
Bei der Methode B verwendet man einen Ofen oder eine Induktionsheizvorrichtung
und erhitzt die Bindungslinie auf etwa 121,10C (etwa 2500P),
Bei der Methode C taucht man die Bindung in in einem Ultraschairbehälter
mit einer Leistung von 400 bis 500 Watt befindliche Lösungsmittel, wie Nitromethan, Aceton oder Dimethylformamid
·
Tabelle II zeigt die typischen zur Auflösung der Klebebindungen
erforderlichen Zeiten.
«3toff- Zeit bis zur Auflösung der Bindung, min
rezeptur Methode A Methode B Methode C
A etwa 2 bis 3 weniger als 1 etwa 2 bis 3
B etwa 1 bis 2 weniger als 1 etwa 1 bis 2
C weniger als 1 weniger als 1 etwa 1
mehr als 20 mehr als 10 mehr als 20
Vergleichsrezeptur: Äthylcyanacrylat ohne Weichmacher
und Säure.
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Claims (6)
1. Cyanacrylat-Klebstoffzusammensetzung mit einem Gehalt
mindestens eines polymerisierbaren Esters einer cc-Cyanacrylsäure,
dadurch gekennzeichnet, daß sie etwa 20 bis etwa 60 Gew.-$,bezogen
auf die Zusammensetzung, eines mit dem Ester mischbaren Weichmachers sowie etwa 0,015 bis etwa 0,15 Gew.-^, bezogen
auf die Zusammensetzung, einer im Ester löslichen Carbonsäure enthält.
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich einen Inhibitor gegenüber der anionischen
Polymerisation enthält.
3. Zusammensetzung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich einen Inhibitor gegenüber der radikalischen
Polymerisation enthält.
4. Verfahren zur Herstellung einer Cyanacrylat-Klebstoffzusammensetzung
auf Basis mindestens eines polymerisierbaren Esters einer a-Cyanacrylsäure, dadurch gekennzeichnet,
daß nan im Ester etwa 20 bis etwa 60 Gew.-^,
bezogen auf die Zusammensetzung, eines Weichmachers, sowie etwa 0,015 bis etwa 0,15 Gew.-$, bezogen auf die
Zusammensetzung, einer Carbonsäure löst.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man zusätzlich einen Inhibitor gegenüber der anionischen
Polymerisation verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man zusätzlich einen Inhibitor gegenüber der radikalischen
Polymerisation verwendet.
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609842/0901
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8141 | Disposal/no request for examination |