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Ladeöffnung für Handschußwaffen
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Die Erfindung betrifft eie Ladeöffnung in der Verschlußhülse von
Handschußwaffen, insbesondere von einschüssigen Wettkampfschußwaffen, bei denen
im Inneren der Verschlußhülse Verschlußteile längsbeweglich angeordnet sind, die
je nach Waffenart und Viaffenbauweise entweder aus einem Verschlußstück, einem Verschlußgehäuse
oder einem Kompressionszylinder bestehen.
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Durch eine derartige Ladeöffnung hindurch werden Geschosse bzw.
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Patronen einzeln und von Hand in das verschlußteilseitige Laufende
hineingesteckt, wenn die Waffe neu geladen werden soll und die Verschlußteile zu
diesem Zweck vom Laufende entfernt sind.
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Die Ladeöffnung wird durch Beseitigen eines relativ großen Wandstückes
der Verschlußhülse erzeugt. Dabei entstehen an den Rändern Schnittflächen und Kanten,
die sorgfältig geglättet und gerundet werden müssen, weil sie beim Waffengebrauch
von Pingern und Handflclche berührt werden und ein sauberes Aussehen haben sollen.
Infolge der in mehreren Ebenen und gekrümmt verlaufenden Schnitt flächen und Kanten
ist deshalb ein erheblicher Pertigungsaufwand nötig, der bezüglich der Herstellungskosten
als Nachteil angesehen werden muß. Beispielsueise sind bei einer dickwandigen Verschlußhülse
für eine Handfeuerwaffe ein Tauchfrässchnitt, zwei Kopierfrässchnitte und zusätzliche
Handarbeitsgänge zum Abrunden der inneren und äußeren Kanten erforderlich, um die
Ladeöffnung in der gewünschten Güte herzustellen.
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Bin Nachteil besonderer Art tritt zusätzlich bei Ladeöffnungen von
rückstoßfreien Druckluftschußwaffen auf, bei denen das Verschlußgehäuse nicht starr
mit dem Schaft verbunden, sondern in einer am Schaft befestigten Hülse oder einem
Hantelrohr (hier Verschlußhülse genannt) längsverschiebbar gelagert ist. Derartige
Druckluftschußwaffen sind in der DD-PS 1 180 276 und in der DT-OS 23 29 425 beschrieben.
Hierbei müssen sowohl
an der äußeren Verschlußhülse als auch an
dem Verschlußgehäuse in Größe und Form übereinstimmonde @adeöffnungen vorge@@hen
sein. Diee ist unabänder@ich und durch @i@ @auart der @affe bedingt. Was darüber
hi@aus aber als nacht@ili@ @mpfunden wird, ist, daß die beiden deckungsgl@ichen
@adeöffnungen zueinander verschoben werden und nicht m@hr mit@i@ander fluchten,
wenn das in der Verschlußhülse gelagerte Ver@chlußgehäuse während des Spannens der
@affe und beim Schuß seine @osition relativ zur Verschlußhuls@ ändert. Der Verschiebeweg
liegt zwar nur in der Gräßenordnung eines Zentimeters, so daß noch genägend freier
Durchgriffraum zur Verfägung st@ht, aber die sich in Verschieberichtung an den Rändern
der @adeöffnungen bildenden Tr@ppenstufen haben zum Teil sch@rfe Kanten und schen
häßlich aus. Letzteres gilt insbesondere für diejenig@ Stufen, die sich negativ
unter der Verschlußhülse bilden und somit einen segmontförmigen Kohlraum zwischen
dem in dem Versc@lußgehäuse befindlichen Kompressionszvlinder und der Verschlußhülse
hervorrufen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Ladeöffnung in Verschlußhülsen
von Handschußwaffen so auszubilden, daß sich ihre Herstellung vereinfacht unrt verbilligt
und dennoch ihr Ausscher. und ihrc Ber@hrungsfroundlichkeit gleichbleibend gut oder
besser werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Rand der
La@eöffnung roh bearbeitet und von einer lianschette eingefaß ist, deren Oberfläche
außen glatt und ohne scharfe Kanten ist.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
daß die Herstellung der Ladeöffnung nicht mehr so sorgfältig wie bisher erfolgen
muß. Die Schnittflächen an den Bändern können ohne weiteres sehr rauh sein und Rattermarken
aufweisen. Sie müssen auch nicht diejenige Querneigung zur Verschlußhülsen-Oberfläche
besitzen, die bei Ladeöffnungen ohne Manschette erwünscht ist, und können in dieser
IIinsicht optimalen Fertigungsbedingu@ge@ weitgehend angepaßt werden, weil man mit
einer entsprechend ausgebildeten Manschette wieder
die Unterschiede
ausgleichen kann. Die Kanten brauchen nicht mit Facetten oder Rundungen versehen,
sondern nur roh entgratet werden. Es werden also ein bis zwei Maschinen- und langwierige
Handarbeitsgänge eingespart. Die Manschette, die vorzugsweise durch Spritzgießen
oder Pressen hergestellt wird, ist ein billiges Massenteil, dessen Oberfliiche ohne
veiteres.Zutun sehr glatt und ansehnlich ist.
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Zu weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen,
dem Querschnitt der Manschette eine konvex gekrümmte Kontur zu geben. Als werkstoff
soll vorzugsweise ein thermoplastischer Kunststoff oder Kautschuk verwendet werden.
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Dadurch wird erreicht, daß die beim Gebrauch der Waffe häufigen Eerührungen
mit den Fingern oder der Handfläche angenehm empfunden werden. Die beiden Werkstoffe
Kunststoff und Kautschuk fühlen sich infolge ihrer geringen Wärmeleitfähigkeit bei
tiefen Umgebungstemperaturen nicht so kalt wie blanker Stahl an, aus dem bisher
der Rand von Ladeöffnungen bestand.
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Eine Manschette aus Kunststoff oder Kautschuk hat außerdem noch den
Vorteil, daß sie wegen ihrer Elastizität zugleich auch als Staubdichtung dienen
kann. Sie muß dann aber so angeordnet sein, daß sie leicht auf die in der Verschlußhülse
gelagerten Verschlußteile drückt. Dabei werden auch unschöne Spalten und Hohlräume
abgedeckt und unsichtbar gemacht.
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Die Manschetten können auf verschiedene Art am Rand der Ladeöffnung
befestigt werden. Für Kautschukmanschetten bietet sich die Vulkanisation als sehr
dauerhafte Verbindung an. Aber auch das Kleben mit einem modernen Klebstoff ist
für Kautschukmanschetten und insbesondere für Manschetten aus anderen Stoffen sehr
geeignet. Elastisch verformbare Manschetten lassen sich auch formschlüssig mit dem
Rand der Ladeöffnung verbinden.
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Dies kann in der Weise erfolgen, daß die Manschette von außen über
den Rand geschoben wird und auf der Innenseite der Verschlußhülse hinter dem Rand
einschnappt. Der Querschnitt der ManscheXE muß zu diesem Zweck mindestens L-förmig
sein. Er kann den Rand aber auch allseitig umfassen und einen U-förmigen Umriß besitzen.
Diese zuletzt beschriebene Befestigungsart kann
jedoch nur dann
angewandt werden, wenn zwischen Verschlußhülse und Verschlußteilen ein genügend
breiter radialer Spalt vorhanden ist.
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Mehrere Ausführungsbeispiele sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden itn folgenden näher beschrieben. Es zeigen Fig. 1 eine Seitenansicht
eines teilweise aufgeschnittenen rückstoßfreien Luft gewehrs mit einem in einer
Verschlußhülse gelagerten Verschlußgehäuse, Fig. 2 einen teilweise und vergrößert
dalgestellte-n Querschnitt des Luftgewehrs entlang der Linie II-II von Fig. 1, Pig.
3 ein Detail entsDrechend Fig. 2 von einer anderen Ausführung bei einem Luftgewehr
mit einem in einer Verschlußhülse gelagerten Kompressionszylinder, und Fig. 4 ein
Detail entsprechend i«ig. 3 bei einer Feuerwaffe mit einem in einer Verschlußhülse
gelagerten Verschlußstück.
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Das rückstoßfreie Luftgewehr gemäß den Fig. 1 und 2 besitzt eine
zylindrische Verschlußhülse 1, die teilweise in einem Gewehrschaft 2 eingesetzt
und an diesem in nicht dargestellter Weise befestigt ist. Mit dem vorderen, dem
laufseitigen Ende der Verschlußhülse 1 ist ein Lagerkopf 3 und mit diesem wiederum
ein Mantelrohr 4 starr verbunden. In der Verschlußhülse 1 ist ein zylindrisches
Verschlußgehäuse 5 angeordnet, in dem sich ein längsverschieblicher Kompressionszylinder
6 mit einem Zylinderkopf 7 befindet. Ein hier nicht gezeichneter federbelasteter
Kompressionskolben ist in bekannter Weise im Inneren des Kompressionszylinders 6
angeordnet und verdichtet beim Schuß die darin eingeschlossene Luft, die durch eine
Bohrung 8 im Zylinderkopf 7 entweichen kann, un ein Geschoß anzutreiben.
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In das vordere, dem Lagerkopf 3 benachbarte Ende des Verschlußgehäuses
5 ist ein Verschlußgehäusekopf 9 fest eingesetzt. Er besitzt eine zapfenartige Verlängerung
10 und eine zentrale Durchgangsbohrung, in der das schaftseitige abgesetzte Ende
eines Laufs 11 befestigt ist.
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Das Verschlußgehäuse 5 mit dem Verschlußgehäusekopf 9 und der darin
befestigte Lauf 11 sind in der Verschlußhülse 1 und dem Mantelrohr 4 auf translatorischen
Wälzlagern längsverschiebbar gelagert, von denen eines dargestellt und mit dem Bezugszeichen
12 versehen ist. Zwischen der Innenseite der Verschlußhülse 1 und dem oian-telrohr
@ einerseits und der Außenseite von Verschlußgehäuse und Lauf 11 andererseits sind
zur Vermeidung von Berührung und Reibung relativ große Spielräume 13 (Fig. 2) und
13' (Fig. 1) ausgebildet. Beim Spannen der Waffe mit einem nicht dargestellten Hebelmechanismus
und beim Abschießen werden das Verschlußgehiuse 5 und der Lauf 11 relativ zu der
Verschlußhülse 1 um etwa 1 cm axial verschoben, beim Spannen in Schußrichtung und
beim Abschießem in Gegenschußrichtung.
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Weil zum Laden der Waffe das schaftseitige Laufende zugänglich sein
muß, ist an der Verschlußhblse 1 und an dem Verschlußgehäuse 5 eine Ladeöffnung
14 ausgespart. Die durch diese Ladeöffnung 14 an der Verschlußhülse 1 erzeugten
Ränder sind auf ihrer gesamten Länge allseitig von einer Manschette 15 aus elastischen
Werkstoff eingefaßt. In den Seiten der Manschette 15, die den Verschlußhülsenrändern
zugekehrt sind, befindet sich eine umlaufende Nut 16. Bei der @ Montage wird die
Manschette 15 über die Ränder der Ladeöffnung 14 in der Verschlußhülse 1 gestülpt
und angepreßt, so daß die Ränder in die Nut 16 eindringen und mit der Manschette
15 eine formschlüssige Verbindung herstellen. Diejenigen äußeren Flachen der Manschette
15, die vom Schützen berührt werden, sind konvex gerundet und glatt.
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Die Manschette 15 ist in radialer Richtung der Verschlußhülse so
breit, daß sie rtir ganz geringen Abstand von der Oberfläche des Kompressionszylinders
6 hält oder diese leicht berührt. Die lichte Weite der Ladeöffnung 14 im Verschlußgehäuse
5 muß deshalb etwas größer sein als die in der Verschlußhülse 1.
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In axialer Richtung muß sie zusätzlich noch um die Länge des Verschlußgehäuseweges
erweitert werden, damit beim Spannen der Waffe und beim Schießen die Manschette
15 nicht stört und beschädigt wird. Diese zusäzlichen Freimachungen sind in Längsrichtung
mit
17 (Fig. 1) und in Querrichtung mit 18 (Fig. 2) bezeichnet.
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Eine andere Ausführung ist in Fi£:. gezeigt, worin ein der Fig. 2
entsprechender Querschnitt durch eine Druckluftschußwaffe bruchstückhaft darrestellt
ist. Bei dieser Druckluftchußwaffe ist ein Kompressionszylinder 106 unmittelbar
in einer Verschlußhülse 101 verschieblich angeordnet. Die Ladeöffnung in der Verschlußhülse
101 wird von einer im Querschnitt L-förmigen Manschette 115 eingerahmt, die an deren
Ränder angeklebt ist.
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In Fig. 4 ist eine weitere Ausführung an einer Handfeuerwaffe dargestellt,
wobei diese Abbildung analog zu Fig. 3 einen Teilquerschnitt zeigt. Diese Handfeuerwaffe
besitzt eine dick.vandige Verschlußhülse 201, in der sich ein Verschlußstück 206
befindet. Die durch die Ladeöffnung in der Verschlußhülse 201 erzeugten Rander sind
von einer Manschette 215 eingefaßt, die aus Hartgummi besteht und anvulkanisiert
ist.