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Verfahren zur Herstellung von Pfählen aus verdichtetem Beton
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und Vorrichtung zu seiner Durchführung (Ausscheidung aus P 25 50 595.7-25)
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Pfählen aus verdichtetem
Beton und auf eine Vorrichtung zu seiner Durchführung.
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Bei der Herstellung von Pfählen aus verdichtetem Beton wird zunächst
ein Vortreibrohr durch einen Rammhammer in den Boden eingebracht, darauf wird das
Vortreibrohr mit dem zu verdichtenden Beton gefüllt und mit einer in Ausziehrichtung
des Rohres wirkenden Kraft beaufschlagt. Hierbei ist es bekannt, das eingerammte,
mit Beton gefüllte Rohr durch einen Deckel luftdicht
zu verschließen
und zwischen dem Deckel und der Oberfläche des Betons durch Einführen von Preßluft
durch den Deckel hindurch ein Druckluftpolster zu bilden, das durch Druckeinwirkung
den Beton verdichtet.
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Da das Luftpolster auch auf die Unterseite des Deckels einen in Ausziehrichtung
wirkenden Druck ausübt, ist es bekannt, das Druckluftpolster so stark auszubilden,
daß es in der Lage ist, die ruhende Reibung zu überwinden. Zu diesem Zwecke ist
an dem Deckel ein Uberdruckventil angebracht (DT-PS 1 189 021 der Anmelder), dessen
Ventilstößel an dem Haken des Kranes aufgenonmen ist und einerseits durch den Seilzug
und andererseits durch den Druck des Luftpolsters in SChließstellung gehalten ist.
Der Ventilstößel besitzt einen in einer Kammer befindlichen Teller, dessen Ringfläche
größer ist als die Oberfläche des Stößelkopfes, und der Raum oberhalb des Ventiltellers
ist durch eine den Ventilstößel durchdringende Bohrung mit dem Rohrinneren verbunden,
so daß der Druck des Luftpolsters aufgrund der größeren Fläche des Stößeltellers
den Stößel mit einer größeren Kraft in öffnungsrichtung beaufschlagt, als sie dem
Stößelkopf durch das Luftpolster vermittelt wird. Wenn durch den hohen Luftdruck
die ruhende Reibung des Rohres im Erdreich überwunden wird.
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besteht die Gefahr, daß das Rohr in gleitender Reibung aus dem
Bohrloch
heraus schießt; um die hierdurch gegebene Gefährdung des Personals zu vermeiden,
öffnet in diesem Falle der Ventilstößel, da der Seilzug praktisch aufgehoben ist,
und das Druckluftpolster wird durch ins Freie führende Bohrungen entlastet, wodurch
gewährleistet ist, daß unter Einwirkung des Luftpolsters nur kleine in Ausziehrichtung
gerichtete Bewegungen des Rohres eintreten können.
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Zur Herstellung von verdichteten Betonpfählen großer Längen bis zu
60 m bei Durchmessern bis zu 2,50 m ist eine Methode der Annelder bekannt, bei der
zum Eintreiben auf das Rohrende eine gewichtsbelastete Schwinge aufgesetzt wird,
die durch pneumatische Kolben-Zylinderanordnungen in hin- und hergehende, durch
am Rohr angeordnete Anschläge begrenzte Teildrehungen versetzt wird, die dem Rohr
entsprechende schlagartige Drehstöße erteilen, durch die das Rohr unter der Gewichtsbelastung
in das Erdreich eindringt. Das Ausziehen des Rohres erfolgt ebenfalls unter Verwendung
der von ihre Gewichten entlasteten Schwinge durch ein am Rohr angreifendes Seil,
wobei zur Unterstützung des Rohrrückzuges das vorstehend beschriebene Druckluftpolster
Anwendung findet. Diese bekannte Methode hat sich zur wirtschaftlichen Herstellung
lange Pfähle bestens bewährt, wegen des erforderlichen Aufwandes ist sie jedoch
für geringere Tiefen und bei leicht zu durchfahrendem Erdreich wirtschaftlich nicht
vertretbar.
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Das gleiche gilt in erhöhtem Maße für die ebenfalls bekannten Verrohrungsmaschinen
mit hydraulischem Drehantrieb.
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Der Erfindung liegt die rufgabe zugrunde, ausgehend von dem vorstehend
geschilderten bekannten Verfahren dieses so abzuwandeln, daß auf die Verwendung
von Preßluft ffir das Luftpolster verzichtet und damit der für die ERzeugung der
Preßluft erforderliche Aufwand vermieden wird, und daß mit einfacher Mitteln eine
zuverlässige Unterstützung beim Ausziehen des Rohres in der Ausziehrichtung gegeben
wird, ohne daß die Gefahr besteht, daß das Vortreibrohr aus dem Bohrloch herausschießen
kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Luftpolster
intermittierend verdichtet und anschließend an jede Verdichtung des Luftpolsters
dem Vortreibrohr ein in Ausziehrichtung wirkender SChlagimpuls erteilt wird. Das
in dem Vortreibrohr befindliche Luftpolster steht unter atmosphäriC schem Druck.
Es wird intermittierend mechanisch verdichtet, so daß es einen Druck auf die in
dem Vortreibrohr befindliche Betonsäule ausübt. Nach jedem Verdichtungsimpuls wird
das Luftpolster wieder auf atmosphärischem Druck entspannt, und dem Vortreibrohr
wird eine mechanische in Ausziehrichtung wirkende Kraft erteilt.
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Die der Durchführung des Verfahrens dienende Vorrichtung kennzeichnet
sich dadurch, daß in der Innenfläche des Rohres eine der Aufnahme eines einen Anschlaq
bildenden Sprengringes dienende Nut vorgesehen ist und daß unterhalb des Sprengringes
in dem Rohr ein in axialer Richtung beweglicher Preß- und Schlagkolben dichtend
aufgenommen ist.
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Weitere Merkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Der Preß- und Schlagkolben trägt auf seiner Oberseite einen der Geräuschdämpfung
dienenden Puffer. Der Preß- und Schlagkolben ist über eine mit einer Traverse versehene
Kolbenstange an den Enden der am Rohr aufgenommenen Kolben-Zylinderanordnungen befestigt,
so daß er durch Betätigung dieser Anordnungen in axialer Richtung bewegbar ist.
An der Wandung des Rohres sind um 900 zur Traverse versetzte, zueinander diametral
liegende, an dem Haken eines Kranes aufgenommene Zugseile angeordnet. Das eingerammte
mit dem zu verdichtenden Beton gefüllte Rohr wird von den Zugseilen unter Zugspannung
gehalten. Zur Erzielung eines der Verdichtung des Betons dienenden Luftpolsters
wird der Kolben nach abwärts bewegt, so daß die zwischen dem Kolben und dem Beton
befindliche Luft verdichtet wird und einen Druck auf den Beton ausübt; der Kolben
wirkt hier also als Preßkolben. Anschließend wird der Kolben durch die Kolben-Zylinderanordnungen
nach oben bewegt
und mit dem im Rohr angeordneten Sprengring in
Anschlag gebracht, wodurch dem Rohr ein Schlagimpuls in Auszugsrichtung erteilt
wird. Das Luftpolster dient hier ausschließli der Verdichtung des Betons, so daß
auf die Verwendung von Druckluft verzichtet werden kann, da der Kolben in dieser
Phase als Schlagkolben wirkt und dem Rohr einen mechanischen, aufwärts gerichteten
Schlagimpuls erteilt. Um den beim Heben des Rohres sich vergrößernden Zwischenraum
zwischen dem Kolben und dem Beton mit atmosphärischer Luft zu versorgen, ist unterhalb
des Kolbens in der Rohrwand ein mit einem Absperrventil versehener Einlaßstutzen
angeordnet, der während des Ausziehens des Rohres in bestimmten Zeitabständen bei
oben befindlicher Stellung des Kolbens kurzzeitig geöffnet wird, um der atmosphärischen
Luft Zutritt zu gewähren. Die Zugseile greifen an bekannten Entlüftungsventilen
an, die in rechtwinkligen, in das Rohr mündenden Abzweigleitungen angeordnet sind.
An sich ist die Anwendung dieser Überdruckventile nicht erforderlich, da zum Aufbau
des der Verdichtung des Betons dienenden Luftpolsters normalerweise atmosphärische
Luft verwendet wird, so daß ein Auftrieb des Rohres durch das Luftpolster nicht
erfolgen kann; lediglich aus Sicherheitsgründen sind diese bekannten Uberdruckventile
vorgesehen, um für den Fall, daß noch aus irgendwelchen Gründen das Rohr durch das
Luftpolster einen Auftrieb erfährt, das Rohr entlüften zu können.
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Bei einer abgewandelten Ausführungsform ist der Preß- und Schlagkolben
an dem Haken eines Kranes befestigt und wird Durch den Kran zur Erzielung eines
Luftpolsters abgesenkt und zur Erteilung des aufwärts gerichteten Schlagimpulses
auf das Rohr angehoben. Die an dem Rohr angeordneten Kolben-Zylinderanordnungen
sind nach unten geschwenkt und auf dem Boden abgestützt, so daß sie auf das Rohr
einen ständigen in Ausziehen richtung liegenden DRuck ausüben. Hiererfolgt die Zuführung
atmosphärischer Luft durch eine Durchbohrung des Kolbens, an die eine mit einem
Absperrventil versehene Luftleitung angeschlossen ist. Zwischen dem Zugseil und
dem Preß- und Schlagkolben ist das bekannte Überdruckventil angeordnet.
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Der Preß- und Schlagkolben muß natürlich ein solches Gewicht besitzen,
daß bei seiner freien Absenkung über dem Beton ein seiner Verdichtung dienendes
Luftpolster erzielt wird. Da die zum Ausziehen erforderliche Zugkraft mit wachsendem
Austreten des Rohres aus dem Erdreich sinkt, ist es vorteilhaft, während des ersten
Teiles des Ausziehvorganges durch die Kolben-Zylinderanordnungen einen zusätzlichen
Druck in Ausziehrichtung auf das Rohr auszuüben, wobei bei schrittweise aus dem
Erdreich austretendem Rohr entsprechende Unterlagen zwischen der Bodenfläche und
den Kolben-Zylinderanordnungen vorgesehen werden können.
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Bei in das Grundwasser reichenden Rohren kennzeichnet sich das Verfahren
weiter dadurch, daß ein Druckluftpolster in dem Rohr nach unten abgesenkt wird,
daß das durch das Luftpolster verdrängte Grundwasser bis über das Luftpolster angehoben
wird, daß nach Verdrängung des Grundwassers aus dem Rohr gegen den Druck des Luftpolsters
Beton in das Rohr unter allmählicher Anhebung des Luftpolsters eingeführt wird,
und daß nach Einführung des Betons das Luftpolster intermittierend nach unten bewegt
und jeweils anschließend dem Rohr ein in Auszugsrichtung wirkender Schlagimpuls
erteilt wird. Zur Durchführung des Verfahrens wird der an dem Kranseil hängende
Preß- und Schlagkolben verwendet, der eine ihn durchdringende absperrbare Durchbohrung
besitzt, die an ihrem dem Grundwasser zugewandten Ende eine den Grundwasserspiegel
unter greifende flexible Leitung trägt und eine weitere ihn durchdringende absperrbare
der Zuführung von Beton dienende Leitung und eine weitere ihn durchdringende absperrbare
Luftleitung aufweist. In das eingerammte, mit Grundwasser gefüllte Rohr wird der
Preß- und Schlagkolben eingesetzt und abgesenkt, so daß sich über dem Wasserspiegel
ein Luftpolster bildet.
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überschreitet der Druck des Luftpolsters den hydrostatischen Druck
des Grundwassers, sinkt der Kolben weiter nach unten.
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Die die flexible Leitung tra gende Durchbohrung wird geöffnet, so
daß eine überströmleitung entsteht, die das Grundwasser
auf die
obere Fläche des Kolbens fördert, wodurch das auf dem Luftpolster ruhende Gewicht
weiter vergrößert wird, so daß der Kolben immer weiter nach unten absinkt, bis das
Grundwasser restlos aus der Bohrung entfernt ist. Nun wird die überströmleitung
wieder geschlossen und über die der Zuführung von Beton dienende Durchbrechung des
Kolbens gegen den Druck des Luftpolsters Beton in die Bohrung eingepumpt.
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Hierbei hebt sich das Luftpolster mit dem in dem Rohr ansteigenden
Betonspiegel. Ist das Rohr mit Beton gefüllt, wird der Kolben durch das Kranseil
abgesenkt und angehoben, um beim Absenken über das gebildete Luftpolster den Beton
zu verdichten, und beim Anheben dem Rohr einen Schlagimpuls in Auszugsrichtung zu
erteilen, so daß mit ein und demselben Kolben sowohl das Grundwasser aus der Bohrung
entfernt und das Rohr ausgezogen werden kann, wobei die Kolben-Zylinderanorrdnungen
der Unterstützung des Ausziehens in der Anfangsphase dienen können. Während der
Entfernung des Grundwassers aus der Bohrung muß selbstverständlich die Betonleitung
geschlossen sein, was beispielsweise durch ein Rugelventil erfolgen kann.
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Insbesondere bei der Herstellung von Pfählen mit relativ geringer
Tiefe ist die Erfindung wegen ihrer Wirtschaftlichkeit vorteilhaft, da nur Bohrbagger
oder Kräne mit geringer
Tragfähigkeit, die dem Gewicht des Rohres
entsprechen kann, eingesetzt werden müssen. Die Erfindung ist auch in sehr engen
Baugruben und in schlecht befahrenem Gelände verwendbar.
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Die Vorrichtungsteile sind in ihren Anschaffungskosten sehr niedrig
und arbeiten geräuscharm, ohne daß der Betrieb von hindernden Schalldämmkapseln
erschwert und verteuert wird.
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Durch die Verdichtung des Betons mittels eines Luftpolsters und durch
die intermittierende durch den Schlagimpuls bedingte Rüttlung des Rohres beim Rückzug
entsteht eine sehr gute Verdichtung und eine innige Verzahnung des Betons mit dem
den Pfahl umgebenden Erdreich, da nach jedem Schlagimpuls der Beton durch das Luftpolster
in das Erdreich eingedrückt wird. Der ruckartige Rohrrückzug bewirkt nämlich eine
Wulstbildung und damit eine wesentlich erhöhte Mantelreibung des fertigen Pfahles
in dem Erdreich. Die nach der Erfindung hergestellten verdichteten Rüttelpfähle
haben eine erheblich größere Tragfähigkeit als geschüttete Betonpfähle.
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Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht in der vielseitigen
Anwendungsmöglichkeit der einzelnen Konstruktionsteile, so daß diese universell
allen auftretenden Gegebenheiten und Forderungen angepaßt werden können.
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So kann der Druck- und Schlagkolben zur Verdichtung des Betons und
zur Erteilung von Schlagimpulsen an das Rohr dienen; er kann aber auch zur Verdrängung
des Grundwassers
in dem Rohr vor der Einbringung des Betons benutzt
werden.
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Die Kolben-Zylinderanordnungen dienen sowohl dem Eintreiben des Rohres
als auch in unterschiedlicher Weise dem Rohrrückzug Der Rammbär kann mit den Kolben-Zylinderanordnungen,
mit einem Rran, einem Bohrbagger oder einem ähnlichen Antrieb entsprechend den örtlichen
Verhältnissen eingesetzt werden.
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Mit ein und demselben Rammbären können auch verdichtete Betonpfähle
mit unterschidlichen, den geforderten Tragfähigkeiten angepaßten Pfahldurchmessern
hergestellt werden; so kann beispielsweise mit einer für ein Rohr von 90 cm Durchmesser
bestimmten Vorrichtung auch Pfähle mit beispielsweise 80, 75, 64, 60, 52 oder 42
cm Durchmesser hergestellt werden.
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Die beiliegenden Zeichnungen zeigen beispielsweise Ausführungsformen
der Erfindung, und es bedeutet: Fig. 1 Schnitt durch ein Vortreibrohr mit der der
Verdichtung des Betons und dem Auszug des Vortreibrohres dienenden Vorrichtung;
Fig. 2 Seitenansicht gemäß Fig. 1;
Fig. 3 eine weitere, der zusätzlichen
Entfernung von Grundwasser aus dem Rohr dienende Vorrichtung; und Fig. 4 Darstellung
gemäß Fig. 3 bei Entfernung des Grundwassers.
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Die Figuren 1 und 2 zeigen eine zum Ausziehen eines eingerasten, mit
zu verdichtendem Beton 27 gefüllten Vortreibrohres 2 dienende Vorrichtung.
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An der Innenseite der Verstärkung 8 des Rohres 2 ist die Ringnut 23
angeordnet, die der Aufnahme eires Sprengringes 28 dient. Bevor der Sprengring 28
in die Nut 23 eingesetzt wird, wird ein Preß- und Schlagkolben 29 in das Rohr eingeführt.
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Der Preß- und Schlagkolben 29 trägt auf einer Oberseite einen der
Geräuschdämmung dienenden Puffer 30; unterhalb des Puffers 30 ist in dem Preß- und
Schlagkolben 29 eine Ringnut 32 angeordnet, in der ein Dichtungsring 31 liegt. Der
Boden der Ringnut 32 steht über achsparallele Bohrungen 32 mit der Unterseite des
Preß- und Schlagkolbens 29 in Verbindung.
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An dem Preß- und Schlagkolben 29 ist eine nach aufwärts gerichtete
hohle, an ihrem freien Ende dichtend verschlossene Kolbenstange 34 befestigt, die
an ihrem freien Ende eine
Quertraverse 35 trägt, deren beiderseitige
Enden 36 mit den Kolbenstangen der Kolben-Zylinderanordnungen 21 befestigt sind,
deren Kolben an den am Rohr 2 befestigten Laschen 20 aufgenommen sind. Wie Figur
zeigt, sind an dem Haken 37 zwei Zugseile 38 befestigt, die über abgerundete Wülste
41 der Verstärkung 8 des Rohres 2 geführt sind. An dem Rohr 2 sind in diametraler
Gegenüberlage zwei rohrförmige Abzweigungen 39 befestigt, in deren senkrecht aufwärts
gerichteten Schenkeln 40 an sich bekannte Überdruckventile 42 angeordnet sind.
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Die Zugseile 38 greifen an den Ventilstößeln 43 der Uberdruckventile
42 an und halten ihre Ventilteller unter Wirkung der Zugseile 38 und des im Rohr
2 herrschenden Luftdruckes geschlossen; läßt beim Aufwärtshub des Rohres 2 die Spannung
der Zugseile 38 nach, werden die Überdruckventile 42 geöffnet, und der im Rohr herrschende
Luftdruck wird über die Entlüftungsöffnungen 44 entlastet. Beim Ausziehen steht
das Rohr 2 unter dem in Auszugsrichtung wirkenden Zug der Zugseile 38.
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Zur Verdichtung des Betons 27 wird durch die Kolben-Zylinderanordnungen
21 die Traverse 35 und mit ihr der Preß- und Schlagkolben 29 nach unten abgesenkt,
wodurch zwischen dem Preß- und Schlagkolben 29 und der Oberfläche des Betons 27
die in dem Rohr befindliche atmosphärische Luft zu einem Druckluftpolster verdichtet
wird, das verdichtend auf den Betin
27 einwirkt und den Beton 27
unterhalb des Rohres 2 wulstförmig in das Erdreich einpreßt, wie bei 46 der Figur
2 gezeigt ist. Bei diesem Abwärtshub wirkt der Kolben 29 als kolben auf den Beton.
Darauf wird durch die Kolben-Zylinderanordnungen 21 der Kolben 29 schlagartig nach
oben geführt, in die strichpunktierte Stellung, wobei bei Entlastung des Luftpolsters
im Rohr 2 der Puffer 30 in schlagartigen Anschlag an den Sprengring 28 tritt und
hierbei dem Rohr 2 einen Aufwärtshub erteilt, der in seiner Größe durch die Uberdruckventile
42 begrenzt ist, da sie bei Nachlassen der Spannung der Seile 38 öffnen. Beim Aufwärtshub
wirkt der Kolben 29 als Schlagkolben. Durch intermittierende Abwärts-und Aufwärtsbewegung
des Preß- und Schlagkolbens 29 erfolgt bei jeder Betätigung des Kolbens 29 eine
Verdichtung des Betons 27 und ein Schlag in Auszugsrichtung auf den Sprengring 28
des Rohres 2. Hierdurch wird das durch die Zugseile 38 gehaltene Rohr 2 intermittierend
ruckartig ausgezogen, wobei der Beton übereinanderliegende nach außen gerichtete
Wülste 46 im Erdreich bildet, durch die die Haftung des Betons im Erdreich wesentlich
erhöht und damit die Belastbarkeit des verdichteten Betonpfahles vergrößert wird.
In dem Rohr 2 befindet sich unterhalb des Preß- und Schlagkolbens 29 ein absperrbarer
Belüftungsstutzen 45, der in bestimmten Zeitabständen geöffnet wird, um die Entstehung
eines Unterdruckes in dem Rohr bei fortschreitendem Auszug zu verhindern.
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Die Figuren 3 und 4 zeigen eine weitere Abwandlung der Vorrichtung,
die zur Herstellung von verdichteten Betonpfählen im Grundwasser geeignet ist. Wie
die Figur 3 erkennen läßt, sind die Kolben-Zylinderanordnungen an den Flanschen
20 des Rohres 2 senkrecht nach unten gerichtet, wobei ihre Kolbenstangen mit auf
dem Erdboden aufliegenden Stützfüßen 49 versehen sind. Der Preß- und Schlagkolben
47 ist in gleicher Weise in dem Rohr angeordnet wie bei Figur 1 mit der Ausnahme,
daß in dem Ende der Kolbenstange 48 das Überdruckventil 42 angeordnet ist, an dessen
Ventilstößel die Hubseile 38 des Kranhakens 37 angreifen. Der Preß- und Schlagkolb
en arbeitet in gleicher Weise wie bei Figur 1 beschrieben, mit der Ausnahme, daß
seine intermittierenden abwärts und aufwärts gerichteten Hübe durch Nachlassen bzw.
Anziehen des Kranhakens 37 erfolgen, so daß das Gewicht des Senk- und Preßkolbens
57 so groß sein muß, daß einerseits beim Absenken der Aufbau eines der Verdichtung
dienenden Luftpolsters erfolgt, und zum anderen beim schlagartigen Anheben dem Rohr
2 ein aufwärts gerichteter Bewegungshub erteilt wird, wobei auch hier das Überdruckventil
42 als Sicherheit gegen einen zu großen Aushub des Rohres 2 aus dem Erdreich dient.
In dem Preß- und Schlagkolben 47 ist eine Durchbohrung 51 angeordnet, an die eine
mit einem Ventil 62 ausgestattete Luftleitung 50 angeschlossen ist, die der Aufrechterhaltung
des atmosphärischen
Druckes in dem Rohr 2 dient, wobei das Ventil
62 kurzfristig geöffnet wird, wenn sich in dem Rohr 2 ein Unterdruck während des
Ausziehens des Rohres 2 ausbildet.
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In dem Preß- und Schlagkolben 47 ist eine weitere Durchbrechun 52
angeordnet, die während des Ausziehens des Rohres 2 beiderseitig geschlossen ist,
und deren Funktion bei Beschreibung der Figur 4 erläutert wird. Die Kolben-Zylinderanordnungen
21 unterstützen wenigstens in der Anfangsphase des Ausziehens die durch die Hubseile
38 ausgeübte Zugkraft, wobei beim Anheben des Rohres 2 zwischen die 4ützfüße 49
und dem Erdbogen entsprechende Zwischenlagen angeordnet werden können, um das Ausziehen
des Rohres 2 in der Anfangsphase über 2 bis 3 m zu unterstützen.
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Die Figur 4 zeigt die Entfernung des Grundwassers 61 aus einem eingerammten
Rohr 2 unter Verwendung der Vorrichtung gemäß Figur 3. An dem Preß. und Schlagkolben
47 ist eine Betonleitung 53 angeschlossen, die an der Unterseite des Preß- und Schlagkolbens
47 durch eine aus Gummi oder aus Styropor bestehende Kugel verschlossen ist. An
die beiderseitig offene Durchbrechung 52 ist an der Unterseite ein flexibler Schlauch
55 angeschlossen, der an seinem Ende einen in das Grundwasser 61 eintauchenden Korb
trägt.
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An der Oberseite der Durchbrechung 52 ist ein Absperrventil angeordnet,
das durch ein über eine Umlenkrolle 59 geführtes Seil 58 in die Offenstellung bringbar
ist.
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Wenn das Rohr 2 eingerammt ist, wird der Preß- und Schlagkolben 47
in der zu Figur 1 beschriebenen WEise in das Rohr 2 eingesetzt, nachdem die Betonleitung
53 mit der Rugel 54 verschlossen ist. Darauf wird der Preß- und Schlagkolben absinken
gelassen, bis sich zwischen ihm und der Oberfläche des Grundwassers ein Luftpolster
gebildet hat, das den hydrostatischen Druck des Grundwassers 61 übersteigt. Darauf
wird durch das Seil 58 das Absperrventil 57 geöffnet, so daß bei weiter absinkendem
Kolben das Grundwasser 61 durch den als Überströmleitung dienenden Schlauch 55 auf
die Oberfläche des Preß- und Schlagkolbens gefördert wird. Das oberhalb des Preß-
und Schlagkolbens 47 sich ansammelnde Grundwasser 61 beschwert zusätzlich den Preß-
und Schlagkolben 47, so da er weiter absinkt, und alles Grundwasser 61 unterhalb
des Kolbens über den Kolben 47 durch die Leitung 55, 52 gefördert wird. Ist sämtliches
Grundwasser, das sich unterhalb des Preß- und Schlagkolbens 47 in dem Rohr 2 befindet,
auf diese Weise entfernt, wird das Absperrventil 57 geschlossen.
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Darauf wird durch die Betonleitung 53 gegen den Druck des unterhalb
des Preß- und Schlagkolbens 47 bestehenden
Luftpolsters Beton in
das Rohr 2 eingepumpt, so daß das Luftpolster 60 mit dem Preß- und Schlagkolben
47 allmählich angehoben wird. Hierbei strömt das oberhalb des Preß- und Schlagkolbens
47 befindliche Grundwasser 61 über die Mündung des Rohres 2 nach außen ab. Ist das
Rohr 2 auf diese Weise mit Beton gefüllt, wird die Betonleitung 53 entfernt und
die zugehörige Durchbohrung oberseitig luftdicht verschlossen, und der Preß- und
Schlagkolben 47 aus dem Rohr ausgezogen, um die flexible Leitung 55 abzunehmen und
die Durchbrechung 53 zu verschließen. Darauf wird der Preß- und Schlagkolben wieder
in das Rohr eingeführt, und der Sprengring 28 eingesetzt, und der Preß- und Schlagkolben
47 wird, wie zu Figur 3 beschrieben, intermittierend abwärts und aufwärts bewegt,
um einerseits den Beton 27 zu verdichten und andererseits dem Rohr 2 über den Sprengring
28 in Auszugsrichtung wirkende Schläge zu erteilen. Diese intermittirende Hubbewegung
des Preß-. und Schlagkolbens 47 wird solange fortgesetzt, bis das Rohr 2 soweit
ausgezogen ist, daß die Zugseile 38 das Rohr 2 allein vollständig aus dem Erdreich
ausziehen können.