DE2559142C2 - Verfahren zum Schmelzen und Schleudergießen unter Vakuum von Metallen, und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Schmelzen und Schleudergießen unter Vakuum von Metallen, und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
- Publication number
- DE2559142C2 DE2559142C2 DE2559142A DE2559142A DE2559142C2 DE 2559142 C2 DE2559142 C2 DE 2559142C2 DE 2559142 A DE2559142 A DE 2559142A DE 2559142 A DE2559142 A DE 2559142A DE 2559142 C2 DE2559142 C2 DE 2559142C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- mold
- metal
- casting
- melting
- container
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D13/00—Centrifugal casting; Casting by using centrifugal force
- B22D13/04—Centrifugal casting; Casting by using centrifugal force of shallow solid or hollow bodies, e.g. wheels or rings, in moulds rotating around their axis of symmetry
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Crucibles And Fluidized-Bed Furnaces (AREA)
- Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schmelzen und Schleudergießen von Metallen oder Legierungen.
Sie bezieht sich insbesondere auf stark oxydierende Metalle. Zur Durchführung des Verfahrens wird eine alle
Verfahrensstufen integrierende Vorrichtung vorgeschlagei;.
In der FR-PS 15 87 187 ist ein Verfahren zur Versorgung einer Schleudergießform aus der Schmelze beschrieben, die insbesondere zum Gießen von massiven Gußstücken dient. In der FR-PS 15 87 403 ist weiterhin ein Verfahren zum Schleudergießen beschrieben, bei der anläßlich des Füllens der Form die Bildung von unerwünschten Turbulenzen und Wirbeln vermieden wird. Die hiermit hergestellten Gußstücke besitzen einen zylindrischen Hohlraum. Schließlich ist aus der FR-PS 20 56 046 ein Verfahren bekannt, bei dem ein zentrischer Hohlraum der Gießform während des Schleudergießens beheizt wird. Man hält auf diese Weise das Metall auf einer geeigneten Temperatur, um die sich während des Erstarrens bildenden Hohlräume fortschreitend zu versorgen Dabei wird die Qualität der erhaltenen Gußstücke aus oxydierenden Metallen dadurch verbessert, daß die Gießform während des gesamten Gießvorgangs einer ständigen Entgasung unterworfen wird. Es sind ferner Schleudergießformen bekannt, bei denen die Schleuderform aus der Schmelze in nicht turbulenter Strömung unter Vakuum gespeist wird. In allen Fällen jedoch wird das Metall außerhalb der Gießform erschmolzen und anschließend die Schmelze in die Einspeisevorrichtung der Schleudergießmaschine umgefüllt.
In der FR-PS 15 87 187 ist ein Verfahren zur Versorgung einer Schleudergießform aus der Schmelze beschrieben, die insbesondere zum Gießen von massiven Gußstücken dient. In der FR-PS 15 87 403 ist weiterhin ein Verfahren zum Schleudergießen beschrieben, bei der anläßlich des Füllens der Form die Bildung von unerwünschten Turbulenzen und Wirbeln vermieden wird. Die hiermit hergestellten Gußstücke besitzen einen zylindrischen Hohlraum. Schließlich ist aus der FR-PS 20 56 046 ein Verfahren bekannt, bei dem ein zentrischer Hohlraum der Gießform während des Schleudergießens beheizt wird. Man hält auf diese Weise das Metall auf einer geeigneten Temperatur, um die sich während des Erstarrens bildenden Hohlräume fortschreitend zu versorgen Dabei wird die Qualität der erhaltenen Gußstücke aus oxydierenden Metallen dadurch verbessert, daß die Gießform während des gesamten Gießvorgangs einer ständigen Entgasung unterworfen wird. Es sind ferner Schleudergießformen bekannt, bei denen die Schleuderform aus der Schmelze in nicht turbulenter Strömung unter Vakuum gespeist wird. In allen Fällen jedoch wird das Metall außerhalb der Gießform erschmolzen und anschließend die Schmelze in die Einspeisevorrichtung der Schleudergießmaschine umgefüllt.
Der Erfindung ist die Aufgabe gestellt, die bekannten
so Schleudergießverfahren dahingehend zu verbessern, daß die Bildung von Metalloxyden oder anderen unerwünschten
chemischen Verbindungen während des Schmelz- und des Gießvorgangs vermieden wird. Damit
sind insbesondere Metalle und Legierungen angesprochen, die leicht oxydieren oder sich leicht mit anderen
chemischen Elementen verbinden.
Zur Lösung dieser Aufgabe besteht die Erfindung in der Verwendung einer kompakten Schmelz- und
Schleudergießeinheit, die aus einer um eine vertikale Achse beweglichen Gießform gebildet ist, die mit einem
dicht abgeschlossenen unteren Raum, der einen Schmelzofen für das Metall aufweist, verbunden Kt. Erfindungsgemäß
zeichnet sich das Verfahren dadurch aus. daß der Raum des Schmelzofens und die Gießform
ständig während der gesamten Schmelzdauer des in dem axial beweglichen Schmelzofen enthaltenen Metalls
unter Vakuum gesetzt und daß der Schmelzofen in seiner unteren Stellung gehalten wird, derart, daß das
untere Ende eines zur Versorgung der Gießform aus der Schmelze dienenden Kanals oberhalb des Schmelzbadspiegels
angeordnet ist.
Der gesamte Schmelzvorgang findet vollständig unter Vakuum statt, so daß die Bildung von Oxyden oder
anderen chemischen Verbindungen vermieden wird. Da in der unteren Stellung des Schmelzofens die Gießform
mit dem Schmelzbad nicht in Verbindung steht, kann das Gießen aus der Schmelze während des Anheizens
des Schmelrofens nicht stattfinden.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird dann, wenn das Schmelzbad seine Gießtemperatur erreicht
hat, der Schmelzofen angehoben, bis das unters Ende des vertikalen Gießkanals der Gießform in das im
Schmelzofen enthaltene Metallbad eintaucht, das auf der für das Schleudergießen gewünschten Temperatur
gehalter, wird.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird die Steiggeschwindigkeit des flüssigen Metalls in der
zunächst unbewegten, dann in Drehung versetzten Form verändert. Zu diesem Zweck wird die Menge eines
Gases, das in den den Schmelzofen aufweisenden Raum eingespeist wird, geregelt. Es ist verständlich, daß
bei einer Schleudergießform, die unter Vakuum gehalten und über einen in das Metallbad eintauchenden Kanal
gefüllt wird, die Steiggeschwindigkeit des Metalls in dem Kanal mit der Höhe der oberen Gießform und dem
Niveau des Schmelzbades im unteren Ofen, mit der Dichte des zu gießenden Metalls oder der Legierung
und mit der Druckdifferenz zwischen der oberen Gießform und dem unteren Raum sich ändert. Indem die in
den ortsfesten dichten Raum eingespeiste Gasmenge geregelt wird, kann auch die Entwicklung der Steiggeschwindigkeit
des flüssigen Metalls zwischen dem Schmelzofen bis zur Schleudergießform verändert werden.
Insbesondere kann diese Regelmöglichkeit dazu herangezogen werden, um das Schleudergußstück, insbesondere
aber die Lunker, die während des Erstarrungsvorgangs an dem Gußstück entstehen können,
standig mit frischer Schmelze zu versorgen.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird die Qualität des Gußstücks dadurch verbessert, daß die
Gießform während des gesamten Gießvorgangs entgast wird, um insbesondere den Sättigungsdampfdruck des
Metalls bzw. der Legierung bei der Gießtemperatur zu eliminieren.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere zur Herstellung von ring- oder rohrförmigen Gußstükken
aus leicht oxydierenden Metallen, die nicht bei Anwesenheit von Luft erschmolzen werden können, z. B.
Titan, Magnesium und ihre Legierungen, bestimmt.
Zur Durchführung des Verfahrens ist eine Vorrichtung vorgesehen, die einen dicht abgeschlossenen, ortsfesten
Raum aufweist, der einen in senkrechter Richtung axial beweglichen Schmelzofen enthält. Oberhalb
dieses Raums ist eine drehbare Gießform angeordnet, die einen vertikalen axialen Kanal besitzt, der in den
vorgenannten Raum und in den Schmelzofen eingreift. Die Dichtigkeit zwischen den ortsfesten und den beweglichen
Teilen der Vorrichtung ist durch ein entsprechendes Drehlager im oberen Teil des Raums gewährleistet.
Das Entgasen der Gießform während des Schleudergießens erfolgt durch ein zweites dichtes
Drehlager. Das in den geschlossenen Raum während des Eintauchens des Kanals in das erschmolzene Metallbad
eingespeiste Gas wird im allgemeinen ein gegenüber dem zu schmelzenden Metall bzw. der Legierung
neutrales Gas sein.
Schließlich ist nach einem weiteren Merkmal vorgesehen, daß die Dichtheit des Drehlagers zwischen dem
ortsfesten Raum und dem vertikalen, in Drehung versetzten Kanal durch eine Sicherheitseinrichtung gewährleistet
wird, die aus einer außerhalb des Raums angeordneten dichten Kammer zwischen dem ersten
Drehlager und einem dritten dichten Drehlager besteht Diese Kammer ist unter Druck mit einem neutralen Gas
gefüllt, so daß selbst dann, wenn das erste Drehlager leckt, nur eine gewisse Menge eines neutralen Gases in
den den Vakuum-Schmelzofen enthaltenden Raum eindringen kann.
Nachstehend ist die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen beschrieben.
In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine schematische Schnittdarstellung einer
Schmelz- und Gießvorrichtung unter Vakuum während des Schmelzvorgangs;
F i g. 2 eine der F i g. 1 ähnliche Darstellung vor dem Gießvorgang;
F i g. 3 eine den F i g. 1 und 2 ähnliche Darstellung während des Gießvorgangs;
F i g. 4 eine schematische Schnittdarstellung der Sicherheitseinrichtung
und
F i g. 5 ein Diagramm, aus dem die Abhängigkeit zwischen der Steiggeschwindigkeit des flüssigen Metalls
und der Menge des in dem unteren Raum befindlichen Gases ersichtlich ist.
In Fig. 1 ist eine Gießform 1 mit vertikaler Achse 2
gezeigt, um welche die Gießform mittels bekannter Antriebe drehbar ist. Die zylindrische Innenwandung 3 der
Gießform umgrenzt ein Volumen 7. Eine vertikale, axial hohl ausgebildete Welle 4 erstreckt sich von der Gießform
1 nach unten und ist mit der Form einstückig. Diese Hohlwelle bildet einen Kanal 9, über den der Schleuderraum
7 mit einem unteren Raum 6 in Verbindung steht. Dieser untere Raum 6 enthält einen Schmelzofen, der
beispielsweise aus einem Tiegel 10 aus feuerfestem Werkstoff besteht. Der Tiegel 10 sitzt auf einem in axialer
Richtung von oben nach unten beweglichen Träger 11. Der Tiegel 10 kann beispielsweise durch ein induktives
Heizungssystem 12 auf die gewünschte Temperatur gebracht werden. Die Oberseite des Tiegels 10 ist durch
einen Deckel 13 abgeschlossen. Jer eine zentrische öffnung
14 für den Durchgriff des unteren Endes 15 des vertikalen Kanals 9 aufweist. Der Raum 6 kann über
Ventile 16 und 17 unter Vakuum gesetzt oder aber mit einem Gas unter geregeltem Druck gefüllt werden. Die
Welle 4, der Kanal 9 und die Gießform t können um ihre Achse rotieren, während der Raum 6 ortsfest ist. Die
Dichtheit zwischen den drehenden und den festen Teilen der Vorrichtung ist durch ein erstes Drehlager 18
gewährleistet, welches zwischen der Wandung des Raums 6 und der Wandung des Kanals 9 angeordnet ist.
Ein zweites Drehlager 19 ist an dem Deckel 20 der Gießform 1 angeordnet und mit einer Vakuumpumpe
verbunden. Schließlich können ein oder mehr dicht abschließbare Öffnungen in der Wandung 21 des Raums 6
vorgesehen sein, um das Metall oder die Legierung in den Schmelztiegel, der mit einem Heizungssystem, z. B.
einer Induktionswicklung 12 versehen ist, eingeben zu können. Die gesamte Schmelzeinrichtung wird innerhalb
des Raums 6 anläßlich der Herstellung der Vorrichtung montiert. Sie kann mittels eines beweglichen, ferngesteuerten
Trägers 11 angehoben und abgesenkt werden.
Zur Durchführung des Verfahrens wird die Vorrichtung wie folgt betrieben:
Erste Stufe: Die Gießform 1 und die Hohlwelle 4 sind stillgesetzt. Sie stehen über das Drehlager 18 mit dem
Innenraum des Behälters 6 in offener Verbindung. Über eine nicht dargestellte öffnung wird in den Behälter das
zu erschmelzende Metall bzw. die Legierung eingeführt und in dem Schmelztiegel abgelegt. Die öffnung wird
alsdann verschlossen. Damit ist der Innenraum des Behälters 6 gegenüber der Umgebungsluft dicht abgeschlossen.
Das Gas-Eingangsventil bleibt geschlossen. Die mit einer Vakuumpumpe verbundenen Ventile 17
und/oder 24 werden geöffnet, so daß in dem Behälter 6 und in der mit ihm verbundenen Schleuderform 7 sich
Unterdruck aufbaut. Der ferngesteuerte Träger 11 des
Schmelztiegels befindet sich in seiner untersten Stellung, so daß das unterste Ende 15 des Kanals 9 außerhalb
des Schnieiztiegels angeordnet ist.
Ist der gewünschte Unterdruck erreicht, so wird die Schmelzofenheizung angeschaltet, um die Temperatur
im Tiegel 10 zu erhöhen und an den Schmelzpunkt des in dem Tiegel enthaltenen Metalls 25 heranzuführen.
Während der gesamten Schmelzdauer bleibt die an die Ventile 17 und/oder 24 angeschlossene Vakuumpumpe
in Betrieb, während der ferngesteuerte Träger 11 in seiner unteren Stellung (F i g. 1) gehalten wird. In dieser
ersten Verfahrensstufe wird ausschließlich das Metall 25, welches nicht in Verbindung mit dem Versorgungskanal der Gießform steht, erschmolzen.
Zweite Stufe: Hat das Metall 25 seine Gießtemperatur erreicht, wird der Schmelzofen mit dem Schmelzbad
nach oben bewegt, indem der ferngesteuerte Träger 11
entlang einer vertikalen, nicht gezeigten Führung angehoben wird. Das untere Ende 15 des Versorgungskanals
9 ist dann in das Metallbad 25 eingetaucht (F i g. 2).
Dritte Stufe: Es wird das Gas-Eingangsvcntil 16 geöffnet,
so daß das Gas in den Innenraum des Behälters 6 eindringt. Die Gießform 7 hingegen wird unter Vakuum
gehalten, d. h. auf einem Minimaldruck P0, während der
Druck in dem Behälter 6 durch das über das Ventil 16 einströmende Gas auf den Wert P\, der über P0 liegt,
ansteigt. Der Druckunterschied (P\ — Po) läßt das flüssige
Metall 25 in den Innenraum 7 der Kokille 1 hochsteigen. Auf diese Weise wird ein steigender Guß unter
Vakuum erreicht. Die Kokille selbst bleibt zunächst unbewegt. Das Metall 25 wird in dem Schmelztiegel und in
dem Versorgungskanal 6, der in herkömmlicher Weise beheizt sein kann, flüssig gehalten.
Wenn dieser Gießvorgang eingeleitet wird, wird die Kokille um ihre vertikale Achse 2 in Drehung versetzt.
Aufgrund der Drehung der Gießform entsteht durch die auf das flüssige Metall wirkende Zentrifugalkraft ein
Rohr 30, das gegen die Innenwandung 3 der sich drehenden
Kokille 1 gegossen wird (Γ ί g. 3).
Wie bereits angedeutet, wird nach Einspeisen einer gewissen Gasmenge in den Behälter 6 sich ein Druckunterschied
(Pi-Po) zwischen dem abgeschlossenen unteren Volumen 6 und dem abgeschlossenen oberen Volumen
7 einstellen. Naturgemäß wird sich dieser Druckunterschied mit der über die Ventile 16,17 und 24 strömenden
Gasmenge ändern. Nimmt man an, daß die über die Ausgangsventile 17 und 24 abströmende Menge
konstant bleibt, so wird die Steiggeschwindigkeit des Metalls durch den Kanal 9 von der über das Eintrittsventil 16 einströmenden Gasmenge abhängen. Diese
Menge kann geregelt werden, um die Zuführung von Schmelzflüssigkeit zu dem geschleuderten Gußstück 30
zu steuern. Inbesondere wird man gegen Ende des Gießvorgangs fortschreitend die Lunker, die sich während
der Erstarrung des geschleuderten Rohrs 30 bilden, mit Flüssigmetall versorgen, und zwar vornehmlich bei
nicht eutektischen Legierungen oder solchen Legierungen, die ein großes Erstarrungsintervall besitzen.
Der für eine gleiche Steiggeschwindigkeit von unterschiedlichen Metallen oder für Vorrichtungen unterschiedlicher Höhe erforderliche Druckunterschied zwischen dem Behälter 6 und dem Innenraum der Gießform 1 steigt mit der Dichte des Metalls bzw. der Legierung und mit dem Abstand, der das Metallbad in dem Schmelzofen von der Schleuderform trennt.
Der für eine gleiche Steiggeschwindigkeit von unterschiedlichen Metallen oder für Vorrichtungen unterschiedlicher Höhe erforderliche Druckunterschied zwischen dem Behälter 6 und dem Innenraum der Gießform 1 steigt mit der Dichte des Metalls bzw. der Legierung und mit dem Abstand, der das Metallbad in dem Schmelzofen von der Schleuderform trennt.
Das Schema gemäß Fig.5 zeigt drei Kurven, von
denen jede die Änderung der Steiggeschwindigkeit des flüssigen Metalls in Abhängigkeit von einer einzigen
Variablen wiedergibt. So zeigt die Kurve Vi die Änderung
der Steiggeschwir.digkeit mit dem Gasdruck in dem Behälter 6, die Kurven V2 und V3 hingegen zeigen
die Abhängigkeit der Steiggeschwindigkeit von der Dichte ddes Metalls bzw. von dem Niveau-Unterschied
Hzwischen Gießform und Schmelzofen.
Die abgeschlossene Schleuderkokille ist abgedichtet,
wobei es im Prinzip ausreicht, das Vakuum nur über ein Ventil 17 anzulegen. So erübrigen sich bei einer einfachsten
Ausführungsform das Drehlager 19 und das Ventil
24. Die Funktion bleibt dabei die gleiche wie zuvor beschrieben. Die Vakuum-Schleudergießform wird dadurch
verwirklicht, daß das untere Ende 15 des Kanals 9 ständig in dem flüssigen Metallbad, das in dem Schmelztiegel,
der nicht vollständig entleert wird, enthalten ist, eingetaucht bleibt. Das Drehlager 19 und das Vakuumventil
24 gestatten es, den Sättigungsdampfdruck des Metalls bei der Gießtemperatur zu eliminieren.
In Fig.4 ist eine Sicherheitseinrichtung gegen das
Eindringen von Luft über das Drehlager 18 dargestellt.
Diese Einrichtung dient insbesondere zum Gießen von Titan bzw. Titanlegierungen, die unter Luftabschluß erschmolzen
werden müssen. Die Einrichtung weist eine dichte Kammer 21 auf, die zwischen dem Drehlager 18
und einem weiteren Drehlager 32 angeordnet ist. Diese Kammer ist mit einem von einem Ventil 34 gesteuerten
Eingang und einem mit einem Ventil 36 gesteuerten Ausgang 35 versehen. Die Kammer wird mit einem gegenüber
dem Metall oder der zu erschmelzenden Legierung inerten Gas unter einem Druck P gefüllt. Das Erschmelzen
und Schleudergießen erfolgt in gleicher Weise wie bereits zuvor beschrieben. Dabei erfüllt die Sicherheitseinrichtung
folgende Funktion:
Wenn das Drehlager 18 ein Leck aufweist, kann nur das in der Kammer 31 enthaltene neutrale Gas in den
Behälter 6 gelangen, von dem es über das Ventil 17 abgesaugt wird. Sind beide Drehlager 18 und 32 undicht,
so wird in den Behälter 6 eine Gasmiscbung gelangen,
die aus dem Inertgas und einem geringen Anteil Luft besteht.
Die Erfindung ist nicht auf die in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. So kann
natürlich die Schmelzeinrichtung und die Heizeinrichtung anders als in der Zeichnung dargestellt, ausgebildet
sein. Desgleichen kann die öffnung des Ventils 16 in Abhängigkeit von dem zu gießenden Metallbad gesteuert
werden, derart, daß sich die Steiggeschwindigkeit dieses Bades durch Regelung des Gasdrucks in dem
Behälter 6 ändert Schließlich kann das geschilderte Verfahren für alle Metalle und Legierungen, z. B. für
Leichtmetalle oder für leicht oxydierende Metalle eingesetzt werden.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Verfahren zum Vakuumschmelzen und Schleudergießen von Metallen oder Legierungen unter
Verwendung einer kompakten Vorrichtung mit einer um eine vertikale Achse drehbaren Kokille und
einem darunter angeordneten, mit dieser in Verbindung stehenden dichten Behälter, der eine axial bewegliche Schmelzeinrichtung für das Metall aufweist, und mit einem vertikalen Kanal zur Versorgung der Gießform aus dem Schmelzbad, der entweder eingetaucht in dem Metallbad verbleibt oder
aber in das Metallbad eingetaucht wird, sobald ein bestimmter Druckunterschied zwischen der unter
Unterdruck stehenden oberen Gießform und dem unteren Behälter, in den ein Inertgas eingespeist
wird, aufgebaut ist, dadurch gekennzeich net, daß der Behälter und die Kokille während des
Schmelzens des in dem Schmelzofen enthaltenen Metalls unter Vakuum gesetzt und das untere Ende
des vertikalen Kanals während des Schmelzvorgangs außerhalb des völlig unter Vakuum stehenden
Schmelzbades gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach Erreichen der Gießtemperatur
der das Schmelzbad enthaltende Schmelzofen axial angehoben wird, bis das untere Ende des vertikalen
Versorgungskanals der Kokille in das Metallbad eintaucht, das auf der gewünschten Temperatur für das
Schleudergießen gehalten wird, während die Steiggeschwindigkeit und die Menge des flüssigen Metalls
in der Kokille, die alsdann in Drehung versetzt wird, durch Änderung der Menge eines in den den
Schmelzofen enthaltenen Behälter eindringenden Gases geregelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steiggeschwindigkeit des flüssigen
Metalls zwischen dem Schmelzofen und der Kokille derart geändert wird, daß fortschreitend die Lunker,
die sich an dem Gußstück während des Erstarrungsvorgangs bilden, mit Flüssigmetall versorgt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kokille während
des gesamten Schmelzvorgangs, während des Gießens und schließlich während des Schleuderns des
Metalls entgast wird, um den Sättigungsdampfdruck des Metalls bei Gießtemperatur zu eliminieren.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4 zur Herstellung von rohr- oder ringförmigen Gußstükken,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Metall oder eine Legierung, wie Titan, Magnesium oder ihre Legierungen
verwendet wird, das bzw. die leicht oxydierbar ist oder eine große Affinität zu anderen chemischen
Elementen aufweist und im Beisein von Luft nicht erschmolzen werden kann.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5 mit einer Schleuderkokille
mit zentraler Schmelzezuführung und mit einem dichten Behälter, in welchem der Schmelzofen
zum Erschmelzen des Metalls angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der dichte Behälter (6)
koaxial und unterhalb der Kokille (1) angeordnet und mit dieser unter Zwischenschaltung eines zentralen
Versorgungskanals (6) verbunden ist, wobei zur Abdichtung der drehenden Teile gegenüber den
unbewegten Teilen Drehlager vorgesehen sind, von denen mindestens eines (18) zwischen dem Kanal (9)
und dem dichten Behälter (6) und ein weiteres (19) zwischen dem Deckel der Schleuderkokille (1) und
einem mit einer Vakuumpumpe verbundenen Ventil (24) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch eine die Dichtheit des Behälters gewährleistende Sicherheitseinrichtung, die aus einer zwischen einem ersten und einem dritten Drehlager (18
bzw. 32) angeordneten, mit einem gegenüber dem flüssigen Metall inerten Gas gefüllten Kammer gebildet ist, aus der bei Undichtigkeit des ersten Drehlagers (18) nur Inertgas in den Behälter (6) eindringen kann.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR7500604A FR2296483A1 (fr) | 1975-01-02 | 1975-01-02 | Procede pour la fusion et la coulee centrifuge sous vide de metaux, dispositif pour sa mise en oeuvre et pieces obtenues |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2559142A1 DE2559142A1 (de) | 1976-07-08 |
DE2559142C2 true DE2559142C2 (de) | 1984-05-03 |
Family
ID=9149575
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2559142A Expired DE2559142C2 (de) | 1975-01-02 | 1975-12-30 | Verfahren zum Schmelzen und Schleudergießen unter Vakuum von Metallen, und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Country Status (11)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US4763717A (de) |
JP (1) | JPS5193727A (de) |
BE (1) | BE837225A (de) |
BR (1) | BR7600021A (de) |
CH (1) | CH599816A5 (de) |
DE (1) | DE2559142C2 (de) |
FR (1) | FR2296483A1 (de) |
GB (1) | GB1535121A (de) |
IT (1) | IT1052054B (de) |
NL (1) | NL7515248A (de) |
ZA (1) | ZA7615B (de) |
Families Citing this family (13)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3042348C2 (de) * | 1980-10-31 | 1982-10-14 | Darnickij opytno-eksperimental'nyj remontnyj zavod, Kiev | Einrichtung zum Schleuderguss |
JPS58128252A (ja) * | 1982-01-26 | 1983-07-30 | Ishikawajima Harima Heavy Ind Co Ltd | 金属加工方法および金属フイルム製造装置 |
JPS60106648A (ja) * | 1983-11-11 | 1985-06-12 | Mitsubishi Metal Corp | 鋳造炉 |
US5111871B1 (en) * | 1989-03-17 | 1993-12-28 | J. Cook Arnold | Method of vacuum casting |
US6116328A (en) * | 1999-07-29 | 2000-09-12 | The United States Of America As Represented By The Secretary Of The Navy | Fabrication of tile reinforced composite armor casting |
US6499529B1 (en) | 2001-08-17 | 2002-12-31 | Hitchiner Manufacturing Co., Inc. | Centrifugal countergravity casting |
JP5235038B2 (ja) * | 2011-04-12 | 2013-07-10 | パナソニック株式会社 | 熱電変換素子の製造装置および製造方法 |
CN102847905B (zh) * | 2012-09-14 | 2014-11-12 | 西安航空动力股份有限公司 | 一种不锈钢密封环离心铸造方法 |
US10441998B2 (en) * | 2014-03-31 | 2019-10-15 | Nissan Motor Co., Ltd. | Casting method and casting device |
CN103978177B (zh) * | 2014-05-22 | 2016-06-15 | 江苏双勤民生冶化设备制造有限公司 | 一种辊颈及其立式离心铸造方法和应用 |
CN113879790B (zh) * | 2021-09-30 | 2023-05-16 | 上海镁源动力科技有限公司 | 一种用于固态金属原料自动上料的系统及上料方法 |
CN115070005B (zh) * | 2022-08-22 | 2022-11-15 | 北京航空航天大学 | 一种真空感应熔炼离心铸造设备 |
CN117161358B (zh) * | 2023-11-03 | 2024-01-30 | 无锡永兴机械制造有限公司 | 一种叶轮的铸造装置及其铸造工艺 |
Family Cites Families (14)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR477384A (de) * | 1914-06-12 | |||
NL15051C (de) * | 1923-08-09 | |||
US2450755A (en) * | 1944-06-10 | 1948-10-05 | Allis Chalmers Mfg Co | Method of centrifugal casting |
GB734064A (en) * | 1952-06-12 | 1955-07-20 | Max Adolphe Bunford | Improvements in or relating to apparatus for centrifugal casting of metals |
US2997756A (en) * | 1956-07-17 | 1961-08-29 | Griffin Wheel Co | Method and apparatus for casting ingots |
GB855667A (en) * | 1957-04-02 | 1960-12-07 | Joseph Barry Brennan | Improvements in or relating to the production of degassed metal |
US2952056A (en) * | 1957-10-10 | 1960-09-13 | Arthur B Shuck | Apparatus and method for injection casting |
FR1279031A (fr) * | 1961-01-31 | 1961-12-15 | Griffin Wheel Co | Procédé et dispositif de moulage sous pression |
GB1171295A (en) * | 1965-11-25 | 1969-11-19 | Ass Eng Ltd | Improvements in Diecasting |
FR1587403A (de) * | 1968-09-17 | 1970-03-20 | Lajoye Pierre | |
NL6905546A (de) * | 1969-02-28 | 1970-09-01 | ||
US3700026A (en) * | 1969-12-25 | 1972-10-24 | Daido Steel Co Ltd | Ingot casting apparatus |
SU387784A1 (ru) * | 1971-04-13 | 1973-06-22 | Центробежная машина для заливки формы в герметизированной камере | |
US3863706A (en) * | 1972-12-04 | 1975-02-04 | Hitchiner Manufacturing Co | Metal casting |
-
1975
- 1975-01-02 FR FR7500604A patent/FR2296483A1/fr active Granted
- 1975-12-30 DE DE2559142A patent/DE2559142C2/de not_active Expired
- 1975-12-30 CH CH1687075A patent/CH599816A5/xx not_active IP Right Cessation
- 1975-12-31 BE BE163233A patent/BE837225A/xx unknown
- 1975-12-31 NL NL7515248A patent/NL7515248A/xx not_active Application Discontinuation
- 1975-12-31 IT IT30893/75A patent/IT1052054B/it active
-
1976
- 1976-01-02 GB GB96/76A patent/GB1535121A/en not_active Expired
- 1976-01-02 ZA ZA760015A patent/ZA7615B/xx unknown
- 1976-01-05 BR BR7600021A patent/BR7600021A/pt unknown
- 1976-01-05 JP JP51001074A patent/JPS5193727A/ja active Pending
-
1983
- 1983-04-18 US US06/484,355 patent/US4763717A/en not_active Expired - Fee Related
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2296483A1 (fr) | 1976-07-30 |
BE837225A (fr) | 1976-04-16 |
ZA7615B (en) | 1977-04-27 |
BR7600021A (pt) | 1976-08-03 |
JPS5193727A (de) | 1976-08-17 |
GB1535121A (en) | 1978-12-06 |
FR2296483B1 (de) | 1979-10-12 |
US4763717A (en) | 1988-08-16 |
NL7515248A (nl) | 1976-07-06 |
DE2559142A1 (de) | 1976-07-08 |
IT1052054B (it) | 1981-06-20 |
CH599816A5 (de) | 1978-05-31 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2559142C2 (de) | Verfahren zum Schmelzen und Schleudergießen unter Vakuum von Metallen, und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens | |
DE1583577A1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines kontinuierlichen Erzeugnisses aus einem schmelzfluessigen Material und Vorrichtung zur Durchfuehrung dieses Verfahrens | |
DE69506809T2 (de) | Induktionsofen zum Vakuumschmelzen und Druckgiessen | |
DE2451464A1 (de) | Vorrichtung und verfahren zum gerichteten erstarren | |
DE1508166C2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Fördern von Metallschmelzen, insbesondere Stahlschmelzen | |
DE3049053C2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Abtrennung von Schlacke und zum Ausgießen einer Stahlschmelze aus einem Behälter | |
EP0534174A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines endabmessungsnahen Metallbandes | |
DE2250780A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum niederdruckgiessen | |
DE2238913A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur einleitung des abgiessens aus einem giessgefaess mit bodenausguss | |
DE2720352B2 (de) | Gießpfanne | |
DE2428263A1 (de) | Giessvorrichtung | |
DD246928A5 (de) | Drehbare zufuehrungsvorrichtung fuer fluessiges gusseisen einer kontinuierlichen vertikalen abstichanlage fuer ein gusseisernes rohr mit sphaeroilitischen graphit | |
DE3105145A1 (de) | Verfahren zum einbringen von flussmaterial in die metallschmelze innerhalb einer gussflaechen aufweisenden rohrfoermigen schleudergiesskokille | |
DE2620073C2 (de) | ||
DE1252375B (de) | Ver fahren zum Vergießen von Stahllegierun gen nach dem Niederdruckgießverfahren und Weiterverarbeiten der gegossenen Teile | |
DE2455029A1 (de) | Schmelzenpfanne und verfahren fuer die herstellung von vakuumstahl | |
DE216079C (de) | ||
DE2811546A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum kontinuierlichen giessen von stahl | |
EP0047431A1 (de) | Verfahren und Anordnung zur Herstellung von Metallpulver grosser Reinheit | |
DE2835229C2 (de) | Verfahren zum kontinuierlichen Schmelzen und Vergüten von Metall in einem drehbaren Schmelzofen und Gefäß zum kontinuierlichen Abziehen von geschmolzenem Metall aus einem derartigen Schmelzofen | |
DE2921708A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von hohlen rohlingen | |
DE2710680C2 (de) | Stranggießvorrichtung | |
DE2165640C3 (de) | Ofen zum Verhindern des Abbrandes und der Gasaufnahme während des Warmhaltens einer zum Abguß fertigen Metallschmelze | |
DE2438711A1 (de) | Abgussvorrichtung fuer schmelzen | |
DE528392C (de) | Vorrichtung zur Durchfuehrung des Gussverfahrens unter Verwendung eines in einem festen Gehaeuse umlaufenden Schleudertellers |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |