DE2558212A1

DE2558212A1 - Verfahren zum herstellen und konservieren von futtermittel aus braurueckstaenden

Info

Publication number: DE2558212A1
Application number: DE19752558212
Authority: DE
Inventors: Walter Scholz
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1975-01-28
Filing date: 1975-12-23
Publication date: 1976-07-29
Also published as: FR2298960B3; FR2298960A1

Description

Herr Walter Scholz, 8940 Memmingen, Riedbachstrasse 10

Verfahren zum Herstellen und Konservieren von Futtermittel aus

Braurückständen

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen und Konservieren von Futtermittel aus Braurückständen mit Biertreber als Hauptbestandteil, dessen Flüssigkeitsanteil reduziert und der anschließend portionsweise in luftdichte Säcke oder dgl. abgesackt wird, die luftdicht verschlossen werden, wobei dem 3iertreber mindestens ein Zusatzstoff zugegeben wird.

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Aus der DT-OS 1.692.^9^· ist bereits ein Verfahren zum Konservieren von Industrienachprodukten, insbesondere von Biertreber bekannt, nach dem der Biertreber durch eine Presse entwässert und anschließend in Plastiksäcke gefüllt wird, die dann ebenso luftdicht verschlossen, z.B. verschweißt werden. Vorher kann noch durch bekannte Vorrichtungen Luft aus dem Sack entfernt, also herausgedrückt oder durch ein anderes neutrales Gas ersetzt werden. Säuregrad und Nährstoffgehalt lassen sich ferner durch Zusätze wie Ameisensäure, Futterzucker, Melasse oder ähnliche variieren. Die so gewonnenen Futtermittel weisen eine an sich gute Qualität auf. Doch hat es sich herausgestellt, daß man bei der Absackung, insbesondere bei der Bemessung des verbleibenden Luftgehaltes im Sack und bei der Zugabe der Zusatzstoffe bestimmte enge Grenzen einhalten muß, um ein qualitativ hochwertiges Futtermittel zu erhalten, das den heutigen gestiegenen Forderungen bei der Viehhaltung entspricht. Das Futtermittel nach dem bekannten Verfahren kann diese Forderungen nur unzureichend erfüllen, da unerwünschte und unkontrollierbare Qualitätsunterschiede zwischen Sackportionen nicht auszuschließen sind, die das angestrebte Fütterungsergebnis bei den Tieren ungünstig beeinträchtigen. Bekannt ist ferner aus der DT-OS 2.2if5.858 ein Verfahren zur Behandlung von Braurückständen, um diese für Futterzwecke haltbar zu machen. Diese Braurückstände werden hierzu in schonender Weise im Freien bei Umgebungstemperaturen ganz oder teilweise getrocknet. Bei dem hohen Flüssigkeitsgehalt und der relativ langsamen Trocknungsgeschwindigkeit ist dieses Verfahren sehr umständlich, sowie zeit- und platzaufwendig. Es eignet sich daher nicht für den erforderlichen hohen Durchsatz während der Hauptverarbeitungszeit und kann in der kalten Jahreszeit überhaupt nicht angewendet werden.

Aufgabe -der Erfindung ist es daher, die als Futtermittel verwendbaren Braurückstände in einfacher, jedoch präziser Weise zu verarbeiten, um eine hohe und gleichbleibende Qualität bei langer Haltbarkeit zu erreichen.

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Diese Aufgabe wird durch die Erfindung dadurch gelöst, daß der Zusatzstoff dem Biertreber vor dem Absacken dosiert zugegeben und mit dem Biertreber vermischt wird und daß vor dem Verschließen aus dem Sack Luft evakuiert wird.

Sine besonders gute Vermischung des Biertrebers mit dem Zusatzstoff ergibt sich in weiterer Ausgestaltung der Erfindung dadurch, daß der Zusatzstoff vor und/oder unmittelbar nach dem Entziehen der Flüssigkeit aus dem Biertreber diesem zugegeben wird.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß der dosiert zugegebene Zusatzstoff mit dem Biertreber innig vermischt und so eine gleichmäßige Stoffverteilung erreicht wird. Diese hohe Gleichmäßigkeit erhöht die Qualität des Futtermittels und dessen Bekömmlichkeit. Zusatzstoffe mit hohem Flüssigkeitsanteil können so vor der Flüssigkeitsreduzierung dem Biertreber zugegeben werden, um den Flüssigkeitsgehalt des Fertigproduktes nicht in unerwünschter Weise wieder zu erhöhen. Durch Evakuieren von Luft aus dem Sack vor dem luftdichten Verschließen kann der Restluftgehalt im Sack relativ genau vorbestimmt und der sich einstellende Unterdruck entsprechend sicher eingehalten werden, so daß eine lange Haltbarkeit garantiert werden kann. Dies ist besonders wesentlich in der Hinsicht, daß die größte Menge von als Futtermittel zu verarbeitenden Braurückständen im Sommer anfällt und, da zu dieser Zeit ausreichend Grünfutter vorhanden ist, das gewonnene Futtermittel bis zum Herbst oder. Winter gelagert werden muß. Die nach dem Verfahren gemäß der Erfindung erzeugten Futtermittel bieten somit Gewähr für hohe und gleichmäßige Qualität bei langer Lagerfähigkeit, so daß sie zeitlich nahezu unbegrenzt bei Bedarf verfüttert werden können.

Der zu verarbeitende Biertreber wird in einem Silo, Behälter oder dgl. gespeichert. Von dort gelangt er mit Hilfe eines Transportmittels in Form eines Stetigförderers, wie Band oder

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Schnecke, zu einer vorzugsweise kontinuierlich arbeitenden Presse zum Auspressen von im.Biertreber enthaltenen Flüssigkeit. Der Flüssigkeitsanteil reduziert sich dadurch um ca. 50 %, Nach dem Pressen gelangt der Biertreber durch ein weiteres Transportmittel zu einer Absackstation, in der er in luftdichte Säcke oder dgl., vorzugsweise Plastiksäcke, portionsweise gefüllt wird. Diese Säcke werden dann ebenso luftdicht verschlossen, insbesondere verschweißt.

Nach der Erfindung wird dem Biertreber vor dem Absacken mindestens ein Zusatzstoff dosiert zugegeben. Die Zugabe erfolgt dabei so rechtzeitig vor dem Absacken, daß Biertreber und Zusatzstoff innig miteinander vermischt werden und so eine durchweg gleichmäßige Mischung darstellen. Zweckmäßigerweise kann hierfür der dem Absacken vorgeschaltete Transport verwendet werden, der in geeigneter Weise, z.B. als Schneckentransport ausgebildet sein kann, um eine hohe mischende Relativbewegung der Stoffe zu erhalten.

In entsprechender Weise läßt sich ein Zusatzstoff auch bereits vor der Presse, z.3. in den dieser vorgeordneten Transport des Biertrebers aus dem Speicherort zudosieren. Die Zugabe des Zusatzstoffes kann auch in den Fülltrichter der Presse erfolgen. Das Zudosieren vor dem Auspressen eignet sich insbesondere für Zusatzstoffe mit hohem Flüssigkeitsgehalt, um diesen mit dem des Biertrebers in der Presse zu reduzieren.

Je nach Dosierung der Zusatzstoffe kann so gezielt ein bestimmtes Futtermittel, also ein solches für einen vorbestimmten Zweck und/oder eine'vorbestimmte Tierart hergestellt werden.

Um die Haltbarkeit des so produzierten Futtermittels zu erhöhen, wird während und/oder nach dem portionsweisen Einfüllen Luft aus dem Sack oder dgl. evakuiert, so daß die Futtermittelportion nach dem luftdichten Verschließen in einem luftverdünnten

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Raum mit Unterdruck gelagert wird. Durch den Unterdruck wird zusätzlich erreicht, daß der an sich weiche Sack saat Füllung ein relativ starres Gebilde darstellt, das gut und leicht gelagert, sowie transportiert werden kann.

Die Haltbarkeit des Futtermittels kann noch durch Erwärmen vor dem Absacken erhöht werden. Insbesondere günstig hat sich das Erwärmen der Bierhefe bis auf eine Temperatur erwiesen, bei der die Hefepilze abgetötet sind. Das ist etwa bis auf ca. 70 C. Zweckmäßigerweise erfolgt das Erwärmen in einem Behälter vor der Zudosierung, so daß z.B. mit dem preiswerten Nachtstrom ein Vorrat an erwärmter Bierhefe geschaffen werderkann, der dann am folgenden Tag verarbeitet wird.

Selbstverständlich können außer Bierhefe auch noch andere Zusatzstoffe zugegeben werden, wie z.B. Ameisensäure, Futterzucker, Melasse und ähnliche, um das herzustellende Futtermittel haltbar und für den vorbestimmten Futterzweck geeignet zu machen.

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Claims

Patentansprüche

Verfahren zum Herstellen und Konservieren von Futtermittel aus Braurückständen mit Biertreber als Hauptbestandteil, dessen Flüssigkeitsanteil reduziert und der anschließend portionsweise in luftdichte Säcke oder dgl. abgesackt wird, die luftdicht verschlossen werden, wobei dem Biertreber mindestens ein Zusatzstoff zugegeben wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatzstoff dem Biertreber vor dem Absacken dosiert zugegeben und mit den Biertreber vermischt wird und daß vor dem Verschließen aus dem Sack Luft evakuiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatzstoff vor und/oder unmittelbar nach dem Entziehen der Flüssigkeit aus dem Biertreber diesem zugegeben wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Zusatzstoffe insbesondere Braurückstände, vor allem Bierhefe, zugegeben wird.
if. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bierhefe in Mengen von ca. 5 % dem Biertreber zudosiert wird.
>. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis dadurch gekennzeichnet, daß mindestens der Zusatzstoff vor der Zugabe erwärmt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß Bierhefe auf ca. 70°C erwärmt wird.

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7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß

der Zusatzstoff mit dem Biertreber während des Trans-' portes und/oder des der Flüssigkeitsreduzierung dienenden Auspressens vermischt wird.

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