DE2602069A1 - Verfahren zur reinigung von alkylaromaten - Google Patents
Verfahren zur reinigung von alkylaromatenInfo
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Description
Verfahren zur Reinigung von Alkylaromaten
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von Alkylaromaten,
die nach der Friedel-Crafts-Reaktion durch Umsetzung von
Aromaten mit Olefinen in Gegenwart eines Aluminiumchiorid-Katalysators
erhalten werden, durch Fällung des Katalysator-Komplexes
mit Ammoniak.
Alkylaromaten werden großtechnisch nach einer Friedel-Crafts-Reaktion
hergestellt, z. B. Äthylbenzol aus Benzol und Äthylen mit Hilfe von Aluminiumchiοrid als Katalysator und Chlorwasserstoff
als Promotor. Das bei dieser Reaktion erhaltene Rohalkylat enthält noch den Katalysator-Komplex und Chlorwasserstoff, die vor
der Destillation entfernt werden müssen. Dies erfolgt zunächst in einem Trennbehälter, in dem durch Phasentrennung die Hauptmenge
des schwereren Katalysator-Komplexes abgetrennt wird. Nach dem Verfahren der SU-PS 309 570 und der DT-OS 2 365 175 wird der
nach der Phasentrennung im Rohalkylat verbleibende restliche Katalysator-Komplex
mit Ammoniak in eine im Rohalkylat unlösliche Verbindung überführt und anschließend mechanisch abgetrennt.
Nach dem Verfahren der SU-PS 309 570 wird das gasförmige Ammoniak
bei einer Temperatur zwischen 70 und 80 0C in das Rohalkylat eingeleitet.
Nach dem Beispiel der DT-OS 2 365 I75 erfolgt die Fällung
der Aluminiumverbindung nach dem Abkühlen auf 60 °C. Angaben über die eingesetzte Menge an Ammoniak fehlen in dieser
Druckschrift. Nacη dem Beispiel der SU-PS 309 570 wird Ammoniak
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in einem Überschuß von einer Menge von 0,01 bis. 0,02 g/l Rohalkylat
eingeleitet. Dies entspricht einem p„-Wert von 9 bis 10 im
wäßrigen Auszug des Rohalkylates. Angaben über den Druck bei der Ammoniak-Zugabe werden weder in der SU-PS 309 570 noch in der
DT-OS 2 365 175 gemacht. Es muß daher angenommen werden, daß beide
Verfahren bei Atmonsphärendruck durchgeführt werden. Die unter diesen Bedingungen, Temperatur 60 bzw. 70 bis 80 C, p„-Wert 9 bis
10 im wäßrigen Auszug, Druck.0 bar, entstehenden schwerlöslichen Aluminiumverbindungen haben jedoch den großen Nachteil, daß sie
schlecht zu filtrieren sind. Die Filtriergeschwindigkeit ist sehr gering. Ein weiterer Nachteil dieser Verfahrensweise ist es, daß
beim drucklosen Einleiten von Ammoniak sich im Gasraum über der Reaktionsmischung Ammoniumchlorid, das bei hoher Temperatur auch
sublimieren kann, unkontrolliert bildet und in Rohren und Armaturen ablagert, was zu Verstopfungen führen kann und die Wärmeübergänge
an den Destillationskolonnen schon nach kurzer Zeit deutlich herabsetzt.
Aufgabe der Erfindung war es daher, ein Verfahren zur Entfernung des restlichen Katalysator-Komplexes durch Zugabe von Ammoniak
ohne diese Nachteile zu entwickeln, bei dem gut filtrierbare Niederschläge entstehen und keine unkontrollierten Ablagerungen von
auftreten können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Ammoniak
in das Rohalkylat
a) bei einer Temperatur von k0 bis 70 C,
bevorzugt bei 50 bis 60 0C,
b) bis zu einem p„-¥ert von 7 bis 9t
bevorzugt von .7 ♦ 5 bis 8,5 und
c) bei einem Druck von Oj5 bis 25, bevorzugt 2 bis 5 bar
eingeleitet wird. Während des Einleitens von Ammoniak wird das Rohalkylat gegebenenfalls gerührt.
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Das zu reinigende Rohalkylat, beispielsweise ein Äthylbenzolbzw.
Cumol- oder Dibenzyltoluol-Rohalkylat wird erhalten durch eine Reaktion nach Friedel-Crafts mit Hilfe von A1C1„ als Katalysator
und HCl als Promotor aus Benzol oder Toluol und Äthylen bzw. Propylen oder Benzylchlorid bei einer Temperatur von 70 bis
120 C und einem Druck von 1 bis 2 bar.
Die Temperatur von 4θ bis 70 °C, bevorzugt von 50 bis 60 °C, wird
durch Abkühlen des Rohalkylates eingestellt.
Der p„-Wert wird in einem wäßrigen Auszug des Rohalkylates gemes-11
sen. Die Einstellung des p„-Wertes erfolgt durch gezielte Dosiert
rung einer Ammoniak-Menge von 10 bis 1000 ml/l Rohalkylat.
Der Druck von 0,5 bis 25» vorzugsweise von 2 bis 5 bar, wird mit
Hilfe einer Pumpe und Druckhaltung mit einem gedrosselten Ventil eingestellt, vorzugsweise in einem vollständig mit Flüssigkeit gefüllten
System.
Durch Kombination dieser drei Maßnahmen wird überraschenderweise eine Fällung erreicht, die gut filtrierbar ist. Dies hat den Vorteil,
daß die Filterfläche - klein gehalten und der Filtriervorgang damit wirtschaftlich gestaltet werden kann.
Die Umsetzung mit Ammoniak bei Temperaturen unter 40 °C und über 70 C verschlechtert die Filtrierbarkeit der Fällung. Druck und
Pjj-Wert beeinflussen zusätzlich die Filtrierbarkeit. Eine optimale
Filtriergeschwindigkeit wird erreicht, wenn die NH_-Fällung bei
einer Temperatur von 40 bis 6o 0C, insbesondere 50 0C, bis zu
einem pH-¥ert von 7,5 bis 8,5 und bei einem Druck von 2 bis 5 bar
durchgeführt wird.
Durch die gezielte Einstellung des pH-¥ertes, beispielsweise von
7 bis 8, kann der Gehalt an anorganischen Bestandteilen im FiI-
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trat extrem niedrig gehalten werden, z.B. bei 2 bis 3 ppm.
Die Fällung mit Ammoniak bis zu ρ -Werten über 9 führt zu einem
höheren Gehalt an anorganischen Bestandteilen im Filtrat!
höheren Gehalt an anorganischen Bestandteilen im Filtrat!
Die erfindungsgemäße Kombination bringt weiterhin den Vorteil, daß
sich kein Ammoniumchlorid an Rohrleitungen und Armaturen abscheidet. Dadurch werden Verstopfungen vermieden und der Wärmeübergang
an den Destillationskolonnen nicht herabgesetzt.
Das erfindungsgemäße Verfahren beseitigt die Nachteile der Reinigung
von Alkylaromaten mit Ammoniak. Das nach diesem Verfahren erhaltene
Rohalkylat kann auf Grund seines äußerst geringen Gehaltes an anorganischen Bestandteilen direkt in der Destillation weiterverarbeitet
werden.
In einem beheizbaren Druckgefäß mit Rührer, Thermometer und Manometer
wird in jeweils 1000 g Äthylbenzol-Rohalkylat, das durch mitgerissenen
Katalysator-Komplex bei der Phasentrennung und überschüssigen Chlorwasserstoff eine Säurezahl von ca. 1 hat, Ammoniak bei
Temperaturen von 20, 4θ, 50, 70 und 100 0C bis zu p„-Werten von 7,
8, 9 und 10 und Drücken von 0, 1, 3, 5 und 15 bar (s. Tabellen 1
bis 4) eingeleitet. Der ausgefallene Niederschlag wird bei Raumtemperatur bei einem konstant angelegten Unterdruck von 4θ bis 45 mm Hg auf einer Fritte von 4,5 cm Durchmesser mit Schwarzbandfilter
abgetrennt. Der Filterkuchen auf der Fritte wird getrocknet und gewogen. Der Anteil an anorganischen Bestandteilen im Filtrat wird
durch quantitative Analyse bestimmt. Die Filtrationszeit wird als Maß für die Filtriergeschwindigkeit und damit der Filtrierbarkeit des Niederschlages herangezogen.
bis 4) eingeleitet. Der ausgefallene Niederschlag wird bei Raumtemperatur bei einem konstant angelegten Unterdruck von 4θ bis 45 mm Hg auf einer Fritte von 4,5 cm Durchmesser mit Schwarzbandfilter
abgetrennt. Der Filterkuchen auf der Fritte wird getrocknet und gewogen. Der Anteil an anorganischen Bestandteilen im Filtrat wird
durch quantitative Analyse bestimmt. Die Filtrationszeit wird als Maß für die Filtriergeschwindigkeit und damit der Filtrierbarkeit des Niederschlages herangezogen.
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In den Tabelle 1 bis 4 sind die Ergebnisse der "Versuchsreihen
dieses Beispiels zusammengefaßt.
Tab, 1: Abhängigkeit der Filtriergeschwindigkeit von Temperatur
und p„-¥ert bei konstantem Druck (Atraosphärendruck)
Xl
Temp, | Filtriergeschwindigkeit (min.) | Ph8 | Ph9 | bei | ph 10 |
0C | 19 | 17 | 27 | ||
20 | 32 | 17 | 14 | 21 | |
4o | 24 | 11 | 12 | 16 | |
50 | 17 | 14 | 17 | 23 | |
70 | 19 | 17 | 18 | 25 | |
100 | 28 |
Tab. 2: Abhängigkeit der Filtriergeschwindigkeit von Temperatur
und Druck bei konstantem p„-Wert (8)
Temp. | Filtriergeschwindigkeit (min.) | 1 bar | 5 bar | bei | 15 bar |
°C | 0 bar | 17 | 16 | 21 | |
20 | 19 | 15 | 14 | 19 | |
4o | 17 | 9 | 7 | 13 | |
50 | 11 | 10 | 7 | 14 | |
70 | 14 | 13 | 12 | 23 | |
100 | 17 |
Tab. 3: Abhängigkeit des Gehaltes an anorganischen Bestandteilen
im Filtrat vom p„-Wert
Xl
Temp, °C
anorganischer Rückstand in ppm
709830/OSit
ο.ζ. 2910 19.1.1976
Tab. h ; Abhängigkeit des Feststoffanfalles von Temperatur und
Druck bei konst. ρ -Wert (8)
Temp. | Feststoff g/iOOC | l g Rohalkylat bei |
°C | O bar | 3 bar |
20 | 1,05 | 1,20 |
4o | 1,01 | 1,23 |
50 | 0,99 | 1,22 |
70 | 0,86 | 1,20 |
100 | 0,58 | 1,21 |
Der über den Temperaturbereich gleichmäßige, höhere Feststoffanfall bei 3 bar zeigt, daß keine unkontrollierten Ablagerungen
(z.B. durch NH.Cl Sublimation) in der Apparatur auftreten.
Nach den Angaben dee Beispiels 1 wird in jeweils 1000 g Cumol-Rohalkylat,
das durch mitgerissenen Katalysator-Komplex bei der
Phasentrennung und überschüssigen Chlorwasserstoff eine Säurezahl
von ca. 2,5 hat, Ammoniak bis zum Erreichen des gewünschten ρ -Wertes eingeleitet.
Die Ergebnisse der Versuchsreihen dieses Beispiels sind in den
Tabellen 5 und 6 zusammengestellt.
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O.Z. 2910
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Tab. 5: Abhängigkeit der Filtriergeschwindigkeit von Temperatur
und ρ -Wert bei konstantem Druck (Atmosphärendruck).
Xl
Temp. | Filtriergeschwindigkeit in min. bei | ph8 | Pjj 9 | PH 10 |
0C | PH 7 | 25 | 26 | 31 |
20 | 40 | 19 | 24 | 27 |
40 | 28 | 13 | 22 ' | 23 |
50 | 17 | 16 | 27 | 26 |
70 | 21 | 19 | 28 | 29 |
100 | 38 |
Tab. 6; Abhängigkeit der Filtriergeschwindigkeit von Temperatur
und Druck bei konstantem p„-Vert (8)
Temp. | Filtriergeschwindigkeit in min. bei | 1 bar | 5 bar | 15 bar |
°C | 0 bar | 23 | 21 | 29 |
20 | . 25 | 13 | 11 | 21 |
4o | 19 | 8 | 6 | 10 |
50 | 13 | 10 | 9 | 15 |
70 | 16 | 17 | 16 | 23 |
100 | .19 |
Nach den Angaben des Beispiels 3 wird in jeweils 1000 g Dibenzyltoluol-Rohalkylat,
das durch mitgerissenen Katalysator-Komplex und überschüssigen Chlorwasserstoff eine Säurezahl von 4,3 hat,
Ammoniak bis zum Erreichen des gewünschten p„-Wertes eingeleitet.
Xl
Die Ergebnisse der Versuchsreihen dieses Beispiels sind in den Tabellen
7 und 8 zusammengefaßt.
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Tab. 7: Abhängigkeit der Filtriergeschwindxgkeit von Temperatur
und ρ-Wert bei konstantem Druck (Atmosphärendruck)
Temp. | Filtriergeschwindigkeit in min. bei | 19 | . Ph9 |
°C | Ph? | 11 | 20 |
20 | 25 | 17 | 13 |
50 | 20 | 18 | |
100 | 23 | ||
Tab. 8: Abhängigkeit des Feststoffanfalles von Druck und Temperatur
bei konstantem pH-¥ert (8)
Temp. 0C
Feststoff g/1000 g Rohalkylat Atmo sphärendru ck
3 bar
100
3,5 3,0
1,8
3,8 3,9 3,7
7Q3830/0SH
Claims (2)
1. Verfahren zur Reinigung von Alkylaromaten, hergestellt nach
der Friedel-Crafts-Reaktion mit Aluminiumchlorid als Katalysator und Promotoren wie z.B. Chlorwasserstoff und Abtrennung des
Hauptanteils des Katalysators durch Phasentrennung, durch Neutralisation des bei der Phasentrennung mitgerissenen Katalysator-Komplexes
und des überschüssigen Chlorwasserstoffs mit
Ammoniak,
Ammoniak,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ammoniak bei einer Temperatur von kO bis 70 C bis zu
einem pH«¥ert von 7 bis 9 und mit einem Druck von 0,5 bis 25
bar eingeleitet wird.
daß das Ammoniak bei einer Temperatur von kO bis 70 C bis zu
einem pH«¥ert von 7 bis 9 und mit einem Druck von 0,5 bis 25
bar eingeleitet wird.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umsetzung mit Ammoniak bei einer Temperatur von 50 bis
60 C bis zu einem ρ -Wert von 7»5 bis 8,5 und mit einem Druck
von 2 bis 5 bar erfolgt.
ORIGINAL INSPECTED 709830/0999
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762602069 DE2602069C3 (de) | 1976-01-21 | 1976-01-21 | Verfahren zur Reinigung von Alkylaromaten |
FR7700839A FR2338913A1 (fr) | 1976-01-21 | 1977-01-13 | Procede de purification de composes alkyl-aromatiques |
BE174255A BE850590A (fr) | 1976-01-21 | 1977-01-20 | Procede de purification de composes aromatiques alkyles |
US05/897,606 US4128594A (en) | 1976-01-21 | 1978-04-18 | Process for the purification of alkyl aromatics |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762602069 DE2602069C3 (de) | 1976-01-21 | 1976-01-21 | Verfahren zur Reinigung von Alkylaromaten |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2602069A1 true DE2602069A1 (de) | 1977-07-28 |
DE2602069B2 DE2602069B2 (de) | 1978-04-06 |
DE2602069C3 DE2602069C3 (de) | 1979-07-05 |
Family
ID=5967878
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19762602069 Expired DE2602069C3 (de) | 1976-01-21 | 1976-01-21 | Verfahren zur Reinigung von Alkylaromaten |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
BE (1) | BE850590A (de) |
DE (1) | DE2602069C3 (de) |
FR (1) | FR2338913A1 (de) |
-
1976
- 1976-01-21 DE DE19762602069 patent/DE2602069C3/de not_active Expired
-
1977
- 1977-01-13 FR FR7700839A patent/FR2338913A1/fr active Granted
- 1977-01-20 BE BE174255A patent/BE850590A/xx not_active IP Right Cessation
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
BE850590A (fr) | 1977-07-20 |
FR2338913B1 (de) | 1983-07-01 |
DE2602069C3 (de) | 1979-07-05 |
DE2602069B2 (de) | 1978-04-06 |
FR2338913A1 (fr) | 1977-08-19 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: HUELS AG, 4370 MARL, DE |
|
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |