DE2602092B2 - Rollenblock mit Seilklemmvorrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Rollenblock mit Seilklemmvorrichtung, insbesondere zur Verwendung als Großschotblock auf Segelbooten, bestehend aus zumindest einer um eine gehäusefeste Achse drehbar gelagerten Seilrolle, einem um eine zur Achse der Seilrolle parallele Achse schwenkbaren, federbelasteten Klemmhebel, der die über die Seilrolle laufende Schot gegen den Umfang der Seilrolle festlegt, wobei der Klemmhebel über eine Totpunktlage hinweg in eine ebenfalls federbelastete, stabile, die Schot freigebende Lage verschwenkbar ist, und einem mit dem Klemmhebel zusammenwirkenden Betätigungshebel, der an seinem freien Ende eine Führungseinrichtung für die holende Part der Schot aufweist und durch unterschiedliche Zugrichtungen derselben betätigbar ist.

Solche Vorrichtungen sollen den bei den herkömmlichen Schotführungen zu beobachtenden Übelstand beheben, daß die holende Part der Schot, namentlich aus der Ausreitposition, also aus einiger Entfernung, nur mit Mühe in die am Schotblock vorhandene Klemme eingelegt oder aus ihr entfernt werden kann, und daß vor allem beim Einlegen in die Klemme ein gleichzeitiges Anholen der Schot erforderlich ist, welches nicht nur Kraft erfordert, sondern den Trimm des Segels verändert, ganz abgesehen von der Kentergefahr beim Mißlingen eines solchen Bedienungsmanövers.

Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (GB-PS 5 99 053) ist das Klemmorgan ein um eine Achse schwenkbarer, die Schot umgreifender Bügel, der mit einer Kante am Steg des Bügels die Schot gegen den Umfang einer Seilrolle festlegt, wobei eine einwandfreie Festlegung nur bei aus mehreren Kardeelen geschlagenem Tauwerk gewährleistet ist, da nur dann die Kante des Bügels formschlüssig in die Keep zwischen zwei Kardeelcn einrasten kann. Solches Tauwerk wird aber heute für die Schot nicht mehr verwende!.

Bei einer anderen bekannten Vorrichtung (US-PS 3186 372) wird mit der holenden Part über den Betätigungshebel ein Keil zwischen das Gehäuse und die über die Rolle laufende Schot getrieben, wobei /war unabhängig von der Beschaffenheit der Schot eine selbsthemmende Klemmung zustande kommt, diese aber wegen der Reibung zwischen Keil und Gehäuse kaum mehr gelöst werden kann.

Bei beiden Vorrichtungen befindet sich die Schwenk-

> achse des Betätigungshebels in einiger Distanz vom Umfang der Seilrolle. Sie bauen deshalb unhandlich groß und konnten sich, obwohl seit Jahren bekannt, in der Praxis schon aus diesem Grunde nicht durchsetzen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen

ι» Rollenblock der eingangs erwähnten Art so auszubilden, daß er den Anforderungen auf Regattajollen bezüglich des Raumbedarfs und der problemlosen Bedienbarkeit genügt.

Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß der

ι > Betätigungshebel für den Klemmhebel um die Drehachse der Seilrolle schwenkbar angeordnet und daß das die Schot festlegende Ende des Klemmhebels als exzentrische Klemmfläche ausgebildet ist.

Das erste Merkmal erlaubt eine kompakte Bauweise,

>o welche Voraussetzung für die Verwendung auf Sportbooten ist. Es ermöglicht ferner auf sehr einfache Art eine Änderung der Zugrichtung der holenden Part in Anpassung an den jeweiligen Bootstyp.

Das zweite Merkmal vereinigt die Vorteile des

r> bekannten Klemmhebels, nämlich reibungsarmes und kraftsparendes Arbeiten, mit den Vorteilen des bekannten Keils, nämlich sichere Selbsthemmung unabhängig von der Beschaffenheit der Schot und gute Anpassung an verjchiedene Schotdicken.

«ι Es sind zwar selbsthemmende Klemmhebel mit exzentrischer Klemmfläche nach Art eines Exzenterdaumens bekannt (DE-GM 19 12 799), der die Schot unter Wirkung einer Federkraft an der Seilrolle festlegt und durch Zug an der holenden Part gelöst werden

π kann. Zum Auffieren der Schot muß jedoch zunächst der Klemmhebel von Hand außer Eingriff gebracht werden, so daß ein Auffieren aus der Ausreitposition unmöglich ist.

Ein Alisführungsbeispiel der Erfindung ist nachste-

4(i hend anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 einen Schnitt durch einen Rollenblock in Klemmstellung.

F i g. 2 einen solchen in geöffneter Stellung.

Zwei äußere Wangen 1, von denen nur die hintere

4> gezeigt ist, sind durch Bolzen 2, 3, 4 und 11 zu einem Gehäuse verbunden. Der Bolzen 2 dient zum Befestigen des Rollerblocks etwa am Bootsboden. Am Bolzen 3 kann im Bedarfsfall das Ende der stehenden Part 17 oder ein weiterer Rollenblock befestigt werden. Um den

in Bolzen 4 sind die Seilrolle 5 und zwei innere Wangen 6, von denen wiederum nur die hintere gezeigt ist, drehbar bzw. schwenkbar. Die inneren Wangen 6 sind durch Bolzen 7,8 und 9 zu einem Betätigungshebel verbunden. An den Bolzen 7, 8 sind Umlenkrollen 18 und 10 für die

>i holende Part drehbar.

An dem Bolzen 11 des von den Wangen 1 gebildeten Gehäuses ist ein Klemmhebel 12 schwenkbar gelagert, der mit einem Schlitz 13 den Bolzen 9 des von inneren Wangen 6 gebildeten Betätigungshebels umgreift und

ivi an seinem die Schot 15 festlegenden Ende eine zum Bolzen 11 exzentrische Klemmfläche 14 aufweist.

Wird die holende Part 16 so gezogen, daß sie, wie in Fig. I, eine Kraft auf die IJmlcnkrolle 18 ausübt, so wird der Betätigungshebel im Gegenuhrzeigersinn um die

: , vom Bolzen 4 gebildete Drehachse der Seilrolle 5 verschwenkt, wobei der Bolzen 9 über den Schlitz Π den Klemmhebel 12 in die in Fig. 1 dargestellte Lage verschwenkt und die Schot 15 mittels der Klemmfläche

14 gegen den Umfang der Rolle 5 festlegt. Infolge der Exzenterwirkung wächst die Klemmkrafi mit dem Schotzug auf die stehende Part 17.

Wird hingegen auf die holende Part 16 ein Zug in der in F i g. 2 dargestellten Richtung ausgeübt, so erfährt die Umlenkrolle 10 eine Kraft, die den Betätigungshebel und damit den Klemmhebel 12 im Uhrzeigersinn um die Drehachse der Seilrolle 5 verschwenkt. Dabei gibt die Klemmfläche 14 die Schot 15 zum Fieren ι der Dichtholen ^frei.

Eine außenliegende und infolgedessen nicht sichtbare Feder, die einerseits an dem aus den äußeien Wangen 1 gebildeten Gehäuse, andererseits an dem aus den inneren Wangen 6 bestehenden Betätigungshebel angreift, und die beim Wechsel von einer der dargestellten Stellungen eine Totpunktlage durchlauft, sorgt dafür, daß die in den Fig. 1 und 2 dargestellten Stellungen stabil sind und auch bei nachlassendem Schotzug bzw. bei Loslassen der holenden Pan 16 nich· ändern. Die Feder kann beispielsweise als Zugfeder ausgebildet und so angeordnet sein, daß sie bei Verstellung des Betätigungshebels aus der Lage gemäß Fig. 1 in die Lage gemäß Fig. 2 und umgekehrt über die vom Bolzen 4 gebildete Schwenkachse des Betätigungshebels wandert.

Es ist klar, daß anstelle der Rollen 18 und 10 irgendeine andere, das seitliche Ausweichen der holenden Pan 16 verhindernde Führung vorgesehen sein kann.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Rollenblock mit Seilklemmvorrichlung, insbesondere zur Verwendung als Großschotblock auf Segelbooten, bestehend aus zumindest einer um eine gehüusefeste Achse drehbar gelagerten Seilrolle, einem um eine zur Achse der Seilrolle parallele Achse schwenkbaren, federbelasteten Klemmhebel, der die über die Seilrolle laufende Schot gegen den Umfang der Seilrolle festlegt, wobei der Klemmhebel üher eine Totpunktlage hinweg in eine ebenfalls federbelastete, stabile, die Schot freigebende Lage verschwenkbar ist, und einem mit dem Klemmhebel zusammenwirkenden Betätigungshebel, der an seinem freien Ende eine Führungseinrichtung für eine holende Part der Schot aufweist und durch unterschiedliche Zugrichtungen derselben betätigbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungshebel für den Klemmhebel (12) um die Drehachse der Seilrolle (5) schwenkbar angeordnet und daß die Schot (15) festlegende Ende des Klemmhebeis (12) als exzentrische Klemmfläche (14) ausgebildet ist.