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Verfahren und Einrichtung zur unter Bildung
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von Gasen bewirkten Behandlung von Brennstoffen mit Im Gas auftretenden
Gehalten an Kohlenwasserstoffen, die bei AbkLihlung unter ihren Taupunkt zu teerartigen
Niederschlägen kondensieren.
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Die Erfindung betrifft Verfahren und Einrichtungen zur unter Bildung
von Gasen bewirkten Behandlung von Brennstoffen mit im Gas auftretenden Gehalten
an Kohlenwasserstoffen, die bei Abkühlung unter ihren Taupunkt zu teerartigen Niederschlägen
kondensieren.
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Zur Bewältigung der damit verbundenen Probleme sind bereits eine Reihe
von Vorschlägen gemacht worden, um das Verfahren so zu lenken, daß Wärmetauschflächen,
die aus wärmewirtschaftlichen Gründen erforderlzohen Wärmetauschern angehören, weder
im Betrieb noch in unvermeid nen AbkEhlungsperioden9 die durch Betriebsunterbrechungen
eintreten, verteeren, Wotìlt der thermische Wirkungsgrad von Einrichtungen, die
zur Durchführung des Verfahrens dienen, unter tragbare Werte sinkt.
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Die grundsätzliche, ebenfalls bereits vorgeschlagene Lösung kennzeichnet
sich dadurch, daß de die Kohlenwasserstoffe enthaltenden Gase einer Zwangsführung
durch Zonen maximaler Temperaturen unterworfen werden, so daß es in diesen Zonen
zu einer Verorackung der Kohlenwasserstoffe kommt, womit sich diese nicht als Teerschichten
auf den erwähnten Wärmetauschflächen absetzen können, die deshalb die vorerwähnten
Gefahren hervorrufen, weil das aufzuheizende Medium, meistens Wasser, durchweg Raumtemperatur
besitzt, so daß die Voraussetzungen zu Kondensationen an sich erfüllt wären.
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bei Erstberührung von Wärmetauschflächen
Es ist auch
schon festgestelltdXFden, daß es in der Natur der erwähnten Brennstoffe liegt,/in
der Zeitspanne, in der die eingangs erwähnte thermische Behandlung zum Auftreten
höherer Brennstofftemperaturen und damit zu exothermen Reaktionen führt, eine unerwartet
starke Schwelgasentwicklung aufzutreten vermag, die geradezu als Schwelgasströmung
bezeichnet werden kann. Diese Strömung hat die Eigenschaft, den zu einer regelmäßig
eintretenden Vorvergasung und mindestens Teilverbrennung erforderlichen Sauerstoff,
durchweg zugeführt in Form von Brennluft oder mit Sauerstoff angereicherter Luft,
abzudrängen, so daß sich selbst in der Oxidationszone Schwelgasnester erhalten können,
die dazu führen, daß trotz des Auftretens von Vercrackungstemperaturen in der Oxidationszone
teerhaltige Gasmengen die Zone unvercrackt verlassen. Dieser nachteiligen Erscheinung
ist dadurch begegnet worden, daß die Brennluft in Teilströmen l.ngs des Weges, der
dem Brennstoff durch die zur Durchführung des Verfahrens dienende Einrichtung vorgeschrieben
war, zugeführt wurde, um auf diese Weise eine Aufteilung der entwickelten Schwelgaswolke
zu erreichen und der Bildung von Schwelgasnestern vorzubeugen.
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Es beruht auf einer neuen erfinderischen Erkenntnis, daß die erwähnten
Schwierigkeiten auf eine andere, nicht minder fortschrittliche Weise beseitigt werden
können. Diese Erkenntnis geht davon aus, daß die Brennstoffe, welche die erwähnten,
zur Bildung teerartiger Niederschläge neigenden Kohlenwasserstoffgehalte aufweisen,
hauptsächlich ii Überschuß erzeugte, land-, garten- und/oder foxtwirtschaftliche
Produkte und/oder deren Abfälle sind. Während die erste Alternative ein nur intermittierend
auftretender, in keine energiewirtschaftliche Planung einzubeziehender Sonderfall
ist und bleiben wird, entstehen im Rahmen der Ernährung von Mensch und Tier die
erwähnten Abfallerzeugnisse regelmäßig und in riesigen Mengen, die bisher nur unter
Baintrkohtigung eines erstrebenswerten Umweltzustandes zu beseitigen waren. So entsteht
nur im Inland Jährlich ein Getreidestrohanfall
in Höhe von rund
25 Millionen Tonnen, dessen systematische, thermische Verwertung durch Entgasung
bzw. Verschwelung, Vergasung und Verbrennung zu einer Reduktion notwendiger Erdölimporte
mit etwa 12 96 führen wUrde. Berücksichtigt man, daß nicht minder große Abfallmengen
in Form von Holz, HUlsen, Schalen, Trockenstauden, -kraut usw.
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zur Verfügung stehen, daß dasselbe für Abfall aus Importen gilt, so
kann die Energielücke in erhöhtem Ausmaß geschlossen werden, wobei von größter Bedeutung
ist, daß einerseits durch eine erfindungsgemäß vorgenommene Verwertung den Bedingungen
des Umweltschutzes zu genügen ist, andererseits das Jährliche Nachwachsen verhindert,
daß die Weltvorräte an anderen Energiemitteln nicht eines Tagessvöllig erschöpft
sind. Die erwähnte Energielücke ist auch nicht mittels atomaren Einsatzes zu schließen.
Bis zum Jahr 1985 sind allein im Inland 4 000 Tonnen Urankernbrennstoffes vorhanden,
die sich Jährlich um ein weiteres Viertel erhöhen.
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Frühestens in zehn Jahren wird in einer inzwischen zu erstellenden
Großanlage Jod~129 zu 99 %, Krypton 85 zu 90 96 und Tritium zu 75 bis 80 % zu entstrahlen
sein, der Rest soll ohnehin an die Umwelt abgegeben werden. In wassriger Lösung
erreichen bereits 509 g Plutonium 239 die zu einer atomaren Explosion ausreichende
kritische Masse, im Jahr 1985 sind aber bereits 30 Tonnen spaltbares Plutonium im
Inland. Das die energiereichen Gammastrahlen aussendende Element ist dabei chemisch
hochgiftig und verfällt erst in 24 400 Jahren Jeweils zur Hälfte. Der Zerfallsprozeß
kann zwar beschleunigt werden, indem Plutonium auch den herkömmlichen Reaktorbrennelementen
als Brennstoff zugesetzt wird, das bedeutet aber, daß zunehmende Mengen des gefährlichen
Elementes in den Atomreaktoren zu akzeptieren sind und noch größere Mengen an plutoniumhaltigen
Stoffen befördert werden müssen, womit Aufgaben angesprochen sind, für die bisher
keine ausreichende Lösung nachweisbar ist.
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Diese Feststellungen bestätigen die Dringlichkeit und die Bedeutung
der Erkenntnisse, auf denen vorliegende Erfindung beruht, die sich dadurch kennzeichnet,
daß in einem Behandlungsraum -vorzugsweise in Form stück-, scheit-, ballen-, bündel-,
garben-, paket-, säulen-, lagenschichtartiger oder sonstwie räumlich zusammengedrängter
Brennstoffansammlungen, weiter in Form gestapelter, aufgetürmter, aufgehäufter oder
anderweitig der Höhe nach aufeinander untergebrachter Presslinge, Hochdruckpresslinge,
Pellets usw. auf Vorrat gehaltener Brennstoff einer zur Entgasung bzw. Verschwelung
und unter Sauerstoffzuführung höchstens zu einer Teilvergasung und/oder -verbrennung
führenden Wärmeeinwirkung unterworfen wird, daß die so erhaltenen Gasfraktionen
unter Durchmischung letzterer und, gegen den Brennstoffvorrat abgesondert, zu einer
Gasströmung vereinigt werden, der mindestens die Sauerstoffmenge zugeführt wird,
die zur volständigen Verbrennung deren Gehaltes an Brennbarem erforderlich ist.
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Die so gekennzeichnete Erfindung führt durch Auftreten einer Reihb
neuer technischen Wirkungen zu dem erstrebten Erfolg.
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Zunächst ist durch die Absonderung der Bildung der Gasfraktionen,
deren Mischung, Umbildung zu einer Strömung und der dann erst folgenden Verbrennung
des dann noch Brennbaren von dem Brennstoffvorrat zu erreichen, daß die Abhängigkeit
zwischen den Zuführungsrichtungen für Brennstoff und Brennluft in Fortfall kommt,
die aus den eingangs erläuterten Gründen nachteilig ist.
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Man kann also anschließend an einen Luftströmungsbereich, der im wesentlichen
der Richtung der Schwerkraft folgt, der in der ersten Stufe zuzuführenden Teilluftmenge
in einer zweiten Luftströmungsphase eine Richtung erteilen, die quer zur Schwerkraftrichtung
der Brennluft in der ersten Phase führt, so daß sich nunmehr die Richtungen der
Brennluft und des entstehenden Schwelgases kreuzen, so daß eine entstehende Schwelgaswolke
aufgeteilt und zerteilt wird, womit wirksam der Gefahr der Bildung von Schwelgasnestern
entgegengetreten wird.
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Eine zweite, für den erstrebte Erfolg wesentliche technische Wirkung
besteht darin, daß den Misch- und Gasstromerzeugungsräumentm Anschluß an die bereits
durch Verschwelung und mindestens Teilvergasung bedingte Zerklüftung und Auflösung
des Brennstoffes die Größe erteilt werden kann, deren es zur Erzielung einer durchgreifenden
Vermischung der Gasfraktionen und zur Ausbildung einer ausgesprochenen Mischgasströmung
bedarf. Eine dritte, erfolgbedingende technische Wirkung besteht darin, daß durch
die abgesonderte Bildung des Mischgasstromes einerseits, der Zuführung einer zur
restlosen Verbrennung des Brennbaren mindestens erforderlichen, im allgemeinen mit
wesentlich größerem Uberschuß zuzuführenden Teilluftmenge die Voraussetzungen verwirklicht
werden können, die bereits bisher dazu geführt haben, daß Gasluftbrenner einer Ausbildung
verwirklicht werden konnten, die zum Auftreten idealer strömungstechnischer Verhältnisse
und dazu führten, daß sich diese mit dem für vollkommene Gasverbrennungen kennzeichnenden,
hohen fftrmischen Wirkungsgrad auszuwirken vermochten.
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Im Wesen der Erfindung liegt es dabei, daß es nicht erforderlich ist,
der Mischung sämtliche der erzeugten, in Form von Fraktionen auftretenden Gasanteile
zu unterwerfen, es besteht beispielsweise auch die Möglichkeit, einzelne Fraktionen,
ganz oder teilweise von den deren Franktionen abgesondert, abzuziehen und ihrerseits
unmittelbar zu verwerten, ggf. einen unverwertbaren Rest wieder den Misch- und Gasstromerzeugungsräumen
zuzuführen.
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Das ist beispielsweise bei der Schwelgasfraktion möglich, um im Schwelgas
enthaltene gas- und dampfförmige Bestandteile wie die chemisch hochwertigen Pentosane,
Furfurol, Tieftemperaturteerdampfanteile usw. gesondert zu erfassen und zu verwerten,
ggf. insoweit inerte Bestandteile wie hoch erhitzten Stickstoff, Kohlenmonoxid,
Kohlendioxid in die Behandlungseinrichtung deshalb zurU ckzuführ en, um den Wärmeinhalt
dieser Gasanteile in einerxWarmetauscher oder mehreredßerselben auszunutzen.
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Besondere Vorteile ergeben sich, wenn die vorher angegebenen Behandlungsverfahren
im Unterdruckgebiet durchgeführt werden, wobei als Vo-rteile zu nennen sind die
erleichterte Abdichtung der zur Durchführung des Verfahrens dienenden Einrichtung,
eine erleichterte, mehrstufige Zuführung der Brennluft und de Möglichkeit, den Grad
der Vermischung der Gasfraktionen dadurch zu verbessern, daß die Lufteinführung
in den Gasstrom injektorartig abgewickelt wird.
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Obschon die vorerwähnten Verfahrens einzelheiten gewährleisten, daß
die erwähnten thermischen Behandlungen unter jeweils praktisch erreichbaren, höchsten
Wirkungsgraden durchführbar sind, kann es sich in Einzelfällen rechtfertigen, das
Verfahren durch eine katalytische Nachverbrennung zu ergänzen, zumal besonders günstige,
räumliche Verhältnisse, die durch Verwirklichung des Verfahrens entstehen, die Unterbringung
eines Katalysators oder mehrerer derselben ermöglichen. Dasselbe gilt sinngemäß
fUr die Unterbringung eines Wärmetauschers oder mehrerer derselben, wobei sich insbesondere
die Möglichkeit anbietet, durch eine zu einer Wandung des Behandlungsraumes planparallel
verlaufende, zweite Wandung einen Zwischenraum abzugrenzen, diesen mit den Behandlungsraum
verlassendem Gas unter Durchströmung des Zwischenraumes in Verbindung zu bringen
und in dem Zwischenraum einen oder mehrere Wärmetauscher anzuordnen, beispielsweise
in Form von Rippenrohren, die durch ein wärmeaufnehmendes Medium durchflossen sind,
so daß die teer-, schwefel-, dapf-, qualm- und rauchfreien Abgase in ddie Umgebung
entlassen werden können, ohne daß eine Schädigung derselben aufzutreten verlag.
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Weitere Verfahrenseinzelheiten sollen im Zusammenhang mit zeichnerisch
dargestellten Ausführungsbeispielen erwähnt werden Eine Einrichtung, die zur Durchführung
des Verfahrens geeignet ausgebildet ist, kennzeichnet sich grundsätzlich dadurch,
daß eine an das vorzugsweise allmählich erweiterte, untere Ende eines Xchachtfdrmigen
Brennstoffvorratsbehälters
angeschlossene Hohlkammer zur mindestens
teilweisen End- und Vergasung, Verschwelung, Verbrennung und/oder ggf. Verkohlung
sowie zur Aufnahme eines Gasbrenners vorhanden ist, der Sammler und Mischer für
die aus dem Brennstoff erzeugten Gasfraktionen vorgeordnet sind, wobei Luftzuführungen
sowohl in die Hohlkammer als auch in den Gasbrenner münden.
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Die Zeichnung gibt beispielsweise Ausführungsmöglichkeiten zur Durchführung
des angegebenen Verfahrens und der Verfahrenseinzelheiten geeigneter Einrichtungen
wieder. In der Zeichnung ist Fig. 1 ein nach Linie I - I der Figur 2 verlaufender
Querschnitt durch eine erfindungsgemäß ausgebildete Einrichtung zur unter Bildung
von Gasen bewirkten Behandlung von Brennstoffen mit im Gas auftretenden Gehalten
an Kohlenwasserstoffen, die bei Abkühlung unter ihren Taupunkt zu teerartigen Niederschlägen
kondensieren. Als Brennstoff benutzt werden dabei aus gepresstem Stroh bestehende,
in der Zeichnung angedeutete Ballen.
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Fig. 2 entspricht einem Längsschnitt durch die Einrichtung nach Linie
II - II der Figur 1; Fig. 3 gibt eine vereinfachte Ausbildung der Einrichtung nach
den Figuren 1 und 2 wieder, die sich vorzugsweise zur Unterbringung etwa in den
Kellern landwirtschaftlicher Bauten eignet, da sie durch bereits bestehende Türöffnungen
hindurch beförderungsfähig ausgebildet ist.
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Aus den Figuren 1 und 2 der Zeichnung ist zu entnehmen, daß die Einrichtung
zur thermischen Behandlung der erwähnten Brennstoffe eine Schachtanordnung 1 aufweist,
die zwei nach Art eines Hosenrohres angeordnete Einzelschächte aufweist, die, wie
sich aus Figur 2 ergibt, jeweils einen rechteckigen Querschnitt aufweis.Beide Schächte
vereinigen sich
in ihren oberen Bereichen zu einer gemeinsamen,
rechteckigen Öffnung, die durch einen Deckel 2 verschließbar ist, der in der Richtung
senkrecht zur Zeichnungsebene der Fig. 1 verschiebbar ist, und zwar über Wälzkörper,
an deren Stelle auch Gleitschienen in Verbindung mit einer Einrichtung treten können,
mittels derer der Deckel 2 in der Verschluß stellung absenkbar ist, so daß es zu
einem Dichtungsschluß wischen Deckel und einem die gemeinsame Schachtmündung umschließenden
Flansch kommt. Die Schachtanordnung ist ummantelt von einer Wandung 3, die eine
Wärmeisolierung 4 trägt. Die Wandung 3, 4 umschließt die Schachtanordnung mit Abstand,
so daß es zur Bildung eines Raumes 5 kommt, dessen oberes Ende als Zuführung für
die ineinT ersten Stufe zuzuführende Teilluftmenge ausgebildet ist. Zweckm<ßig
ist die in der Zeiteinheit zuzufUhrenden Luftmenge einstellbar. Hierzu sind entweder
Einstellklappen 6 oder Jalousieartig ausgebildete Elemente 7 vorhanden. Der in die
Schachtanordnung 1 einzuführende Brennstoff liegt in Form gepreßter oder hochgepreßter
Strohballen vor, deren einer gerade in das linke Schachtrohr eingeführt und demgemäß
sichtbar gezeichnet ist. Unterhalb des Strohballens befinden sich einige schematisch
angedeutete Holzscheite, deren Anordnung sich als zweckmäßig erwiesen hat, um der
in der ersten Stufe einzuführenden Luft Gelegenheit zu geben, jeden Strohballen
einzeln zu umspülen. Die unteren Mündungen der Einzelschächte sind in einer Flanschanordnung
gehaltert.
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Diese Flanschanordnung 8 geht unter Bildung eines an die Schachtmündungen
angeschlossenen Raumes 9 zunächst in eine Fassung 11 für feuerfeste Steine oder
eine. Schamotteauskleidung 10 über, weiter ist ein metallischer, nach Art einer
nach unten offenen Glocke ausgebildeter überwurf 12 vorhanden, der an seinem unteren
Ende bei 13 verstärkt ausgebildet ist. Der so gebildete Mantelraum 14 ist an seinem
oberen Ende durch den Ringflansch 15 verschlossen. Die SuerSest ausgebildete, den
Raum 9 umgebende Wandung 10, 11, an deren Stelle auch ein Guß stück oder ein aus
hitzebeständigen Stählen bestehender Topf treten könnte, weist Durchlässe 16 und
17 in Form von Düsen, und zwar Luftdüsen
deshalb auf, weil die
diese bildenden Ausnehmungen in den Luftzuführungsraum 14 ausmünden, der über den
an die Verstärkung 13 angrenzenden, ringförmigen und zur Versorgung des Raumes 14
mit Brennluft dienenden, freien Querschnitt mit dem Raum 5 in Verbindung steht.
Die Querschnitte der Düsen 16 sind wesentlich größer als die Querschnitte der Düsen
17, wobei das Querschnittsverhåltnis etwa 10 : 1 beträgt. Bedingt sind diese Querschnittsverhältnisse
dadurch, daß die zur Bildung von Gasfraktionen dienenden Reaktionen hauptsachlich
im oberen Bereich des Raumes 9 stattfinden sollen, während im unteren Bereich, entsprechend
der geringeren Luftzuströmung durch die Düsen 17, nur die Reaktionen zur Durchführung
zu bringen sind, deren Aufgabe es ist, zu verhindern, daß im unteren Bereich des
Raumes 9 Stauungen durch unverschwelten, unvergasten und/oder unverbrannten Brennstoff
eintreten. Es besteht auch die Möglichkeit, die Düsen 16, 17 mit gleichen Querschnitten
auszuführen und durch feuerfeste, zueinander konzentrische Einsätze in Abhängigkeit
von variablen Einflußgrößen wie Wechsel des Brennstoffes, verschiedenetIFeuchtig
keitsgehaltes1desselben, unterschiedlichenSchütthöhen in den Einzelschächten usw.
die in Betracht kommenden Verhältnisse jeweils zu optimieren.
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Die mit den Ziffern 18 in Fig. 1 angedeutete Mittelebene der Einrichtung
zeigt, daß letztere symmetrisch zu dieser Mittelebene ausgeführt ist, während das
Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 eine asymmetrische Ausbildung veranschaulicht.
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Abgeschlossen ist der eine Hohlkammer bildende und so zu bezeichnende
Raum 9 durch einen festen Boden, der bei 21 wieder wärmeisoliert ist. Es besteht
auch die Möglichkeit, den Bodenraum doppelwandig auszubilden und ihn beispielsweise
als Förderleitung für erzeugtes Gas auszubilden.
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Da dieses Gas iauerstoffrei ist, vermögen die angrenzenden, metallischen
Bereiche nicht zu verzundern. Erfolgt eine Auflagevlng der Einrichtung auf gewachsenen,
trockenen Boden, so bedarf es weder eines besonderen Fundamentes noch einer jlf,sonilren
Wäkineisolierung, vielmehr kann die auf diese Weise gebildete Gasleitung zu einem
Wärme
tauscheinrichtungen umgebenden Raum ausgeweitet sein. Die
mit dem Raum 9 identische Hohlkammer 9 ist durchsetzt von einem senkrecht zur Zeichnungsfläche
der Fig. 1 verlaufenden Hohlkasten, der im Falle des Ausführungsbeispieles als zylindrisches
Rohr ausgebildet ist. In dem Rohrmantel sind düsenartige Einlässe 20 gemäß Fig.
2 reihenweise angeordnet.
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Konzentrisch zum Außenrohr 19 ist ein Innenrohr 22 vorgesehen, das
deshalb als Brennerrohr zu bezeichnen ist, weil der zwischen den Rohrmänteln 19
und 22 liegende Raum 23 in eine Verwirbelungs- und Mischkammer ausläuft, die durch
die Stirnwand 26 begrenzt ist. Zentral zu dieser Verwirbelungs-und Mischkammer angeordnet
ist die als Ganzes mit 27 bezeichnete Luftzuführung, der ein Luftauffangtrichter
28 und ein ggf. in Abhägigkeit von einer veränderlichen Einflußgröße selbsttätig
gesteuertes Einstellventil 29 vorgeordnet sind.
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Das Luftzuführungsrohr mündet in einer innerhalb des Brennerrohres
22 liegenden Luftzuführungsdüse 31 aus, so daß infolge der Zuführung brennbaren,
mindestens aber Brennbares enthaltenden Zuführung von Gas über Mantelraum 23 und
die zum Brennerrohr 22 offene Verwirbelungs- und Mischkammer in Verbindung mit den
Aufheizungen von Gas und Luft durch den umgebenden Brennstoff die Voraussetzungen
zum Entstehen einer Brennerflamme 22 gegeben sind. Während kleinere Einrichtungen
der beschriebenen Art, die analog zu Gasbrennern als Strohbrenner bezeichnet werden
können, keine zusätzlichen strömungstechnischen Maßnahmen erfordern, ist das bei
größeren Strohbrennertypen zweckmäßig. Man erkennt demgemäß sdliee flent-ztere ordnung
konzentrisch zur Luftzuführungseinrichtung 27/umgebender, nach Art eines Venturirohres
ausgebildeter, zwecks-Durchlassung des Gasgemisches perforierter Leitwände, so iß
das Gasgemisch nicht nur eJektorartig angesaugt, sondern nochmals verwirbelt wird,
um die Voraussetzungen zur Bildung der langgestreckten, das Rohr 22 ausfüllenden
Brennerflamme 32 zu gewährleisten. Auch die in Fig. 2 sichtbaren, die gesamte Einrichtung
links und rechts begrenzenden Wandungen 34, 35 sind gegen Wirmeverluste durch Isolationen
geschützt.
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Bei 33 springt das Brennerrohr 22 über die Isolation der Wandung 35
vor, so daß über eine Flanschanordnung 36 ein die heißen Gase abführendes Abgasrohr
37 anschließbar ist.
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In das Abgasrohr 37 kann eine Kammer zur Aufnahme eines
Katalysators
38 eingeschaltet sein, über den eine katalytische Nachverbrennung verwirklichbar
ist, soweit eine solche erforderlich oder mindestens zweckmäßig ist.
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an Bei 48 ist in Fig. 2 angedeutet, daß sich/eine erfindungsgemäß
ausgebildete Einrichtung ein Aufnahmebehälter für einen oder mehrere Wårmetau cher
anschlie!en kann. In den Aufnahraebehälter mündet in diesem Falle die aUgasleitung
37 ein, falls nicht vorgezogen wird, derartige Bärmetauscher gesondert anzuordnen,
etwa im Anschluß an Getreidetrocknungs vorrichtungen, falls die diese verlassenden
Heizgase noch einen Wärmeinhalt besitzen, der in Wärmetauschern nutzbar zu machen
ist. Auch die umgekehrte Anordnung kommt dann infrage, wenn, etwa aus biologischen
Gründen, mit Temperaturen zu trocknen ist, die nicht höher als eine bestimmte Höchst-temperatur
in der Größenordnung von 30 - 40 OC au9-weisen dürften (¢CHANDERL).
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Fig. 1 läßt erkennen, daß zur Bildung der Schachtanordnung mit den
Einzelschächten 46 und 47 ein Leitkörper für die als Brennstoff Verwendung findenden
Strohballen mit den zueinander geneigten, geschlossenen Wandungen 43, 44 vorhanden
ist. Dieser Leitkörper befindet sich oberhalb der Strohbrenneranordnung 20 - 36.
Eine abweichende, nämlich asymmetrische Anordnung der Brenneranordnung im Verhältnis
zu der Schachtanordnung 1 zeigt das Auführungsbeispiel nach Fig. 3, wobei gleichbezeichnete
Teile identisch mit denen des Ausführungsbeispieles nach den Figuren 1 und 2 sind.
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Demgemäß ist wieder eine den Raum 9 umschließende Hohlkammer vorhanden,
im Verhältnis zu der aber nunmehr das bei 20 perforierte Rohr 19 mit dem Innenrohr
22 und dem Mantelraum 23 seitlich versetzt angeordnet ist, so daß eine Leitwand
47 erforderlich ist, um dem in den Schacht 1 eingeführten Brennstoff den Weg vorzuschreiben,
der zur Entgasung bzw. Verschwelung, weiter zunächst zu einer Teilvergasung und
Teilverbrennung, anschließend zu einer Mischgasbildung und zur vollstärdgen Verbrennung
des Brennbaren im erzeugten Gasstrom führt.
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Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 eignet sich insbesondere zur Herstellung
kleinerer Strohbrenner, um die Möglichkeit zu gewährleisten, derartige Einrichtuqen,
ggf. mit zugeordnetem Wärmetauscher, auch nachträglich anordnen, beispielsweise
durch vorhandene Türen in Kellern, Scheunen, Werkstätten, Futterküchen usw. befördern
zu können.
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Mit den gestrichelten Linien 40 in den Figuren 1 und 30 sind die Schachtwandungen
durchsetzende, durch Lukendeckel 41 verschließbare Durchlässe angedeutet, deren
Aufgabe es beispielsweise ist, Zündgeräte oder Zündstoffe in die Schacht- und Hohlkammerraume
einführen, Stockungen im Brennstoffdurchsatz beseitigen oder sonstwie erforderliche
Eingriffe durchführen zu können. Das gilt auch für die Einführung von Saugrüsseln
zur Entfernung der Asche. Da die thermische Behandlung des Brennstoffes, wie bereits
ausgeführt, zweckmaßig dadurch erfolgt, daß die gesamten Behandlungsräume unter
Unterdruck gesetzt werden, indem beispielsweise das Saugrohr eines GeblWses an das
äußere Mantelrohr 19 oder an das Abgasrohr 37 angeschlossen ist, ohne daß die Möglichkeit
einer Unterdrucksetzuni der Behandiungsräume grundsätzlich ausgeschlossen erscheint/
durch eine Umschaltung auf den erwähnten Saugrüssel aindlgemäB früheren Vorschlägen
die gerade bei Stroh sehr leichte und leicht bewegliche Asche abgezogen werden.
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Durch Steuerung der in erster oder zweiter, ggf. auch noch in einer
folgenden Stufe zuzuführenden Teilluftmengen ist es zu erreichen, daß es nicht zu
einer vollständigen Verbrennung1 sondern zur Erzeugung von Strohkohle kommt. Die
Strohkohle hat infolge der chemischen Zusammensetzung des Getreidestrohs die Fähigkeit
zur Bildung von Aktivkohle mit aktivierenden Eigenschaften in einem Ausmaß, das
beispielsweise bei Ho-lzkohle nicht zu finden ist. Es besteht daher die Möglichkeit,
im Anschluß an die Herstellung der Strohkohle diese in Aktivkohle umzuwandeln, so
daß dadurch das vorgeschlagene Verfahren als Vorstufe zur Aktivkohleherstellung
eine bisher nicht bekannte Bedeutung gewinnt, insbesondere dadurch, daß die Möglichkeit
entstit, die Strohkohle durch Anwendung des Fließbettverfahrens aus der Strohkohle
kontinuierlich herzustellen.
Was für Stroh als Brennstoff ausgeführt
worden ist, gilt sinngemäß für jeden anderen Brennstoff, der zur Teerbildung neigt.
Schalen und Hülsen werden dabei zweckmäßig mit dem Teer als Bindemittel zu Pellets
vereinigt, der beispielsweise dadurch gewonnen werden kann, daß die erfindungsgemiß
vorgeschlagenen Maßnahmen zur Vermeidung der Teerbildung bewußt und planmäßig unverwirklicht
bleiben.
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Abschließend ist zur Wirkungsweise der zeichnerisch veranschaulichten
und beschriebenen Einrichtung noch folgendes zu bemerken.
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Zunächst werden die zur Bevorratung von Brennstoff vorgesehenen, durch
die Wandungen 43, 46 bezw. 42, 47 begrenzten Einzelräume der Schachtanordnung 1
so mit Brennstoff versorgt, wie dies in Fig. 1 angedeutet ist. Im kalten Zustand
der Anlage fallen die zunächst eingeführten Ballen in Schwerkraftrichtung nach unten,
um sich zunächst in der Hohlkammer 9 und anschließend in den Einzelschachträumen
aufzubauen. Nach Schließung des Deckels 2 wird die Zündung eingeleitet, wobei auch
in die Kammer 9 eingebaute Zündvorrichtungen Anwendung finden können. Die unter
Wirkung des Saugzuges einerseits, der Teilluftzuführung über die Düsen 16, 17 sofort
einsetzende Verbrennung der untersten Strohballen andererseits führt in kürzester
Zeit zu einer Temperaturerhöhung in der Hohlkammer 9, bei der Entgasung bzw. Verschwelung,
anschließend Teilvergasung und Teilverbrennungeintreten. Unter Mischung der entstehenden
Gasfraktionen kommt es bereits im Raume 9 zu einer Vermiechung der letzteren und
durch Wirkung der Drosselstellen 20 in Verbindung mit dem sich diesen gegenüber
erweiternden Mantelraum 23 zu einer Verwirbelung und Intensivierung der Mischung,
so daß in der durch die Stirnwandung 26 begrenzten Vorkammer des Brennrohres 22
in Verbindung mit der in zweiter Stufe geführten Teilluftmenge die Bildung der Flamme
32 einsetzt. Die geschilaerten Vorgänge schaukeln sich mit wachsender Temperaturerhöhung
gegenseitig auf, so daß ohne Qualm- und Rauchbildung die Lieferung von Heizgasen
mittels
des Äbgasrohres 37 einsetzt. Dabei gg£. angeströmte zlärmetauscher führen zur Erwärmung,
Aufheizung und ggf. Verdampfung eines durchgeführten Mediums, beispielsweise vnn
Wasser, wobei durch Anwendung von Rippenrohren die Heizfläche auf den jeweils erforderlichen
Wert vergrößert sein kann.
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Auf diese Weise erzeugtes Warm- und Heißwasser kann entweder unmittelbar
den verschiedensten Verwendungen zugeführt werden, darunter auch zu Beheizungszwecken
von Wohn- und Betriebsräumen, außerdem zur Lieferung von Trockenwärme, die im Rahmen
der Erzeugung land-, garten- und forstwirtschaftlicher Produktionen in starem Umfange
benötigt wird, beispielsweise zur Trocknung von Getreide, zum Dönen von Futtermitteln,
zur Herstellung von Trockenmilch usw. Daß entsprechendes für die Herstellung industrieller
Güter gilt, bedarf kaum der Hervorhebung.
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L e e r s e i t e