DE2607768C3 - Katalytisches Verfahren zur Herstellung von Olefinoxiden - Google Patents
Katalytisches Verfahren zur Herstellung von OlefinoxidenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein katalytisches Verfahren zur Herstellung von Olefinoxiden,
bei dem man ein Olefin und Wasserstoffperoxid in flüssiger Phase in Anwesenheit eines Katalysators bei
Temperaturen zwischen 25—200CC umsetzt.
Olefinoxide sind in der chemischen Industrie als Zwischenprodukte bei der Herstellung von Urethanen,
Glykollösungsmitteln, Überzugspräparaten, verformten Gegenständen, oberflächenaktiven Mitteln, Weichmachern
und vielen anderen Produkten von erheblicher Bedeutung. Daher haben seit vielen Jahren die
Hersteller von Olefinoxiden nach Verfahrenswegen gesucht, bei welchen die Reaktionsteilnehmer durch
hohe Selektivität, hohe Wirksamkeit, handelsüblich annehmbare Reaktionsgeschwindigkeiten und minimale
Bildung von Nebenprodukten begünstigt sind. Bei katalytischer) Reaktionen werden epoxidierende Verbindungen
als Zwischenprodukte zweckmäßig vermieden und die Katalysatoren sind vorzugsweise relativ
leicht und billig herzustellen.
Es sind verschiedene katalytische Verfahren entsprechend den industriellen Bedürfnissen vorgeschlagen
worden, siehe hierzu US-PS 28 33 787, US-PS 27 86 854 sowie DE-OS 19 42 502 und DE-OS 22 31 374, wie z. B.
Olefinreaktionen mit Wasserstoffperoxid in Anwesenheit von Heteropolywolframsäuren des Arsens, Antimons
oder Wismuts oder der Säuresalze von Schwermetallpersäuren; mit molekularem Sauerstoff in Anwe- 5»
senheit von Arsenkatalysatoren und mit organischen Hydroperoxiden in Anwesenheit von Katalysatorverbindungen
oder Mischungen von Verbindungen, in welchen mindestens ein Element der Gruppen 4b bis 6b
und mindestens ein Element der Gruppen 4a bis 6a des y, Periodischen Systems der Elemente (erschienen in
Lange's Handbook of Chemistry, revidierte 10. Aufl) anwesend ist. Es wurde jedoch gefunden, daß keiner
dieser Wege zu den Olefinoxiden den Bedürfnissen entspricht, wobei das organische Hydroperoxidverfah- ho
ren große Mengen an Nebenprodukt liefert und die anderen genannten katalytischer! Verfahren entweder
eine deutliche Ringöffnung des Rpoxids oder andere
llmlagenmgcn. die Bildung von Peroxidverbindungen ;ils Zwischenprodukte begünstigen und/oder die Vor- (,·-,
wendung kostspieliger Katalysatoren notwendig machen und keine optimalen Selektivitäten, Wirksamkeiten
oder Reaktionsgeschwindigkeiten /eigen.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist daher die Schaffung eines neuen Verfahrens zur Epoxidation von
Olefinen, das die obigen Nachteile vermeidet und insbesondere eine hohe Selektivität sowie hohe
Wirksamkeit zeigt
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
daß man als Katalysator elementares Arsen, eine anorganische oder organische Arsenverbindung
oder eine Mischung derselben verwendet, wobei der Katalysator von W, Mo, V und Cr praktisch frei ist
und das molare Verhältnis von Arsen zu Wasserstoffperoxid etwa 0,0001 bis 1 g-Atom pro Mol Wasserstoffperoxid
beträgt.
Das Verfahren kann durch Einführung einer Mischung aus Olefin und Wasserstoffperoxid in ein
Reaktionsgefäß durchgeführt werden. Es muß eine flüssige Phase vorhanden sein bzw. aufrechterhalten
werden, und in Abhängigkeit von der Natur des Olefins kann Druck oder ein Lösungsmittel notwendig sein. Das
Reaktionsgefäß kann aus Glas bestehen, mit Glas ausgekleidet sein oder aus Aluminium oder Titan
hergestellt sein.
Ein mit Glas ausgekleideter, mit Polytetrafluoräthylen
überzogener Autoklav aus rostfreiem Stahl hat sich als vorteilhaft erwiesen, wobei auch ein nicht ausgekleidetes
Gefäß aus rostfreiem Stahl geeignet sein kann. Man kann auch einen Rohrreaktor aus ähnlichen
Materialien zusammen mit einer Mehrpunkteinführung verwenden, um die Reaktionsteilnehmer in einem
besonderen Verhältnis zu halten.
Eine gewisse Form des Rührens wird zur Verhütung eines statischen Systems bevorzugt und kann durch
Verwendung eines mechanisch gerührten Autoklav, eines Mehrpunkteinführungssystems oder eines Schleifenreaktors
erreicht werden, in welchem die Reaktionsteilnehmer mittels äußerer Kraft durch das System
zirkuliert werden. Man kann auch ein Durchspülen anwenden. Es wird darauf hingewiesen, daß Rühren für
kontinuierliche Verfahren inhärent ist, jedoch durch Verwendung der vorgeschlagenen Arbeitsweisen verstärkt
wird. Erfindungsgemäß wurde festgestellt, daß man erhöhte Reaktionsgeschwindigkeiten durch einen
guten Gas-Flüssigkeits-Kontakt während der gesamten Dauer erreicht und daß dieser Kontakt durch Rühren
bewirkt wird. Auch die durch Rühren geschaffene Homogenität der Reaktionsteilnehmer ist von Vorteil.
Das Olefin kann als eine epoxidierbare, olefinisch ungesättigte Kohlenwasserstoffverbindung definiert
werden. So kann das Olefin endständige Olefine, wie mono- und difunktionelle Olefine mit den folgenden
Strukturformeln umfassen:
R1
R2—C=CH2
in welcher R1 und R2 jeweils für Wasserstoff oder einen
geraden oder verzweigtkettigen Alkylrest mit 1—20 C-Atomen stehen können, bzw.
R1
R2
H2C=C-R-C=CH2
in welcher Ri und Rj jeweils für Wasserstoff oder einen
Ci . 10-Alkylrest stehen können und R' 0— 10 Methylengruppen
bedeutet. Die breite Definition kann auch cyclische und interne Olefine umfassen. Die Ringanteile
der cyclischen Olefine können bis zu 10 C-Atomen und
eine ungesättigte Bindung aufweisen und mit ein oder
zwei AlkyJresten mit 1 — 10 C-Atomen substituiert sein. Die cyclischen Olefine können durch die folgende
Strukturformel dargestellt werden:
R3—R!—CH
I Il
R*—R2 — CH
in welcher R1 und R2 jeweils einen Alkylenrest mit 1 —4
C-Atomen bedeuten und RJ und R4 jeweils Wasserstoff
oder einen geraden oder verzweigtkettigen Alkylrest mit 1 — 10 C-Atomen bedeuten. Die »internen« Olefine
können durch die folgende Strukturformel dargestellt werden:
R'R-7C = CRiR4
in welcher R1 und R3 jeweils für einen geraden oder
verzweigtkettigen Alkylrest mit 1 — 10 C-Atomen stehen und R2 und R4 jeweils Wasserstoff bedeuten oder
dieselbe Bedeutung wie R1 und R3 haben. Die breite Definition kann weiter Olefine umfassen, die von
aromatischen Verbindungen, wie Styrol und Stilben, hergeleitet sind und durch die folgenden Strukturformeln
dargestellt werden können.
25
30
in welchen R für einen einwertigen Alkenylrest mit 2—10 C-Atomen steht und R' ein zweiwertiger
Alkenylrest mit 2—5 C-Atomen ist.
Geeignete Olefine sind z. B. Äthylen, Propylen, Buten-1, Buten-2, Isobutylen, Penten-1, Hexen-1, Penten-2,
Octen-1, Cyclopenten, Cyclohexen, Cycloocten,
2-Methylbuten-l, 3-Methylbuten-l, Hepten-1, Hexen-2.
Hexen-3, Octen-2, Hepten-3, Pentadecen-1, Octadecen-1,
Dodecen-2, 2-Methylpenten-2, Tetramethyläthylen, Methyläthyläthylen, Cyclobuten, Cyclohepten,
2-Methylhepten-1, 2,4,4-Trimethylpenten-l, 2-Methylbuten-2,
4-Methylpenten-2 und 2-Äthyl-3-methylbuten-1. Propylen wird bevorzugt.
Heteroatome enthaltende Olefine, z. B. Allylalkohol und Allylchlorid, und andere substituierte Olefine
können ebenfalls im erfindungsgemäßen Verfahren angewendet werden, vorausgesetzt, die Substituenten
sind unter den angegebenen Reaktionsbedingungen gegenüber Wasserstoffperoxid inert. Es können Hydroxyl-,
Halogen- und Athersubstituenten sowie z. B. RCOO-, -Si(OR)3, -COOR und aromatische Substituenten,
wie Phenyl usw., anwesend sein. Weitere Olefine sind z. B. Sojaöl, Leinsamenöl, 4-Vinyl-cyclohexen,
Butadien und polycyclische Olefine, wie Norbonen.
Das Wasserstoffperoxid kann in wäßrigen Lösungen mit mindestens etwa 20Gew.-% Wasserstoffperoxid bis
zu wasserfreiem Wasserstoffperoxid verwendet werden. Es wird vorzugsweise besser weniger Wasser als
mehr verwendet. Wasserstoffperoxidlösungen in den unten genannten Lösungsmitteln, entweder durch e,o
Zugabe zum Lösungsmittel oder durch Reaktion zur Bildung sowohl von Wasserstoffperoxid als auch
Lösungsmittel hergestellt, sind zur Einverleibung von Wasserstoffperoxid in das Verfahren geeignet.
Der Katalysator kann der Reaktion als elementares hi
Arsen oder als von Wolfram, Molybdän, Vanadium und Chrom praktisch freie anorganische oder organische
Arsenverbindung oder deren Mischungen zugeführt werden. Die Bezeichnung »Mischungen« umfaßt Mischungen
aus elementarem Arsen mit einer oder mehreren oben beschriebenen Arsenverbindungen
sowie Mischungen aus zwei oder mehreren solchen Arsenverbindungen.
Der Katalysator kann in homogenen oder heterogenen Systemen verwendet werden; im letztgenannten
Fall sollte jedoch das System so beschaffen sein, daß sich ausreichend Kontakt zwischen den Reaktionsteilnehmern
und dem Katalysator ergibt. Obgleich dies durch übliche Verfahren erreicht wird, ist der im homogenen
System verwendete Rührreaktor einfacher und wirtschaftlicher.
Es kann auch ein Arsenkatalysator im Zusammenhang mit Verbindungen ohne katalytische Wirkung auf
die Olefinepoxidationsreaktion verwendet werden. So kann der Arsenkatalysator z. B. mit einem Zusatz
kombiniert werden, der zum Stabilisieren des Wasserstoffperoxids im Reaktionsmedium beabsichtigt ist. wie
Zinkoctanoat.
Das Arsen kann der Reaktion in jeder wirtschaftlich verfügbaren Form, z. B. als elementares Arsen mit
einem Oxidationszustand von 0, als Arsentrioxid, in welchem das Arsen in +3-Zustand anwesend ist, oder
als Arsenpentoxid zugefügt werden, in welchem der Oxidationszustand +5 beträgt. Selbstverständlich kann
das Arsen in jeder oben beschriebenen Form unter den Reaktionsbedingungen in eine katalytisch aktive Verbindung
umgewandelt werden.
Gewöhnlich enthält das anorganische Derivat mindestens eine Arsen-Wasserstoff-Bindung oder wird in
eine Verbindung umgewandelt, die unter den Reaktionsbedingungen eine solche Bindung enthält. Anorganische
Arsenderivate sind z. B. Arsenoxide, Oxysäuren von Arsen, Salze und Ester von Oxysäuren des Arsens,
Arsenhalogenide, Arsenoxyhalogenide und Arsensulfide. Die Ester der Oxysäuren des Arsens können als eine
Kombination anorganischer und organischer Derivate angesehen werden.
Die organischen Derivate enthalten gewöhnlich mindestens eine Kohlenstoff-Arsen-Bindung.
Organische Derivate, d. h. Organometallverbindungen mit Arsen im Oxidationszustand von +3 entsprechen
z. B. der allgemeinen Formel RAsXY, in welcher R für einen Alkyl-, Aralkyl- oder Arylrest steht und X oder
Y Wasserstoff, Alkyl, Aralkyl, Aryl, Halogen, Hydroxyl, Alkoxy (-OR'), Acyloxy (-OCOR'), -AsR'R",
—OAsR'R", eine stickstoffhaltige Gruppe, z. B. — NR'R", eine phosphorhaltige Gruppe, z.B.
-PO(OR')2. eine siliciumhaltige Gruppe, z.B. OSiR'3,
oder eine schwefelhaltige Gruppe bedeuten. Es können auch die Arsenosoverbindungen (RAsO)n, primäre
Arsinoxide RAsO oder heterocyclische Derivate des Arsens, wie die Arsolane (AsR oder Arsenoderivate
(RAs = ),,), verwendet werden, wobei R', R" und R für Alkyl-, Aralkyl- oder Arylgruppen stehen und η eine
Zahl ist, die die Anzahl der wiederkehrenden Einheiten in der polymeren Struktur widergibt.
Verbindungen, die Arsen im Oxidationszustand von + 5 enthalten, können z. B. durch die allgemeine Formel
R'R"R'"AsXY dargestellt werden, in welcher R', R" und R'" die obige Bedeutung haben und X oder Y für
Alkyl, Aralkyl, Aryl, Halogen, Hydroxyl, Alkoxy, —NO) oder — SO4H stehen. Andere wertvolle Klassen von
Verbindungen haben die allgemeinen Formeln R'R"AS( = O)X und R'"AS(=O)XY. in welchen R'. R"
und R'" die obige Bedeutung haben und X und Y wie oben definiert sind.
Die obigen Derivate sind ζ. Β.:
Name
Formel
Formel
Arsentnoxid (Arsenolite)
Arsenpentoxid Arsen(HI)-säure Arsen(V)-bäure
Arsen-triäthoxid Arsentriphenoxid
2,2'-ÄthyIendioxybis-(1,3,2-dioxarsolan)
2,2'-Oxydi-
i, 3,2-dioxarsolan
1,4,6,9-Tetraoxa-5-arsapsiro[4,4]- nonan-5-ol
Arsentrichlorid Arsenoxychlorid Arsentrisulfid Triphenylarsin
Triphenylarsinoxid
Hydroxybis-ftrifluormethyl)-arsin
Oxybis-(dimethylarsin)
Phenoxydimethylarsin
Benzolarsonsäure
Bis-(oxoarsino)-methan
Natriumarsenit Natriumarsenat Pharmacolit Aluminiumarsenat
Ammoniummagnesiumarsenat Adamil
Wismutarscnat
Wismutarscnat
Wismut iiranylarscnal I Walpargil)
Zirkoniuniarscnat Thalliarscnat
As2O3
As2O5
As(OH)3
H3AsO4
As(OC2H5J3
As(OQH5J3
r—O
AsO(CH2J2OAs
·—O
o-1 Thiobis-Idimethyl- [(CH3J2As]2S
arsin)
arsin)
DimethyMdimethyl- (CH3J2AsPO(OCH3J2
arsinoj-phosphonat
arsinoj-phosphonat
Dichlor-tris-Urifluor- (CF3J3AsCl2
methylj-arsen _
methylj-arsen _
Methylphenylarsin- CH3(QH5)As
säure \
säure \
OH
Poly-(methylenarsinsäure)
o—
As — Ο—As
—Ο ι—O
ο—1
ο—
As
—Ο Ο-1
OH
AsCl3
AsOCl
As2S3
(C0H5J3As
(Q1H5J3AsO
(CF3J2AsOH
[(CH3J2As]2O
(CH3J2AsOQ1H5
Q1H5As(OH)2
CH2(AsO)2
NaAsO2 Na3AsO4
CaHAsO4-2H2O AlAsO4
MgNH4AsO4-OH2O
Zn(ZnOH)AsO4 BiAsO4- 1/2H2O
5Bi2O, -3UO, · 2AsOs
■ 12H2O
Zr1As4O1,, ■ 5H2O
TiAsO4 · 2H2O
|
OH
OH
Bis-(4-nitrophenylJ- (4-O2NQ1H4J2As
arsinsäure \
arsinsäure \
OH
Phenoxarsinsäure
Butanarsonsäure
4-Brombenzolarsonsäure
I-Phenylarsolan
O OH
C4H9AsO3H2
4-BrQ1H4AsO3H2
4-BrQ1H4AsO3H2
0,H5
Selbstverständlich können auch Mischungen
obigen Katalysatoren verwendet werden.
obigen Katalysatoren verwendet werden.
Wo abgeschiedene heterogene Katalysatoren gewünscht werden, können sie nach bekannten Verfahren,
wie Imprägnierung, Ausfällung usw. auf einen Träger aufgebracht werden. Dieser kann ein natürlich vorkommendes
Material, wie ein Ton- oder Aluminiumsilicat, oder ein synthetisches Material, wie Zeolith, Kieselsäuregel
oder Tonerde mit einer Oberfläche zwischen etwa 1— 800 m2/g, sein. Der Katalysator kann auch nach
üblichen Verfahren an eine polymere Grundkette, z. B. ein Polysilan, gebunden sein.
Der Arsenkatalysator kann löslich, teilweise löslich oder unlöslich sein. Selbstverständlich ist der Kontakt
der Rcaktionsteilnehmer mit dem Katalysator wesentlich, und für diesen Kontakt können verschiedene
übliche Verfahren angewendet werden.
Das Reaktionsmedium muß ein solches sein, in welchem Olefin und die Wasserstoffperoxidlösung unter
den Reaktionsbedingungen löslich sind, d. h., es muß während der gesamten Reaktion eine flüssige Phase
aufrechterhalten können. Weiter sollte es gegen Reaktionsteilnehmer und Katalysator inert sein. Gewöhnlich
wird ein übliches inertes organisches Lösungsmittel als Reaktionsmediu'n verwendet, wie z. B. Äther.
Es1Ci-, Alkohole, Glykole, andere oxygenierte Lösungsmittel,
chlorierte Lösungsmittel einschließlich chlorierter Kohlenwasserstoffe und chlorierter Aromaten und
Siilfolnn. Wo gasförmige Olefine verwendet werden.
wühl ι iiiiiii zweckmäßig ein Lösungsmittel, das die
Löslichkeit des Olefins erhöhl. Line Liste solcher
Lösungsmittel ist in Beispiel 31 —41 angegeben. Andere
iieeigneie Lösungsmittel sind Alhylacel.it. Tclraälhylenglvkol.
Dimethylformamid. Nitroniethan. Tetrahydrofuran. Aceton. Phenylacetai. Bis-(2-phcnoxyälhyl)-iiiher
IVopvlengkkoldiacetal. C"yclohex>lacet.it. Triaihylphosphat
und 2.2-Dimelhoxvpropan. Ls können auch Kolösungsmittel. wie Toluol. Benzol, Chlorbeiizol.
o-Dichlorbenzol. Nitrobenzol. 1.1.2.2-Tetriichlorathaii.
n-Pentan. Cyclohexan und Anisol, verwendet werden. Weiterhin können Mischungen aus Lösungsmitteln und
Kolösungsmilteln verwendet werden. Bezüglich der Verwendung eines gegenüber den Rcaktionsteilnehniern
inerten Lösungsmittels gibt es eine Ausnahme, die in der Verwendung eines flüssigen Oieiinreakiionsiei!-
nehmers zur Schaffung der flüssigen Phase besteht.
Die Reaktion kann in einer Atmosphäre aus Luft oder Sauerstoff erfolgen, da das Olefin selektiv mit dem
Wasserstoffperoxid in Präferenz zum molekularen Sauerstoff reagiert: die Reaktion erfolgt jedoch
vorzugsweise in einer praktisch sauerstofffreien Atmosphäre.
Diese wird in üblicher Weise geschaffen, z. B.
durch Verwendung eines inerten Gases, wie Stickstoff.
Argon oder Helium.
Der Druck liegt gewöhnlich zwischen etwa atmosphärischem Druck und etwa 105 ata. Er wird
entsprechend dem verwendeten Olefin ausgewählt, da er die Konzentration an gasförmigem Olefin definiert,
die bei der Reaktionstemperatur in der flüssigen Phase aufrechterhallen werden kann.
Die Reaktionstempcratur liegt zwischen 25 — 200"C.
vorzugsweise zwischen etwa 60— 130"C.
Die Reaktionszeit ist einfach diejenige, in welcher einer oder die anderen Rcaktionsteilnehmcr, gewöhnlich
das Wasserstoffperoxid, aufgebraucht ist. Dies gilt iür absatzweise und halbkontinuierliche Verfahren, auf
die das erfindungsgemälJe Verfahren angewendet werden kann. Bei den zur großtechnischen Anwendung
bevorzugten kontinuierlichen Verfahren werden die Re.iktionsteilnehmer kontinuierlich eingeführt, do daß
die Reaktionszeit einlach die Länge jedes Zyklus ist.
Ls kann ein molares Verhältnis von etwa 0.5 — 200 Mol Olefin pro Mol Wasserstoffperoxid
verwendet werden: vorgeschlagen wird jedoch ein molarer Olefinüberschuß. Das bevorzugte molare
Verhältnis liegt zwischen etwa 2 — 20 Mol Olefin pro Mol Wasserstoffperoxid.
Vorzugsweise wird ein molares Verhältnis \on Arsen
zu Wasserstoffperoxid von etwa 0,001—0.1 g--\tom
\rsen pro Mol Wasserstoffperoxid verwendet.
Die Verhältnisse von Olefin und Wasserstoffperoxid können durch Anwendung eines kontinuierlichen
Verfahrens und durch Analyse des Auslaß·.erhältnisses
sowie Einstellung des Beschickungsverhältnisses ziemlich konstant gehalten werden. In einem Rückmischre
aktor wird die Beschickung eingestellt, bis das Aiisliißverhiilinis im vorgeschriebenen Bereich liegt. Bei
Verwendung von zwei oder mehreren Reaktoren in Reihe oder eines Rohrreaktors mit Mehl punkleinlühning
betrachtet man die erfolgenden Reaktionen als eine Reihe absatzweise!' Reaktionen, die sorgfältig
überwach! werden, um weitgehend sicherzustellen, daß
das molare Verhältnis in irgendeiner Reaktion nicht unter- oiler oberhalb den gewünschten Bereich kommen
gelassen wird.
Die Menge an Reaklionsmedium oder Lösungsmittel wird durch die zur Aufrcchlcrhaltiing der flüssigen
Phase notwendige Menge bestimmt; sie liegt gewöhnlich zwischen etwa 5 — 95 Vol.-%. bezogen auf das
Volumen dor gesamten Rcaktionsniischung einschließlich
Olefin. Wassersioffpcroxidlösung. Katalysator und Lösungsmittel, wobei ein Bereich von etwa 25—75
Vol.-0/» bevorzugt wird. Cs können auch andere l.ösungsmiltelmcngen verwendet werden, solange eine
ausreichende Menge vorliegt, um die Reaktion in flüssiger Phase zu halten.
Ls ist ein Merkmal der vorliegenden Erfindung, daß
das Lösungsmittel während der Reaktion nicht wie im Lall einer Verwendung von molekularem Sauerstoff zur
Lpoxidation von Olefinen in Anwesenheit von Arsenkatalysatoren zersetzt wird.
Gewinnung, Abtrennung und Analyse der Produkte und nicht umgesetzten Materialien können in üblicher
Weise erfolgen.
Die Reaktion hat sich als sauber erwiesen, d. h. mit minimaler Bildung von Nebenprodukten. Die Olefinwirksamkeiten
nähern sich 100% und die Wasserstoffperoxidwirksamkeiten liegen bei 80—95%.
Dabei w ird unter Olefinwirksamkeit die Prozentzahl an Olefin verstanden, die ausschließlich in Olefinoxid
(Epoxid) umgewandelt wird. Ein Wert von 100% bedeutet also, daß alles Olefin in Olefinoxid umgewandelt
wird, also keine Nebenprodukte auftreten. Die W.nserstoffperoxid-Wirksamkeit ist die Molanzahl von
gebildetem Olefinoxid dividiert durch die Molanzahl an verbrauchtem Wasserstoffperoxid: sie kann auch als
lipoxidwirksamkeit bezeichnet werden. Die Peroxidumwandlung
ist die Menge an verbrauchtem Wasserstoffperoxid dividiert durch die eingesetzte Menge an
Wasserstoffperoxid.
Gegenüber dem Verfahren der US-PS 35 18 285 werden erfindungsgemäß höhere Ausbeuten und Wirksamkeiten
an Olefinoxiden erreicht. Im bekannten Verfahren werden, wie auch aus dem Anspruch
hervorgeht, größere Mengen an Ketonen und außerdem noch andere Nebenprodukte gebildet. Außerdem ist der
dort verwendete Katalysator (Rhenium) extrem teuer.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die vorliegende Erfindung, ohne sie zu beschränken. Falls nicht
anders angegeben, sind alle Prozentangaben Gew.-%. Molzahlen und Prozentsätze an Wasserstoffperoxid
wurden auf wasserfreier Basis und die der Katalysatoren auf Arsen berechnet.
Tabelle 1 | Olefin | Milliraol | H2O2 Millimol |
As2O3 Millimol |
1,4-Dioxan ecm |
Reaktions zeit Std. |
Epoxid Millimol |
Um- gewand. H2O2 Mol-% |
Beispiel | Octen-1 Styrol |
330 165 |
54 27 |
0,54 0,27 |
44 29 |
5 4 |
40 24 |
88 95 |
1 2 |
||||||||
ίο
Fortsetzung
3cis| | licl Olefin | Millimol | IU). | As2O1 | 1,4-I)ioxiin | Reaktions | l'poxiu | Um- |
165 | zeit | gewand. | ||||||
67 | U2O2 | |||||||
67 | Millimol | Millimol | ecm | Std. | Millimol | Mol-% | ||
3 | 2-Octen*) | 82 | 27 | 0,27 | 22 | 6 | 24 | 94 |
4 | cis-2-Octen | 82 | 11 | 0,11 | 8 | 2 | 10 | 95 |
5 | trans-2-Octen | 165 | 11 | 0,11 | 8 | 3 | 9 | 89 |
6 | Cyclohexen**) | 22***) | 27 | 0,53 | 80 | 5 | 17 | 80 |
7 | Allylpentyläther | 22***) | 13 | 0,13 | 10 | 2 | 1 | 58 |
8 | Allylalkohol | 22***) | 27 | 0,27 | 36 | 1 | 3 | 30 |
9 | Sojaöl | 165 | 27 | 0,27 | 24 | 4 | 25 | 100 |
10 | Leinsamenöl | 165 | 27 | 0,27 | 24 | 3 | 25 | 100 |
11 | 2-Äthylhexyltallat | 165 | 27 | 0,27 | 24 | 3 | 23 | 94 |
12 | Vinyltriäthoxysilan | 27 | 0,27 | 14 | 3,5 | 10 | 98 | |
13 | Allyltrimethoxysilan | 27 | 0,27 | 22 | 1,5 | 20 | 100 | |
14 | 4-Vinylcyclohexan | 27 | 0,27 | 21 | 1 | 23 | 89 | |
*) | 85:15 cis-trans-Mischung. | |||||||
**) | Reaktionstemperatur 70°C. | |||||||
***) | Gewicht in g. | |||||||
Beispiel 15
2.0 ■ 10 ' Mol Arsentrioxid. JOO ecm 1.4-Dioxan als
Lösungsmittel. 15 ecm n-Nonan (interner Standard).
4.1 · 10 ' Mol Wasserstoffperoxid (95%ige wäßrige Lösung) und 3.1 Mol Propylen wurden bei Zimmertemperatur
in einen 1-l-Rührautokalv aus rostfreiem 316
Stahl gegeben. Der Reaktor wurde mit Argon auf einen Druck von 14 atu eingestellt und dann auf90'C erhitzt.
In Abständen wurden Proben der flüssigen Phase entnommen und durch ]odometrie auf restliches
Peroxid und durch Gaschromatographic auf Epoxid analysiert. Nach 6 Stunden erhielt man 2,7 ■ 10 ' Mol
Propylenoxid. wobei 79 Mol-% des ursprünglichen Peroxids verbraucht waren.
Beispiel 16
Beispiel 15 wurde unter Verwendung von 2.5 Mol lsobuiylan anstelle des Propylens wiederholt. Nach 6
Stunden bei90"C erhielt man 3.2 ■ 10' Mol Epoxid bei
einem Peroxidverbrauch von 95 Mol-%.
Beispiel 17
Beispiel 15 wurde wiederholt, wobei 3,2 Mol Äthylen anstelle des Propylens sowie 4,0 ■ 10~J Mol Arsenirioxid
iils Katalysator verwendet wurden. Nach 3 Stunden bei 90°C waren 40 Mol-% des ursprünglichen Peroxids
verbraucht, und als Hauptprodukt wurde Äthylenoxid festgestellt.
Beispiel 18
2,7 · 5O-4 Mol Arsentriäthoxidkatalysator wurden in
1,1 ecm 1,4-Dioxan gelöst und mit 2,0 ecm n-Undecan
(interner Standard), 1,65 · 10 ' Mol Allylchlorid. 32.9 ecm 1,4-Dioxan und 2,7 · 10-' Mol einer 97%igen
wäßrigen Wasserstoffperoxidlösung (97% HiO2 + 3%
H2O) in einem 100-ccm-Kolben bei Zimmertemperatur
gemischt. Ein 2,0-ccm-Aliquot dieser Mischung wurde gefroren, evakuiert und unter Vakuum in einem
dickwandigen Glasrohr bei autogenem Druck eingeschlossen und dann in ein Ölbad von 900C eingetaucht.
Nach 8 Stunden wurde das Rohr aus dem Bad entfernt; laut Analyse des Inhalts waren 72 Mol-% des Peroxids
verbraucht; die Ausbeute an Epichlorhydrin betrug 50 Mol-%.
Beispiel 19
5,0 ΙΟ4 Mol Arsentrioxidkatalysator, 8,0 · 10 -'
Mol Cyclohexen, 80 ecm 1,4-Dioxan und 2,5 ecm einer 28%igen wäßrigen Wasserstoffperoxidlösung (28%
H2O2 + 72% H2O) bei Zimmertemperatur in einem
100-ccm-Kolben bei atmosphärischem Druck unter
Argon gemischt, worauf der Kolben in ein Bad von 90° C eingetaucht wurde. Nach 35 Minuten Reaktion wurde
Cyclohexenoxid in der Mischung festgestellt.
Beispiel 20bis30
3,3 Mol Octen-1 wurden mit 95%iger wäßriger
Wasserstoffperoxidlösung (5,4 ■ 10"' Mol H2O2) in
bü Anwesenheit verschiedener Arsenkatalysatoren
(5,4 - \0~* Mol Arsenverbindung) in 1,4-Dioxan als
Lösungsmittel (45 Vol.-%, bezogen auf das Volumen der Reaktionsmischung) bei 90°C nach dem in Beispiel 1
beschriebenen Verfahren umgesetzt. Die Epoxidwirksamkeit wurde wie folgt definiert:
Mol gebildetes Epoxid
Mol verbrauchtes H2O2
Mol verbrauchtes H2O2
100.
Tabelle 2 gibt die verschiedenen Bedingungen und F.rgebnisse.
Tabelle 2
Beispiel | Katalysator | Reaktionszeit | Epoxidwirksam- | lbOi-Umwandlung |
keit | ||||
Std. | % | Mol-% | ||
20 | Arsentriäthoxid | 4 | 96 | 76 |
21 | 2,2'-Äthylendioxy-bis-(l,3,2-dioxarsolan) | 5 | 98 | 74 |
22 | element. Arsen | 4 | 80 | 84 |
23 | Phenylarsinoxid | 4 | 90 | 64 |
24 | Arsenpentoxid | 6 | 86 | 76 |
25 | Arsensäure | 3 | 73 | 66 |
26 | Arsentrichlorid | 4 | 82 | 75 |
27 | Benzolarsonsäure | 4 | 70 | 67 |
28 | n-Propylarsonsäure | 19 | 37 | 83 |
29 | Triphenylarsin | 23 | 42 | 17 |
30 | Triphenylarsinoxid | 23 | 38 | 19 |
Beispiel 31 bis41
3.3 Mol Octcn-1 wurden mit einer 95%igen wäßrigen
Wasserstoffperoxidlösung (5.4 · 10~' Mol HiO:) in
Anwesenheit von 5,4 · 10 ' Mol Arscntrioxidkatalysator in verschiedenen Lösungsmitteln, jeweils in einer
Menge von 45 Vo!.-°/o, bezogen auf d;is gesamte Volumen der Reakiionsmischung. umgesei/t. Für die
unter S)O"C siedenden Lösungsmittel wurde das in Beispiel 18 beschriebene Verfahren angewendet: für die
über 90°C siedenden Lösungsmittel wurde das Verfahren
von Beispiel 1 verwendet. Die verschiedenen Bedingungen und Ergebnisse sind in Tabelle 3
aufgeführt.
Beispiel Lösungsmittel
Reaktionszeit Epoxidwirksam- I^Ch-Umwandlung
keit
Std. % Mol-%
31 | Äthanol |
32 | 2-Propanol |
33 | tert.-Butanol |
34 | 2-Methoxy-äthanol |
35 | 1,2-Dimethoxyäthan |
36 | Bis-(2-äthoxyäthyl)-äther |
37 | 1,4-Dioxan (35 Vol.-%) |
Chloroform (10 VoL-%) | |
38 | Methylacetat |
I 39 | 2-M ethoxy äthy 1-1-acetat |
1 40 | Glykoldiacetat |
1 41 | Diäthylenglykoldiacetat |
S |
8,2 · 10"2 Mol Cyclohexen wurden mit 93%igem
wäßrigem Wasserstoffperoxid (2,1 · 10"3 Mol H2O2) in
Anwesenheit von Natriumarsenitkatalysator (1,0 - ΙΟ-4
Mol) in 80 ecm 1,4-Dioxanlösungsmittel gemäß Beispiel
19 bei 70° C umgesetzt. Der Katalysator war in der
65
1 | 82 | 16 |
2 | 66 | 12 |
2 | 74 | 8 |
1 | 96 | 19 |
1 | 78 | 44 |
1 | 75 | 66 |
1 | 84 | 38 |
1 | 83 | 48 |
1 | 90 | 70 |
1 | 92 | 69 |
5 | 96 | 95 |
Reaktionsmischung praktisch unlöslich. Nach 30 Minuten Reaktion wurde Cyclohexenoxid in der Mischung
festgestellt.
1,7 · 10-' Mol Octen-1 wurden mit 95%igem wäßrigem
Wasserstoffperoxid (2.7 · 10~2 MoI H2O2) in
13
I.4-Dio\anlösungsmittel (45 VoL-1Vo) bei 90 C in set/l. Naeh - Stunden waren b"/(i des Octen-I in lipoxid
Anwesenheit von 2.7 ■ 10 ' Mol Arsenirioxid und iimgew iimleli.
1.1 ■ IO ' Mol /inkociiinoiit gomiill Beispiel I uiiige-
Beispiel 44
Beispiel 4 3 wurde unier Verwendung von 5.4 · 10 ' Niich 3 Stunden bei 90 C war I11Ai des Oelen-1 in lipoxid
Mol Magnesiunuieetyhieetoiuit in Verbindung mit Hinge« andelt.
2.7 ■ 10 ' Mol Arsentno\idk;ualvsa!or wiederholt.
Claims (2)
1. Katalytisches Verfahren zur Herstellung von Olefinoxiden in der flüssigen Phase, gegebenenfalls
in Gegenwart eines inerten organischen Lösungsmittels, bei dem man ein Olefin und Wasserstoffperoxid
in Anwesenheit ei.ies Katalysators bei Temperaturen zwischen 25—200°C umsetzt, dadurch
gekennzeichnet, daß man als Katalysator elementares Arsen, eine anorganische oder organisehe
Arsenverbindung oder eine Mischung derselben verwendet, wobei der Katalysator von W, Mo, V
und Cr praktisch frei ist und das molare Verhältnis von Arsen zu Wasserstoffperoxid etwa 0,0001 — 1 g-Atom
Arsen pro Mol Wasserstoffperoxid beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das molare Verhältnis von Arsen zu
Wasserstoffperoxid etwa 0,001 —0,1 g-Atom pro Mol Wasserstoffperoxid beträgt.
20
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