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Titel t Verfahren und Vorrichtung zum Ziehen von
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Verbaueinheiten.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ziehen von Verbaueinheiten,
die aus zwei die Wände eines Grabens abstützenden, durch Spreizen miteinander verbundenen
Verbauplatten bestehen, mit Hilfe eines Löffelbaggers.
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In der Zeitschrift 1Die Tiefbau Berufsgenossenschaft", Heft 9/72,
Seite 429, ist beschrieben, dass beim sogenannten Rückbau, d.h.
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beim Schliessen eines Grabens, in dem Leitungen oder dergleichen verlegt
worden sind, zuerst eine Lage der Verfüllung eingebracht wird, dann die Spreizen
leicht entspannt werden und die Verbaueinheit mit einem Hebezeug um einen etwa der
Verfüllung entsprechenden Betrag gezogen wird, dass anschliessend die Spreizen wieder
gespannt werden und nach Verdichtung des Verfüllbodens der Vorgang so oft wiederholt
wird, bis die Verbaueinheit ganz aus dem Graben gezogen werden kann.
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Es ist bekannt, als Hebezeug zum Ziehen der Verbal.einheit den Löffel
eines -meist an der Kopfseite des Grabens aufgestellten-Baggers zu benutzen. Nachteilig
ist dabei, dass die Last der Verbaueinheit mit grossem Hebelarm am Bagger angreift
una allein durch dessen Gegengewicht ausgeglichen werden muss. Die Kräfte, die auf
die Verbaueinheit ausgeübt werden können, sind begrenzt aurch die Leistung der Hydraulik-Zylinder
zur Betätigung des Auslegers und des Löffelstiels des Baggers, die ausgelegt sind
für das Manipulieren des Löffels beim Baggern, jedoch nicht für das Ziehen von im
Erdreich festsitzenden Verbaueinheiten.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein betriebssicheres Verf ahrenzum Ziehen
von Verbaueinheiten anzugeben, mit dem auch Verbaufeluer, die aus mehreren übereinandergesetzten
und aneinander befestigten Verbaueinheiten bestehen, störungsfrei gezogen werden
können, und Vorrichtungen zu schaffen, mit deren Hilfe die Durchführung dieses Verfahrens
erleichtert wird.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst;,. dass der. L5ffelbagger neben
die eine Wand des Grabens gefahren und der. voll eingeschwenkte Löffel.mit seiner
Aussenfläche auf der gegenüberliegenden Grabenseite abgestützt wird und die Verbauplatten
über ein leicht verkürzbares Zugelement, .vorzugsweise eine durch eine Parallel
-öse geführte Gliederkett ,.m;it dem den Graben ubergreifenden Ausleger des-Baggers
verbunden. werden und dass der Löffel nach aussen verschwenkt und datei, bedingt
durch den zum..Löffelrand.
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hin grösser werdenden Radius der Löffel-Aussenfläche, der Ausleger
angehoben
und die daran aufgehängte Verbaueinheit um eine.
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entsprechenden Betrag gezogen wird, dass.anschliessend der Löffel
wieder eingeschwenkt, das Zugelement durch Verkürzen erneut gestrafft und der Ziehvorgang
so qft wiederholt wird, bis durch Aufschwenken des Auslegers die Verbaueinheit aus
den Graben gehoben werden kann.
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Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass die Last der zu ziehenden Verbaueinheit
von dem brückenartig den Graben übergreifenden Alsleger- aufgenommen und annähernd
gleichmässig auf beiden Seiten des Grabens auf den Boden übertragen wird, so dass
der Bodendruck auf jede der beiden Verbauplatten gleich ist. Vorteilhaft ist auch,
dass während des gesamten Zieh- bzw. Rückbauvorganges die Kopfseite des Grabens
frei ist, so dass dort das Verfülimaterial für die einzelnen Rückbauabschnitte einfach
mit Lastwagen herantransportiert und in den Graben gekippt werden kann. Da bei einem
Löffelbagger der Löffelzylinder im allgemeinen für besonders grosse-Leistungen ausgelegt
ist und ausserdem beim erfindungsgemässen Verschwenken des abgestützten Löffels
eine grosse Übersetzung wirksam wird, sind die Zugkraft, dir zum Ziehen der Verbaueinheit
ausgeübt werden können, sehr viel grösser, -als dies bei dem bekannten Verfahren
möglich ist. Diese Kräfte können ca. 30 to betragen. Nach jedem Ziehvorgang sind
nur -wenige einfache Maßnahmen, mämlich das Wiedereinschwenken des Löffels und das
Verkürzen des Zuggliedes ;erforderlich, um eine anschliessende Wiederholung des
Ziehvorganges möglich zu machen.
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Bei Verwendung einer durch eine Parallelöse geführten Gliederkette
als Zugelement müssen nur einige Glieder durch die Öse nachgezogen werden, wo sich
beim anschliessenden Ziehvorgang das im Parallelteil befindliche Kettenglied von
selbst einhakt, so dass die aufgebrachte Zugkraft ohne Schlupf übertragen wird.
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Es ist vorteilhaft, wenn neben der zu ziehenden Verbaueinheit ein
Widerlager aufgelegt wird, auf dem die Aussenfläche des Löffels abgestützt wird.
Dadurch ist ein störungsfreies Schwenken des Löffels gesichert und bei Verwendung
des weiter unten beschriebenen erfindungsgemässen Widerlagers wird eine Vergrösserung
des Hubes sowie eine Beeinflussung der Richtung der vom Grabenrand aufzunehmenden
Kraft möglich.
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Weitere Vorteile sowie die Merkmale der Vorrichtung für die Durchführung
des erfindungsgemässen Verfahrens sind der folgenden Beschreibung zu entnehmen,
in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung die Erfindung im einzelnen beschrieben
ist.
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In der Zeichnung zeigt Figur 1: einen mit der zu ziehenden Verbaueinheit
verbundenen Löffelbagger, Figur 2: eine Parallelöse mit eingehängter Gliederkette.
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In Figur 1 sind die Wände eines im Schnitt dargestellten Grabens durch
zwei Verbauplatten 1 abgestützt, die auf ihrer Innenseite senkrechte Widerlagerpfosten
2 aufweisen, an denen die Verbauplatten verbindende obere Spreizen 3 und untere
Spreizen 4 angelenkt sind. Mindestens an den Anlenkstellen 5 der oberen Spreizen
3 sind Federn 6 angeordnet, die die Verbaueinheit ausserhalb des Grabens standsicher
machen, obwohl die Spreizen 3,4 um etwa 50 schwenkbar an den Pfosten 2 angelenkt
sind. An den oberen Enden der Widerlagerpfosten 2 befinden sich Bolzen 7, an denen
über Haken 8 Seile 9 befestigt sind, deren andere Enden mit einem Ring 10 verbunden
sind, an dem die gesamte Verbaueinheit zum Ziehen aufhängbar ist. Anstelle der an
den Widerlagerpfosten 2 angeordneten Aufhängung können auch andere Befestigungen
vorgesehen sein, beispielsweise an den gegebenenfalls örtlich verstärkten Rändern
der Verbauplatten angebrachte starke Ösen zum Einhaken der Tragseile 9.
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Zum Ziehen der Verbaueinheit ist ein Löffelbagger 11 neben die eine
Wand des Grabens gefahren. Dabei kann, um den Platzbedarf zu verringern, das Fahrwerk
12 parallel zur Grabenlängsachse gestellt und der Bagger auf seinem Drehtisch 13
gegenüber der gezeichneten Stellung um 900 gedreht werden, so dass der Ausleger
14 den Graben übergreift und der an dem Löffelstiel 17 um seine Schwenkachse 31
zunächst voll eingeschwenkte Löffel 18 mit seiner Aussenfläche 30 auf der gegenüberliegenden
Grabenseite abgestützt werden kann. Es ist vorteilhaft, einen Löffel
bagger
mit mehrteiligem Ausleger 14 zu verwenden, der aus einem mit Hilfe des Auslegerzylinders
99 aufschwenkbaren Hauptarm 15 und einem über Verstellöffnungen 24 längenverstellbar
daran befestigten Hilfsarm 16 besteht. In einer der Verstellöffnungen 24 kann das
Zugelement befestigt werden, das die Verbindung zu dem Ring 10 der Aufhängung der
Verbaueinheit herstellt.
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Als Zugelement wird mit Vorteil eine in Figur 2 vergrössert dargestellte
Gliederkette 25 verwendet, die an ihrem einen Ende einen Haken 26 aufweist, der
in den Ring 10 eingehakt wird, und an ihrem anderen Ende über ein Sicherungsglied
27 an einer Parallelöse 23 befestigt ist, die in einer der Verstellöffnungen 24
des Hilfsarmes 16 aufgehängt ist. In Figur 2 ist die Gliederkette 25 dadurch verkürzt
worden, dass einige Kettenglieder durch die Parallelöse 23 schlaufenartig hindurchgezogen
sind lnd durch Zug am Kettenende eins der Kettenglieder in dem Parallelabschnitt
der Öse 23 festgeklemmt und so die Einstellung fixiert ist. Auf diese einfache Weise
kann jeweils vor dem Ziehvorgang die Kette gestrafft werden.
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In Figur 1 ist seitlich vom Graben neben der zu ziehenden Verbaueinheit
ein Widerlager 32 aufgelegt, auf dem der Löffel 18 mit seiner Aussenseite 30 abgestützt
wird. Gemäss der Erfindung weist das Widerlager eine über Stollen 34 im Erdreich
verankerte Bodenplatte 33 auf, die eine mittels Schwingen 35 parallel zur Auflage
verschwenkbare, auf ihrer Oberfläche mit einem Reibbelag 37 versehene Stützplatte
36 trägt. An der dem Graben
zugewandten Seite der Bodenplatte 33
sind Anschläge 38 zur Begrenzung der Schrägstellung der Schwingen 35 auf ca. 30
bis 400 und an der entgegengesetzten Seite Anschläge 40 nit einer senkrechten Anlagefläche
fur die Schwingen angeordnet. Wird der Loffe istiel 17 mit eingeschwenktem Löffel
18 auf die Stützplatte 36 abgestützt, so werden zunächst die durch eine Rückstellfeder
39 gegen die vorderen Anschläge 38 angelegten Schwingen 35 in dieser geneigten Stellung
belastet und die in den Boden einzuleiwende Kraft hat die durch Pfeil angedeutete
Richtung, ist also vom Grabenrand weggerichtet. Wird der Löffel 18 zum Ziehen der
Verbaueinheit mit Hilfe des Löffelzylinders 21 nach aussen verschwenkt, so ist die
grösste Zugkraft zu Beginn des Ziehvorgangs erforderlich,um die Haftreibung zu überwinden,
sobald die Verbauplatten in Bewegung sind ist nur noch eine wesentlich geringere
Kraft zur Überwindung des kleineren Gleitreibungs-Widerstandes notwendig. Während
der Schwenkung des Löffels 18 wird die Stützplatte 36 mitgenommen, wobei sich die
Schwingen 35 aufrichten und die Stützplatte anheben, bis sie gegen Ende des Ziehvorganges
an den Anschlägen 40 anlegen, also in senkrechte Stellung gekommen sind und die
Stützplatte maximal angehoben ist. Durch das erfindungsgemässe Widerlager wird somit
erreicht, dass die grössten auftretenden Kräfte am Anfang des Ziehvorganges vom
Grabenrand weggerichtet in den Boden eingeleitet werden, dass also selbst bei relativ
lockerem Erdreich die Erhöhung des auf die neben dem Widerlager 32 befindliche Verbauplatte
1 wirkenden Bodendrucks so klein wie möglich gehalten wird, und dass später, wenn
nur noch die kleineren Kräfte zu übertragen
sind und daher eine
Änderung der Kraftrichtung bis zur Senkrechten ohne Nachteil möglich ist, die Stützplatte
36 angehoben und damit ein zusätzlicher Hub erreicht wird, der sich zu des.
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Hub addiert, der durch den zum Löffelrand grösser werdenden Radius
der Löffel-Aussenfläche 30 erreichbar ist.
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Um bei stark wechselnder Bodenbeschaffenheit die Richtung dt: einzuleitenden
hohen Anfangskraft anpassen zu können, ã.h.
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bei nachgiebigem Boden einen besonders flachen Winkel für die Anfangsstellung
der Schwingen 35 einstellen zu können, kann der Abstand zwischen den vorderen Anschlägen
38 und den Schwingen 35 einstellbar sein.
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Erfindungsgemäss wird auch eine einfachere Ausbildung des Widerlagers
32 vorgeschlagen, durch die in begrenztem Maße die oben beschriebene vorteilhafte
Wirkung ebenfalls erreicht wird.
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Das Widerlager 32 weist dabei ebenfalls eine ueber Stollen 34 im Erdreich
verankerte, ebene Auflagefläche auf und ist keilförmig ausgebildet mit einer zum
Grabenrand hin abfallenden, durch entsprechende Bearbeitung und/oder Schmierung
glatten Oberfläche. Wird der Löffel 18 beim Ziehvorgang auf dieser geneigten Oberfläche
abgestützt, so wird die zu übertragende Kraft mit einer vom Grabenrand weggerichteten
Komponente in den Boden eingeleitet, die jedoch nicht veränderbar ist, wie bei der
oben beschriebenen Ausführung. Mit seiner Aussenfläche 30 kann der Löffel während
des Schwenkvorganges auf der Keil-Ober- -fläche hinaufgleiten, so dass, in begrenztem
Male, auch durch
aieses Widerlager eine Hubvergrösserung erreicht
werden kann, wobei jedoch Reibungsverluste zwischen der Löffelaussenfläche und der
Keiloberfläche hinzunehmen sind, während bei der oben beschriebenen Schwenkung aer
Schwingen 35 nur äusserst gerinae Verluste auftreten.
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Der Ziehvorgang nach dem erfindungsgemässen Verfahren geht abschnittsweise
vor sich um einen durch die Löffelform bestimmten Betrag und wird jeweils nach Wiedereinschwenken
des Löffels und erneutem Straffen des Zugelementes wiederholt. Die Zugkraft, die
auf die Verbaueinheit ausgeübt werden kann, ist auch dabei ausreichend gross, um/Verbaufelder,
die aus mehreren übereinandergesetzten und aneinander befestigten Verbaueinheiten
gebildet sind, ohne Schwierigkeiten ziehen zu können. Der Rückbau erfolgt in bekannter
Weise, d.h. unter abschnittsweisem Verfüllen des Grabens, Verdichten des Verfüllbodens
und anschliessendem erneuten Ziehen der Verbaueinheit um einen bestimmten Teilbetrag.Vorteilhaft
ist dabei, dass der Löffelbagger in Ziehstellung stehenbleiben kann, ohne die Verfüllarbeiten
zu behindern. Sobald die Unterkante der obersten Verbaueinheit die Grabenoberkante
erreicht hat, kann diese von der darunter befindlichen Verbaueinheit gelöst und
-in bekannter Weise- mit Hilfe des Löffelbaggers aus dem Graben gehoben werden.
Nach Rückschwenken des Auslegers wird dann das Zugelement an der unteren Verbaueinheit
befestigt und der Ziehvorgang so oft wiederholt, bis auch die untere Verbaueinheit
aus dem Graben gehoben werden kann.