DE258348C - - Google Patents
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Classifications
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Bemühungen, die seltenen Erden, welche beim Gasglühlicht' eine so außerordentliche
Lichtwirkung hervorbringen, auch für die elektrische Beleuchtung nutzbar zu machen, sind
bisher nur von geringem Erfolg gewesen, und zwar aus dem Grunde, weil man diese Oxyde
in die Form eines Fadens oder. stäbchenförmigen Glühkörpers brachte, der durch den Strom
nach erfolgter Vorwärmung selbst zum Glühen
ίο und dadurch, und zwar hauptsächlich nur
durch seine hohe Temperatur zum Leuchten gebracht wurde. Es ' liegt in der Natur der
Sache, daß man damit niemals die günstige Lichtwirkung erlangen kann, wie sie beim
Gasglühlicht beobachtet wird.
Gemäß der Erfindung soll ein Auerscher ι Glühkörper in derselben oder ähnlichen Form
in einer Vakuumröhre, und zwar durch Gleichstrom von niedriger Spannung zum Leuchten
gebracht werden.
Durch die von Wehnelt entdeckte Tatsache,
daß von glühenden Oxyden der Erdalkalimetalle in einer Vakuumröhre negative Elektronen abgeschleudert werden, und daß,
wenn man die Oxyde als Kathoden in Entladungsröhren verwendet, sie den Kathodenfall
stark herabsetzen bzw. gänzlich aufheben, gelingt es, einen Gleichstrom von bedeutender
Stärke durch das Rohr hindurchzusenden. Infolge der hohen Temperaturen, die man an
den Anoden der Entladungsröhren erhält," ist es möglich, einen Glühkörper nach der von
Auer angegebenen oder, nach einer ähnlichen Zusammensetzung zum hellen Aufleuchten zu
bringen.
Es wurde gefunden, daß es gelingt, wenn man einen Glühkörper aus seltenen Erden in
Form eines Maschennetzes in eine Vakuumröhre einschließt und die Kathode mit Oxyden
der Erdalkalimetalle in geeigneter Weise überzieht, diese Oxyde durch einen besonderen
Heizkörper zum Glühen erhitzt,, einen so star- . ken Strom dauernd durch die Röhre zu senden,
daß der auf oder in der Nähe der anderen Elektrode angebrachte Glühkörper eine außerordentliche Lichtwirkung hervorbringt.
Mit fels der von den glühenden Oxyden der Erdalkalimetalle abgeschleuderten Elektronen
geht beim Anlegen der Elektroden des Rohres an eine Spannung von entsprechender Stärke
ein Strom von einigen Ampere durch das Rohr, der beim Abschalten der Heizvorrichtung
durch die nun glühend gewordene Kathode unterhalten wird und den Glühkörper zur dauernden Lichtabgabe erregt.
Man erzeugt eine solche Lampe in folgender Weise (s. Fig. 1 der Zeichnung):
In eine Vakuumröhre wird auf die Anode k ein gut abgebrannter Glühkörper e nach Auer
mittels eines Ringes oder eines Halters g aus Eisenblech so befestigt, daß er allen Erschütterung
standhalten kann. Am besten eignet sich ein auf einem Magnesiaring befestigter Glühkörper
dazu, der auf einer Seite geschlossen ist. Die andere Elektrode a, die Kathode,
wird als ein mehrere Millimeter dicker Eisendraht mit einem Eisenblechteller oder einem
Eisenblechzylinder c ausgeführt, auf oder in welchem der Heizkörper d, ein mit Porzellanmasse
unakleideter Platindraht oder eine Platinfolie, angebracht ist. Die Enden des Heizdrahtes sind einerseits mit dem Kathodendraht,
(2. Auflage, ausgegeben am 9. September
andererseits mit einem zweiten isolierten Pol verbunden. Der Heizdraht bildet so einen
besonderen Heizstromkreis. Über den Heizdraht wird ein dünnes Eisenblech gelegt und
mit der Kathode verbunden. Dieses Blech ist mit den Oxyden der Erdalkalimetalle, z. B.
mif Kalziumoxyd, überzogen und wird nach dem Einschalten des Stromes durch den Heizkörper
erhitzt.
ίο Eine andere Form des Heizkörpers wäre die,
einen Streifen von Platin- oder Iridiumfolie mit den Oxyden der Erdalkalimetalle zu überziehen
oder zu umpressen und den Heizstrom direkt durch die Folie, deren eines Ende mit
dem Kathodendraht verbunden ist, zu senden.
Nachdem beide Teile, die den Glühkörper
tragende Anode und die mit dem Heizkörper versehene Kathode, eingeschmolzen sind, wird
die Lampe evakuiert. Ein hohes Vakuum ist durchaus nötig.
Schaltet man den Heizkörper einer solchen Lampe unter Vorschaltung eines passenden
Widerstandes in einen Stromkreis und legt gleichzeitig die Elektroden der Röhre dazu
parallel, indem man die Anode mit dem positiven, die Oxydelektrode mit dem negativen
Pol einer Gleichstromquelle verbindet, so werden die Oxyde auf bzw. in der Nähe des
Heizkörpers rot- oder weißglühend, senden negative Elektronen aus und bewirken, daß
nun der Strom auch von der. Kathode zur Anode der Lampe übergeht, und zwar dauert
der Stromdurchgang an, auch nachdem der Heizkörper wieder abgeschaltet ist. Die durch
den selbständigen Strom glühend gewordene Kathode bewirkt, daß von den glühenden
Oxyden immer neue Elektronen abgeschleudert werden, die die selbständige Strömung in der
Lampe unterhalten.
Möglichste Sauberkeit bei der Herstellung der Lampe und ihrer Elektroden ist zu beachten.
Schon geringe Spuren von Fett oder Kohlenwasserstoffen im Rohr bewirken bei Stromdurchgang durch das Gas eine Zersetzung
der Oxyde unter Bildung von Karbiden, die sich an den Wandungen der Rohre absetzen.
Beim Durchgang des einige Ampere starken Stromes, der durch einen passenden Vorschaltwiderstand
leicht reguliert werden kann, leuchtet der Glühkörper hell auf. Er hat genügende
Festigkeit, um den Stoß der abgeschleuderten Elektronen sowie die durch die Entladung
erzeugte hohe Temperatur auszuhalten;
Statt der von Au er für Gas ermittelten. Mischung der seltenen Erden lassen sich bei
einem Glühkörper in. einer Vakuumröhre auch andere Mischungen verwenden, vor' allem, wie
schon gesagt, läßt sich dem Thoriurnoxyd bedeutend mehr Ceroxyd als 1 Prozent beimengen.
Auch die Beimischung von Oxyden der Erdalkalimetalle in geringer Menge hat sich als nützlich erwiesen. Ebenso kann man Wolframoxyd
wolframsaures Kalziumoxyd, Uranoxyd, Chromoxyd und Vanadinoxyd mit Vorteil verwenden.
Um den Heizstrom, nachdem die selbständige Strömung eingesetzt hat, wieder auszu- g
schalten, wird ein Elektromagnet mit einer ' Ausschaltvorrichtung benutzt, die den Stromkreis
des Heizstromes unterbricht, sobald der selbständige Strom in der Lampe die erforderliche
Stärke erlangt hat.
Der Wattverbrauch der neuen Lampe ist bei genügend langer Brenndauer nicht hoch,
er ist etwa von der Größenordnung wie der der Quecksilberdampflampe, also etwa 150 bis
300 Watt, je nach der Länge des Elektrodenabstandes und der Größe der wirksamen Kathodenoberfläche.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Elektrische Lampe, dadurch gekennzeichnet, daß ein auf der Anode einer Vakuumröhre angebrachter Glühkörper aus seltenen Erden — vorzugsweise in Form eines Maschennetzes unter gleichzeitiger Verwendung einer mit den Oxyden der Erdalkalimetalle überzogenen Kathode, die durch eine in einen besonderen Heizstromkreis ' geschaltete Heizvorrichtung erhitzt wird — durch einen die Röhre durchfließenden Gleichstrom zum Aufleuchten gebracht wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family Applications (1)
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Cited By (1)
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DE1059565B (de) * | 1955-01-15 | 1959-06-18 | Sebel S A | Elektronische Lampe fuer Beleuchtungszwecke |
-
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