DE407724C - Verfahren zur Ausfuehrung chemischer Reaktionen und physikalischer Prozesse bei hohen Temperaturen - Google Patents

Verfahren zur Ausfuehrung chemischer Reaktionen und physikalischer Prozesse bei hohen Temperaturen

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DE407724C
DE407724C DEM68878D DEM0068878D DE407724C DE 407724 C DE407724 C DE 407724C DE M68878 D DEM68878 D DE M68878D DE M0068878 D DEM0068878 D DE M0068878D DE 407724 C DE407724 C DE 407724C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J6/00Heat treatments such as Calcining; Fusing ; Pyrolysis

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Description

  • Verfahren zur Ausführung chemischer Reaktionen und physikalischer Prozesse bei hohen Temperaturen.
  • Die Erfindung bezweckt, die bekannten Schwierigkeiten bei der Anwendung der Bunsenreaktion zur Bindung von Luftstickstoff zu überwinden. Das Verfahren nach der Er-findung gestattet, den Bunsenprozeß und auch physikalisch ähnliche chemische Prozesse unter Vermeidung der Zwischenschaltung einer Retorten-odEer Muffelwand zwischen Wärmequelle und Beschickuogsgut gerade so wie in einer Retorte oder Muffel zu führen. Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß bei solchen endothermischen, bei großen Hitzegraden stark wärmezehrend verlaufenden Vorgängen die Wärmezufuhr durch Strahlung vorteilhaft anwendbar ist, wenn man trotz der fehlenden Scheidewand die Vermischung des Erzeugnisse mit den Feuergasen vermeidet.
  • Erfindungsgemäß wird daher zur Herstellung von Cyanverbindungen und zur Führung physikalisch ähnlicher chemischer Prozesse in der Weise verfahren, daß die Reaktionsmasse unter Zuführung von verhältnismäßig kalten Heizgasen über die Beschickung in einem Flammofen der Einwirkung strahlender Wärm ohne Zwischenwand ausgesetzt und der flüchtige Teil der entstehenden Reaktionsprodukte aus der Beschickung durch die Ofensohle abgeführt wird. Ein solcher Betrieb wäre schon im gewöhnlichen Flammofen möglich, begünstigt wird er aber und zum leichten Vollzug gebracht, und zwar mit einer Vollkommenheit, daß die fehlende Muffelwand kein Mangel mehr ist, wenn man, insbesondere für Cyanbildung, den Ofen mit Heizgasen füllt und in diesen an der Decke und an den höheren Teilen der Wand Luftflammen brennt. Die Ruhe der Gasfüllung im Ofen, die nötige Vermeidung von starken Strömungen und Wirbeln kann dabei dadurch gesichert werden, daß die Luft durch die Wand des Flammofens in das Ofeninnere in guter Verteilung zugeführt und durch die vorhandenen Heizgase in kleinen Flammen vor der ganzen Wandfläche zur Verbrennung gebracht wird.
  • Die Zeichnung zeigt in Abb. I und 2 in Querschnitt und Längsschnitt einen zur Ausführung des neuen Verfahrens besonders geeigneten Flammofen in einem Ausführungsbeispiel, dessen Beschreibung die Einzelheiten auch des Verfahrens näher erkennen läßt.
  • Unter dem Ofengewölbe 1 ist der Rost 2 angeordnet, auf dem z. B. bei der StickstoE-gewinnung eine KJohlebeschickung aufgebracht wird, der Soda zu, gemischt oder als besondere Schicht übergelagert ist. Diese Beschickung gibt in der Hitze und bei Gegenwart von Stickstoff Kohlenoxyd und Natriumcyanid in Dampfform nach der Gleichung Na2COs+4C+N2=2NaCN+3CO.
  • Die Erzeugung dieser schätzenswerten Abgase kostet aber 200 000 bis 300 ooo Wärmeeinheiten für das Kilogramm-Äquivalent. Man beurteilt diesen Wärmebedarf, wenn man bedenkt, daß das g wöhnliche Feuer mit reinem Kohlenstoff bei der Verbrennung zu Hohlen säure nur 97 000 Wärmeeinheiten und bei Verbrennung zu Kohlenmonoxyd, welche hier allein in Betracht kommt, nur 29 ovo Wärmeeinheiten liefert. Die Beschickung auf dem Roste müßte also ein heißes und heftiges, aber negatives Feuer sein, sonst könnte sie, selbst wenn sie schon in hoher Glut wäre und keine Wärmeverluste aufträten, nur für Augenblicke heiß bleiben.
  • Erfindungsgemäß wird die Beschickung nun dadurch dauernd heiß gehalten, daß sie mit Wärme bestrahlt wird. Zu diesem Zweck wird durch die in größerer Zahl vorgesehenen regelbaren Öffnungen 3 Generatorgas zugeführt, während durch die feuerfesten Steine des Gewölbes I, die mit feinen Kanälen versehen sein können, Luft in der erforderlichen Menge eingepreßt wird. Dann kommt das Gewölbe in hohe Glut und seine HÜ7 und mehr noch die Hitze der Glutflammen wird auf den Rost gestrahlt. Durch den Gasinhalt des Ofens wird auf dem gewöhnlichen Wege der Leitung oder Konvektion keine Wärme übertragen, da die Verbrennungsgase unter der Gewölbedecke, welche durch die Füchs-e 4 abziehen, sehr heiß sind, während die Heizgase wegen der Durchstrahlung verhältnismäßig kalt bleiben und deshalb viel schwerer sind. Einen Teil des Heizgases, der sich an der Beschickung des Rostes erwärmt, zieht man mit den Reaktionsprodukten nach unten ab, wofür die Abzugskanäle 6 mit den verstellbaren Drosselorganen 7 unter dem Rost 2 vorgesehen sind. Außerdem ist der ganze Ofen I gasdicht in die Blechhülle 24 eingebaut und sein oberer Teil, an dem der Luftzutritt durch die Öffnung 25 zur Brockenschicht 22 stattfindet, ist durch die gasdichte Einlage 5, die durch ein Winkeleisen gebildet sein kann, von dem unteren Teil getrennt.
  • Gibt man der zutretenden Luft den höchsten vorkommenden Druck und den Heizgasen eine geringere Pressung und stellt die Füchse 4 und die Drosselorgane 7 auf eine geeignete Abflußwirkung ein, so arbeitet die Einrichtung dauernd wie jeder andere Ofen. Die Abflußwirkung kann durch Über- oder Unterdruck, je nach der Einstellung der Regelorgane, herbeigeführt werden. Der nach unten strömende Zweig des Abgasstromes tritt erheblich gekühlt durch den Rost, wenn die Beschickung hoch genug ist.
  • Der Ofen kann noch-mit Beschickungslöchern 8 und Reinigungsöffnungen 9 sowie mit Schaulöchern und mit Winderhitzung in üblicher Weise ausgestattet sein. Auch kann der Rost zwecks leichterer Schlackenentfernung beweglich ausgebildet sein.
  • Auch können, wie Abb. 3 und 4 zeigt, zur Vergrößerung der wärmeliefernden Brennfläche in den Ofen I Querwände In eingebaut sein, die noch in Säulen 1 1 unterteilt sein können. Die Querwände bzw. Säulen sind an ihrer Oberfläche mit kleinen Kanälen versehen, die mit einem nach der eingepreßten Heizluft mündenden Kanal 12 in Verbindung stehen und den Lufteintritt nach dem Ofeninneren gestatten. Bei der Herstellung von Cyanverbindungen kann die Beschickung mit Soda durch einen besonderen, innerhalb des Ofens verschiebbaren Streuwagen I3 erfolgen, der durch irgendein Triebwerk z. B. periodisch über die Kohlebeschickung des Rostes I hingeführt wird und ähnlich wie eine Düngerstreumaschine eine Streuvorrichtung 14 für das Sodapulver trägt. Die Räder des Wagens 13 und die dazugehörigen Laufschienen liegen außerhalb der Bestrahlung, indem sie in Mauerausschnitten 15 untergebracht sind. In den verhältnismäßig langen Ruhepausen, in denen nicht gestreut wird, steht der Wagen 13 in einer seitlichen Rammer I6, die mit einer durch einen Trichter angedeu eten Einfüllvorrichtung I7 versehen ist. Statt unter Verwendung eines Wagens kann natürlich die Sodabeschickung auch durch Einspritzen z. B. mittels Düsen oder durch Einschaufeln von Hand oder sonstwie erfolgen.
  • Diese Art Beschickung ist von besonderer Bedeutung für die praktische Durchführung der Erfindung. Würde man räumlich die Äquivalente Soda und Kohle in fertigem Gemisch auf den Herd legen, so hätte man dort eine praktisch gasdichte Masse, durch welche kein Stickstoff gesaugt oder gepreßt werden kann.
  • Soll die Masse reagieren, so muß die Soda flüssig gemacht werden, und dann flösse sie durch den Rost ab. Sie wird deshalb in beschränkter aufsaugbarer Menge auf einen Rohleüberschuß aufgebracht. Die durch die Abzugkanäle 6 abgeführten dampfförmigen Cyanverbindungen können in üblicher Weise weiterverarbeitet werden, indem sie durch Behandlung mit Wasserstaub in Ammoniak übergeführt - werden. Es wird auf diese Weise möglich, mit dem Stickstoff der Luft und dem gebundenen Wasserstoff des Wassers und durch Heizung mit billigsten Braun- und Steinkohlengasen eine Stickstoffverbindung für landwirtschaftliche und technische Zwecke zu erhalten, während bekannte Verfahren von der Verwendung reinen Stickstoffs und reinen Wasserstoffs oder teurer Elektrizität aus kostspielig, en Anlagen abhängig sind.
  • Außer zur Herstellung von Cyanverbindungen ist das Verfahren und die Vorrichtung nach der Erfindung auch für andere chemische Prozesse brauchbar, die physikalisch ähnlich verlaufen. Zunächst kann man das Gemisch aus Soda und Kohle ohne Stickstoffzufuhr bestrahlen, wodurch man Natrium erhält, wenn für geeignete Kondensation gesorgt wird. Geeignet für die bekanntlich schwierige Natriumkondensation wäre eine Ausbildung des Rostes zu einer Reihe hochkant gestellter Platten mit innerer Wasserkühlung. Die Platten kann man in eine Sperrflüssigkeit eintauchen lassen, in welcher sich das herabrinnende Natrium sammelt, wie Abb. 7 zeigt, in der die hohlen Rostplatten mit 40 und die Sperrflüssigkeit mit 41 bezeichnet sind und 42 einen Auslaß für die Flüssigkeit bedeutet. Satt Natrium aus Soda kann man auch andere flüchtige Metalle aus ihren reduzierbaren Verbindungen gewinnen. Läßt man bei der Kohlebeschickung reduzierbare Zusätze überhaupt weg, so gewinnt man Leuchtgas, wobei man für den Dauerbetrieb für Ausstoßung des Kokses za sorgen hat. Gibt man Wasserdampf oder Wasser auf den Kohlenstoff, so ergibt sich Wassergas. Dabei ist ein Dauerbetrieb möglich, der nicht wie bei der gebräuchlichen Wassergasdarstellung durch immer wiederholte Aufheizung durch Luftzufuhr, die nur für Minutenfrist vorhält, unterbrochen wird.
  • Außerdem ist das Wassergas bei höchster und daher bei günstigster Temperatur erzeugbar.
  • Man kann den technischnoch unverwirklichten Vorgang C + H,O = CO + H, rein führen. Umgekehrt kann auch der kalte Wassergasprozeß C2 H2O= 2 H2$ CO2 bei niederster Temperatur geführt werden, was z. B. für die Gewinnung von Wasserstoff wichtig ist.
  • Zur Steigerung der Leistung ist ein großer Verbrennungsraum erwünscht, und deshalb muß der Ofen zweckmäßig hoch ausgeführt werden. Abb. 5 zeigt diese Bauart, bei welcher das Gewölbe I als langgestreckte Kuppel ausgebildet ist. Man könnte den Verbrennungsraum auch verbreitern, was für die Strahlungsenergie von gleicher Wirkung wäre; aber die Strahlungsvorrich ung würde in diesem Falle ungünstig, und die e Streuung würde vermehrt.
  • Zur Vermeidung des Steineinbaues kann man die nötige Luft, wie Abb. 5 erkennen läßt, statt in hohlen Säulen in hängenden Röhren IS aus einer Masse mit Zugfestigkeit, z. B. aus Schmelztiegelmasse, zuführen. Diese Röhren, die am oberen Gewölbeteil I z. B. mittels Flanschen aufgehängt sind, müssen nur bei sehr großer Höhe auch unten gestützt werden, z. B. durch einen Bogen 19 aus Schamottesteinen oder, wenn die Vermeidung der Beschattung erwünscht ist, aus einem gekühlten Rohr. Die Röhren 18 sind mit passenden Löchern in entsprechender Zahl für den Austritt der Luft nach dem Verbrennungsraum versehen. Das gekühlte Rohr kann in der bei Hochofendüsen (Windformen) üblichen Art doppelwandig mit Wasserdurchfluß ausgeführt werden. Der Wärmeverlust durch das Rohr ist bei dessen im Verhältnis zum ganzen Ofenraum geringen Abmessungen zu vernachlässigen.
  • Man kann auch lange dünne Flammenstrahlen im gänzlich freien Ofenraum brennen, wenn man von unten Luft mittels doppelwandiger Kühlrohre mit Düsen oder aus einem Bogen von langmuffigen Tonröhren einbläst.
  • Die Abb. 6 zeigt eine solche Bauart. Im unteren Teil des Ofengewölbes I ist hier ein Rohr 20 aus Ton in Bogenform angeordnet, das aus langmuffig ineinandergesteckten Teilen besteht und mit nach oben mündenden senkrechten Düsen 21 oder engen Löchern versehen ist, durch welche hochansteigende Luftstrahlen unter Druck in den Raum der Kupperl 1 eingeblasen werden. Der Ofen nach Abb. 6 ist vorzugsweise für vorgewärmte Luft gedacht und zeigt daher außerhalb der luftführenden Brockenschicht 22 noch ein Ofen gewölbe 23 als Wärmeschutz. Die Düsen 2I liefern durch Zuführung und Verbrennung von Luft Feuersäulen, welche die festen Wände und Säulen der Abb. 3 und 4 vertreten. Auch die festen Einbauten dienen durchaus nur zur Führung der Luft. Die Strahlung kommt einfach aus dem heißen Raum, und es wäre ein Irrtum, der glühenden Wand die wesentliche Strahlung zuzuschreiben. Der Raum strahlt in naturno-wendiger Betätigung seines Temperaturzustandes, und die Wand strahlt mit als Grenze des Raumes.
  • Durch diese Strahlenheizung ist ein neues technisches Hilfsmittel gewonnen. Die Vorrichtung hierfür läßt sich nach den verschiedenen Zwecken und Bedingungen in verschiedener Weise formen, und es lassen sich vielerlei Zwecke damit erreichen, die von der Stickstoffbindung, der die neue Heizungsart zunächst dient, chemisch zwar abliegen, aber physikalisch und heizungstechnisch gleichartig damit sind. Es lassen sich ohne e weiteres eine Reihe von chemischen Reaktionen und auch von nur physikalischen Arbeiten angeben, die mit dem neuen Heizverfahren technisch besser oder überhaupt erst durchführbar werden.
  • Man denke an das Kalkbrennen. Mit dem neuen Heizverfahren bekommt man neben reinem Kalk wertvolle stickstofffreie Kohlensäure für die Technik, aus bitumenfreiem Kalk genießbare Kohlensäure. Die gleichzeitige Anwendung von Wasserdampf setzt die Brenntemperatur noch sehr wirtschaftlich herab.
  • Als ein rein physikalischer Anwendungsfall erscheint z. B. die Einschmelzung von Bohr-und Drehspänen auf undurchlässigem Herd.
  • Die chemische Tat ist dabei der Ausschluß der chemischen Wirkung, d. h. der Oxydation, die im Schachtofen eintritt und sonst durch kostspielige Brikettierung bekämpft wird. Die Bildung von Luftflammen in einer Heizgasen atmosphäre ist bei vielen Anwendungen, wie sich schon beim Wassergasverfahren gezeigt hat, nicht Bedingung. Man kann auch gewöhnliche Gasflammen brennen und über die Beschickung Gasschichten ganz beliebiger chemischer Natur legen, wie z. B. Wasserdampf, Generatorgas, Kohlensäure usw.
  • Die Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung sind durch die beschriebenen Ausführungsbeispiele nicht erschöpft. Der Grundgedanke e der Erfindung besteht ganz allgemein darin, die Heizung mittels strahlender Wärme in der Weise zu verwirklichen, daß die strahlende Wärme auf das heiße Gut zur Einwirkung gebracht wird, unabhängig von der Temperatur auf dem durchstrahlten Wege, auf dem sehr gut kältere Schichten liegen können und in vielen Fällen liegen müssen. Dieses Heizverfahren ist überall da mit Vorteil verwendbar, wo die damit verbundenen günstigen Wirkungen, nämlich die Unabhängigkeit des chemischen Vorganges und der zu behandelnden Beschickung von der Einwirkung der Verbrennungsgase sowie die Zufuhr großer Wärmemengen, die Vermeidung eines Wärmeleitungswiderstandes und die Entwicklung hoher Hitzegrade, erwünscht und notwendig sind. Die Zufuhr großer Wärmemengen, die Erhöhung der Sekundenleistung ist durch das Heizverfahren auch bei Gasen von geringem.
  • Brennwert möglich. Die Grenze der Steigerung ist nicht abzusehen, wenn man den Ofen raum vergrößert, ähnlich wie in den Abb. 5 und 6 angedeutet ist. Man hat nur dabei den Wärmedurchgang durch die Wand zu verhüten, und das geschieht, wenn man die Luft, auch vorgeheizte Luft, oder das Gas durch die Ofensteine einpreßt. Die Strahlung wird durch den Abstand vom Herd nicht benachteiligt, sie hat im Gegenteil um so geringere Streuung und wird um so mehr parallel wie aus einem Parabaolspiegel, je weiterher sie kommt. Außerdem ist die Entfernung bedeutungslos für eine Energie, welche in der Sekunde 300 ooo km durcheilt.
  • PATENT-ANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Ausführung chemischer Reaktionen und physikalischer Prozesse bei hohen Temperaturen, dadurch gekennzeichnet, daß das zu behandelnde Material der Einwirkung strahlen der Wärme in einem Flammofen unter Zwischenschaltung einer gasförmigen Schicht ausgesetzt wird, welche die Reaktion oder den Prozeß nicht stört oder diese fördert und die Flammengase von der Beschickung fernhält.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die verhältnismäßig kalten Heizgase oberhalb der Beschickung zugeführt und wenigstens zum Teil durch Lufteinteilung im übrigen Raum des Ofens zur Verbrennung gebracht werden.
    3. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle der kalten Heizgase unmittelbar über die Beschickung Gase beliebiger chemischer Natur zugeleitet und die zur Heizung nötigen Gase weiter oberhalb dem Ofenraum zugeführt werden.
    4. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch I zur Herstellung von Cyanverbindungen oder zur Erhitzung reduzierbarer Verbindungen anderer in der Hitze flüchtiger Metalle mit kohlehaltigen Stoffen, wobei z. B. außer den Heizgasen der erforderliche Stickstoff der Beschickung zugeführt wird.
    5. Verfahren nach Anspruch I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die flüchtigen Re aktionsprodukbe durch d-,ndurchlässigen Herd nach unten abgeführt werden.
    6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man mit einem dauernden Kohl, eüberschuß arbeitet und die zur Durchführung der Reaktion erforderliche Menge Soda sowie die zur Aufrechterhaltung des Kohieüberschusses notwendige Kohlenmenge der in Glut gebrachten Kohlebeschickung des Herdes periodisch oder dauernd zubringt.
    7. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 3 zur Herstellung von Wassergas und anderen brennbaren Gasen, wobei unmittelbar über der aus Kohle bestehenden Beschickung bei Bedarf Wasserdampf zugeleitet wird.
    8. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 3 zum Brennen von Kalk und zur Führung anderer Dissoziationen, wobei über die aus Kalk bestehende Beschickung unmittelbar Wasserdampf zugeleitet werden kann.
    9. Ofen zur Ausübung eines der Verfahren nach Anspruch I bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Flammenraum als ein im Verhältnis zur Querschnittsfläche der Beheizungsstelle möglichst großer Raum, vorzugsweise als eine im Verhältnis zur Breite hohe Kuppel, ausgebildet ist.
    10. Ofen nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß unter der Beschickung eine durchlässige Sohle, z. B. ein Rost und darunter lein regelbarer Abzug für die Abführung der flüchtigen Reaktionsprodukte, angeordnet ist.
    II. Ofen nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Ofengewölbe Einbauten, z. B. Querwände oder Säulen oder Röhren, vorgesehen sind, durch die Luft oder Gas zugeführt wird und die mit Öffnungen an ihrer Oberfläche versehen sind (Abb. 3, 4 und 5).
    I2. Ofen nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß im Ofengewölbe eine Luft- oder Gasausblasevorrichtung zur Erzeugung von vorzugsweise nach oben genehteten Stichflammen angeordnet ist (Abb. 6).
    13. Ofen nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß im unteren Teil des Ofengewölbes ein im Bedarfsfalle gekühltes Rohr eingebaut ist, das mit nach oben mündenden Düsen versehen und an eine Druckluftleitung angeschlossen ist (Abb. 6).
    14. Ofen nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß im Ofeninneren ein Streuwagen verschiebbar angeordnet und seitlich am Ofen eine Füllkammer für den Wagen eingebaut ist (Abb. 3 und 4).
    15. Kondensationsvorrichfung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch senkrecht und mit engem Zwischenraum unter dem Herd angeordnete, gekühlte Platten, die vorzugsweise in eine Sperrflüssigkeit tauchen (Abb. 7).
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